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von Klein-Tschirina gehört nicht ins Gefängnis, sondern in eine Nervenheilanstalt. L)e'»errei t,-Ili,qaru. — Der Fkldzrugmeisttr Latscher v. Lauendorf ist zum LandesverteidigungSininister ernannt worden. — Am 27. Oktober trafen die Särge mit den Gebeinen -es in der Verbannung gestorbenen ungarischen National helden Franz Nakoczy, seiner (ikmahlin, seiner Mutter Ilona Zriiiyi, seines Sohnes Josef sowie des Grafen und der Gräfin Nikolaus Bercsentzi, des Grafen Anton Ester- liazy, Einerich Thökölys und des Hofmeisters öttkolaus Sibrik ein. Am Vahnhose hatten sich die städtischen Be hörden, die Mitglieder der gesetzgebenden Körperschaften und zahlreiche städtnck>e Abordnungen aus dem ganzen Lande eingefrmden. Nachdenr die Särge mit den Gebeinen der National Hel den auf die bereitstehenden Galawagen ge hoben worden lvaren, fuhr der feierliche Zug in die Stadt. Den Särgen folgten die Nachkommen der gefeierten Toten. Im Zuge gingen ferner die Minister und Staatssekretäre, die Mitglieder des Magnatenlmuses und des Avgeordneten- l-auses, sowie andere Hobe Staatswürd'enträger usw. In der Kirche begann ein vom Kardinal Fürst-Primas Vas- zary zelebrierter Gottesdienst, nach dessen Beendigung sich bie Deputationen in die evangelische stirche begaben, wo unter Leitung des evangeliscl-en Bischofs Gustav Scholtz auch für Thötöly ein Traucrgottesdienst abgelialten wurde. Sodann erfolgte die Abfahrt nach Budapest. Mustlanv. - - In Petersburg wurde am 27. d. M. im Zentrum der Stadt in der Nähe der Wosnesenskibrücke auf einen ge schlossene» Wagen mit einer Geldsumme von 600 000 Rubel der Gouvcrnementsrentei ein Bombenattcntat ausgeführt. Es wurden zwei Bomben gescl>leudert. Zwei Gendarmen, ciire Passantin rnid die Pferde wurden verwundet. In mehreren Häusern sind die Schreiben zertrümmert. Die den Wagen begleitenden (Nmdarinen gaben einige Salven ab. Das Geld befand sich in drei Ledertaschen. Zwei Taschen, deren eine 36G) Rubel in Gold, die zweite 368 000 Rubel in Kreditbillelten enthielt, wurden von den Uebeltätern ge raubt, »nährend es gelang, die dritte. 220 400 Rubel in Wertpapieren enthaltende Tasche einem der Flüchtigen zu entreißen. Bei der Verfolgung wurde ein Räuber durch Säbelhiebe, ein anderer durch Schläge mit dem Gewehr kolben getötet. Die Räuber hatten offenbar dem Wagen in einer an der Ecke der Fonarnystraße und des Kathrinen- känals gelegenen Bierhalle aufgelauert. Es hatten sich 16 bis 20 Personen in der Bierhalle befunden; zwei davon wurden bei der Haussuchung in diesem Gebäude verhaftet. Bei dem Kampfe wu> den sechs Personen verwundet. - Auf Verfügung des Kriegsministers beginnen in den irischsten Tagen in allen Lfsizicrsschulcn Vorlesungen von Universitätsprosessoren über die gegentvärtige Staats ordnung und über Privat- und Staatsrecht in konstitutio nellen Staaten. — In dem Prozesse gegen den Arbeiterdeputiertenrat lehnte der Gerichtshof die Anträge der Verteidigring, das Schreiben deS früheren Polizeidirektors Lopuchin an Stoly- pin den Prozesakteu beizusügen und Lopuchin als Zeugen vorzuladen, ab. Die Verteidiger erklärten darauf, es er scheine ihnen nunmehr zweifelhaft, ob sie ihrer Aufgabe, die Wahrheit über Pogrom und Gegenrevolution aufzu decken, gerecht werden können, und legten die Verteidigung nieder. Zur Erinnerung an die Ereignisse des vorigen Jalwes traten die Arbeiter einiger Fabriken in Charkow in einen eintägigen Ausstand. Sie versuchten am 27. d. M. den Straßenverkehr zu verhindern und die Schließung von Läden zu erzwinge'». Ter Friedhof, auf dem die Opfer der vorjährigen Unruhen beerdigt sind, ist von Polizei und Militär besetzt, um Kundgebungen zu verhindern. Im Kreise Stnwropvl töteten mit Gewehren bewaff nete Räuber einen Steuer-Einnehmer, seinen Begleiter nud einen Postknecht und entkamen mit 26 000 Rubel, die sie dem Steuereinnehmer abgenommen liatten. — Im Dorfe Knsvwka wurden einein Gutsbesitzer 40 000 Rubel geraubt. Die Räuber entkamen. Marokko. - Frankreich hat den .Kreuzer „Jeanne d'Arc" wegen der Vorgänge in Arzila nach Tanger abgesandt. Spanien lasse ebenfalls einen Kreuzer nach der marokkanischen Küste nbgehen. Frankreich und Spanien wwrden also auf Grund des von der Algeciras-Konferenz anerkannten Polizei- rechtes bandeln. An Bord der „Jeanne d'Arc" wurden 300 Mann über den gewöhnlichen Bestand als Landungs truppen eingeschisft.. Die Einnahme der Stadt Arzila durch Naisuli erfolgte, nachdem sich die räuberischen Bergstämme in deren Gewalt sie sich mehrere Tage befunden hatte, vor seiner überlegenen Macht zurückgezogen halten. Nach der „Aigenee Halms" ist Naisuli als Pascha in Arzila eingesetzt worden. Ein öffentlich verlesenes Schreiben des Vertreters des Sultans Molmmmed-el-Torres fordert die Bevölkerung auf, Naisuli Gelwrsam zu leisten. Auf den Straßen von Arzila liegen Tote; viele Häuser sind niedergebrannt. Von lwsonderer Wichtigkeit ist. daß damit eine Hafenstadt in seine Einflußsphäre gelangt, wodurch er in die Lage versetzt wird, sich jederzeit mit Waffen und Munition hinreick>end zu ver- selien. Au- Stadt und Land Dre«d-v. ke-i 28 Oktober Ikwtz. TageSkatepbi-'' d?n 2!l. Oktober. 1-7(1 Sturm auf Le Bonrget. — 1870. Treffen b-i Dijon. Einnobme von Ditz,,i. — 1804. Friede ,» Wien zwischen Oesterreich. Preußen nnd Däne mark — 18t3. Unglückliche Schlacht der Bay'rn und Ocsterrcicher bet Hanau gegen die Franzosen. —* Wetter prognote de« Königs. Tffchtz meteoro logischen Institut« zu Dresden für den 30 Oktober' Wind nnd Bewölkung: starke südliche Winde, verän^rrl'che ^evö'knng. Riederschlag und Tempeiatur: käa, erheblichen Niederschläge, etwa« wärmer —* Se. Majestät der König traf am vergangenen Sonnabend mittag mit den Pttnzensölmen im bestzn Wohl sein in Stresa bei Ihrer Konigl. Hoheit der Frau Herzogin- Mutter von Genua ein, wo auch Ihre Majestät die Königin- Witwe von Italien anwesend war. Gestern nachmittag ersolgte die Weitersahrt nach Genua nnd heute nachmittag wird Allerhöchstderselbe mit den Prinzen in Cannes eintreffen. —* Tedeum und Ehrensalut. Am Dienstag vorm. 11 Uhr wird, wie bereits erwähn», in der kathol. Hoskirche anläßlich der Vermählung Sr. König!. Hoheit des Piinzen Johann Georg ein feierliches Tedeum und Hochamt abge- halten. Zwei Kompagnien vom Schützen-Regiment Nr. 108 und eine Batterie deS Feldartillerie-Regiments Nr. 48 feuern den hierzu üblichen Salut; die Schützenkompagnien nehmen hierzu auf dem Theaterplatz Aufstellung, während» dem die Artillerie auf der Straße unterhalb des Finanz. Ministeriums abprotzt. Das Feuern beginnt, sowie das Geläute der kathol. Hofkirche einsetzt. Die Artillerie eröffnet das Feuer und gibt dreimal zwölf Schuß ab. nach jedem zwölften Schuß der Artillerie geben die Schützen drei Salven ab und feuern somit dreimal drei Salven. —* Der Empfang des Neuvermählten Paares geschieht am Montag den 26. November an der Landesgrenze in Markranstädt. Die Ankunft in Dresden erfolgt mittags 12 Uhr 30 Min. auf dem Hauptbahnhof. wo großer miti- tärischer Empfang stattfiadet. Hierauf ist feierlicher Einzug in die Haupt- und Residenzstadt. Vor dem Rathaus erfolgt die Begrüßung seitens der städtischen Behörde»». Darauf begibt sich der Zug über die Künig-Johaiin-Itraße. die Moritzstraße, den Neumarkt, die AugustuSstraße und den Schloßplatz nach dem Königs. Schloß. Die Einfahrt erfolgt durch daS Grüne Tor. — Um 6 Uhr ist Zeremonientafel. Abends 8 Uhr ist Festvorstellung im König!. Opernhause. Am DieuStag den 27. November, nachmittags, nimmt das Prinzcnpaar im Prinzt. Palais auf der Ziuzendorfstraßc Glückwunsch Eouren entgegen. —* Die diesjährigen Stadtverordnetenmahlen finde» am 28. und 20. November statt. Die ev. Nach wahlen erfolgen am 12. Dezember. — * Zu Ehren des Bildhauers Professor Henze. des Schöpfers des hiesigen Siegesdenkmals, benannte der Rat eine neue Straße in Vorstadt Striesen nach dem Namen des Meisters. —* Freie Straßenbabnfahrt für arme zurück gebliebene Schulkinder. Die Erteilung von Nachhilfe- Schulunterricht für zurückgebliebene Kinder ist auL Gründen der Zweckmäßigkeit von den einzelnen Schulen auf beson ders eingerichtete Hilfsschulen in Alt- und Neustadt verlegt worden. Damit nun entfernt wohnende arme und schwache Kinder diesen Schulen zugewiesen werden können, beschloß der Rat in den Haushaltplan für 1007: 1000 Mark zur Gewährung von Straßenbahnfreikarten an solche Kinder einzustellen. Bravo! —* Die Einführung der gesetzlichen Vormundschaft ist nunmehr auch vom Rate zu Dresden genehmigt worden. Hiernach gilt für alle unehelichen Kinder, die nach dem 3l. Dezember 1906 in der Stadt Dresden geboren werden, und für deren Bevormundung das Amtsgericht Dresden zuständig ist, das RatSwitglied als gesetzlicher Vormund, dein die Leitung des städtischen Waisenamtes übertragen worden ist. —* Das Dresdner Volksspiel-Ensemble von Jda Sonntag beginnt am Sonntag den 4. November nach mittags ^4 Uhr im katholischen Gesellenhause mit ihren Märchen - Vorstellungen. Als erstes gelangt die lustige Bubeugeschichte „Max und Moritz" zur Aufführung. —* Der zweite, am 16. Oktober fällig gewesene Ter min der katholischen Schulaulage auf das Jahr 1906 ist längstens bis 6. November im Stadtsteueramte zu bezahle». —* Gegen den Entwurf der Vundesratsvor- schristen über die Verhütung von Bleierkrankungejn in Anlagen zur Herstellung oder Bearbeitung von Ton- wareu hat sich am 26. d. M. die Dresdner Handelskammer nach einen! aussührlichem Referate des Kommerzienrates Haase-Meißen. des Direktors der Sächsischen Ofen- und Ehamoltenwarcnsabrik vorn». Teichert, ausgesprochen. Der Referent bezeichnete die Bestimmungen des Gesetzentwurfes für vollständig undurchführbar und glaubt, daß infolge dieser erschwerenden Bestimmungen eine ganze Anzahl von Fabriken ihren Betrieb einstellen müssen. Die Handels kammer sprach sich für den Gegencntwurf des Verbandes der Chamotte- »md Tonwaren Industriellen aus. —* Der Bau der Notbrücke, welche an Stelle der abzubrcchenden AugnstuSbrücke kommt, hat bereits begonnen. Man rammt die schweren Pfähle ein, welche die eiserne Gitterbrücke tragen soll. In einem Jahre soll sie fertig gestellt sein, während die neue Augustusbrücke 1910 fertig sein soll. In diesem vorgeschrittenen Moment treten die beiden Dresdner Architekten Louis Schönherr und Otto Schmidt mit einem Plan in die Oeffentlichkeit; sie ver langen. daß die Richtung der neuen Brücke verlegt werde. Es wäre nach diesem Projekt der eine Brückenkovf in der Richtung der Neustädter Hauptwache, der andere auf die nordwestliche Ecke der kath Hotkirche zu führen. Die Fort- setzung der Brücke wäre in Neustadt die schöne Allee der Hauptstraße. In Altstadt würde die Brücke eine bessere Verbindung mit dem Hauptbahnhofe Herstellen und den Verkehr der Prager Straße etwas entlasten. Die Elbe soll auf eine Breite von 200 Metern gebracht und mit zwei schönen Quaimauern zwischen der Marienbrücke und der Augiistilsbrücke versehen werden. Letztere soll nur fünf Bogen enthalten. Wir glauben nicht, daß das neue Projekt auf die bereits beschlossene und begonnene Planung einen Einfluß ausüben wird; im „Dresd. Anz." ist gestern der neue Plan beigelegt gewesen. —* Zur Erzielung besserer Zugsverbindungen von und nach Dresden hat sich die Dresdner Handels kammer in anerkennenswerter Weise mehrfach bei der Generaldirektion der Sächsischen StaatSeisenbahnen bemüht. So hat die Handelskammer n. a. erreicht, daß der von der Hamburg-Amerika-Linie geplante LuxnSzug Berlin- Neapel (Aegypten) über Leipzig geleitet w»rd. Ferner bat die Dresdner Handelskammer auf Ersuchen der Han- delskammern Hirschberg und Landebhut durch ihren Ver- treter im sächsischen Eisenbahnrate ihre Wünsche wegen Verbesserung der Wagenverbindung LandeShnt-Hirschberg- Görlitz-Dresden zum Ausdruck bringen lassen. Die General direktion der sächsischen StaatSeisenbahnen hat eine wohl- wollende Erwägung dieser Angelegenheit zugesagt. —* DaS Zentrum ist eine politsche Par- teil Dieses Urteil hat jüngst kein Geringerer gefällt als der evangelische Oberpfarrcr Dr. Költzsch aus Chemnitz. In einem Rückblick auf die Tagung des Evangelischen Bundes in Graudenz suchte er in der „Chemnitzer Allg. Zig." (239) unter anderem auch die Zurückweisung der vom Essener Katholikentag dargebotenen Friedenshand zu recht- fertigen. Dabei sagte er: „Mit unseren katholischen Mit- bürgern wollen »vir in Frieden leben, mit den Christen aller Kirchen nnd Konfessionen, die in denn Herrn Christo allein das Heil sehen, fühlen wir uns im Geiste eins." Dann fährt er aber fort: „Die Katholikcnversaminlung in Essen war aber — Zentrumstag. Und darin hat der Evangelisckie Bund recht, daß er kein Bündnis mit dem Zentrum haben will. Das Zentrum ist keine Konfession, »md deshalb ist die Frage stets schon verschoben, wenn von „Ver söhnung der Konfessionen" geredet wird. Das Zentrum ist eine politische Partei (im Original gesperrt gedruckt. D. E.), die ihren obersten Herrn außerhalb Deutschlands bat und einem fremden Geiste dient, die fremde Interessen (?!) vertritt und dadurch, daß sie Re ligion mit Politik verquickt, so gefährlich wird." Was Von den letzten Zusätzen zu halten ist, »veiß jeder chohl zur Genüge; man braucht bloß aus die unabhängige Stellung des Zentrums in der Septenuatsfrage biuzuweisen. Wie akzeptieren aber gern das Zugeständnis des Herrn Ober- Pfarrers Dr. Költzsch, der im Evangelischen Bunde be deutendes Ansehen genießt, daß das Zentrum eine poli- tischePartei ist. —* Das A d r e ß b u ch 1 9 0 7 für die Orte z w i s ck e n D r e s d en undPirna (Verlag von Albert Piefky in Niedersedlitz) enthaltend 22 Orte nnd zwar: Dohna, Dobritz, Gommern, Groß-Luga, Großzschachwitz. Heidenau, Hosterwitz, KleinzschaclMitz, Kreischa, Laubegast, Lenden, Leubnitz - Neuostra, Lockwitz, Meußlitz, Mügeln, Niederpoyritz, Niedersedlitz, Reick, Rippien, Sporbitz. Wacl>- Witz und Zschiereu, erscheint Ende Dezember. Voraus- bestcllungen zum Preise von 2 Mark nehmen der Verlag und sämtliche Buchhandlungen entgegen. Inserate für das Adreßbuch werden noch ausgenommen. Da nur eins ge ringe Anzahl über die vorausbestellten Exemplare äuge- fertigt werden, empfiehlt es sich, rechtzeitig die Bestellung aufzugeben. — * Das Königliche Ministerium des Innern bat dem Kceishauptmannsckaften eine Verordnung zugeben lassen, in der diese wranlaßt werden, bei den Handels- nnd ge werblichen Schulen die Errichtung von Fortbildungskursen für die nicht mehr fortbildungbschulpfl chtigen kaufmännischen und gewerblichen Angestellten in Anregung zu bringen. Die Teilnahme an den Kursen soll fcsizestellt sein und der Unterricht außerhalb der Geschäftszeit gelegt werden. Das genannte Ministerium hat sich ferner bereit erklärt, zu den Kosten dieser Fortbildungskurse Staatsbeihilfen zu gewähren. Seitens der Kreishauptmanuschaften sind die sächsischen Handels- und Gewerbekammeru von dieser Verordnung des Ministeriums des Innern in Kenntnis gesetzt »vorden. Frriberg, 27. Oktober. Heute nachmittag 3 Uhr sand ln Anwesenheit des Herrn Staatsministers Dr. Rüger die feierliche Eröffnung der neuen wissenschaftlichen Institute im Um- und Erweiterungsbau der König!. Bergakademie statt. Bei dem Festaktus in der Aula überreichte der Herr StaatSminister auf Grund allerhöchster Verleihung dem Rektor eine goldene Amtskette. Nach der Festrede des Rektors Professors Dr. Papperitz schloß die Feier mit der Absendunz eines Huldigungstelegramms an den König von Sachsen und einem begeisterten Hoch ans den Mon archen. Schandau, 26. Oktober. Auf der Elbe ist der Ver kehr jetzt wieder ein so lebhafter, daß nichts mehr au den be stehenden Streik gemahnt. Ta sich die Zahl der Arbeits willigen stetig niehrt, wird der Schifferausstand auch er gebnislos verlaufen. — Der Zustand der durch den Lust mörder Schilling schwer verletzten und zurzeit noch im Sclxmdauer Krankenl-ause befindlichen Frau Richter hat sich wesentlich gebessert, so daß sie bald zu ihrer Familie zurück kehren kann. Rochlitz, 26. Oktober. Unsere Gewerbeausstellung hatte eine Einnahme bou 16 786 Mark und eine Ausgabe von 11 629 Mark, so daß ein Uebcrschuß von rund 4100 Mark verbleibt. Von diesem werden 3000 Mark zu einer Stiftung abgezwcigt, aus deren Zinsen junge Handwerker zur weiteren Ausbildung in ihrem Berufe Beihilfeir er halten sollen. Aus dem verbleibenden Reste des Rein gewinns erhält der Gewerbcvereiu 200 Mark und der Jmiungsausschuß 100 Mark. Ferner wird den Ausstellern die Hälfte des Platzgeldes in» Betrage von 468 Mark zurück- crstattet. Leipzig, 27. Oktober. Im Hause von Brockhaus Verlag entstand vergangene Nackt eine große Explosion, indem mehrere Tausend Zentner in den Kellerränmen aus- gestapelter Briketts dmch Gasentwicklung in Brand ge rieten. Der Schoden ist bedeutend. Planitz, 26. Oktober. Tic Witwe Schmalsuß in Ober- Planitz wurde heute vormittag in ihrer Wohnung lichter loh brennend auf einen» Stuhle sitzend vorgefunden. Bald darauf gab sie ihren Geist auf. Man uiiumt au, daß die Frau Petroleum in das Feuer hat gießen wollen, tvobei ihre Kleider von den zurückschlagenden Flammen ergriffen worden sind. Crimmitschau, 28. Oktober. Der seit 14 Tagen von bier verschwundene Maschinenhändler Mehne hat. wie sich' jetzt hcransstellt. eine Anzahl Wechsel mit den Unterschriften von Verwandten und Bekannten gefälscht und mit dem dadurch erlangten Gelds das Weite gesucht. Bautzen. Der Achtuhrladenschluß, der schon seit längerer Zeit geplant ist. soll nun von» 1. Januar 1907 in unserer Stadt für alle offenen Verkaufsstellen eingeführt werden. Ausgenommen hiervon sind die Verkaufsstellen der Bäcker. Fleischer. Konditoren. Friseure, welche nach § 139 o der. Gewerbeordnung um 9 Uhr zu schließen sind. Bautzen. Mittwoch den 3l. Oktober nachmittags voni 5—7'/i Uhr wird im „Hotel zur Ktone" die „Hohe Messe in L-moll von Joh. Seb. Bach" aufgeführt. der heute Dienstag abends von 7*/,—10 Uhr die Generalprobe, vorausfolgt. Die Veranstaltung erfordert einen Kosten-- answand von 1800 bis 1900 Mark. AlS Solisten werden Mitwirken: Frl. Konzertsängerinnen Ottermann-