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Beilage zu Nr. 227 der „Sächsischen BottSzettung- vom 5. Oktober LNV«. mter ster. . llSl ). ISN. lasse )e. .33 Die Hrndwerkerpolitik des Zentrums erfreut sich, wie cs den Anschein hat, neuerdings ganz be sonderer Aufmerksamkeit des Liberalismus. Eine Korre spondenz, von der berichtet wurde, ihr Redakteur stehe in nahen Beziehungen zum Verbände der Waren- und Kauf häuser, lies; vor kurzem durch einen „Arbeiter" erklären, das Zentrum möge doch ja nicht zu viel Mittelstandspolitik treiben, weil das sonst — nicht den Warenhäusern — son dern dem Zentrum sehr schaden könne. Vor einigen Tagen erachtete auch die „Köln. Zeitg." die Zeit für gekommen, um nachzuweisen, das; es mit der Handwerkerpolitik des Zentrums heutzutage nichts mehr sei. Tie langatmigen Erörterungen, die sie zu diesem Zwecke anstellte, wie sie das so bei allen schwervcrständlichen, aber dock) hockkvichtigen Angelegenheiten zu tun pflegt, liefen letzten Endes und im Grunde genommen auf die tiefgründige Weisheit hinaus, das Zentrum verdiene nicht mehr das Vertrauen der Hand- Werker, denn es tue in der.Handwerkerfrage jetzt genau das selbe, was die Liberalen immer gewollt Hütten. Man beachte an diesem schwerwiegenden Forschungsre sultate zunächst die gewiß noch nicht abgegriffene Art, Par- teipolitik zu treiben. Ten Handwerkern zu sagen: Tas Zentrum verdient euer Vertrauen nicht mehr, weil es ge nau so handelt wie wir, ist doch jedenfalls eine Manier, den Liberalismus zu verteidigen, die zlvar etwas sehr schwer verständlich ist, aber sicherlich des Reizes der Neuheit nicht entbehrt. Im übrigen ist cs ein Irrtum, wenn die „Köln. Zeitg." dem Liberalismus die Ehre zuweist, das; er sich mit der neueren Handwerkerpolitik des Zentrums in Uebcrcinstim- mung befinde. Wenn einzelne liberale Abgeordnete, denen das liberale Wirtsckxn'tSprinzip kein unumstößliches Togma mehr ist, neuerdings mit dem Zentrum in manckxm Hand werkerfragen zusammengehen, so ist das recht löblich und soll dankend anerkannt werden. Im übrigen aber darf nicht vergessen werden, das; zwischen der Auffassung des Zen trums und derjenigen des Gros der liberalen Parteien Hbm die Aufgaben des Staates gegenüber dem Wirtschaftsleben nicht unwesentliche Unterschiede bestehen. Ein kurzer Zeitungsartikel ist nicht der Ort, die wesent lichen Unterschiede darzulegen, die bestehen zwischen der Auffassung einer christlichen Sozialpolitik und des liberalen Wirtschaftsprinzips. Heute mag der Hinweis genügen auf die Geschichte der neueren Wirtschaftsentwickelung und so zialen Gesetzgebung, die allen, die sehen wollen, klar gezeigt hat, zu welchen sozialen Zuständen die Freiwirtschastsord- nung führt und was das Zentrum will. Tas; das Zentrum wie früher so auch jetzt und in Zukunft von den gleichen Grundsätzen einer christlichen Sozialpolitik sich leiten läßt, ist ganz selbstverständlich. Wir glauben übrigens vermuten zu dürfen, das; der Artikel der „Köln. Zeitg." kaum irgend welche Verwirrung unter den Handwerkern stiftet, denn — welcher Handwerker liest die „Köln. Zeitg."? Politische Rundschau. (Fortsetzung ciuS dem Hauptblatt.) — Hamburg-Bremer Afrikalinic. Wie Hamburger Blätter berichten, soll die Chinesische Küstensahrtgesellschast und die Tampfschifsahrtsgesellschaft Triton in Bremen zu der Hamburg-Bremer Afrikalinie vereinigt werden. Diese Fusion wird den demnächst einzuberufenden Generalver sammlungen beider Gesellsck>aften vorgeschlagen werden, nachdem sie von den Aufsichtsrüten bereits genehmigt ist. Tas Aktienkapital der neuen Gesellsck>aft soll 0 Millionen Mark betragen. In den Aussichtsrat der neuen Gesellsckiasl werden Vertreter Hamburger Afrikafirmen und zwei Bre mer Herren eintrcten. Die Vertretung der Gesellsclxrst in Hamburg übernimmt die Firma F. W. Tahlström, die sich seit längerer Zeit um die Verwirklichung dieses Projektes bemüht hat. Die Gesellsck-aft wird sich um die Regierung- transporte bewerben, entsprechend der, wie vor kurzem mit geteilt, von der Kolonialverwaltung ergangenen Aufforde rung. Turch das Wolfssche Bureau wird zu der Gründung weiter mitgcteilt, daß die Gesellsck)aft sowohl in Hamburg, wie in Bremen Niederlassungen hat und einen regelmäßigen Fracht- und Passageverkehr zwischen Hamburg und Bremen, gegebenenfalls unter Anlaufen Rotterdams und Antwer pens, l. in einer Nordlinie nach Senegal, der Goldküste, Togo und Lagos, 2. in einer Südlinie nach Lagos, den Oel- flüssen und Kamerun und 3. in einer Linie nach Snxllop- mund und Lüderitzbucht betreiben soll. Aus jeder Linie sind vorläufig vierwöchentliche Abfahrtszeiten in Aussicht ge nommen. Das Projekt habe bei der Neichsregiernng das weiteste Entgegenkommen gesunden. Mit Beginn des Jah res 1907 soll bereits der Betrieb der neuen Asrikalinie aus genommen werden. An die Gründer der Hamburg-Bremer Afrikalinie ist ein amtliches Schreiben gerichtet worden, in dem es heißt: „Die Kolonialabteilung kann das von Ihnen geplante Unternehmen der Schaffung einer neuen Verbin dung nach unseren westafrikanischen Kolonien nur mit Ge nugtuung begrüßen und erblickt darin eine erfreuliche För derung des kolonialen Transportdienstes." Unter dem alten Regiment aber hat noch im März 1906 der Geheimrat Tr, Seitz den seitherigen Monopolvertrag mit Wörmann ver teidigt, jetzt scheint ein anderer Wind zu wehen. — Den Kampf gegen das Heer hat ans dem Partei- teitag der „Jungen Garde" in Mannheim der sozialdemo kratische Nechtsannxllt Tr. Liebknecht in folgender Weise empfohlen: Der Militarismus sei eine besonders raffi nierte Organisation, mit deren Hilfe die Bourgeoisie das Proletariat in den Dienst einer ihm fremden, ja feindlichen Klasse stelle. Turch den Schulunterricht, die religiöse Er ziehung, durch die bunten Uniformen, durch die Auszeich nungen und nicht zuletzt durch die eiserne Disziplin, die Militärmißhandlungen und Militärgerichtsurteile werde das Proletariat in den Dienst des Militarismus gezwun gen. Eine Abrüstung ist so lange nützt denkbar, als die Staaten noch verschiedene Interessen hätten und koloniale Ausdehnungspolitik betrieben. Aber immer mehr trete in den Vordergrund als Aufgabe des Heeres der Kampf gegen den inneren Feind. Tas habe jeder am 21. Januar in Ber lin sehen können, als die geladenen Kanonen durch die Stra ßen der Stadt rollten. Gegen den Militarismus habe die Sozialdemokratie bisher, das sage er trotz Bebel, so gut wie uichts getan. Allerdings sei das auch die kitzlicbste Frage der sozialdemokratischen Politik, denn klein würden, die Opfer nicht sein, nachdem der Kaiser den Antimilitaris mus die Geißel der Völker genannt habe und dem franzö sischen Schriftsteller Gaston Meiner in der jüngsten Unter redung das Angebot gemacht habe, mit Frankreich — dem Erbfeind — eine internationale anti-militaristisck>e Liga zu gründen. Was daher im einzelnen zu tun sei. soll Zue Kommission erfahrener Parteigenossen und Juristen erst ausfindig machen. Es wäre auch möglich, das; der Milita rismus erst überwunden würde, wenn der mit ihm verbun dene Kapitalismus überwunden sei. Um diesen zu unter graben, gelte es schon jetzt und möglichst rasch den Kampf gegen den Militarismus auszunehmen." Man sieht daraus, wie sehr angezeigt unsere Mahnung war, die wir vor eini gen Tagen in dieser Sache ergehen ließen. Als Fortschritt des ncncn preußischen Schnlunter- haltuiigsgcsrtzcs zählt die nanonalliberale Presse 12 Punkte auf, um ihren Lesern das Gesetz schmackhaft zu machen und für Goslar gutes Wetter zu bestellen. Diese 12 Punkte lauten: „1. Uebertragnng der Volksschulen aus der Hand der konfessionellen Sozietäten in die der interkonfessionellen Gemeinden-, 2. Tie gerechte Verteilung der Volksschullasten nach Maßgabe der übrigen Kommunallasten, insbesondere Heranziehung der leistungsfähigen Steuerzahler (Guts- bescher, Aktiengesellschaften, Forensen. Fiskus): 3. Erhöhung dcs Staatszuschnsßs um etwa 20 Millionen Mark; ü. Be teiligung der Selbstverwaltungsbehörden bei der Verteilung des CtaatSznschnsses: 5. Einführung von Rechtssckmtzkon- trollen durch Heranziehung der VerNxlltungSgerichte (Kreis- auSschuß, Bezirksausschuß, Oberverwatlungsgericht); 6. Sicherung des Bestandes der Simnltanschnlen und Vor- schrift, das; in Schulverbänden mit Simnltanschulverfassun.z auch der Regel nach alle künftigen Schulen Simnltanschnlm sein müssen: 7. Förderung der Gründung von Simultan- schnlen auch in anderen Schulverbänden beim Vorliegen be sonderer Gründe unter Heranziehung des Oberverwaltungs gerichtes zur Entscheidung hierüber, also Ausschluß der Ver- waltuugswillkür, von der bisher der Bestand, sowie dig Gründung von Simultanschulen vollständig abhängig war; 8. Sicherung des Lehrerberufuugsrechtes mit Anschluß d.r Hauptlehrer und Rektoren überall da, wo es nicht bloß recht lich, sondern auch nur tatsächlich bestand, und Erweiterung des Lehrerberufuugsrechtes zu Gunsten der mittleren und großen Städte, auch wo es bisher nicht bestand, insbesonder', für den ganzen Westen der Monarchie: 9. Ermöglichung einer Revision des Lehrerbesoldnngsgesetzes: 10. Anbahnung der Beseitigung der geistlichen Orts- und Kreisschulaufsicht durch Entwickelung einer Fachschulaufsicht in Händen der Rektoren und der Dezentralisierung der Schulverwaltung von der Negierung auf die Kreisinstanz: 11. Sicherung d:r Teilnahme der Lehrer an den Schuldeputationen und den Schulvorständen: 12. Zulassung der Lehrerinnen zu den Schuldeputationen. Wir sind nicht in der Lage, sämtlich? 12 Punkte als „Fortschritte" anzusehen, wir scheu vielmehr in Punkt 6 und 7 ganz wesentliche Rückschritte: von anderen Bedenken gar nicht zu reden. eiten 400 lüiber. gegen ösische id auf ad die bst die »vand, rrkstatt lotiken, onders ologc- kanme, . von sschrift K Iber in :t vom KidcS, Orchcn- istliche. Selbst- iiisdllnlt. »g. achwci« cbunden z über Alter ellcn a^ «Haupt" nisonen" t: »»„g." iftung: traßc34. telle: sel.I- Stellen eten an ;elle der -n - -- — 40 — »Ich gestehe Ihnen am allerwenigsten das Recht zu, eine derartige Frage an mich zu richten. Kommen Sie im Aufträge der Baronesse?" Nur eine Sekunde lang besann sich Saldern, dann entgegnetc er kurz und bestimmt: „Jawohl mein Herr! Tie junge Dame hat cingesehen, das; sie eine große Uebereilung begangen hat, sie fordert hiermit Ihr Wort von Ihnen zurück. Sie wird in den nächsten Tagen eine größere Reise antrcten und wenn sie zurückkommt, werden Sie hoffentlich die Gegend verlassen haben." Auf dem hübschen Gesicht des Oberförsters erschien ein gequälter Ausdruck. „Das ist nicht lvahr!" rief er verzweifelt. „Es kann ja nicht' sein! Mail hält Marianne gewaltsam von mir fern. Wer weiß, lvas man dem Kinde alles eiugeflüstert hat. Doch die Lüironesse ist treu und stark. Sie wird aus- harrcn und ich bin überzeugt, sie läßt sich nicht so leicht unterdrücken." Baron von Saldern lachte spöttisch. „Wir werden ja sehen, wer den Sieg behält." „Ich werde mit dein Freiherrn Egon von Niedheim selbst sprechen. Ich denke, er wird mir Gerechtigkeit widerfahren lassen." „Er wird Sie Hinauswersen lassen!" ries der Rittmeister erbost. „Wagen Sie es nicht, meinen Onkel noch mehr zu reizen! Er ist ohnedies wütend auf Sie!" „Lassen Sie das meine Sorge sein und jetzt — gehen Sie!" — „Nicht eher, als bis Sie mir aus Ehrenwort erklären, jeden Verkehr mit Marianne von Niedheim abzubrechen!" „Ha, ha, damit Sie dem Kinde sagen könnten, ich habe die Verlobung gelöst. Tas wird nie geschehen! Ihre Bemühungen sind umsonst, mein Herr!" — Hellborn nmndte sich kurz nur und verließ das Zimmer. Baron von Saldern blieb in ohnmächtiger Wut zurück. Er schüttelte drohend die Faust. „Das werde ich dir gedenken, hochmütiger Narr!" knirschte er. »Wenn ich Marianne nicht besitzen kann, so wirst du dich ebenso wenig ihrer freuen dürfen, — dafür werde ich sckwn sorgen! Noch ist nicht aller Tage Abend!" Krachend flog die Tür ins Schloß. Saldern stürmte davon. — Den nächsten und den darauffolgenden Tag konnte Hellborn trotz allen Wartens, trotz allen Spähens die Geliebte nirgends entdecken. Es wollte ihm dock) fast bange werden, und immerfort fragte er sich: „Was sie nur mit dem. Mädchen gemacht haben: Ob Marianne krank ist? Oder hat sie mich wirk- sich aufgegeben?" Doch sofort verwarf er diesen Gedanken wieder. „Mein tapferes, mutiges Mädchen," lächelte er, „ich will nicht au dir zweifeln." Am dritten Tage erschien Grollmaun im Försterhause. Er brachte einen Brief von Marianne. Ungestüm riß Hellborn den Umschlag ab und las: „Mein geliebter Klaus! Man hat mich eingeschlossen, um mich gefügig zu machen. Wir können »ns vorläufig nicht sehen. Dir widerstrebte ja stets die Heimlichkeit unseres Verkehrs: denn Deine Ehrenhaftigkeit litt darunter. Wir wollen uns einige Zeit meiden, aber Nx,s man Dir auch gesagt haben mag, — glaube es nicht! Ich bin Dir treu und liebe mir Dich allein. Ich nxn in verzweifelter Stimmung, weil ich glaubte, aus Dankbarkeit gegen den Baron seinen Neffen heiraten zu müssen, um seinen Herzenswunsch zu er füllen. Dock) jetzt bin ich ruhig. Mein Lebensglück kann ich nicht zum Opfer bringen. Harre aus, mein Geliebter, ewig können sic mich nicht gefangen lull ten! Es wird auch für uns die Stunde des Glückes schlagen. Einstweilen — 37 — Marianne fühlte einen leisen Schmerz darüber, daß ihr süßes Geheim nis so roh verraten nuw. Einen Augenblick schien es, als wollte sie ohne ein weiteres Wort das Zimmer verlassen, doch daun besann sie sich und antwortete, fest: „Ich schenkte dem Oberförster Hellborn mein Herz und meine Liebe. Er ist ein Ehrenmann — und verdient geliebt zu werden. Es war nicht seine Schuld, das; wir ein Geheimnis aus unserer Liebe machten. Frei und offen wollte er um meine Hand werben — ich war es, die ihn bat, noch zu nxnten, denn ich hoffte auf einen günstigeren Zeitpunkt. Nun, da du alles weißt, bitte ich dich, sei gut, zerstöre nicht unser Glück. Las; die Standesvorurteile schwin den. Nützen wird es dir doch nichts, wenn du versuchen solltest, uns zu tren nen. Unser beider Leben gehört zusammen, Klaus Hellborn hat den Schwur meiner Treue und ich werde ihn halten bis zum Tode!" „Und du glaubst, das; ich jetzt weiter uichts als Ja und Amen sagen werde, und daß die Sache daun abgetan ist?" höhnte er drohend. „Ich sage dir, man wird Mittel und Wege finden, dick) zu zwingen — du wirst tun, was du deinem Staude schuldig bist. Tu hast Pflichten zu erfüllen, wenn du auch die Pflicht der Dankbarkeit nicht kennst." Dem jungen Mädck)en traten die Tränen in die Augen. Mit aufge hobenen Händen stand es vor dem erzürnten Alten und bat flehend: „Sprich nicht so, Großt'apa! Es tut mir so furchtbar leid, dich betrüben zu müssen. Aber ich kann doch nicht anders. Glaube mir. mein Herz ist voll Dankbarkeit gegen dich, ich werde es nie vergessen, daß du dich der armen verlassenen Waise auualmist, sie mit Wohltaten überhäuftest — —" „Und so werde ich belohnt." unterbrach der T^aron ihre Rede. „Ich habe es dir schon oft gesagt: Es ist mein einziger Wunsch, das; du meinen zukünfti gen Erben heiratest! Er hat es i» seiner Jugend etN'as toll getrieben und es wäre möglich, daß er nach und nach das schöne Erbe heruuterbrächte. Stehst du aber an seiner Seite, so wird er sich gewis; zusammeunehmen, er wird nur deinetwillen ein ernster, gesetzter Mann werden, denn er liebt dich und ist wie Wachs in deiner Hand. Du vermagst alles über ihn, das weiß ich. Ick, könnte nicht ruhig die Augen schließen, müßte ich denken, daß das Gut vernachlässigt, vielleicht ruiniert würde. Dies zu verhindern, dazu bist du nach meinem Dafür halten berufen. Wenn du Saldern ausschlägt, so wird er sich noch toller als vorher in den Strudel stürzen, um sich zu betäuben, denn er sagte mir, er lönne nicht leben ohne dich. Er wird trinken, spielen und sein -Hab und Gut vergeuden. Auf meiner Scholle, die mir so unendlich teuer ist. werden fremde Menschen Hausen, — diesen Gedanken ertrage ick, nicht! — Gieb nach. Marianne, du weißt es, wie schwer mich das Schicksal heimgesucht hat, las; es genug sein des Leidens! Ich stehe au der Schwelle des Grabes, las; mich we- nigstens ruhig sterbeul" Marianne n>ar in die Knie gesunken und verbarg schluchzend das Gesicht in den .Händen. Ihr zarter Körper bebte. „Ich kann nicht, — Großpapa, ich kann nicht, quäle mich nickck so entsetz lich! Klaus Hellboru würde unglücklich werden, ich darf ilm nicht verlassen, er liebt mich und wir werden uns nie trennen, was auch geschehen mag!" „Du mußt dich trennen von ihm! Auf dir stellt all meine Hoffnung!" lief Baron Egon drohend. „Entweder du fügst dick, oder du verläßt mein Haus! Und dann siehe zu, wie du es mit deinem Genüssen vereinbaren kannst, einen armen, alten Mann, der dir nur Gutes erwiesen I)at, den letzten einzigen „Der Erbe von Niedheim." 10