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Sächsische Volkszeitung : 08.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190605082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-05
- Tag 1906-05-08
-
Monat
1906-05
-
Jahr
1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.05.1906
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nen Abgeordneten brachten dabei ihre Wünsche vor. die sich natürlich allesamt auf Verbesserung des lokalen Verkehrs bezogen. Tie Vorlage wurde an die Kommission verwiesen. — Die beiden freisinnige» Fraktionen »eS preutzifche» Abgeardnetenhanses haben folgende Interpellation einge bracht: Sind der KÜnigl. StaatSregterung die Gründe der von dem Polizeipräsidenten vo, Berlin angeordneten Ausweisungen russischer Staatsangehöriger bekannt? Billigt die Köntgl. Staatsregierung die angeordneten Maßnahmen und was gedenkt sie zu tun. um einer mit Härten und Unbilligkeiten verbundenen willkürlichen Handhabung der Ausweisungsbefugni» entgegen zu treten? — Mit der Frage der Feuerbestattung hat sich das Stoatsministerium in Weimar befaßt und in „voller Ueber- einstimmung" mit dem Kirchcnamte beschlossen: „Die Teil nahme der evangelischen Geistlichen an solchen Leichenbe gängnissen ist nicht prinzipiell zu verweigern, aber nur unter gewissen Voraussetzungen zu gestatten. Ausge schlossen bleibt die Anwesenheit und Mitwirkung der Geist lichen bei der Beisetzung oder Aufstellung der Aschenreste. Dagegen ist eine Ginsegnung der Leick>e nicht nur in der Wohnung des Verstorbenen, sondern auch in der Friedhofs kapelle zu gestatten, vorausgesetzt, daß diese außer Verbin dung mit dem Krematorium steht, der Sarg in sonst üblicher Weise in der Kapelle ausgestellt wird, und der (heistlick)« am Altar stehend die Gedächtnisrede hält, beziehungsweise die Gebete verrickstet. Nach völligem Abschluß dieser Feierlich keit würde der Geistliche sich entfernen und die Trauerver- sammlung sich auslöscn: die Träger aber würden den Sarg auf demselben Wege, auf welchem sie denselben hereingetro gen haben, auch wieder hinansbesördern und an seinen Be stimmungsort bringen. Tie Anfügung des Krematoriums an die Kapelle, insbesondere die Durchbreckyrng der Apsis und die Verwendung derselben zur Aufstellung des Sarko phags mit einer Einrichtung zur mechanischen Beförderung -er Leiche in das Krematorium nehmen der Kapelle den Charakter eines gottesdienstliches Gebäudes, lassen für den Geistlichen keinen passenden Standort übrig, und bringen ihn in eine unangenehme Beziehung zu dem darauffolgen den Verbreninmgsprozeß." — Ein Eharlottknburgrr Schulkonflikt macht viel Auf sehen. Einige Stellen in der Schnldeputation waren frei geworden, weil Mitglieder derselben ihr Amt niedergelegt, nachdem die Behörde der Schnldeputation im wesentlicl>cn nur noch das Geldbetvilligungsrecht gelassen l-atte. Die Stadtverordnetenversammlung tvählte als Mitglied der Schnldeputation Tr. Penzig. ein außerordentlich tätiges Mitglied der ltzosellsclxrft für ethisck)e Kultur. Nun kommt von der Potsdamer Negierung der kurze Bescheid, daß die Bestätigung des Tr. Penzig versagt ist. Gründe werden nicht angegeben. Wir können es verstehen, wenn man im .(Kultusministerium einen solck-en Mann nicht bestätigt. Penzig ist in Berlin ganz offen als Atheist ausgetreten: er hat die Konfessionsschule als unvernünftig bezeichnet. Ta kann man doch nicht den Bock znm Gärtner machen und ihn an die Spitze solcher Schulen stellen. — Ter Tieg des Sozialdemokraten in Tarmstadt kam dock) ettvas überraschend: man glaubte, daß die Freisinnigen der Parole ihrer Führer nickst folgen würden. Nun aber schreibt der „Vorwärts" sck»n folgenden Tank: „Bei der Vortvahl am 25. April erhielt unser Genosse 13 855 Stim men, der Nationalliberale 10 320 Stimmen und der Frei sinnige 5828 Stimmen. Wir können wohl annehmen, daß unser Zuwachs sich aus den Reserven, die uns noch zur Ver fügung standen, rekrutiert. Tie übergroße Anzahl der „Freisinnigen" hat ihre Stimme dem Kandidaten der Na- tionalliberalci» gegeben. Gegen die Wahl im Jahre 1003 haben wir einen ZiMxick)s von 2512 Stimmen zu verzeich nen: ein Resultat, das »ms mit stolzer Freude erfüllen kann!" Die liberale Presse in Berlin hat vor Aerger und Verdruß vorerst die Sprackie verloren. Natürlich paßt die ses Wahlergebnis sehr schleckst zur „Einigung aller Libera len." Aber so muß cs kommen. Wählen in Baden die Li beralen den Sozialdemokraten, so kann man es den hessisck>en Freisinnigen nickst als Staatsverbrechen ansehen, wenn sie denselben Weg gehen und einen Genossen den Nationallib:- ralen vorziehcn. Tie abgrhaucnc Hand. Bei den höchst bedanerl»ck>cn Breslauer Krawallen spielte die abgehanene .Hand eines Bicrführers eine sehr große Rolle. Allerlei Meldungen gehe»» hierüber durch die Presse: nach rechtsstehenden Blät tern handelt es sich nur um einen unglücklichen Zufall, da der Bierführer Viewald einen berittenen Schutzmann in die Zügel gefallen sei. wobei dieser ihm die .Hand abschlug. (Hanz anders stellt die sozialdemokratische Presse die Sack>e dar. Nunmehr veröffentlicht der Vertreter des verletzten Bietvald, Jnstizrat Tr. Namrotl>-Breslan. eine längere Er klärung. die eine neue Lesart bringt: ..Bietvald stand an der Tür seiner Wohnung, als Polizisten sich nahten. Infolge dessen zog er, tvie sämtliche übrigen an der Haustür befind lichen Personen, sich in das Innere des .Hauses zurück, und einer der Hausbewohner zog die .Haustür von innen zu. Unmittelbar daraus wurde sie jedoch durch einige Schutz leute von außen anfgestoßen, und die Sckprhleute stürmten mit gezogenen Säbeln in das Haus hinein. Die meisten der in den» Hausflur befindlichen Personen flüchteten erschreckt »»ach hintem, dem Hofranm zu. Bietvald und .Hartmann liefen nach der anderen Seite des -Hausflurs. Bevor Bic- tvald jedoch die Treppe erreicht lxttte, erhielt er von einem der Schutzleute von hinten einen Säbelhieb über die Schul ter und unmittelbar darauf einen zweiten über den Hinter kopf, so daß ilnn das Blut hcrunterlief. Er hob bittend die .Hände und rief dem Schutzmann zu, er solle doch von ihm ablassen, er sei ja ganz unbeteiligt, er sei Arbeiter bei Mcnde und wolle nur in seine Wohnung hinauf. Der Schutzmann machte trotzdem Miene, weiter auf ihn einzu schlagen. Dierwald wollte deshalb die Treppe hinauf flüch ten. Kaum hatte er aber die ersten Stufen erstiegen, so erhielt er von dem Schutzmann von rückivärts einen Säbel- kicb. der die linke Hand, nrit ivelcher er da« Treppengeländer erfassen wollte, glatt von dem Arm abschlug. Der entsetzt um Hilfe rufende Biewald wurde von der BäudlerSfrau Backynann, die den Hilferuf gehört hatte, in deren Bäudclei hineingenommen, wo ihn» der erste notdürftige Verband angelegt wurde. Der Schuh,nann war, als Frau Bachmann hinzukam, bereits verschwunden und ist bisher nicht mit Bestimmtheit zu ermitteln gewesen. Die alsbald herbei gerufene Feuerwehr legte dann dem Verwundeten einen ordentlichen Verband an, schaffte ihn nach dem Allerheiligen Hospital und nahm auch die noch im Hausflur liegende ab geschlagene Hand mit." Eine amtliche Aufklärung erfolgte innner noch nicht und-doch ist sie dringend geboten. Daß die Polizei oft mit unnötiger Schärfe vorgeht, haben wir auch in Berlin gesehen, wo im Tiergarten die Schutzleute am 1. Mai unter ruhig dahiuziehende Arbeiter einfach hincinritten und sie vom Bürgersteig verdrängten. — Ter Rückgang der Zuckerpreise hat im ganzen Mo nat April angehalten. In Magdeburg beträgt die Abschwä chung 40 bis 45 Pfennig pro Doppelzentner für die vorde rcn und 15 bis 20 Pfennig für die späteren Schichten, in -Homburg 25 bis 30 Pfennig bezw. 5 bis 20 Pefnnig. Diese Ermattung der Tendenz wurde dadurch hervorgeru fen, daß in den letzten Tagen des April Lösungen umfang reicher Maiengagements vorgenoinmen wurden. Maß gebend hierfür waren verschiedene Gründe. Zu diesen zählt unter anderem die Unsicherheit, die zur Zeit dadurch im Zuckergeschäft hervorgerufeu worden ist, daß bis zur Stunde eine Erklärung der Reichsregierung darüber fehlt, ob sie in die von der Budgetkommission angeiwnmienen Ermäßi gung der Zuckersteuer von 14 auf 10 Mark einwilligen wird. Gegen die Anirahme der Beschlüsse der Kommission spricht die gegenwärtige Finanzlage des Reiches. Sie wird die Regierung sckiwerlich dazu ermutigen, die sicheren Ein nahmen der 14 Mark-Stcuer gegen die noch unsicheren Ein- nahmen einzutauschen, die aus der Besteuerung des ge- steigerten Konsums des durch die verminderte Steuer ver billigten Zuckers zu erwarten ist. Immerhin besteht die Möglichkeit, daß die Regierung dem Drängen der inter essierten Kreise vielleicht dock) noch nachgibt. Aus diesen Erwägungen heraus bewahrten sich die Raffinerien und der Zuckerhandel größere Zurückhaltung, und die angedienten Posten fanden im Gegensatz zu früher nur ungenügende Aufnahme. Es besteht eben, so lauge die Lage nicht geklärt ist, nirgends Neigung, die derzeitigen Preise jetzt schon zur Ansammlung größerer Vorräte zu benutzen. Oefterreich'Uugar«. — Ter Kaiser hat an die beiden bisl>crigcn Minister L^aron Gautsch und Grafen Bylandt-Nheidt huldvolle Hand schreiben gerichtet, in denen er ausdrücklich der Wahlreform als einer „großen Reform" gedachte und dadurch bekundete, daß die Verwirklichung der Wahlreform von der Krone ge wollt werde. Der neue Ministerpräsident Prinz Hohenlohe will zunächst eine Verständigung mit den in Betracht kom menden Parteien über die Wahlresorm anbahnen. Für die christlich-soziale Partei werden Montag Dr. Lueger, Prinz Liechtenstein und Dr. Geßmann beim Ministerpräsidenten ersckx'inen. —Die Frage der Parlamentarisierung des Ka binetts kommt naturgemäß erst in zweiter Linie an die Reihe und die gegenteiligen „Mutmaßungen" gewisser Blätter sind haltlose Vorhersagungen. -- Während in Oesterreich ein neuer Mann die Zügel der Regierung in die .Hand nahm, hat in Ungarn ein Szenenwechsel stattgefun- den, indem die Nemvahlen einen großen Sieg der Kossuth- Partei herbeiführtcn. Sie wird im künftigen ungarischen Reichstage die absolute Mehrheit haben, die Verwirklichung ihrer Unabhängigkeitsideen vorzubereiten. Um so notwen diger hat Oesterreich ein arbeitsfähiges, starkes und zielbe- wnßtes Volksparlament. Ans dem von früher her berüch tigten Neutraer Komitate kommen folgende charakteristische Nachrichten: Dem slovakischeu Kandidaten Dr. Markovic in Vrbov«; wurden, abgesehen von anderen Gewalttätig keiten, einfach 320 Wähler abgewiesei»: trotzdem hatte er vor der Schlußstuude eine Mehrheit von 187 Stimmen. Ta überfielen Juden seinen Vertrauensmann Dr. Rudolf Mar kovic, löschten die Lampen aus, stürzten die Tische um und zerrissen die Protokolle. — In Senic begann die Wahl am 2. Mai um 9 Uhr vormittags und wurde am 3. Mai gegen 3 Uhr morgens beendigt. Es wurde der magyarische Kan didat Emödy gegen den Slovaken Dr. Veselovsky „gewählt". Gegen 450 für Veselovsky abgegebene Stimmen wurden zu rückgewiesen. Wer seinen Tcknfnamcn slovakisch abgab, dessen Stimme wurde nicht angenommen. Ebenso tvurde bei demjenigen Verfahren, die ihren Familiennamen nickst allsoglcich hersagten, oder die ihre Hausnummer nicht an- geben konnten. Zurückgewiesen wurde ein jeder, der er klärte, daß er für Franz Zicselovsky stimme, dein» der Kan- didat heiße Veselovsky „Ferencz", die für Emödy abgegebe nen Stimmen wurden insgesamt angenommen, mochten die slovakischeu Wähler seinen Namen wie immer verdreht haben. Der unterlegene Veselovsky hatte in Wirklichkeit eine Mehrheit voi» 256 bis 300 Stimmen. Auf drei an den Minister Grafen Andrassy abgesandte Telegramme kam nicht einmal eine Antwort. Schweiz. - Bei der am 6. d. M. erfolgten ersten Wahl der berni- schen Regierung durch das Volk wurden die bisherigen neun Mitglieder, 7 Radikale und 2 Konservative, wiedergewählt. Die gleichzeitige gesamte Erneuerung des Großen RateS ergab die Bestätigung einer starken radikalen Mehrheit. Frankreich. — Tie Kammerwahlen gingen gestern unter großer Beteiligung der Wähler vor sich. So weit sich die Ergeb nisse bis jetzt übersehen lassen, hat der „Block", dessen Kan didaten von der Regierung mit Hockstiruck überall unterstützt wnrdcn, trotz der Gegcnarbeit der gemäßigten Parteien einen Vorsprung von 21 Stimmen erhalten. Nach den vcröfsent- lichten Berickstcn des Ministeriums des Innern sind 503 Wahlresultate bekannt. Gewählt sind 376 Deputierte, die aus folgenden Gruppen sich zusammcnsetzen: Konservative 65, Nationalisten 26, Progressisten 50, linksstehende Re publikaner 56. Radikale 73. Radikal-Sozialisten 67, ver einigte Sozialisten 30. unabhängige Sozialisten 9. Der Gewinn der Mehrheit beträgt bisher 32, der Verlust 9. Es haben 127 Stichwahlen stattzufinden. — Unter den in Paris Gewählten befinden sich Admiral BienaimS (liberal). George Berry (liberal), Berger (liberal), DeniS Cochin (konservativ). Lerolle (konservativ), Millerand (Soz.), Sembat (So-.), Lockroy (radikal). Der frühere Präsiden» de- GemeindrateS, Dausset (Nationalist) ist unterlegen. In Paris sind ferner gewählt Basses (Nationalist), Millevotz» (Nationalist), Rouanet (Soz), Brousse (Soz.), ÄstLant (Soz.), DeSplas (Soz.-Radik.). In Soeaux ist der Nntio- nalist MarcelleS Hadert unterlegen. In Lyon steht der frühere Marineminister de Lanefsan zur Stichwahl. I»» St. Etienne ist der Unterrichtsminister Briand wiederge- wählt. In Bckthune sind die Sozialisten Basly und La» nnmdin wiedergewählt. In Belfort ist der General Zur linden von dem Radikalen Schneider geschlagen worden. In Paris herrschte abends reges Leben. Zahlreiche Grup pen hielten sich vor den Redaktionen -er Blätter und auf den großen Boulevards auf. Die Polizei veranlaßte die selben, sowie die Leute, die vor dem Hotel de Dille Kund gebungen versuchten, zum Auseiuandergehen. — Es w-ur- den ferner gewählt der frühere Minister Boucher, der Kv- louialminister Lcygues, Lasies, Delcasss, Barthou. In Stichwahl kommt Däroulöde. Jaurös ist unterlegen. — In Laon wurde der bisherige Kammerpräsident Domner, in Marseille Brisson gewählt. In Paris kommen Oberst Marchand und Guijet de Villeneuve in Stichwahl. Gewählt sind Deschanel und Pelletan. Grosjcan ist unterlegen. Fr» Lyon ist gewählt du Pressen^ (Soz.), in Riom der frühere Kolonialminister Clckmcntel, in Nimes der Handelsminister Dumergue: le Herissä (radikal) ist in Rennes unterlegen. — Deutsche Spenden für die Opfer von Eourridres. Im Ministerrat teilte der Minister des Aeußeren, Bvur- geois, mit. daß der deutsche Botschafter Fürst Radolin ihm 246 000 Frank für die Opfer von Courriäres habe über weisen lassen. Er habe darauf den Fürsten gebeten, den großherzigen Gebern den Ausdruck der Dankbarkeit der französischen Regierung und der von der Katastrophe be- troffenen Bevölkerung zu übermitteln. — Sokoloff erklärte bei seiner Vernehmung, daß er cin früherer Schüler der Bergakademie in Warschau sei. sich an der revolutionären Bewegung in Warschau beteiligt liabe und dann nach Paris geflüchtet sei. Hier habe er Strika kennen gelernt, aber nickst gewußt, daß dieser an dein Tage, als die Erplosion erfolgte, Bon»ben bei sich trug. -okoloff erklärte ferner, daß er nicht Anarchist sei. Wia die Untersuchung ergeben hat, waren die in den letzten Tagen vorbereiteten Attentate gegen hochgestellte Persön- lichkeiten, die ihren Wohnsitz in Frankreich haben, gerichtet. Spanien. — Die Hochzeit des Königs Alfons wird am 31. Mai eine ungewöhnlich große Anzahl vornehmer Gäste in Madrid versammeln. Die Zahl der Mitglieder königlicher Häuser wird so groß sein, daß die spanische Regierung sich in Ver legenheit wegen der standeswürdigen Unterbringung ihrer hohen Gäste befindet.- Die Prinzen und Prinzessinnen der spanischen und der englischen Häuser werden in den» könig lichen Palaste wohnen, während die übrigen Gäste Unter kommen in Palästen finden, die von den Granden zur Der- fügung gestellt wurden, und die man augenblicklich in aller Eile ii» stand setzt. Aus England werden der Prinz und die Prinzessin von Wales erscheinen. Prinz Mbrecht von Preu- ßen vertritt, wie bekannt, Deutschland, Rußland entsendet den Großfürsten Michael. Oesterreich wird durch den Erz herzog« Franz Ferdinand vertreten und Italien durch den Herzog von Genua, den Vetter des Königs von Italien. Portugal schickt den Kronprinzen Ludwig und Belgien den Prinzen Albert von Flandern, den Neffen des Königs. Aus Schweden erscheint der Kronprinz Gustav und aus Griechenland der Kronprinz Konstantin mit seiner Gemah- lin. Frankreich wird durch General Dubois und Amerika durch Leutnant Grant, den Adjutanten des Präsidenten, vertreten. China hat den chinesischen Botschafter in London Befehl erteilt, der Hochzeit beizuwohnen. Selbst Marokko entsendet drei hohe Würdenträger, und aus Argenttmen wird eine besondere Gesandtschaft erwartet. Niederlande. — Königin Wilhelmine soll einem freudigen Er eignis innerhalb sechs Monaten entgegensehen. Mit offi zieller Bekanntgabe dürfte jedoch nach früheren enttäuschen- den Erfahrungen nach längere Zeit gewartet weiden. Rußland. — Tie Feier der Eröffnung des Reichsrates und der Tlnna findet am 10. Mai nachmittags 1 Uhr im Georgs thronsaale des Winterpalais statt. Zu der Feier sind die Mitglieder des Reichsrates, die Duma-Abgeordneten, die Minister, die hohen Würdenträger und Hofchargcn und die Generalität befohlen. Außerdem sind die Chefs der aus ländischen diplomatischen Missionen geladen. — Der in Petersburg tagende Kongreß der konsiitu- tionell-demokratischen Partei nahm einstimmig nachfolgen den Beschluß au, betreffend die Tätigkeit der Partei in der Reichsduma. Die Tätigkeit der Partei zielt darauf hin, die Lösung der folgende»» grundlegenden Aufgaben, die zu dem Programm der Partei gehören, auf gesetzlichein Wege her- beizufiihren, nämlich die individuelle Unverletzlichkeit der Nationalität, der Religion, des Geschlechtes und des Stan des, die bürgerlichen Freiheiten, die Einführung des Wahl rechtes mit dem allgemeinen, gleichen und direkten Wahl- recht in geheimer Abstimmung ohne Unterschied des Ge schlechts ebenso für die nationale Vertretung wie für die lokale Selbstverwaltung, gesetzgeberische Regelung der Agrarfrage, die unverzügliche Inangriffnahme von Maß nahmen, betreffend die Arbeiterfrage, Befriedigung der rechtmäßigen nationalen Forderungen. Die Partei will sich bemühen, diese Ziele zu erreichen, ohne in ihrem Bestreben vor der Möglichkeit eines offenen Bruches mit der Regie rung innezuhalten, aber sie will derart handeln, daß im Falle eines Konfliktes jede Schuld und jede Verantwortlich keit auf die Regierung zurückfällt. — Wie die Petersburger Telegraphenagentur milteilt, wird gegen Maxim Gorki ein neuer Prozeß eingeleitet wer- den, unter der Beschuldigung, daß er in» Auslande die revo lutionäre Bewegung gegen Rußland geschürt habe. — Gegen den Generalgouverneur von Moskau Du» bassow wurde am 1. d. M., als er nachmittags 1 Uhr auS der USzenski-Kathcdrale zurückkehrte, vor der Anfahrt zu seinem Palais ein Bombenattentat verübt. Dubassow, der in offener Equipage fuhr, wurde am Fuße verwundet. Sein Adjutant und eine Schildwache wurden getötet. Einige Personen aus dem Publikum wurden verwundet. Der Attentäter, der auch umgekommen sein soll, trug Offiziers- uniform. - i > — Haupt daß er am 13 einen Streif- Märsche südliö schiedenen Zu 800 Tote: di< 21. März wm angegriffen: 1 feste Stellung hatte, gestürm Zahlreiche Fr getrieben und sich zu untertt init einem D willig gestellt Wangenheim borenen sich n den wiederhol Uebergang üb nahm wegen ! »nann von Sö Liwalefluß vi ständischen zer reiche Gefechte einen Verlust krieger; drei 1 Vieh und 110 wollte Major lung Neu-Lar Upangwa und kriegern des TageSkc von Niutschwan Pelöe auf Mari Lhlnesen weftli, — 188S. Wißn «aschirtS. - 1 uad Komponist, den Dänen au DSffeldorf, Elb Preußen, Regen über die Engläi zwischen Frank —» Wett logischen I Witterung: heit Temperatur: i druck: mittel. —* Die! korps, welche mitgenmckst hr Gedenkta c In Sachseir lc Schlacht bei K —' Dril Dresden 19 nahm verlang stellung. um wie weit da» Bild des Werl als 600 Arbesi schästtgt. Der sein, daß es stellung bis « fertig sein w Eröffnung mit Dresden zur künstlerischem « Ausstellung w stimmten Tag! hat sein Ersche fang dieses M Kunstgewerbe - graphenbetrieb Postanstalt in wird sich mit gewöhnlichen von Postanwe Dienststunden die Zeit von festgesetzt. (:) Der Z Ende Juli od Versammlung i —'Ung nachmittags w des Kassenbote nitzsrstratze Nc Straßenbahn i daS Geleise ge kehrte er, wah, wtrrt, zurück, geworfen, und des Brustkörbe eintrat. Der! von wo die i kath. Friedhofe dauernSwerten einzigen Liebst Obst Sonn- und deS Innern ist schem Obst, Trc der Sonn- un würde einem, > gen und Ausf werden. DaS regüng beachtli schäften anhein Freigabe deS L nung, sowie b« Obst gemäß 8 : Mittagsstunden
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