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Sächsische Volkszeitung : 06.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190611063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19061106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19061106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-11
- Tag 1906-11-06
-
Monat
1906-11
-
Jahr
1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.11.1906
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lich geschlossen, Ehescheidungen kommen nie vor, uneheliche Kinder gibt es nickst, die größte Sittlicksteit herrscht bei jung und alt, Feindschaften, falsckx: Eide und Totschläge sind gar nicht denkbar, das heilige Abendmahl wird öfters im Leben und vor dein Sterben andächtig genossen und ohne Aus- nähme lassen sich alle kirchlich begraben. Da ist es doch ganz natürlich, daß man in heiligen: Eifer auf die Schäden und Gebrechen der katholischen Kirche hinweist, Papst, Bischöfe, Priester. Klöster, Orden, Zeremonien und Einrichtungen derselben in dem Lichte des lauteren Evangeliums zeigt und in saftigen Sprüchen vor dieser Ausgeburt der Hölle warnt. Wo aber bleibt die von uns so streng geforderte Toleranz? Ja. Freiheit, die ich meine. —h— Ru«d»rg, 2. November. Drei Menschen haben bei einer furchtbaren FeuerSbnmst. die in der Nacht zum Donnerstag in der nahen Ortschaft Schnauhübel wütete, den Flammentod gefunden. Trotz verzweifelter An- strengungen war cs nicht möglich, alle Bewohner des Hauses Nr. -15 in Sicherheit zu bringen. Verbrannt sind der siebenjährige Knabe Emil Kloß, dessen acht Monate altes Schwesterchen und die Großmutter der Kinder. Frau Franziska Rainiich. Durch Flugfeuer geriet alsbald auch daS mit Stroh gedeckte Haus Nr. 43. Eigentum des Schlossrrmeisters Schier, in Flammen. Hier gerieten die Einwohner Hiecke und Frau ebenfalls in die Gefahr, den Flammentod zu erleiden. Sie retteten sich schließlich durch einen kühnen Sprung. BeideHänier sind völlig z rtört worden. Komotau, 3. November. In Oberndorf, einen: Vororte von Konrotau, ereignete sich gestern eine schreckliche Bluttat. Die Tagarbeitersgattin Jda Trncka, die erst kürzlich aus der Irrenanstalt als geheilt entlasse:: wurde, kan: in den Hof deS Oekonomen und Grundbesitzers Zein uift> fragte nach dessen Tochter. Als diese, ein 18 Jahre altes Mädchen, herbeikam, bat die Trucka um eit: Bündel Heu. Fräulein Zein sagte bereitwilligst zu und begab sich mit der Trucka auf den Heuboden. Dort angelangt, zog letztere plötzlich -ein großes Messer hervor, überfiel das Mädchen vor: rück wärts und dnrchschmtt ihm den Hals, so daß die Wirbel säule bloßlag. Tann eilte die Mörderin, die offenbar wie der ii: Wahnsinn verfallen war, nach.Hause und durchschnitt sich mit demselben Messer die Kehle. Tie beiden Schwerver letzten wurden ins Spital gebracht. Dort ist die Trucka be reits gestorben. Fräulein Zein ringt ebenfalls mit dem Tode. BeretuSnLtyrtSsteu. 8 Dresden. Das kürzlich gegrnichete katholische Kreuz- dündnis hält am Mittwoch, den 1-1. d. M., eine Versammlung ab, bei tvelcher die Vorstandtvahl vorgenommen werden toird. 8 Dresden-Löbtau. In der an: Sonntag, dei: 28. Okto ber stattgefundenenen Versammlung des Volksvereins für das katholische Deutschland sprach an Stelle des verhinder ten Herr,: Präfekten Müller Herr Pfarrer Rudolph über die kircheupolitische Lage in Frankreich und das Trennungsge- setz. Ter Herr Redner erläuterte die einzelnen Artikel des Gesetzes und forderte zun: Schluß seiner interessanten Aus führungen die Anwesenden auf, treu zu unserer heiligen Kirche, treu zu unseren: Volksvereine und treu zu unserer politischen Vertretung zu stehen, damit wir nicht zu den selben traurigen Verhältnissen kommen wie unsere Glau- bcnsgerwssen in Frankreich. Lebhafter Beifall belohnte den Herrn Redner für seine schönen Worte. Zum zweiten Teile der Tagesordnung, betreffend den Stand unserer Kirchen- bauaiMllegenheit, erstattete den Bericht über diz: bisherige Tätigkeit des Komitees der Vorsitzende des letzteren Herr Pfarrer Haselberger. Eine lebhafte Aussprache schloß sich den Ausführungen an; und cs wurde allseitig der Wunsch lailt, daß die Sammlungen ettvas energischer vorgenommen werden möchten. Eine Resolution an den hochwürdigsten Herrn Bischof Dr. Aloys Schaefer wurde einstimmig ang-e- nonnnen, in welcher die Bitte ausgesprochen wurde, daß der hochwürdigste Herr unseren so notwendigen Kirchenbau unterstützen und fördern helfen möge. Zun: letzten Punkte der Tagesordnung: „Unsere mißlichen Schulverhältnisse" wurden die unhaltbaren Zustände einer eingehenden Erörte rung unterzogen. Es wurde der Wunsch laut, daß die Löb- tauer Katholiken sich mit den nraßgcbenden Körperschaften in Verbindung setzen möchten, damit bei der nächsten Schul vorstandswahl auch ein Löbtauer in den Schulvorstand ge- tvählt wird, um dort für die Beseitigung der Mißständc cin- zutreten. Auch wurden die Anwesenden ersucht, sich die sächsische Staatsangehörigkeit zu erwerben, um ihre Stimme hierzu in die Wagschale tverfen zu könne::. Um 11^ Uhr tvurde die gut besuchte und anregende Versammlung ge schlossen. 8 Dresden - Pieschen. Mittwoch, den 14. d. M. der- anstaltet der kathol. Volksverein Hoffnung in Watzkes Etablissement an der Leipziger Straße fein 14. Stiftungs fest, bestehend aus musikalischen Vorträgen. Theater, Waren- verlosung und Ball. Beginn ^9 Uhr. Auf die Feier, die besonders genußreich zu werden verspricht, sei schon jetzt bingewiesen. 8 Pirna. Kath. Arbeiterverein. Vorstands-Sitzung am v. November in Augustusbad. Anfang pünktlich 8 Uhr. Vermischte-. V Dem Hauptmann von Köpenick, der sich im Berliner Untersuchungsgefängnis befindet, gehen sogar Liebesgaben zu. kleinere Geldbeträge. Eßwarcn usw.. die von Stammtischen und ans ähnlichen Kreisen gestiftet wurden. Ob diese Dinge dem falschen Hauptmann aus- gehändigt werden dürfen, steht dahin. Es haben sich auch Kuriositätenliebhaber gefunden, die die Möbelstücke des Zimmers aufkaufen, in den: der erfinderische Zuchthäusler gehaust hat. Für den Tisch, an dem der Herr Spitzbube beim Frühstück gesessen hat. als er verhaftet wurde, sollen 40 Mk. gezahlt worden sein, Wert soll er 3 Mk. haben.'— ..ES muß auch loche Käuze geben!" v Das Sinken der atlantischen Küste Anrerikas ist von Geologen festgestellt »vordem Die Ent- deckung erfolgte anläßlich der Neuversorgung Neuyorks mit Wasser, die 660 Millionen Mark kostet. Es wird behauptet, daß Coney Island in Jahrzehnten wegsinken wird und daß sogar die Freiheitsstatue zu gegebener Zeit unter den Wasserspiegel gerät. Selbstverständlich ist dann auch Neu- York von der Ucberflutung bedroht. Die Neuyorker Blätter schreiben ganze Leitartikel über diese Gefahr. Neues vom Tage. Trier, 4. November. Es steht fest, daß cs in der Tat ein Selbstmord rvar, den Feldwebel Lünsmam: be- galten hat. Dieser war im vorletzten Manöver in eine Schlägerei verwickelt Uwrden und wurde »vegen unbefugten Gebrauchs seiner Schußwaffe zu drei Wollen Gefängnis verurteilt. Während der l>eutigcn Paroleausgabe sollte das von: Oberkriegsgericht und ReichSmilitürgericht be stätigte Urteil verlesen »vordem Lünsmann suchte deshalb vorher den Tod. Berlin, 3. Novc:nber. lieber die Gesundheit des .Hauptmanns Voigt, des Köpenicker Kassenräubers, waren heute allerhand Gerüchte verbreitet. Er sollte einen Blut sturz erlitten haben. Richtig ist nur. daß er körperlich sehr, herabgekommen und magenleidend ist. Er befindet sich je doch nicht im Lazarett, sondern in einer Zelle des Unter- suchungsgefängnisses. Dungeneß. 5. November. Die Bark „Schiller", von Bremen hat sich gestern Abend beim Sturm im Kanal von ihren Ankern loSgerissen und ist in der Ostbucht auf Strand getrieben. DaS Schiff befindet sich in kritischer Lage. Ein Rettungsboot ist zurHülfeleistung abgcgingen. London, 3. November. Aus Newyork wird jetzt ausführlich gemeldet: Der Sekretär des Peary-Arttc-Klub Bridgemann erhielt folgende Depcsck-e von .Peary, datiert Hopedale über Twilingate-Jnfel, 2. November: „Die „Noosevelt", das Schiff der Expedition, überwindterte an der Küste von Grant-Land, etwas nördlich vom Hauptquar- tier des Alert in: Winter 1884/86. Wir gingen im Februar auf Schlitten über Kap Herla und Kap Kolunllna nach Nor den, wurden aber durch offenes Wasser zlvischen den: 84. und 86. Breitengrad cnrfgehaltem Jenseits des 86. Breiten grades zerbrach nach seckis-tägigem Sturm das Eis, sckmitt die Verbindung mit den Unterstützungskolonnen ab und trieb uns nach Oster:. Wir erreichten den 87. Grad 6 Mi nuten, über das Eis stetig nach Osten treibend. Auf der Rückkehr aßen wir acht unserer Hunde. Wir trieben nach Osten, wurden durch offenes Wasser cmfgehaltcn und erreich ten endlich die Nordküste Grönlands in bedrängter Lage. Wir erlegten einige Moschusochsen nick) kehrten die grön ländische Küste entlang nach den: Schiffe zurück. Die beiden Unterftützungsabteilnngen wurden nach der Nordküste von Grönland getrieben, eure von ihnen wurde in halb verhun gertem Zustande gerettet. Nach einer Woche Erholung fuh ren wir auf Schlitten nach Westen, vollendete:: die Tour an der Nordküste von Grant-Land und erreichten weiteres Land nahe beim 100. Meridian. Die Heimreise war ein unauf hörlicher Kampf mit Eis, Sturm und widriger See. Es fand kein Todesfall oder Krankheit ivährend der Expedition statt." Bridgemann erklärte, er zlvoiffc nicht, daß Peary sich auf der Rückkehr befindet. Die lnsher erreichte größte Nordhöhe sei 86 Grad 34 Minute::, die durch Kapitän Cagui von der Expedition deS Herzogs der Abruzzen er reicht wurde. Paris, 3. November. Der wahnsinnige Kaiser von Annan:, Thanhthai, wurde mit Zustimmung des französi schen Residenten von: Familienrate abgesetzt und unter Be- ivachnng gestellt. Man wird ihm einen Sohn des Kaisers Gialong zun: Nachfolger geben. S ch a ngha i. Die Missionare berichten? In: Norden der Provinz Kiangfu herrscht große Hungersnot. Ettva zehn Millionen Menschen sind dem Hungertod«: nahe. Die Be hörden verhindern die Bevölkerung an der Auswanderung, tun aber keine Schritte z:rr Besckxffffmg von Nahrungs- mittel::. Die Ruhestörungen, die bisher unerheblich nnren, nehnwn jetzt zu. Telegramme. Posen, 3. November. Vor dem hiesigen Landgericht sind wegen der Aufforderung zuin Schulstreik bereits 40 Prozesse anhängig -gemacht. Heute wurde die Reihe eröffnet mit der Verhandlung gegen den Nedakteub Spontanski von: Gonser Wielkopolski und Sivia-la von der Prace. Auf An trag der Verteidiger wurde trotz des Widerspruchs des An klagevertreters die Vertagung beider Sachen ausgesprochen, da festgestellt tverden sollte, ob die Schulverordnung des Oberpräsidentei: rechtsgültig ist. Auch wurde seitens der Verteidigung darauf hingewicsen, daß Artikel 26 der preu ßischen Verfassung, den Neligionsgesellsä-aften die Verfügung über die Einteilung des Religionsunterrichts zuerkcnnt. Paris, 4. November. In der französischen Sektion des hier tagenden Kongresses der kolonialen Presse Frank reichs und des Auslandes wurde heute ein Bericht der- lesen über die Punkte, die Frankreich besetzen niüßte zur Verbesserung seiner Kolonien oder ihrer Sicherung in: Falle eines Weltkrieges. Es heißt in den: Berichte, Frankreich müsse die Insel Hainau, die das südchincsische Meer be- herrscht, und verschiedene chinesische Provinzen, die auf gezählt werden, besetzen. Was Marokko betreffe, so müßten im Gebiet des großen Atlas die Punkte Toudja. Figig und Moulain überwacht werden. Weiter beschäftigt sich der Bericht mit der Frage der Grenze zwischen Tunis und Tripolis und sagt. Tunis müsse für den Fall eines türkisch-italienischcn Konfliktes eine sehr scharfmarkierte Grenze haben. London, 6. November. In den: Ansstande in der Gegend von Rhondawulley und Pontystridd gibt sich auf seiten der Bergarbeiter große Neigung kund, zur Arbeit zurückzukehren. 6000 Ausständige »vcrden voraussichtlich an: 6. d. M. die Arbeit wieder aufnehnren, nachdem ein großer Teil der mchtorganisiertcn Arbeiter den: Berg arbeiterverband beigetrcten ist. Glasgow, 6. November. Die Lage im Schiffbauer streik bat durch das Eingreifen des Verbandes der schiffs- baulichen Gewerbe eine ernstere Gestalt angenommen. Da dieser Verband tatsächlich fast alle Arbeitgeber in der Schiffs- bauindustrie Großbritanniens umfaßt und die Arbeitgeber jeden: Kompromiß gänzlich abgeneigt such, so kann jetzt nur noch eiru: Kapitulation der Arbeiter verhüten, daß die ganze Schiffsbauindustrie in den Streik hineingezogen wird. Am letzten Sonnabnü: sind von den Clydewcrften noch mehr Leute entlassen worden, und die Werften werden bald ganz zun: Stillstand kommen. Edinburz, 5. November. Keir Hardy stellte in einer Rede, die er gestern in einer Versammlung hielt, in Abrede, laß der Sozialismus oder die Arbeirerpartei durch den Ausfall der Stadtratswahlen einen Rückschlag erhalten habe. Die Niederlage der Fortschrittspartei in London bedeute einen Triumph des Elektrizitäts« und anderer Trusts, die 50 000 Lstr. für den Wahlkampf aufgewendet hätten. Theater und Mrrftt. I Wochenspiel plan der Königlichen Hoftheater. Opernhaus. Montag: »Oberon" (7 Uhr). Dienstag: »Fidelio" (V»8). Mittwoch: »Orpheus und Eurydike." »Flauto solo" (7). Donnerstag: »Die Fledermaus" (7). Freitag: II. Sinfonie- Konzert, Serie (7). Sonnabend: »Manfred" (>/,8). Sonntag: .Oberon" (7). Montag: .Figaros Hochzeit" (7). — Schauspiel haus. Montag: ,D:e Wildente (7). Dienstag: »HerodeS und Marianne" ('/>L). Mittwoch: »Der Biberpelz" ffr»). Donnerstag: »Zur Erinnerung an Schillers Geburtstag: »Die Jungfrau von Orleans" (7). Freitag: »Lohndiener' ('/»>). Sonnabend: »Der Dieb." »Der verlorene Sohn" (>/,8). Sonntag: »Der Biblio thekar (V>>8). Montag: »Lahndiener" ('/,>)- I Rriidenztheater. Heute, Dienstag, sataie Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend wird die dreiaktige Operette »Die lustige Witwe van Franz Lehär wiederholt, welche allabendlich vor auSoerkauslem Hause mit großem Beifall in Szene geht. Freitag wird im Operetten-Abonnement, dritte Serie. »Die schöne Helena" gegeben. I Zentraltheater. Die erste Aufführung von »Der Stern von Bethlehe m", deutsches Weihnachtö- und Krippen- spiel in 4 Bildern von F. A. Geißler, Musik von G. Pittrich, findet, wie bereits bekanntgegeben. Sonntag den 11. November nachmittag» >/x4 Uhr statt. Eintrittskarten sind täglich von 10 bis 2 Uhr an der Kaffe des Zentraltheaters zu haben. > Für das erste Abonnementskonzert deS Kgl. Konservatoriums am Dienstag, den 6. November, abends l/,8 Uhr, in: Vereinshause ist folgendes Programm festgesetzt: Große Ouvertüre Nr. 3 von Beethoven: Arie »Auf starkem Fittiche" von Haydn; L^lnplionio vspngnols für Violine mit Orchester von Lalo; Lieder von Hugo Wolf: »Verschwiegene Liebe": »Der Knabe und das Immelein': »Auch kleine Dinge"; »Der Gärtner"; Sinfonische Variationen für Klavier und Orchester von Cäsar Franck; Frauenterzelt »Lied vom Winde" von Rein- hold Becker (Zusammengesangsklasse Klage): »Murmelndes Lüftchen" von Jenzen; „Oimnuc»« ospagnoio" von Delibes; Ouver türe 18:2" für großes Orchester von Tschaikowsky. — Solisten: Frl. Ba!damuS (Violine), Frl. Martick (Gesang), Herr Pianist Walter Lehmann an Stelle deS Herrn Kammervirtuos Bachmann. Eintrittskarten sind im Königl. Konservatorium, Landhausstr. 111. zu haben. j Am 8t. Oktober beging der Dresdner Männer- gesangverein unter zahlreicher Beteiligung des Ncustädter Kasinos fein dreißigjähriges Stiftungsfest. Die Feier wurde eingeleitet durch einen Festaktus, den ein schwung voller. von dem Vercinsmilgliede Herrn Freygang verfaßter und von diesem mit ausdrucksvoller Begeisterung gesprochener Prolog eröffnete. Hieran schloß sich der von der Sängerschaft vorgetragene Chor »Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre". Sodann wurden durch warme, zu Herzen gehende Worte des ersten Vorsitzenden. Herrn Königs. Hoflieferanten Gustav Schreiber, diejenigen Herren geehrt, welche dem Vereine seit seiner Gründung als aktive Mit glieder angehören. ES sind dies die Herren Ministerialsckretär Markus, Kassierer Pasig und Kaufmann Karl Schütze. Eine be sondere Ehrung wurde den: Vereinsdirigenten, Herrn Kantor Paul Schöne, dadurch zu teil, daß ihm mit Rücksicht auf seine besonders erfolgreiche Arbeit im Vereine, die goldene Vcreinsehren« nadel überreicht wurde. Durch herzliche Ansprache seitens des zweiten Vorsitzenden. Herrn Kaufmann Karl Schütze, und '.'.rE. reichung einer in kostbarer Ledermavpe gebundenen, prachtvollen Ehrenurkunde, brachte der Verein dem ersten Vorsitzenden seinen Dank für dessen unermüdliche Förderung des Vereins »um Aus druck. Eine ehrende Ueberraschung wurde auch dem Vereine !n seiner Gesamtheit zu teil, indem ihm von seinem passiven Mit glieds. Herrn Kommerzienrat Dr. E. Reichardt, ein mit Widmung versehener silberner Prnnkpokal dediziert wurde. Den feierlich ver laufenen Aktus beschloß der Vortrag des Chores »Das deutsche Lied" von Attcnhofer. Nach kurzer Pause begann die Festtafel, an welcher gegen 150 Personen teilnahmen. Den ersten Trink spruch widmete nach hergebrachter Sitte der Vorsitzende, Herr Schreiber. Sr. Majestät dem König und dem Königlichen Hause. Sodann überbrachte Herr Professor Dr. GraveliuS die Glückwünsche des dem feiernden Vereine eng befreundeten konservativen Vereins, der — obwohl selbst streng gerichtet auf die konservativen Ziele — doch die Gesinnung eines jeden königstrcucn und vaterländisch denkenden Bürgers hochachte, wenn er auch nicht zu seiner Partei gehöre. Weitere Trinksprüche wurden auSgcbracht auf den DcreinS- dirigcnten, die Vorstandsmitglieder, die Damen, die Gäste und die Presse, ebenso auf die Jubilare. Unter den musikalischen und deklamatorischen Darbietungen sei insbesondere ein Duett der Herren Opernsänger Fricke und Juwelier Starke, sowie auch die humoristischen Vorträge des Herrn Schauspieler Max Neumann genannt. Nach der Tafel hielt ein flotter Ball alle Teilnohmer noch lange in animicrtcstcr Fcststimmung zusammen. I Konzerte und Vorträge tm Oktober 1906.— Arrangement« und Eintrittskarten: F. Ries. Königl.Hof-Muftkalien« andlung, Konzert-Agentur und Piano-Lager (Inhaber: F. Plötner) eestraße 2l (Kaufhaus). Paul Colberg, Konzert zu Gunsten deS Preußischen Hilfsverein. Mitwirkung: Paula Doenges (Ges«ng), Harry Fielt» (Klavier), Triovereinigung »Bachmann-Bärtich-Stenz", Paul König (Flöte), Wilhelm Nöthlich (Klarinette). Richard Rokohl (Viola) und die Robert Schumannsche Singakademie. Mittwoch den 7. November» abends '/,8 Uhr, Bercinöhaus. Eintrittskarten L 4. 3, 2 Bestellungen auf Plätze nimmt auch die Königl. Sächs. Hof- Musikalienhandlung von Ad. Brauer (F. Plötner). Neustadt. Hauptstraße 2, entgegen. — Kartenverkauf von S—l, 3—6 Uhr. Katholisches Arbcitersekretariat Dresden-Löbtau, Wernerstraße II. Unentgeltliche Auskunft und Arbeitsnachweis. Sprechstunden von I I—I Uhr und von 8—2"/, Uhr. Leipziger Wotksöureau öffentliche gemeinnützige Auskunft« st eile Vriminaischer Steintveg 18, II- Wochentags von S bi« Uhr und von Vr8 bis >/,8 Uhr. Monatsbericht des Stkllennaihnikisks chrißlichkr und uationalkr Arbeiter Leipzig. Herberge -«» Heimat Nr. 4. Arndlstr. 81. Die Inanspruchnahme de« Stellennachweise« war: 123 Stellen angebote und 5,2 Stellengesuche, 48 Stellen wurden besetzt. Der Stellennachweis, welcher hauptsächlich für die Mitglieder der christ lichen Gewerkschaften, der evang. Arbeitervereine, der kath. Gesellen- und Arbeitervereine und der evang. Jünglingövrreine geschaffen wurde, wird von diesen noch viel zu wenig benutzt, so daß er zahl reiche Richtmilglieder in Arbeit brachte, um möglichst viel Stellen besetzen zu können. ES wird den Mitgliedern vorgenannter Vereine empfohlen, sich an den Stellennachweis zur Vermittelung von Arbeit zu wenden, da jederzeit offene Stellen aller Berufe vor handen sind. Geschäftszeit 7—8 Uhr abend«. Die Verwaltung t. A.: R. Gläsche, vors, de« christl. GewerkschaftSkartrllS.
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