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40 Pf. Die Ncchenschastsdeputation beantragt in Kap. 24, zum königl. Hausfideikommiß gehörige Sammlungen, Lie Ueberschreitung des Etats zusammen mit 6847 Mark 73 Pf. nachträglich zu genehmigen und sich mit dem Bericht für befriedigt zu erklären. Der Berichterstatter richtet zürn Schluß die Frage an die Regierung, ob es nicht angezeigr inäre, das neue im Bau begriffene Kunstgewerbemuseum der Generaldirektion zu unterstellen. Er erwähnt die An- ordnung der Regierung, daß Geschenke für die königl. Sammlungen nur auf erteilte Bewilligung seitens der Gcneraldirektion angenommen werden dürfen und spricht sich gegen diese Anordnung aus. — Abg. Behrens sagt, die Anregung des Vorredners erfordere eine genauere Er wägung und spricht den Wunsch aus, daß die Beiträge der Regierung, die sie zu diesen Zwecken leistet, erhöht und die Erhaltungsfonds vergrößert werden. — Fincmzmtnister Dr. N üger bemerkt, das, was der Staat für die Sammlungen auswendet, sei nur ein Teil dessen, lvas er für Kunst und Wissenschaft tut. Redner legt an Ziffern des Berichtes dar, daß der Staat tue, was er könne. Tie gegenwärtige Zurück haltung in den Ausgaben sei durch die Finanzlage be gründet. Man möge sich nicht darüber täuschen, was geleistet werden könne. Eine angemessene Vermehrung der Samm lungen habe ihre großen Sck)attenseiten, da die Uebersicht- lichkcit darunter leidet. Man möge nicht zu hohe Anforde- ruugeu au die Staatskasse stellen und wäre der Zweck ein uock) so schöner. Ter Minister spricht sich für die Unter stellung der Kuustgewerbeschule unter die Gcneraldirektion aus. Tie Einwilligung der Gcneraldirektion bei Schen kungen sei nur bei Geschenken von über 100 Mark im Werte nötig. — Nach kurzen Bemerkungen der Abg. H ä hnel und des Berichterstatters wird der Teputatiousautrag ange nommen. — Es folgt nun die allgemeine Vorberatung über das Königliche Dekret Nr. 23, den Entwurf eines Gesetzes zur Abänderung des Staatsschuldbnchgesetzcs vom 25. April 1884 betreffend. Fiiiaiizminister Tr. Rüger erklärt, die Negierung sei fortwährend bestrebt gewesen, den Kurswert der sächsischen Staatspapiere zu erhöhen. Hierzu führen ver schiedene Wege. Die Negierung schlage vor allem die Aende- rnng des Rechtsznstandes vor. In den Motiveil des Gesetzes sei bereits allsgedrückt, daß das Staatsschnldbuch bei uns bei weitem nicht so in Anspruch genommen wird, als anderswo, zum Beispiel in Preußen. Für die Eintragung sei die Ein richtung der Gebührenfreiheit notwendig. Ter Verkehr mit eingetragenen Forderungen sei voll gewissen Abgaben zu be freien. Er gibt der Erwartung Ausdruck, daß die Kammer in dem Bestrebeil der Negierung mit dieser übereinstininie. — Abg. Hübner spricht über die Vorteile des Staats- schnldbnches lind wünscht, daß von demselben seitens der Gläubiger so viel als möglich Gebrauch gemacht werde, und beantragt, den Entwurf an die Gesetzgebnilgsdeputation zu verweisen. Geschieht mit Einstimmigkeit. — Namens der Filianzdepntatioil .V erstattet den Bericht über Kapitel 14 des ordentlichen Staatshanshaltsetats für 1906—1907, staatliches Fernheiz- und Elektrizitätswerk zu TreSdcn be treffend, Abg. Ehre t. Tie Deputation beantragt die Ein nahme in Titel 1 und 2 mit 205 000 Mark zu genehmigen und die Ausgaben in Titel 3 bis 11 mit 120 519 Mark zu bewilligen. Der Depntationsantrag wird einstimmig ange nommen. — Zur Schlnßberatung liegt der Kammer der schriftliche Bericht der Gesetzgebnilgsdeputation und der Fi lianzdepntatioil .V über das Königliche Dekret Nr. 17, den Entwurf eines Ilmzngskostcngesetzes betreffend, vor (Bericht erstatter Abg. S ch nlz e). Vizepräsident Dr. Schill er klärt sich für das Panschalsystem und gegen das in der Vor- läge festgelegtc System. Es werde durch letzteres Unzufrie denheit erzeugt. Redner bemerkt, er werde gegen das Gesetz stimmen, welches für andere Staaten gewiß nicht vorbildlich seiil werde. Nach kurzen gegen die Ausführungen des Vor redners seitens des Berichterstatters und des Geheimen Rates Ministerialdirektors Tr. Wäntig und des Vizeprä sidenten Opitz wird die Vorlage angenommen. Aus Stadt und Land. Dresden, den 22. Januar 1906. TagcSkalendcr für den 23. Januar. 1905. Beginn de? Ausstandes in Moskau. — 1905. s- Prälat Neuder in Berln, Färstbischöflicher Delegat. — 1903. Fürst Alfred zu Stolberg- Slotberg. — 1883. s- Friedrick v. Flotolv zu Darmstadt. Overn- kamponist- — 1879. Adolf Jensen zu Baden-Baden. Lieder komponist. — 1871. Gefecht mit Garrbaldianern bei Dijon. — 1813. -j- Friedrich Freiherr de la Motte-Fouguö zu Berlin, deutscher Dichter. — 1806. st William Pitt, bedeutender englischer Staats mann. — 1761. * Friedrich v. Matthison zu Hohendodclcben bei Magdeburg, deutscher Dichter. — 1662. Schlacht gegen die Türken bei Nagy-vzöllos. — 157-1. Utrcchter Union, Bereinigung der lieben niederländischen Proliinzen. — 1536. Hinrichtung der Wieder- täuier Job v. Leiden und Knipperdollings zu Münster. — 1002. Kaiser Otto III. zu Paterno. —* Wetterprognose des Königl. Sächs. meleoro- logischen Instituts zu Dresden für den 23. Januar Witterung: heiter und trocken. Temperatur: unternormal. Wind« Ursprung: Nordost Luftdruck: hoch. —* Se. Majestät der König besuchte gestern den Gottesdienst und erteilte nach demselben mehreren Herren Audienzen. —* Heute vormittag nahm Se. Majestät der König militärische Meldungen entgegen und horte dann die Vor- träge der Herren Staatsminister und des Kgl. Kabinetts- sekretärs. —* Den Kammerherrndienst bet Sr. Majestät dem Könige hat bis zum 3. Februar der Königl. Kammerherr von Posern übernommen. —* Se. Majestät der König wird sich am 26. d. M. nach Berlin begeben, um Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser die Glückwünsche zum bevorstehenden Geburtstage persönlich darzubringen. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe empfing gestern in Audienz den Chef des Generalstabes Oberst Wermuth und den Geheimen Hsfrath Prof. Kießling. — Abends 6 Uhr fand bei Ihrer Majestät Familientafel statt, -u der Se. Majestät der König. Ihre Königl. Hoheiten die Prinzensöhne, Prinzessin Mathilde und Se. Hoheit der Herzog Karl Borwin zu Mecklenburg. Strelitz erschienen waren. —* Zum Kultusminister an Stelle dcS er krankten Herrn v. Scydewitz soll, wie mitgeioilt, -er frühere Kreishanptmann von Bautzen, v. Schlicken, ernannt worden sein, der vorher Amtshauptmcmn in Zittau und Vor tragender Rat im Ministerium des Innern war. Die „Kölnische Zeitung" zeichnet dem neuen Minister fol genden Kurs vor: „Als Kultusminister wird er kaum eine andere Niclffung einschlagen, als sie der abgehcnde Herr v. Seydewitz innehielt, also im wesentlichen vorsichtige Ab- ivägung der in unserer geistigen und sozialen Entwickelung liegenden Forderungen. Tie Persönlichkeit des neuen Mi nisters bürgt dafür, daß er den Katholiken in Sachsen geben wird, was sic nach der Staatsverfassung und den Grund sätzen der Gerechtigkeit verlangen können, daß ihm aber ein Entgegenkommen gegen nltramontane Forderungen genau so fern liegen wird wie Herrn von Seydewitz." — Hierzu bemerkt die „Germania": Tie „Grundsätze der Gerechtig keit", welche die Katholiken in Sachsen seither an sich er fahren mußten, sind, von zeitweiligen mehr oder weniger unglaublich erscheinenden Zeitungsmeldungen abgesehen, bei der ersten Beratung des Toleranzantragcs des Zentrums im Reichstag so anschaulich und wirkungsvoll dargelegt wor- den. daß selbst der sächsische Bundesratsbcvollmächtigte schier darüber errötete und die Sprache nicht recht zu finden wußte. Und so soll es also weitergehen — wenn cs der „Köln. Ztg." nach geht. —* Der Rat zu Dresden macht bekannt: Wer während der Nacht für Kranke ärztliche Hilfe sucht, kann solche durch Vermittlung der Wohlfahrtspolizei-Jnspektionen erlangen. Daselbst sind die Namen der zur Hilfeleistung bereiten Aerzte zu erfahren, auch wird ans Ansuchen die Herbeiziehung eines Arztes übernommen. Für die Be zahlung der Aerzte haben die Hilfesuchenden selbst anfzu- kommen, nur für gänzlich Unbemittelte übernimmt die Armenkasse die Bezahlung. Seitens der Direktion der Königlichen Frauenklinik ist die Einrichtung getroffen wor den, daß in dringenden geburtshilflichen Fällen sofort ärzt liche Hilfe ans der Königlichen Frauenklinik, sei cs bei Tag oder bei Nacht, unentgeltlich gewährt wird. Tie Wohlfahrts- Polizei-Inspektionen vermitteln die Herbeiziehung ärztlicher Geburtshilfe ans der Königlichen Frauenklinik durch Fern sprecher. In den städtischerseits eingerichteten wund- ärztlichen Hilfsstellen und in den Sanitätswachen des Samaritervereins (freiwillige Nettungsgesellschgft) wird Verunglückten oder ans der Straße plötzlich Erkrankten, welche die Hilfsstellen selbst misslichen oder ihnen zngeführt werden, die erste Hilfe gclvährt. Turch die Canitätswachen ist auch die Entsendung von Aerzten zur Hilfeleistung außer halb derselben zu erlangen. —* Im Verein für V o k k s h y g i e n c, Land- hansstraße 7. I., spricht Dienstag, den 23. Januar, abends 8 Ubr Herr Oberarzt Tr. Flachs über die geschlechtliche Auf klärung bei der Erziehung unserer Jugend. Ter Eintritt ist frei. —* Im ganzen Neichspostgebiete wird von Februar ab die Paketbestellnng an Sonntagen anfhören. Aus genommen sind die Paketbestellungen an den Weihnachts-, Oster- und Pfingsttagen und der Verkehr durch Eilboten. —* Am Sonnabend abend brach im Lügengebäude, OslrmAllee, Feuer ans. daS in kurzer Zeit die linke Hälfte deS DachstnhleS zerstörte. Die Umkleidnng eines für die Zentralheizung bestimmten Reservoirs unter dem Dache hat vermutlich sich selbst entzündet. —* In letzter Zeit ist hier, wie auch in anderen Orten, eine unbekannte Betrügerin im Alter von 40 bis 50 Jahren, angeblich Erna (Elise) Gutfrelmd oder Schröder ans Leipzig, ausgetreten. Sie versuchte, sich durch Be fragen von Tienstboten Auskünfte über die Familienvcr- bältnisse der betr. Herrscliaft zu verschaffen, um von diesen dann Geld zu erschwindeln. Leipzig. Das Reichsgericht hob das Urteil dcs bayrischen Obcrlandesgerichts auf in der Klagesache der Frau Geheimrat Schweninger auf Herausgabe der Tochter LenbachS, Marion. Marion bleibt ini Hanse der zweiten Gattin LenbachS. Zeithaiü. Vom 30. Januar wird ans dem Truppen übungsplätze bei Zeithain sich einPKtamt mit Telegraphen- betrieb befinden unter der Bezeichnung „Zeithain- Uebungsplatz", Chemnitz, 2l. Januar. Die von sozialdemokratischer Seite heute vormittag veranstalteten Wählerversmnmlungen, welche sich mit der bevorstehenden NeichstagSersatzwahl für den hiesigen Kreis beschäftigten, nabmcn sämtlich einen ruhigen Verlauf. Die Polizei hatte Versammlungen und Demonstrationen zu jedem anderen Politischen Zweck ans- drücklich verboten, es sind solche auch nicht versucht worden Rom, 16. Januar. Am 3. Januar hat in Nocca di Papa bei Nom die feierliche dritte Einkleidung der Karme- litiuueu vom göttliche» Herzen Jesu und die Profes; der älteren Schwestern stattgesunden: es sind dies die Schwestern von dem Berliner St. Iosephsheim (Berlin X, Pappel- Allee 110—1 11). Se. Eminenz Kardinal Satolli batte als Delegaten Pater Antonio, Provinzial der nnbeschnbten Karmcliten und Mitglied der heiligen Kongregation der Bischöfe und Orden gesandt und ihm assistierte der Pater- General der Palottiner, Kiigclmaycr, welcher an die Schwestern eine ergreifende Ansprache hielt, indem er be sonders bewundernd und lobend ihren Opfermut und ihre Standhaftigkeit hervorhob, mit denen sie durch so viele Jahre alle Hindernisse, Widern>ärtigkeitcii und Versuchungen über wunden hätten, bis endlich das in Berlin eingesenkte Samen korn zu einem Baume herangewachsen war und nach Italien verpflanzt werden konnte. Nun der heilige Vater der Kon gregation kürzlich noch die große Huld erwiesen und die Ge nehmigung gegeben, das Noviziat nach Nom selbst verlegen zu dürfen, würden alle bisher ertragenen Leiden in einem Augenblick vergessen sein nsw. — 52 Postnlantinnen wurden vom Pater Antonio eingckleidet, welcher auch die Profes; ab- nahm. Ta Nocca di Papa den Römern als Luftkurort im Sommer dient, haben schon so viele hochgestellte römische Priester und Damen der höchsten Gesellsckxift das Josephs- Heim S. Teresa bestickst und alle ihre bolle Befriedigung, ja Bewunderung ansgcdrückt, daß cs den kaum italienisch sprechenden deutschen Schwestern in so kurzer Zeit möglich geworden ist, ans gänzlich Vcrlvahrlostcn Kindern eine Schar so gesitteter, wohlerzogener Kinder zu bilden. Interessant ist noch, wie diese junge Genossenschaft nicht aus einem Teil Deutschlands, sondern buchstäblich aus Deutschen aller Provinzen sich zusammensetzt. Von den jüngst Ein- gekleideten sind aus Bayern 10, Westfalen 9, Rheinland 8, Schlesien 7, Provinz Preußen 5, Württemberg 3, Hannover 2, Hessen 2 und je eine aus Baden, Hohenzollern, Olden- bürg, Sachsen, Mähren und Tirol. Zu bewundern ist, daß die Gesellschaft in den 14 Jahren ihres Bestehens nur zwei Postulantumen im Lause dieser ganzen Jahre durch den Tod verloren hat; ebenso gut ist auch der Gesundheits zustand der Kinder; von den über 450 Kindern der ver schiedenen St. Josephsheime sind im Alter von über acht Jahre ebenfalls im Laufe dieser ganzen Zeit nur zwei Mäd- chcn und jetzt ein beim Turnen gestürzter Knabe gestorben. Man sieht hier: je einfacher die Lebensweise, desto gesünder. Allen Freunden und Beförderern dieses wahrhaft zeitge mäßen Werkes der Charitas ist wohl schon bekannt, welchen Anfeindungen und Verfolgungen in Berlin die armen Schwestern mit den Kindern ausgcsctzt sind. Der Grund der Verfolgung ist der alte, immer wiedcrkehrende Haß gegen alle katholischen Institute und Gcnossenscl>asten. Wir können darum auch an dieser Stelle nicht umhin, diese armen Schwestern, die jetzt in so großer Bedrängnis sich befinden, dem Wohlwollen und der Unterstützung aller Leser dieser Zeilen aufs angelegentlichste und wärmste zu empfehlen. Bereiirsriachrichterr. § Dresden, den 22. Januar. Die Bezirke Johann- stadt und Striesen des Volks-Vereins für daS kath. Deutsch land hielten gestern abend eine Versammlung ab, welche einen sehr starken Besuch aufwies. Der Vorsitzende Herr Pöttinger begrüßte die anwesenden Mitglieder und Gäste, worauf Herr Pfarrer deLasalle über das Thema: „Die Menschheit, ein sozial-sitttlicher Organismus" sprach. Redner erläuterte zunächst den Unterschied zwischen Orga nismus und gleichartiger Masse an dem Beispiele vom menschlichen Körper, der ans ungleichen Teilen besteht, der jeder eine andere Funktion zu verrichten hat. Die Verschiedenheit der leiblichen Bedürfnisse bedingen die Ungleichheit der leiblichen Glieder. Ein ungegliederter, gleichartig geformter Leib könnte gar nicht existieren, ebensowenig ein Leib, dessen Glieder sämtlich gleich wären. Ebenso weise die menschliche Gesellschaft die wesentlichen Merkmale eines Organismus auf. Es wäre ihr Tod, wollte man versuchen, eine Gleichstellung ihrer Glieder herbeizuführen. Man denke sich nur, sie bestehe ans Gelehrten; sie müßte zu Grunde gehen, da sic Nahrung, Wohnung und Kleidung, sowie die übrigen Bedürfnisse sich nicht verschaffen könnte. Würden die Menschen lauter Kapitalisten sein, so würde niemand die notwendigen Güter erzeugen, welche die unvermögenden Klassen erarbeiten. Es bestehe daher auch eine notwendige Abhängigkeit der ungleichen Teile von einander. Denn kein Stand könne ohne die Mitwirkung der übrigen Stände bestehen und die ganze Gesellschaft wäre gefährdet, wollte ein Stand seine Funktionen nicht verrichten. Daraus er gibt sich auch, daß die menschliche Gesellschaft eine sittliche Einheit darstelle; die einzelnen Glieder werden infolge ihrer Verschiedenheit nicht zum Kampfe, souderu zur Ein tracht hiugcwiesen. Tie Gleichheit der verschiedenen Glieder bestehe nach den Worten unseres hl. Vaters Pius X. nur darin, daß alle Menschen ihren Ursprung von Gott, dem Schöpfer herleitcn, daß alle von Jesus Ehriftus erlöst worden seien und daß sie alle genau nach ihren guten und bösen Handlungen von Gott gerichtet werden, um Lohn oder Strafe zu empfangen (Ximvalstm, ()»o<l .Vpnstoliei mummm). Ans dem organischen Wesen der menschlichen Gesellschaft ergibt sich, daß der einzelne die ihm von Gott anvertraute Aufgabe mit Demut, aber auch mit Dcrufsstolz erfüllen soll. Wenn man sich als Glied des Ganzen fühlt, so werde das Gefühl der Zusammengehörigkeit zufrieden machen. Man werde die Arbeit nicht nach dem Aeußeren bewerten, sondern nach dem Lohne, den sie einst im Jen seits ernten werde. Tie Versammlung dankte dem hoch verehrten Redner für seine schönen Ausführungen durch Erheben von den Sitzen. Herr Szymkowiak widmete dem verstorbenen hochw. Bischof einen warnt empstmdenen Nachruf und pries ihn als fürsorglichen Vater der Diözesen, als Freund der Arbeiter und des Volksvercins für das kath. Deutschland. Herr Pfarrer Rudolph gab seiner Freude über den zahlreichen Besuch Ausdruck und widmete dem einheimische Industrie und Handel schwer schädigenden Streik einige bedeutsame Worte. Seine im späteren Ver laufe der Versammlung gegebene Anregung wegen Ab haltung einiger Missionsvorträgo als Vorbereitung zur Ostcrbeichte. sowie der Abhaltung des l Ostündigcn Gebetes am Bußtage fand allseitig lebhaften Widerhall. — Herr Lehrer Hasenfcldcr brachte eine Eingabe der Striesener Hausväter an den kalb. Schulvorstand zur Verlesung. Es wird darin gebeten, es möglich zu machen, die für Ostern 1906 geplante Verlegung der 1. Schulklasse aus der siebenklassigen Zwcigsckmlc, Wittcnbergerstraßc in Striesen, nach der IV. Aezirksschnlc, Schmnannstraße in Johann stadt. rückgängig zu machen und die Zweigschnle zu einer achtklassigen anszugestalten. — Das Mitglied des Schul vorstandes. Herr Sekretär Becker, versicherte, daß der Schulvorstand der Striesener Angelegenheit das größte Interesse entgcgenbringe. Leider sei die Schnlkasse in so hohem Maße bereits belastet, daß vorderhand an eine Erweiterung der siebenklassigen Schule in eine achtklassige wegen der großen damit verbundenen Kosten nickt gedacht werden könne. Nach Fertigstellung der Turnhalle, deren Bau im Frühjahr beginnt, werden die Wünsche erfüllt werden können, nachdem dadurch neue Schnlzimmcr ge schaffen werden. Nackdem zu dieser Sache noch einige Herren gesprochen, schließt der Vorsitzende mit einigen DankcSwortcn die Versammlung. ' ist Vermischtes. V I n b i l ä tt m 8 k n v c r t 8 mit amtlichen W c r t st e m p e l n. Zur Eentcnarscicr des Königreichs Bayern ist eine Serie von vier verschiedenen Jnbilänms- knverts erschienen, welche infolge ihrer geschmackvollen Aus-