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Sächsische Volkszeitung : 16.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190601163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060116
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-16
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.01.1906
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An Unterstützung»- >d 30000 Mk. au«. >ehmigung der V»r- ituiscr ist noch nicht at daher der Krone schlüge unterbreitet, l Regierung in der beziehen. Hierher die passive Resistenz, rinen revolutionären ^arischer Seite wird Projekt des Herrn em und nationalem ge zu einem Siege also geebnet, die «sie bringt die Ge- auf die seitens der mgen reagiert, mit ISvertraars in Ber lin, als ob sich der da die deutsche Re- Erledigung derVer- Lelegraphen-Korre- e zu der Erklärung >ng mit den Garan» erzeit bieten kann, 1 den König, auch »llkommen begniige. besteht also lediglich er. teitag fiir Böhmen lig eine Resolution ird, das Wahlrecht die breiten Massen i des allgemeinen und erklärt noch, hältnisimNeichSrat ind der Bedeutung der Zuteilung der n werden müsse. Expertise sür einen md gestellte Projekt uf Grund von Auf- Die neuen Kosten- n, auf Grund des >eit ab. Bis Ende e Anträge iiber die g zustellen. Ueber : ein fachmännisches Monate wird der ; zur Genehmigung absichtigen, wie eS n Wahlgange ihre stans, sozialistischen »zugeben. Lesart aufgetaucht, die Absicht habe, will sich demgegen- bürgen, als er ge- iellung seiner Kan- nals nein! Lieber rng wird jetzt wie- Kandidat genannt. > heran ist und die '. nimmt. rrwaltung hat den hme der Kirchen- lls die Altartaber- Paris, Lyon und aben deswegen an denen gegen diese hl aufs tiefste der- ird. Die Pfarrer en die Anzahl und >rten Kirchengefäße nt ihrem Priester- :en, daß die Taber» aben den Pfarrern hem die Jnventur- che aus den Taber- e Deputierte Gay- ' über diese Ange- Deputierte Brion, setz war, erklärt in mten erteilte Auf- irutalität sei. »iffe bekannt. Da- ießlich 8 Arbeiter- tischer Freihändler, andidaten 4 neue n Manchester - Ost fiühere Premier- ur> ist ein Alten- Yi-Uonk-Jk verübt det. ist der Täter erhielt 11 Schuß- haftet worden. — inern Duru»», ist lnister des Innern «zeichneten eifrigen befördert worben, hat das energische »er revolutionären e Leiter derselben u bringen. — In M Riga wurden eine Geheimdruckerei und zwei Bomben- Niederlagen entdeckt. — DaS Komitee der bereinigten revolutionären Parteien in Tipi» hat infolge de» Miß lingens der Revolution im Zentrum Rußland» die Be endigung de» AuSstanbeS angekündigt. — In Tschernigow wurde der Provinzgouverneur Lhwostow, als er im Wagen mit seiner Gemahlin von der Kathedrale zurückkehrte, durch zwei in den Wagen geschleuderte Bomben schwer verwundet, während seine Gattin leicht verletzt wurde. Der Täter wurde verhaftet. — Die Städte Lews»! und S«li»burg im Kreise Walk, wo ein altes Schloß des BaronS Vietinghoff eingeäschert worden war. sind von einer Abteilung des Generals Orlow besetzt worden. Die Anzeichen der Be ruhigung mehren sich. Türkei. — Hilmi Pascha hatte eine vertrauliche Mitteilung über eine Bombensendung nach Saloniki erhalte«. Infolge dessen angestellte Ermittelungen führten am 11. d. M. zur Entdeckung von acht Bomben in dem der Filiale der Ottomanischen Bank gegenüberliegenden bulgarischen Hause. Die Person, an die die Sendung gerichtet war, ist ver- haftet worden. SüV«W-rik«. — Wie aus Caracas über Port of Spain unter dem 12. Januar gemeldet wird, bleibt die venezolanische Re gierung dabei, die abgebrochenen diplomatischen Be ziehungen nicht wieder aufzunehmen; infolgedessen hat der französische Geschäftsträger Taigny an den amerikanischen Gesandten in Caracas. Russell, eine Note betr. den Abbruch der diplomatischen Beziehungen seitens Frankreichs überreicht, ihm die fran zösischen Archive übergeben und ihn mit der Wahrnehmung der französischen Interessen beauftragt. Taigny ist ab- berufen worden. Da der Verkehr auf dem französischen Kabel gesperrt ist, so gehen die Depeschen über Trinidad. Ans den dentsche« K»l»nien. — Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Am 5. Januar 1906 bei Duurdrift gefallen: Vizeseldwebel Block (Jns.-Reg. Nr. 98). Verwundet wurden: Hauptmann Paul v. Lettow-Vorbeck (Königin- Elisabeth.Garde-Gren.- Reg.), Leutnant Ebeling (Inf-Reg. Nr. 157). Reiter Leh mann (Masch.-Gew.-Abt. Nr. 2), Sergeant Boas (Drag.- Reg. Nr. 7). Unteroffizier Schönbohm (Jnf.-Reg. Nr. 97), Gefreiter Kolbe (Ulan.-Reg. Nr. 14), Reiter Petermann (König!. Sächs. 7. Feld-Art.-Reg. Nr. 77). NuS Stadt «wd Land. Dresden, den 15. Januar 19V6. Lageskalender für den 16. Januar. 1390. -j- Franz Lachner zu München, Komponist und Orchefterdirigent. — 1878. Zersprengung der Armee Suleiman Pascha« bei Plfilippopcl durch die Russen.— 187t veginn de« Rüekzuzes der französischen Armee unter Vsurbaki. General Keller besetzt Thäneviei. — 1833. f Friedrich König in Stuttgart. Erfinder der Schnellpresse. — 1812. * Ludwig Windhorst zu Kaldenbof. Hannover. Der Führer der Zentrumspartei. — 1728. * Rccolä Piccini zu Vary, italienischer Opernkompomst (Rivale Glucks^. — 1706. * Benjamin Franklin zu Boston, der Erfinde: des Blitzableiters. — 1318. -f Erwin v. Eteinbach, Baumeister am Münster zu Stratzburg. —* Wetterprognose des König!. Sachs, meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 10. Januar. Witterung: trocken, wenn auch mehr oder weniger stark bewölkt. Temperatur: übernormal. Wind Ursprung: Südwest Luftdruck: hoch. —* be. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hofkirche bei und erteilte von ^412 Uhr un im Refidenzschlotz mehrere Audienzen. Um 6 Uhr fand Familientafel statt. Heute vormittag empfing Se. Majestät die Herren Staatsminister und den König!. Kabinettsekretär. —* Se. Majestät der K ö n i g hat den Domkapitular- Senior Herrn Skala, der darum nachgesucht hatte, den Dank des Domsliftes St. Petri in Bautzen sür das von Sr. Majestät anläßlich deS Hinscheidens des Bischofs Dr. WuschanSki bekundete Beileid ansdrücken zu dürfen, gestern in Audienz empfangen. —* Se. König!. Hoheit der Kronprinz vollendet heute sein 13. Lebensjahr. Aus diesem Anlasse haben die öffentlichen und viele Privatgebäude Flaggenschmuck an gelegt. —' Anläßlich des Geburtstages des Kronprinzen fand heute früh eine Morgenmnsik statt. Mittags fand bei Sr. Majestät dem König Familtentafel statt, an der auch die Königin-Witwe. sowie der Prinz Johann Georg und die Prinzessin Mathilde und der Herzog Karl Borwin von Mecklenburg-Strelitz teilnahmen. —* Ihre Majestät die Königin-Aitwe ist heute vor- mittag 11 Uhr 15 Min. in Begleitung der Hofdame Gräfin Reuttner von Weyl und des Kammerherrn von Metzsch-Retchenbach auS Dornreichenbach hier eingetroffen. —* Eine der letzten Bestimmungen unseres unvergeß lichen Bischofs Dr. WuschanSki betraf noch unsere schone Herz-Jesu-Kirche in Johannstadt. Zur Erinnerung an den frommen hochseligen König Georg, welcher dein Bau ein so lebhaftes Interesse entgegengebracht hotte, wollte der verstorbene Oberhirt, daß daS Fenster des Turmportals daS Bild de» bl. Georg mit dem sächsischen Wappen in Glasmalerei enthalte. Der selige Herr Bischof hatte selbst noch die Unterschrift zu dem Bilde abgefaßt: In memoriam Ooor^ii ckok. 15. I7ov. 1904. Nach dem Tode des Herrn Bischofs hat sich der Ztttauer Großindustrielle Baron von Lehrer bereit erklärt, die Kosten dieses Fensters zu übernehmen und bestimmt, daß durch den Zusatz: ckonavit Osorßfiim >Vu3eimn3ki spmooprm ff'it. 8am. cksk. 28. Oos. 1905 dasselbe wie eine Stiftung de» hochseligen Bischofs selbst gelten solle. —* Der auf den Stuhl des Ministerpräsidenten de- rufene königl. sächs. Gesandte in Berlin Exzellenz Graf Hohenthal, äußerte sich über seine Berufung dem politischen Vertretor de» Leipz. Tagebl. gegenüber wie folgt: „Se. Majestät hat mir da» Präsidium in einer so gnädigen Form «ngetragen. daß ich al» monarchischer Mann an Ablehnung gar nicht denken konnte.' Graf Hohenthal gab der Hoffnung Raum, daß er die Schwierig- ketten, dio mit der heutige« politischen Lage in Sachsen verbunden seien, zu überwinde« hoffe, und hatte den Um stand dazu für günstig, daß er bisher ganz außerhalb der innerpolitischen sächsischen Verhältnisse gestanden habe. „Niemand kann mich für sich allein reklamieren und niemand hat Grund, mir Vertrauen zu verweigern. Ich werde natürlich keine Parteiregierung eiurichten und an die Der- hältnisse nicht mit irgend welcher Partetvorliebe heran treten. Daß die verfassungsmäßige Vertretung der Bevölkerung dei der Gesetzgebung mehr den wirklich ökono mischen Bedingungen de» Laude» anzupaffen ist, halto ich für selbstverständlich. Ich möchte als mein politisches Ziel die Versöhnung der heutigen Gegensätze bezeichnen, so vaß jedem Stande sein Recht wird entsprechend seiner Bedeutung. Daß natürlich nicht an die Einführung deS allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts für den Landtag zu denken ist, brauche ich wohl nicht erst zu sagen." Die liberale Zeitung hebt zum Schluß hervor, daß Graf Hohenthal wiederholt betont habe. eS liege ihm daran, bei allen liberalen Parteien und Kreisen Unterstützung zu finden. Bekanntlich ist der neue Ministerpräsident kon servativer Gesinnung. Auch darin herrscht zwischen dem abtretenden und kommenden Mann große Sehnlichkeit, daß beide der alten konservativen sächsischen Schule «ngehören. Dennoch scheint Graf Hobenthal kein Parteifanatiker zu sein. Wenn die Engherzigkeit keinen Platz in seinem Pro gramm bekommt, dann dürfte manches in Sachsen besser werden. Reformen sind nötig. ES soll nicht der Weg des geschichtlich Gewordenen verlassen werden, sondern auf dieser Grundlage weiter gebaut werden. Freilich gehört hierzu ein fest beschlossener Plan, der mit der Zander- Politik bricht, welche das Nebel nur verschlimmert hat. Hierin muß di- Tradition der alten konservativen Schule etwas geändert werden. —* DaS große Modell des städtischen Tiefbauamtes sür die neue A u g n st u S b r ü ck e nebst den: Schloß- Platze und dem Theaterplatze, dem neuen Landhaus, dem Jagdtor und der Brühlschen Terraffe ist bis zum 21. Jan. im Parke deS städtischen AnSstellungSpalosteS, und zwar im Pavillon neben dem Verwaltungsgebäude zur Besich tigung öffentlich ausgestellt. X lieber das aktuelle Thema „Strafkolonien" sprach der bekannte Bonner Universitätsprofcssor Dr. Hcim- bnrger am Sonnabend abend in Dresden in der Gehe- stiftun g. Seine Ausführungen sind von großem Inter esse, von denen wir das wichtigste in folgendem wieder geben: Fiir Deutschland ist der Gedanke der Strafkolonien verhältnismäßig neu und veranlaßt durch die Vorwürfe, die man gegen den Strafvollzug im allgemeinen erhob. Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, daß der Vollzug der Strafen in seiner jetzigen Form nicht hindernd, sondern för dernd ans Rückfälle wirkt, das beweisen die statistische» Taten, nach welchen die Prozente der zwei- und mehrmals Vorbestraften erschreckend hohe Zahlen aufweisen. Die Nach- teile unseres jetzigen Strafvollzuges sind in erster Linie die Zuchthauskrankheiten; besonders die Tuberkulose fordert viele Opfer. Die Unsittlichkeit wird in der gemeinsamen Haft gefördert. Die Einzelhaft hilft zwar diesem Uebel- stände ab, jedock) entfremdet sie den Sträfling der Außen welt und bereitet ihn nicht auf seinen Verkehr mit Men- scheu nach seiner Rückkehr in die Freiheit vor. Uebrigens macht die Gesellschaft den Strafvollzug illusorisch. Heutzu tage will niemand einen entlassenen Sträfling anfnehmen, noch dulden ihn die Arbeiter in den Werkstätten. Man hat davon gesprochen, die Strafgefangenen bei den Arbeiten für die innere Kolonisation zu verwenden. Aber auch das ist nicht durchführbar wegen der Schädigung der freien Arbei ter. Es liegt nicht an den Organen und Mitteln, wenn der Zweck nicht erreicht wird, sondern am System; gebrochen, aber nicht erzogen verlassen die Sträflinge die Zuchthäuser. Ob man nicht einen Versuch mit der Deportation machen sollte? An Stelle der die physische und moralische Gesund heit untergrabenden Hast setzt man die schaffende Arbeit und gibt dem Sträfling die Aussicht, die Früchte seiner Ar beit meist zu genießen. Die Erwerbung von Grund und Boden muß ihm möglich gemacht-werden durch Zuweisung oder Entlohnung. Im gemeinsamen Kampfe gegen die Elemente und durch gemeinsames Streben rückt der Mensch dem Menschen näher; man achtet sich und Vergehen werden vergessen. Wenn dem Sträfling eine Freiheit in Ehren winkt, sterben auch die anderen Triebe, die nur in der dumpfen Gefängnisatmosphäre gedeihen können. Tie De portation hat auch wirtschaftliche Ziele. Der Sträfling kann den Schaden, welchen er angerichtet hat, wieder gut machen, indem er etwas leistet. Dürfen uns denn die Erfahrungen anderer Länder davon abschrecken? Rußlands Strafkolo nien in Sibirien und Sachalin bieten allerdings traurige Bilder. Aber was sehen wir da als Ursachen? Keine Kon trolle, Trunksucht, Bestechlichkeit und Korruption unter den Beamten und dazu ein düsteres, kaltes Ländergebiet. Frank- reich deportiert nach Guyana, was gleichbedeutend ist mit Krankheit oder Tod. In Neu-Kaledonicn ist es besser, aber das System ist verfehlt. Diese schlimmen Erfahrungen an derer sollen uns eine Lehre sein, aber sic dürfen uns nicht von einem Versuche abhaltcn. Blicken wir auf die ehe malige Strafkolonie Neu-Süd-Walcs, jetzt ein blühendes Land, welches erst durch die Arbeit der Deportierten zu einen» ersehnten Ziele freier Ansiedler wurde, so daß die Regierung sich schließlich genötigt sah, die Deportation dort hin einzustellcn. Das ist ein Triumph des Systems der Strafkolonien, und wie froh könnten wir sein, wenn uns dieser Erfolg winken würde. Der Schlüssel hierzu liegt einzig in der Tüchtigkeit der Person des Leiters, der ein zielbewußter, energischer Beamter oder Offizier sein muß. ! In Betracht kämen in erster Linie Wohl die Inseln der Süd see und außerdem Deutsch-Südwestafrika, letzteres besonders jetzt bei der bevorstehenden Konfiskation der Ländereien der Hereros. Man braucht dort Arbeitskräfte, sowohl zur Kolo nisation als ganz besonders zum Straßen- und Bahnbau (Linie Lüderitzbucht—Knbnb). Für Afrika bedeuten sie eine billige Arbeitskraft als freie Arbeiter, und was nicht zu unterschätzen ist, sie sind Träger des Deutschtums. Man ver suche cs erstmalig mit 600 Mann nach gründlicher Auswahl; gewiß werden sich bei einer Anfrage viele finden, die sich eine Existenz schaffen wollen. Deutschland hat dann Ge- legenheit, sich auf dem Gebiete der Deportation Erfahrung zu schaffen, und diese erst kann als Anhaltspunkt für die endgültige Lösung der Frage dienen. Man urteile bei Sträflingen nicht so sehr nach der Schwere LeS Verbrechens, als vielmehr nach dem Charakter der Person. Die Tat ge schieht doch oft im Affekt, man gebe dem Manne Gelegen heit, sich zu bessern und riskiere den Versuch und erhalte Kräfte, die sonst verloren gehen, zum Wohle des deutschen Vaterlandes. —* Sonnabend stürzte an» dem Dachgeschosse eines Hauses der Adlergasse in Friedrichstadt ein etwa drei Jahre alter Knabe auf die Straße Hera». Tin sofort zu Rate gezogener Arzt konnte nur den durch Genick- und Schädelbruch eingetretenen Tod deS Kindes seststellen. Deuben. In Sachen der Weißeritztalsperren fand am 10. Januar in Deuben eine Versammlung statt, in welcher hauptsächlich gegen die von der Regierung geplante Kosten- Verteilung gesprochen wurde. Man wählte eine Kommis sion, die im Namen aller Interessenten gegen die Art der Belastung vorstellig werden und sich iveiter mit der Ange legenheit beschäftigen soll. — Am Sonnabend abend in der achten Stunde ist in Deuben die Ziegelei von Gustav Fuhr mann vormals Zschocke n. Hoffman» gänzlich niederge brannt. Man vermutet Brandstiftung. Nossen. Der projektierte Bau einer Eisenbahn Wils druff—Lommatzsch—Döbeln bildete den Gegenstand einer hier abgehaltencn Versammlung, zu der Vertreter von 63 interessierten Gemeinden und Rittergütern erschienen n»aren. An den Verhandlungen, die Geheimer Oekonomierat Stei- ger-Leutewitz leitete, nahmen die Landtagsabgeordneten der in Frage kommenden Wahlkreise und die Amtshauptleute der betreffenden Amtshauptmannschaften teil. Gegen eine Minderheit wurde beschlossen, das Areal für die Strecke auf privatem Wege zu erwerben. Hierzu wurden alsdann die entsprechenden Konimissionen gebildet. '.Leipzig, 14. Januar. Kammersänger Otto Schelper, der letzte Zeuge «ns der großen Zeit deS Leipziger Stadt- thcatcrs, wurde am Sonnabend unter Auleilnabme der ganzen Stadt zur letzten Ruhe bcslaltet. Nomens der Direktion deS Stadttheaters sprach Direktor Volkner, namens des OpernpersonalS Regisseur Marion. Der Rat der Stadt Leipzig hatte eine prachtvolle Palme gespendet. — Sonnabend abend starb hier im 76. Lebensjahre der Reichsgerichtsrat a. D. Neincke. in Jnristenkrcisen sehr be kannt als Herausgeber deS in Gemeinschaft mit Reichs gerichtsrat Dr. Rehbein verfaßten Kommentars zum preußischen Landrechi. — Die hiesige öffentliche HandelS- lehranstalt begeht vom 20. bis mit 22. Januar ihr 75- jähriges Jubiläum. Am 21. Januar findet großer Fest- aktus im Saale der neuen Börse statt. — Der Rat der Stadt Leipzig bewilligte in seiner letzten Plenarsitzung 1000 Mk. für die durch Brandunglück geschädigten Deutschen in Rußland. Elsterbcrg i. V. Eine Anzahl Wcbereifirmen von Elsterberg und Umgegend beabsichtigt eine gemeinsame We berei zu erbauen, die Raum für 1500 bis 2000 Stühle ent halten soll. Eine geeignete Persönlichkeit, die die nötigen kaufmännischen und technischen Fertigkeiten besitzt, dieses Projekt zu verwirklichen, ist bereits gesunden; auch sind aus Bankkreisen Kapitalien zur Verfügung gestellt worden. Außerdem ist den Unternebmcrn die Unterstützung des Stadtrates zu Elsterberg gesichert, da durch das Unterneh men die Industrie in Elsterbcrg nicht nur befestigt, sondern auch noch erweitert werden kann. Ein weiteres Projekt geht dahin, neben der großen Weberei noch eine genügende An zahl Arbeiterwohmmgen zu erbauen. Plauen. Die hiesige Handelskammer hat sich gestern einstiininig für eine der Vertretung der Landwirtschaft gleichwertigen, ebenfalls auf freier Wahl beruhenden Ver tretung von Handel und Industrie in der Ersten Kammer ausgesprochen. Zittau. Die Errichtung einer neuen elektrischen Feuer- alarmanlage für unsere Stadt ist vom Stadtverordneten- kollcgiuin beschlossen worden. Die Herstellungskosten be laufen sich ans 68 500 Mark. Mit der Ausführung der An lage ist die Firma Siemens u. Halste in Berlin beauftragt worden. Gera, 13. Januar. Die Geraer Handelskammer nahm eine Resolution im Sinne der Bestrebung zur Er reichung freundschaftlicher Beziehungen zwischen England und Deutschland an. Die Kammer hatte keine Bedenken gegen die neuen Tabak- und Biersteucrn, wenn dadurch die Industrien nicht geschädigt werden. Dagegen bält man die Eisenbahn- und Tampfschisfahrkarten, und Ouittnngsstcm- pelstenern für eine Erschwerung und Belästigung des Ver kehrs. Die Kammer beschloß ferner, bei der Negierung vor stellig zu werden, das; der Hausierhandel mit Teppichen, Linoleum und Möbelstoffen verboten wird. Vereins uachrichteu. 8 Annabrrg i. E. Am vergangenen heiligen DrcikönigS- tage hielt der hiesige katholische Männerverein seine Christ- bamnfeier im Lindengarten ab. Obwohl die Beteiligung seitens der Herren etwas zu wünschen übrig ließ, ging doch eine bübsche Anzahl von Geschenken ein. Tie Feier wurde umrahmt von Wcihnachtsgesängen des Kirchenchors Cacilia, von Deklamationen, sowie von Violin-, Klavier- und Zither vorträgen, welche alle in vorzüglicher Weise zu Gehör ge bracht und mit reichem Beifall belohnt wurden. Der Präses des Vereins, Herr Pfarrer Hottenrott, versetzte die An wesenden durch eine längere Ansprache in die rechte Weih- nachtsstiinmung. Ten Schluß bildete das zweiaktigc The aterstück „Die Liebe im Ecklxmsc", welches den Mitwirken den für ihr flottes Spiel reichen Applaus cintrug. In den Zwischenpausen wurden die Geschenke verauktioniert, wo durch eine sehr erfreuliche Einnahme erzielt wurde. Nach der in der Hauptversammlung am vorigen Donnerstag statt gefundenen Abrechnung konnte der Vereinskasse ein ganz schöner Reinertrag zngeführt werden. Allen, die an diesem Abende ihr Können in den Dienst des Vereins stellten, sei auch an dieser Stelle herzlich gedankt. Bemerkt sei noch, daß in oben genannter Hanptversanrmlung die Verlegung des Vereinsabcnds von Donnerstag ans Dienstag be schlossen wurde. — Das übliche Fastnachtskränzchen findet Montag, den 26. Februar ebenfalls im Lindengarten statt.
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