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öffnen und e von dem e Luft vor de, wenn in ung sich be fer erhalten . In Nu- olonie, Ver beiters die s waltende l. Als das Hinterkopf Heb bei Be- i mußte er rr und von l nicht rich- Guillotine rden. Der Platze ab- Sammlung Zolksschristen» Bändchen er- Zn Nr. 26>27 rrin N. Lam- spielt in der Wellen diese- irt gedrungen Wlldrnhahn izgebnge. — uaS die Ver eng, eine Tr- -t ist. - In der verfasse, HabluLr zum : besser Willen Ile» Bändchen n Berbreilvng chcn in einem ten 1.85 Mk.) eichen Verlage jlick auch zu V. Talbrein, sen". 112 S. erlog. Preis liscken Eanim« ung über daS . die an kein u dieser Arbeit annie Jesuiten» ?m Schriftckea das Gewissen Iber daS Ent« mit den Geg« Notioralisten esetzt um zum und Auffassung -ehr eingebend enS besprochen, > zum Schlüsse eordneten Ge- sckon binieden idsätze über die bereits wieder hat mit dieser i. agens kein um kommt len, daß er u helfen?" b, fuhr sie i Vater sei tag Förster »oben?" zweifle ich !gnung mit hat: Wenn >ie tief mag ättert mein in Vater zu den Willen in meinem Betracht?" ia schmiegte danken ver teilte Eltern :st du mehr mit dir zu mir teurer, gerade die in Vater je heute oder rhin befleckt Sorgen um nicht, woher g, daß alles h, wie herr- Und wie sic n Liebe und selix wie die :rmochte ihre rhob er sich, wir so lange n nächtlichen ffam machen, tot ist — ich landen durch nein andere,» Nr. LS. Freitag, den L. Februar IVOS. 0»sdbS«g!ger cagedlsn l. ülabrdeii. stecht u. Vre Id eit. Uns«llstatift,r. Jedes Jahr legen die Berufsgenossenschaften dem Reichstage ihre Statistik vor, aus der sich einerseits ihre Leistungen ersehen lassen, andererseits aber auch die Men- fchenopfer, welche das gewerbliche Leben fordert. Aber hier sind nur die Unfälle aufgezählt, weit schwerer sind jene Opfer, die die Tuberkulose als schleichende Krankheit hinweg- rafft. Insgesamt darf man die Zahl der Menschenopfer in Industrie und Landwirtschaft jährlich auf eine halbe Ml- lion schätzen. Eine schreckliche Zahl, wenn man bedenkt, daß so viel hiervon sich vermeiden läßt und diese Zahl muß man neben die Millionen halten, die für die Opfer aus- gegeben werden. Im Jahre 1904 haben durch Unfälle im Erwerbsleben 8752 Menschen ihr Leben verloren und 128 921 sind schwer verwundet worden. Zur richtigen Würdigung dieser Zah len darf man sich nur daran erinnern, daß im deutsch-fran zösischen Kriege die Zahl der Schwerverwundeten nur ein klein wenig höher war, nämlich 137 866. Angesichts sol cher Zahlen muß man sich fragen: Läßt sich die Zahl der Unfälle nicht vermindern? Und diese Frage hinwieder weist auf die Ursache der Unfälle hin. Hier stehen in der ersten Reihe die Länge der Arbeitszeit, der Mangel an Schulung, insbesondere ungelernter Arbeiter, die Heranziehung min- derwertiger und besonders schutzloser ausländischer Arbeits kräfte, unzureichender Erlaß von Unfallverhütungsvorschrif- ten, unzureichender Inhalt der Schutzvorschriften und unge nügende Ueberwachung und Bekanntmachung derselben und Sorglosigkeit der Arbeiter. Die Gesamtzahl der im Jahre 1904 versicherten Perso nen betrug 19 876 025 und zwar waren in den 66 gewerb lichen Berufsgenossen sckxfften 7 849 120, in den 48 land wirtschaftlichen Genossenschaften 11 189 071 und in den Ansführungsbehörden 837 834 Personen versichert. Tie Zahl der in den landwirtschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen ist vom Reichsversicherungsamte wie früher schätzungsweise auf grund der Berufszählung von 1895 eingestellt. Auf rund Is/s. Millionen schätzt das Neichsvcr- sichcrnngsamt die Zahl der Personen, die doppelt gezählt sind, weil sie in landwirtschaftlichen und in gewerblichen Be trieben beschäftigt sind. Nun ,st die beigegebene Statistik sehr interessant, die das Anwachsen der Unfälle beweist; sie lautet: Zahl der verletzten Personen, für welche im Rechnungs jahre erstmalig Entschädigungen sestgestellt worden sind: absolut und zwar hatten die Verletzungen zur Folge Ini Nechtt- jahr überhaupt Tod d.iuerilde ErwerbS- uuiühhgeit vüllhze ! teilweise vorüber- Nh>e. tLriv. uafähizkeit Ans >060 versicherie Persoae» 1886 10540 2 716 1 778 3 961 2085 2.88 1887 17 102 3 270 8 166 8 462 2 204 4,15 1888 21057 3 645 2 208 11 023 4 186 2,01 1889 81 019 5 185 2 882 16 337 6 615 2.82 1890 41420 5 958 2 68l 22 6,5 10 166 8.04 1891 50 507 6 346 2 561 27 788 13 812 2.80 1892 54 8 !7 5 81 l 2 64 , 80 569 15 807 8,04 >893 61 874 6 245 2 487 36 286 16 906 3.41 18 4 68 677 6 250 l 75,2 38 952 21 72 I 3 .8 1895, 74 467 6 385 l 668 49 527 25 937 4,05 1896 85 272 6 989 1 524 41 873 82 886 4.84 1897 9l 171 7 287 I 452 46 489 85 943 .5,08 1898 96 774 7 848 1 109 47 764 40 > 5.8 5,30 1899 10l8t1 7 999 1 297 51 240 44 275 5.68 1900 106 447 8 449 I 866 5l III 4 u 5, 21 5,68 1901 116 089 8 85!» l 416 5.4 3,0 bl 974 6.15 1902 119 901 7 842 1 396 55 264 55 899 6.28 1998 127 947 8 286 1 517 58 129 60 065, 6,51 1904 136 126 8 552 1578 62 563 68 1 !3 6,85. 88.04 j 1 384 028 123 322 36 47.' 707 743 548 190 — Historische X- Strahlen. Die Publikationen von Janssen, Majunkc und Dcnifle haben doch ein Loch ins Brett geschlagen; die Zahl der protestantischen Schriftsteller und Geschichtsfor scher, die ehrli ch genug sind, sich um das entboticn non lexnntur nicht zu kümmern, wird mit jedem Jahre größer. Das Jahr 1903 hat die stattliche Zahl von 595 Publikatio nen auf protestantischer, 316 auf katholischer Seite über > ReformationSgeschichtc gebracht — ein Beweis, daß beide Parteien angestrengt ringen, um der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen. Der protestantische Forscher Herr Walther Köh- ler zieht in seinem Werke: „Katholizismus und Neforma- tion" (Gießen, 1,80 Mark) das Fazit aus obigen mehr als 900 Veröffentlichungen; nach ihm ist das Mittel- alter und gerade dessen Ausgang als KulturePoche vollkommen gerechtfertigt und müsse die gegenteilige ältere lutherische Auffassung als nicht begründet zu Grabe ge tragen werden. Luther habe in seinen Jugendjahren seine Ideale gehabt, er habe als Mönch von den Gnaden schätzen der katholischen Kirche gezehrt und in ihr Glück und Frieden gefunden. Erst später und mit dem 40. Jahre zum Manne herangereift, habe er von der Bahn der Tugend abgelenkt, habe sein früheres Leben in ganz schiefem Lichte gesehen und dieser Prozeß, der nach ihm Tausende aus dem sittlichen Gleichgewichte gebracht hat, habe die prote st antische Geschichtsschreiberei in heillose Verwirrung gebracht. Zu diesem Ergebnis führt Denifle. Wenn man sich fragt, in welchen Betrieben die Zahl der Unfälle am raschesten ansteigt, so macht man die über raschende Entdeckung, daß dies die Landwirtschaft ist, und diese selbst merkt es am deutlichsten an den stets wachsenden Beiträgen zur Berufsgenossenschaft. Die Ursachen hierfür sind klar; einmal werden hier immcrmehr Maschinen ver wendet, früher waren solche eine Seltenheit; sodann fehl! gerade an den landwirtschaftlichen Maschinen fast stets die Schutzvorrichtung und endlich ist die Verwendung ungelern ter Arbeiter gerade hier sehr häufig. So haben sich 1886 in der Landwirtschaft nur 808 Unfälle ereignet, 1904 aber 66 003, oder: ans 1000 versicherte Personen fielen 1887 0,82 Unfälle. 1894 2.64 und 1904 säwn 5,901 Es war Kaiser Wilhelm II. selbst, der schon am 11. November 1890 im Landesökonomiekollegium auf diesen Mißstand hinwies und damals ausführte: „Mir sind zwei Punkte ausgefallen, von denen ich bit ten möchte, daß Sie dieselben bei Ihrer Beratung berück sichtigen. Es sind seit meiner Negierungszeit merkwürdig viel Fälle vorgekommen, in denen Arbeiterinnen umgekom- men sind durch Verunglückung bei Maschinen. Ich bekomme regelmäßig tabellarisck-e Uebersichten der Begnadigungsgesuche vom Justizministcr und dabei ist mir die Zahl der Unglücks fälle auffällig gewesen, welche ländliche Arbeiterinnen beim Maschinenbetrieb betroffen haben. Ich habe nun, wie dies auch schon ansgeführt worden ist, die Begnadigung nicht mehr so leicht wie früher eintreten lassen. Nebenbei be merkt, herrscht eine große Verschiedenheit in der gericht lichen Beurteilung dieser Straffälle und in dem verhängten Strafmaß. Ich ließ nun nachforschen, wodurch eigentlich diese Arbeiterinnen — es waren vorzugsweise Mädchen bei Dreschmaschinen — un,gekommen waren, und regelmäßig zeigte eS sich, daß die Mädckien mit ihren Nöcken von den Transmissionswellen erfaßt und darinnen verwickelt wur den. Nun erkundigte ich mich, ob keine Schutzvorrichtungen da waren. Jawohl, hieß es, nach den polizeilichen Vorschrif ten müsse die Welle mit einem Deckel oder einem Kasten zn- gedeckt sein, aber das war in diesen Fällen jedesmal außer acht gelassen. Es zeigt sich also hier einerseits eine gewisse Gleichgültigkeit seitens des Besitzers oder desjenigen, der den Betrieb zu leiten hat gegen das Leben der von ihnen be schäftigten Arbeiterinnen . . ." Leider hat diese kaiserliche Mahnung bis jetzt nicht gro ßen Erfolg gehabt und doch wäre ihre Beachtung nicht nur im Interesse der landwirtschaftlichen Arbeiter, sondern auch der Unternehmer. Je mehr Unfälle, desto höher sind die Beiträge. Es sollten sich deshalb insbesondere die land wirtschaftlichen Organisationen angelegen sein lassen, hier anfklärend zu wirken. Die Landwirte sollten sich vereinigen, keine einzige Maschine anzutäufen, die nicht mit den neuesten Schutzvorrichtungen versehen ist. In der ländlichen Fort bildungsschule sollte ans den Wert und die Wichtigkeit der Unfallverhütung mehr hingewiesen werden. Ein Hanpt- teil der Schuld trifft die landwirtschaftlichen Arbeiter selbst. Uns sind sehr viele Fälle bekannt, wo diese einfach die besten Schutzvorrichtungen entfernt haben, weil sie ihnen etwas hinderlich »varen und die Arbeit nicht so rasch wie seither vollziehen ließen. Bei Futterschneidemaschinen kommt wiederholt eine Stockung vor, der Knecht oder die Magd 'beseitigt die Sckmtzvorrichtnng, greift mit der ,Hand in das Getriebe und daS Uiiglücstist geschehen. Es würde aber ungerecht sein, nur diese Schattenseiten hervorznheben; großartig ist auf der anderen Seite, nxis alljährlich geleistet wird für die Verletzten. Tie Arbeit geber müssen bekanntlich die Beiträge allein ansbringen, der Arbeiter hat hier gar nichts zu zahlen. Heute haben die Leistungen der Unfallversicherung bereits die Summe von 150 Millionen Mark überschritten. Kein anderes Land Auch einen anderen Irrtum lutherischer Historiker führt Köhler n<1 nbmii-ckin»: Tauler, Verth, von Regens- bürg, Geyler und andere seien als „vorreformatorüch" f ü r den Protestantismus in Beschlag zu nehmen. Treffend sagt er Seite 51: Tie ganze Welt der V o r r e f o r m a t o r e n ist in Trümmer gesunken; das Wormser Luther- denkmal, das dem Reformator einen H u s und S a v o- narola zur Seite setzt, kann vor der historischen Kritik nicht bestehen. Nicht besser stehe es um die landläufig- lutherische Behauptung, die heilige Schrift habe „unter der Bank gelegen". Es geht ferner nicht — so führt Köhler ans —, daß protestantische Schriftsteller n a ch reformato- rische Größen und makellose Katholiken, wie Eartesins, Kv- pernikus als die ihrigen erachten. Das, was wir Renaissance nennen, ist eine rein katholische Be wegung. Nicht minder haben die Reformatoren die Ge wissensfreiheit weder erfunden, noch weniger geübt. Geradezu klassisch ist die Art, wie Köhler die luthe rische Rcchtfcrtigungslchrc stigmatisiert: „ S ü n- derallewege,abcr doch gcrech t." Diesen Wider spruch zu verstehen, ist die katholische Theologie freilich nicht fähig und mit Fug und Reckst mackst sie der Reformation den Vorwurf: sic vernachlässige vollständig das ethische Moment im Heilsprozeß. Nicht übel frägt der Autor seine protestantischen Kollegen: Warum sie auf alle An griffe nicht reagieren? Das stehe fest: Luther habe den ganzen Heilsprvzeß Gott aufgcbürdct — der menschliche Wille sei irrelevant. Nach dieser Rich tung könne die lutherische Theologie die Korrektur nickst von hat eine solche Arbeiterfürsorge aufzuweiscn. In Frank reich, England, Belgien usw. geschehen auch Unfälle, viel leicht mehr als bei uns, aber der Arbeiter ist dort überall ; auf den Klageweg angewiesen, wo er nur unter hohen Opfern sein Recht findet und erst Nachweisen muß, daß den Arbeitgeber die Schuld trifft. All das ist bei uns nicht nötig, die Rente fließt dem verletzten Arbeiter ohne weiteres zu, es muß nur der Unfall angemcldet werden. So zeigt sich auch hier, wie tatsächlich Deutschland an -er Spitze der Kulturstaaten marschiert. Deutscher Reichstag. Ic. Berlin. 82. Sitzung am 81. Januar 1906. Die erste Lesung des Toleranzantragcs ist am Mitt woch im Reichstage zu Ende geführt worden und es gab hierbei noch sehr stürmische Debatten, bei denen der Abge ordnete Dr. Müller-Meiningen herzlich schlecht abschnitt; sein Freisinn kam in erbärmlicher Weise unter die Räder. In vornehmer eleganter Weise behandelte Freiherr von Hertling die Materie; seine Rede »var ein Meisterstück und ein Kunstgenuß. Die Freiheit der Neligionsübung stellte er in den Mittelpunkt der allgemeinen Freiheit, dem Protestantismus könne dieses doch nichts schaden. Manch ernstes Wort ließ er auch einflicßen über Geschmacklosigkeiten auf katholischer Seite. Der bayrische Abgeordnete Osel (Zentr.) redete mit Dr. Müller auf derbe bayrische Art unter wiederholter großer Heiterkeit des Hauses. Dr. Spahn (Zentr.) hielt seine „Jungfernrede" und stellte fest, wie dieser Abgeordneter als Vertreter des Freisinns die Staatsgewalt anfgefordert lxibe, in den Beichtstuhl einzu- grcifen, was nur in der Siedehitze des Kulturkampfes ge schehen sei. Ter Sozialdemokrat Ho ff mann brachte wieder in „Berliner Tentsch" Beschwerden der Dissidenden vor. Dr. Stöcker meinte, daß in einer Resolution die Ab stellung der Mißstände gefordert werden könnte. Der Ge setzentwurf selbst wurde nicht in die Kommission verwiesen, da das Zentrum seine Beratung im Plenum wünscht. Der Verlauf der Sitzung war folgender: Die erste Lesung des Toleranzantrages wird fortgesetzt. Abg. Frhr. v. Hertling (Zentr): Die Ausführungen des Abg. Dr. Müller-Meiningen bedürfen einer Bemerkung. Tie Approbation bedeutet weiter gar nichts als die Druckerlaubnis. Tie Empfehlung eines Buches durch Rom sollte künftig mit mehr Vorsicht geschehen und ich tue alles, was ich in dieser Hinsicht tun kann. Was soll aber dies alles mit dem Toleranzantrag? Im übrigen freut eS mich nur. trenn Dr. Müller durch den Lustgarten unserer Er bauungsliteratur wandert und hierbei alles Unkraut und alle Disteln ausrottet, so freut mich dessen freiwilliges Polizeiamt; (Sehr gut!) vielleicht aber fällt auch ein Körnchen fruchtbaren Samens in seine Seele. (Beifall.) Wenn dre Sozialdemokiatie nur eine Wirtschastspartei sein würde, könnte ein gläubiger Christ bei ihr wohl sein, solange sie aber die Revolution predigt, kann, ein gläubiger Christ nicht bei ihr bleiben. (Beifall.) Was die Stellungnahme zum Religionsunterricht betrifft, so sagen wir: So lange der Staat Schulen errichtet und die E> Ziehung mit in die Hand nimmt, muß er auf dle christliche Gesinnung des Volkes Rücksicht nehmen. — Ausgangspunkt unseres Toleranzantroges sind die rückständigen Bestimmungen in deutschen Bundesstaaten; da wir in jenen Ländern keinen Einfluß haben, sind wir in den Reichstag gegangen. Unser Antrag bricht mit einer Reibe alter Ideen und Theorien, das wissen wir. Wir wollen keine Freiheit für uns, die wir nicht anderen geben. (Sehr richiigi) Die religiöse Freiheit ist nur ein Ausfluß der allgemeinen staatsbürgerlichen Freiheit. (Sehr richtig!) Der Toleranzantrag ist kein Eckiitt ,ur Trennung von Kirche und Staat, daran denken wir nicht. Ein freundliches Verhältnis zwischen beiden ist wünschenswert. Tie religiöse Freiheit soll nicht beeinträchtigt werden. In alt ge wordene Verhältnisse greifen wir nickt ein, nur eine Korrektur soll da eintreten, was an Freiheit nicht gegeben ist. Nach den trüben Erfahrungen der letzten Jabrc legen wir auf den 8 >66 de« S-r. f ei tzbuLes keinen allz-ig-oßar Wert mehr. Unser Antrag ist nicht a issckließlich auf karbolische Bedürfnisse zi gi'ickn tlen, er ging in der Mehrheit von Katholiken aus. Aber wir rechneten und ballten a»s die Unterst ützuua der anderen Parteien. Tie Ai S» sich weisen: der Wert des freien Willens müsse gewür digt werden, wie es bereits Erasmus von Rotterdam in seiner Polemik Lnttzer gegenüber znm Ausdruck gebracht. Dieser Grnndirrtnm in der reformatorischen Recht- sertignugslehre sichre — so sichrt der Autor weiter ans — znm Quietismus oder znm Lar i sin ns. Und daraus sei die sittliche Verwilderung zu erklären, auf die Janssen mit Einbruch der Reformation verweist. Kölster fand in einem Visitaiionsvermerk über einen hessischen Pfarrer die Worte: Ist ein Sünder, aber — frommI Wehe, wenn die Zeloten der „Wartburg" so was über einen katho lischen Pfarrer anfgestöbert hätten — da würden Bände znsamniengelogen! Mit Recht verweist Köhler ans den Mangel an sittlichem Ernst, da man dem Landgrafen von Hessen ans sein Wort: „Ich kann mich nicht enthalten, ich muß H . . . . treiben" einfach durch die Finger sab, ja das Verbrechen recht fertigte. Tie Schrift Köhlers, die man geradezu eine Apologie der katholischen Kirche nennen kann, ist insofern von großem Werte, als neben den historischen Zugeständnissen, die der Protestantismus der katholischen Kirche machen mußte, nun auch ans dogmatischem Gebiete solche gemacht werden, die ihre Wirkung aus edle Geister nicht verfehlen werden. Nus den Bahnen des Tagestmnultes, wie der Evangelische Bund ihn züchtet, in jene der Wahrheit und Gerechtigkeit cingelenkt zu sein, das ist für den protestantischen Forscher Köhler ein Verdienst, das nicht hoch genug angeschlagen werden kann.