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16 Vollkommen (thamam) ist das Gesetz, kein Mangel und kein Fehl daran, wie an den Gesetzen, welche die Menschen machen. In ihm liegt die Kraft, nicht durch Zwang und Gewalt, sondern durch eine unwiderstehliche geistige Macht die Seelen zu regieren und wenn sie sich vom rechten Wege des Lebens verirrten, zur Umkehr zu bewegen, zu bekehren (schub). Wahr, gewiss, treu und zuverlässig sind die Zeugnisse (neemanah) und die Offenbarungen (eduth) des Ewigen, welche er als bestimmte Verordnungen von sich ausgehen lässt. Wer sie beachtet, darüber nachdenkt, sich in sie vertieft, sie studirt, den machen sie aus einem unwissenden, unerfahrenen, ein fältigen und leichtgläubigen Thoren (peti) zu einem Weisen (chakham), der kundig, erfahren, klug, verständig und geschickt sein Leben zu nützen weiss (v. 8.). Aus den Gesetzen und Zeugnissen des Ewigen fliessen seine Gebote (piqqudim) gleich Strömen aus einer gemeinsamen Quelle. Sie sind recht (jescharim). Sie gehen alle gerade, ohne Umschweife und Krümmungen auf das Ziel los. Dies Ziel ist das Glück und Wohlsein der Menschenkinder. Und so erfreuen sie (samach) das Herz eines Jeden, der ihnen Gehorsam leistet. Jeder einzelne Befehl (mizvath) ist klar und deutlich (barah), also dass ihn Niemand miss verstehen kann und zeigt uns genau wohin wir unsre Schritte zu lenken, was wir zu thun oder zu lassen haben, um selig zu werden (v. 9.). Die Gottesfurcht (jiräth jhovah) bewahret uns vor der Ueber- tretung der göttlichen Gebote und Befehle und heiligt uns. Sie besteht, sie bleibt uns als das beste Gut, wenn uns Alles andere verloren geht, als der unvergängliche Schatz, den wir ins bessere Leben mit hinüber nehmen. Wer sie hat, der erschrickt auch nicht über die Gerichte (mischpat) des Ewigen, sondern unterwirft sich ihnen mit Demut und Ergebung. Denn er weiss wohl wie Gott es meint. Er erkennt darin nur die Treue, mit welcher der himmlische Vater seine Kinder erzieht, durch heilsame Heimsuchungen, die alle- sammt gerecht und wohlverdient sind (v. 10.). Und so lobet und preiset er sie als das Köstlichste und Süsseste was es giebt, leuchten des reines Gold, Honig und Honigseim (v. 11.).