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Lelezr«««e. Washington, 15. Februar. (Reuter-Meldung.) Man glaubt im Staatsdepartement, daß zwischen den extre men Ansichten Frankreichs und Deutschlands ein Mittlerer Boden vorhanden ist, auf dem beide zusammengebracht wer den können. Der Botschafter White werde sich bemühen, dies zu stände zu bringen, wenn Aussicht auf Erfolg besteht. Diese Hoffnung beruht auf der Tatsache, daß Amerika eine neutrale Stellung gerade hinsichtlich der Fragen einnimmt, über die Frankreich und Deutschland jetzt streiten. Die In- struktionen Whites sehen vor, daß er seine guten Dienste Larbiete, wenn immer sie bedachtsamerweise dargeboten werden können, um ein Fehlschlagen der Konferenz zu ver hüten und die sich entgegenstehenden Interessen zu ver söhnen. Athen, 1-1. Februar. Die Kammer wurde aufgelöst und die Wahlen wurden auf den 8. April, die Einberufung der neuen Kammer auf den 3. Mai festgesetzt. Kunst, Wissenschaft und Literatur. Ottobeuren, 12. Februar. Sonnabend nacht ver- schied nach nur kurzem Krankenlager im hiesigen Bene- -iktinerkloster der in weiten Kreisen als Schriftsteller und als Kustos des interessanten Museums bekannte Pro fessor I'. Kaspar Kuhn im 87. Lebensjahre. Ge boren am 8. November 1819 in Nohrbach in Württemberg, durchlebte er eine Jugendzeit, die in vielen Stücken jener des Pfarrers Kneipp ähnlich ist. Mit 21 Jahren gelang es dem strebsamen Jüngling, Privatunterricht zu erhalten, im Jahre 1812 kam er an das Gymnasium St. Stephan in Augsburg: im Jahre 1818 trat er in den Venediktinerorden ein und kam in das Noviziat nach Ottobeuren; am 6. Ja- mmr 1851 legte er Profes; ab und am 1. Mai 1853 wurde er zum Priester geweiht. 17 Jahre wirkte D Kuhn als Professor bei St. Stephan in Augsburg. Mit besonderer Vorliebe und mit riesigem Fleisie pflegte I'. Kaspar Kuhn seit seinen Universttätsjahren das Studium der Natur- wissensck-asten, namentlich der Botanik. I Literarische Gesellschaft. Im Konzertsaale des AuSstellungSgebäudeS hielt Herr UniversilätSprofessor Sombart au» BreSlau seinen anziehenden Vortrag über Bildung und Technik. Er führte aus, wie die Bildung durch die Technik beeinflußt wird, welch enormen Aufschwung die Bildungsmittel und Bildungs möglichkeiten durch das riesenhaft gesteigerte Rrproduktions- und TranSporIverfahren ln den letzten Jahrzehnten genommen haben, welche Unsummen von Büchern, Romanen. Zeitungen gedruckt, wie viel Bildwerke durch Photographie, Lttographte, Holz- und Kupfer stich usw. vervielfältigt und durch billigen Transport in kürzester Zeit in alle Welt versendet, welche Mafien von Muftkalien repro duziert, wieviel Theater, gegen früher, in die entferntesten Städte getragen wird. Während in vergangenen Tagen die Brunnen des Wifien« und der Bildung erst mühsam entdeckt, erschlossen und gefaßt werden mutzten, kann jetzt jeder wie durch ein weitver zweigte« Röhrensystem von Bildungsmitteln sein BedarfSquantum an Bildung leicht und schnell abflietzen lassen. Brauchte ehemals ein epochemachende« Buch Jahre und Jahrzehnte, um in die All gemeinheit zu dringen, gibt e« jetzt geföi dert durch die Technik so viel Neuerscheinungen aus dem literarischen, künstlerischen und wissenschaft- lichenBebiete.datzjedernachBtldungStrebendeleichtbesriedigl werden kann, ja, daß jeder Gebildete zu tun hat. dem vielen Neuen gegenüber gerecht zu werden und sich auf dem laufenden zu erhalten. (In vergangenen Zeiten erschien oft nur ein Wochen- oder MonatS- I blatt, heute wird in einer größeren amerikanischen Zeitung in > einer Nacht soviel Papier bedruckt, daß es i„ der Länge von Königsberg bis Madrid reichen würde. Seit 100 Jahren hat sich die Produktion verachtfacht. Mit der Erweiterung der Bildungs möglichkeiten ist aber eine Beeinflussung der Dualität, der Ver tiefung verbunden. Man müsse si gen: Die Quantitätssteigerung wirke verflachend auf die Aufnahmefähigkeit des Massenstoffes. ES sei das Verhältnis deS klaren elektrischen Bogenlichtes zum strahlenden warmen Kerzenlicht. Die Welt sei Heller geworben, aber kälter. Wir seien viel gescheiter als unsere Voreltern, aber gefühlsärmer und verlören die Fühlung mit der Natur im Gegen satz zu dem gefühlswärmeren, naturwüchsigeren, bodenständischcn Bauern- und Handwerkerstands. »Das Kind müsse die Natur in der Schule lernen.* Früher waren unsere Neigungen mehr geistig-sinnig, heute mehr künstlerisch-sinnlich. Wir achten im Theater weniger auf den Inhalt des Stückes, wir sehen mehr auf die Inszenierung. Aeltere Leute lesen viel Goethe, lieben Schubert, Schumann, wir bevorzugen R. Wagner und R. Strauß. Herr Sombart schien weniger Gewicht auf die unschätzbaren Vor teile und wertvollen Errungenschaften der neueren Technik zu legen, als die vorelterlichen Zeiten in hellstes Licht rücken zu wollen. Der Dortrag fand allgemeinen Beifall. Briefknlten. An einige Kaffeebasen in Meißen. So gern wir sachliche Berichte von Vereinsvergnügen. Versammlungen und ähnlichen Veranstaltungen unter unsere Vereinsnockrickten aufnebmen, konnten wir doch diesem anonymen »Kaffeebericht* keinen Raum gewähren und bitten diese unsere Svrödigkeit ,u entschuldigen. Lpielplan der Theater t» Dresde». Köutgl. Overahans. Freitag: Fidelio. Anfang V-8 Ubr. Sonnabend: Salome. Anfang >/z8 Uhr. Kvutgl. Schauspielhaus Freitag: Der Graf von Charolais. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Weh' dem. der lügt. Anfang V?8 Ubr. WestdeaAtheater» Freitag: Don Lesar (Operetten - AbonnementSvorstelkwg). Anfang >/F Uhr. Sonnabend: Der Weg zur Hölle. Anfang >/,8 Uhr. Zentral»Theater» Sonnabend: Die Mäusekönlgin. Anfang >/»4 Uhr. Theater t« LeipztW. Freitag. Neue« Theater: Der Wildschütz — Alte- Theater: Alt-Heidelberg. — Theater am ThomaSring: Der Weg zur Hölle. Vvi» Irnaalr« Hi>gv»1«Itt« leistet nur «U« llillkte, verdient nnr ckl« Killtte, ist nur vlu Kälber Llano. Idlv tz*I«l4 1*111«» »»ck «kl« Din Angestellter, so kesoboidon auob seine Stellung sein mag, dUäot ein liad in clor okt sebr komplizierten dlasekinv, dis ein Handelsbank darstolit. V5enn er krank ist, wenn er koblt, so vorursaobt «eins ^bwosonboit Stö rung, und es wird von der Abteilung, der er Lugotoilt ist, bitter empfunden- ^uok gibt es niobts DnortrLg- liokoros kür Drinsipalo ais kranke Angestellte. Klan sagt iknon: „lob weil! wokl, dal! es niokt lbr kodier ist, dal! 8is niobt rum Vergnügen krank sind und dall 8is als erster darunter leiden, aber wenn 8is Ibro Arbeit niobt tttgliob verriokten können, so küble iob miob gsr-wungon, miob Ikrer Dienste ru entledigen!* ^»gestellte, bleibt gesund! 8onst werdet lbr --unliebst dom Rückgangs Durvs Oekaltes rusvbvn müssen, alsdann werdet lbr Duro 8teIIs verlieren. Die Link Dillen sind eins wabro Oesundkeitsguollo kür die Angestellten. 8io kalten ibro Xrlikto aukroobt, regulieren ihren Appetit, stiirkvn ibr Rorvens^stvm, vermeiden den mit dem Xopko Arbeitenden die Lligrünsn und Neuralgien und geben auok einen guten Klagen selbst denen, dis jeder körporliobon Hebung be raubt sind. Die Rokandlung mit kink Dillen ist einkaob: man nvbmv naob jeder klablreit einige Dillen. Das ist billig und wirksam. Die Dink killen keilen Llutarmut, LIviobsuebt, allgemeine 8obw!iobs, Llagonsekmvrron, Lligränon, Neuralgien und die Dolden von Dvbvrarbvitung oder ^ussebwoikung. : k>rinm ,ulk. 0,0k, Kal. carv. 0,07, «rxzfU. pari»». V,V2, Ksurasmio 0,0b. krk-lltliok in den meisten üpotkskon. preis der 8ckacktel «ark 2.80. 283 » R iiilL Lill^» 6 D S i Q 6 KkanRinus-Venvin Lu V»»vsi>en. Verein zur Unterstützung armer Erstkommunikanten. Sonntag, den T5. Februar IVOV, abends Uhr, im „Wiener Garten", AugustuSbrücke 28ü bestehend in bumoristisokenVorlrägen. llkannkuclienverlosung u. lanr, wozu werte Gönner. Freunde und Mitglieder hösbLsl emladet Der »Vorstand. Eintrittskarten bei Herren htiarich Slräuper, tz-rl Aadersch, srüuper. Orabäenkmäler XneuLv, Platten eEv, io kllso Ltoinurton. Li-neuvs-ungvn sllen venkmslei'. tzedrüiier 2iegler, ö»,!i,slies Vresüen, krlvürlelistlüsso 6^. 4109 OknistusIrLnpei» aus Oulvanobronrio in jvckvr OröS36. 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