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Hauses auf Hannover die im Interesse des Landes Wim- sä)euswerte Verständigung zwischen Preußen und de». Her- zog nicht zu erhofsen sei; 2) der Landtag gibt dem Regent- schaftsrat anheim, den Landtag zu vertagen und zu neuen Verlxmdlungei, -wischen Negentscl>aftsrat und Lan- desbersammlung erst wieder einzuberufen, ivenn eine Er klärung de's .Herzogs von Cuniberland eingcgangen oder ohne eine solclie eine Frist von drei Monaten ver> strichen ist. — Der Landeshauptmann der Marschall - Jnselu, BrandeiS. gegen dessen Amtöstihrnng im Reichstag schwere Anschuldigungen erhoben worden sind, ohne das; damit die Liste der ihm zur Last gelegten Vergehen völlig erschöpft worden wäre, ist am 1. Oktober zur Dispositon gestellt worden. Es war besonders der Abg. Erzberger, der ihm die Art der Perhäng,ing der Prügelstrafe, die Nichtbnchuug amtlicher Gelder usw. mit Recht zum Borwucf machen konnte. Geh. Rat v. König hat Brandeis verteidigt „>:d heute? Da sind beide abgeiägt. — Die «qmpathielnndgklmng der deutschen Bischöfe für die französischen Bischöfe nennt die »ationalliberale „KönigSbergec Allgen,. Zeitung" eine ..grobe Taktlosigkeit" und setzt bet, es wäre nicht nur die Pflicht der Kultus ministerien. denen die Bischöfe unterstehen, ei» entschiedenes Veto einzulegen, sondern vor allein läge cs de», Reichs- kanzler ob. die Absenduug einer so verhängnisvollen Kund gebung mit allen seiner Autorität zu Gebote siebenden Mitteln zu verhindern." — Komische Leutchen, diese Rational- liberalen! Der Sympathiekundgebungen deutscher Bischöfe für den französischen Episkopat gegenüber sind sie von einer mimosenhaften Empfindlichkeit und nennen das „Eminischung in die Angelegenheiten fremder Staaten". Wenn aber der Evangelische Bund und andere Protestantische Kreise in den, »ns verbündeten Oesterreich eine Los voivRom Bewegung unterstützen, die »ach der Intention der Alldeutschen eine hochverräterische Tendenz hat. dann ist das in schönster Ordnung. Wie mag sich übrigens daL nationaltiberale Blatt die Stellung der Bischöfe zu den Kultusministerien vorstellen? — Der dritte Internationale Kongreß zur Unter drückung dcS Mädchenhandels wurde am Montag in Paris eröffnet. Dreihundert Delegierte waren anwesend, die 17 Negierungen vertraten. Es wurde» nnhrere Berichte verlesen, darunter einer von Major Wagener au-S Berlin, ferner die Berichte der österreichischen und englischen Delegierte», die besagten, was für Maßnahmen in den von ihnen vertretenen Ländern zur Unterdrückung des Mädchenhandels ergriffen worden seien. Auf den Bericht des deutschen Delegierten hin nahm der Kongreß mehrere Beschlüsse a», in denen n. a. die Nützlichkeit teS Einver nehmens zwischen de» verschiedene» internationalen Komitees zum Zweck der gegenseitigen Mitteilung über die eingeleitrteu Strafverfahren und die erfolgten Verurteilungen wegen Mädchenhandels und die Notwendigkeit betont wird. Be ziehungen herzustellen zwischen den nationalen Komitees und denjenigen Behörden ihres Landes, d.e damit beauf tragt sind, die eingehende» Aurkünfle bezüglich des Mädchen handels zu zentralisiere». Weiter sprach sich drr Kongreß am 23. d. M. einstimmig zu Gunsten der Errichtung von Ortsausschüssen und Informationsbnreaiis an der Grenze und in den Hafenstädten ans. Der Kongreß äußerte ferner den Wunsch, dag die Schiffahrtsgesellschaften und Regierungen ans den Mädchenhandel bezügliche Mitteilungen liefern möchten, und sprach sich endlich dafür ans, das; von den, internationalen Burca» in London die wichtige;enForschmigS- ktgebnisse der nat'onalen Komitees grsnnmett winden. - Der i l. Parteitag der dciitschrn Rcsvrmpartci wurde am Donniag und Montag in Kassel abgebalten. Justizrat Schnauf; sprach über die Bedeutung der Nassensrage für unser Vottstum. Er bedauerte, das; das deutsche Pott nicht das nötige Nationaleln'gefübl iesitze, um dem Eindringen fremder Elemente entgegenziiarbeiten. Die Sozialdemokra tie, die i» anderen Ländern national sei, sei in Deutschland leider inte,national und sie stelle sich ans seiten des Ans- landes. Sie sei ein willenloses Werkzeug des Judentums, ein Stiirniblock zur Zerrüttung des deutschen Volkes. Der Gros;i»diistrie sei das Volk nichts, daS Kapital aber altes. Im weitere» Verlause seiner Ausführungen beleuchtete der Vortragende die Nachteile einer starken Rassenmischnng. Ter Parteitag erledigte dann dir Nenwaül des Parteivor standes. Als erster Vorsitzender wurde ReichstagSabgeord neter Z i in m e r ni a n n wudergenxihlt, desgleichen zu wei teren Vorstandsmitglieder» die Abgeordneten Brnlm und Werner, sowie Malermeister Bindetixild-Berliii. An Stelle des eine Wiederwahl ablehnenden Herrn Lotze-Dresdcn trat Niep, ich-Berlin. Tie innere und ä» sie re Politik beleuchtete dann Reichstagsabgeordneter Zimmernicmn. Er forderte rege Beteiligung am politischen Lebe» und bemängelte, das; die Mittelslandsverelnignngen das Schlagwort von drr un politischen Tätigkeit sichre». Dies sei eine Täuschung der man sich hingebe, denn ohne Politik sei es nicht möglich, etN'as z» erreichen. — lieber die Aufgaben der Rcsorm- pariei in Hessen sprach NechlsanN'alt .Harnwny-Kassel. Am Montag wurde znnächst das Parteiprogramm erörtert. Die allgemeinen Leitsätze wurden niwerändert gelassen. Der Schlnsst'aragrapb 19, der die Stellung des Antisemitis mus radikal präzisiert, wurde folgende,nias;en formuliert: Aushebung der Glcick'irerechtigiing der in Deutschland lebenden Juden: Fe, »Haltung der Inden von allen Bernsen, in denen ihre Betätigung wegen ihrer Eigenart für unsere Knltiirentwickeliing schädlich ist. insbesondere Aiis'chlns; von den geutzgebenden Körpenctzasten. vom Richterstande, von, Osfiziersstande und vom Berufe eines Lehrers an öffent lichen Schulen, die von Kindern germaiiischen Stammes be sucht werden. Fe,»Haltung jüdischer Kinder aus den öffent lichen Schulen für Kinder germanischen Stammes, Zu lassung der Jude» z» den M'riisen des Nechtsannxiltes oder Notars, des Arztes nur „ach der Kopfzahl ihrer in Deutsch- la„d ansässigen Nassegenossen, Verhinderung der Aenderung jüdischer Familiennamen, Führung einer Statistik über die in Deutschland lebenden Personen jüdischen Stammes. Er las; eines Sclxichtverbotes, wissenschaftliche Prüfung der jiidi- sckym Religionsvorschriften." Darauf wurden die Verhand lungen geschlossen. — Bei der RrichStagScrsahwahl für den 18. hannö- H verschon Wahlkreis Stade-Vluniental an, 23. d. M. wurden gezählt für Klävemann (Bund der Landwirte) 2470. für Mediiig «Welfe) 1157, für Ebert (Sozialdemokrat) 5115. für Reese (nat.-lib.) 5114 und für Otto (freis. Volkspar,ei) 2507 Slimmen. Tie Stichwahl zwischen Reese und Ebert gilt als sicher. G — Bon der Berliner Firma Augnft Scherl, G. m. i b. H.. geht uns folgende Zifschrist zu: „In Nummer 231 dcS diesjährigen Jahrganges Ihrer Zeiluug vom 10. d. Mts. bringen Sie eine an« dem Elsässer Journal ent nommene Notiz. inholtSderen die Jesuiren angeblich Kapi- s talien bei den in unserem Verlage erscheinenden Zeitungen ! («Berliner Lokal - Anzeiger". „Woche", „Gartenlaube", ! „Lag". „Feldpost" nsw.) angelegt haben. Diese Nachricht ! ist in ihrem vollen Umfange absolut nnbegründet und hin fällig. Wir ersuchen Sie. gefl. hiervon Notiz zu nehmen und eine entsprechende Mitteilung in Ihre Zeitung aus- zuuehmeu." — Herr August Scherl bat offenbar unsere au die Notiz des Elsässer Journals geknüpfte redaktionelle Bemerkung nicht verstanden. Da die Behauptung des Blattes so horrend ist. daß jeder einsichtige Leser sofort den Unsinn herauSlesen muhte, taten wir sie mit jener beihenden Satire ab, welche die Germania beim erst.» Auftreten des Gerüchtes witzig daran knüpfte; wirschrieben: „Wie damals (bald nach den, Ableben Miguels) die „Ger mania" aus erster Quelle erfuhr, hat der verstorbene Jesnitengeiieral Pater Martin die Kontobücher des Ordens an das Finanzministerium nach Berlin geschickt, wo eine sorgfältige Durchsicht ergab, dah das Gesamtvermögen der Jesuiten etwas über 10 Milliarden Mark beträgt und jeder Jesuit tatsächlich vielfacher Millionär ist. Die Jesuiten besitzen also eine sehr bedeutende Stencrkraft. die das Deutsche Reich durch schleunige Aufhebung dcS ganzen JesnitengesetzeS anönutzen sollte." — Wer vermag dem, die Tatsache zu glauben, dah der Jesnitrngrncral, ein Franzose, einen Vermögensnachwcis des gesamten Ordens (nicht bloh Deutschlands) an den preußischen Fiiicnizminister schicken wird? Auf de» ersten Blick ergibt sich, dah init dieser Annahme die Verbreiter der plumpen Eisindnng dem Spott Preis-gegeben werden sollen. In noch e>hohlerem Mähe gilt das von der Bemerkung, dah das Filianzministerinin nach „sorgfältiger Durchsicht" ein Vermögen des Ordens von 10 Milliarden feststellte, die Regierung daher durch schleunige Aushebung des Jesuitengesetzes diese bedeutende Steuerkraft ausnützen sollte! Der feine Spott, der in dieser Abfertigung liegt, scheint von der Firma August Scherl nicht verstanden worden zu sein. — Eine Bezirksversaiiimlung der Arbeitervereine von Köln und Mülheim a. Ruhr in Sackten der Fleischnot be- sclffoh die Absendnng einer Petition an den Reichstag, in welcher von der Regierung schleunigste Anwendung aller Mittel gefordert wird, die geeignet sind, eine Linderung der Fleischnot herbeiz,«führen. Nach Ansicht der Versammlung wäre das wirksamste Mittel eine weitere Oeffnung der Grenzen für Schlachtvieh unter Beobachtung der Veterinä ren Vorschriften zum Schutze der heimischen Viehzucht. Eine zeitweilige Herabsetzung des Zolles auf Vieh und Fleisch sc, gleichfalls in ernste Erwägung zu ziehen. — Eine großartige Leistung gestattet sich anlählich der Köpenicker Ränberhaliptniainisgeschichte der Berliner „Reichsbote". Gegenüber den Angriffen, die bei dieser Ge legenheit gegen den Militarismus gerichtet werden, schreibt er: „Welche Institution ist denn überhaupt sicher vor solchem raffinierten Mißbrauch? Die „Germania" sollte daran denken, dah auch das Priestertum und auch das Papsttum — man denke an die Legende von der Päpstin Johanna — nicht davor sicher war." Der „Reichsbote" weih also heute noch nicht, dah die «Legende von der Päpstin Johanna" nichts anderes als eine Erfindung war. Denn sonst wurde er diese Legende nicht z,»n Beweis heran- ziehen, das; auch das Papsttum vor Betrügern nicht sicher war. Die „Köln. Bolksztg." bemerkt hierzu, morgen werde der „Reichsbote" wohl heranöbekommen, dah der geniale Räuber ein — Jesuit gewesen ist. OesterreiLr-Nngar». — Nach Meldungen der Wiener Blätter ist der dem nächst znrncktreteiide Chef des Generalstabes Graf von Beck zu», (tzardekapitän der Kaiserlichen Arcierenleibgarde er nannt worden. Die Frage betreffend die Nachfolge des Grasen von Bock als Gencralstabschef sei noch nicht ent schieden. Schweiz. — Das eidgenössische Budget für 1907 schließt bei 132 125 000 F ank Einnahmen und 134 020 000 Frank AiGgaben mit einem mutmaßlichen AuSgabciiüberschnh von 2 495 000 Frank ab. .1,« m. — Der hl. Batcr ist von einem wenn auch sehr leichten Gichtanfall betroffen worden. Dr. Lapponh äußerte ans Befrage», bei der» Papste liege ein sehr leichter Gichtanfall im rechten Knie vor. Dah der Papst das Zimmer hüte und keine Audienzen erteilte, sei eine einfache Vorsichts maßregel. Henqland. — Bei stark besetztem Hause fand am 23.-d. M. die Eröffnung der Herbstsaison des Unterhauses statt. Das Hans nahm die Beratung des Handels- und Schisfahrtsgc- setzos wieder ans. Während der Sitzung des Unterhauses verscl-assten sich etrva 30 bekannte Agitatorinnen für die Er weiterung des Franenstininirechtes Zutritt zu der Zentral- lialle neben dem Foyer des Hauses und veranstalteten dort eine Kundgebung. Einige riefen: Gerechtigkeit für die Frauen! Stimmrecht für die Frauen! tvährcnd ander?Flag gen sckxoenkten. Tie Polizei schritt alsbald ein, die Frauen weigerten sich aber, die Halle zu verlassen, und muhten mit Getvalt aus den, Bereich des Hauses entfernt tverdcn. Rußland. — General Stöffel ist ohne Uniform und Pension verabschiedet worden. Sollte der Prozeß wegen der Kapi tulation von Port Arthur ihn rehabilitieren, so werden Uniform und Pension ihm wieder zugestanden werden. — In Warschau verurteilte das Feldgericht 14 Mitglieder der Kamvforganiiation zum Tode durch den Strang. Die übrigen werden vor ein Kriegsgericht gestellt werden. — In Irkutsk fand in der vergangenen Nacht eine M affe,: flucht drr Arrestanten ans dem Gefängnisse statt. 17 Airestame» gelang cS. zu entkommen. Ein Teil wurde später wieder sestgenommen; neun andere Arrestanten wurden veim Versuche, die Flucht zu verhindern, getötet, ebenso ein Gefängnisaufseher. Zwei Wärter wurden ver wundet. — Laut Bericht des Kaiserlich russischen Ackerbanmini- sterinms gestaltete sich die diesjährige Ernte im europäischen Rußland im allgemeinen unter mittel. Im einzelnen tvar sie schlecht und teilweise auch sehr schlecht in den Gouverne ments, die am mittleren und am Unterlans der Wolga ge legen sind, sowie in den Gouvernenrents Ufa, Orenburg und im Gebiet des Donschen Heeres. Gute Ernte läßt sich im südwestlichen Teile des europäischen Rußland und im Weich- selgebiet konstatieren. M«rokk». — Die Leute vom Beniarosstamme verbieten das Be treten und Verlassen der Stadt Arzila. Mehrere Juden, unter ihnen der Rabbiner und ein spanischr Schutzbefohle ner, wurden mißhandelt. Auch wurden meh»ere Kauflente geplündert. Die spanische Gesandtschaft erhöh energische Vorstellungen. D den 24 Oktober «Me. < a g e »l c, ir> d < > cg, den 25. Oktober. I »02 Feier iw Münster i W. zur Erkebung der Akademie zur Universität. — 1001. s Josef Btrag E si-der der Tchnellrelegraphie.— 1870 Er stürmung N^gemS. — 1825 * Joh -Trrauß zu Äien, Nompomst (Ooerelle „Fledermaus' u. a.). - 1800. Spandau ergibt sich den Franzosen. — L87. Ter heilige Cittpm zu Soissons verbrannt. *Atenelprog», oiede« kkovigt L-acdi ,ne,e-,ro- logifcheo Instituts zu Dresden für den 25 Oktober' Wind und Bewölkung: mäßige nördliche Asinde, vielfach nebelig. Nieder schlag und Temper Mir leine erheb'ichen lir dcrsch'ä.-e, eiwa« kühler —* Se. Majestät der König begrüßte heute früh- die zur Hanptprüfung von Schweißhunden hier ver sammelten Mitglieder des Vereins „Hirschmann" vor der heutigen Prüfungssnche in der Dresdner Heide, tvobei die Mitglieder Sr. Majestät durch den ersten Vorsitzenden des Vereins. Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Heinrich der Niederlande vorgestellt wurden. Hierauf kam Se. Majestät ins Nesiden-schloß, „ahn, militärische Meldungen entgegen und hörte dann die Vorträge der Herren Staatsminister, der Hosdepartementschefs und des Königl. Kabinettssekretärs. Nachmittags begab sich Se. Majestät wieder nach Schloß Pillnitz zurück. —* Für den Empfang des Neuvermählten Prinzen Paares Johann Georg weiden hier bereits jetzt Vorbe reitungen getroffen. Die städtischen Kollegien habe die Summe von 3000 Mark bewilligt, die in der Hauptsache zur einheitlichen Schmückung des AltmarkteS verwendet werden soll. Bor den, Rathanse dürfte auch eine Be grüßung des Neuvermählten Paares durch die Stadtver tretung erfolgen. Auch seitens der Bürgerschaft werden Kundgebungen vorbereitet. Das Prinzenpaar bezieht das vollständig erneute Palais in der Zinzendorf ratze —* Die achte ordentliche sächsische Landessynode bcliandelte in der Sitzung am Dienstag den Antrag des Pe- titionsansschusses zu den Petitionen dcS Pfarrervereins und des Vorstandes des Sächsischen Lehrervereins, die Ortsschul- aiifsicht, die kirchliche Beaufsichtigung des Religionsunter richts, die Einführung einer Sclmlbibcl und die Nenaus- tvahl des religiösen Memorierstosfcs für die evangelisch- lntherisck-en VolkSsckyilen betreffend. Das Referat erstattete Geheimer Kirchenrat Professor l>. N i e t s ch e l - Leipzig. Cs wurden niit großer Mehrheit folgende Beschlüsse gefaßt: Tie Syuode wolle erklären n. das Streben des Lehrcrstandes nach ausschließlich fachmännischer Aufsicht ist begreiflich und berechtigt, i>. Saclx: des Staates ist cs, darüber zu befinden, ob und nxmn an die Stelle der Ortsschnlanfsicht durch den Geistlichen, wie sie in Sachsen zum Segen für unser Volk und ohne Nachteil für die Schulen, die keinen Direktor haben, »och besteht, ausschließlich die fachmännische Aufsicht treten soll. «'. Zn den Dienern der Kirche hat sie das Ver trauen, das; sie das Amt der Schulaufsicht, so lange cs ihnen übertragen ist, auch fernerhin mit aller Pflichttreue vcr- üxrlten werden, nm so mehr, als der Schwerpunkt ihrer Aufgabe nicht ans dem Gebiete der Methode des Unterrichts liegt und sie bei der Ausübung ihres Amtes auch künftighin den Schutz der Negierung gegen ungerechtfertigte Angriffe erwarten dürfen. <l. die Aufsicht über die religiöse Unter weisung ihrer li e mul na chsei, dei, Glied e r ist der.Kirche Recht und Pflicht.An Stelle der ganzen Bibel das vollständige Neue Testament mit den Psalmen und für das Alte Testament ein biblisches Lesebuch im Schnlgebranch einznführen, soll den einzelnen Gemeinden mit Genehmigung der Staatsregie- rnng und des Kirchcnregiments überlassen werden, k. Ge gen eine erneute Dnrclfficht des religiösen Memorierstoffes sind grundsätzliche kirchliche Bedenken nicht vorhanden, wenn eine solche von den zuständigen Stellen vorgenonrinen wer den sollte. Ter Petitionsansschns; der Landessynode hat zu den Petitionen wegen Verlegung des Epi- p h a n i a s fest c s beschlossen, die Synode zu ersuchen, das Kirchenregiment ziiin Erlas; einer Verordnung zu ermächti gen, durch »reiche die Feier des Epiphaniasfestes ans den nächstfolgenden Sonntag verlegt wird, der als erster Epi- pliaiiiaSsonntag zu bezeichnen ist, das Kirchcnrcgiment aber auch zu ersuchen, jeder Kirckxmgemeinde, dorcn Kirchenvor- stand cs beschließt, die kirchliche Feier des 6. Januar ganz in bisheriger Weise zu gestatten und mit der Staatsrcgicrung darüber ins Vernehmen zu treten, ob in einzelnen Orten oder Bezirke mit Zustimmung der politischen Gemeindever tretung dem 6. Januar auch ferner den Fcsttagsschutz zu teil werden könne; soweit sich einige Petitionen ans Absclxrffnng des Bußtags in der Passionszeit beziehen, diese auf sich beruhen zu lassey. —* Herr Dr. med. Hugo Josionek bat die erfolg reiche Tätigkeit seiner ärztlichen Praxis von Mildenau nach Radebeul verlegt. —* Bei der ReichStagsersatzwahl im 10. sächsischen Wahlkreis Döbeln erhielten Professor Hasse (natlib.) 8372, Lehrer Beck (Freis. VolkSv.) 3042 und Photograph Pinkau (Sozd.) 12716 Stimmen. Pinkau ist somit gewählt. Im Jahre 1903 wurde vom Wahlkreis Fabrikant Grünberg (Soziald.) mit 13162 Stimmen ge-