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1. B-Ua«e z« «r. 103 »er „T-chffich-n BoNdzeU«»," vo« «. Mai »vv« Z«r Weltlage. Die Rede, die Italiens Minister des Aeußern Graf Guicciardini über Italiens Verhältnis zu den Mächten hielt, hat zu recht bemerkenswerten Auslassungen Veran- laffung gegeben. Allgemein hat man sich gewundert, daß der Minister in seiner Rede zwar von herzlichen Beziehun gen zwischen Oesterreich und Italien sprach, aber des Deut- scher, Reiches gar nicht gedachte. Die Pariser Zeitung „Petit Partsien" sah sich veranlaßt, folgendes zu publizieren: „Man war jüngst sehr erstaunt über das Schweigen, das von dem Grafen Guicciardini hinsichtlich der italienisch deutschen Beziehungen gewahrt wurde. Während der ita lienische Minister des Aeußeren sich sehr höflich über die Be- ziehungen seines Landes mit Oesterreich aussprach, fand er kein liebenswürdiges Wort für das Berliner Kabinett. Alle Vermutungen waren da gestattet. Die Wahrheit ist wohl die, daß Oesterreich und Italien direkt und ohne Vermittler über die albanesische Frage unterhandelten. Und gerade diese ist die ernsteste und dringendste von allen denen, die die Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden Ländern unterhielten. Triest beschäftigt das römische Kabinett we niger als seine Interessen am adriatischen Meere. Wenn die Regierung Franz Josefs und die des Königs Viktor Emanuel auf gütlichem Wege unterhandeln, dann wird die Falle des Schiedsrichters, die Deutschland seit Beginn des Dreibundes übernonnnen, verringert, ja sogar vernichtet; und gleichzeitig sieht diese Macht, daß das Problem des östlichen Mittelmeeres mit ihrer Umgehung geregelt wird, das ihr um so mehr am Herzen liegt, als sie in Konstan- .tinopcl einen exklusiveren Einfluß auszuüben versucht. Liest man die Rede des Grafen Guicciardini zwischen den Zeilen, so bedeutet sie: 1. daß Italien mit Frankreich und England das Problem des westlichen Mittelmeeres geregelt 1>at, 2. daß es mit Oesterreich das Problem des östlichen Mittelmeeres zu löschen beabsichtigt. Wenn die Rede Deutsch, lands nicht erwähnte, so will das heißen, daß Italien die Interessen dieser Macht im Mittelmeerbccken nicht aner kennt." Diese Auslassung stammt zwar von einem Deutsch land wenig freundlich gesinnten Blatte, in ihr scheint aber doch mehr als ein Fünkchen Wahrheit zu stecken, besonders wenn man in Betracht zieht, in welcher Weise man von ofti- «ziöscr deutscher Seite aus die Auslassungen Guicciardini) behandelt. So wurde der „Südd. Reichskorr." aus Berlin geschrieben: „Die jüngsten Erklärungen des italienischen Minsters des Aeußern sind in den hiesigen amtlichen Kreisen mit Befrie digung ausgenommen worden. Durch das Bekenntnis Herz- sicher Treue zum Dreibunde ist der Leiter der auswärtigen Politik Italiens von der in einem nicht unerheblichen Teile der Presse Italiens hervorgetretencn aggressiven Strömung gegen Deutschland entschlossen abgerückt ... Es kann nur angenehm berühren, daß die amtliche Politik Italiens ihre Selbständigkeit . gegenüber - deutschfeindlichen Treibereien außer Zweifel setzt und auch in Zukunft wird jedes An zeichen dafür, daß den Gegnern des Dreibundes in Italien feste Grenzen gezogen werden, uns willkommen sein." — DaS erscheint uns denn doch als etwas zu viel Schönfärbe rei. Solche ist gegenüber Italien doch tvahrlich nicht von nöten. Wir stimmen völlig dem Professor Hans Delbrück bei, der sich in den preußischen Jahrbüchern vor kurzem wie folgt äußerte: „Mit der Lösung der Marokkofrage kann Deutschland wohl zufrieden sein. Die Haltung Rußlands erklärt sich nicht allein aus Finanzrücksichten, sondern auch durch die Tatsache, daß Deutschland bereits zu mächtig ist. Nicht minder bedeutsam ist die Stellungnahme Italiens gewesen. Die Grundlagen, auf denen einst der Dreibund errichtet ivurde, sind heute verschoben oder verschwunden, und so ist es natürlich, daß Italien sich mehr und mehr Frankreich genähert hat. ES ist eine erfreuliche Nebenwir kung der Konferenz von Algeciras, daß hier Klarheit ge schaffen worden ist. Map darf cs nicht etwa so ausdrücken, daß unsere Marokkopolitik Italien auf die französische Seite hinübergcführt bat, denn sachlich lag für Italien keinerlei Anlaß vor, unsere Politik nicht gut zu heißen. Es ist für das Deutsche Reich ganz gut, wenn es jetzt auf Italien nicht gar zu viel Rücksicht mehr zu nehmen braucht. Der Drei- bund wurde seinerzeit von uns geschlossen gegen die Mög- lichkeit eines russisä>-französischcn Angriffes. Diese Mög. lichkeit ist auf lange Zeit hinaus durch die Zustände in Ruß land ausgeschaltet; wir haben den Dreibund nicht mehr nötig. Dagegen ist es für uns unbedingt geboten, wenn eine DalkankrisiS entstehen sollte, Oesterreich als Freund zur Seite zu stehen. Die Freundschaft mit Oesterreich nmß für uns der Angelpunkt aller Politik sein, und Oesterreich nmß wissen, daß es sich, was auch komme, auf unsere Treue und im äußersten Falle auch auf unseren starken Arm ver lassen kann. Der Umstand, daß Deutschland vier Groß- möchte gegen sich und nur eine für sich hat, ist für uns nicht weiter bedenklich. Denn nicht nur Rußland ist zur Zeit sehr schwach, sondern auch die inneren Zustände Frankreichs find derart, daß der Staat auch für die auswärtige Politik dadrrrch sehr behindert ist." Ja, Frankreichs innere Zustände lassen jetzt nur zu viel zu wünschen übrig. Die Situation ist eine so unklare '.und wirre, wie seit Jahrzehnten nicht. Bewirkt ist dies durch die Nachwehen der furchtbaren Katastrophe von CourriöreS und durch die Erregung der katholischen Ge- nrüter über die Trennung von Kirche und Staat und ins besondere über die Kircheninventuren. Gegenwärtig sucht die Regierung ihre beiden Gegner gegeneinander auSzu- spielen. Den revolutionären Sozialisten wurde nachgesagt,- daß sie, ohne cS zu wissen, für die Klerikalen und Nationa listen. also für die Gegner der Republik arbeiteten; die letz- teren aber sucht man dadurch zu diskreditieren, daß mau sie als „Agents Provokateurs" bezeichnet, die mit den 'schlimmsten Mitteln der Bestechung und unter schnöder Miß achtung des öffentlichen Wohles der Regierung Schwierig- keiten zu bereiten suchen. -Mit diesem Vorgehen hat sich die Regierung -wischen zwei Stühle gesetzt und der 6. Mai, der Lag der Wahlen zur Deputiertenkammer, wird ihr die Ouittung erteilen. Ee * 'd § Konstikt mit der Türkei droht ernsteren Charakter anzunehmen, ja, es scheint, als wolle England die Grenzstreitigkeiten zwischen Aegypten und der Türkei zu einer kriegerischen Intervention benutzen, denn die Ver stärkung der englischen Garnison in Aegypten auf 5000 Mann ist beschlossen worden, weil unberechenbare englische Interessen in Aegypten auf dem Spiele stehen und die Sicherheit des Suezkanals gefährdet sei. Der „Standard" schrieb: „England ist jedenfalls der verantwortliche Vor mund Aegyptens und wird sich auf diesem Gebiete von kei ner Seite dreinreden lassen. Wir haben nicht im geringsten die Absicht, den Türken oder irgend einer anderen Macht zu gestatten, sich die Sinai-Halbinsel anzueignen und da durch den Golf von Suez zu beherrschen." Ja, auf dem Wege nach Indien will England keiner Macht einen Stütz punkt gewähren. Was heute die Türkei am roten Meere empfinden muß, tvird Deutschland noch einmal am persischen Golfe empfinden, wenn erst die deutsche Bagdadbahn bei Koweit das freie Weltmeer erreicht. Für England kann übrigens seine jetzige feindliche Haltung gegenüber der Tür- kei leicht unangenehme Folgen zeitigen. Im Zentralsndan sind die Senussi gegenwärtig in reger Tätigkeit, dieselben sind grimme Feinde der Engländer und ein zu scharfes Vor gehen gegen die Türkei kann leicht zu einer bedrohlichen Er hebung der Mohammedaner führen. Auch in Südafrika hat England jetzt zu fürchten. Der Aufstand in Natal breitet sich immer inehr aus und nimmt einen gefahrdrohenden Charakter an. Mit China schloß England einen Vertrag, der die Beitrittserklärung Chinas zu dem in Lhassa mit den Tibetanern abgeschlossenen Uebereinkommen bildet. Man muß es den Engländern lassen, Schlafmützen sind sie nicht. Ueberall, wo ihre Interessen es erfordern, packen sie mit fester Hand zu und verstehen es, selbst diejenigen, die ihr Unglück nur ihnen verdanken, auf ihre Seite zu brin gen. So erklärte Kokowzew, dem bekanntlich die Aufgabe zufiel, die neue russische Anleihe zu stände zu bringen, daß eine anglo-russische ökonomisch-politische Annäherung durch führbar sei, daß beide Reiche viel gewinnen könnten, wenn sie ihre beiderseitigen großen Aufgaben in Persien ein schränkten, sich verständigten und daß auch die Frage bezüg lich Chinas und Tibets keine unübcrstcigbarcn Schwierig keiten biete. Alle europäischen Staaten suchen sich bei Eng land lieb Kind zu machen, alle suchen mit ihrem größten Feinde in ein immer engeres Verhältnis zu treten, alle machen vor König Eduard ihren Kotau und sind bestrebt, immer mehr von Deutschland abzurücken. Woran mag dies nur liegen? Ist wirklich König Edu ard der genialste Staatsmann der Gegenivart? Aus Stadt nud Laud. —* Dritte deutsche K u n st g c w c r b e a u s- st ellung Dresden 1900. Eine besondere Abteilung der Ausstellung ist der kirchlichen Kunst gewidmet. In dieser hat man versucht, in einigen charakteristischen Bei spiels,,, das zu vereinigen, was heutzutage im Dienste der Kirche an Edelgerät und Stickereiest in selbständig-lebendigen, Geiste geschaffen wird. Eine Sammlung alter Kelche, di" Prof. Berling zusammengestellt hat, wird dazu das Gegen stück bilden. Diese kirchlichen Kostbarkeiten werden in einem Raume ausgestellt, den Fritz Schumacher dafür gebaut hat. In einem tonnengewölbten Mittelraum sieht man zwischen einer kleinen offenen Säulenstcllung hindurch die Gegen stände in einem rings um den ^aal sich ziehenden schmalen Umgang aufgcbaut. Sie sind durch unsichtbar angebrachtes clektrisches Licht hell beleuchtet, während der Bescl-auer selbst im Halbdunkel bleibt. Dieser Raum wird vom Maler Richard Guhr, Dresden, mit großen Wandmalereien ge schmückt. — Auch das Schulhaus und seine Ausstattung hat die Ausstellung in den Kreis ihrer Aufgaben einbezogen In einem Klassenzimmer der für Neu-Eibau bestimmten Gemeindeschule stellt der Ausschuß zur Pflege heimatlicher Kunst und Bauweise in Sachsen mit Unterstützung des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts eine Reihe von Modellen aus, ivelche dem Schulbau aus dem Laude gewidmet und geeignet sein sollen, eine Anregung zu bieten, den Bau unserer Dorfschulen wirtschaftlich und künstlerisch mehr als bisher zu beeinflussen. Namhafte Architekten werden sich an diesen lehrreichen Arbeiten be teiligen. EtNn acht Modelle von Dorfschulen und zwar an- fangend mit einem Klassen- und einem Lehrmittelzimmer, sowie einer Lchrerwohnung bis zu solchen mit vier und mehr Klassenräumcn sollen einschließlich der erläuternden Grundrißpläne ausgestellt werden; daneben sollen aber auch ausgcführte Entwürfe vorbildlicher Arbeiten ausnxirtiger Künstler dageboten werden, um als Lehrmittel zu gelten, wie der Sinn für die Schlichtheit und Einfachheit in der Gestaltung der Außenansichten in einer dem Dorfbild: stimmungsvoll eingcpaßten Bauweise in Einklang gebracht werden könne mit einer gediegenen inneren Ausbildung der Lchrräulnc wie der behaglichen Ausgestaltung der Wohnung für unsere Lehrerfamilien. —* Schwedische Turner in Dresden. Gestern kam auS Potras eine Drahtmeldung von den nor dischen Turnern, lxiß sie bereits Dienstag, den 8. Mai, in Dresden cintreffen und bis mit Donnerstag hier bleiben werden. Demnach würde die Turnervorführung bereits für Mittwoch, den 9. Mai, und die Schwimmvorführung für Donnerstag, den 10. Mai, anzusetzen sein. An der Spitze der Turner steht Oberst Balck, weiter gehören dazu Frei herr v. Hermelin, Major im Husarcnregiment Nr. 5. Schonen, Hauptmann v. Drake vom Lcibgarderegiment zu Fuß Svea, Hauptmann Fick vom Artillerregiment Nr. 1 Svea. Hauptmann Fcstin im Trainbataillon Nr. 1 Svea, Graf v. Schwerin, Rittmeister im Husarenregimcnt Nr. 7 Kronprinz, ferner 0 Oberleutnants und 7 Leutnants von, 8,, 10.. 13.. 14., 19. und 27. Infanterie-Regiment, von, Feldjäger-Regiment Nr. 23. vom Leibbusaren-Regiment, vom Leibgarde-Regiment, von den Lroin-Batailloncn zu Fuß Svea und Nr. 5 Wcstmanland und vom Grenadier- Regiment Nr. 26. Dazu kommen 17 Siudentcn und 17 Schwimmer. Die schwedischen Herren werden Mittwoch abend von 8 Uhr an abwechselnd mit Turnern des allge- meinen Turnverein» in dessen Halle an der Devrientstraß- turnen; sic tverden außerdem die LurnlehrerbildungS- anstalt besuchen und dem Turnen von Schülern und von zwei Vereinen beiwohnen. —* An, Mittwoch nachmittag versuchte eine Frau, an geblich eine verwitwete Ingenieur H. aus Dresden-Plauen, Selbstmord, indem sie sich zwischen Laubegast-Hosterwitz von dem auf der Fahrt befindlichen Dampfschiffe in die Elbe stürzte. Der Schifsmannschaft gelang es, die Frau herauszuziehen, worauf sie herbeigerufenen Fischern an Land übergeben wurde. Reick. Am 7. Mai wird hier der neue Bahnhof, an der Linie Bodenbach- Dresden zwischen den Stationen Nieder sedlitz und Dresden-Strehlen gelegen, für den öffentlichen Tier- und Güterverkehr eröffnet. Freiberg, 3. Mai. Mitttvoch abend brannte die Holz mehlfabrik von Gretschel und Opitz bis auf die UmfassungS- mau«?rn nieder. Tie Entstehungsursache wird auf Selbst- entzündung zurückgeführt. Leipzig-Plagwitz. Im Monat Mai ist jeden Mittwoch und Sonnabend abends. Uhr Maiandacht im Turnsaal der katholischen Schule. Sonntags ist die Maiandacht um 6 Uhr und zwar mit Predigt. Leipzig - Plagwitz. 91 Kinder unserer Gemeinde sind an, Sonntag „Misericordia Domini" zur ersten heiligen Kommunion gegangen. Wiewohl alles aufgebotcn war. den Turnsaal unserer Schule — das ist immer noch das Gotteshaus der über 10 000 Seelen starken Gemeinde Leipzig-Plagwitz — der Weihe dieses schönsten aller Erdcn- tage entsprechend zu schmücken, so fühlten ,vir doch bei dieser Gelegenheit mehr denn je den ganzen herzergreifenden Jammer der hiesigen Kirchennot. Der kleine niedrige Saal war mit Menschen überfüllt. Dichtgedrängt knieten auf den, Fußboden die Erstkoiumunikanten. Der Gang der Kinder an die Kominunionbank ,var bei der Enge des Raumes mit immerwährenden Störungen verbunden. Stille, tiefe An dacht konnte nicht aufkoimnen — und das an einen, To^,e. den die Katholiken zu den unvergeßlichen zählen. Sollte sich denn wirklich keiner im sächsischen Vaterlande finden, der über Geld und so viel Opfermut verfügt, um die vom Staate vorgeschriebene Bausumme, die. dank der energi schen Arbeit des Herrn Pfarrers Stranz eine ansehnliche Höhe bereits erreicht hat, abzurunden und so diesem uner- träglickxm Elend ein schnelles Ende zu machen? — Eine ganze Reihe von Abfällen vom heiligen Glauben in unserer Gemeinde ist lediglich den kirchlick^n Verhältnissen aufs Konto zu setzen. Ungezählte erkalten in ihrer Liebe zur Religion und selbst unter den Gutgesinnten wird ein Un wille laut, den zurückzuhalten, nicht lange n,ehr möglich ist. Man bedenke, solche Kirchennot und ihre unausbleiblichen Folgen herrschen in Leipzig-West, da, wo der deutsche Sozialismus seine Garde stationiert l)at, wo tausend Hände und Zungen sich regen, den, katholischen Volke Treue und Glauben zu verekeln. — Nur wer inmitten dieser Bewegung steht, das Verderben der Seeln mit ansehcn und die Leiden mit durchkosten muß, wird den ganzen Ernst der Lage zu würdigen verstehen, und ihm ist es wahrhaftig nicht übel zu deuten, wenn er kleinmütig ausruft: „Hilf, Herr, sonst gehen wir zu Grundel" Zwickau. Eine Ausstellungszeitung wird tvährend der hiesigen Gewerbe- und Industrieausstellung hier herauSgc- geben. Sie erscheint täglich. — Die sieben Steinkohlen- aktiengesellschaften des Zwickauer Reviers haben in' den Jahren 1900 bis 1904 12^ Millionen Mark Ueberschüsse gcivährt und 10 258 937 Mark Löhne gezahlt. Hohenstein-Ernstthal, 3. Mai. Im nahen Dorfe Ober- lungwitz entstand Mittwoch morgen 3 Uhr in der Scheune rines Gutsbesitzers Feuer, das sich schnell auf das nebenlie gende Seitengebäude, das von drei Mietsfamilicn bewohnt >var, ausbreitete. Die Leute konnten nur das nackte Leben retten. Versichert war nur ein Mieter. Gcising. Auf dem Geisingberge wird der Erzgebirge- zweigverein in allernächster Zeit ein Unterkunstshaus er bauen lassen. Schlettau i. E. Ein Brandstifter scheint hier sein Un wesen zu treiben, denn nachdem vor ct,va acht Tagen ein .Haus durch Feuer zerstört wurde, sind Mitttvoch abend drei nebeneinanderstehende Scheunen bis ans die UmfassungS- mauern niedcrgebrannt. Asch, 3. Mai. Dem Beschlüsse des Jndustricllenvereins gemäß wurden die am 1. Mai der Arbeit fcrngebliebeneu Arbeiter ausgespcrrt. Die Fabriken sind nur teilweise im Betrieb: die große Spinnerei der Firma Christ. Fischers Söhne ist ganz geschlossen. Verhandlungen zwischen Aus gesperrten und Unternehmern finden nicht statt. Hirschbrrg i. Schl., 2. Mai. In einer an, Sonntag ab- gekraltenen Hausbesitzer- und Bürgerversammlung führte der Klempnermeistcr Leder den Vorsitz. Leder, dem wegen seines Verhaltens in der Versammlung Vorwürfe gemacht wurden, ging erregt nach Hause und beging Selbstmord, indem er sich durch einen Schuß verletzte und da»,, eine Dosis Strychnin „ahn,. Ter 50 jährige Mann hinterläßt Frau und vier Kinder. Verein-nachrtchren. 8 DrcSden-Johnunstadt u«d -strieseu. Der VolkS- verciu für das katholische Deutschland, Bezirke Iohann- stadt und Striesen, veranstaltet an, Sonntag, brn 0. Mai. abend» 8 Uhr. im Hotel Sachsenhof am Bcnbarossaplatz einen Familtenobend mit Vertrag. Der Abend verspricht sehr genußreich zu werden. Die werten Mitglieder. Freunde und deren Damen werden um rege Beteiligung gebeten. ß Meißr«, den 5. Mai. Am morgigen Sonntag wird der katholische Gesellende,ein sein Slistnngrstst um */,9 Uhr im Gesellenbauie obballen. Bericht, dere Bor trüge sollen den Abend verschönen. Hoffentlich wird er von Mitgliedern und Ehrenmitgliedern recht gut besucht werden. 8 Meißen, 4. Vdai. Sonntag, den 6. d. M. feiert der katholische Tesellenverein sein Stiftungsfest, verbunden mit Generalkomm,inion. Allgemeine Beteiligung ist Pflicht. Zu der im GesellenhauS stattfindenden Unterhaltung ladet alle Freunde und Gönner des Vereins frenndlichst ein der Vorstand.