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Anwendung der entwickelten Grundsätze. Die Sitzung wurde hierauf geschlossen. R»m. — Verschiedene Zeitungen melden: „Nachdem Prinz Friedrich von Echöuburg bereits früher beim Papst per- sönltch Schritte getan hatte, um seine Ehe mit der Prin- zefsin Alice von Bourbon scheiden zu lassen, hat er diese Bemühungen in letzter Zeit nach Berliner Blättern wieder ausgenommen und erreicht, daß eine Kardinalkommission sich nochmals mit der wenig erquicklichen Angelegenheit befaßt. Wie bereits beim ersten Male, waren auch dieses Mal wieder Advokaten un) Aerzte als Sachverständige herangezogen worden." Frankreich. — Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Braun- schweig, ist am 7. d. M. in Paris eingctroffen. Um 8 Uhr reist der Prinz-Regent nach San Sebastian ab. — Die Kammer beriet am 7. d. M. über die Inter pellation wegen der kirchlichen Inventaraufnahmen. Tie am Schlüsse eingebrachte Tagesordnung, worin der Re gierung Vertrauen ausgedrückt wird, wurde mit 267 gegen 234 Stimmen abgelehnt. Rouvier erklärte darauf, die Regierung habe an der Verhandlung kein Interesse mehr, und er verließ den Saal, gefolgt von den übrigen Ministern. — Rouvier überreichte Falliäres die Deniission des Kabi netts. Falliäres nahm dieselbe an. bat den Minister, zur Erledigung der laufenden Sachen einstweilen im Amte zu bleiben. Als kommender Mann wird Millcrand genannt. — Wie es heißt, verhandelt die Negierung ans Um- wegen mit dem Vatikan, um den Papst zu einer Abschwä- chung seiner herben Worte in der Enzyklika zu veranlassen und ihn zu bewegen, seinen Einfluß zur Beruhigung der französischen Katholiken geltend zu machen. Dies Gerücht klingt nicht gerade sehr wahrscheinlich, aber bezeichnend für die kirchenpolitische Lage bleibt es doch. Man könnte fra gen, durch welche Organe denn sich das Mnistcrium mit der Kurie unterhalten soll, und Rouvier mag jetzt bedauern, daß sein Vorgänger die Botschaft bei St. Peter beseitigt hat-, wenn je, so hätte sie in diesen kritischen Tagen wohl tätige Dienste leisten können. Tie Schwierigkeiten, denen sich die Negierung gegenübersieht, sind nicht zu unterschätzen. Man hatte in den herrsck)eiiden Kreisen nicht einen solchen Widerstand der Gläubigen bei dem ersten Schritt in das ge lobte Land der Trennung von Staat und Kirche ertvartet und man fragt sich, tvas werden soll, wenn erst das ganze Separationsgesetz in Kraft treten wird. Alles hängt davon ab, daß der Staatsrat die Ausführungsverordnungen in einem Geist wirklicher Toleranz und Versöhnlichkeit abfaßt. Man kann annehmcn, daß die Negierung in diesem Sinne einen Truck auf ihn ausübt, um ctivaige Härten, die bisher in die Erlasse hineingckommen sind, wieder zu entfernen. Freilich sind auch die kulturkämpferischen Heißsporne ber der Arbeit, im entgegengesetzten Sinne zu wirken. Aber Rouvier wird klüger sein als diese Hetzer, die in jedem Ka tholiken, der sich den Gendarmen widersctzt, gleich einen Mörder und „Apachen" sehen, der schlechtweg niedergeschla gen werden muß. So zweifellos und zuverlässig der fran zösische Patriotismus ist, so wäre es doch ein gelvagtcs Spiel, die Spalten und Nisse im Volke, die jetzt schon klaf fend genug sind, noch zu verbreitern und die nationale Ei nigkeit nach außen zu erschüttern. — In der Deputiertenkammcr erklärte der Marine- minister Thomson bei der Beratung des Marinebudgets, er erkenne an, daß die Zusammensetzung der Geschwader zu wünschen übrig lasse, aber in der Armierung sei Frankreich der deutschen Flotte überlegen, diese Ueberlegenheit betrage 190 schwere, 396 mittlere und 780 kleine Geschütze. Von den im Ban befindlichen Panzerschiffen würden zwei am Ende dieses Jahres dienstbereit sein, vier zu Ende des nächten Jahres. Eine bestimmte Anzahl von Kreuzern, Torpedobooten und Tarpedojägern, sowie von Untersee booten würde zu verschiedenen Zeitpunkten bis zum Jahr- 1909 verwendungsbereit werden und so das Programm vom Jahre 1900 zur Ausführung kommen. Der oberste Kriegs- rat habe vorgcschlagen, starke Panzerschiffe und gepanzerte Kreuzer zu bauen. Sämtliche großen Nationen bauten Panzerkreuzer, Deutschland wolle deren zuxmzig haben; Frankreich besitze gegenwärtig Panzerkreuzer, welche ihm die Ueberlegenheit über die anderen Nationen geben. Der Minister erkenne wie der oberste Kriegsrat an, daß die An strengung jetzt darauf gerichtet sein müsse, Kreuzer zu bauen. Deshalb gehe der Antrag dahin, sechs zu bauen; die Beratung könne sich nur auf den Typ erstrecken, den man anwenden soll. Der Vorschlag gelw dahin, Kreuzer von 18 000 Tonnen Gehalt und mit einer Geschwindigkeit von 18 Kuoten die Stunde zu bauen. Turbinen sollen nicht zur Anwendung kommen. Spanien. — Zur Marokko-Konferenz. Von vielen wird ange nommen, die Sitzung der Konferenz am 8. d. M. werde einen endgültigen Charakter haben, ohne indessen die letzte zu sein. Man nimmt allgemein an, wenn eine Verständigung als unmöglich erkannt werden sollte, würde es genügen, am Sonnabend eine Sitzung zur Annahme des Vertagungs- Protokolls abzuhaltcn. Diese Eventualität ist indessen noch sehr untvahrscheinlich. Die Bemühungen zur Herbeiführung einer Einigung werden noch fortdanern, obgleich die deut- schen Vertreter keine Absicht kundgeben, den französischen Interessen die geringsten Konzessionen zu machen. Man spricht von einem vermittelnden Vorschläge, der von -Oester- reich.Ungarn eingebracht werden würde. Es ist nötig, diese Gerüchte mit Vorbehalt aufzunehmen, nicht weil sie un wahrscheinlich sind, sondern tveil die Umstände alles ändern können, und weil niemand, niclff einmal von den Dele gierten, weiß, was in der morgigen Sitzung cingebrachl werden wird. Man müsse sich darauf beschränken, die Lage in folgender Weise zusanrmenzufassen: Wir sind der Ent scheidung nahe. Vielfach hofft man, daß sie heute eintrcten werde; man kann sogar sagen, daß die Hoffnung auf eine glückliche Lösung auf verschiedenen Seiten wieder erwacht. Serbien. — Das Kabinett Stojanowitsch hat seine Demission gegeben. Als Ursache der Demission des Kabinetts wird amtlich angegeben, „daß die Regierung die Propositionen Oesterreich-Ungarns für den Abschluß erned handels politischen Provisoriums nicht annehmen konnte." Genauer gesagt müßte es heißen, daß dem Kabinett seine törichte Großmannssucht den Kopf kostet. Es hat sich soweit gegen Ocsterreich-Ungarn vorgewagt, daß cs jetzt für Serbien keine andere Hilfe gibt, als sich von dieser leichtfertigen Re- gierung zu befreien. Rußland. — Ein neues Bombenlager ist in Petersburg entdeckt worden. Infolge einer anonymen Anzeige wurde bei einem Apotheker eine Haussuchung vorgenommen. Man fand bei ihm 120 Bomben. Er gestand, daß er Mitglied einer weit verzweigten Verschwörerbande sei. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. — Eine Reihe von neuen Raub anfällen werden namentlich aus dem Kaukasus gemeldet. Der innere Zusammenhang der Revolution mit gemeinein Verbrechertum tritt immer deutlicher hervor. In eine Brauerei in Tiflis drangen Räuber ein, nahmen 700 Rubel mit und verschwanden. — Vier bewaffnete Ucbeltäter plün derten ein Restaurant aus, während andere durch Flinten- schüsse eine Panik hcrvorriefen. — Ein Eisenbahnwächtec wurde Dienstag nacht in der Nähe des Bahnhofes getötet. Die Räuber entflohen unter Mitnahme der Waffen des Er mordeten. — Der Statthalter von Transkaukasien hat über den Bezirk Bortschalinsk den Kriegszustand verhängt und den Bezirk dem zeitweiligen Generalgouverneur von Tiflis unterstellt. — Der Mörder des Generals Griaznow ist zum Tode durch den Strang verurteilt worden. — In Lodz wur den der Polizeikommissar Bachmann und ein Oberschutz mann erschossen. — In Czenstochau wurde der Fabrik- dircktor Jacont erschossen. — In Warschau wurde der Ab- toilungschef Tuschefskoi nach einer bei ihm vorgenommenen Haussuchung verhaftet. Der Schnlinspektor Orlow wurde durch Nevolverschiisse schwer verwundet. — Das Kriegsgericht urteilte am 6. d. M. in Odessa 30 Artilleristen ab, die der offenen Empörung und der Weigerung, während des Ausstandes die Geschütze gegen Revolutionäre zu gebrauchen, angeklagt waren. Von den Angeklagten wurden 6 zu zehn bis zwanzig Jahren Zwangsarbeit in Sibirien, 24 zur Abgabe an Disziplinär- bataillone verurteilt. — In dem Gendarmerieamtslokal wurden wiederum zwei geladene Bomben entdeckt, die nicht explodiert waren. — Im südlichen Rußland sollen abermals bedeutende Agrarrevolten ausgebrochen sein. Im Gou vernement Cherson wurden mehrere Güter ausgeranbt und niedergebrannt. Im Kreise Suscha (Gouvernement Kursk) verprügelten Bauern die Dorfpolizisten, welche zwei politisch verdächtige Personen festnehmen wollten. Hcrbeigceilte Dragoner beschossen das aufrührerische Dorf mit Kanonen. 9 Bauern wurden getötet und zahlreiche verwundet. Viel Vieh ist umgekommen. Sächsischer Landtag. Dresden, den d März 1906. Erste Kammer. In der gestrigen Sitzung wurde nach kurzer Debatte der Deputationsantrag über Schiff fahrtsabgaben einstimmig angenommen. In der heutigen Sitzung überwies die Erste Kammer die Petition des Vereins für sächsische Volkskunde in Dresden um Ueberlaffung fiskalischer Räume zur syste matischen Aufstellung von Mnsenmsgegenständen der Re gierung zur Kenntnisnahine. In Uebereinstimmnng mit der Zweiten Kammer nahm sie die Etatkapitel, Evangelische Kirchen, Gymnasien nsw., sowie Katholische Kirchen und wohltätige Anstalten, an. Zweite Kammer. Heute, vormittags 10 Uhr, hielt die Zweite Ständckanimer ihre 73. öffentliche Sitzung ab. Nbg. Grnmbt erstattete den Bericht der Nechen- schastSdepntation über Staatseiscnbahncn und Zittcm- Neichenberger Privatbahn. Tie Nechenschaftsdepntation schlägt vor, die bei den Staatsbahncn sich ergebenden Etat- Überschreitungen von zusammen 803 207 Mk. 23 Pf., sowie die außeretatmäßigen Ausgaben von 5142 Mk. 50 Pf., cnd- dich die Etatnberschreitnngen bei der Zittan-Neichenberger Bahn um 13 447 Mk. 77 Pf. nachträglich zu genehmigen. Geschieht debattelos und einstimmig, — Im weiteren be richtet Ab. Fa ei ns über die Etatkapitel Landtagskosten und Stenographisches Institut betreffend. Die Finanz- depntation beantragt, beim Kapitel Landtagskosten die Ein nahmen mit 2700 Mk. zu genehmigen, das Gel)alt des Daudirektors von jährlich 3900 Mk. aus 4200 Mk. zu er- höhen und den Tiensttitel Sekretär durch „Landtags- kassieret" zu ersetzen; beim Kapitel Stenographisches Insti tut die Einnahmen mit 2400 Mk., die Ausgaben mit 63 835 Mk. zu bewilligen. Ein weiterer Antrag ging dahin, zu beschließen, eine gemeinschaftliche Zwischen-Tepu- tation zur Entscheidung über die Ausgestaltung des äußeren und inneren Ausbaues zu wählen und die Erste Kammer uin Beitritt zu den Beschlüssen zu ersuchen. — Abg. Ull - r i ch spricht den Wunsch ans, daß die gegenwärtige Land- tagssession noch vor -Ostern geschlossen werden möge, Abg. Goldstcin, Gontard und Günther sprechen weitere den Ständehausneuban betreffende Wünsche ans. Letzterer spricht sich gegen eine allznzeitige Schließung des Landtages ans. Die Tepntationsanträgc werden schließ lich einstimmig angenommen. Die Sitzung dauert fort. AuS Stadt «rrd Land. Dresden, den ?. März 1906. Tagcsknlender für den 9. Mär-. 190',. Völlige Nieder- Inge der Nüssen bei Mulden. — 1888. I Kaiser Wilbrlm I. — 1888. Regiernigsantritt Kaiser Friedrichs III. — 1871. BiSma'ckS Rückkehr aus F'.anlreil, rach Berlin —- 1821. f Christian Overbeck zu Lübeck, deutscher Dichter.— 1814. Vertrag zu Chaumont zwischen Oesterreich, Preußen, Rußland und England. — 1814. Schlacht bei Laon. — 1152. Kaiserliönung Friedrich I., Barbarossa,zu Aachen. —* Wettervrognose de« König!. Sächs. wetea,o- logischen Instituts ,u Dresden ^ür den 9 März: Witterung: zunehmende Bewölkung. D-mverctur: tibernormal. Windirlvruna: Südwest Luktdrnck: mi tel. —* Se. Majestät der König besichtigte heute nach einem Spazierritt in die Dresdner Heide die militärisch, technischen Institute in der Albertstadt. —" In dem Toast, den Sc. Majestät der König von Württemberg als Erwiderung auf die Begrüßnngswortc Sr. Majestät unseres Königs beim Festmahle sprach, heißt eS: „Mit wahrer Freude und mit Glück habe Ich die hoch- patriotischen Worte gehört, welche Euer Majestät eben an Mich gerichtet haben, mit vollem Gewissen und voller Ueber- zengung darf Ich sagen, daß es die Gefühle sind, die auch Mich beseelen, daß die innige, treue Bundes freund schüft der deutsck)en Fürsten die festeste Bürgschaft dafür ist, daß auch in schweren Zeiten, vor ivelchen uns Gott bewahren möge, immer ein fester Hort an den Thronen Deutschlands zu finden ist für rechte Sitte und Ordnung. In treuer Hin gebung an daS große deutsche Vaterland fühlen wir uns alle geeint. Dies hindert aber nicht die innige Anhänglichkeit und warmen Gefühle des einen Stammes für den anderen und in diesem Sinne darf Ich denn nochmals Meinen Dank für alle Gnade, alles Wohlwollen, welches Ich hier empfangen habe, in die Worte zusammenfassen: Se. Maje stät der König von Sachsen, Mein sehr werter und lieber Freund und Bundesgenosse und Sein Haus Sie leben hock)» hoch, hoch!" —* Se. Königliche Hoheit der Herzog und Ihre Kaiser- liche und Königliche Hoheit die Frau Herzogin Robert von Württemberg sind Mittwoch früh 7 Uhr in Dresden einge troffen und haben im Prinzlichen Palais Zinzendorfftraße Wohnung genommen. —* Der bekannte Militärschriftsteller Her Graf Wolf v. Baudissin (Freiherr v. Schlicht) teilt durch Zirkular mit, daß er den Vorsitz in dem Dresdner Schriftsteller- Verein „Die Feder" niedergclegt habe und gleichzeitig als Mitglied aus dem Verein ausgetreten sei. Das ist im Interesse des anscheinend aufblübcnden Vereins, der eine Filiale des „Allgemeinen Deutschen Schriftstellervereins" in Berlin ist. sehr zu bedauern, denn Graf Baudissin war dessen Seele und vorzüglicher Repräsentant. Ob dieser Austritt mit den letzthin gegen den Berliner Vereins- Vorsitzenden Dr. Max Hirschfeld gerichteten Angriffen irgend wie zusammenhängt, entzieht sich unserer Kenntnis, vbr. —* 3. Deutsche KunstgcwerbeauSstellnng Dres den 1906. An den Arbeiten der Ausstellung hat sich in hervorragender Weise die einheimische Firma für Eisen Hochbau Kelle n. Hildebrandt beteiligt. Sie hat es übernommen, als Ausstellungsobjekt die gesamten Eisen konstruktionen der Halle herzustellen, welche bestimmt ist. eine Reihe zweckmäßiger Ladeneinrichtungen im Betriebe vorzuführen. Es ist sehr erfreulich, daß gerade für diesen Teil der Naumkunstaukstellimg auch das umrahmende Gebäude den Charakter der neuzeitlich-großstädtischen Durch bildung bekommt und so ein einheitlicher Eindruck erzielt werden kann. —* Aus maßgebenden Kreisen der Deutschen Anti- Duell-Liga wird dem Dr. Journ. mitgeteilt, daß sich in letzter Zeit die Anfragen wegen der Veitritisbcdingungen ganz außerordentlich gehäuft haben. Die Liga hat sich deshalb veranlaßt gesehen, nochmals bekannt zu machen, daß man sich wegen Auskunfterteilung an den General sekretär der Liga. Hrn. Moritz Schmits in Cöln, Volks- gartcnstraße 21. oder an die Vorsitzenden und Schriftführer oer Ortsgruppen wenden möge. Dieselben sind zur Ent gegennahme von Beitrittserklärungen bereit. Der jährliche Beitrag ist (mit Ausnahme von Bayern) dem Ermessen eines jeden anheimgestellt. —* Die Gießereiarbeiter sind fast sämtlich in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie verlangen Verkürzung der Arbeitszeit. Festsetzung eines Mindestlohnes und eine Lohnerhöhung. Die Mitglieder der Hirsch-Dunckerschen Vereine haben sich der Bewegung angeschlosscn. Dresden - Löbtau. Zur größten Freude des hiesigen Kirchenban - Komitees sind in kurzer Zeit einige recht nennenswerte Beiträge zur Linderung der hier bestehenden überaus großen Kirchcnnot clngegangc». Und doch sind sie nur ein Tropfen auf einen heißen Stein. Große Geld mittel werden nötig sein, um nur an einen genügenden Bauplatz denken zu können. Hoffentlich öffnen sich in der hl. Fastenzeit noch recht viele mildtätige Herzen und frei gebige Hände, um der großen und bedürftigen Gemeinde Löbtau weiter zu helfen. Milde Gaben in Empfang zu nehmen sind gern bereit: Herr Pfarrer P. Haselberger, Dr.-Löbtan, Wernerstraße 14, I. und Herr Sekretär Karl Junge. Schloßstraße 32. II. Pirna, 6. März. Der Bezirksobstbanverein Pirna besitzt jetzt zwei Musterobstgärten, von denen sich der größere im Tors Wehlen und der kleinere in Pirna befindet. — Die Gefahr einer Elbhochftut gilt vorläufig als behoben. In folgedessen haben an den Holzstapelplätzen der Oberelbe die Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des Flößereiver kehrs überall ihren Anfang genommen. Waldheiin, 6. März. Auf dem benachbarten Bahnhöfe Hartha ist heute früh beim Rangieren des früh 6 Uhr 20 Minuten von hier nach Nochlitz verkehrenden Personcnzuges mit Güterbeförderung der Weichenwärter Liebers überfah- den worden. Der Zug ging ihm über beide Beine. Annnbcrg, 6. März. In Kleinrückersnxilde ist in der Nacht zum Sonntag die dem Eisenbahn-Vauunternehmer Neumeister gehörige große Baubude abgebrannt. Ein gro ßes Zement- und Kaltlager ist durch das Feuer vernichtet. Von den im Stall befindlichen sechs Pferden sind zwei in den Flammen nmgekommen. Plauen i. V., 6. März. Eine hier neu eröffnet« En grosschlächterei am Klostermarkt kündigt an, daß prima Rindfleisch zum Preise von 65 bis 70 Pfennig. Gewiegtes für 80 Pfennig das Pfund verkauft wird. — Zwei 14 jäh- rige Schulmädchen aus Ratschan und Schneidenbach i. V. wurden gestern vom Landgericht zu Gefängnisstrafen in Höhe von einem Jahr sieben Monaten und sechs Monaten zwanzig Tagen verurteilt, weil sie in Ncichenbach i. V. klei- neu Kindern mit Gelvalt daS zum Einkäufen bestimmte Geld abgenommcn hatten. Polen, 7. März. In der heutigen Verhandlung vor dem Ob.'rkriegsgericht wurde die Revision der beiden Mus ketiere Geppert und Rosinski, die ani 13. Januar vom Kriegsgericht wegen Raubmordes, begangen an dem Acker wirt Glapc ans Neu Krcmpa und dessen Sohn, zum Tode verurteilt worden waren, verworfen. Die beiden Ange klagten hatten gestern abend das Verbrechen eingestanden. Stuttgart, 7. März. Das vor zwei Jahren er- l>ante Warenhaus Stern in Lndwigsburg ist durch eine Icuersbrunst zerstört worden. Es ist niemand verunglückt.