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s. Jahrgang. (ülic:i Inen 6k-fo1§ irt. isclien laus. ck l oder! yio LNN I2Nä tr. II. llrlck. d, Mer . ii, ttl>. Norrichtcu rAövesn und len. 154 raf;e I!R Ml »Ich. er aller Art reichhaltiger »fiihruug und eisen. Ipt; Bezüge Kunden, ausi) iuo H«>» cr« irli,ttz»lt. M l.zgsr -as Bild I, wie er lesentlich >?an lese ni Hock)- lx'n und id ihren enke die st erreg- d es be- mehliger ie unter »nnit zil ?n kann, reele ist. zie such: ehen iin in selbst- e an die gäbe, sie »eina ab- inan in und zu ;lanbens üssc sind . Mite. zsbnrg " ; ich ein- n Jahre „ische zu > zu und erschien eren als Pfarrer meinen reute cs rache be- chricben. erhielt stelle, ich tag- atte mit armlosen ber aber «r. «4. DienStag, den Lv. März LVO«. IH«Itch»»chi «U Nu»nabme der Gönn- o letjahrt.» «,. »L Hostanstalten U k edaMan«.Gdr»«hftunde! II Vf. lohn« »«strllg^d)!Ä' >rei»l^»tn^anu««er t0Pf ll»sddll>glgrr ksgeblatt f. Wsdrdrli. üecbl«. frridelt.! alt. DrttlieUe oder deren Raum «tl > bedeutender Rabatt. , Drelde». VMut»»» Gtrof.« 4N - Ner ^vretliev Rr. UM». Unsere Diplomaten. Deutschlands Stellung in dem internationalen Völker» konzert ist nicht erfreulich; unsere Isoliertheit tritt in Alge- ciras sehr deutlich zu Tage. Woher diese Erscheinung? Ter Neid der anderen Völker ob unserer raschen Entwickelung, ob unseres zunehmenden Reickstums und ob unseres Ein- flusfes auf dem Weltmarkt mag einen guten Teil hierzu beigetragen haben; dem aufstrebenden Konkurrenten ist man inrmer neidisch gesinnt. Besonders aber tritt dies dann ein, wemi man die Etablierung des Wcltgesck)äftes mit so viel Lärm vollzieht, wie es geschehen ist. Gar manches Wort von höchster Stelle hat im Auslande bitterböses Blut ge» macht und uns gar nichts genützt; wir wollen an allbekannte Reden nickst weiter erinnern. Aber man denke nur an den Ehinafeldzug und die Besetzung von Kiautsckwu; wie froh würde man heute sein, ivenn beides sich ungeschehen mack-en liehe. Bei uns werden freilick) Aeußernngen von der „ge. panzerten Faust" und von unserer Treinsprache in alle Welt» Händel nickst allzu sckstver genommen; ganz anders bei frem den Völkern. Man muh freilich zugeftehen, das; in den letzten Jahren auf diesem Gebiete eine Besserung einge- treten ist. Die Schlappen in Südwestafrika k-aben zn denken gegeben, und wir müssen leider dorthin Millionen senden, die viel besser im Heimatlandc verwendet werden könnten. Wenn nun trotzdem in unseren Beziehungen zu anderen Ländern nickst alles klappt und stimmt, so wird man sich sor» gen müssen, ob sich in das Uhrwerk nickst auch künstliche .Hindernisse eingeschlichen haben, die gar leicht zu beseitigen sind; mit anderen Worten: ob unsere Vertretung im Aus lande, unsere Diplomaten ihre Aufgabe erfüllen. Man neigt in immer weiteren Kreisen der Ansicht z», das; dies nitrh der Fall ist, das; unsere Diplomatie zurückgeblieben ist gegenüber den Erfordernissen der Jetztzeit, das; sie noch im Barockstil einhermarschiert, wo der Jugendstil tonangebend ist. Fern liegt cs uns, dem Einfluß der Diplomaten zn hohe Bedeutung beizulegen; Bismarck sprach einstens das Wort, daß unsere Votsck>after wie Unteroffiziere cinznsckstventeii hätten, und so ist's l>eute noch. Im Zeitalter des Tele graphen würde es einem deutschen Gesandten sehr übel be» konrmen, eine Politik auf eigene Faust machen zu wollen. Jede Tischrede, die er nur im weiten Freundeskreis hält, wird vorher genehmigt; es ist also lediglich die Freiheit des an einen Faden gebundenen Maikäfers, der sich unsere Di plomaten erfreuen. Vielfach sind sie Schachfiguren, die von Drahtziehern ans der Wilhelmstraße gezogen werden. Aber es müssen dann immerhin gute Schackstiguren sein! Sind dies unsere Diplomaten im Durchschnitt? Diese Frage wird in Berliner politischen Kreisen nicht bejaht, und Ivenn nach der Ursackx' gefragt wird, so nennt man als erste, daß der Kreis, anS den die Diplomaten hervorgehen, ein zn enger sei. Mit Recht! Viel Geld und Gebnrtsadel sind noch immer die ersten Voraussetzungen für den höheren Di plomaten; wenn diese auch gut besoldet sind, wenn ihre Ge- lstilter wesentlich höher sind als die des Reichskanzlers (der Pariser Botschafter hat 15,0 000, der Reichskanzler 100 000 Mark), so reicht diese Summe nicht aus, um all die Ans- Nxmdungen zn bestreiten, die an dieselben herantreten; es muß also ein gut gefüllter Privatgeldschrank zur Verfügung stehen. Aber auch der Adel darf nicht fehlen! Ein bürger licher Diplomat ist ein weißer Nabe und gilt nie als voll- zählig. Wie macht man es z. B. dem Sohne Miguels, dem Botsck-aftsrat v. Miguel? Er ist einer der besten Tiplo- maten und Arbeitskräfte, er arbeitet sich in Paris und Petersburg fast zu Tode, aber einen selbständigen Posten hat man ihm noch nickst anvertraut. Tie adligen Diplomaten bringen in der Illegel einige Jahre im Gardekorps zu, ehe sie in die Tiploinatenlausbahn übertreten; sie glauben, äußerer Schliff mache unsere besten Vertreter. Weit gefehlt! Heutzutage verlangt man etu>as ganz anderes! Nicht mehr die Persönlichen Beziehungen zwisckxm einzelnen Monarckx'n sin-d ausschlaggebend für die Verhältnisse unter den Staaten, sondern in erster Linie die Wirtsckiastsverhältnisse. WaS aber verstehen hiervon unsere Diplomaten? Sehr wenig! Tüchtige Kausleiite, strebsame .Handelsherrn wären hier weit besser geeignet! So wurde uns dieser Tage der Ausspruch eines l-ocksttehenden Amerikaners gemeldet, das; er es ganz begreiflich finde', wenn zwisck)en Deutschland und den Vereinigten Staaten kein .Handelsvertrag z» stände ge- kommen sei; so lange Speck v. Sternbnrg in Washington mit den Verhandlungen betraut sei, werde nie ein Abschluß ein- treten. Das Pferd des Präsidenten! zu reiten, angenehm? oder nickst willkommene Gesckxnike zu überreickx'n. führen auch nicht hierzu. Ganz anders würde es sein, wenn je ein lmlbes Dutzend dcutsck-er und amerikanischen- Handelsherren mit der Sache beauftragt würde, daun werde in 0 Wochen ein guter .Handelsvertrag ganz sicher abgeschlossen. So der praktische Amerikaner, der Neckst lxit. Was unserem Diplo- maten fehlt, ist das Augenmaß für die wirtschaftlichen Vor- lstiltuisse; sic stehen diesen zu fern, liabeu sie nickst kennen ge- lernt und urteilen deshalb falsch. Auch sonst gehen die wichtigsten Dinge vielfach spurlos an ihnen vorüber. So bat unser Gesandter in Tokio vor Ausbruch des russisch- japanisckien Krieges stets nur von Frieden gemeldet, er sah die Friedensvorbereitilngeu gar nicht, die in ganz Japan ziemlich offen betrieben wurden und die man an der Lon doner Börse einige Monate vorher spürte. Tüchtige Volksivirtschaftler als Diplomaten sind uns mebr wert, als alle anderen; aber wir lxrben nicht einen ein zigen Mann dieser Richtung unter unseren führenden Diplo maten. Solck-e Köpfe setzen sich mit den maßgebenden Handels- und Finanzkreisen der fremden Länder rasch in Verbindung und sind weit besser orientiert, als dies je durch Spione geschehen kann; sie haben selbst die Augen auf und beurteilen die Vorkommnisse dann sehr zutreffend. Aber es besteht noch sehr wenig Ausfickst, daß hier unsere Auf fassung durchdringt. Deutscher Reichstag. Ic. Berlin, vx. Sitzung am 17. März 1906. Der Reichstag hat heute endlich den Etat für Ost afrika zu Ende beraten. Zuerst gab es noch eine scharfe zweistündige Auseinandersetzung über die Affäre PeterS, wobei die Worte „freche Verleumdung" und „frecher Kerl" im Saale hin und her flogen. Jedenfalls hat Dr. Peters durch die Debatte nicht sehr viel gewonnen. Dann ging die Beratung in ruhigen Bahnen weiter, bis man bei den Simultan, und Regierungsschulen für Ostafrika anlangte, wobei Ledebour seine Freude darüber ausdrückte, daß die Negierung religionslose Schulen gründe. Die Zentrums abgeordneten Dr. Bachem und Erzberger unterstrichen sehr scharf dieses Einverständnis der Sozialdemokratie mit der Regierung und erreichten hierdurch, daß die Konserva tiven Zweifel hegten und Zurückvcrweisung an die Budget kommission verlangten. Darüber entstand eine sehr lange Geschäftsordnungsdebatte und als abgcstimmt werden sollte, bezweifelte der Abg. Singer (soz.) die Beschlußfähigkeit des Hauses. Bei der Auszählung stellte sich auch die Be- schlußunfähigkeit des Hauses heraus. In der darauf neu eröffneten Sitzung wurde der Etat für Ostafrika bewilligt. Politische Rundschau. Dresden, den 19. März 1906. — Ter Direktor des Reichstages, Geheimer Regie- riurgSrat Oskar Knack, ist am Sonnabend abend in Berlin (ungefähr 68 Jahre alt) gestorben. Er gehörte dem Reichs- tage seit dem 1. April 1872 als Beamter und seit dem 1. Mai 1880 als Direktor an. In dieser langen Zeit hat sich der Verstorbene um die Leitung der Neichstagsgeschäfte mannigfache Verdienste erworben. Auf feinen Schultern ruhte seit über 26 Jahren die .Hauptlast der parlamenta rischen Verwaltung. Daß der Reichstag trotz d<w ungeheueren Ausdehnung seiner Debatten stets seine umfangreichen Ar beiten ohne Störung erledigen konnte, ist zum Teil der Sack), künde, Pflichttreue und l>ervorrageiiden Arbeitskraft des Geheimrates Knack zu danken. Knack nahm an den Feld zügen von 186-1, 1866 und 1870-1871 teil, an dem letzteren als Offizier der Garde-Landwehr. Sein letzter Komman deur (1871) verzeichnete auf seiner denn damaligen Leutnant Knack übergebenen Photographie die Worte: „Dem um sichtigen, pslickstgelreuen Adjutanten und liebenswürdigen Kameraden von seinem dankbaren .Kommandeur." — Tie Kvminission für die Feststellung der Tiätrn- Vvrlage für den Reichstag ist, wie Berliner Blätter Mit teilen, mit ihrer Arbeit nunmehr fertig geworden; indessen ist die Vorlage bislx'r dem Bundesrat noch nickst zugegang n. Es bestätigt sich, daß eine Banschsunime "an die Abgeord neten gezahlt werden soll unter Abzug eines gewissen Be trages für jede versäumte Sitzung. Das preußische Staats- »linisterium ist jedock) der Meinung, das; die Gewährung von AnwesenheitSgeidern allein noch keine Bürgsck)ast gebe für eine slotte Erledigung der Gesck>äste im Reichstage, das; dazu vielmehr eine Aenderung der (hesckx'istsordnnng des Neickis- tages in verschiedenen Punkten notwendig sei. wie ja auch im Reichstage selbst die Verbesserungsbedürstigkeit der gegenwärtigen Geschäftsordnung wiederholt anerkannt wor- den sei. Nach dieser Rickstung hi» soll nun demnächst eine Verständigung mit dem Präsidenten und den Parteiführern des Reichstages gesucht Norden. Dir Brnustriirr ist in zweiter Lesung von der Steuer konunisswn mit 16 gegen 12 Stimmen angenommen worden. Während die Verbündete» Regierungen eine Staffelung der Steuer von 7 bis 12.60 Mk. vorgeschlagen halten, zog di' Konuuission die Mittellinie zwisckx'n der bestellenden Steuer von -1 Mk. und den Regierungsvorschlägen, indem sie eine Staffelung von -1 bis 8 Mk. annahm. Jetzt liegt der zweite Kompronüßantrag vor; er zieht abermals eine Mittellinie, jetzt aber zwischen der ersten Mittellinie der Konuuission und der Regierungsvorlage, wonach natürlich sich der Antrag den Regierungssätzen noch weiter nähert. Nach dem neuen An« trag soll die Brausteuer für den Doppelzentner Malz be- tragen von .6 bis 2.60 Doppelzentner -1 Mk., von 2.60 bis .600 -1..60 Mk.. von .600 bis 1000 .6 Mk.. von 1000 bis 2000 6.60 Ms., von 2000 bis .8000 6 Mk., von 8000 bis -1000 6.60 Mk., von -1000 bis .6000 7 Mk.. von 6000 bis 6000 8 Mk.. von 6000 bis 7000 9 Mk., über 7000 10 Mk In dieser Form kommt die Steuer au das Plenum. Der Gesamtbetrag dieser Steuer ist 80 bis 81 Millionen Mark, d. b. der bisherige Ertrag der Biersteuer wird verdoppelt. Während die einen erklären, daß die Großbrauereien diese Steuer selbst tragen müssen, sind andere der Ansicht, daß die- selbe abgcwälzt n>erde und so eine Erhöhung des BiereS eintreten werde. Die Mittelbrauereien haben sich mit dieser Staffelung einverstanden erklärt und ebenso die kleinen! Vom Zentrum stimmte Abgeordneter Müller-Fulda gegen den Antrag: er dürste in der Fraktion wohl noch mehr Bundesgenossen finden. — Nach einer Meldung der „Frankfurter Zeitung" a»8 Neuyork hat eine Anzahl Amerikaner aus Anlaß der silbernen HockMit des deutsck)en Kaiserpaares einen Fonds zur Erhaltung des Germanischen Museums an der Harvard- Uiversität gestiftet. Bis jetzt sind 80 000 Dollars zusammen- gebracht worden. — Das preußische Abgeordnetenhaus hat am 17. d. MtS. den Rest deS Etats ohne große Debatte an genommen. ES wurde noch eine Anzahl kleinerer Wünsche vorgetragen, so vom Abg. Busch (Zentr.) über Einsttzung von Anzeigen amtlichen katholischen Blättern gegenüber. Sympathisch berührte, wie Kulturminister Dr. Studt die religiösen Grundsätze des gesamten Schulwesens betonte. Der Rest des Etats wurde ohne wesentliche Debatte an genommen. — Die Staatsanwaltschaft in Flensburg stellte das Strafverfahren gegen Pfarrer Jakobscn in Scherrebeck wegen angeblicher Fälschung der Kirchenbücher ein. Wie der „Schwäbisck>e Merkur" meldet, l>at die Witwe des Reichstagsabgeordneten Geheimen Kommerzien rates Siegle znm Gedäckstnis ihres (batten für -ie Beamten und Arbeiter ihrer Fabriken in Stuttgart und Fcuerbach 400 000 Mark gestiftet. Don dieser Summe soll ein Teil zn Geschenken an die Arbeiter und die Beamten, der Rest für die Arbeiternnterstütznngskasse verwendet lverden. — Die Gesamtzahl der deutschen Auswanderer betrug im Jahre 190.6 nach den jetzt veröffentlichten amtlichen Mitteilungen 28 075, gegen 27 981 im Vorjahre. — Da cs wahrscheinlich ist. daß die Cholera nament lich in den östlichen Gebieten, wieder auftritt, wird dem nächst der Cholera-Ausschuß des NcichsgesundheitsratS zn- sammentreten. um sich über VorbeugungS- und Verhütungs maßregeln zu verständigen. — Tie freisinnige Volkspnrtei l>at in einer Sitzung am letzten Mittwoch den Beschluß gefaßt: „Tie Fraktionen der freisinnigen Volks)>artei im Reichstage und Landtage geben in ihrer ersten gemeinsamen Sitzung nach dem Tode ihres Führers Engen Richter der schmerzersüllten Trauer über den schilleren und unersetzlichen Verlust Ausdruck, den die Partei und der dcntsckx' Liberalismus erlitten lxwen. Sie bekunden den festen Entsckstns;, im Geiste des Dahingegange- nen getreu den Grundsätzen der Partei einmütig und ent schlossen weiter zn wirken für den Ausbau der politischen Freiheit und die.Hebung der Wohlfahrt des gesamten deut schen Volkes." Tie liberale Presse ist ob dieser doch ganz selbstperständlickx'n Erklärung nicht befriedigt; da liest man pon ganz anderen Ideen. Das Ziel müsse pielmehr die Einigung des Liberalismus sein, zunächst soweit die frei sinnige Volkspartei und freisinnige Vereinigung in Betracht kommt. In welckx'r Form sich diese Einigung zn vollziehen l)abe, daS sei im letzten Grunde gleichgültig, wenn man nur zn einer tattischen und pratlisckxn Uebereinstimmiing kommt. Heute sei der Liberalismus freilich so bedeutungslos, daß es ganz gleichgültig ist. ob er sich in zwei oder in ein l-albeS Dutzend von GrüPPckx'» und Fraktiönchen spalte. Aber er verdiene überl,aupt, von der Politisckx'ii Bildsläche wegge- blasen zn lverden, Ivenn er nicht mehr die Kraft hätte, a!s sein Ziel die Eroberung der politische» Macht hinzustellen. Zur Erreichung dieses Zieles sei der liberale Ziisaminen- schlnß die erst-' Vorbedingung. Irgend ein materielles -Hin dernis stehe dein iiickck im Wege, die sachlickx'n Differenzen zwisckx'n den verschiedenen Schattierungen des entschiedenen Liberalismus sei bedeutungslos. Sie treten völlig binter den gemeinsanien Besitz an Ueberzeiignngen und Grund sätzen zurück. Znm mindesten seien etUmige Differenzen nicht annähernd so bedeutend, wie sie sowohl in der natio- nalliherale» Partei wie im Zenternm vorhanden sind, ohn» das; sie den Parteirahmen zersprengte». In welcher Ar' man dann nach rechts oder links Fühlung zn nehmen habe, das möge eine spätere Sorge sein. Nur solle man den gün stigen Zeitpunkt nicht versäumen, um endlich einmal zwi schen Voll'SPartei und Vereinigung das Kriegsbeil zn be graben. Schöne Wünsche, schon oft ausgesprochen, aber wir glaube» nicht an die Verwirl'lickning derselben. Ein Sozialdemokrat für die bayrische Frldzrug- mristrrri. Tie sozialdemokratische „Fränkisckx' Tagespost" schreibt: „Wir hätten heute keine Vergnlassnng, uns mit dem imrlameiitarischeil Schicksale einer militärisckx'n Ein- richtiuig zn befassen, über deren Wert oder Unwert sogar im Bourgeoisie-Lager auch nach der eiiistimmigen Annahme iin Plenum der Abgeordnetenkammer durch die Vertreter der Bourgeoisie die Meinung noch geteilt ist. Ivenn nicht im Finanzgnsschiiß mit Zentrum, Liberalismus und 2lliliern- biuid auch der Parlamentarisckx' Repräsentant der lmyrischen Sozialdemokratie zn gnnsten dieser neuesten Entdeckung mi litärisch-bayrischen Bedürfnisses seine Stimme abgegeben hätte." Die „Frank. Tagespost" teilt dann mit, das; bei der Abstimmung im Plenum die Fraktion sich einstimmig gegen die Feldzengmeisterei erklärte. Genosse Vollmar, der im Fiimnzansschiisse dafür gestimmt hatte, war der Plenar- sitznng ferngeblieben. Ueber dieses Fernbleiben urteilt die „Tagespost": „Wir finden dies begreiflich. Begreifen kön nen wir aber nicht, welche Gründe Genossen Vollmar be stimmen konnten, im Finanzaiisschnsse für diese erneute For derung des Kriegsministers zn stimmen. Tie lmyrische So zialdemokratie so wenig wie die des Reick)stages darf einer Forderung der li-en scheu den Klasse in militarisck)en Dingen ihre Zilstimmluig geben. Diesem System, das der Nlifreckst- crhaltung brutaler politisckier „nd wirtsckxistlicher Knechtung dient, keinen Mann und keinen Groschen. Sackx der bayri»