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Oesterreich-Nngarn. — Ter königliche Kommissar von Budapest war mir 24. d. M. in: Stadthaus zu einer Sitzung des Munizipal- ausschusses mit zahlreichen Polizisten erschienen. Nachdem der Bürgermeister das Schreiben verlesen hatte, mit dem der Ministerpräsident die Ernennung Rudnays zum Kom missar von Ofen-Pest bekannt gab, verlas dieser das kaiser- lict>e Handschreiben an das Munizipium, durch das er mit unbeschränkter Geuxrlt ausgestattet und in dem den Wider spenstigen gegenüber die ganze Strenge des Gesetzes ange droht wird. Sodann verlies; er mit der Polizei den Saal. In einem beschlossenen Protest wurde die Ernennung als ungesetzlich erklärt und dagegen Protest eingelegt. — Scharten macht Schule. Ter evangelische Pastor von Wiener Neustadt begehrt vom Ortssckmlrat von Pottendorf mit einer Zuschrift vom 18. Februar 1006 die Abschaffung des katholiscl-en Schulgebetes, fordert die Einführung eines interkonfessionellen Gebetes und legt gegen die Tispens der evangelischen .minder von dem katholischen Schnlgebete Ver- tvahrung ein. Und das alles, weil an der 8 t'lassigen Knaben- Volks- und Bürgerschule sich im ganzeil fünf evangelische Kinder befinden! Wegen fünf Kindern sollen beinahe eben so viel hundert des katholischen Schnlgebetes beraubt wer den! — Man fragt sich verblüfft, wie denn nur jemand ans den Einfall kommen kann, mit einem so anmaßenden, die ganze Bevölkerung verletzendeil Benehmen dem Protestan tismus zu nützen. Wenn dem Pastor von Wiener-Neustadt nicht recht ist - und das Ware ihm ja nicht übel zu nehmen daß die Protestantischen Kinder in der Schule nicht pro testantisch beten tonnen, so kann er ja entweder eine pro testantische Privatschnle für den Umkreis errichten, oder sich mit den Katholiken in der Forderung nach konfessionell ge trennten Klassen vereinigen. Auf dem voll ihm eingeschla- gencn Wege erreicht er aber für die protestantischen Kinder kein protestantisches Schnlgebet und der ungeheuren Mehr heit der katholischen Kinder wird dasselbe Recht entv>gen, ans dem er für die Protestanten die Berechtigung seiner Angriffe ableitet. Teil Vorteil hat nur die Sozialdemokra- tie, die ganz offen erklärt, daß sie die gänzliche Abschaffung des Schnlgebetes will. Ter Anblick ist ungemein traurig: Pastoren, die -- anstatt sich mit den Katholiken in der Verteidigung des Christentums in der Schiilerziehnng zu vereinigen — der Sozialdemokratie das Christentum aus- treiben helfen und sich einen Erfolg hierin noch als unge heuren Sieg anrechnen würden! Tas ist schon der Gipfel der Verblendung. Frankreich. -- Tie gewalttätigen Verfolgungen, welchen die Katho liken Frankreichs durch die freiniaurerifch sozialdemokra- tück-en Machthaber dieses Landes anSgesetzt sind, babeu in der sogenannteil ..freisinnigen" Presse breites Behageil er weckt. Für alle diese Blätter ist eS eine tiefe Beschämung, uxls ein holländisches protestantisckn's Blatt, der „Herant" über die französischen Katholil'enversolgungen schreibt. Wir lesen in demselben folgende, von einer erfreulichen Unvor- eingenoninienheit zeugende Worte: „Tas Leiden, daS die christliche Kirche in Frankreich überkonunt, rührt uns tief. Wenn auch im Anfänge bei unseren Protestantischeil Brüdern in Frankreich gejubelt wurde, weil das offizielle Band zwischen Staat und katholischer Kirche zerbrochen wurde, der Erfolg hat längst gelehrt, daß es bloß 5t' urzsichtig - keit war, hierin einen Gewinn für den Protestantismus zu sehen. Der Kampf des Kabinetts Conibes richtete sich nicht gegen die römisch-katholische Hierarchie, sondern gegen die christliche K i r ch e a l s s o l ch e. Tas F r e i m a u r e r t u m, das besonders in Frankreich einen bestimmt atheistischen Charakter trägt, feierte hier einen Triumph. Erst sollte die Volksschule völlig dem Einfluß der Kirche entzogen werden, damit dann diese Kirche tödlich getroffen werde. Nicht bloß die katholische Kirche, sondern auch die Protestantisckx' empfindet die traurigen Folgen dieser liberalen Tyrannei. Jetzt schon mußte mancher protestantische Prediger, dessen Gelxi.lt plötzlich eingezogen wurde und dessen Gemeinde zu arm war, ihn zu unterhalten, sein Amt niederlegen und im Auslände Hilfe suchen. Un- rccht bleibt Unrecht, gegen wen es auch möge begangen wer den. Tb dieses Unrecht die protestantische oder die katho- lickre Kirche trifft, darf, wenn es sich um eine Frage des Rechtes bandelt, nicht in M'tracht kommen. Tie katholische Presse ist darum ganz im Rechte, wenn sie darauf hinweist, wie unsere großen liberalen Blätter, die für den unschuldig verurteilten T r e p f u s m i t gezogene m Schwerte in die Arena traten und die keine Worte hart genug finden, um die I u d e u v e r f o l g u n g i n R u ß l a n d z u brand m a r r e u , n o ch k eine n einzigen Protest erhoben haben gegen den Fanatismus, mit dem eine liberale Re gierung in Frankreich gegen alles, was römisch i st, a u f t r i t t." Mit Entrüstung sagt darauf „Herant", daß das Einzieheu des Gehaltes des französischen Klerus ein Raub muß genannt werden, da die Negierung früher fast alle Eigentümer der Kirche an sich gezogen Hai und als Ersatz dafür den Priestern ihren Gehalt anszahlte. Mann werden wir bei unserer nichtkatholischen Presse ein- mal eine ähnliche Gerechtigkeitsliebe finden? Wir fürchten, niemals. In ibr lat der Liberalismus längst mit Geschick die Gerechtigkeitsliebe vergiftet. NniUank. — Die Petersburger Telegrapbenagentur kann mit- teilen, daß bis zu dem durch Ukas festgesetzten Termin für den Zusammentritt der Rrichsdiima die Wahlen in den mei sten Provinzen beendet sein müssen, und daß die Duma mit mehr als 650 Mitgliedern eröffnet werden wird. — In Kurland ist die offene revolutionäre Bewegung fast er loschen. Alle unruhigen Elemente sind arretiert oder ge- flohen-, um so üppiger florieren Raub und Plünderungen aller Art. Dieser Tage stieß eine Abteilung Soldaten im Walde ans ein regelrechtes Näubernest, das eine Unmenge gestohlenen Gutes beherbergte. Die Bewohner kennen meist die Schlupfwinkel der Räuber, fürchten aber deren Rache, falls sie die Angeber spielen wollten. Im Grobinschen Kreise tauchte eine Räuberbande auf und forderte 4006 Rubel, im Weigerungsfälle werde Feuer an das Gehöft ge legt. Aus dem Tukkumer Ldreise wird über gleiche Vor fälle berichtet. Besonders frech traten Räuber im Goldinger Kreise auf. — Der „Daily Expreß" meldet aus Odessa, daß in einem Hause, welches die Polizei für eine Bombenfabrik hielt, ein fürchterlicher Kampf stattfand. Tas betreffende Haus wurde von Truppen umzingelt und eine starke Abtei- lung Polizei drang ein. Die Insassen des Hauses leisteten verzweifelten Widerstand, so daß die Polizisten ihren Weg schrittweise erkämpfen mußten. Als es schließlich klar wurde, daß die Polizei den Sieg davontragen würde, sprengten die Revolutionäre das Haus in die Luft. Sechs Personen wur den getötet und 20 schwer verwundet. — Nach dem „Daily Telegraph" sind in Tokio Nachrichten aus Wladiwostok ein- gegangen, nach denen 10 000 unter Kommando des Gene rals Mischtschenko stehende Kosaken, die bisher alle Meute reien der anderen Truppen unterdrückten, nun selbst meu terten und den General Mischtschenko zu ermorden drohten, wenn er sie nicht gleich nach Rußland zurllckkehren lasse. Sächsischer Landtag. Dresden, 26 Februar 1906. Zweite Ka m m e r. Ter ztveite Nachtrag zum ordentlichen Staatsl-anshaltsetat auf die Finanzperiode 1001—1005, und ein Nachtrag zu dem Finanzgesetze auf die genannten Jahre, wodurch die tsksaniteinnahnien und Ge samtausgaben dieses Etats für jedes der beiden Jahre um die Summe von 2 040 000 Mark erhöht wird, wurde der Finanzdepntation zur Vorberatung überwiesen. — Etats- Überschreitungen wurden beim Fernheiz- und Elektrizitäts werk zu Dresden mit 10 217 Mk. 52 Pf., beim Ministerium des Innern mit 11250 Mk. 00 Pf., bei den Kreis- und Aliitshaliptmannsckxlsten und Delegation Sayda, sowie Ge- ueralkommifsion für Ablösungen mit 40 000 Mk. 15 Pf., so wie der außeretatmäßigen Ausgaben in Höhe von 10 700 Mark, bei den Landcsanstalten mit 41 700 Mk. 00 Pf., bei Militärangelegenheiten mit 4612 Mk. 04 Pf., bei der Lan deskultur- und Altersrentenbank mit 116 <102 Mk. 10 Pf. (außeretatmäßige Ausgabe 1200 Mk.), bei der .Hochbauver- waltung mit 0810 Mk. 85 Pf., bei der Bauverwaltung mit 1165 Mk. 25 Pf., bei den Seminaren mit 14 007 Mk. 60 Pf., bei den Volksschulen mit 80 522 Mk. genehmigt. Endlich lag der Kammer der Bericht der Nechensclxiftsdepu- tatiou über die vom Gesamtministerinm vorgelegte ver gleichende Zusammenstellung der Mieterträgnisse aller in staatlichem Besitze befindlichen Gebäude, die ausWießlich oder vorwiegend zu Wohnuugszwecken für Beamte und Ar beiter dienen, vor. Nach hieran sich knüpfender kurzer De batte ohne wesentlich' Bedeutung wird die Sitzung ge schlossen. Dresden. 27. Februar. Zweite Kammer. Die Kammer beschäftigte sich in ihrer heutigen (66.) öffentlichen Sitzung niit Petitionen. Vor Eintritt in die Tagesordnung erhoben sich die Kammermitglieder von ihren Sitzen indes der Präsident der Kammer. Geh. Not Tr. Mehuert, eine Ansprache beiläufig folgenden Inhalts hielt: „Wo immer das Volk sich zusammen findet, gedenkt es heute seines Kaiserpaares, das inmitten seiner reich gesegneten Familie das Fest der Silbernen Hochzeit begeht. Ilm den Kaiser!. Thron schart sich das deutsche Volk in herzlicher Liebe und Verehrung. Heil und Segen erflehend für das Jubelpaar. Möge ihm noch lauge Jahre ungetrübten Glückes bcschieden sein. Wir aber vereungen uns von neuem in dem Gelöbnis: Alle zeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit!" Abg. Seysfart erklärt in einer Eingabe, sein Land tags-Abgeordnetenmandat niederlegen zu wollen und bittet um die Genehmigung der Kammer hierzu. Diese wird erteilt. — Abg. Braun berichtet über die Petition des Rates zu Leipzig und des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, die Aufhebung des Hohen NeujahrStagcs und des Bußtages am Mittwoch vor Oculi als allgemeine Feier tage betreffend. Die Deputation beantragt, die Petition soweit sie darauf gerichtet ist, daß der 6. Januar nicht mehr als allgemeiner Feiertag begangen wird, der Negie rung zur Kenntnisnahme zu überweisen, soweit sie aber die Aufhebung dcs auf den Mittwoch vor Oculi fallenden Bußtags als allgemeinen Feiertag bezweckt, auf sich beruhen zu lassen. — Abg. Dürr tritt für die Petition der Buch- Händler ein. — Abg. Kockel sagt, über zwei Drittel seiner Wähler seien evangelische Männer, aber aus der Mitte dieser seien Forderungen laut geworden dahingehend, die Petition auf sich beruhen zu lassen. In bezug auf Feiertagheiligung fühlen sich die Wenden solidarisch. Er bittet um getrennte Abstimmung über beide Teile des Deputotionsantrages. — Abg. Sorbe hält es nicht nur für bedenklich, sondern auch für gefährlich, den christlichen Sinn zu beeinträchtigen. Auch er bittet um getrennte Abstimmung. — Abg. Goldstein ist.für Abschaffung säm- licher Feiertage. — Abg. Günther Polemisiert gegen den Abg. Dürr. Nicht die Anzahl der Kirchen und die Anzahl der Feiertage könne den kirchlichen Sinn wecken. — Vize präsident Opitz polemisiert gegen Goldstein und sagt weiter, daß das Baud, welches Staat und Kirche seit Jahr- Hunderten verbunden hat. nicht zerstört werden dürfe, erklärt, für die Kenntnisnahme der Petition zu stimmen. — Abg. Goldstein stellt den Antrag, die Petition hin sichtlich des Hohen NeujahrStageS, der Regierung zur Er wägung zu überweisen, doch wird dieser Antrag nicht unter- stützt, sondern vielmehr der Antrag Kockel und Sorbe, sie auf sich beruhen zu lassen. Der Antrag Kockel-Sorbe wird mit großer Mehrheit abgelehnt, der Antrag der Deputation gegen zwei Stimmen angenommen. — Zur Petition des Vereins bevollmächtigter Versicherung?- beamter im Königreiche Sachsen zu Dresden, die Abzugs- fähigkeit der Lebensversicherungsprämien bis zum Betrage von 600 Mk. vom steuerpflichtigen Einkommen betreffend, (Berichterstatter Abg. Braun) wird beantragt, die Petition der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. — Abg. Behrens erkennt an, daß die Gründe der Regierung einer ernsten Erwägung bedürfen. Er dankt der Deputation dafür, daß sie die Petition zur Kenntnis- nähme empfiehlt. Bei der Revision des Einkommensteuer- gesetze- möge man nochmals untersuchen, inwieweit man der Petition entgegenkommen könne. Er bittet die Regie rung. um Berücksichtigung der für die Petition sprechenden Gründe. Der Deputationsantrag wird angenommen. Erste Kammer. In der heutigen (29.) öffent lichen Sitzung wurde eine Petition des Verbandes deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede um Unterstützung nachfolgender an die Regierung gestellter Anträge ge richtet: a) die Staatsregierung wolle ein Verbot erlassen, wonach in Sachsen auf Antrag derartigen Diamanten- JmitationSgeschäften verboten sein soll, ihre Waren feil zuhalten, wenn nach Anhören der Handels- und Gewerbe- kammer gegen die Lauterkeit des Geschäftsbetriebes ernst liche Bedenken vorliegen. Oder sollte eine derartige Ver- ordnung außerhalb des Bereiches der Möglichkeit liegen, b) eine Bekanntmachung in den Amtsblättern der in Frage kommenden Ortschaften zu erlassen, welche auf das Geschäftsgebaren derartiger Unternehmer und auf den Sachwert der angeborenen Gegenstände aufmerksam macht und vor einer Uebervorteilung warnt; wie ähnlich es bereits vonseiten des Hamburger Senats geschehen ist. Die Petition wurde der Negierung zur Kenntnisnahme überwiesen. Weiter werden mehrere PetitionSanträge an genommen. AuS Stadt und Land. Dresden, den 27. Februar 1906. Tagcskalender für den 28. Februar. 1904. General Stöffel erklärt, er werde »nie" den Befehl zum Weichen geben. — 1813. Vertrag von Kalisch zwischen Preußen und Rußland. — 1714. Friede zu Rastatt. — 1704. * Hans v. Katle. Der Freund Friedrich d. Gr. — 1683. * Renü de Rüaumur, hcrvorr. Physiker. —* Seine Majestät der König empfing heute mittag die Departementschefs der König!. Hofstaaten zum Vortrag. Um '/2I Uhr stattete Se. Majestät anläßlich der heutigen silbernen Hochzeit des Kaisers und der Kaiserin, sowie der Hochzeit des Prinzen Eitel Friedrich von Preußen dem Kgl. Preußischen Gesandten von Dönhoff einen Besuch ab. Aus dem gleichen Anlaß ließen Ihre Majestät die Königin-Witwe durch den Oberhofmeister von Malortie, Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg, der infolge leichten Unwohlseins das Zimmer hüten muß. durch den Hofmarschall Neibold-Mangoldt und Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde durch Kammerherrn Zeremonienmeister Grafen Wilding-Königsbrück dem Herrn Gesandten ihre Glückwünsche aussprechen. —* Heute nachmittag besichtigte Se. Majestät der König die Zoll- und Steuerdirektion, die technische Prü- fungsstelle und das Hauptzollamt I Dresden im Packhof in der Devrientstraße. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe wohnte gestern nachmittag 6 Uhr im Europäischen Hofe dem Vor trag des Professor Dr. Schloßmann über Säuglings pflege bei. —* Ein Prächtiges Bild bietet sich dem, Ver eine Festtagswanderung durch die innere Stadt macht durch die Prächtig mit Fahnen geschmückten Hauptstraßen. Und mit Recht schmückt sich unsere Stadt festlich und jubelt das ganze deutsche Bolk heute dem Jubelpaare auf kaiserlichem Throne zu, dem zielbewußtcn, tatkräftigen Fürsten und feiner Gemahlin, dem herzerhebenden Vor bilds einer deutschen Gattin und Mutter. —* In den „Leipz. N. Nachr." lesen wir: „Selbst mord eines Fürsten. Der 19jährige Fürst Vincenzo Pignatelli Strongoli in Neapel, der sich gestern mit der reichen und schönen Herzogin Corigliano vermählen sollte, tötete sich am Donnerstag früh durch einen Schuß ins Herz. Am Mittwoch war der junge Prinzips noch bis Mitternacht im Hause seiner Braut gewesen und hatte alles für die Hochzeit nngeordnet. Auf dem Nachttische des Selbstmörders fand man die Werke Schopenhauers und Nietzsches. Ein zu Häupten dcs Bettes hängendes Madonnenbild hatte der Fürst vor der Tat gegen die Wand gekehrt. In einen: Briefe an seinen Bater schrieb er: „Ich kehre dorthin zurück, woher ich gekommen bin." Die Familien des Selbstmörders wie der Braut zählen zu den vornehmsten und vermögendsten Neapels." — Wir haben schon oft gehört, daß die Werke eines Schopenhauer oder Nietzsche, aber noch nie. daß die hl. Schrift oder die Nachfolge Ehristi neben der Leiche eines Selbstmörders ge funden wurden. — „An ihren Früchten werdet ihr sie sie erkennen." —* Soeben ist in Wörl's Reisebüchervcrlag in Leip ig ein stattlicher Band von 5L8 Seilen in grünweißem Ein- band betitelt: „Das Königreich Sachsen in Wort und Bild" erschienen, das allseitige Beachtung verdient und finden wird. Das sauber hergestellte Werk ist Seiner Majestät dem Könige Friedrich August III. vom Herausgeber Leo Wörl gewidmet und mit dem Bilde unseres Herrschers geschmückt. EL enthält außer dem Text Stadtpläi».e, eine Karte von Sachsen und 240 Abbildungen. Nach allgemeiner Einleitung werden im besonderen behan delt: Dresden und Leipzig, die sächsische Schweiz, das Erz gebirge, das obere, mittlere und untere Elbtal, das Vogt land, die Oberlausitz, das Chemnitzer und Zwickauer Kohlenbecken, das Mulden- und Zschopau-Thal usw. Wir hoffen, auf das jedem zu empfehlende Handbuch noch öfter zurückkommen zu können. odr. —* Verlegung des Schlachtviehmarktes. Wegen deS ans Mittwoch, den 14. März d. I. fallenden Bußtages wird der Schlachtviehmarkt im hiesigen Schlacht- und Diehhofe nicht Donnerstag, den 15. März d. I.» sondern Freitag, den 16. März d. I. abgehalten werden. —" Die freie öffentliche Bibliothek in der Vorstadt Plauen» Kielmannseggstraße 2. erfreut sich eines überaus lebhaften Zuspruches. Der Andrang ist so groß, daß die Verwaltung Kontrollmarken auSgeben mutz, um einigermaßen Ordnung zu erhalten. Zur Erleichte rung des Verkehrs ist man darauf gekommen. Erwachsene und Kinder getrennt abzufertigen. Hoffentlich ein neuer Ansporn nach allen Seiten, um dem Volke und insbeson dere der Jugend durch Darbietung guter Werke Geschmack am Schönen anzucrziehcn und zu erhallen, damit dadurch