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ohne Erfolg geimpft lvorden sind oder eine Blattern- erkransiing überslanden hoben. Ter Nachweis der Jmpfniig Hot für erbracht zn sielte» durch Vorlegung des Militär- Passes bei solchen ausländischen Arbeitern, nxßct-e ihrer Militärpflicht in Staaten genügt haben, in denen jeder in daS Heer neueiutretende Rekrut geimpft wird, sofern nun aus dem Militärpaß hervorsieht, das; der betreffende Ar beiter innerhalb der letzten zehn Jahre in das Heer einge- treten ist. Tie Arbeitsieber sind für die rechtzeitige Impfung verantwortlich. Jeder in Kemäßheit der Verordnung vom 7. Dezember lOOl geimpfte ausländiscl>e Arbeiter ist in entsprechender Anwendung der Vorschrift in Ls 5» des ReichS- impfgesetzes vom 8. April 1874 einer Nachschau zn unter werfen. Ist die Impfung ohne Erfolg geblieben, so ist sie im nächsten Jahre zn wiederholen. Eine weitere Wieder holung bei abermaliger Erfolglosigkeit hat innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht zn erfolgen, lieber den Erfolg ist von dein Arzte ein Impfschein nach vorgeschriebenem Muster ansznstellen. Tie Jmpsnngen sännen nicht nur von den ii> Pflicht stehenden Jnipsärzten, sondern von jedem appro bierten Arzte Vorgenoinmen werde». Tie Aerzte haben Uber die Jmpsnngen der ausländischen Arbeiter Jmpslisten zn sichren und am Schlüsse eines jeden Vierteljahres an die Aufsichtsbehörden des Ortes einznreichen. —' Sächsische Kunstausstellung Dresden 1006. Bei der Sächsischen Kunstausstellung Dresden 1006. Brühl- sche Terrasse, welche, von dem Direktorinin des Sächsischen Kunstvereins veranstaltet, Ende September geschlossen wurde, ergab sich trotz mannigfacher Einbauten und sonstiger er heblicher Aufwendungen ein Ueberichuß an Einnahmen. Bon den anfgestellten verkäuflichen Werken hat nnhr als der dritte Teil Käufer gefunden. Zittau. Tie Sonntags-Nachmittagsvorstellung von Dompteur Eharles' Zoologischem Zirkus, der hier gegen wärtig einen Zyklus von Vorstellungen ans dem Königs- Platze gibt, wurde durch eine infolge eines unbedeutenden Vorfalles entstandene Panik in greller Weise nnterbroche». Kegen Schluß der Vorstellung stürzte ein Besucher der lin ken Kcilerieseite, der in Begleitung seiner Iran der Vor stellung beiwohnte, angeblich infolge eines Schwindelan- falles hinterrücks von der (Valerie. Ein neben dem Mann stehendes kleines Mädchen sah diesen abslnrzen und stieß infolgedessen einen lauten Schrei ans, und in einem einzigen Augenblick ertönten nun allerlei wilde Nnse, als: „Ter Löwe ist los!", „Jener!" nsw. Alles stürzte in wilder Haß den Ansgängen zn. Viele Kaleriebeincher sprangen ohne weiteres von oben in die Manege herab. Ten Sicherheits organen und den Angestellten des Zirkus gelang es, die Menge etn>as zn beruhigen. Es stellte sich heraus, daß eine große Anzahl von Besuchern mehr oder minder schlimme Verlobungen, namentlich im Kesicht, davongetragen hatten. Auch halten verschiedene Personen Armbrüche erlitten. Egcr. Am Tonnerstag fand beim Kreisgericht Eger die mündliche Verhandlung in der Rechtssache deS StaatS- fiSknS des Königreichs Sachsen gegen die Stadtgemeinde Jranzensbad und eine Neihe von Krnndbesitrern in der Ke- meinde Bohr statt. Bekanntlich hatte Ansang 1005 der sächsische Slaatssiskn" von den Bohrer Sekonomen Moor- grnndstücke angetanst. Tie käufliche Ueberlasinng der in Nede stehenden Kriindslücke sollte an die Kenehmignng deS sächsisclzen Finanzministeriums und des sächsisckzcn Landtages gebunden sein. Tie betreffenden Moorgrundstiicke »raren für Bad Elster bestimmt. Die Stadtgemeinde Franzensbad, welche von diesen Verhandlungen erfuhr, hat hierauf dieselben Krundstücke von den Krundbesitzern in Rohr sofort erwor ben und deren Einverleibung in das Eigentumsrecht der Stadtgemeinde FranzenSbad durclzgefiihrt. Der Staats- fiskns im Königreich Sachsen focht nun in Vertretung deS Bades Elster die RechtSgültigkeit dieser Krunderwerbnng gegen die Stadtgemeinde FranzenSbad und die Nohrer Oekoiiomen an und begehrte die Uebergabe der Moorgrnnd- stücke an Bad Elster, in zweiter Linie Scl-adenersatz im Be trage von 46 00«) Kronen. Nach dnrchgesührter mündlicher Verhandlung wurde der Königlich sächsische StaatSsisknS mit seiner Klage in allen Punkten kostensällig abgewiesen ans dem Krunde, weil die Stadtgemeinde FranzenSbad rücksichtlich des in Rede stehenden Kriindkompleres die Ein verleibung des Eigentumsrechtes angesncht und bewilligt erhalten hatte, mithin nach 8 "140 a. b. K.-B. vor jedem an deren das Vorrecht habe. Tie Abweisung wegen Scl>a- denersalzes erfolgte, weil der Königlich sächsische StaatSfiS- knS einen Schaden dermalen noch nicht erwiesen hat. birnsliti. TaS Opfer einer Verwechselung ist der 22 Jahre alte Spnlnwisler Biedermann in .Haslan geworden. Als er nachts ans einem Kasthause trat, kamen zwei Bur schen ans ihn zn. von denen der eine einen zwölf Kilogramm schweren Stein gegen Biedermann schleuderte. Ter große Stein zerschmetterte dem unglücklichen jungen Manne daS Schienbein, das er schon früher einmal gebrochen hatte, daß sich eine Amputation des BeineS als notwendig erweist. Tw Täter, zwei l 0 jährige Burschen namens Bauer und Küm mel, die dann verhaftet wurden, erklärten, Biedermann sei einer Personenverwechselnng zum Opfer gefalle»: sie hätten es ans einen anderen abgesehen gehabt. Pereinsrracki richte« 8 Dresden Jvhainistndt. Mit größerer Besorgnis wurde wohl von seiten der Leitung der Johannstädter „Eä- cilia" noch nie einer Veranstaltung entgegengesehen, als wie dies am vergangenen Sonntag bei der Feier deS zweiten Stiftungsfestes der Fall war. denn nicht weniger als fünf katholische Vereine kxrtten für diesen Tag eine Festlichkeit angesagt. Um so angenehmer überrascht tvar man daher, als sich der große Saal des Hotel „Koethegarten" zur festge setzten Stunde dicbt gefüllt hatte. Amüsiert hat man sich all- seitig ans das vortreiflichste und oft schien eS, als »volle das fröhliche Lachen gar nicht mehr verstummen. Tie mimen den Tamen und Herren waren förmlich in einen edlen Wett streit mit einander eingetreten, mit in den ihnen zngewiese- nen Rollen das beste zn leisten, was auch von den anwesen den Kästen durch lebhafte Beifallsstürme anerkannt wurde. Tie Abwickelung des Programms vollzog sich, dank dem Ein greifen des Ebormeisters, Herrn Lehrer Schröter, in größ ter Kürze, wodnrch die lästigen, oft langen Pansen vermie den wurden. Ein flotter Tanz beschloß die so schön verlau fene Feier. Allgemein gab inan der Ansich-t Ausdruck, einen so fröhlichen Abend nur selten verlebt zu haben. Allen Mit wirtenden, ganz besonders dem Herrn Ehormeister und Herrn Lehrer Krengel sei für die Mühen, die sie um das Ke- lingen des Festes gehabt haben, wärmster Tank ausgespro chen. — Anschließend hieran seien die Mitglieder auf die am Ul. d. M. in der Herz-Jesukircl-c stattsindende gemeinschatt- liche heilige Kommunion, sowie auf das am 26. November voraussichtlich in der großen Wirtscl)gft im Königlichen > Kroßen (sparten — in Aussicht genommene Kirchweihfest der Johannstädter Pfarrgemeinde aufmerksam gemacht. 8 Meuselwitz (S.-A.), 1. Oktober. Ter unter dem l Schuhe des heiligen Mictzael stehende Arbeiterverein zu ! Meuselwitz feierte gestern sein diesjähriges Stiftungsfest. Morgens zog die ivackere Scl-ar der Arbeiter mit Fahne zum MissionSkapellclzen in Zipsendorf, um gemeinscl-aftlich znm Tisch des Herrn zu gehen. Nachmittags 4 Uhr begann die iveltlicl>e Feier im geräumigen Stadthanssaal zu Meu selwitz. Die vollzählige Stadtkapelle eröffnete mit einer sein anSgesührren Ouvertüre das Konzert. Aufs herzt begrüßte Herr Psairer Miclzels die zahlreich'» Käste von nah und fern. Tie Festrede hielt Herr Pfarrer Schrepping von Zeitz. AlS Thema lzatte er sich gestellt: „Bischof Frei herr von Ketteler zn Mainz und seine soziale Tätigkeit." Begeistert lauschte die Versammlung den Ausführungen des .Redners. Klückwünsche und Krüße überbrachten die Vertre ter von Altenburg. Schmölln, Nositz, Zipsendorf. Zeitz und Weißenfels. Vom Herrn Hanptlehrer von Weißenfels wurde für das nächste-Jahr ein thüringischsächsischr Katholikentag zu Weißenfels befürwortet. Diesem Kedanken stinmiten alle Anwesenden mit Begeisterung zu. Nachdem in diesem Jahre WeißenselS bei Kelegenheit der 50 jährigen Ke- meindejubilänins die Herzen der Besucher gewonnen hat, geht man mit freudig hoffender Sympathie an die Ausfüh rung dieses Programms. Möchten die Worte des Herrn .Hanptlehrers zur Tat werden, daS ist der Wunsch aller Festteilnehmer. 8 Seitcndirf. Sonntag den 28. September feierte der Jngendverein „Eoncordia" das 28. Stiftungsfest, be stehend aus Konzert und Ball. Die Festrede hielt der hochw. Herr Kaplan Marschner ans Oitritz. Er sprach über die Devise der Kesellenvereine. — Sonntag den 80 Sep tember hatte der hiesige Jiingkraiieilverein sein Herbst vergnügen. — Sonntag den 7. Oktober findet hier in der Weichenhainschon Schankwirtschaft eine öffentliche Ver sammlung des „Volksoereins" statt, in welcher Herr Kaplan Kurze aus Zittau über die Katholikenversammlnng in Essen sprechen wird. Versäume niemand diese wichtige Versammlung. Anfang Punkt 5 Uhr. Biichertnm Wie Hagenbcck sein .(Aroßes Tierparadieö" bei Hamburg eingericht't und ausgerüstet hat, davon erzählt uns in Woit und Bild Dr Sokolow ly in dem s»>be« erschienene» 2 Hefte von „Alte und Neue Mell" i» sehr unterhaltender und eingehender Weise. I n gleichen Heile verleben »wr mit Dr. Segin einen .Tag bei den Felskletterer'": hier werden uns die grauen Alpenriesen und besonder- interessante Kietterparticn auch im Bilde vor Augen geführt. Federer setzt seine literarische Studie über Ibsen fort, die uns immer tiefer in das Denken u,d Fühlen dieses nordischen Dichterheroen einfübrt. Ern kleines Erinverungsblalt wird dem Erzabt Maurus Wol cr in Beuron t» seinem goldenen Piofesz- jubiläum gewidmet. Ja .Stern des NndergangS" von Margarete von Oertzen schiuen wir immer tbser in das glänzende Eiend hinein, wo olles Sein n»r Scheinen ist: ui dem Roman .Die große Freundin" lernen wir hier die große Liebe zu ererbter Scholle kennen. I.u.it. not Immt kommt auch der Humor noch zur tilellung .Ein Icyü" ist ein piächiiges Kabinettstück nutz dem Kur- »nd Tonristenicben, dem hier die gelungensten Seilen ab gewonnen sind. O zn erbitten, wenn Marianne in ihren Briese» nicht immer und immer wieder gebeten hätte, es noch zn verschieben. Und doch litt sein Her; unter der Tren nung. und er sehnte sich nnanssprechlich »ach dem geliebten Mädck-en. Endlich brachte Krollinann die Nachricht, die Baronesse dürfe jetzt wieder anSgehen und erwarte Klans an dem Ort, wo sie sich znin ersten Male ge troffen. Eine heftige Unruhe erfaßte den jungen Mann. Er tonnte kaum die Zeit erwarten und hesand sich viel früher an der bekannten Stelle, als a»S- geinacht war. Als Marianne endlich erschien, strahlend in Liebreiz und Jn- gendschönheit, da schloß er sie stürmisch in seine Arme. Voll Klück sahen sie sich in die Augen. „Mein holdes Lieb," slüsterte er bewegt, „so habe ich dich endlich wie der! Ich fasse eS kaum, das Klück ist zn groß für mich!" „Ja, mein Klans! Hier bin ich deine Marianne!" „Meine Marianne!" wiederholte er sinnend. „Wie es nur kommen mag, daß dn gerade mich liebst, de» einsachen Mann mit dem bürgerlichen Namen, der dir nichts zu bieten hat als seine treue Liebe." „Ja .gerade dich liebe ich." lächelte sie, „mein Held, mein Retter. Wer Nieiß, Inas ohne dich ans mir geworden wäre! Vielleicht wäre ich elend nm- gekoinmen da oben und hätte meine Marotte mit dem Leben bezahlt!" Sie schauderte leicht zusammen und fügte daS Köpfchen fester an seine treue Brust. „Das Leben ist doch so wunderbar schön, nicht wahr?" slüsterte Marianne. Er nickte. „Aber eS stört mein Klück, daß wir nur heimlich znsaminenkommcn können. Lange balle ich das nicht mehr ans." „Folge meinem Rat und warte noch," enlgegnete Marianne bestimmt. „Ich werde eS dir sagen, wann die rechte Zeit getoininen ist." Sie Plauderte nnanshörlich. »in de» Keliebten zn zerstreuen. „Weißt du, lächelte sie. „wenn ich dich so vor mir sehe, so stolz und statt lich, saß aristotraiisch möchle ich es nenne», dann kommt mir der Kedanke, dn seiest gar nicht der Obersörster Hellborn, sondern ein verzauberter Prinz oder dergleichen." Sie lachte über ihren sonderbaren Einsall. „Tu bist ein Kind, Marianne. Tie Märchen der Kinderzeit spuken noch immer in deinem Köpfchen." Sie warf schmöllend die Lippen ans. „Ich bin kein .Kind mehr, Klans, ich bin eine Braut, deine Braut! UebrigenS stehe ich mit meiner Ansicht nicht allein da. Koßpapa hat etwas ähnliches geäußert, als er dich erblickte. Und da livr ich so stolz ans dich, weil dn ein io schöner stattlicher Mann biß. und »veil dn mich liebst, mich unbe deutendes Ding. Siehst dn. ich hatte dich schon lieb, als ich dich das erste Mal sah, und d» merttest eS gar nicht." Ter junge Mann berauschte sich förmlich an dem kindlichen. unschuldS- vollen Keplander deS lieblichen Mädchens. Darüber vergaß er alle Sorgen vergaß, daß ihn StaiideSvornrteile von der Keliebten trennten, daß es heiße Käinpse tosten würde, bis er sie vor der Welt sein eigen nennen konnte. Als die Liebenden sich endlich trennten, geschah es unter dem gegenseiti gen Versprechen, sich täglich hier zn treffen. Marianne nxmdte noch oft den Kopf zurück nach dem Manne, der ihr unverwandt nachblickte, bis sie zwischen den Büsche» verschwand. — Es war einige Tage später. Rittmeister von Saldern kam eben vom Schlosse. Da er Marianne nicht dort getroffen hatte, befand er sich in denk bar schlechtester Laune. Sein Zorn steigerte sich noch, als er, den Weg durch den Park eimchlagend, zwei Diener im eifrigen Kespräch hinter dichtem Strauchwerk stehen sah. Tie beiden bemerkten den Offizier nicht, er blieb siehe» und lauschte. AnS den Reden entnahm er unschwer, daß die schöne Baronesse irgend einen besonderen Zweck verfolgen müsse, wenn sie in den Wald lief. Tie hämischen Kesichler der Diener ärgerten ihn unbeschreiblich. Er ballte die Hände vor Wut, als der eine seinem Kollegen zuflüsterte: „Unser Baroneßchen hat ganz recht, wenn sie dem eingebildeten Menschen eine Nene dreht, der wird niemals ihr Mann. Ich habe es mir gleich gedacht, daß dn eilras dahinter steckt. Wenn es aber anS Tageslicht konimt, dann gibt eS einen Heidenspettatel! Ter Herr Rittmeister wird Augen machen, wenn er erfährt, daß sich seine Angebetete einen anderen Sclxitz gesucht hat. Keschmack besitzt daS Baroneßchen übrigens, das muß man sagen." Tie beiden Schwxitzer entfernten sich. Ter Rittmeister Nxir wütend. ES trieb ihn Hinalls er mußte erfahren, was dahinter steckte. Wenn ein anderer ihm das Mädchen weggeschiiavvt hatte, — der mochte sich hüten vor ihm. Mit raschen Schritten eilte er durch den sonnenflimmerndcn Wald. Es lnar ein herrlicher Sommertcig, doch Saldern achtete nicht ans die Schönheit ringsum. Plötzlich verlangsamte er den Schritt. Vorsichtig spähte er durch die dichten Mische, denn er glaubte ein fröhliches Lachen gehört zn haben. Licht unter ihm befand sich ein anmutiger, verschwiegener Talweg, liinsäum: von Erlen und Bnclzen — lind was Saldern dort sah, brachte sein Blut znm Sieden. Ein schmucker. hochgeNvich'eiier Jägermanii, vertraulich ihm zur Seite eine aninntige, hellgekleidete Mädchengestalt: — Dieses Paar schritt in angelegentlichem Kevlander, nur mit sich selbst beschäftigt, den sclxßtigen Weg entlang. Tie läcl-elnden Blicke, die das junge Mädclx'n während deS Sprechens dem Manne zntvarf, bewiesen, daß er ihr nicht fremd war. Ein großer Hund folgte dem Paare als treuer Begleiter. Ten Mann tnnnte der Offizier nicht, doch er vermutete, der Uniform nach, daß eS der junge Oberförster sei, von dem ihm der Onkel erzählt hatte. Doch das Mädchen an seiner Seite »rar die Freiin Marianne von Niedheim! Saldern erkannte ans de» ersten Blick, daß er hier ein heimliches Liebespaar vor sich babe. „Hölle und Teufel," mnrmelte er ingrimmig. Er konnte sich kaum fassen vor Wnt. In seinen Augen blitzte ein Strahl tödlichen Hasses ans. Er machte eine Bewegung, als wollte er sich ans den Mann da unten stürzen, aber er be- sann sich. Zähneknirichend stand er da und folgte jeder Bewegung des schönen Paares, das nicht ahnte, daß eS beobachtet wurde. Mötzlich »vandte sich Sal- der» und ging ans dem kürzesten Wege ins Schloß zurück. Die Oualcn wilde- sler Eifersucht tobten in seinem von Haß und Rache glühenden Herzen: or nxic misähig. einen klaren Kedanken zn fassen. Er liebte das sclPne Mädchen leidenschaftlich und ihre Kälte, ihre Zurückhaltung sachten seine Leidenschaft nur um so stärker an. Und nun kam einer — ein Mensch mit einfachem, bür gerlichen Namen und den erwählte sich die stolze Freiin von Niedheim zn ihrem Liebsten UnerhörtI Wie er ihn haßte, diesen Dieb, der ihm das Herz des