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Weihnachtliche Nachlese !, Das Fest als Freu-espen-erin Weihnachtsfeiern und Weihnachtsspiele wurden schon vor dem Fest in Dresden in großer Zahl veranstaitet. Von be- sonders tiefem Eindruck sind immer die Feiern dort, wo Liebe, Licht und Freude in besonderem Maße notwendig sind — Am N, Dezember kehrt« das Christkind im katholischen Wai senhaus am Queckbrunnen ein. Die Grauen Schwester» natte» in verständnisvoller Weis« liebevolle Vorbereitungen ge troffen, so daß den freudestrahlenden beschenkten Knaben der fehlende Familienkreis ersetzt wurde. Der schlichten Feier wohnte neben Geistlichen der Propsteikirche u. a. auch Prin zessin Mathilde von Sachsen bei Von aufrichtiger Liebe zum Kind getragen, waren weiter di« beiden Bescherungen in den Anstalten des e. V. Krüppel- Hilfe. Im Sächsischen Krüppelheim Dresden-Traä-enberge, wo dir krüppelheimbedürstigen Kinder aus Ostsachsen untergebrachl sind, hatte der Vorstand am 22. Dezenrber alles aufgelwten, um den in seiner Obhut befindlichen Krllppclkindern unbemittelter Eltern Weihnachten zu einem schönen Fest zu gestalten. Dank bare Freude strahlte aus den Kindcraugen, oie an dieser Stätte, wo so viel körperlici-es Elend beisammen wohnt, doppelt er greifend wirkte. Und diejenigen, die geholfen hotten, die De- scher»ng zu ermöglichen, hatten besonderen Anteil an der Freude. Wenige Tage zuvor hatte in der Heilanstalt des Vereins Krüppelhilf« in der Pillnitzer Straß« ein« ähnliche Feier stottgefunden, di« in ebenso sinniger, die Stimmung der kleinen Patienten feinfühlend erfassender Weise vorbereitet war. Der Vorsitzende des Vereins. Herr Kommerzienrat Everth, hielt ein« kurze Ansprache und hob hervor, daß wir die Weih- nachtsstimmung in uns nicht ousklingen lassen sollten, ohne daß jeder bei sich den Vorsatz erneuere, seinen Glauben an Gott und das Gute im Menschen zu festigen. In der Taubstummenschule. Dresden, herrschte am Montag, den 22. Dezember froh« Weihnochtsstimmung. Halle es doch auch in diesem Jahr« ermöglicht werden können, Le» ärmsten unter den taubstummen Kindern einen Weihnachtstisch -u decken. Schulleiter Conrad betonte bei seiner Aussprache, daß man dauernd bestrebt sei, den Kindern eine freudvoll«, sonnige Kindheit zu verschaffen, damit sie ihr schweres Schicksal leichter ertragen können Schwer werde für den Taubstummen das Leben erst, wenn er in das Berufsleben eintrel«. Der taub« Mensch, die Schul«, und der Fürsorgeverein seien bemüht, die tiefe Kluft zu° Überdrücken, die ein l,artes Schicksal zwischen ihnen und die hörend« Umwelt gelegt hat. Diesem redlichen Bemühen müsse der gute Wille seitens der Hörenden entgegen gestellt werden, den Gehörlosen nicht als abnorm oder gar min derwertig zu mißachten, sondern ihn als gleichwertigen Menscl)«n in die große Geineinscl)aft der Hörenden ouszuneh- men. — Einige taubstumme Kinder aus den unteren Klassen stellteii dann in kindlich schlichter Form die Geburtsgeschichte in stummem Spiel dar. Im Anschluß erschien der Ruprecht, dem einige Kinder ihr Versci-en in der Lautspracl>e aussagten lind der sie dann zur Belohnung hinauf in die festlich geschmück ten Weihnachtsstuben führte, wo viel Freude wartete. — Daß die gehörlosen Kinder hinter anderen Kindern nicht zu rückzustehen brauchen, bewies «ine Märchenausführung in der Staatlichen Schule für Schwerhörige und Ertaubte am 18. De zenter „Schneewittchen" wurde gespielt und zivar mit bewundernswürdiger Begeisterung, Freude und Geschicklichkeit. Der Direktor der Anstalt fand verständnisvoll« Worte für den Eifer der Kinder, hob aber hervor, wieviel Geduld und Liebe Lehrer und Schüler ousbringen mußten, um dieses Märchenspiel einzlistudieren. llmso Höher wurde denn auch das liebe Kinder- märclien von den zahlreichen Gästen bewertet. In der 22. Volksschule brachte die Vorweihnachts- woch« an drei Nachmittagen eine Weihnachlsausführung „Im Zauberbanne der Weihnacht" ein Spiel in 4 Auf. zögen. Die ganz aus das Kindergemüt eingestellt« Handlung, zeigte die Au^ssendung des Hl Nikolaus und die Zwerge im Dienste des Christkindes, führte auf den Striezelmarkt und ließ «in Weihnachtsfest in der Hülle erleben. Die kleinen Dar steller zeigten tapfer und geschickt ihre Künste und erfreuten damit die großen und kleinen Znsli>auer aufs best«! machten aber auch der Lehrerschaft, die das Spiel einstudiert hatte, alle Sbre. In einsaclier, aber würdiger Form wurde am 17. d. M. im Anslallssaal des Bürg er Heinis das Weihnochissest ge- friert. Nach einem Wcihiiochtsgottesdirust gelaugt« ein reich haltiges, musikalisches Programm durch die Musikgemeinschasl Dresden unler Leitung von Hans Dörffel zum Vortrag, das mit reicl>ein Beifall ausgenommen wurde. Trotz großer, finanzieller Not konnte so den hochbetagten Bürgern und Bürgerinnen auch in diesem Jahre eine Weihnachtsfreude bereitet werden. Weihnachtskrippe im Dom zu Bautzen Bautzen, 2g. Dezember Eine freudige Ueberraschung > eiligen Aber er. lebten die Besucher des Domes in Bautzen am Heiligen Abend! Man traute seinen Augen kaum und einer machte den anderen freudig aus ein« Krizrpc aufmerksam, die zwischen Kreuz- und Hcrz-Iesu Aliar aufgestellt ist. Zum ersten Male seit Menschen, gedenken! Die Frag« nach einem geeigneten Platz in dem sehr beschränkte» Raum ist hier zufriedenstellend gelöst: sowohl von der Evangelien- als auch von der Epistellcit« aus ist die Krippe bequem zu sehen! Ein rotmattcs Licht fällt in den Stall, dessen Dach steil gerichtet und mit Stroh bedeckt ist. Ein Berkünüi- gungsengel schwebt am Vordergiebel! „Gloria in excelsis Deo!" sEhre sei Galt in der Höhe!), so leuchten die Worte entgegen, di« er trägt. Das Icsukind liegt weißgekleidet in der Krippe und ist auch aus großer Entfernung noch deutlich zu erkennen. Der heilige Joseph und di« liebe Gottesmutter knien zu beiden Seile». Hirten und Scl)afe beleben das Bild vor dem Stalle. Zum Feste der Erscheinung des Herrn wird die Szene noch er gänzt werden durch die drei Weisen aus dem Morgenlande mil ihrer Begleitung. Alle Figuren sprechen in ihrer Art und Aus führung an. Ihre durchschnittliä^ Größe beträgt 60 Zentimeter. Was ein« Krippe dem Christen bedeutet, kann auch jetzt hier im Dom beobachtet werden! Wir haben in Jahren stehende Besucher beglückt äußern hören, wie gut es sich jetzt da beten laßt und wie froh und dankbar sie dafür sind, daß im Dom eine Krippe Aufstellung gefunden hat. Und in der Tat: es ist erhebend, wie viele Erwachsene, auch Männer, ihr Knie vor der Krippe beugen »nd daselbst auf das Iesukind vertrauend Hin blicken und innig beten! Hier wird jedem Trost und Samm lung zuteil, hier hat das Iesukind auch jedem etwas tief ins Herz zu sagen. Von hier geht der Nt«»sch wieder aufgerichlet in den friedlosen Alltag, bringt er doch von der Krippe eine Welt tiefsten Friedens mit Es geziemt sich aber auch dankbar dessen zu gedenken, der für den Dam dicse stimmungsvolle Krippe bestimmt hat, nämlich unser Hochwürdigstcr Herr Aposlolisclier Administrator DTr. Christian Schreiber, Bischof von Berlin. In der Kathe drale, in der er früher regelmäßig am hl. Wcihnachtsfeste Panti- fikalamt hielt, sollte diese Weihnachten, die er zum ersten Male hier nicht mehr mitfeicrn konnte, «ine Krippe aufgestellt werden! — Nur weuige Stunden weilt der Apastolisci>e Admi nistrator jetzl ab und zu in Bautzen, «1>er bei allem Drange der amtlichen Geschäfte, die dann ln der Kürze der Zeit zu erledigen sind, war der Bischof darum besorgt, daß !m Dom die Krippe ausgestellt werde, die ihm von Wohltäter» zur freien Verfügung geschenkt worden ivar. So ist denn diese Krippe gleichsam ein Vermächtnis des Bischofs an seine einstmalig« Kathe drale. Wenn wir dies wissen, dann werden wir es aber auch für eine Pflicht der Dankbarkeit erachten, auch an dieser Ställe im Gebete dessen zu gedenken, der uns in seiner Oberhirte» sorge diese Weihnachten im Dom so erhebend zu gestalten wußte. Wir bewundern diese väterliche Oberhirlenliel'«, die im Drange der Verwaltung ziveicr Diözesen nicht der Gläubigen vergißt, die den Dom besuchen, und die deuselbcn diese Wcihuachls- srcud« bereitet hat. Schirgiswalde. Obwohl Arbeits- und Eriverbslosigheit in vielen hiesigen Familien bitter empfunden werden, wurde doch das schöne Weihnachtsfest auch Heuer in der üblichen Weise ge feiert. Die kirchlichen Neranslaltungcn beider Konfessionen er freuten sich eines überaus starken Besuchs; i» der großen katho- lisclzen Pfarrkirche war zur Milternachtsmesse auch nicht mehr ein einziges Stebplätzckcn zu bekommen. Auf das in vergnüge uen Jahren geübte Turmblajeu der Sladikapellc warteten heiler die aus der Christmcsse Heiiukchrenden vergeblich. — Auch die weltlichen IlntcrhaUungsveransialiungen im Erdgerichlssaal er freuten sich an beiden Wcihnachtsseicrtagen großen Zuspruchs Am ersten Weihnachtssciertag spielte der Turnverein vor über fülltem Saal das recht ansprechende Singspiel „Sab ein Knab ein Röslein stehn" van Panneck und Vogel. Sicherlich wird dev Nothilfe für örtlicize Erwerbslose und der Iugendvslege im Turn verein je ein ansehnlicher Betrag überwiesen werde» können.— Am zweiten Weihnachtssciertage gastierte ebenfalls im Erb gericht das Bautzrner Stadttheater in zwei Vorstellun- gen. Am Nachmittag wurde bei gutem Besuch Lehars Welt- schlager: „Land des Lächelns" zum zweiten Male gegeben. Der Abend brachte eine ausgezeichnete Wiedergabe der Lortzingschen Oper „Der Waffenschmied" Dieses schöne, unvergängliche Werk dss Altmeisters deutscher Bolksopern wurde mit einer solchen Vollendung und einer solchen Meisterschaft dargeboten, wie man es nur selten erlebt. Kein Wunder also, wenn den Spielern mit reichem Beifall gedankt wurde. -e. Settendorf. Die katholischen Gesellen traten auch ln diesem Jahre wieder mit einer Thealeraufführung an die Oesfentlich- keit. Da ihr Spiel besonders im letzten Jahre allgemeine» Bei fall gefunden hatte, war der Saal von Besuclzern überfüllt, die voll Spannung auf das neue Spiel warteten. Und es kamen de- stimmt wieder alle auf ihre Rechnung, denn es wurde von allen Spielern mit Hingebung sowohl der ernste Inhalt des ersten Stückes „Die Spieluhr im Glockeniurm", wie der heitere des zweiten „Durchlaucht kommt" dargestellt. Deshalb lohnte auch starker Beifall für die aufgemendete Mühe. Neujahr Ist eine zweite Aufführung vorgesehen. Zittau. Am Tage vor dem heiligen Abende veranstaltet« der Earitasvercin für bedürftige Kinder der Marienschule seine Christbescherung. 74 Kinder waren es, denen diesmal durch den Verein, dank der Unterstützung verschiedener edler Spender, ein reicher Gabentisch gedeckt werden konnte. Herr Lehrer Eber mann hielt die Ansprache. In warmen, zu Herzen gehenden Worten wandte er sich an die Kinderschar. Er ließ ln ihr noch mals den Zauber der Borwcihnachtszeit lebendig erstehen und wies sie dann eindringlich auf die Bedeutung des Festes der großen Liebe hin. Am Schlüsse dankte er all denen, die durch Gaben und Geldmittel die Bescherung in dieser Weise ermög lichen halfen. Glückstrahlend nahmen die Kinder hierauf ihre Gaben in Empfang. Prächtige, liebe Weihnachtsgesänge unter Leitung von -Herrn Oberlehrer Albert und sinnige Gedichte um rahmten die freudespendcnde Stunde. Herzlicher Dank gebühr! auch nach Herrn Schuldirektor i. R. Kurze und seiner Familie, die die Christbescherung wieder mit großer Mühe und viel Liede hergerichtet hatten Leipzig. Weihnachtsfeiern ln der 1. Kall). Volksschule zu Leipzig. Auch in diesem Jahre konnte die 1. kaih. Volksschule kurz vor dem Weihnachtsfeste zahlreiche Ellern. Freunde v»d ehemalige Angehörige bei sich zu Plaste laden. Zur Auffiihrü»g gelaugte an zwei Abenden „Das Spiel von der heiligen Nacht" von Gerhard Stief. Was kindlicher Eifer und jugendliches Talent unter altbewährter Leitung vorbereitet hatten, zog hier vor den Blicken und Ohren einer weihnachtlich gestimmten Zuhörerschaft, die jedesmal nach Hunderten zählte, vorüber. Zwar übt das Wunder van Bethlehem in Wort und Bild zu jeder Weihnachts zeit seinen Zauber auf ein gläubiges Gemüt aus. Wie aber die Darsteller durch ihr Spiel vom Anfänge bis zum Ende alles i» Bann hielten, da-> rief bei alt und jung Helle Begeisterung her vor. Sowohl d > E nzeldarsteller als auch die Chöre entledigten sich ihrer Ausga - ausgezeichnet, zumal wenn man bedenkt, daß Wort und Lied, Sprechchor und Gesangchor ständig wechselten. So blieb in schauspielerischer und inusikalischcr Hinsicht wohl kein Wunsch offen Eine stimmungsvolle Bühnendekoration und eine farbenprächtige Beleuchtung bildeten zu dem schönen Spiele den gleichwertigen Rahmen. Nur zu rasch verflogen die Stunden der Freude und Erhebung, und zahlreiche Zuhörer bedauerten lebhaft, daß das schöne „Spiel" nicht noch ein drittes Mal ge boten werden konnte. Meißen. Sonntag, den 21 Dezember 1990, war die ge wohnte reichliche Bescherung alter Leute durch den Elisabeth- vereln. Pfarrer Kneschk verteilte 20 Karte» für das Stadtiheatcr. Alle anderen Vereine hatten ihre schönen Weih, »achtsvei-anstaltungen. Am 28. Dezember 1980 veranstaltete das Kiudermohl einen imposanten Gcmeindeabend. — HI. Nacht war die St.-Benna-Kirci>e überfüllt. Der Kirchenchar sang die Mess« von Sbap in vorzüglicher Weise und winde vom Stadlorchester begleitet. Am 1 Feierlag um 9.90 Uhr sang der Männerverein und die „Cacilia" die Messe von Schäfer, die Pfarrer Kneschk gestiftet hatte, Nossen. Der VolkSverein neraustallete am 20. De.«inber 1990 ei» sehr gutbcsuchles Weihnachtssest. Kinder bestritten da« Programm. Dresden-Iohannstadt. Herz - Jesu - Konferenz oes B i n z e n t i u s v e r e i n s. Am Freitag, den 2. Januar 1931, abends 8 Uhr. findet unsere Generalversammlung in der Union, Hutlensträße 7, statt Mitglieder und Förderer sind dazu herzlich cingeladen. Literarischer Ratgeber 1SZ1 Der neue Buch weiser für die Katholiken Deutschlands. Wie jedes Jahr kommt auch in diesem Jahre der „Lite- «arijchc Ratgeber für die Katholiken Deutschlands" noch recht, um mit seinen von Fachleuten bearbeiteten Ueberblicken über sämtliche Gebiete des Wissens und der Bildung und der ein schlägigen Neuerjcheinungen auf dem Büchermarkt eindeutig von unserem katholischen Standpunkt aus z» informieren. Der Herausgeber, D r. Wilhelm Spael, Köln, betont im Vor wort zu dem neuen, schon 27. Jahrgang mit Recht, daß der Ratgeber ein nach kritischen Grundsätzen bestimmtes systemati sches Jahrbuch sein wolle. „Kritik soll vermitteln und schöpse risch sein: Der Kritiker soll seine Lcserschast gleichsam sür das Buch erziehen und reif machen, anderseits den Vorzügen und Besonderheiten nachipiiren, denn Fehler und Mängel sinden sich von selbst." Betrachtet man die einzelnen Referate, so erweist sich als ihr größter Vorzug neben ihrer Zuverlässigkeit »nd Uebcrsicht- lichkeit vor allem die Einordnung der besprochenen Objekte in unser katholisches Weltbild. Schon gleich das erste Referat über Romane und Erzählungen tvon Dr. Heinrich Lentz und Heinrich Vachmann) hebt aus der Uebersiille von Neu erscheinungen diejenigen heraus, die der immer noch vornehm sten Aufgabe des Dichterischen am meisten Nachkommen: „Sinn gebung der Zeit und ihrer Erscheinungen zu sein und in ihnen, hinter ihnen wieder Gott zu erkennen." Es wird schars abge rechnet mit einigen Prominenten und Modedichtern. Es wird aber auch ehrlich betont, daß der Ertrag der katholischen Dickp tung des letzten Jahres verhältnismäßig klein geblieben ist. Das Referat sür ausländische Literatur lag wieder in Hnn- von Dr. Joses Froberger. Der Herausgeber D r. W i l h e l in S pa e l hat wieder „Theater und Drama" übernommen. Auch er enthüllt dir Krise der Izeutigen Theaters und begründet sie. Auch er muß srststellen. daß auch im Drama von christlicher Seite ivenig oder nichts im Letztjahre gesä-afse» worden ist. Um jo eindeuliger ist seine Auseinanderietzung mit den Nenericheinungen selbst. Ergiebiger ist dar Gebiet der Lyrik, d -- wiederum D r. r> e i n r > cp v> e tz e ii y ocyanoeu, weil yicr genug positive Lei stungen aufzuweiscn sind, auch auf unserer Seite. Am ergiebigsten erweist sich das katholische Schrifttum in der Sparte „Jugendliteratur", das Dr. Josef Prestcl knapp und klar behandelt, ein Zeichen, daß auf dem Gebiete des Erzieherischen der Schritt von der Theorie in die Praxis am leichtesten möglich, aber auch ain notwendigsten ist. Die Re ferate „Literaturgeschichte" sGehcimrat Dr Wilhelm Schellberg) und „Vildende Kunst" (Dr. Ernst Konrad Stahl) verraten die exakten Wisienichastler. Ebenso das Musik referat von D r. Heinrich Lemacher. Nur ist mit Stichivortkrititen wie „nicht ohne Reiz" oder „zu v«enig beachtete Kkcinkunst" oder „durchweg recht glücklich im Ton ' oder „ein Wurf!" zu je einem Werk wirklich zu ivenig gesagt, bei allem Verständnis für die Schwierigkeit der Auswahl vor der Fülle des Stoffes. Liegt doch schon in der Aufführung bzw. Nichtaus- fiihrung bestimmter Werke ein klares Urteil. In der zweiten Abteilung des Ratgebers, die der Weltan schauung und der Wissenschaft gewidmet ist, liegt das recht schwie rige und umfangreich« aber so außerordentlich wichtige Gebiet von Religion und Philosophie jetzt ausschließlich in den Händen von ?. Hugo Lang 0. 8. v. ? Lang betont den Mangel an theologischer Spezialliteratur, Die Sparte der Philosophie be arbeitete Pros. Dr. Dr. Theodor Steinbüchel, indem er hinweist vor allem aus die Werte, „die, auch als historische, in enger Beziehung zu der Gegenwarisarbeit an der Philosophie sieben". ..Erziehung und Unterricht" bearbeitete der bekannte Industricpädagoge D r. Heinrich Kautz. „Geschichte und Politik" Pros. D r. Clemens L ü s s l«r. In seine,,, grünv- li«l>en und umsasienden Einsührungsreserat entwickelt er die Gegensätze in der benligen Geschichtraufsasiung und die daraus sich folgernden Probleme. Bieltcicl l wäre eine Abtrennung der Politik von der Geschichte in eie,»nein Referat angebracht, da dieses Gebiet auch aus unserer Seile immer mehr an Eigenleben gewinnt und starker unler aktuelle Gesichtspunkte gestellt weiden könnte. Das Gebiet der Sozialwissenlchaslen. das auch steigende» In teresse geivinnt. bearbeitet Pros. Dr. Theodor Brauer. Auch Naiurwisscnsckxisl und Technik'sD r. Jos Esser) wäre ivohl bester getrennt zu behandeln, da das eine doch mchr den Theoretiker, das andere mehr den Praktiker angeht. Z»m Schlust haben Länder und Volke.knnde Reisebeickrei- bungen (Heinrich B. S ch i s s e r s - D a v r i » g h a u s e n) und Sport und Hygiene (Dr. Elisabeth Schneider) ihren Platz gesunden. Den Referaten vorauf geht ei» beionderer ausgezeichneter Aufsatz von D r. H e i n z S t e ph a n : „Zum 60. Geburtstag von Enrica von Handel-Mazzetti". Die Ausstattung und Anordnung ist handlich und übersicht lich. Im ganzen kann nur immer wieder gewünscht werden, daß der Ratgeber weniger früh abgeschlossen wird, damit die rvesent- lichen Weihnnchtsneucrscheinungen noch berücksichtigt werden können. Dieser Wegweiser durch die Literatur jedes Jahres, den Ver lag (Kösel und Pustet, München). Herausgeber und Mit arbeiter nur unter großen rwrsönlichc» Opfern herausbringrn können, verdient iminer mehr unser beratendes Hand buch zu werden. H X- Humor Das vornehme Restaurant. Personen: Der einzige Gast, die Kellnerin. Im Nebenzimmer der Wirt an der Kasse. Die Kellnerin bringt dem Gaste die Rechnung: er sieht sie durch, ohne zu zahlen. — Der Gast: „Sie haben einen Schilling zuviel ausgeschrieben." — Die Kellnerin (verschämt): „Well, Sir, ent schuldigen. der Wirt hat mit mir um zehn Schilling gewettet, Sie würden es nicht merken." — Gast: „Bringen Sie ihm die Rechnung zurück: ich will etwas daraufschreide» " — Er schreibt cs aus die Rückseite, fallet die Rechnung zusammen. -- Sie geht damit zum Wirt an die Kasse. Der Wirt und die Kellnerin entfalte» das Papier, stecken die Köpfe zusammen und lesen Es ist ein Wettangebal! — Auf der Rückseite steht: „Ich wette sünf Pfund, daß ich nicht mehr da bin, wenn die Kellnerin zurück- kommt" Romeo. Der Schauspieler Reggie Briiilmauu kam mil sei ner Truppe nach Boston. Obscho» von schiverein Leidesumsang und in reise» Jahren, betätigte sich Brüttmann bloß als jugend licher Liebhaber. Ec legte am ersten Abend einen Romeo hin, der folgende Wirkung hatte: Die Zuschauer eulpellte» sofort ihre Bananen Das Licht wurde verdunkelt von der Menge der ge ivorfcne» Schalen, der Souffleur säst verschüttet, das Suick konnte nicht zu Ende gespielt werden. — Erhaben, hoheusvoll, majestätisch wallte Brülliuonn in seine Garderade Nach einigem Kopsschütteln sprach er mit ivagerecht ausgestrecktem Arm:, Ich weiß nicht, was die Leul« hier gegen Shakespeare haben.. Und Boston ist doch Universitätsstadl!"