Volltext Seite (XML)
Gesetzentwürfe und schlitzt gewisse Abänderungen vor. Unter anderem führt er au», daß die kleinen Schlächter auf dem Lande mehr zur Fleischverftcherung zahlen müssen als die Großschlächter. Die Befreiung männlicher Rinder von der Zuschuhprämie komme immer nur dem gröberen Besitzer zugute. Die Sitzung dauert bei RedaktionSschluß noch fort. Stadt «ad Land. Dresden, den 8. Januar 1006. Tageskalender für den S. Januar. 1902. f Dr. Sigl zu München, bekannter Publizist. — 1878. 1- Blktor Einanuel II. von Italien, Regierungsantritt Nmbert« I. — 1878. Gefangen nahme der linkischen Schipkaarmee durch die Russen. — 1871. Sieg Werders über voarbaki bei Billersexel. — 1871. Kapitulaiion von Peronne. — 1807. f Wilh. Stolze, hervorragender Stenograph. — 1848. Karoline Herschel zu Hannover, Lntdeckerin mehrerer Kometen. — 180g. * Theodor Döring zu Warschau, hervorragender Schauspieler. — 14^0. s- Johann Cicero, Kurfürst von Branden burg, zu Arnrburg in der Slltmark. Ein Förderer der huma- Nlsttschen Stadien. —* Wetterprognose des König t. Sach;, meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 0. Januar. Witterung: regnerisch, in den höheren Lagen Schneefall. Lrnipe- ratur: übernormal. Windarivrune: Nordwesr. iruw'ruck: tief. —* Se. Majestät der König nahm am gestrigen Sonntag nach den: Gottesdienst in der Hofkirche im Residenz schloß eine Huldigung des Lehmann-Ostenchores entgegen. Hierzu erschien der König mit seinen Kindern und die Prin zessin Mathilde mit den Damen und Herren vom Dienste. Unter Leitung des Dirigenten Paul Lehmann-Osten trug der Chor (70 Damen) eine Reihe von Liedern vor, darunter das erste Lied von Jüngst. Direktor Paul Lehmann-Osten richtete eine kurze Ansprache an den König. Gegen Ende der Huldigung überreichte Fräulein Ellen Bartholdy dem König ein duftendes Blumenarrangement. Der König dankte dem Dirigenten und sprach ihm seine Anerkennung über die Leistungen aus. -»-* Heute vormittag nahm Se. Majestät der König militärische Meldungen entgegen und hörte die Vorträge der Staatsminister und der Königlichen Kabinettssekretäre. —* Se. Majestät der König hat den bisherigen Chef des Generalstabes der Armee, Grafen von Schlieffen, an- läßlich des Ausscheidens aus der Armee durch ein Hand- schreiben ausgezeichnet. Das in außerordentlich gnädigen Worten gehaltene Schreiben erkennt warm die vielfachen, bleibenden Verdienste des Generalstabschefs, insbesondere uni die sächsische Armee, an und weist darauf hin, daß der Gneraloberst auch das vollste Vertrauen weiland Ihrer Majestäten der Könige Albert und Georg besessen habe und schließt mit den Worten: Ihr dankbarer König Friedrich August. —* Das Rrqu'rsm für den hochw. Herrn Bischof Georg Wuschanski in der Hofkirche, ist nunmebr endgültig auf Dienstag, den 16. Januar, vorm. 9 Uhr. festgesetzt. —* Pilgerzug nach Jerusalem 1906. Wir werben um Aufnahme folgender Zeilen ersucht: Wir bitten diejenigen, welche eine vorläufige Anmeldung zu dem am 6 März d. I. ab»ehenden PUgerzug einsaudteu, ergebenst, die end gültige Anmeldung beschleunigen zu wollen, damit wir in der L ige sind, denjenigen, welche sich nachträglich anmeldetcn bezw. noch anmelden, eine Auskunft ob ihre Anmeldung noch berücksichtet werden kann, baldmöglichst zugeben zu lassen. Für nachträgliche Anmeldungen haben wir den Termin noch bis zum 20. Januar d. I. hinansschieben können. Köln, den 6. Januar 1906. Das Pilgerkomitre. Custodis. Jnstizrat, Römertnrm 8. —* Die hiesige Turnlehrerbildungsanstalt hielt 1903 drei Lehrkurse zur Ausbildung von Turnlehr kräften ab, nämlich einen Turnlehrerinnenkursus von An fang Januar bis Ende Mai, einen Turnlehrerkursus von Mitte Juni bis Ende November und in der Osterzeit einen vierzehntägigcn Kursus zur Ausbildung von Vereinsvor turnern und Tnrnwarten. Insgesamt sind 25 Turnlehrer, 17 Turnlehrerinnen und 39 Vorturner und Turnwarle aus gebildet worden. —* Sonnabend abend wütete in Alt-Kaditz ein heftiger Brand, der sich auf vier Wirtschaften erstreckte. Außer der städtischen Bernfsfeuerwehr waren auch diesmal wieder die freiwilligen Wehren von Alt-Kaditz, UeLigau-Werft, Rade- beul I und II, Ober- und Nieder-Lößnitz un«d Kötzschenbroda eingetroffen und beteiligten sich mit sieben Schlauchleitungen an der Bekämpfung des Brandes. Der Brandstifter — um einen solck-en handelt es sich zweifellos — hat vom vorigen Brande her gewußt, daß die Dampfspritzen zur Erreichung der Elbe einen schmalen, zwischen zwei Gehöften hindurch- führenden Weg benützen, müssen. Offenbar damit rechnend, diesen Wog zu sperren, hat er zuerst die am Wege stehende Scheune angozündet und tatsächlich stürzten noch vor Ankunft der von den Altstädter Wachen eintreffenden Automobil- Dampfspritzen brennende Balken vom Dache quer über den Weg, und die Glut machte ein Dorüberkommen fast unmög lich. Mit größter Aufopferung wurde der Durchgang aber doch erzwungen. Der Gesamtschaden ist groß: die Scheunen und Stallgebäude bilden nur noch einen Trümmerhaufen, anS denen die Eisenteile von Dreschmaschinen, Wagen usw. hervorragen. Die Kalamitosen Hofmann, Zschimmer, Klotzsche und verw. Mildner erleiden trotz Versicherung namhafte Schäden. —* Explosion. In Mügeln fand in der Lackierorei der Firma Georg Vierling u. Ko., Aktiengesellschaft, eine be- deutende Kohlenoxydgasexplosion statt. Die Wirkung war so stark, daß über 300 Fensterscheiben eingedrückt und das Mauerwerk der Lackiereröfen auseinandergerisseni, sowie Türen und Eisenteile verbogen wurden. Von den Arbeitern wurde keiner schwer verletzt. —* In Heidenau bei Dresden ist auf bisher un aufgeklärte Weise bei Uebergabe der Geldpostsendungen gestern ein Geldbeutel mit 12000 Mk. Inhalt ab- Händen gekommen. Eine Untersuchnnng ist ein- geleitet worden, die aber bis jetzt zu keiner Aufklärung führte. Birkicht. Hier ist gestern die Ziegelei, früher Alexander Hermann, bis auf die Grundmauern n'edergebrannt. Riesa. Einer Anregung durch den Magistrat der Stadt Osnabrück folgend, hat das Stadtverodnetenkolleaium in Uebereinstimmung mit dem Stadtrate beschlossen, in einer an den Reichstag zu richtenden Petition gegen die Verstaat lichung der kommunalen Eichämter und gegen die beab- fichtigte NacheichungSpfltcht der Gasmesser vorstellig zu werden. .« ^ A Aauaterg. Der hiesige Stadtrat ließ unterm 3. Ja- nuar an da» Annaberger kath. Pfarramt folgendes Beileids- schreiben anläßlich de» Todes de» hochw. Herrn Bischofs er- gehen: „Da» geehrte katholische Pfarramt bitten wir, au» Anlaß de» Ablebens der Herrn Bischofs O. Georg Wuschanski, der bei seiner Anwesenheit in Annaberg auch uns mit seinem Besuche beehrte und noch kürzlich über das kirchliche Leben in unserer Stadt gegenüber dem Unterzeichneten Bürgermeister sich sehr anerkennend geäußert hat, die herz lichste Teilnahme entgegennehmen zu wollen, die wir unter dem Ausdrucke aufrichtigen Beileids hierdurch zu bekunden uns die Sbre geben. Hochachtungsvoll und ergebenst Der Rat der Stadt Annaberg, Wilisch, Bürgermeister." Zwickau. Die Gewerbe- und Jndustrie-Ausstellung Zwickau 1906 hat nunmehr die Genehmigung erhalten zur Veranstaltung einer Lotterie für das Königreich Sachsen, bei der 200 000 Lose zum Preise von 1 Mark pro Stück aus gegeben werden sollen. Bedingung ist, daß sämtliche Gegen stände, die zur Verlosung bestimmt sind, von Ausstellern an gekauft werden. Hauptgewinn ist eine moderne hochfeine Wohnungseinrichtung. Zschopau, 5 Januar. Das Zschopauer Wochenblatt meldet: Heute nachmittag stürzte das Hintergebäude eines am Markt gelegenen Hauses ein, in welchem 25 junge Mädchen beschäftigt sind. Während der größere Teil mit leichten Verletzungen davonkam, wurden fünf bis sechs Mädchen erheblicher verletzt. Johaungeorgenßadt, 4. Januar. Die Firma Springer u. Komp, in Nensattl hat den Hinterbliebenen der bei dem Grubenbrande verunglückten Bergleute hochherzige Stif tungen zukommen lassen. Den Witwen ist eine jährliche Unterstützung von je 340 Kronen auf Lebensdauer oder bis zur Wiederverheiratung zugeschrieben worden. Im letzteren Falle erhält jede Witwe ein Geschenk von 1000 Kronen. Den Kindern wird bis ihrem 16. Lebensjahre eine Unter stützung von je 120 Kronen jährlich gewährt, außerdem wird für jedes Kind sofort der Betrag von 100 Kronen bei dem Bezirksgericht deponiert, der nach Ablauf der gewährten Unterstützungen eine bessere Ausbildung ermög lichen soll. Bautzen. Es ist ein seltsames Zusammentreffen, daß der hochselige Bischof Dr. Wuschanski noch am Tage vor seinem Tode zwei Stiftungen, eine Diözesan- und eine Studentenstiftung, gemacht hat. Ilonokaoioncko psitrnn- siit, segenspendend schied er von uns. Den Intentionen des verewigten Oberhirten entsprechend haben einige seiner Freunde und Verehrer sein Andenken statt durch kostbare Kränze durch fromme Stiftungen geehrt. So hat Herr Baron Lehrer aus Zittau bei der Begräbnisfeier 1000 Mark für die bedürftige SeelsorgSstation Grotzschönau gespendet und drei Prager Freunde haben je ein prächtiges Meß gewand für die katholische Kapelle in Mittweida gestiftet. Vivant svtiuontosl W Bautzen. In der katholischen Pacochls Bautzen und der zugewiesenen Diaspora (mit Ausschluß von Lübau und Hainitz) wurden im Jahre 1905 getauft 96 Kinder, von diesen wurden 83 in den beiden hiesigen Kirchen getauft und 13 zu Hause in der Diasvora. darunter erhielten 5 die Nottaufe, 55 Knaben und 41 Mädchen, überdies 3 totge- boreue Kinder. Unter den Getauften waren 3 Paar Zwillinge und 11 uneheliche Kinder. — Getraut wurden 23 Paare, unter ihnen waren 8 Paare gemischter Kon fession. Aufgeboten wurden außerdem 16 Paare. — Be graben wurden auf dem Nikolaikirchhof 70 Personen und hierzu noch 3 totgeborene Kinder. Unter diesen waren 33 männliche und 37 weibliche Personen, 23 Kinder unter 14 Jahren (darunter 14 Kinder unter einem Jahre). Von den Erwachsenen, die hier begraben wurden, starben 4 vor dem vollendeten 20., 7 vor dem ^30., 5 vor dem 40., 10 vor dem 50., 4 vor dem 60., 8 vor dem 70., 6 vor dem 80. und 3 vor dem 90. Lebensjahre. Verheiratete Männer starben 11. verheiratete Frauen 5, Witwer 1, Witwen 10 und ledige Personen 20.— Heilige Kommunionen wurden in Bantzen 10 771 gespendet. Im Jahre 1904 waren 108 Taufen, 18 Trauungen, 66 Begräbnisse und 10 520 heilige Kommunionen gewesen. In der evang.- luther. Petriparochie sind 23 Trauungen gemischter Konfession zu verzeichnen. Bautze«. Am Feste der Hl. drei Könige nachmittags 6 Uhr fand im großen Saale des kath. Geselleuhanses ein von Herrn Domschuldirektor Nowack veranstalteter Eltern abend statt mit dem ausgesprochenen Zwecke, zwischen Lehrern und Eltern der Schulkinder eine engere Berührung und gegenseitige Aussprache zu ermöglichen. Herr Schulrat Seminardirektor sostol. onn. enp. Löbmann gab in einem längeren interessanten Dortrage „Ucber Charakterbildung" den Eltern wichtige Fingerzeige zur richtigen Behandlung und Erziehung ihrer Kinder. Herr Domschuldirektor äußerte hierauf verschiedene Wünsche betr. das leibliche und geistige Wohl der Kinder und bedauerte, daß das' Anerbieten der Schule, für den Weihnachtstisch der Kinder gute paffende Bücher zu beschaffen, noch zu wenig benutzt worden sei. Die Versammlung wird hoffentlich gute Früchte tragen und find bereits während derselben rege Besprech ungen zwischen Eltern und Lehrern gruppenweise eigeleitet worden. Die Eltern begrüßen solche Veranstaltungen mit Freuden. Alsdann fand eine Wiederholung der diesjährigen WeihnachtS-Kinderanfführung statt. Die muntere Kinder- schar entledigte sich ihrer Rollen mit Lust und Geschick. SchirziSwalde. Im Jabre 1905 wurden im hiesigen kath. Pfarrbezirke 100 Kinder getauft. Gestorben sind 72 Personen (außerdem noch 5 totgeborene Kinder). Getraut wurden 28 Paare. Kommunikanten wurden 9709 gezählt, Bersebgänge 116. Aussig. Im Stadtteile Schönpriesen hat sich ein ent setzliche». Familiendrama abgespielt. Die am 22. November 1879 in Altbenetek geborene Frau Anna Ceceln, die schon seit längerer Zeit von ihrem Manne geschieden ist. hat ihr 8 Jahre alte» Kind erschossen und sich hierauf selbst durch einen Schuß schwere Verletzungen beigrbracht. Da» Kind hatte sich auf Zureden der Mutter damit einverstanden erklärt, mit dieser gemeinsam zu sterben. Die Frau hatte offenbar die Absicht, auch ihrem bei seinem Vater aufhält lichen Sohne das gleiche Schicksal zu bereiten, denn sie hatte darum ersucht, der Knabe solle sie an dem verhängnis vollen Tage besuchen. Der Vater, der in Nestomitz einen Viktuulienhandel betreibt, halte aber glücklicherweise die Erlaubnis zu diesem Besuche verweigert. Dereinsnachrichten. § Dresden. Der Katholische Sammelverband feiert in diesem Jahre sein Winterfest am 30. Januar im großen Saale des Gewerbehauses. Hervorragende Künstler haben wiederum in liebenswürdiger Weise ihre Kräfte in den Dienst der Wahltätigkeit gestellt. Wir dürfen jetzt schon neunen die König!. Hofschauspielerin Fräul. Pölitz, die Pianistin Fränl. Bräuer, Lehrerin am König!. Konser vatorium. König!. Hofoperusänger Tr. v. Vary und Herrn Felix Schweighofer. Kl. 8 Meißen, 6. Januar 1906. Am Abend des heutigen Tages fand die letzte Versammlung des hiesigen Kasinos vor der diesjährigen Generalversammlung statt. Der Vorsitzende. Kaufmann Erdtel, begrüßte den neuen Kaplan, H. A. Fuchs, der in seiner Erwiderung treues Festhalten an den altbe währten Vereinigungen hiesiger Gemeinde und hingebendes Wirken im Volksverein für das katholische Deutschland empfahl. Herr Pfarrer Bodenburg gedachte des so plötzlich von> uns abberusenen Herrn Kaplan Scheuring und hielt so dann eine Gedächtnisrede auf den entschlafenen Oberhirten, den man zur Jubelfeier des Todes des heiligen Benno so gern in der alten Markgrafen- und Bischofsstadt begrüßt hätte. Herr Lehrer Jünemann, der im Verein mit Herrn Gründel den Bonisatiussammelverein zu immer besseren Kassenverhältnissen bringt, erzählte von den neuesten Er folgen der Meißner Gruppe und bat um weitere Unter stützung. (Zum Requiem für den hochseligen Dr. Wu schanski, das am 17. Januar in der St. Bennokirche abge- lialten werden soll, wurden die Kasinomitglieder dringlich eingeladen.) Der Tag der nächsten Generalversammlung wird noch durch eine Annonce in der „Sächs. Volksztg.", die auch in Meißen immer mehr Abonnenten und Gönner findet, bekannt gemacht werden. 8 Leipzig. Kath. Kasino. In der Männerver sammlung am verflossenen Donnerstage gedachte ber Vor sitzende Herr Röslcr des so plötzlich dalnngeschiedeneu Ober hirten. Sr. bischöflichen Gnaden Dr. Wuschanski und wid mete ihm einen warmen Nachruf. K. i. — Tie Christ- baumfeier fand wie alljährlich am 6. Januar statt. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden ergriff Hrrr Kaplan Klesse das Wort und sprach über WeihnachtS- stimmung, Weihnachtsfrieden und WcihnachtSsreuden. Tie herzlich gehaltene Ansprache erweckte reichen Beifall. So dann sang Herr Schaal. von Herrn Musikdirektor Ewald begleitet, zwei Lieder von Cornelius. Die darauffolgende Verlosung und die Ctirisibaumversteigeruug wurde in fröhlicher Stimmung der Anwesenden vorgrnommcn. — Nächste größere Veranstaltung: Großes Fascküngsfest am 5. Februar: „Ein Waldtest!" Karten im Vorverkauf bierzu bei Pflugmacher, Buchhandlung. Die Gemahlin des Prinzen Friedrich von Schaumbn rg-LiPpe, der als Rittmeister im österreichischen Husareiv-Negiment Nr. 9 in Oedenburg steht, ist auf dem Schlosse Natibor bei Böhmisch-Skalitz, wo sie mit ihrem Gatten das Weihnachts- und Neujahrsfest verlebte, an einer Gehirnhautentzündung schwer erkrankt. Berlin. Eine hiesige Zeitnngsträgerin, die einen lungenkranken Mann und fünf Kinder zu erhalten hat, er hielt eine Konsulats-Anzeige, wonach sie die Erbin von nicht weniger als nenn Millionen Dollars geworden sei. Ein Onkel der Frau, der nach Amerika ausgewandert war und in Kanada kinderlos verstorben ist, soll dieses Vermögen hinterlassen haben.. Flensburg. Der 18 jährige Volontär Eduard Klemm ans Kiel erschoß in einem hiesigen Hotel seine Be gleiterin Marie Andresen ans Hamburg und hierauf sich selbst. Das Motiv zur Tat sind Ehehindernisse. Das Paar hatte sich bei der Ankunft als Geschwister ausgegeben. Elberfeld. Zwei Kinder des Kaufmanns Genster spielten in Abwesenlxnt der Eltern mit Streichhölzchen, steckten die Betten in Brand und erstickten. Posen. In der Stadt Posen und im Kreise West- Posen sind neuerdings 15 Fälle von Genickstarre borge- kommen, davon sind 8 tödlich verlaufen. Breslau. Die Witwe Nitz und deren erwachsene Tochter in Zalenze sind au Kohlendunst erstickt. Natibor. In Slawentzitz erschossen Wildiebe den Hilfsjäger Wanjck und verletzten den Assistenten Müller schwer. München. Wie es heißt, wird Hermann Bahr offiziell den Auftrag erhalten, die „Münchner Allgemeine Zeitung", die „Germania" und andere Blätter, die in ihren Angriffen Bahr Bestechlichkeit und Unlauterkeit vorwarfcn, zu verklagen. Dadurch will die Hoftheaterintendanz eine Klärung der Situation schaffen und Bahr Gelegenheit geben, öffentlich die gegen ihn gerichteten Angriffe zurückzuweisen. München. Im Vorort Laiin erfolgte beute früh 3(^ Uhr ein Bruch des .Hauptrohres der Wasserleitung, wo- durch erheblicher Schaden angericbtet wurde. Ein Teil vom Vorort Neuhausen, der Eingang zur Zentralwerkstötte der Eisenbahn und das Rangiergleis wurden überflutet. Der Verkehr mußte für einige Zeit eingestellt werden. Konstanz. Bei einem Gewittersturm sind ans dem Radelfzcller-See fünf von der Arbeitsstätte heimkehrende Personen, Fabrikmädchen und Arbeiter, ertrunken. Paris, 6. Januar. Aus Nenyork wird gemeldet, daß die 20 600 Nnwohner zählende Stadt Masaya in Nicaragua durch ein Edbeben und den Ausbruch des Vulkan» San Di<*go fast vollständig zerstört worden sei. Mehrere Tausend Menschen seien teils durch den Einsturz der Häuser getötet, teils durch glühende Lava verbrannt worden. Die Stadt Masaya zählt 22 000 Bewohner: sie liegt zwischen dem Nicaragua- und Managua-See (Mittelamerika) in der Nähe