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nehmer an dem Raube in der Russischen Staatsbank in Helsingfors. Während des Verhörs gab einer plötzlich Re volverschüsse ab, wodurch drei Schutzleute getötet wurden, und versuchte zu fliehen, wobei zwei Personen verwundet wurden. In dem Flügel eines Gebäudes verschanzte er sich und erklärte der auf dem Marktplatze versammelten Menge, er sei Sozialdemokrat und verlange Hilfe. Tie erregte Menge verlangte die Freilassung. Zur Unterstützung der Polizei wurde die Feuerwehr requiriert. Im ganzen wur den neun Personen verwundet. — Am 1. d. M. fand unter dem Vorsitz des Kaisers abermals eine Beratung statt, an der die Mnister, der Präsident des Reichsrates, die Vor- sitzenden der Departements des Reichsrates, sowie einige Mitglieder desselben teilnahmen. Tie Prüfung der von der Kommission unter dein Vorsitz des Grafen Solsky aus gearbeiteten Entwürfe betreffend die Reorganisation des Reichsrates und betreffend die Neuordnung der Reichs- duma auf grund des Manifestes vom 30. Oktober v. I. wurde beendet. Die Vorlage wurde mit geringen Abände rungen angenommen und wird demnächst veröffentlicht tverden. — Ter Betriebschef der Warschau-Wiener Bahn Ruch- low ist an den Folgen des Attentates gestorben. — Die im Budget des Marineressortö ausgeworfene Summe von 72 Millionen Rubel zu Schiffsbauzwecken wurde vom Reichs rat auf 20 Millionen gekürzt. Türkei. — Bei Djakova (Wilajet Monastir) fand ein Kampf zwischen den Truppen und einsr griechischen Bande statt. Die Griechen^ hatten einen Toten und zwei Verwundete, die Bande drei Tote. — Die Meldung des Reuterschen Bureaus aus Perim über die Lage in Jemen wird von maßgebenden Kreisen als unbegründet bezeichnet. Die Lage in Jemen H it sich zwar verschlimmert, die gemeldeten türkischen Niederlagen und die Besetzung wichtiger Punkte durch die Insurgenten erscheinen jedoch völlig unwahr. Auch gehen ketne neuen Truppen dorthin, sondern nur 8000 bis 12 000 Rekruten zur Vervollständigung der sehr geschwächten Bestände. China. — Unter der chinesischen Bevölkerung der Stadt Schanghai ist eine Panik ausgebrochen. Die Chinesen flüchten inS Innere, weil sie angeblich einen Angriff der ausländischen Kriegsschiffe auf Schanghai befürchten. Man glaubt aber, daß die chinesische Bevölkerung Kenntnis von bevorstehenden blutigen Ereignissen hat, welche sie ver anlaßt, schleunigst die Stadt zu verlassen. — Stach Tokioter Telegrammen entstanden die Un ruhen in Nantchang vom 26. v. M. bei einem von chine- fischen Katholiken dem Magistrate gegebenen Festmahle. Die Katholiken verlangten die Bestrafung von Personen des Landadels, die ihrer Religion feindlich waren. Hierauf versucyte der oberste Beamte nach der einen Meldung, sich selbst zu erstechen, nach der anderen wurde er von einem Anwesenden erstochen. Er ist nicht tot. aber ernstlich der- wundet. Der Pöbel setzte darauf alle Kirchen und Missionen in Brand und massakrierte katholische und protestantische Missionare. Die Truppen feuerten auf die Aufrührer. Nordamerika. — Eine Proklamation des Präsidenten Noosevelt be- sagt, daß auf rohen Weinstein, rohe Weinhese, Brannt wein. stille Weine und Kunstwerke deutscher Herkunft die ermäßigten Zollsätze der Sektion III des Dinglei-Tarif- gesehes, die Deutschland in dem heute außer Wirksamkeit tretenden deutsch-amerikanischen Handelsabkommen vom 10. Juni 1900 zugestanden worden waren, auch künftig Anwendung finden werden. — Die gegen die Neger gerichteten Tumulte iu Spriugfield (Ohiol, die vorigen Dienstag dadurch hervor- gerufen wurden, daß ein weißer Eisenbahuangestellter von Negern erschossen worden ist, haben sich gestern trotz der Anwesenheit von acht Kompagnien Miliz wiederholt. Es sind verschiedene Negerhäuser verbrannt und über ein Dutzend durch Steine und Gewehrkugeln demoliert. Sächsischer Landtag. Dresden, den 2. März 1906. Zweite Kammmer. In der heutigen Sitzung lag zunächst der Antrag zum mündlichen Berichte der Petitions- Deputation über die Petitionen 1. der Vereinigung von Bürgermeistern und berufsmäßigen Gemeindevorständen Sachsens, 2. des Direktorium- deS Vereins sächsischer Gemeindebeamtcn zu Leipzig, die PsnsionSverhältntsse rc. der Gemeindebeamten und die Errichtung einer Landes- Pensionskasse betr., vor (Berichterstatter Abg. Günther). Die Deputation beantragt, die Petitionen, soweit sie darauf gerichtet sind, daß noch dem gegenwärtigen Land- tage ein Gesetzentwurf vorgelegt werden soll, wonach die Verpflichtung der Gemeinden, ihren berufsmäßigen Beamten und deren Hinterbliebenen Pensionen zu gewähren, geseh- lich geregelt wird, und zwar entsprechend den Bestimmungen über die Pensionierung des ZivtlstaatSdiencrS zur Berück sichtigung. im übrigen aber zur Kenntnisnahme der Negie rung zu überweisen. Die Debatte wir' einstimmig ange nommen. — Ueber Kapitel 97 des Rechenschaftsberichtes. Katholische Kirchen und wohltätige Anstalten und Kap. 99, Taubstummenanstalten betr., berichtet namens der Rechen- schaftS-DePutation Abg. Dr. Brückner. Die Etatüber- schroitungen von 688 Mk. 35 Pf. und 1611 Mk. 2 Pf. werden einstimmig und ohne Debatte nachträglich ge nehmigt. — Für die Beschwerde- und Petitions-Deputation berichtet Abg. Schlag über die Petition de- Gemeinde- rate- zu Wildbach und Gen., die Aufhebung des 811 de» ParochiallastengesetzeS vom Jahre 1838 betr., und über die Petition de- GemetnderateS zu GopPlaSgrün, die Auf hebung jenes Gesetzes betr., Abg. Hauffs. Beide Petitionen läßt di« Kammer auf Antrag der Deputation debattelos und einstimmig auf sich beruhen. Nächste Sitzung: Montag, den 5. März, vorm. 11 Uhr. Tagesordnung: Gebührengesetz. An- Stadt «rrd Land. Dresden, den S. März ISO«. Tageskalender für den S. März. 1903. f Franz v. Nieger, Begründer der alttschechischen Partei. — 18kS. Furchtbares Gruben unglück bei Kattowitz. — 1878. Peäliminar-Friede von Et. Stefano zwischen Rußland und Türkei. — 1554. -s- Johann Friedrich, der Gutmütige, Kurfürst von Sachsen, der letzte Ernesttner, der die Kurwürde getragen. —* Wetterprognose de» Köntgl. Sachs, meteoro logischen Institut» zu Dresden für den 3. März: Witterung: aufkläcende Bewölkung. Temperatur: normal, wind- Ursprung: Eüdwest. Luftdruck: mutel. —* Se. Majestät der König hörte heute die Vor- träge der Herren StaatSmtnister und deS Königlichen Kabinettssekretärs. —* Vom Turm der Herz-Jesukirche er tönten heute mittag 12 Uhr zum ersten Male die neuen Glocken. Morgen vormittag 10 Uhr wird das Pcobeläuten und zugleich die Uebernahme des Geläutes stattstnden. —* Der Vortragende Rat im Ministerium des Innern. Geh. Regierungsrat Tr. Rumpelt, lvnrde zum Kreis- Hauptmann in Dresden, der Amtshauptmann von Dresden- Neustadl, Geb. Negierungsrat v. Cranshaar, zum Kreishanptnmnn in Bautzen, der Geh. Rat Frhr. v. Salza und Lichtenau beim Ministerium der auswärtigen An gelegenheiten auf sein Ansuchen unter Belastung seines Titels und Ranges als Geh. Rat zum Vorstande der Amts hauptmannschaft Dresden-Ncnstadt, der Anrts Haupt mann Heink in Leipzig zun: Vortragenden Nato im Ministerium des Innern mit dem Titel und Range als Geh. Negierungs rat und der Negiernngsrat v. Leipzig im Ministerinin des Innern znin Amtshauptmann in Osck)atz ernannt. —* Gestern schied nach fast 60 jähriger Tätigkeit Herr Kreishanptniann Johann Theodor Schmiedel ans dein Staatsdienste. In Dresden am 11. Juni 1831 geboren, besuchte Schmiedel hier die Krenzschttle während der Jahre 1844 bis 1849, studierte darnach bis zum Jahre 1852 ans der Universität Leipzig und bereitete sich nach bestandenen Examina zur NechtSanivaltscliaft vor. 1856 trat er jedoch in die sächsische VerNmltnng über und zwar als Aktuar und Sekretär bei der Aintshauptinannsckiaft Plauen. 1857 wurde er Hilfssekretär, 1858 Sekretär bei der Kreisdirektion Zwickau. 1860 Minisierialsekretär im Ministerium des Innern, 1863 Referendar, 1866 Negierungsassessor in dein genannten Ministerium. Bis 1869 verblieb Schmiedel in dieser Stellung, um dann als Negierungsrat bei der Kreis direktion Dresden einzutreten. Bei Eintritt der Ver- waltnngsorganisation im Jahre 1874 erhielt Schmiedel di.' Stellung des Vorstandes der Amtshanptmannschaft Meißen und 1877 diejenige der Amtshauptniannscl-aft Plauen. 1880 berief ihn das Vertrauen der Krone als Vortragenden Rat mit den: Titel eines Geheimen Regiernngsrates wieder in das Ministerium des Innern: 1891 lvnrde er zum Kreis- hauptniann von Zwickau ernannt und in gleicher Eigenschaft am 1. April 1894 nach Dresden berufen und verweilte in diesem Amte bis zum gestrigen Tage. Als Abgeordneter des 22. Neichstagswahlkreises (Neichenbach, Kirchbera) wirkte er während der Jahre 1878—1880. Außer den zahl reichen hohen sächsischen und anßersächsischen Orden, die ihn: verliehen wurden, erhielt er beim Eintritt in den Ruhe stand das Großkreuz des Albrechtordens. Möge ihm nach langjähriger, segensrcick>er Tätigkeit ein ruhiger Lebend- abend beschicken sein. —* Eintrittskarten zum Bösen-Buben-Ball werden so zahlreich verlangt, daß sich die Mitglieder der König!. .Hoftheater, da der Saal schsn seit einigen Tagen vollständig ausverkauft ist, entschlossen haben, die theatra lische Aufführung deS Festabends Sonntag den 4. März zum Besten der Witwen- und Waisenlasse der darstellenden Mitglieder in einer Matinee vormittags von 11 bis 1 Uhr zu ermäßigten Preisen zu wiederholen. Der Saal verbleibt in der künstlerischen Ausschmückung deS BallabendS, welche die Herren Königl. Maschinenmeister Husait und König!. Dekorationsmaler Nienk geschaffen. Näheres in den An zeigen. Karten zur Matinee bei Ries-, Konzertpreise. —* Für Sonnabend, Sonntag und Montag sind ins- gesamt 15 sozialdemokratische Protestversammlungen in Dresden und Umgebung ans.Anlaß des 10jährigen Bestehens deS Dreiklassenwahlrechtes angesagt. —* Für das reisende Publikum wird iu der Auskunftsstelle und dem Bureau für zusammenstell bare Fahrscheinhefte, die jetzt einen neuen Leiter erhalten hat, eine zweckmäßige Neuerung eingeführt. DaS in der AnSknnstsstelle den Schalterdienst versehende Personal wlrd auf Kosten der Verwaltung ist der englischen und franzö- fischen Sprache ausgebildet werden, was im Hinblick auf die Frcmdenstadt Dresden nur von Vorteil sein kann. Auch StationS-Assistenteu dsS Bahnhofs sollen am Unter richt teilnehmen. —* Seinen schweren Verletzungen er- legen ist in der Nacht zum Donnerstag der am Sonntag auf dem ViSmarckplatz von einem Kraftfahrzeug überfahrene Rentner Hirsch Katz. Noffcn. Morgen, am 4. März, wlrd nach langer Zeit auch in unserer Stadt wieder einmal kath. Gottesdienst, und zwar um 9 Uhr in der Turnhalle abgehalteu werden. Mögen die Katholiken aus Nossen und Umgegend, welche diese Notiz lesen, die ihnen bekannten Glaubensgenossen zum Gottesdienste einladen und mitbringen. Pirna. Der Rat hat in Sachen des angefochtenen Grelfschen Vermächtnisses, das eine Wertsumme von über 800000 Mk. repräsentiert, den Dresdner Rechtsanwalt Dr. August Spieß, der Testamentsvollstrecker deS verstorbenen Stifter» ist, mit der Führung des Prozesses beauftragt. Leipzig, 1. März. Der verantwortliche Redakteur der Leipziger Volkszeilung, Kressin. wurde heute von der dritten Strafkammer des hiesigen Landgerichts wegen Majestätsbeleidigung, begangen durch die Presse, zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Plauen. Festgenommen und dem Königl. Amtsgericht zngeführt wurde eine wiederholt wegen Eigentumsvergehens schwer bestrafte Handelsfrau von hier, weil sie einer Kleider- Händlerin 76 Mk. unterschlagen hat. Sie war von letzterer zum Verkaufen von Kleiderstoffen über Land geschickt worden und batte auch für 76 Mk. Stoffe verkauft. Anstatt aber den Erlös ihrer Auftraggeberin abzugeben, behielt sie ihn. fingierte einen Ueberfall und behauptete, ein Hand- werksbursche habe sie zwischen Mühltroff und Schönbach angefallen und ihr da» Geld abgenommen. Roßweiu. In Wolfstal wurde der WirtschaftSbesiher Zufe von einem Pferde an den Leib geschlagen und lo schwer verletzt, daß er nach wenigen Stunden starb. Zwickau. DaS hiesige Schwurgericht verurteilte den Klempuermeister Bündel in Schwarzenberg wegen Mein eide« zu 1 Jahr 2 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust. Er hatte in einem Zivilprvzeß der Firma Schmieder L Co. in Chemnitz wider die Wahrheit beschworen, 3000 Mk. bar an diese auf eine Schuld ab geführt zu haben. Zwickau. Die Frau de- Fabriktischlers Stemm in Wilkau ist den tödlichen Verletzungen, die sie durch ihren Mann erhalten hatte, im hiesigen KreiSkrankenstiste erlegen. Auf Wunsch der Mutter der Ermordeten werden die Leichen des Tischlers Stemm, seiner Frau und des Kindes ge meinsam in Wilkau beerdigt werden. Zwönitz, 28. Februar. Heute früh gegen 4 Uhr brach in der Wagenremise des Speditionshauses von Held Feuer aus. Dabei fand der dort schlafende Knecht Voitel auS Burkhardtsdorf in den Flammen den Tod. Zittau. Der frühere Politische Redakter der „Dresdner Nachrichten", Dr. Max Lohan, übernimmt die Redaktion der „Zittauer Nachrichten". (Weiteres »AuS Stadt und Land" in der Beilage.) BereinSnachrichten. 8 Dresden-Löbtan. Die Monatsversammlung des kath. Arbeitervereins findet diesen Sonnabend abends 9 Uhr im „Dreikaiserhof" Part, statt. In derselben wird Herr Präfekt Müller die Fortsetzung seines Vortrages über: „Die Entwickelung des Sozialismus" halten. Die Mit glieder werden ersucht vollzählig zu erscheinen. Auch die Mitglieder des Volksvereins für das kath. Deutschland, welche nicht dem Arbeiterverein angehören, sind hierzu herzlich eingeladen. 8 Crimmitschau. Der katholische 5ftrchengesangvereiu beging am Sonntag in der Tnrnl-alle sein erstes Stiftungs fest. Da von einer größeren Feier abgesehen worden war, vergnügten sich die Mitglieder bei einem Füßchen Bayrisch Bier. Das kleine Fest schloß die Mitglieder fester zusammen und ermunterte sie, ihre Kräfte weiter in den Dienst des Allerhöchsten zu stellen, um den Gottesdienst verschönen zu helfen. Alle hegten den Wunsch, daß dieses ztvar kleine Stiftungsfest allen ein Ansporn zur weiteren Arbeit sein möge, vorzüglich, da sich an diesem Abend noch drei neue Mitglieder angeineldet haben. Möge der junge Verein ruhig seine Wege weiter gehen, nnbetünrmert um die Be mühungen von gegnerischer Seite, die ihn am liebsten zu gründe gehen sehen möchten. Gott wird seine Bemühungen lohnen. § Annaberg. Trotzdem am vergangenen Montag, den 26. Februar, alle hiesigen Säle besetzt waren, hatten sich doch zu dem üblichen Fastnachtsvergnügen des katholischen Männervereins eine erfreuliche Anzahl Mitglieder mit ihren Angehörigen im Lindengarteu eingefunden. Theater und Vorträge sielen diesmal weg. dafür war für heitere Unter haltung in genügender Weise gesorgt. Eine aufs beste arrangierte Saalpost erregte allgemeine Heiterkeit, welche noch mit der nach 11 Uhr erfolgten Schneeballpolonaise den Höhepunkt erreichte. Allen Teilnehmern wird dieser Abend mit als einer von den schönsten lange in Erinnerung bleiben. 8 Zittau. Den Katholiken der Südlausitz zur Nachricht, daß zur Forderung des kath. Vereinslebens sowie zur Stärkung der Politischen Organisation Sonntag den 25. März */„5 Uhr in den Sonnensälen in Zittau eine große Katholikenversammluug stattfindet. Zu derselber hat Herr Reichstagsabgeordneter Justizrat C. Trimborn sein Erscheinen zugesagt. was gewiß die kath. Männerwelt dev Südlausih mit Freuden begrüßen wird. Auch Damen haben Zutritt zu dieser Versammlung. Katholiken der Südlausih! Eure Parole laute: Auf. am 25. März nach Zittau zur Katholikenvcrsammlungl Nähere» wird noch bekannt gegeben. Der Geschäftsführer deS kath. Volkövereins in Zittau. 8 Zi'ttau. Das katholische Kasino feierte den Schluß des Winterhalbjahres durch einen Faschingsabend, der am Montag in den Kronensälen stattfand. Der Vorsitzende, Herr Prokurist Weidner, gedachte in seiner Begrüßungsan sprache der Silbernen Hochzeit unseres Kaiscrpaares und schloß mit einem dreifachen Hoch ans Kaiser Wilhelm und seine hohe Gemahlin. Unter den dargebotenen Kunstge nüssen seien zunächst die Ehorgesänge des Cäcilienvereins genannt, die in abgerundeter Weise zu Gehör gebracht wur den und von denen das heitere Potpourri „Heut Hab i wie der nll's bei mir" von Engelhart am besten gefiel. Zwei von Herrn Bachinann trefflich gesungene Lieder („Früh- lingslied" von Becker und „Wohlauf noch getrunken" von Schumann) fanden so starken Beifall, daß sich der Sänger zu einer Zugabe entschließen mußte. Vorzüglich ansgeführte Mnsikvorträge der Ctadtkapelle umrahmten die Gesänge in anmutiger Weise. Znin Schluß wurde „De Heirats- annnnce", ein Schwank in Oberlausitzer Mundart von Bertram, gespielt. Sämtliche Darsteller führten ihre Rollen mit Fleiß und Geschick durch. Hierauf folgte ein gemütliches Tanzkränzchen, an dein sich jung und alt beteiligte. Nesse- vom Taste Düsseldorf. In der Nähe der Station Großer Baum wurde ein 60jähriger Rottenführer Breithorst vom Zuge überfahren und als Leiche aufgefunden. Die Unter suchung ergab, daß Breithorst einen großen Geldbetrag bei sich führte und deS gesamten Geldes beraubt, alsdann augenscheinlich ermordet und auf» Bahngleis geschleppt worden war. Die Untersuchung wird eifrig betrieben, um daS Verbrechen aufzudecken. Posen. Beim Abbruch eines großen Wohnhauses stürzte der Giebel ein. 20 Arbeiter konnten sich reiten, 3 wurden unter den Trümmern begraben. Köln. Die Kölner Pegelhöhe ist auf 4.20 Meier gestiegen. Don den oberrheinischen Nebenflüssen kommen HlobSPosten über durch Hochwasser angerlchtete Verheerungen. Im Siegerlande sind die Sieg und die Weiße Alge weit über die Ufer getreten. Die am Ufer gelegenen Dörfer sind überschwemmt. Gleiche» wird aus dem Ruhrgcbiete,