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Sächsische Volkszeitung : 19.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190601196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060119
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-19
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.01.1906
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lgen? Nein, eine unterlasse der Herr nach der heutigen Redensarten über sie geizen nach dem ich dem 21. Januar 'sichtlich diese Aus- damit man auch in Maßnahme wirkt, anal dass gewohnte a keine zugkräftige i sie da und sogar lebt so vielfach von olchen fetten Hasen wie Fürst Bülow! Reden gegen Bebel kann er nicht mehr >ren. Nur die be ug könnte noch in Aber das geschieht )en soll! Für uns Antiduelliga eine machen kann, trete »llrde die erste und lerfrenliche Reichs- Reichstags-Mandat benchien ans sein -gnnfl ai'gekündigt seil'. Mandat noch -is fi.r den Wahl» wen Komprtwiß- frcisim ige Volks- > schlüssig erwacht ! Voltspartei an- Mandat sür seine cm-tfolls gelingen, n Exrnp!a:>n nn llideroun sict> noch ,ken werden, vor zu nn-rderi. iat" hat sein Er- lso den Weg nicht Paar Stadthagen t des persönlichen es nützliche Unter- hen. Die Genossen .'gweiser zum Zu- open. Die letzte är unseren Lesern )ins hat sich einen ört, fand sie aber n der Blntglorie, r sanftes Morgen- sa nur, als sie in rchisten abwehrte, > Begeisterung für egangen lvar. Die irdige und unver- listen an den Tag die vielfach sehr :n derselben in rlegen, indem sie >as wenig schöne st uils schon ver lern ausgefallen, kneten Ledebour, den Generalstreik lau im offiziellen )e Bewegung für ialdemokratie ab- : es unbegreiflich, i damit vielleicht gen." Die letzte Mitteilung einer ienburger Partei- kel niit je einein wurden. „Diese nn schon, ivarum uiid nicht blaue, sicht." Alles in s der Parteivor- steht bevor. Und es" deutschen und ideln, als welch)« Oerschatta, bezw. ssicht genommen irung hinsichtlich Seite für unbe- de des Ministers Ninisterkonferenz der Handelsver- Igarien sich aus gefaßt wurden, r Serbien das zu fordern, iin Serbien abzu- iche Grenzsperre hung dürfte die ig machen. Die den angewiesen, »eiteros nach dein deln. Ebenso ist -Ungarn die Er- > Bulgarien in eicher Weise be- tag 1 Uhr mor- wurden gewählt i, 73 Unionisten, t 87, die Arbei- » West-Birming- ham wurde Chamberlain mit 7173 Stimmen gegen den Liberalen Outhwaith, der 2094 Stimmen erhielt, gewählt. Tie gewaltige Mehrheit Chamberlains hat selbst die San- guinisten seiner Anhänger überrascht. Er selbst sagt in einer Adresse an seine Wählerschaft: „Meine Mitbürger haben mein Vertrauen zu ihnen gerechtfertigt." — In Transvaal hat der nicht mehr zu bezweifelnde liberale Sieg Hunderte von Buren, die im Begriff waren, auszuivandern, bewogen, den Plan aufzugeben. Transvaal erwartet in wenigen Monaten eine verantwortliche Selbstregierung. Rußland. — Die Meldungen aus Rußland laufen ungemein spär lich ein — das beste Zeichen für die Zunahme der Ruhe im Zarenreich. Erklärten doch die Telegraphisten in den Ost feeprovinzen bereits, daß sie den Zusammenhalt nicht länger aufrechtzuerhalten im stände sind und den Streik beenden müßten. Und tatsächlich hat das Streikkomitee sich bereits aufgelöst. Die Polizei wird immer mehr der Nevolntions- führer und ihrer Agitationsniittel habhaft. Wurden doch soeben in Petersburg wieder 22 Verhaftungen dieser Art vorgenonunen, bei denen sich ergab, daß der Arbeiterdele giertenrat durchaus nicht aus Arbeitern, sondern aus sozial demokratischen Professionshetzern bestand. Die Wiederkehr der Ruhe macht nun die Zustimmung der preußischen Regie rung zur Ansiedelung der baltischen deutschen Flüchtlinge in Posen überflüssig, die im Preußischen Abgeordnetenhause vom Minister des Innern ausgesprochen wurde. Am unzu friedensten sind mit dem friedlichen Zustand die Juden, die bei dem allgemeinen Unglück das beste Geschäft machten. Viele von ihnen, das wurde erst kürzlich von österreichischen Juden bestätigt, schafften ihren mobilen Besitz aus ihren Häusern, zündeten dann selbst diese Baracken an und nahmen als „gänzlich ruiniert" die reichlich aus dem Ausland und den Negierungst'assen fließenden Unterstützungen in An spruch. Die Verwaltungsbehörden sind gegenwärtig damit besck)äftigt, die die innere Organisation des Reiches betref fenden Gesetze mit der neuen Form des Neichsrates und mit der Duma in Einklang zu bringen. Ta diese Arbeiten un verzüglich beendet werden müssen, so ist für den 20. Januar eine Sitzung des Ministerrates einberufen worden, in der der Kaiser den Vorsitz führen wird. Die Verhaftungen in Petersburg nehmen einen immer größeren Umfang au. Die Gefängnisse sind überfüllt, verschiedene Kronsgebände wer den zu Gefängnissen nmgewandelt. Zur Niederwerfung der Revolution in den baltischen Provinzen wird eine dritte Ab teilung Matrosen in Kronstadt formiert. — Seit dem 2. Ja nuar sind in Petersburg alle Fabriken und Werkstätten im Betriebe. In Charkow sind die Arbeiter friedlich gesinnt. Der Ansstand ist dort beendet. Alle Industriebetriebe in Tiflis sind in Tätigkeit, und die Ordnung wiederhergestellt. In Baku wird ans den Naphthawerken regelmäßig gearbei tet. Tie Stimmung ist friedlich. Türkei. — Die in Saloniki entdeckte Bombenscndung wurde in Sofia an den Bulgaren Dimitri Kililarvfs ausgegeben. Sie wurde von diesem übernommen und zuerst in der bulgarischen Schule und dann in einem bulgarischen Hause gegenüber der Ottomanischen Bank aufbewahrt, wo sie daun infolge vertraulicher Meldung entdeckt wurde. Die Bombe sollte zu einem Attentat ani orthodoxen Weih- nachtssest verwandt werden. Der Bulgare Kililaroff wurde verhaftet. Die Polizei von Saloniki fahndet eifrig nach einer anderen Bombensendung, die bereits vor einiger Zeit eingetrosfen sein soll, bisher aber nicht entdeckt wurde. — Die Aufständische« von Pemen befinden sich bei Shehare in einer ausgezeichneten Stellung: sie beherrschen von dort ans das umliegende Gebiet. Marschall Achmed Feizi Pascha hat tatsächlich kürzlich eine Schlappe erlitten. Der Divisionsgeneral Uussns Pascha, drr vom Hafen von Hodeida abgegangen war, um eine Umgehungsbewegung durchzuführen, wurde selbst umgangen. Er erlitt Verluste und mußte sich zurückzichen. Serbien. — „Daily Telegraph" bringt über ein angebliches Komplott gegen den König von Serbien Mitteilungen, die mit einem recht kräftigen Fragezeichen zu versehen sind: Die Verschwörung hatte den Zweck. König Pcter zu ent thronen und aus dem Lande zu verjagen. Dis Verschwörer beabsichtigten angeblich. Prinz Joachim von Preußen, den jüngsten Sohn des Deutschen Kaisers, znm König von Serbien zu wählen, in 'der Hoffnung, dle Unterstützung Deutschlands bei ihrem Nnteruebmen zu finden. Sächsischer Landtag Dresden. 17. J-inuar 1906. ErsteKam m e r. Vormittags 11 Uhr hielt die Erste Stäiidekammcr ihre 17. öffentliche Sitzung ab. In derselben gelangten in Ucbcreinstimmung mit der Zweiten Kammer zur Annahme Kapitel 22 und 23 des ordentlichen Etats, Zivilliste, Apanagen, Kapitel 28, Ablösung der dom Domä- ucnetat nicht angehörenden Lasten, sowie Abfindungszahlun gen bei Nechtsstrcitigkeiten, Kapitel 30 n, Oberverwaltungs- gericht, Kapitel 69 I», Elektrisch Prüfamt Chemnitz, Kapi tel 67, 68 und 69, Technische Deputationen, Unfall, und Invalidenversicherung und statistisches Landesamt bctr. Den Bericht der vierten Deputation über die Petition des Rates der Stadt Leipzig, die Aufhebung des Hohncu- lahrstäges und des Bußtages am Mittwoch vor Okuli als allgemeine Feiertage betreffend, erstattete Wirklicher Ge heimer Rat, Ministerialdirektor a. D. Meusel, Exzellenz, und empfiehlt der Kammer namens der Deputation, soweit sie darauf gerichtet ist, daß der 6. Januar nicht mehr als all gemeiner Feiertag begangen werde, der Königlichen Staats- regicrung zur Kenntnisnahme zu überweisen, soweit sie aber die Aufhebung des auf den Mittwoch vor Okuli fallenden Bußtages als allgemeinen Feiertag bezweckt, ans sich be ruhen zu lassen. Zu dieser Frage ist in den letzten Tagen auch eine Petition des Vereins Leipziger Buchhändler einge langt. Bezüglich dieser beantragt die Deputation, sie für erledigt zu erklären. — Oberhofprediger Dr. Ackermann will nicht beurteilen, ob durch die wenigen Feiertage im Jghre die Industrie geschädigt wurde. Es sei ihm bekannt, daß ans vielen Kreisen Petitionen eingebracht wurden, welche sich gegen diese Maßnahmen richten, für die Evange- lischcn hat dieser Tag die Bedeutung als Missionsfesttag, woraus sich das Interesse der Kirchengemeinden für Beibe haltung desselben erkläre. Die Frage, inwiefern die Ver legung oder Aufhebung dieses Feiertages tunlich sei, wäre Sache der Erwägungen seitens der Landessynode. Dir Beseitigung des ersten Bußtages würde eine wesentliche Schädigung des religiösen Lebens bedeuten. — Geheimer Rat Dr. Pank stimmt dem Antrag der Deputation zu und betont ebenfalls, daß der Landessynode die erforderlichen Er wägungen zukommen. — Graf von Brühl spricht sich da gegen aus, an den bestehenden Feiertagen zu rütteln. — Oberbürgermeister Justizrat Dr. Tröndlin macht wirt schaftliche Gründe geltend, welche für die Petition der Stadt Leipzig sprechen. Es mögen beide Petitionen der Negierung überwiesen werden. — Geheimer Kirchenrat Dr. Hof- m a n n kommt auf die geschichtliche Vergangenheit des Epi- pbaniasfestes zu sprechen und wendet sich gegen Aufhebung oder Verlegung der beiden Feiertage. — Nacktem noch Ge- heinier Kommerzienrat Wäntig für die Annahme des Depntationsantrages eingetreten, wird der Antrag ange nommen. , Zweite Kammer. Nachdem in gestriger Sitzung noch einige Redner zum Antrag Spieß gesprochen, wurde derselbe der GesetzgebuugSdeputatiou (gegen 7 Stimmen) zugewiesen. — Den Bericht der Fiuanzdcputation ^ über Kapitel 36 des ordentlichen Staatshaukhaltselats, Ober- rechnungSkammer betreffend, erstattete der Abg. Dr. Vogel. Beantragt werden die Ausgaben mit 197 790 Mk. lieber Kapitel 2 und 3 des ordentlichen Etats berichtete der Ab geordnete Däbritz. Beantragt werden bei Kapitel 2, Domänen und Jntradeu die Einnahmen mit 652 580 Mk., die Ausgaben mit 113 576 Mk., darunter 950 Mk. künftig wegfalleud, bei Kapitel 3. Kalkmerke, die Einnahmen mit 175 729 Mk., die Ausgaben mit 133 519 Mk., darunter 1246 Mk. künftig wegfallend. — Namens der Nechenschafts- deputation berichtete Abg. Poppitz über Kapitel 73, 74 und 75 des Rechenschaftsberichtes sür 1902/03, das De partement des Finanzministeriums betreffend. Es wird beantragt, bei Kapitel 73 die Etatüberschreitung mit 3696 Mk. 67 Pf., die außeretatmäßigen Ausgaben mit 2333 Mk. 33 Pf., bei Kapitel 74 die Etatüberschreitnng mit 9292 Mk. 20 Pf. und bei Kapitel 75 die Etatüber- schreitung mit 1309 Mk. 38 Pf. nachträglich zu genehmigen. Sämtliche Deputationsauträge werden ohne Debatte an- gconuuen. Den letzten Punkt der Beratungen bildete das König!. Dekret Nr. 20, mehrere Eisenbahuangelegeuheiteu betreffend. Für die Herstellung einer vollspurigen Güter bahn Zwickau—Planitz betreffend, haben sich die beteiligten Gemeinden verpflichtet, die mit 40 000 Mk. geschätzten Kosten für den Grunderwerb mit mindestens 50 Prozent zu tragen. Die für die Bahnanlagen erforderlichen Kosten werden 170000 Mk. betragen. Es wird deshalb beantragt, diesen Betrag zu bewilligen. Für Herstellung einer voll spurigen Nebenbahn Königswartha—Landesgrenze und Erweiterung der Bahnhöfe Königswartha und Bautzen 790000 Mk. gefordert. Für den Ausbau der Kohlenbahn Gittersee—Hänichen für den Personen- und allgemeinen Güterverkehr und Fortsetzung der Bahn bis Possendors sind 49 000 Mk. erforderlich. Die Erwerbung der Privatbahu Zittau-Ohbin-Jonsdorf und die Erweiterung einiger Verkehrsaustalten zu dieser Bahn erfordert 830 000 Mark. Die Herstellung einer schmalspurigen Nebenbahn-Wilsdruff-Gadcwih'Töbelu betreffend soll erst dann erfolgen, wenn die Beteiligten sich rechtsverbindlich verpflichtet haben, die vorn Staate aufzuweudendeu Kosten für den Areolerwerb zwischen Wilsdruff und Görlitz ein schließlich aller Nebeueutschädigungeu sür Wirtfchafts- erschwernisse und sonstige Nachteile — zuzüglich eines Zu schlages von 10 Prozent für Verwaltungsauswaud — dem Staate zur Hälfte zu erstatten. Zur Erweiterung des Betricbs-Elektrizitätswerkes Chemnitz-Hilbersdorf beantragt die Negierung, daß von den aus früheren Etats noch vor- handeueu Mitteln von 380 100 Mk. der Betrag von 37l 000 Mk. hierzu verwendet werde. Nachdem einige Redner verschiedenerlei Wünsche hierzu zum Austragc ge bracht, wird der Gegenstand auf heute vormittag 10 Uhr vertagt. Dresden, 18. Januar <906. Erste Kammer In der Ersten Kammer wurde der Antrag wegen des Feiertages am 6». Januar usw. gegen zwei Stimmen angenommen. Ja der heutigen Sitzung wurde die Debatte über Eisenbahubauteu fortgesetzt. Es spricht zunächst der Abg. Günther zum Bahnbau Wilsdruff - Gadewitz-Döbeln, sodann Fiuauzminister Dr. Rüger, welcher sagt, daß, wenn auch die finanziellen Schwierigkeiten des Landes be- hoben seien, man doch noch weise Sparsamkeit walten lassen müsse, da eine ganze Reihe von Anforderungen au die Finanzen des Staates herantreten. Er erwähnt die ungünstige Finanzlage des Reiches, welche ebenfalls hohe Anforderungen stellt und bittet, alle Lokalwünsche nach Möglichkeit zurückzudräugen. Mau müsse übrigens nach dem Beispiele anderer Staaten damit brechen, daß der Staat alles zur Grunderwerbung bei Babnbauten leiste, er ersucht den Vorschlägen der Regierung beizutreten. (Bravo!) Abg. Audrä polemisiert gegen den Abgeord neten Schulze und spricht sich für dis Anliegerbeiträge bei Lokalbahnbauten aus. (Bei Schluß der Redaktion dauert die Sitzung noch fortl. 4lr»s Stadt wird Land. Dresden, den 18. Januar 190«. Tageskalender für den 19. Januar. 1904. Be endigung de» Tcim nitlchauer Textilarbeiterstreiks. — 1904. f F. von Mannlicher, Erfinder des Mannlicher» Gewehr«. — 1890. Regierungsantritt de« Fürsten Günther zu Cchwarzburg. Rudol stadt — 1874. -s August Heinrich Hoffmann von Fallersleben zu Schloß Korveh. deutscher Dichter und Sprachforscher. — I87l. Besetzung von TourS durch General v. Hartmann. — 1871. Sieg reiche Schlacht bei St. Quentin. — 1871. Der letzte große Ausfall der Pariser geaen da» V. Armeekorps. — 1849. * Hermann Kretschmar zu Olbernhau. Mustklehrer und Musiksckriftslrller. — 1833. 4- Ferd. Herold zu Paris, fränz. Opernkomponist (Aompo). — 1798 Die Franzosen fordern zu Rastatt die Abtretung de« linken Rheinufers. — 1788. * James Watt, der Schöpfer der Dampfmaschine. — 1878. s- Han» Sach» zu Nürnberg, Meister singer. verfaßte über 6000 Werke. —* Wetterprognose de» König!. SSchs. meteoro logischen Institut» zu Dresden für den 19. Januar. Witterung: regnerisch, in den höheren Lagen Echneefall. Tempe ratur: normal Mindurlvrunx: Nordost- Luftdruck: tief. —* Wie zuverlässig aus Bautzen verlautet, ist Herr Kreishauptmann von Schlicken- Bautzen von Sr. Ma- jestät dem König znm Kn l t u s m i n i st e r ernannt worden an die Stelle des erkrankten Herrn Ministers Dr. v. Seydc- witz. Als neuer Kreishauptmann für Bautzen kommt dafür Herr Geh. Regierungsrat v. Craushaar, seither Amtshaupt- mann von Dresden-Neustadt. X* 20 Jahre Gefängnis — die Folgen der Dresdener Straßendemon st rattonen. Die vor dem Dresdener Land- und Amtsgericht an stehenden Strafprozesse gegen die am 3. und 17. Dezbr. vorigen Jahres anläßlich der Dresdener Slraßenkrawalle verhafteten WahlrechtSdemonstrantcn haben nunmehr ihr Ende erreicht. Das Resultat ist ein sehr betrübendes. Von 26 Angeklagten, die wegen Aufruhrs, Landfriedens bruchs, Auflaufes, Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Beamtenbeleidigunq. Ruhestörung usw. angeschuldigt waren, ist nur ein einziger freigesprochen worden. Den übrigen Verurteilten, die znm Teil verheiratet sind und Kinder zu ernähren haben, sind empfindliche Strafen auferlegt, die hoffentlich andere veranlassen werden, am 21. d. M. allen ähnlichen Szenen fernzubleiben. Eine ganze Reihe v«n Angeklagten stand am Abend der blutigen Demonstrationsnacht unter dem Einflüsse des Alkohols. Viele hatten den vor den Krawallen siattgesnndenen Wohl rechtsversammlungen überhaupt nicht bcigewolmt. Tie Gerichte in Dresden haben gegen die für schuldig befun denen 25 „Demonstranten" insgesamt 20Jabre 11 Monate Gefängnis und 33 Wochen Haft ansgrworsen. Leipzig. Der sozialdemokratische Bezirksverein Leipzig- Connewitz beantragte beim Gesamtvorstande der Partei die schiedsgerichtliche Entscheidung über die fernere Partei zugehörigkeit des Genossen Bock, des ehemaligen Leiters des verkrachten Konsumvereins in Connewitz. Bock ist be kanntlich wegen Bilanzverschleierung zu längerer Gefängnis strafe verurteilt worden. Breslau, 16. Januar. Die Feier des silbernen Jubi läums des Vereins katholischer Kauflente Breslaus begann an Sonnabend mit einem zwanglosen Beisammensein im Hotel „König von Ungarn". Am Sonntag vormittag ver sammelten sich die Teilnehmer im St. Vinzenzhanse. In geschlossenem Zuge, unter Vorantritt der Vereinsfahno, be gab man sich nach der St. Adalbertkirche. Außer den Mit gliedern selbst nahmen noch Deputationen anderer katholi- scher Vereine am Zuge und am Festgottesdicnste teil, so der Stndentenkorporationen Winfridia und Unitas, des Meister- Vereins, des Gcsellenvereins, Männervereins und der Ar beitervereine. Ter geistliche Präses des Vereins Knratus Klug bielt die Festpredigt. Am Festdiner im großen Saale des St. Vinzenzbanses nahm ein Vertreter der .Handels kammer, sowie Vertreter der Brndarvereino von Oppeln, Neisse, Schweidnitz, Grimberg und Glogau teil. Auch an dere angesehene Herren ans dem geistlichen und Laienstande beehrten den Verein zu seinem Jubelfeste, zum Beispiel die Domherren Dr. Sdralck und Sprotte, Geheimer Justizrat Professor Dr. Fischer, Dr. Eichhorn und viele andere. Um 7 Uhr begann der Festabend, welcher durch eine Reihe künst lerischer Darbietungen ansgefüllt wurde. Die Damen des Vereins hatten außer einer Spende von 300 Mark für den Untersti'itziingsfonds einen Silberkranz gestiftet. Am dritten Festtage, Montag nachmittag, endete die Jubelfeier mit einem Ausflug nach Hiinern per Kleinbahn-Extrazng. (Weiteres „Aus Stadi und Land" in der Beilage.) Vercilisnachrichten. 8 Dresden, den 18. Januar. Der Katholische Bürgerverein hielt gestern abend seine 21. ordentliche Generalversammlung im Vereinslokal „Bllrgerkasiiio" ab. Es waren zu derselben 87 Mitglieder und einige Gäste erschienen. Der Vorsitzende eröffncte die Versammlung mit einigen Begrüßungs-Worten, worauf Herr Schulleiter Kahlmeyer den Jahresbericht erstattete. Wir entnehmen demselben folgende interessante Mitteilungen: Im ver gangenen Jahre verlor der Verein die Herren Schuhmacher Wilhelm Nowack, Lehrer Bruno Paschka und Malermeister Paul Nother durch den Tod. Das Andenken der ver storbenen VereinSbrüdcr wurde in katholischer Weise geebrt. Trauernd stand der Verein auch an der Bahre des ge- liebten Bischofs Dr. Wuschanski. Möge Gott ihnr reichlich lohnen alles, was er den Katholiken Sachsens Gutes er wiesen. Auf dem Grabe des verstorbenen früheren 2. Vor sitzenden Herrn Heintze wurde am Allerscelentage ein Kranz niedergelegt. Es wurden im verflossenen Jahre 41 pro- tokollierte Versammlungen und 12 Vorstandssitzungen ab gehalten. An den Vercinsabcnden, welche von 1900 Personen besucht waren, wurden 25 Vorträge gehalten. Der Verein veranstaltete 3 Wanderabende und 3 Ausflüge, die letzteren nach Weißtrovp, Klotzsche und Döltzschen. Das Stiftungsfest feierte der Verein am 1. März im Kegler- Heim, die Weihnachtsfeier am 30. Dezember ebendaselbst. Die dabei veranstaltete Gabenlotterie zu Grinsten armer Erstkommimikanten brachte den Reingewinn von zirka 180 Mk. Im verflossenen Jahre wurden 226,70 Mk. an arme Erstkommimikanten verteilt. Wie irr früheren Jahren, so ging der Verein in cor^nr» auch diesmal am Weißen Sonntag zur gemeinsamen Osterkommunion. Der Verein zählt nrit Schluß des VereinSjahres 318 Mitglieder, 18 sind verzogen, 20 schieden ans nach 8 4<i 1 der Satzungen, 10 meldeten sich ab. Es wurde eine Fahnenskizze von Fräulein Flegel im Werte von 50 Mk. angetanst. Der Verein hat es auch in diesem Jahre nicht versäumt, eine Abänderung von 8 deö Pariochallastengcsetzes herbeizn- führen und dieserbalb mehrere Eingaben an das Ministerium gerichtet. Der Aufforderung, dem Reichsverbaride zur Be kämpfung der Umsturzpartei beizutreten, wurde nicht ent sprochen. da er. wie erwiesen, dem Zentrum feindlich gegen über steht. Ein anderes Zusammengehen war dem Verein indes möglich mit dem evangelischen Arbeiterverein bei der Stadtverordnetenwabl. Der 1. Vorsitzende, Herr Klempner- meister Franz Andersch, wurde vom hl. Vater für seine Verdienste um Kirche und Gemeinde mit dem Orden
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