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Dresden. »etter: .euer (72-7« K«) her. rot 1S4-201. rgenun 1V4—200, do.do (70—71 tx) ?3-176. Gerste. . böhmische 28—140. Hafer. neuer 172—183. uantine 168—178, . alter 137-141, 7L—188. Wicken, fremder ISO—178. Plata 235-240. tFatz, raffiniertes ken), lange 14.00. »karren). I 18.30, netto ohne Sack !SlerauSzug 2S.28 lehl 26.78 -27.25. -18,53. Roggen« Marken): Nr. 0 8-24,78, Nr. 2 >-13,40. Weizen« enkleie 1l,23 bi« ise verstehen sich ungen gelten für !are über Siotiz. Abgabe. u Dresden am Marktpreis für 50 K,' Lebend.! Schl«-»- Nr. L1S. Donnerstag, de« 17. Mai 1VVV. S. Jayrgang. Mk. Mk. 16-40 39-12 74-7« 78-8» 35-37 71—73 32—34 28-31 »1—7» 80-SS 37—39 69-7» 33—3S «5-öS 30—38 rv-2» '2-2—25 38-41 «2-S4 5S—8-2 50—5« 7-2-74 35-37 31—34 ««-7« S-2-S5 52-55 49-51 44-48 «4—68 80-33 74—79 40-41 37—89 84-3« 78-« 7U-78 7-2-75 31-33 70-73 43-5« 50 46-48 43—45 67-KS «6-69 04-36 «I-6S ftrieb sind 7S Id Bullen sehr bei Schweinen Günter, xrbe Ihr lieb und wünschte rer Vcr- > offenen da, von Mädchen lich zunk >n! n Men- '^)ne: e wollen Sie als Herzen, »er denn ! so, als nd eine zen vor ittendec Gespräch sch muh Kann quälen — -ich Hwester lalligen 'lötzltch, sie ein te. daß >e Lust ihn in und eS K » eit haben n —" eim Arm A 'rostender .W Zimmers N UrfchevU tSaltch nach», »u Au»naHm, »er «onn. o »4-Maae ' WU. SSGf .f ves«err.»»e«rk lohn, vel'euärrd' «»1 all. and. Postanstallen U. ZeUui.a« pret,^ «tii^I» nu««'« " — *» datnone.Sd'e-oMind«! 1t- ti« Nh» ü»sddil»gl-er lsgeblsn f. Msdkdrtt. sterbt«. sreldeil.! Li werden dl» «,e«»aP. Bevthetle oder deren San» »u , Reklame in l»vz die Ieile.dereLn., 5. W>-»-rL. bedeut,Rabatt. «»a, r>»»««»«l, «»d.r«t»u «nd , Lrebde». X'illKtt»»» Gteaf^« 4». — -Xlutdr.'ltier Nr. OE. Kislhoftiokihr dcs Ap«-olischeu Mars Prälat llr. llilll. Alays Schics». Strahburg, 16. Mai. Heute vormittag 8 Uhr fand im altehrwürdigcn Münster die feierliche Konsekration des Apostolischen Vikars im Königreich Sachsen, Prälat Pro fessor Dr. theol. Aloys Scharfer, zum Titular-Bischof von Abila statt. Tie feierliche Handlung nahm der hoch- würdigste Bischof Dr. Fritzen von Straßburg unter Assistenz des hochwürdigsten Bischofs Benzlcr von Metz und des hochwürdigsten Weihbischofs Zorn v. Bulach vor. Ce. König!. Hoheit Prinz Max, Herzog zu Sachsen, wohnte der Konsekration bei. Se. Majestät der König von Sachsen hatte mit seiner Vertretung Herrn Oberst Wahle vom 105. Jnf.-Rcg. beauftragt. Von Seite des katholisch geistlichen Konsistoriums in Dresden waren anwesend Kon- sistorialpräses Kanonikus Plewka und der erste Kon- sistorialrat Pfarrer Manfrvni, und vom Kapitel des Tomstiftcs St. Petri zu Bautzen Kapitularsenwr Skala und Kanonikus Nönsch aus Ostritz. Vom Prvscfforcn- kollcginm der Universität war der Rektor und die Dekane der Fakultäten, sowie Theologieprofcssorcn erschienen. „Handwerksflucht." Wie man in Bezug ans die Landwirtschaft von einer Landflucht, d. h. dem übermäßigen Abströmen der Arbeiter vom Lande in die Industrie spricht, so kann man mit Rück sicht auf die Verhältnisse des Handwerkes nicht ganz mit Unrecht von einer Hnndwcrksslucht reden. Allerdings mit einem Unterschiede! Während in der Landwirtschaft meist wirkliche Arbeiter, die bereits länger in derselbe» tätig n>aren, dieser den Rücken kehren, um in der Industrie haupt sächlich ihr Brot zu suchen, wenden weite Kreise der Jugend, die sonst dem Handwerk näher stehen, sich pon diesem ab und suchen entweder ebenfalls in der Industrie oder aber im Kaufmaiinsstand ihr Unterkommen. Daher enthalten die Publikationen der Handwerkskammern vielfach über diese .Handwerksflucht, die sich also im Lehrlingsmaugel zeigt, laute Klagen, trenn auch andererseits manche Handwerks- zweige hier eine Ausnahme machen, indem sic über eilten genügenden, öfters zu großen Zufluß verfügen. Woher dies? Wir sehen hier ab von den Fehler», die bei der Bernsstvahl infolge Leichtsinns, Oberflächlichkeit, unter Nichtberücksichtigung der speziell geistigen und körper lichen Veranlagung nsw. gemacht werden, und durch welche dem .Haudwerk vielleicht brauchbare Kräfte entzogen werden. Ferner kann es keinem Zweifel unterliegen, daß eine Reihe schulentlassener Knaben insofern für das Handwerk nicht in Betracht kommt, als die Slot des Lebens, die Wirt selbst liche Lage sie zwingt, durch möglichst frühen Gelderwerb z» den Unterhaltungskosten der Familie mit beizntragen. Ebenso siclx'r ist aber auch, daß eine gewisse Mißachtung des Hand werks Platz gegriffen hat, die cs mit sich bringt, daß manche Kreise die Wahl eines Handwerks als Lebensbernf für weniger „feilt" halten und lieber sich in der Nolle des Haud- lnngslehrlings oder Gehilfen gefallen, ohne zu beachten, daß die Ausübung eines wohlerlernten und wohlverstan denen Handwerks eine ungleich bessere materielle Stellung und auch Unabhängigkeit mit sich bringt, als diejenige des abhängigen kaufmännischen Angestellten oder dergleichen. Leider hat diese geringe gesellsck)aftlick>e Bewertung deS Handn>erks schon so lange sich hinziehen können, daß sie, wie betont, sich in einein fühlbaren Mangel an Lehrlingen in wirklich aussichtsvollen Handtverksztveigen bemerkbar inacht. Nach den Gründen für erstere Erscheinung braucht hier nicht näher geforscht zu werden. Sie liegen in der historischen Entwickelung, die das Handtverk genommen hat. Die Ein wirkung der Industrie auf das Handtverk, umgekehrt die mangelnde Anpassung dieses an die modernen Verhältnisse der Produktion, des Verkehrs und Konsums, die Gewerbe- freiheit, all diese Umstände und andere dazu (mangelndes Standesgefühl, Gleichgültigkeit, Egoismus der Stärkeren gegenüber den Schwächeren) lmben in ungünstiger Richtung ans das Handwerk eingewirtt. Ein gewisser Pessimismus ist die Folge gewesen. Und doch zeigt sich gerade heute, daß zu einer solchen pessimistischen Auffassung der Lage des Handwerks allgemein gar keine Veranlassung vorliegt. Auf den Ruinen dahingegangener, der Vergangenheit ange- höriger.Handwerkszweige erblüht frisches neues Leben. Eine Reihe von .Haiidnx'rkszweigen verbürgt, so weit nach >nensck>- licher Voraussicht überhaupt hier Feststellungen sich wachen lassen, noch immer eine glückliche Zukunft. Doch unter der einen wichtigen Bedingung, nämlich daß die Handwerker selbst mehr wie es sonst üblich war, sich den modernen Verhältnissen anpasscn, an ihre sachliche Leistungsfähigkeit, insbesondere in der Pflege der Einzel- leistimgeii, selbst die höchsten Anforderungen stellen lernen, kansmäiinisch arbeiten lernen, und sich die Vorteile der maschinellen Technik sowie des Genossensckiaftswesens z» 'Nutze machen. Nach alle» diesen Richtungen hin sind ja schon cifreuliche Anfänge zu verzeichnen, die jetzt weiter auszii- bilden sind. Vor allem gilt es, dem Handwerk einen solchen Nachwuchs znznfiihren, der zu modernem Denken und Ar beiten nicht nur angeleilet werden soll, sondern vor allem auch befähigt, mit guten geistigen und körperlichen Anlagen ansgestattet ist. Wächst so in den aussichtsreiche» Hand werkszweigen gewissermaßen ein neues Geschlecht heran, wird dieses infolge fachlicher Leistungen sowie materiellen Wohlbefindens von selbst das Handwerk dem Nibeau der Schätzung und Achtung »nieder nabe bringen, dessen sich das selbe in seiner mittelalterlichen Glanzzeit so sehr erfreute. Doch wird man da eines nicht vergessen dürfen, daß auch in der kommenden Zeit die Konkurrenz kaum schwächer sein wird »nie bisher, daß aber nach dieser Richtung ei» Gleich maß der Leistungsfähigkeit, vor allem auch die Pflege der Solidarität in den Standesvereiiiignngen hier ansgleichend zu wirken in der Lage ist. Es ist bemerkenswert, daß gerade in letzter Zeit die Bestrebungen, dem Handwert' speziell eine» tüchtigen Nach wuchs ziizusühren, andererseits den Zustrom zu den einzelnen Zweigen nach ihrer voraussichtlichen Zutnnst zu regulieren, an Umfang gewinnen. Speziell die Staatsbehörden blei ben hier nicht zurück. In diesem Zusammenhang sei ans eine Verfügung der Negierung in Breslau hingewiese» an die ihr unterstellten Schulen, die die Bestrebungen des .Hand werks ans die Gewinnung eines tüchtige» Nachwuchses nach drücklich zu unterstützen geeignet ist. Es beißt da: „Tie Wahrnehmung, daß in weiten.Kreisen der Be völkerung. deren Kinder die Volksschule» besuchen, eine Ab neigung dagegen besteht, die Knaben nach Austritt ans der Schule zur Erlernung eines Gewerbes zu Handwerks meistern in die Lehre zu geben, und. die daraus sich er gebende, uns von der Breslauer .Handwerkskammer be stätigte bedauerliche Tatsache, daß in vielen Gewerben ein großer Mangel an Lehrlingen sich mehr und mehr bemerk- ' bar macht, veranlassen uns, anzuordnen, daß durch die Lehrer in den oberen Klassen der Volksschulen, namentlich in den Städten, durch Belehrungen bei sich bietender Ge legenheit im Unterrichte und durch persönliche Einwirkung womöglich auch auf die Eltern ans die Gefahren hinge- wiesen werde, welche die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter ohne festes Lehrverhältnis mit sich bringt, und andererseits ans die Vorteile, die der Eintritt in die Lehre eines tüch tigen Handwerksmeisters und die Erlernung eines .Hand werks auch heute noch gewährt. — Ebenso notwendig er scheint die Einwirkung ans die Mädchen, anstatt Arbeit in den Fabriken zu such'», sich für ballswirtschaftliche Arbeiten in Familien zu vermieten." Zu wünschen ist. daß auch die sächsische Negierung dem Breslauer Beispiel bald Nachfolge. Immer mehr kommt man zu der Ueberzengiing, daß zu einer guten Regelung der Lehrliligsfrage die Mitwirkung der Schule gar nicht entbehrt werden kann, die hier ein Gebiet findet, ans dem sie ziliil Nutzen des Handwerkes wie auch des Volksganzcn bei der Bekämpfung der „.Haiidwerksslncht" sebr segensreich wirken kann. Deutscher Reichstag. k. Berlin. 103 Sitzung am 18. Mai 1i>06. Der R e i ch s t a g hat heute das Diätengesetz in dritter Lesung angenommen-, die Debatte hatte nicht mehr viel Interesse für alle Reden der Abgeordneten Staudy und Liebe«-manu v. Soniienberg: man wollte abstimmeil. Die Verfassuiigsäiideriliig wurde mit 22-1 gegen 41 Stimim'il, das Diätengesetz mit 2l<> gegen 5,2 Stimmen angenommen. In dritter Lesung wurde zuvor ein Antrag Gröber ange nommen, »ach welchem die Entschädigung ge,zahlt wird in folgenden Raten: am 1. Dezember 20» Mk.. am 1. Januar .".»0 Mk.. am 1. Februar 4»» Mk.. am 1. März 5»<> Mk.. am I. April 60» Mk. und am Schlüsse 100» Mk. Ei'! anderer Antrag Gröber, den Abzug ans 25 Mk. lstatt 2» Mk. wie in zweiter Lesung beschlossen oder !1» Mk., wie die Vorlage es will) festznsetzeii, lviirde abgelelmt: am Biliidesratstisch hat diese Abstimmung sebr Befremdeil er regt und cs steht nicht fest, ob nicht das ganze Gesetz hieran 'cheitert. Wir glauben es vorerst nicht, weil der Biindesrat auch zu sehr ciigaaiert ist! Aber schon in den nächsten Tagen muß die Entscheidung falle», dann kann das Gesetz iolort i» Kraft treten. Der Abzug tritt ein und das Hans wird stets beschlußfähig sein. Das Hans trat dann in die Beratung des Ma »tei ges etzes ein. das zniii Stenergesetz nötig ist. Ter frei- sinnige Abgeordnete S ch r a d e r langweilte das Hans mit , allgemeinen Redensarten, den Mann scheinen einige neue ' Stenern sehr zu plage»! Kein Knnder! Er ist in 17 Aiifsichtsratsstellen und muß auch tüchtig mit Tantiemen- stener bezablen! Praktische Vorschläge, die diirchsührbac sind, machte er nicht. Ter freisinnige W i e m e r beklagte, daß das Reichsscbatzamt gestärkt werde» müsse gegen die An sprüche des Ressorts. Schließlich fand das Gesetz mit großer Melirdeit Annahme. Die Matriknlarbeitiäge sind nicht ge bunden, wie es der Preußische Finaiiziiiinister wollte: sie weiden nur aus 2'/, Jahr gestundet, soweit sie über 21 Mill. Mark hiiiaiiSgehen. P ofessor Fairbairn über die kath. Kirche. In einer Artikelreihe der „Eoiltemporay Review (Fe bruar bis Jnili 1885) betitelt: <'iltln»li<-mni :,„«1 .Vi>oIo k<Kic«, unterzieht der schottische Agnostiker Professor Fair txlirii die Schriften der großen katholischen Apologetik.'r Dr. Ward, Lilly lind Newman einer eingcheildeil Kritik. Dieselbe läuft in sckxnfe Polemik und eine wenig noble Ver dächtigung der religiösen Ueberzeilgniig Newmans ans. Um so beachtenswerter ist der Tribut der Bewunde rung, den Fairbairn in diesem Zusammenhänge der katholi scheu Kirclw zollt. Die Stelle, die in ihrer glanzvollen Fassung und ihren weitgehenden Zugeständnissen würdig neben dem berühmten und oft ziterteil Worte Macanlays steht (Ansgew. Schriften, d. Ansg. 1853, 111. 65.), verdient es gewiß, dem Staube der Vergessenheit entrissen zu Ivcrden. „Wenn der Vorzug," so schreibt Fairbairn, „gleich zeitig die steteste und ausgebreitetste, die schmiegsamste und unbeugsamste kirchlich -Organisation zu sein, genügte, iim eine Kirckx' als die vollkommenste Verkörperung und Träge- rin der Religion zu legitimieren, dann ist es nnmöglich, die Ansprüche des Katholizismus zu bestreiten. Der Mann ans der Suche nach einer autoritativen Kirche kann nicht lange schnxmken. Nimmt er einmal an, daß eine sichtbare und hörbare Autorität zum Wesen der Religion gehört, so bleibt ihm keine Wahl, er muß katholisch werden oder doch inner- lich sich zur Kirche rechnen. „Die römische Kirche nimmt seinen Verstand mit unbe siegbarer Logik gefangen und umfängt gleichzeitig seine Einbildungskraft mit unwiderstehlichem Zauber. „Mit großem Stolze sprechen ihre Söhne zu ihm: Sie allein ist katholisch, ist apostolisch (eantinnonn), ist ehrwür dig, erhaben, sie allein ist die Kirche, die Christus gegründet, die seine Apostel anfgebant und eingerichtet haben. Sie be« sitzt alle Attribute und Merkmale der Allgemeinheit, eine lückenlose, apostolische Hirtensolge, eine »»unterbrochene Uebeelieseriiiig, ein inifehlbares Lehramt, Einheit, Heilig keit. Wabrheit, ein niweiletzliches Priestertum, ein heiliges -Opfer, giiadenwirkende Sakramente. „Die Protestantisckx'n Kirchen sind erst von gestern, ohne Autorität, ohne Wahrheit, ohne ein geistliches Mittleramt, das allein den Menschen mit Gott versöhnen kann, sie sind nichts als ein Schnnem sich bekämpfender Sekten, deren konfuses Stimmengewirr laut ihre eigene Unzulänglichkeit verkündet, deren hilflose Schtväche die Sünde des Schis was schon allein dadurch fast wieder gut macht, daß sie di" Macht, Majestät und Einheit Roms um so glänzender her- vortreten läßt. „Im vollsten Gegensatz zu ihnen steht die römische Kirche da, wo ihr Meister sie hingesetzt, ans dem Felsen, ans-- gestattet mit allen Vorrechten und Machtbefugnissen, die er ihr gab, und nnbesieglich trotzend den Pforten der -Hölle. „Ucberiiatiirliclx' Gnadengaben sind ihr als Mitgift geworden, und das Wunder: das Wunder, das über ihrer Wiege wachte, das sie begleitete aus allen ihren Wegen durch die Jahrhunderte, und das auch henk' noch nicht von ihr ge wichen ist. „Sie ist nicht wie der Protestantismus: eine Konzession an den Geist der Verneinung, ein »»heiliger Kompromiß mit der naturalistischen Weltausfassnng. „Alles an ihr ist Positiv und übernatürlich (transzen- dent). Sie steht da als die Trägerin göttlickx'r Wahrheit, als Vermittlerin einer göttlichen Ordnung, deren über natürlichen Cliarakter sie dein Natürlichen gegenüber fest und unerschrocken aufrecht hält. „Auch die Heiligen, ihr gehören sie an, und der Mann, den sie in ihren Schoß aufnimmt, darf ihrer vertranten Ge- meinschaft sich freuen, fühlt ihren Einfluß, nimmt teil an ihren Verdiensten und den Segnungen, die durch ihre .Hände gehen. Ihr (der Heilige») irdisches Leben machte die Ver gangenheit der Kirche rnhmwürdig, ihre Tätigkeit im Him mel knüpft das Sichtbare und Unsichtbare ineinander, trägt die Zeit eiiipor zur Ewigkeit. „Tie Heiligen ebren, heißt die .Heiligkeit ehren, und indem die Kirche ihre Söhne anleitet, die Heiligen zu lieben, Hilst sie ihnen, die Heiligkeit selbst lieb zu gewinnen. „Und die Väter, auch sie gehören ihr an, ihr galten deren Arbeite», Leiden, Martyrien. Nur die Sölme der katliolischen Kirche dürfen sprechen: Athanasius und Ehry- soslomiis, Eyprian und Augustinus, Anselm und Bernlxird, Thomas von Aauin und Tuns Seotns sind unser, ihr Reich tum ist unser Eibe, zu itzren Füßen lernen Nur Inidliclw' Ehrsurcht und göttliche Weisheit. „Aber so reich die Kirche an großen Männern ist, noch reicher ist sie an Wabrheit. Ihr Gottesdienst ist ein er- babenes Sakrament, ihre Geheimnisse sind eine unergründ liche Tiefe: verborgene Heiligkeiten und Bedeutungen um- sangen hier de» Menschen. Das sakramentale Prinzip um kleidet selbst die einfachsten Tinge, Handlungen und Riten »ist -iner geheimnisvolle» und doch tief beglückenden Be deutung, verwandelt jede» gottesdienstlichen Vorgang jetzt in eine göttliche Parabel, die von den tiefsinnige» Dingen Gottes spricht, jetzt i» eine Brücke, auf welcher Gott sich giiadeiispeiidend und tröstend zum Menschen herabläßt mid der Mensch hinwiederum voll Ehrfiirchtssckvmer und Reue, voll Hoffnung, und Zuversicht Gott sich nähert. „Symbole sind tiefer als Worte, sprechen, wo Worte versage», machen Eindriick, wo Worte ihre Bedeutung ver lieren, und darum lehrt die Kirche in Stunden beiligster An dacht durch Symbole Wahrheiten, die sonst keine Sprache aiisziidrücken vermag. „Und doch weiß sie auch wieder besser als irgend je- wand die klare Sprache der Vernunft zu reden, ihr ge- hören ja die Väter und großen Theologen. „Für jede Schwierigkeit des Verstandes, des Herzens oder Gewissens liat sie nicht mir eine, sondern tausend Lö sungen. Zartfühlende Herzen, die sich mit dein harten Ge-