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! l s? ! i^. holungstage in Benutzung genommen werden, als sie Front- linien -er Häuser umfassen. Sie werden sich dadurch der allgemeinen Kerzenbeleuchtung einfügen, so daß die Wir kung in der Einheitlichkeit der Beleuchtung keine Störung erfährt. Die übrigen Stadtteile werden am Montag gar keine oder nur eine ganz geringe Illumination aufzuweisen haben. — Aus dem neugeborenen Prinzen in Baden beruht die Zukunft des grobherzoglichen Hauses. Prinz Mar, der einzige Sohn des verstorbenen älteren Bruders des Groß- Herzogs, ist, da die Ehe des Erbgrobherzogs kinderlos ge- blieben ist, nächst diesem als präsumtiver Thronfolger anzu- sehen und, da der einzige noch) lebende jüngere Bruder des Grobherzogs, Prinz Karl, eine morganatische Ehe einge- gangcn ist, so ist er dereinst zum Thronfolger bestimmt. Mil dem jetzt geborenen Prinzen ist also die Thronfolge des alten Zähringer Stammes nach menschlichem Ermessen bis in die dritte Generation gesichert. — Aus Anlab des Geburtstages des Königs von Württemberg wurde Bischof Krpplcr das Komturkreuz 1. Kl. des FnedrichSordenS verliehen. — Der ..Fall Nächstem" nochmals vor dem Reichs- Militärgericht. DivisionSpfarrrr Dachstein steht bekanntlich unter der Anklage, sich in einem Bortrage vor dem Osna- brücker Zweiqverein des Evangelischen Bundes am 19. Iinuac 1905. betitelt: „Ein Blick in die Seele des UltramonlaniSmnS". der Beschimpfung von Einrichtungen der katholischen Kirche schuldig gemacht zu haben. Ins- besondere wird Bachstein beschuldigt, er habe den Papst mit dem Satan verglichen, das Altarssakrament als „Hokuspokus" und die Marien- und Heiligen-Berehruug als Bielgötterei hingestellt. — Der Angeklagte führte ans, er fühle sich unschuldig. Nach einer kurzen Replik des Vertreters der Anklage und des Angeklagten zieht sich der Senat zur Beratung zurück. Nach kurzer Beratung ver kündet der Senatspräsident, das; der Gerichtshof beschlossen habe, die Angelegenheit noch eingehend zu prüfen und das Urteil erst am Sonnabend, den 9. März, mittags 12 Uhr, zu verkündigen. — Das preußische Abgeordnetenhaus begann am Sonn abend die Beratung des Etats des Kultusministeriums. Nack) einer kurzen Bemerkung des Abg. Po r sch (Zentr.) sah sich der Kultusminister Studt in der „angenehmen Klage", versichern zu tönneu. das; keine einzige Marianische .Kongregation im letzten Jahre bewilligt worden sei. Pon verschiedenen Abgeordneten wurde ein neues Lehrerbesol- dungsgesetz gefordert. Ter Zeuirumsabgeordnete Tour- »eau wies die kürzlichen Verdächtigungen des Abg. von Gampe lnat.-lib.) gegen die katholischen Ordensschwestern zurück, und der ueugewählte Zeutrumsabg. Müller- Eoblenz schlos; sich ihm an. Ter konservative Abg. Hecke n- roth wünscht die Anstellung von positiven Theologiepro- fcssoren und Reform des Religionsunterrichts an den höhe ren Lehranstalten. In eindringlichen Worten legte der Abg. Glowatzki (Pole) dar. wie absolut notwendig die Ertei lung des Religionsunterrichts in polnischer Sprack)e sei. Montag geht die Debatte weiter. — Ter Landtag des Fürstentums Rabeburg steht be kanntlich seit 1870 in Obstruktion zur Regierung; jetzt scheint er diese fallen lassen zu wollen. Gleich nach Eröff nung des Landtages beantragten die bäuerlichen und bür gerlichen Vertreter, das; über die von Abgeordneten gestellten Anträge zur VersassungSreform vor Eintritt in die Tages ordnung beraten werden sollte. Kammerherr von Dewitz l-atte bei seiner Eröffnungsrede mitgeteilt, das; der Grosz herzog bereit sei. mit den Vertretern über die gemachten Ein- gaben zn verhandeln und die darüber gefaßten Beschlüsse nach ihrer Beratung eventuell auch zu genehmigen. Die bäuerlichen und bürgerlichen Vertreter Nxiren mit einer sol chen Verschleppungstaktik aber nicht zufrieden, sondern wei gerten sich, in die Beratung der Tagesordnung einzutreten, bis ihnen eine bestimmte Zusage gemackst sei, das; die Ab geordneten eine beschließende Stimme haben. Ta hierüber eine Einigung nicht erzielt wurde, so trat zunächst eine Ver tagung ein. In der Sitzung am Donnerstag wurden dann sämtliche Anträge ans Aeuderung der Verfassung angenom men. Die Wünsche der Vertreter der ^ueruscl-ast und der tianSgesessenen Bürgerschaft der Stadt Schönberg gehen da hin, daß die Vertretung das Recht der Mitwirkung und Be schlußfassung bei jeglicher das Fürsteutum angehenden Ge setzgebung habe. Ferner verlangt man eine ausgiebiger' Dotierung des Landesfonds als die 0200 Taler jährlich die aus dem außerordentlichen Edikt bisher überwiesen wurden. Bei einer Aeuderung der Verfassung wird aber auch noch anderes nachgeholt werden; so nehmen die Ver treter deS Fürstentums das Recht für sich in Anspruch, Nech- nungsablegung fordern zu können über sämtliche Einnah men und Ausgaben, ferner das Recht der Beschlußfassung über die Verwendung der Landeseinnahmeu, sowie vor allem das uneingeschränkte Recht, daß ohne Zustimmung der Vertretung keine neue» Steuern und sonstigen Abgaben auf erlegt und die bestehenden nicht abgeäudert werde» können. In dieser Richtung bewegt sich die oben erwähnte Eingabe der elf bäuerlichen und bürgerlichen Vertreter. Es ist noch die Frage, wie sich der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz dazu verhalten wird. — Für die anrrkanntrn Veteranen ist ein neuer Nach- tiagSekat eingclaufeu, wonach für 1005 noch 188 000 Mark zur Verfügung gestellt werden, um allen jenen Kriegsteil uehmern, denen die Beihilfe wegen Mangel an Mitteln nichr gegeben werden konnte, dieselbe sofort zuführeu zu können. Dieser Nachtragsetat ist auf eine Anregung der Kommis sionsmitglieder des Zentrums zurückzusiihren. — Eine Resolution ans Erhöhung der Postgebühren im -Orts- und Nachbarortsverkehr und bei der Beförderung von Zeitungsbeilagen hat bekanntlich die Steuerkommission des Reichstages angenommen. Die „Deutsche Tagesztg." liest der Mehrheit der Kommission, die für die Annahme dieser Resolution verantwortlich ist und zu der auch die Konserva tiven gehören, tüchtig den Tert. indem sie schreibt: „Wer die Entwickelung der Postverhältnissc in den letzten Jahren aus der Nähe verfolgt l'at, der wird kaum verstehen, wie der er wähnte Antrag Annahme finden konnte. Welche riesigen Schwierigkeiten lxft nicht die Neuordnung der Postgebühren für die Zeitungsbeförderung geiuachtl Es sind kaum fünf Jahre seit dieser Neuerung vergangen. Damals war man allgemein der Meinung, daß man an der schwierigen Frage nun geraume Zeit nicht mehr rütteln solle. Heute fängt man diese Rüttelei schon wieder an. Und man erinnert sÄ nicht, mit welcher Lebhaftigkeit die Ermäßigung der Post- gebühren im Orts- und Nack-barortsverkehr gefordert wurde. Immer und immer wieder wurde eine Ausdehnung des Nachbarortsverkchrs verlangt. Im Reichstage ist unend lich oft betont worden, daß die Tendenz bei den Postgebühren auf Verbilligung, nicht auf Verteuerung gehen müsse." — In Wahrheit genießen die Großstädte durch das heutige System eine ganz unbegründete Begünstigung, hier wird die Postkarte zu zwei Pfennigen befördert, sonst kostet sie 5 Pfennig. In Kleinstädten und auf dem Lande besteht keine solck>e Vergünstigung, das heißt sie wird ganz selten benutzt. In den Großstädten sind die Ausgaben der Post verwaltung die höchsten, derWohnungsgeldzuschuß ist hier der größte, Teuerungszulagen sind geboten usw. Ta muß dar auf gesehen werden, daß die Ausgaben sich rentieren. Durch die Annahme der Kommissionsbeschlllsse entstehen sofort 12 Millionen Mark Mehreinnahmen, ohne daß die Post auch nur einen Pfennig mehr auszugeben hat. Die Großstädte liaben immer noch den Vorzug, daß hier die Post täglich sechs bis acht Gänge macht, auf dem Lande kommt sie ein- bis dreimal. Mit diesen 12 Millionen Mark kann zum Beispiel der Ausfall der gesamten Ouittungssteuer gedeckt werden und darin stimmt doch jedermann zu, daß es bequemer und besser ist, die Ouittungssteuer zu beseitigen und dafür im Orts- und Nahverkehr höhere Postsätze anzuordnen. — Ter Bund der technisch-industriellen Beamten nahm im Jahre 1005 um mehr als 3000 Mitglieder zu, so daß er mit einem Bestände von über 0000 Mitgliedern in das neue Jahr eintreteu konnte. Die Zahl der Aufklärungsschriften wurde von zwei auf fünf vermehrt. Diese erfreuliche Tat sache läßt ein weiteres Erstarken des Bundes der technisch industriellen Beamten, dcw sich bekanntlich die soziale und wirtsck-aftliche Hebung der technischen Privatbeamten zur alleinigen Ausgabe gemacht hat, erhoffen. Nähere Auskunft erteilt jederzeit gern die Hauptgesck-äftsstelle des Bundes in Berlin 6. Oefterreich-Unqarn. — Tie ungarische Krise. Eine Konfiskation wegen Masestätsbeleidigung, Demonstrationen gegen den Ne gierungskommissar Grafen Csaky in Klausenburg, Hetzereien gegen den Dreibund, um am Deutschen Reiche dafür Rache zu nehmen, daß es der Koalition nicht mit einem Hohen- zollernprinzen lind einer Armee oder wenigstens durch Widerstand gegen einen verfassungswidrig abgeschlossenen -Handelsvertrag zu Hilfe gekommen ist, Verbot aller Volks versammlungen unter freiem Himmel, in öffentlichen Lo kalen, Stadthäusern und Komitatssälen durch den Minister des Innern Kristofsy — das sind die Meldungen aus Uu- garn, die den gegenwärtigen Stand der Tinge kennzeichnen. Nicht uninteressant ist die Ankündigung des Staatssekretärs Popovics gegenüber einem Mitarbeiter des „Pesti Hirlap", daß die Negierung für das Jahr 1900 kein Budget fertig- gestellt habe und dies durch eine Publikation ersetzen werde, die schon in den nächsten Tagen vor die Oeffcntlichkeit ge- langen werde. Diese Publikation werde jene Ausgaben ent halten, die der Staat auf Grund seiner Zahlungspflicht be werkstellige, sowie jene Einnahmen und Erträgnisse, aus denen diese Zahlungen Deckung finden sollen. Die Kassen barbestände sollen bereits sehr zusammengeschrumpft sein. R»m. — Der Papst vollzog am Sonntag in der Peters- Kirche die Konsekration -er neuernanvten französischen Bischöfe. Der Feier, die in einfachen Formen vor sich ging, wohnten nur die Kardinale Merry del Val, Ncnnpolla, Mathieu. di Pietro. Macchi, die Angehörigen des päpstlichen Hofes und eine kleine Zahl Geladener bei. Italien. — Alis Anlaß der silbernen Hochzeit des Deutschen Kaiserpaares fanden am Sonntag vormittag Festgottes- dicustc statt für die protestantischen Deutschen in der Bot schaftskapelle in Anwesenheit des Botschafters Grafen von Monts, deS Botschaftcrpersouals und des bayerischen Ge sandten Freiherr« von und zu der Tann und für die katholischen Deutschen in der Kirche Maria dell' Anima in Gegenwart des Preußischen Gesandten beim päpstlichen Stuhl Freiherrn von Notenhan und eines Vertreters des deutschen Botschafters. Belgien. — Der chilenische Gesaudtschastssekretär Palnaceras wurde am Sonnabend in Brüssel durch den Sohn des hiesigen chilenischen Generalkonsuls Waddington durch mehrere Revolverschüsse getötet. PolnaceraS war mit der Tochter des Generalkonsuls verlobt, jedoch war seit einigen Tagen zwischen den Verlobten eine Spannung eingctrcten. Arnnrreitl». — Bei der Jnventuranfnahmc in der Kirche St. Thomas d'Aquin in Paris wurden mehrere jVerhaftungcn vor- genommen. Unter den Fesigenommcnen bl findet sich der pensionierte General Necamier. Spanien. — Der Ausschuß, der mit der Vorberatung deö Ent wurfs über die Bankfrage betraut ist, hat drei voneinander unabhängige Entwürfe zu beraten und beschloß, zu dieser Beratung die in den letzten Tagen hier cingetroffenen technischen Beiräte. Dupasseur Frankreich. v. Glasenapp- Deutschland. Morales-Spanien hinznzuziehen. Die Vorbe ratnngen werden natürlich wegen deS Umfanges der in Frage kommenden Interessen und der damit verknüpften Schwierigkeiten längere Zeit in Anspruch nehmen. Infolge des Umstandes, daß der Tag der nächsten Sitzung nicht festgesetzt worden ist. werfen manche die Frage auf, ob dies nicht als Vertagung der Konferenz auf unbestimmte Zeit aufzufassen sei. Diese Auslegung ist ein Irrtum. ES wird vielmehr auch von französischer Seite die Uebcrzeugung ausgesprochen, daß das der Konferenz borliegonde Pro gramm von ihr bis zn Ende durchberaten werden wird Rußland. — Der Kongreß deS „Verbandes vom 30. Oktober" hat am 24. d. M. einen Beschlußantrag angenommen, nach wel chem die Reichsduma während der Revision deS Wahlgesetzes selbst dafür sorgen soll, daß der Minderheit und den zer streuten Bevölkerungsgruppen an den Grenzen eine ihren Interessen entsprechende Vertretung gesichert wird. Ferner soll die Reichsduma über den Gebrauch -er Staatssprache tu den Schulen und in der Selbstverwaltung Bestimmung tref fen. Bezüglich der Arbeiterfrage trat der Kongreß einstim mig den Beschlüssen der Sekttonen bei, nach welchen in den Ortschaften, in denen die Industrie eine Rolle spielt, für die Reichsduma Arbeiter als Kandidaten aufzustellen sind. Nach diesen Beschlüssen sollen ferner Arbeiter in geschäftlichen Unternehmungen, bei denen Einstellung der Arbeit die vor- nchmsten Interessen des nationalen Lebens schädigt, nicht in den Ausstand treten, die Tätigkeit der Arbeiter in Fabri ken, der Tagelöhner und der Handwerker soll unter den Schutz des Gesetzes gestellt werden, auf professionellem und wirtschaftlichem Gebiete sollen zum Schutze der Interessen und zur Besserung des Loses der Arbeiter Verbände gebildet werden können, vom Staate sollen für die Arbeiter alle Arten von Versicherungen geschaffen werden, für die pro fessionellen und wirtschaftlichen Bedürfnisse der Arbeiter in öffentlichen und staatlichen Unternehmungen soll unverzüg lich Vorsorge getroffen werden, um sie davon abzuhalten, ihre Interessen durch Ausstände zu verteidigen. Die Be schlüsse weisen schließlich darauf hin, daß die Ausgaben des Staates für professionelle Schulen in keiner Weise der Be deutung der russischen Industrie entsprechen und auf die Notwendigkeit einer Reorganisation des Fabrikinspektions wesens und der Einführung einer besonderen Prüfung für Fabrikinspektoren. AuS Stadt und Land. DreS-en, den 26. Februar 1906. Tageskalender für den 27. Februar. 188l. Vermäh- lungsiag de« deutschen Kaiserpaares.— I8k7. Frieden zuStolbowa zwischen Schweden und Ratz'aad. — 1190 Frieden zu Adriauopel zwischen Friedrich Barbarossa und dem griechischen Kaiser. —* Wetterprognose des »röntgt. Sachs, meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 27. Februar: Witterung: trocken, wenn auch mehr oder wen gcr stark bewölkt. Temperatur: normal. Windursvrung: Südwcst Lu'tdruck: mittel. —* Heute nachmittag empfing Se. Majestät der König nach grwohntem Spazierritt den Prinzen Ulrich von Schönburg - Waldenburg zur Meldung und hörte die Vorträge der Herren Ctaattmiuister und des Königlichen KabinelttzsekretärS. —* Se. Majestät der König wohnte am gestrigen Sonntage dem Gottesdienste bei und unternahm nach mittags einen AuLslug mit den Prinzensöhnen Per Wagen bis Bühlau und von dort zu Fuß nach Nadcberg. Die Rückkehr erfolgte per Eisenbahn. Nachmittags 0 Uhr nahm Se. Majestät der König mit den Priuzensöhnen an der Familieutafel bet Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Mathilde teil. —* Heute abends 7 Uhr wird der Monarch das Diner beim Königl. preuß. außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Wirkt. Geh. Rat Grafen von Dönhoff einnehmen. —* Das Königliche Finanzministerium hat Ende vorigen Jahres bestimmt, daß allen im Arbeilcrverhült- nisse stehenden Bediensteten der Sächsischen Staats- eisen bahnen nach 25jähriger Eisenbahndienstzeit bei befriedigender Führung von 5 zu 5 Jahren steigende Geldbelohnnngen gewährt werden. Solche Belohnungen sind nun im November und Dezember vorigen Jahres 21 Arbeitern nach 25jähriger Dienstzeit, 49 Arbeitern nach 30jähriger Dienstzeit und 9 Arbeitern nach 35jähriger Dienstzeit bewilligt worden. —* Heute, Dienstag, den 27. Februar, feiern der Tapezlerermcister Herr Eduard Gorny und seine Ehefrau, Weißeritzstraße 38, II., ihr 25jähriges Ehejubiläum. Wir erlauben uns dem Jubelpaare unsere herzlichsten Glück wünsche darzubringen. —* Einen mächtigen Anblick gewährt das Gerüst, das auf dem Areal des R a t h a n S n e u b a u e s zum Turmbau errichtet wurde. Die Gründungsarbeiten des Turms sind vollendet. Aus- und Ausmauerung deS Grundes geht rüstig vor sich. Nur an wenigen Stellen wird noch an Ausschachtungen gearbeitet. —* Folgende Arbeiterfahrkarten werden am 20. Februar eingeführt: von Dresden-Trachau und von Zitzschewig nach Neusörnewitz, von Neusörnewitz nach Zitzschewig und Eoswig und von Mügeln bei Pirna nach Großsedlitz. X Ter Lotterieprozeß, bei dem es sich um die Auszahlung eines Teiles des großen Loses der sächsischen Landeslotterie handelt, ist noch nicht beigclegt. Da die Ge- winuerin Frau Müller vor zwei Jahren wegen Geisteskrank- heit entmündigt worden ist, so entschied das Gericht, daß sie nickst berechtigt gewesen sei, Losanteile zu veräußern. Ob sie inzwischen wieder geheilt sei, k-abe das Gericht nicht zu entscheiden. Die Vormundschaft bestehe noch und infolge- dessen sei die Gewiunerin geschäftsunfähig. Ta nun der mit den übrigen Mitspielern abgeschlossene Kaufvertrag rechtsungültig ist, so ist auch der mit dem Lotteriekollekteur perfekt gewordene Vertrag auf Abnahme des Gewinnloses wirkungslos. Darnach wäre der Kollekteur — nicht der Fis kus, wie vielfach irrtümlich angenommen wird — berechtigt, den Gewinn einzuzichen und für sich zu bel-alten, weil er rechtmäßiger Eigentümer des Loses ist. Der Kollekteur hat aber im Interesse seines Renommees hiervon Abstand ge nommen und ist vielmehr bemüht gewesen, eine Einigung zwischen den Spielern auf gütlichem Wege herbeizuführen. Die Vergleichsvcrsuche sind aber daran gescheitert, daß die Gewinnerin des Großen Loses den übrigen Mitspielern nur ganz minimale Anteile — 3000 bis 5000 Mark — angc- boten bat, wo diese bis zu 21 000 Mark beanspruchen. Die enttäuschten Mitspieler wollen nun die Entscheidung deS OberlandcsgerichtS anrufcn. Pirna. Ein junger Mann wurde verhaftet der in einem Familienstreite Partei für die Mutter ergriffen und dem Vater einen Messerstich beigebracht hatte, dem dieser setzt erlegen ist. Grsßenhaln. 10 junge Obstbäume an der Dresdner Straße sind durch Auseinanderreißen der Krone und An schneiden der Rinde beschädigt worden. Leipzig, 26. Februar. Morgen vollendet der Herr Pfarrer em. Andreas Deutschmann sein 70. Le-