Dem Herrn Karl Wilhelm Dornick wohlverdienten Pfarrer der evangelischen Gemeinde Haynewalde ihrem Hochverehrten Ehrenmitgliede am Tage Seiner Fünfzigjährigen Amts-Jubelfeier den 2. April 1865
Titel
Dem Herrn Karl Wilhelm Dornick wohlverdienten Pfarrer der evangelischen Gemeinde Haynewalde ihrem Hochverehrten Ehrenmitgliede am Tage Seiner Fünfzigjährigen Amts-Jubelfeier den 2. April 1865
Verleger
Jungandreas
Erscheinungsort
Görlitz
Erscheinungsdatum
1865
Umfang
24 S.
Sprache
Deutsch
Signatur
L VIII 250
Vorlage
Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften Görlitz
Alle alttestamentlichen Schriften, auch die historischen, haben eine poetische Form und bestehen aus Gesängen. Diese poetische Form hat nicht die Natur eines regelmässigen sprachlichen Metrums, wie wir es m den Dichterwerken der Griechen und Römer finden, und in den neueren Sprachen an wenden, sondern den Character des musikalischen Tactes und Rhythmus. ' Sie besteht in einer regelmässigen Abtheilung des Sprachstoffes in Verszeilen und Strophen. Die Verszeilen eines Gesanges haben gewöhnlich eine gleiche Anzahl von Hebungen, welche den musika lischen Tacten mehr als den classischen Versfüssen entsprechen. Die Strophen haben in der Regel eine gleiche Anzahl von Verszeilen. Den Schlüssel zur Auffindung dieser rhyth mischen Form der alttestam entliehen Gesänge haben wir in den Accenten, welche nach dem Zeugnisse mehrerer alten Rabbinen ursprünglich musikalische Noten sind, die nicht blos den Rhythmus, sondern auch die Melodieen der Gesänge bestimmen. Nach diesen Annahmen ist die Uebersetzung der Psalmen gearbeitet, von welcher ich hier einige