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befinden sich 14 Tomen! Eine Hauptrolle spielt anch der Advokat am Appcllationsgerichtshof in Paris, Bonzon. Bekannt ist er dadurch geworden, daß er vergangenes Jahr den Vorkämpfer des Antimilitarismus, Hercch verteidigte. Es ist seltsam, das; der Verteidiger der Theorie des Anti- Patriotismus nun der Verteidiger einer patriotischen Na tionalkirche sein will. Ein anderer „Franzose", der die Liga leitet, ist ein Italiener Scalisi, der scl)0tt die ver schiedensten Nöllen gespielt hat. Nußland. — Für die nächsten Tage wird ein Erlas; über die bürgerliche Gleichstellung der Stände und die Einführung unbeschränkter Freizügigkeit für Bauern und Kleinbürger, sowie über Abscl-asfung der Kopfsteuer und der gemein schaftlichen Haftung der Bauern für pünktliche Steuer- zahlnng erNxirtet. (Weitere Rundschau in der Beilage.) Aus Lrtadt »nd Land. Dresden, den 4 Oktober 1906. Tageskalender für den 6. Oktober. !880. s JaqueS Offenbach, bekannter Operettenkomponist. — >870. Das deulsire Hauptguartier nach BerlailleS beilegt. — 1845. * Herzogin Hennine von Württemberg, Prinzeß zu Schaumbing-V'irpe. W'Nve Herzog« Maximilian von Württemberg. — 1829. * Ludwig K»a»ö zu Wiesbaden, hervorragender Äenremaler. — 1708. Einführung de« französischen republikanischen Aalender«. — 1000. * Paul Flemming zu Hartenstein in Sachsen, ber bedeutendst« Ly rker de« siebzehnten Jahrhunderis. — 1511. Abschluß der heiligen Liga zwischen dem Papst, Spanten und Venedig. — -j Kaiser Heinrich III. zu Bodfeld am Harz. —* Wetterprognose de« Konigl. (SäckO meleoro- logischen Instituts zu Dresden für den ü. Oktober: Wind und Bewölkung: mäßige südliche Winde, vielfach heit r. Nieder schlag und Bewölkung: meist trocken, nachts kühler, tag« wärmer als um Vortage. —* Zu Ehren der gegenwärtig in Dresden tagenden VIII. ordentlichen evangelisch-lutherischen LandeSshnode findet Montag den 8. d. M. bei Sr. Majestät dem König im Residenzschloß eine größere Tafel statt. X! Die junge Königin Wilhelmine, die seit kurzem im Schlosse Albrechtsberg an der Elbe unweit Dresden weilt, macht fast tagtäglich im Parke des Schlosses und am Elbufer kurze Spaziergänge. In jeder Weise sucht die Königin das Inkognito zu wahren. Im Schlosse selbst herrscht tiefste Nuhe. —* Dritte Deutsche K u n st g e w e r b c -- A n s - st e l l n n g DreSd e n. Die von der Ausstellnngsleitun ; gescl>assene Einrichtung billiger Tage (Dienstags und Frei- tags jeder Woche bis zum Schlüsse der Ausstellung am 81. Oktober) haben beim Publikum außerordentlichen An- tlang gesunden. Am Dienstag war der Besuch sehr gnr. — Bei dieser Gelegenheit sei nochmals darauf hingewiesen, das; außer dem katholischen Kircl^nrauine (von Berndl- München), der des Lichtes anch bei Tage sehr bedürftig ist, und dein protestantischen Kirchenraimie (von Schumacher- Dresden) von jetzt an anch die Kunstindiistriehalle II, und zwar diese bis abends fchd Uhr, elektrisch beleuchtet wird, so daß die Ansstellungsbesucher diese interessante Halle nach Schluß der übrigen Ausstellung noch besichtigen können. —* Orgelkonzert. Nächsten Sonntag veranstaltet Herr Paul Gerhardt, Organist der Marienkirche i» Zwickau i S., im evangelisclfen Kircheiiraniiie der Tritten Deutschen Kniistgewerbeausstellung mittags 12 bis 1 Uhr ein Orgel konzert, in welchem Orgellompositionen von Meistern des 10., 17. und 18. Jahrhunderts vorgetragen werden. —* Der LandeSvcrein der konservativen Partei im Königreich Sachsen hält seine diesjährige ordentliche Generalversammlung am Sonnabend, den 6. Oktober, mittags 12^2 Uhr in Dresden ab. —* Das Stadtverordnetenkollegium hat wieder einen Verlust durch den ani 3. d. M. erfolgten Tod des Herrn St.-V. Nechnnngsrates Müller, Bureanvorstand bei den König!. Sachs. Slaatseiscnbahnen, erlitten. 1818 in Chemnitz geboren, trat er 190.", in das Dresdner Stadt- verordnetenkollegimn ein, in dein er zuletzt Vorsitzender des Wahlausschusses war. Nechnnngsrat Müller war anch Inhaber des eisernen Kreuzes II. Klasse; denn er zeichnete sich im Feldzug 1870/71 durch besondere Tapferkeit ans. X Ein Gymnasium für Mädchen wird für Dresden geplant. Die städtischen Kollegien haben sich im Prinzip dafür ausgesprochen, daß sic eine derartige Anstalt in städtische Verwaltung nehmen wollen. Jetzt sind die Vorarbeiten für die Durchführung des Projektes soweit ge diehen. daß eine Vorlage darüber in kurzer Zeit an Nut und Stadtverordnete gelangen wird. Die Eröffnung des Gymnasiums ist für Ostern 1007 in Aussicht genommen. Zunächst wird dasselbe an die höhere Töchterschule in der Zinzendorfstraße angegliedert werden, worauf schon bei den baulichen Vergrößerungen der Anstalt, die demnächst ans- geführt werden, Rücksicht genommen wird. —' Die Enthüllung des Erispidenkmals, daS bekanntlich der Stadt Dresden von der Stadt Palermo geschenkt worden ist und daS seinen Standort ans dem Erispiplatze in Vorstadt Löbtau erhalten soll, dürfte vor- aussichtlich am 2. November d. I. stattfinden. Das Funda ment ist bereits fertiggestellt. Auf dasselbe kommt ein von Herrn Stadtbanrat Hans Erlwein entworfener Sockel zu stehen, der eine Jnschriftplatte erhält und der das Denkmal trägt. Das Denkmal kommt nicht in die Mitte der Anlagen des Erispiplatzes, sondern an die südöstliche Seite zu stehen. —' In einer Versammlung des Evangelischen Bundes. Ortsgruppe Dresden, trat Pastor Dr. Luchesi sehr entschieden für die Abschaffung bezw. Abänderung des § 100 des Strafgesetzbuches, der die Gotteslästerung unter Strafe stellt, ein. Gott habe es wahrlich, so führte der Redner aus. nicht nötig, seine gekränkte Ehre durch Menschensatzungen reparieren zu lassen. Dagegen sollten Störungen gottesdienstlicher Handlungen nach wie vor straffällig bleiben. — Das ist ganz richtig. Gott braucht zum Schutze seiner inneren Ehre keine Strafgesetze. Er bleibt, der er ist. Auch dem Menschen können Schmähungen seiner Ehre den inneren Wert nicht rauben. Aber Gott hat wie der Mensch eine innere und eine äußere Ehre. Nicht wegen der Person Gottes wird diese durch die Straf gesetze geschützt, sondern weil in der Gotteslästerung eine grobe Verhöhnung der Moralität, ein öffentliches AergcrniS und zugleich ein Angriff auf die soziale Ordnung selbst liegt, die im Glauben au den Persönlichen Gott ihre Grundlage hat. Der NechtSgelehrte Jarcke schreibt im „Handbuch des gcm. deutschen Strafrechts" (II, 41 ff.): „Heutzutage dürfte in der Rechtspraxis der gemeinrecht- lichen Länder von einer Bestrafung des gotteslästerlichen Fluchens und Schwören«, sowie der nicht öffentlich, sondern nur vor wenigen Personen ansgestoßenen Gotteslästerungen in der Wirklichkeit wohl schwerlich die Rede sein, wenn anders die Aenßerung nicht anS einem anderen Grunde (z. B. nach preußischem Rechte als Beleidigung einer NeligionSgeiellschaft) strafbar ist." Der einzelne mag es vor Gott selbst verantworten, wenn er Gott lästert; sobald er aber damit ein öffentliches AergerniS gibt, verlangt dieses eine Sühne. Im übrigen ist es ja den Herren, die für die Abänderung des 8 100 so lebhaft eintreten, we niger um Abschaffung der Bestrafung der Gotteslästerung als solcher, sondern vielmehr um Abschaffung jener gesetz lichen Bestimmungen, welche den gröbsten Beschimpfungen der katholischen Kirche Einhalt gebieten, zu tun. —* Auf der am Montag eröffneten 8. ordentlichen sächsischen LandeSshnode ist ein weiterer (17.) Erlaß erschienen, der sich mit der gegenseitigen Zulassung der evan gelisch.lutherischen und der römisch-katholischen Geistlichen zu den Begräbnissen ans den GotteSackern beider Kon fessionen bezieht. Dem Kirchenregiment ist vom Ministerium des Kultus und des öffentlicheil Unterrichts der Entwurf einer Verordnung über die kirchlichen Begräbnis-feierlich- leiten ans den evangelisch-lutherischen und römisch-katholischen Gottesäckern mitgeieilt worden. —* Gegen die „Dresdner Rundschau" wird nächsten Sonnabend vor dem hiesigen Landgericht abermals prozessiert werden. In den letzteil Tagen wurden übrigens mehrfach in den Räumen dieser Wochenschrift Haussuchungen gehalten. ES sollte der Autor einer „Stimme ans dem Publikum" ausfindig gemacht werden. Leipzig. Beim unvorsichtigen Spielen mit einem Revolver schoß am Dienstag nachmittag der 33 Jahre alte Tischler Albert Bein in seiner Wohnung in der MeuS- dorfer Straße in Connewitz der 11jährigen Tochter einer Nachbarin nainenS Torgs eine Kugel in den Kopf. Das Kind wurde schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Täter entfloh und konnte noch nicht ergriffen werden. Chemnitz. Eine famose rednerische Entgleisung wider fuhr dieser Tage einein Rechtsanwalt, der vor der hiesigen Strafkammer die Verteidigung eines Zechprellers über nommen hatte. In seinem Plaidoher versuchte der Rechts anwalt nachznweisen, daß der Angeklagte nicht in Betrugs absicht gehandelt habe lind sagte dabei unter anderem: „Meine Herren Richter! Der Angeklagte hatte genügend Geldmittet bei sich, als er im Hotel abstieg. Aber er kam in schlechte Gesellschaft und war mit einer Kellnerin zu sammen und, meine Herren, wir wissen ja alle aus Er- fahrnng, daß man bei solchen Gelegenheiten viel Geld los wird." Zwickan, 2. Oktober. Bei der heutigen Ausstellungs lotterie wurden folgende Nummern ans Hauptgewinne ge zogen: 1. Gewinn ans Nr. 04 348 (Wert 10000 Mk.), 2. Gewinn ans Nr. 10 137 (6000 Mk.), 4. Gewinn ans Nr. 02 430, 0. Gewinn ans Nr. 04 407, 8. Gewinn auf Nr. 30 063. Zwickan. Die .Handniaschinenstickerinnen des Schnee berger Bezirks sind in eine Lohnbewegung getreten. Sie fordern einen Miniinaltarif für alle Artikel nnd Akkorde, sowie für dis Benutzung der Fädclmaschinen und die Garn- liefernng zmn Selbstkostenpreise- Bantzeu. Vom l. Januar 1007 ab wird der Gas- preis anch für Flamineil. die sich in Treppenhäusern und Fluren außerhalb der verschließbaren Wohnräume befinden, derselbe sein, wie für das technische nnd Heizzwecke ent nommene Gas. Hainitz. Alsbald wird die Hainitzer Gemeinde voll der altehrwürdigen Stätte ihrer lieben Toten in Mönchs- Walde Abschied nehmen, denn der neue katholische Fried- Hof in Hainch sieht dieser Tage seiner Vollendung ent gegen. Das Grundstück für den'Gottesacker, sowie für die tüiiftige St. Josefstirche, in herrlicher Lage, ist ein hoch herziges Geschenk des Fabrikbesitzers Alfons Porat. Möge der neue Kirchhof sein ein Ort himmlischer Ruhe für die Toten, für die Lebenden ein Mahnruf treuer Erfüllung ihrer Christenpflichten. Lstriti, 3. Oktober. Bei den Ernciieriliigsarbeiteii, die in der hiesigen katholischen Kirche am inneren Portale der Nordvorhalle vorgeiioiiiineil werden, ereignete sich gestern kurz vor Mittag ein recht bedauerlicher Uiiglücksfall. Während ei» etwa 1 ßO Zentner schwerer Stein ans der Füllung gelöst wurde, brach das ans zwei hohen Böcken ruhende Fußbreit, auf dem die beiden Bildhauer standen Der eine von diesen, Bildbauer Schul z e anS K ö h s ch e n- broda bei Dresden, stürzte dabei rücklings in voller Körverwncht mit dein Kopse ans das vorstehende Bockbein nnd zog sich eine klaffende Wunde zn. Er blieb bewußtlos liegen und wurde zunächst in die Pfarrei getragen, wo als bald Herr Tr. Fischer und Herr Pastor Schneider er schienen. Ersterer legte sofort dein inzwischen zmii Bewußt- sein Gelangten einen Notverband an, nm die überaus hef tige Blutung zu stillen nnd vcranlaßte die Uebersührnng mittels Krankenil'ageiis unter Begleitung der Frau Oberin nach Zittau in die .Klinik des Herrn Hedäns. Hoffentlich hat der Verunglückte nicht eine Gehirnerschütterung oder sonstige lebenSgesährlicl)c innere Verletzung davcmgetragen. Ein Glück nxir es noch, daß der Stein, welcher die Zemcnt- platten durchschlug, nicht schlimmeres Unheil nnrichtete. Ofiritz, 3. Oktober. Die katholische Bevölkerung unserer Stadt rüstet sich, dem Oberhirten. Sr. bischöflichen Gnaden Herrn Dr. Alohs Schaefcr, der hier Sonnabend eintrifft, um das hl. Sakrament der Firmung zu spenden, einen würdigen Empfang zu bereiten. Die katbolischen Vereine sowie Schulen werden 5 Uhr nachm. Aufstellung in der Spanntigstraße nehmen. Sonntag werden 3 hl. Messen und zwar ^6, '/z? nnd Uhr gelesen, nm 0 Uhr ist FirmgotteSdicnst, nachm, 3 Nhr Vesper. Nach Beendigung der kirchlichen Feier findet im Vereinshause nachm. 6 Ubr für die Mitglieder des Frauen- und JungfraurnvereinS und abend 7'/„ Uhr für die Mitglieder des Kasinos nnd Ge sellenvereins Festvelsammlnng statt. Zn den am nächsten Tage stattfindenden Schutplüfungen haben Behörden und Eltern Zutritt. L*erentSl»kMr»tyrett. 8 Dresden. (Volksvercin für das katholische Deutsch land.) Die verehelichen Mitglieder werden hierdurch noch mals aus die Sonnabend, den lO. d. M., abends Uhr, im großen Saale des „Keglerheims" tagende Männerver- sammlnng hingcwicsen. Der Reichs- und Landtagsabge- ordnctc, Herr Geh. Jnstizrat Rvrrrn, wird über: „Die Be- kämpsuilg der öffentlichen Unsittlichkeit" sprechen. Das Er scheinen eines jeden Mitgliedes ist Pflicht. 8 Leipzig. Wer daran zweifelt, daß durch den Beitritt zu den sogenannten freien, in Wirtlichkeit sozialdemokra tischen Gewertschaste» viele katyolisci>e Arbeiter unserer Diözese nm ihren Glauben gekommen sind, den wird ein Blick in die psarrai»Uicl>eii Protokolle eines besseren be lehren. Um so mehr ist es Pflicht jedes katholischen Ar beiters, sich i» den beruflichen Fachabteiliingen gewerksclxfft- lich zn organisieren. Wir bitten alle, die es angeht, Sonn tag, den 7. Oktober, abends 0 Uhr, im Saale des „Volks- wolil" zu erscheine», wo zwei tüchtige, auswärtige Redner diesen überaus wichtigen Gegenstand bebandel» werden. 8 Ostritz. Am Sonntag vereinte das 27. Stistnngssest des Katholischen Geselleiivereins im Saale des katholischen Bereinshanses die stattliche Zahl der Kolpingssölme mit den Ehrenmitgliedern nnd Gästen, die überaus zahlreich er schienen waren. Nach der Begrüßung durch den Präses, Herrn Kaplan Marschner, boten die theatersesten Ge sellen unter Mitwirkung mehrerer Damen das fünsaktige Vollsstnck „Ter Bergschreck" von K. Häuser. Zinn guten Gelingen trug ancb die bayrisch-nationale Kostümierung mit bei Bor dem Ball fand auch „Oskar von der Leipziger Messe" recht großen Beifall. 8 Helbra. Die hiesige katholische Gemeinde bat sich im Laufe des Sommers Pier ein Kasino geschaffen, welches den katholischen und Polnischen Vereinen vorzugsweise zur Verfügung stelle» soll. (Herichtssaal. Militärgericht Wegen eigerm nhtigen W'gvleiben« von e'ner Wasseulibung wu de vom Kriegsgericht der 2. Div-.sion der Reservist Georg üirst zn zwei Mv-mlen Gefängnis vermteilt. ' O b e r w iesenthal, 4. Oktober. Tie Delegierten des Erzgebirgervereins beschlossen für 1007 die Erbau»»: eines TonriilenbanseS ans dem Auerberge. Tie Baukosten werden 23 000 Mart betragen. Berli n. Der Kongreß für Kindersorschnng ist heute gescblosß'n worden. Landgerichtsrat Kiihlniann - Brenn'» hielt einen interessanten Vortrag über die gerichtlicl>e Be handlung der Jugendlichen. Er empfahl die Einsetzung be sonderer Jugendgerichte, die ans dem Lormiindschastsrichter als Vorsitzenden und einer Anzahl von Beisitzern zn bestehen haben, unter denen sich stets ein Arzt nnd ein Lehrer be finden müssen. Berlin. Zur Vorberatung der Schaffung einer deutschen Einheitsstenographie hat heute bier eine ans Ver treter» der beiden Haiiptsysteme, nämlich der Stenographie- schulen Gabelsberger und Stoltze-Schrey, bestehende Ver sammlung getagt, die folgende Resolution faßte: „Tie Ver sammlung bezeichnet die baldige Schaffung einer deutschen Einheitsstenograplne nnler Mitwirkung der Negierungen als wünschenswert nnd fordert die übrigen stenographischen Schulen ans, sich den nach dieser Riclstnng il»1rriioni»ienen Schrillen anznschließen." Als erster Schritt zur Er reichung dieses Zieles wird erstrebt die Gewinnung der Ne gierungen für der, Zusammentritt eines Ausschusses von Vertretern der stenegrapbischen Schulen und unparteiischen Vertrauensmännern zur Schaffung einer geeigneten Unterlage. Berlin, 3. Oktober. Eine große Berliner Falsckv- inünzerbande, die in der letzten Zeit die Reichs-Hauptstadt nnd die Bororte mit falschen Zweimarkstücken über schwemmte. ist in letzter Nacht von der Rirdorser Kriminal polizei verbaslet worden. Skandalöse Szenen in einem Jrrenhanse Berlins sollen sich in jüngster Zeit ereignet haben. Dem „Berliner Tageblatt" zufolge sind in dieser Angelegenheit im Lause des heutigen TageS bereits mehrere Verhaftungen vorgenomiuen worden. K öl » , 3. Oktober. Nachdem niit der Schließung der Weinberge begonnen worden ist, werden bebördlicherseits Erhebungen angestellt, mn sestznslellen, ob nnd in welchem Umsange die diesjährige Weinernte als Mißernte anzn- sehen ist. Tatsächlich ist in einigen Distrikten die Ernte der art trostlos, daß die Weinberge gar nicht erst geschlossen werden. In mehreren Gegenden des Oberrbeins nnd dev Mosel wollen die Weinbergsbesitzer ihre Weinstöcke ver nichte» nnd Olnttnltnren anlegen. Die diesjährige Miß ernte bedeutet für viele kleine Winzer einen schweren Schlag, den sie nicht leicbt überwinden inerden. London, 3. Oktober. In Nenyork wurde unter dem Namen Rand School sor Social Science eine sozialistische .Hochschule mit 00 Clndente» eröffnet. Ha m b urg , 3. Oktober. Tie Bürgerschaft nahm mit 8! gegen 33 Stimmen in zweiter Lesung einen Antrag auf Schäftung einer Professur für Nationalökonomie an mit der .Hinznsügiing des Wunsches, daß der Senat baldmöglichst der Bürger,'clxist eine Vorlage ziigeben lassen möge, durch die eine organisierte .Hocknchnlbildnng für Kanslente vorgesehen wird. Ferner stimmte die Bürgersrl'ast dem Anträge des Senates betr. Bewilligung einer Beihilfe von 6000 Mark an die Pensionsanslalt deutscher Journalisten nnd Schrift steller zn, nachdem ein Sozialdemokrat sich gegen den Antrag aiisgesprachcm hatte, weil derselbe mit dem hanibiirgischen Staatswesen nichts gemein habe. London, 3. Oktober. Ter Teberaner Berichterstatter des „Daily Erpreß" meldet, die Nackwicht Londoner Blätter, daß in einer Persischen Provinz Anarchie herrsche und Deutschland die Situation benutze, nm sich eine starke Stellung zn perscl-affen, sei absolut unbegründet. T,... «M«, «»,»»»>