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I- l ff? si T kV? r cr sich mit Ziehen von Tellern beschäftigte. Die rechte Hand wurde ihm vom Handgelenke abgequetscht. ! Leipzig. Der Königs. Lberbaurat Theodor Hättasch, bis zum 1. April 1899 Stadtbaurat und Leiter des städti schen Tiefbanamtes in Leipzig, ist heute nacht im 81. Lebens- jahre gestorben. — Gestern fand hier im Hotel de Pologne unter Leitung des Chefs der Eisenbahnabteilung im Gene- ralstab zu Berlin. Lbelstlentnants Ctaabs, eine Beratung sämtlicher Linientommissionen der Bahnbevollmächtigten in Militärangelegenheiten, ferner der Vertreter des preußlichcn und bayrischen Kriegsininisterinins, der Generalkommandos und der Marinebehörden statt. — Das Polizeiamt hat jetzt einen Nachtrag zur Droschkenordnnng aufgestellt, der den Betrieb mit Kraftdroschken regelt. Es sollen vorläufig die Kraftdroschken in Betrieb gesetzt werden. Die Farbe der Kraftdroschken ist kirschrot mit hellrot abgesetzten Linien. Die neuen Droschken dürfen nur auf den für sie bestimmten besonderen -Halteplätzen anfahren. Ter Tarif lautet: Am Tage im Iiinenbetrieb für 1 bis 2 Personen bei 900 Meter Wegstrecke 70 Pf., für weitere 000 Meter je 10 Pf., 0 bis 4 Personen bis -1.70 Meter Wegstrecke 70 Pf., für weitere 225 Meter je 10 Pf. In den Nachtstunden bis 000 Meter Wegstrecke ohne Unterschied der Personenzahl 70 Pf., für weitere 150 Meter je 10 Pf., ausierdem ein Zuschlag von 20 Pf. für 2 bis 0 Personen, von 50 Pf. bei -1 Personen. Chemnitz. Anläßlich der silbernen Hochzeit des Kaiser- Paares beschloss der Rat, aus dem Betriebsvermögen 50 000 Mark al-s Grundstock zur Errichtung eines neuen Vcrsorg- lxmses für hilfsbedürftige Einwohner bereit zu stellen. Tie Glückwünsche der Stadtgemeinde nebst der Mitteilung von der Stiftung soll dem Kaiserpaar in Gestalt einer Adresse ausgesprochen werden. Lbrrwirsciithal. Zu dem schon gemeldeten Olauner- stückchen einiger Pascher wird noch berichtet: Am Sonn abend früh 5 Uhr ging Zuber durch das Weifgvassertal nach Stolzenhain znm Tienst. Am Ende des gräflichen Bn- guaischen Waldes bemerkte er drei sogenannte Schwärzer, die er anhielt. Ta die Männer eine feindliche Haltung an- nahmen, brachte der Tberansseher sein Gewehr in Anschlag, um einen Signalschuf; abzugeben. Tie Patrone versagte jedoch und auch die zweite kam nicht zur Entladung. Nun erhielt der Beamte von einem der Schwärzer, der hinter einem Baume hervorsprang, wuchtige Hiebe auf den Kopf. Auch die beiden Kumpane schlugen auf ihn so lange ein, bis er bewußtlos niedersank. Mit einer Znckerschnnr banden sie dann dem Beamten die Hände auf den Nücken, schnürten ihn an einen Baum fest, stopften ihm ein Tuch in den Mund und überliesieu ilm so seinem Schicksal. Arbeiter aus dem Lrtsteil Grund fanden den Bewußtlosen, banden ihn loS und brachten ilm in ein nahegelegenes Haus, von wo cr dann in seine Wohnung gebracht wurde. I'. Strasibnrg i,. Elf. Tie schon vielfach gemachte Be obachtung, das; Hochschulstreitigkeiten doch schließlich nur den katholischen Korporationen zugute kommen, hat auch an der hiesigen .XInm »»nie»- ihre erneute Bestätigung erhalten, indem sich vor einigen Tagen hier eine Verbindung des „Kleinen V." ansgetan hat, die sich nach dem Erbauer des hiesigen Münsters, Erwin v. Steinbach (gest. 1018), „Erwinia" nennt. Mit ihr ist die Zahl der katholischen Korporationen an der hiesigen Hochschule auf sieben ge stiegen, nämlich zwei Verbindungen im <1. V.-, eine Ver bindung im kleinen 6. V.; drei Vereine im X. V.; ein Ver ein im 17. V. — Vivant, kloreuut, ereaeantl — Rocht be zeichnend für die augenblickliche Situation dürfte die Nach richt sein, daß sich auch die hiesigen Studentinnen mit dem Wahlspruch.' „E'e que kemmo vvut, Oiau Io vout" zu einer farbentragenden Tamenvcrbindung im .4. I). V. organi siert haben. „Xuntippo" — so nennt sich diese Verbindung — nimmt nur „ernstere" Damen auf. Aeußeres Kenn zeichen, quasi Couleur, ist Hut (euuotior) mit Pfauenfeder. Beret«»n«ehr1chte». 8 Dresden. Daß in dem katholischen Männer gesangvereine neben der Pflege der ernsten kirch lichen Gesänge auch der Frohsinn und Scherz zu ihren» Rechte gelangen, bewies wieder einmal der am verflossener» Sonntage im großen Saale des Gesellenhauses abgel>altene Kappenabend. Wie es sich an einem solchen Abend von selbst versteht, hatten die zahlreich Erschienenen, Männlein, wie Weiblein, in bester Faschingsstimmung sich eingefunden. Ein Blick auf die Vortragsordnung sagte uns, daß für an genehme Unterhaltung an dem Abende reichlich gesorgt ist. Tie unter der bewährten Leitung des Liedermeisters, Herrn Lehrer Walther, von dem durch die Gesangsabteilung des katholischen Gesellcnvereins verstärkten Männerchore vor- getragenen Gesänge wurden in exaktester Weise zu Gehör gebracht, wie auch die von Herrn Walther komponierten beiden Lieder am Klavier „Feierabend" und „Gefehlt" — von Herrn Evler in bekannter vorzüglicher Weise gesungen bei den Anwesenden sehr beifällige Aufnahme fanden. Tie umsichtige Leitung hatte aber auch für diesen Abend da für gesorgt, daß die Lachmuskeln der Zuhörer nicht in Un tätigkeit verblieben, denn die humoristischen Vorträge, wie „Rheumatismus-Couplet, Friede! auf dem Maskenball, Liebeserklärungen, Eine Gemcinderatssitzung zu Albern hausen, Ter schöne Emil" und — nicht in letzter Linie etwa — „Ein Schmngglerabenteuer in der Waldsck)änke" trugen wesentlich dazu bei, die vorhandene fröhliche Stimmung noch zu erhöhen. Tie für die Psannkuchenverlosung ausge botenen Lose tvaren sehr bald an den Mann gebracht und hatten allseitige Befriedigung hervorgernfen, denn Nieten gab es nicht. Nach den Vorträgen wurde auch dem Ver langen der tanzlustigen Jugend Rechnnng getragen, indem ein flotter Tanz die Anwesenden bis 0 Uhr morgens noch beisammenhielt. 8 Dresden-Löbtau. Ter katholische Kirchcnchor „Cä- eilia" veranstaltet am Freitag, den 10. Februar, im „Trei- taiserhof", II. Etage, im (Moltke-Zimmer) eine außer ordentliche Generalversammlung. Auf der Tagesordnung steht: Statutenvorlagc, Verschiedenes. Ta Punkt 1 der Tagesordnung anch sehr wichtige Verhandlungen für die passiven Mitglieder enthält, so werden auch diese recht Herz lich cingeladen. 8 Seitendorf. VolkSvere'm für das kath. Deutschland. In der Versammlung am -1. Februar waren den hiesigen Mitgliedern durch den Herrn Kaplan Libman»» wiederum recht interessante und lehrreiche Stunden geboten. In der ihm eigenen Weise »nachte er seine Zuhörer niit der Ent wickelung der Sozialdemokratie des näheren bekannt, legte die verschiedenen Geistesströmungen in ders-lbcn klar und ging alsdann auf das eigentliche Thema seines Vortrages, Das Wachstum des Radikalismus in der Sozialdemokratie. über. Rrdner zeigte ihn als die jetzt allein herrscheng Richtung in der Pariet und kam sodann auf die Notwendiu- keit energischer Gegenwehr grgcn die Soztoldlmckratie ze sprechen, «nknüpfeno daran besprach er dcs Thema: Stand der deutschen Arbeitervereine. In rein sachlicher Form legte er die gegenwärtige Lage speziell der koth. A,lulle» vereine dar und erwähnte dabei ihre Stellung zur Ge werkschaftsorganisation. In üblicher Form dankie d»e Ver sammlung dem Herrn Redner, worauf alsbald dcr Vor sitzende die Versammlung mit dem kalh. Gruße schloß. Vermischte-. vDic Errichtung einer „lenkbaren Luft schi f f e r - A b t e i l u n g" bei der französischen Armee ist im Prinzip beschlossen. Der Kriegsminister hat dein „Fi garo" zufolge einen Lcbandy-Ballon bestellt, der genau dem Typ des ersten entsprechen soll. Als Lieferungszeit sind sieben Monate festgesetzt worden. v Am 12. d. M. gelang es in Berlin dem Zuchthäusler Baranowski, durch eine in das Tachgewölbe ge- brocl>enc -Oeffmmg aus der Moabiter Strafanstalt zu ent kommen. Zweien seiner Komplicen, die an dem tollkühnen Plane beteiligt waren, mißlang der Fluchtversuch. Die Sträflinge Baranowski, Goldbach und Müller waren in dem obersten Stockwerk des nach der Jnvalidenstraße zu be- legenen Anstaltsgebäudes in drei Zellen nebeneinander interniett. Durch Benutzung der zur Zentralheizung dienenden Röhren hatten sie sich gegenseitig verständigt. Zu nächst bohrte Baranowski, der die mittlere Zelle inne batte, cii» Loch durch die Mauer der Nebenzelle, in der Müller saß; gleichzeitig machte Goldbach dasselbe Experiment. Etwa 0 Stunden dauerte die Arbeit. In der Baranowski- schen Zelle trafen sie sich. Von hier aus wurde in das Dach- gewölbc eii» Loch gebrochen, das den dreien Zutritt auf daS Dach gewährte. Für ihre „Maurerarbeiten" bedienten sie sich einiger Trahtstncke, die sie von ihren Bettstellen los- gerissen hatten. Von daher gelangten Varanoswski und Müller durch einen aus Zwirn gedrehten Strick auf den Fnßbodci», während Goldbach auf der Hälfte des Weges in etlva 20 Meter Höhe herabstnrzte und mit zerschmetterten Beinen bewußtlos am Erdboden liegen blieb. Die beiden suchte»» nun mittels aus Bettüchern gedrehten Stricken über die 0 Meter hohe Mauer zu kommen. Der Haken war aus der eiserne»» Bettstelle geinacht worden. Baranoswki warf zuerst den Haken wie eine Angel ans. Seltsamerweise griff der Laken bei den ersten Malen in das Mauerwerk ein, und so konnte sich der Zuchthäusler in die Höhe ziehen. Wenige Minute»» später »var er in Freiheit. Als Müller dasselbe tun wollte, riß der Haken los. Bei dem erneuten Versuch, die Leine auszuwersen, wurde er von Kontroll- beamten gefaßt und in Sicherheit zurückgebracht. v Der Berliner Mörder Hennig, der die Polizei zum Narre»» hält, genießt in Italien hohes Ansehen. Tie Motive dazu sind recht begreiflich: Der kühne Mörder erinnert an die sizilianischen Briganten, die auch den Karabinier» manchen Possen spielen. Und so läßt sich denn die italienische Presse spaltenlange Berichte über die Jagd nach dein Mörder aus Berlin schicken, stellenweise auch drahte»». Als Uebcrschrift findet man durchweg: „Ein Musolino in Berlin" oder „Jagd auf einen Musolino". So hieß der größte Spitzbube Siziliens. Rih^ruck vsrbotrn. — All^ SEHle Vorbehalten. .Gewaltiger als daS Schicksal erscheint der Muk, der's unerschültert trögt.' Ans die in» November 1853 nach starken Schneefällen eingetretene strenge Kälte war um die Weihnachtszeit ein plötzlicher Witterungsumschlag gefolgt. Ein warmer Regen hatte die Wälder binnen wenigen Stunden ihrer blitzenden Diamanten beraubt und die Eiszapfen von den Dachrinnen geworfen. Durch die Hohlwege der bewaldeten Höhen stürzten tosende Bäche herab, und die überfüllten Wiesengräben in» Tale zollten ihnen reichlichen Tribut. Vereinigt zu großer Mackst gelangt, zogen die Fluten den durch d»e Ebene rauschenden Flüssen zu Leibe und verschlangen deren Ufer, und gleich Strömen von gewaltiger Breite wälzten sich die Wassermassen mit leichten» Wellenschläge der Donau zu. Der kurze regnerisck>e Tag vor Weihnachten neigte sich zum Ende. Dis hereingebrochcne Dämmerung vermochte jedoch nur einen geringen Teil des Publikums, das sich auf der Jngolstädter Donaubrücke eingefunden hatte, um das seltene Schauspiel eines Eisganges zu genießen, zur Heimkehr zu bewegen. Das hölzerne Geländer ivar dicht besetzt von jung und alt und erwartungs voll blickten alle auf die unbeweglichen, übereinander geschobenen Eisschollen, die den Strom in seiner ganzen Breite gefesselt hielten. „Du wartest Wohl auf den Eisstoß, Schweitzer?" fragte ein soeben an- gekommener Mann in» Jagdkostüm einen älteren Herrn. »Gewiß." „Dann laß dich's Warten nicht verdrießen, Freund. Nach den neuesten Hochwasser-Mitteilungen stauen sich in der Stromenge zwischen Weltenburg und Kclheim ungeheuere Eismassen. Nicht einen Zoll rückt's." „Ich möchte wetten, daß in einer Stunde alles vorüber ist. Man sieht das nicht alle Tage, Bester. Der letzte namhafte Eisstoß ging vor achtzehn Jahren, anno fünfunddreißig. Ich warte!" „Dann nur die Geduld nicht verlieren, lieber Schweitzer. Heute abend also — du, dort kommt der Hartfeld!" unterbrach sich der Sprechende im Flüstertöne. „Aber den hat's ordentlich mitgenommen." Schweitzer wandte sich unauffällig um, und sein Blick begegnete dem eines stattlichen Mannes, der raschen Schrittes auf dem Fahrwege der Brücke dahineilte. Unter der plaudernden, erwartungsvollen Menge war eine allge- meine Bewegung entstanden. Aller Augen hatten sich von der Eisdecke des Stromes abgewcndet, um dem Manne nachzusehen: man flüsterte sich zu, und die Gesichter drückten Ucberraschung und Neugierde aus. „Er hat mich gesehen," sagte Schweitzer etwas verlegen; „muh ihn doch begrüßen; könnte sonst meinen . . . Vergnügte Feiertage, Freund!" Bald hatte er den Eilenden eingeholt. „Grüß Gott, HartfeldI" sagte er halblaut. „Ich darf dich also beglückwünschen?" «r. SS. Die Berat«» Die Steuerkommis und abgelehnt; jetzt bei Ein Steuerbedürfnis v, lich anerkannt und ist Summe aufzukommen, sinnigen machen es sic haben aber bis jetzt kci: neuen Steuern holen N es ja immer leicht, wei sich auch leicht begründ in den breiten Massen i -er solche annimmt. bald für mehr, bald fü schon dieser Tage ein t er nach Annahme des rung der Tantiemen ni bezahlen müsse, das 1060 000 Mark Einko doch will cr hiervon den Kreisen des deutschen ! gegen neue Steuern v» besserung der Gehälter Abgeordneten keine Klc So weit die Stene sich folgendes feststellen 1) Drausteuercrhöhung erhöhung 41 Millionen lionen Mark, 4) Fahrk< sammen 164 Millione» genehmigt: 1) Mehr Steuer durch stärkere 22 Millionen Mark, Mark, 3) Frachtbriefs: 10 Millionen Mark, Mark, zusammen 96 ! Erträgnisse der Autoin rund 100 Millionen M dieselbe Summe. Aber und das ermuntert un Hälfte aufgebracht wir! Den Hauptteil Fahrkarten st eue 12 Millionen Mark h 40 Millionen Mark an Regierungsvorlage schli Aixstempels vor von Wagenklasse, 20 Pf. fi und 5 Pf. für die die 2 Mark sollen der Best trag dieses Firstempels berechnet. Diese Fahr heit der Kommission n hat sich zusamlnengesetz statt des Firstempels i zwar derart, daß erhob 1 Pf. von jeden» Kilonil karte lautet, in der ztt Klasse V» Pß Fahrkarl neu, welche getrennte 3 Fahrkarten dritter Kla schiffsverkehr auf inlär Anträge der Steucrsat Wenn das Dampfschiff der Satz von Pf. s Für die höheren Fahrt! pelabgabe gleichmäßig ^ Zigarr Eine nikotingiflige L Zigarre und Zig» Zeit. Die Zigarre kann als Femininum bezeich» Pfeifchen. Und Großn »nulter aus der guter Tabakrolle im Munde anders. Das alte Wo Zeiten, andere Sitten. Und nun plant » Steuerattcntat! Was nur der in» tabakbraune Herr und die in weiße» dame getan? Befinden in Lester Gesellschaft? Leibbinde um den bra» ersten Abschnitt seines sie sich nicht Stempel » Taille drucken? Preßte an die Lippen und hau aromatische Seele aus? Wege sind oft wunderba Das ehrsame Pfe Zigarette Parvenüs. L neid. Das ist eine Ver Verwandte, wie daS Ta Man höre nur einiges