Volltext Seite (XML)
Nr. 33. Sonnabkud, den 10. Februar IVOS. S. Jahrgang. U»rddii«giger Lsgebian 1. lllsdrdell. Kecbt u. frrldeii. Jus.rat« werden di« Szeldali, Vettkzrtlc odci d«ron Rnum mU I LS Vf. berechnet, bei Ltedecholuna bedeutender «abatt. «»chdr»ckee»t, Redattt«» »»d «»fchäft-ftell», D««Sde». Pill-,!«-» Stent-« 4X - rser-'tt'r-'cher N«. Gleichberechtigung der Richtungen innerhalb der Landeskirä^e Preußens. Unter diesem Schlachtrufe hat das letzte Vierteljahr der protestantischen kirchlichen Bewegung gestanden. Der Fall des Predigers Fischer-Bcrlin gab den Ausgangspunkt und seither ist die liberale kirchliche Richtung auf der ganzen Linie im Vormarsch begriffen. Freilich hat sie noch nicht alles erreicht, aber doch ein gut Stück. Sie triumphieren heute schon und sind sehr erfreut, daß die verschiedenen Provinzialsynoden nicht schärfer gegen den kirchlichen Lide- ralsmus aufgetreten sind. Die Kreissynode hätte noch ge fordert, das; dem „Oberkirchenrat das Gewissen gesckiärft' werde, weil er sich zu freundlich zu den Liberalen gestellt liabe. Von alledem sei aber auf den Provinzialsynoden nichts laut geworden, meistens sei es zu einem Vertrauensvotum für den Oberkirck-enrat gekommen. Das sei befremdend. Dieselben Leute, welche die landeskirchliche Versammlung inszeniert und frequentiert hätten, dieselben, welche die An träge auf den Krcissynoden gestellt hätten, welche den „Reichsboten" und die ganze christliche Presse beherrschten, eben dieselben Leute seien doch in erdrückender Majorität auf den Provinzialsynoden vertreten. Ihr Gewissen habe sic genötigt, gegen den Oberkirchenrat ihren Mund auszu- tun; sollten sie nicht das, was sie unter Berufung auf ihr Gewissen vom April bis September in die Christenheit hinausgerufen hatten, nun auch im Oktober und November auf den Provinzialsynoden mit christlichem Freimut zu ver treten voir ihrem Gewissen gezwungen gewesen sein? Wahr scheinlich hätten dieselben Männer, denen als Kreissynodalen das Kirchenregiment zu schlapp gewesen war, als Provinzial- synodale gefunden, das; es die kirchliche Lehre wirksam ge nug schütze. Stöcker habe auf der Brandenburger Synode zlvar recht verletzend geredet, aber nicht gegen den Ober- tirchenrat. Warum sei er der von ihm vorher zensurierten Behörde nicht Ange in Auge gegenübergetreten? Dazu konrme, das; die Vertreter des Kirchenregiments auf einer ganzen Reihe von Provinzialsynoden ihre Stellung zur Lehrzucht deutlich und ganz im Sinne der Entscheidung des OberkirchcnrateS ausgesprochen hätten. Nirgends aber sei ehrliches Mißtraueil gegen das Kirchenregiment, wenn auch nur in honlöopatischer Verdünnung in den Ehrentrunk ge tropft. den man im Gegensatz zu den Kreissynoden auf den Provinzialsynoden dein Oberkirchenrat kredenzt habe. AuS- zunehmen sei nur der Konsistorialpräsident Stolzmann in Breslau, aber aus seiner eigenen Provinz sei ihm versichert worden, daß man seine Worte nicht tragisch zu nehmen brauche. In Pommern hätten die bedeutungsvolleil Er klärungen, die b>. v. d. Goltz zu den VcrNxrltilngsmaximcn und Prinzipiell, nach denen der Oberkirchcnrat gehandelt liabe und liandeln werde, ebenso viel Vertraueil und Zu stimmung gefunden, als sie im März des Jahres Mißtrauen und Mißstimmung hervorgerufen hätten. Tie Synode habe dein oberkirchenrätlichen Redner Beifall gespendet, die gläu bige Presse sei zufriedengestellt gewesen. 'Alles in allein lwbe der preußische Oberkirck>enrat seine Haltung nicht ge- ändel-t, die Freunde des Bekenntnisses dagegen hätten so gründlich umgelernt, daß dieselben Leute, die vor einem lxrlben Jahre noch ernstlich mit dem Gedanken des Aus trittes aus der Landeskirche drohten, jetzt niit dem den Jrr- lehrer duldenden landeskirchlichen Negimente sich mindestens abgefunden hätten. Der schneidende Hohn in alleil diesen Sätzen erklimmt den Gipfel in den letzteil Worten: mail »verde doch nicht glauben, daß Provinzialsynoden sagten: „Wir hegen das Vertrauen", wenn sie das Vertraueil nicht hegten, oder daß sie sprächen: „Wir sind der Zuversicht", gerade wenn ihnen die Zuversicht fehle! Die ganze Be wegung im Fall Fischer sei doch nicht aus Agitation, son dern aus der Not bedrängter Gewissen hervorgegangen! So subilieren heute die liberalen protestantischen Kirchen- zcitschriftcn; sie sehen also bereits ihre Gleichberechtigung als vor der Türe stehend. Die konservativen Zeitungen sind ob dieser Angriffe nicht sehr erfreut und sie gehen weit, weit zurück. Sie stellen nun den Streit auf ein ganz anderes Feld und fra gen: „Was ist denn geschehen? Was ist der Sinn und der Segen der Provinzialsynoden? Was nxir gewollt und was ist erreicht?" Tann geben sie die Antwort dahin: Um nicht mehr und nichts weniger handelt es sich, als nni die Frage, ob eine grenzenlose Lehrfreiheit frcigcgebcn werden solle oder nicht. Nicht ein einzelner Fall sei mehr zur Ent scheidung gekommen, sondern ein Grundsatz. Wie das Volk, die Gewinden, die Kirche darüber denken, sollte festgestellt werden. Dem Kirchenregimcnt von daher klaren Aufschluß zu geben, sei nötig erschienen. Ein Votum, eine Willens äußerung, ein Bekenntnis über das Bekenntnis lwbc not- getan. Habe der Liberalismus recht mit seiner Behaup tung. daß das Volk hinter ihm stehe, oder die gläubigen Kreise mit der ihrigen, daß sic im Namen der Kirche reden? Ja oder nein, ist eine klare Antwort gegeben worden? Darauf allein komme es an. Nicht darauf, ob sie allen ge fällt. Nicht darauf, ob sie in den verschiedenen Provinzen geringfügige Nuancen aufweist. Nicht darauf, daß sie nicht Exekutive sci. nur Direktive. Nur darauf, ob die Synoden gegen die Gegner dcS Bekenntnisses für das Be kenntnis. für die Bibel, für den Glauben eingetreten seien oder nicht. DaS sci nicht nur geschehen, sondern, mit großer Einmütigkeit, mit starkem Nachdruck, mit innerster Heber- zeugung, mit gründlicher Sachlichkeit, niit möglichster Weit herzigkeit, mit Würde." So habe gerade das letzte Jahr der positiven Richtung sehr viel Segen gebracht, der sich noch gar nicht übersckxnien lasse. Jetzt sei erst der Anfang ge- macht. Tie Gläubigen bedürften der Aufrüttelung. Sie müßten auch einiger werden, und dazu lebendiger, sachlicher, verträglicher, opferwilliger. Es seien schöne Anfänge ge- > macht, sie dürften aber nicht wieder verschwinden. Ter ! Streit um Kleinigkeiten sei in großer Zeit eine Sünde. Persönliche Velleitäten hätten, wo große Prinzipien in Frage stehen, kein Recht. Was Sammlung der Kräfte zu stände bringen, l)abe man erfahren, Nxis Zersplitterung zu Grunde richte, wüßten deutsche Christen von alters her. So die Fanfaren auf beiden Seiten. Wer hat nun Recht? Liberale und Orthodoxe schreiben sich den Sieg zu und beide können doch kaum gesiegt haben Wir als Katholiken stehen außerhalb des engen Streitfeldes und können vielleicht objektiver urteilen als die streitenden Teile selbst. Mit Bedauern müssen wir aber zugeben, daß es die liberale Richtung ist, die gesiegt hat. Gewiß haben sich die Orthodoxen auch gerührt und neue Kräfte ge sammelt', aber der Liberalismus marschiert und er hat seine Vorposten bereits im orthodoxen Lager selbst stehen. Wec dies je Noch bestreiten wollte, der dürfte nur aus die Vor kommnisse beim preußischen Volksschnlgesetz Hinweisen. Vor 18 und mehr Jahren hätten die preußischen Konser vativen einein solclxm Kautschnkschulgesetz nie zngestimmt', sie hätten dasselbe rundweg verworfen. Heute ist es anders; heute geben sie die Konfessionsschule preis, wenn der Staat ihnen finanzielle Lasten abnimmt. Gerade hierdurch zeigt sich sehr deutlich, wie tief der kirchlich liberale Geist bereits in die konservativen Reihen eingedrnngen ist. Aber noch ein zweites: Die liberalen Prediger sind heute noch allesamt im Amte und verkündigen vor wie nach „ibr" Evangelium, in dem sie die Gottheit Christi leugnen Tie Orthodoxie lwt nicht den Mut und nicht die Kraft, sie aus dem Amte zu bringen, sie senkt den Degen vor diesen Christuslengnern, und das ist nicht das Zeichen des Sieges, soydern der Niederlage. Ter Oberlirchenrat aber ist herz lich froh, das; er keine „Lehramtsprozesse" mehr zu ent scheiden hat; auch das ist kein Zeichen der Kraft und Stärke. Man sucht zu vermitteln und hierbei gewinnt stets die libe rale Seite, die in 20 bis 40 Jahren überhaupt die Allein herrscherin sein wird. Zunächst besetzt sie fast sämtliche theologischen Lehrstühle mit Leuten ihrer Richtung und dann ergibt sich alles andere von selbst. Deutscher Reichstag. k. Berlin. 38. Sitzung am 8. Februar 1006. Der Reichstag setzte heute die sozialpolitüche Debatte fort; in dem Nedegeschwirr fand nur erhöhte Beachtung die Rede des Abg. Schack lWirtsch. Berg.), der sich ins- besondere für baldige Einführung van Arbeit-:kümmern aus sprach. Der sozialdemokratische Abg. Sachse kritisierte das preußische Berggesetz sehr scharf und polemisierte hierbei gegen das Zentrum. — Morgen geht die Debatte weiter. Politische Rundschau. Dresden, den 9. Februar 1996. — Allerhand Besuche bei« Kaiser. In weiten Kreisen hat man staunend gefragt, wie es konrme, daß der Kaiser in Gegenwart des stellvertretenden Kolonialdirektors Erb prinzen zu Hohenlohe - Langenburg den Präsidenten der „South-West Africa - Eompany" in London Mr. Edmund Dais, in Audienz empfangen habe. Berliner Bericht erstatter englischer Blätter, denen die Verautivortlichkeit für die Richtigkeit ihrer Angaben allerdings überlassen bleiben muß, melden jetzt, die Unterhaltung zwischen Kaiser Wilhelm 1l. und Mr. Davis habe sich auf dieselben Gegen stände erstreckt, über die der Kaiser sich mit dem Kap- Millionär M. Beit unterhielt, als dieser vor kurzem die Ehre hatte, von dem Monarchen empfangen zu werden — nämlich den Eisenbahnbau, die Einführung chinesischer Arbeiter und die allgemeinen Mittel und Wege, die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Besitzungen in Südwestafrika zu fördern. Sollte es nichts anderes sein? Davis iit einer der Hauptmacher der „South-West Afrika Comvauy" und Bert besitzt die großen Minen in Johannis burg! Die Reichskommission beginnt nächstens die Unter- suchnng der Tätigkeit der großen KonzessionS- und Land- gesellschasten. Hat man da nicht vielleicht für notwendig gehalten, sich dem Kaiser als eifrigen Arbeiter am dem Wohl und Gedeihen Südwestafrikas vorznstellen? Schade nur. daß man etwa« spät sein Herz für Südwestafrika entdeckt! Auffallend müßte es aber erscheinen, wenn der stellvertretende Kolonialdirektor sich hierzu hergebcn würde. Davis ist auch kürzlich mit einem preußischen Orden dekoriert worden. Jedenfalls haben wir kein großer Inter esse daran, daß die englischen Gesellschaften noch länger unsere Kolonien beherrschen. — Der Bundcsrat nahm den Gesetzentwurf wegen authentischer Erklärung und Acuderung des Schntztrnppen- gesctzcs von 1896, sowie die Entwürfe deS statistischen Warenverzeichnisses, des Verzeichnisses der Massengüter, so wie die Ansführurigsbestimmungen und die Vorschriften zu dem Gesetz bctr. die Statistik des Warenverkehrs der deut schen Zollgebiete mit dem Auslands an. — Die Budgetkommisfion des Reichstages setzte an: Donnerstag die Generaldiskussion über Ostafrika fort. Ledebonr (Soz.): Die Akiden litten kein Recht, den Arbeitszlvang einzuführen. Erbprinz v. Hohenlohe: Tie Dorfschamben werden nicht weitergeführt werden; die Zwangsarbeit hört also ans. Erzberger (Ztr.): Der Hafen von Daressalam sollte ans Staatskosten erbaut wer den; jedenfalls darf kein neues Monopol gegeben werden; Ostafrika ist bereits sattsam genug eine Filiale von Ham burger Firmen. Tie Ostafrika-Linie, vom Reiche subvcu- tiouiert, befördert nach Portugiesisch-Bcira billiger als nach) den näherliegenden deutsch-ostafritänischcn Häfen. Die Rücksrachtbricfe sind sehr verschieden; von Sansibar wird z. B. Kopra um 15 Mk. nach Hamburg befördert, von Dar essalam um 45 Mk.! Weshalb wird das Gebiet um Dares salam nicht enteignet? Eine Spekulationsgesellscl-aft will hier alles Land in ihren Besitz bringen. Was tut die Kolo nialverwaltung hiergegen? Geh. Rat Scitz: Tie Tarife werden neu geregelt werden; Mißstäude sind beseitigt wor den. Ter Zeitschrift „Anthropos" wird ans dem „Afrika- souds" eine Subvention bezahlt werden können. Paasche (nat.-lib.): Der Hafen von Daressalam sollte aus Reichs kosten erstellt werden; das Geld rentiert sich. Prinz v. A re u b e r g (Ztr.): Das Zentrum bat sich stets gegen die Monopole in den Kolonien gewendet; um solche zu be seitigen, haben wir stets die erforderlichen Gelder genehmigt. Damit ist die Generaldebatte geschlossen. In der Spczial- beratung wünscht Erzberg er (Ztr.) den Zuzug von Forsibeamteu in die Kolonialverwaltiliig; die riesige Ver- inebriing des Beamtenapparates, die jährlich 1 000 000 Mk. mehr kostet, ist nicht zu rechtfertigen. Es wohnen ja daselbst kanni 80 Weiße, für welche mehr als 69 Beamte geschaffen werden sollen. Tie Begründung ist sehr mangelhaft. Er beantrage Streichung der Neusordernngen. Dr. Müller- Sagan (srs. Vpt.) schließt sich diesem Antrag an; man möge die Kolonisation ans bestimmte Orte beschränken. Die Debatte geht Freitag weiter. — In: preußischen Abgrordnetenhause sind am Don nerstag zilnieist tlcinere Etats erledigt worden. Sodann wurde die Interpellation des Zentrums über das Unglück ans der Zeche Borussia besprochen. Ter Zentrnmsabgeord- nete Brust wies ans das Unglück l,in, das in erster Linie durch die mangelhaften Beleuchtungsanlagen entstanden sei; indem in dieser Grube noch Eidöllampen statt elektrischen Lichtes verwendet werden. Eine scharfe Kontrolle sei be sonders notwendig. Der Handelsminisier Delbrück gab zu, daß hier manches Versehen vorliege, sagte aber Abhilfe zu. Von den Rednern aller Fraktionen wurde das Unglück, bei dem 89 Bergleute das Leben verloren, bedauert. Ter Abgeordnete T r i m b o r n (Ztr.) wies insbesondere auf cine gute Kontrolle hin. — Tie nächste Sitzung findet Dienstag statt. (Handelsministerium.) — Tic badische zweite Kammer wählte an Stelle des verstorbenen Abgeordneten Lanck den Abgeordneten Zehnter zum Vizepräsidenten. -- Die Kammer der württcinbcrgischen Abgeordneten bat am 8. d. M. den Gesetzentwurf betreffend die Aendc- i ling des Berggesetzes, wonach das Schürfen nach Salz- und Solquellen ausschließlich dem Staate Vorbehalten bleibt, einstimmig angenommen. Der Gesetzentwurf betreffend die durch die Versassiingsrevision notwendig gewordene Ab änderung und Ergänzung des Landtagswahlgesetzes wurde in der Schliißabstimiining mit 68 gegen cine Stimme an genommen. — Die Rcichserbschaftr stener bat immer noch sehr viele Gegner und zwar ganz unbegreisticherweise in der Land wirtschaft. Tie Stellung der konservativen Partei zu der Reichserbschastssteuer präzisiert die „Krenzztg." unter De- meiitierung eines falschen Gerüchtes dabin, das; die Mehr heit der Fraktion der Ausdehnung der Steuer auf Erban fälle an Kinder und Ehegatten ablehnend gcgenübcrstehe. Zur ;seit gäbe es in ihren Reiben sogar noch zahlreiche Mit glieder, die von der Reichserhschaftsstener überhaupt nichts wissen wollen. Für sich selbst erklärt das konseN'ativc Organ, das; es lediglich darum seinen Widerstand gegen die Reichserbsä'astssteuer aufgehoben habe, weil es nach seiner Meinung ohne diese Steuer eine ausgiebige Reform der Reichssinaiizeu als ausgeschlossen halten müsse. Mit dem Erhscitastssteucrgesi't) bat sich auch der deutsche Laudwirt- scbastsrat iit seiner Sitzung am Dienstag beschäftigt. Re ferent Freiherr von Pfetten stellte den Antrag, prinzipiell eine Ablehnung des Reicbserbschastsstenergesetzes ,-jU for dern, eventuell aber im Falle der Annahme, solle dem Reichstage eine Reihe von Leitsätzen zur Berücksichtigung überwiese» werden. Danach soll für den Wert des land- und sorstwirtsckmftlicheii Grundbesitzes bei der Berechnung der Erbsclzastssteiier der Reinertrag, für Bangrundstücke in der Umgebung größerer Städte der Verkausswcrt zu gründe gelegt werde». Bei Vererbung laud- ^md sorstwirtschast- lickum Grundbesitzes ist auf Antrag des Steucrpslichtigcu seitens der Steuerbebörde Stundung und Ratenzablung der Erbschaftssteuer bis zu fünf Jahren zu getväbreu. Eine Ausdehnung der Steuer auf Deszendenten und Ehegatten ist zu vermeiden. Auf der Versammlung ging Ritterguts besitzer von Klitzing-Charlottenhof mit dem Entwurf noch schärfer ins Gericht. Wenn Bebel Reichskanzler und Singer Reichsschatzsekrctär wäre, würde man sich über den Ent- Wurf nicht zu wundern brauchen. Wir halten diese Aus drücke und diese Opposition für sehr stark übertrieben. Die Reichserbschaftsstcuer trifft in erster Linie das mobile Ka-