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erfüllen wollen. Die alten Bindungen und Beziehungen, die vielfach rissen oder Lockerung erfuhren, sie sind ja nicht endgültig verloren, sie wollen bloß wiedergeknüpft, erneut, bewußt gemacht werben. Di« Lage hat sich vielfach nur in. sofern geändert, als Oesterreich heute nicht mehr darauf warten darf, daß man zu ihm kommt, sondern daß es her beiholen und hineingehen muß. Es gilt mehr denn je. »Oesterreich voran", wenn es nur will. Und Oesterreich rann seine Aufgabe und Sendung nur begreifen und er füllen. wenn es weiß, daß ihm dies als Ostmark Deutschlands rukommt und es hiermit eine deutsche Aufgabe erfüllt. In Oesterreich waren immer die alten Reichsideale lebendig, die hoch über all den versteckten und offenen Im perialismus und Individualismus und Naturalismus un serer Tage ragen, deren Symbole in der weltlichen Schatz kammer der Hofburg zu Wien gehütet werden und dafür ein Zeichen sind, daß die österreichische Tradition, soweit sie nicht eine bloße Stammestradition war, immer eine gesamtdeutsche Tradition war, und daß Oester reichs Hoch-Zeiten immer auch deutsche Hoch-Zeiten waren. Auch nach 1866 blieben diese Ideale noch lebendig. In Oesterreich sind ungebrochen wie in fast keinem anderen deutschen Land mehr als tausendjährige Kulturtraditionen lebendig, wodurch das deutsche Volk sich mit den alten Völ kern des Westens, wie Franzosen und Engländern, ver gleichen kann. Der Oesterreicher ist Deutsch lands ältester Kulturtypus. Geistig ist ja der Zusammenschluß schon längst nahezu vollzogen, die Grenzen werden immer äußerlicher und sind nur mehr in wenigen Belangen sichtbar, er hat aber förmlich nur Sinn, wenn er nicht eine Selbstaufgabe des Oesterreichertumes mit sich bringt, sondern eine bewußte Durchdringung des Rei ches von Oesterreich her zeitigt. Der Zusammen schluß darf von dem Oesterreicher nicht als Selbstaufgabe, vom Reichsdeutschen nicht als eine Art Annexion aufgefaßt werden, wie es leider manchmal üblich ist. Der Zusammenschlußbereitschaft hüben und drüben muß sich «ine tiefgründige Bewußtheit seines Sinnes zugesellen. Für Deutschland ist Wien und Oesterreich das Fen ster nach Südosten. Dahin geht ja die einzige Aus weitungsmöglichkeit deutschen Kulturbodens, dahin liegen die weit über den geschloffenen und insularen Volksboden reichenden Wachstumsbereiche des Kulturbodens. Diese Ausweitung ist frei von jeglichem Imperialismus. Der hat sich endgültig überlebt, soweit er in Oesterreich über haupt je lebendig war und im verlästerten Deutschen Reich hat er ja auch nur in ganz wenigen nationalistischen Ka meradschaftsvereinen eine Domäne. Diese erwähnte Aus weitung ist rein kulturpolitisch und auch europäisch. Nur von Oesterreich, das noch, durch seine Traditionen, und schon, durch seinen Beruf, im heutigen von europäischen Werten und uneuropäischer Wirklichkeit vollen Europa, europäisch ist, kann die kulturpolitische Gewinnung der Welt für Deutschland ausgchen wie auch der Aufbau des kommenden Europa angebahnt werden. Die wesent- lichste Aufgabe derzeitiger österreichischer Bolkspolitik ist das Wachhalten und die richtige Sinndeutung des Zusammen schlußgedankens. Festverbundenes Glied des Reiches zu werden, dem man durch Geschichte. Blut und Geist zu gehört. ist das Ziel, darüber darf aber nicht vergessen wer den, daß Oesterreich auch kraft seiner räumlichen Stellung für dieses Reich gleichzeitig wirken und sich BUckfreiheit be wahren muß. Für den Zusammenschluß und seine Verwirklichung sind Selbstbewußtsein auf Seiten Oesterreichs und wissende Anerkennung auf Seiten Reichsdeutschlands die unerläß lichen Grundlagen. Damit verbunden werden muß der Wille zu kultureller Ausstrahlung nach Südosten und der Zusammenhang mit den deutschen Volksgruppen. Aber auch eine enge Zusammenarbeit mit den Völkern um uns (Donausöderation) ist anzubahnen. Arttreue und gegen seitiges Verständnis sind hierbei die Grundlage. Die da durch bedingte Annäherung und Durchdringung muß zu einer Neuordnung Europas führen, deren Rotwendigkeit sich immer gebieterischer bemerkbar macht. Und der Zu- lammenschlußgedanke gewinnt eine letzte Begründung von der Aufgabe der Friedenssicherung und der organischen und gerechten Gliederung Europas her. die nur von Mittel europa ausaeken kann. Dank an Esser Braun« Vorsitzender de» Sozialpolitischen Ausschüsse«. Euskirchen, 30. Dezember. Der Reichsarbeitsminister Dr. Etegerwald hat an den Abgeordneten Esser folgendes Schrei ben gerichtet: Hochverehrter Herr Präsident! Sie haben den Vorsitz im Sozialpolitischen Ausschuh des Reichs tags an den vormaligen Reichsarbeitsminister Dr. Brauns abgegeben. Der Wechsel gibt mir neuen Anlaß, Ihnen zu be stätigen, wie fruchtbar Ihre schwere Arbeit im Ausschuh war. Als Ihr Amt begann, konnte die Wirtschaft zwar die Arbeiter beschäftigen, aber nur mit schlechtem Geld entlohnen. Das Ende fällt in eine Zeit, die zwar vollwertiges Geld, sür Millionen Arbeiter aber keine Beschäftigung hat. Zwischen diesen wirt schaftlichen Katastrophen liegt eine Zeit, die sür die Sozial politik verhältnismäßig günstig war, eine Zeit, in der die Arbeiter mit den Unternehmern um ihren Anteil an der Frei zone zwischen den Gestehungskosten und den Verkaufspreisen kämpften, eine Zeit, die alte soziale Ansprüche Wiederaufleben und neue entstehen lieh. Die Geschichte wird diese Zeit einmal die Epoche des sozialen Fortschritts nennen. Ein ganz erheb licher Teil des Verdienstes gehört Ihnen, Herr Präsident. Sie waren dem Ausschuß nicht bloß ein Vorsitzender, sondern ein erfolgreicher Vermittler und Führer. " In Lörrach (Baden) wurden in der Sitzung des Bürger ausschusses am Montag bei der Beratung der Bier- und Ge meindegetränkesteuer von kommunistischer Seite der artige Lärmszenen verursacht, das; drei Kommunisten von der Sitzung ausgeschlossen und gewaltsam von der Polizei aus dem Saal entfernt werden mußten. Dabei kam es zwische,? Kommunisten und der Polizei zu einer Schlägerei, bei der der Gummiknüppel und Stühle eine Rolle spielten. " Von Landjägern verhaftet wurden in Gerolstein (Eifel) drei Personen, die in einem Automobil auf der Fahrt nach Trier waren. Es handelt sich um die Räuber, die am Mon tag in Köln den Raubübcrfall auf die Filiale der Deutsche» Bank verübt haben. Die Festgenommencn leugnen bisher die Tat. Die Glimme Oberschlesiens Gegen Polens Propaganda Kattowitz, 30. Dezember. Auch die deutschen Mindercheitsblätter nehmen min aus führlich zu der polnischen Stimmungsmache in Pa riser Blättern Stellung. So schreibt die Kattowitzer Zeitung: Ein Versuch, diese falschen und zur Irreführung >der öffent lichen Meinung bestimmten Informationen der französischen Presse richtig zu stellen, dürste ivenig Aussicht aus Erfolg haben, da es den Pariser Blättern offenbar par nicht auf die Erfor schung der Wahrheit aiikommt. Es bleibt deshalb nur die Hoss, nung. dah schließlich nicht di« zur Stimmungsmache bestimmten Auslassungen der Pariser Presse den Ausschlag bei den Genfer Verhandlungen geben werden, sondern die sachlich« und gerechte Prüfung der deutschen Beschwerden über den Gesamtkomplex jener Vorfälle, die Herr Zaleski als den „natürlichen Prozeß der Entgermanisierung" bezeichnet. Schon jetzt aber muß noch einmal mit Entschiedenheit der Versuch zurückgewiesen werden, aus einer reinen Rechtsfrage eine machtpolttisftie Diskus sion zu machen. Worum die deutsche Minderheit und ihre ver traglich berufenen Sachwalter in Gens Kämpfen, das ist ihr ver brieftes Recht und hat nichts zu tun mit angebliche» „ehrgeizi gen Plänen", die den Leitern der deutsäzen Politik von der chauvinistischen fran'ösischcn Presse unterstellt werden, um die Basis der Genfer Verhandlungen über die Bcschiverden der deutschen Minderheit von vornherein zu vernebeln Der Ob er schlesische Kurier schreibt in einem Kommentar zu den Auslassungen des Maiin u. a.: Herr Zaleski streitet also die Terrorakte gegenüber Angehörigen der deutschen Minder heit ob, obwohl ihm. wie wir wohl annehmcn dürfen, der Präsident der gemischten Konimission, Herrn Calonder, bei seinem Warschauer Besuch aus eigener Anschauung gesagt haben dürfte, welche Tatbestände in Oberschlesien während der Wahlen zu verzeichnen waren. Nach dem Aussprach Zaleskis dürfen wir uns bei den kommenden Auseinandersetzungen im Dölkerbundsrat auf allerlei gesaßt machen. Es wird wohl kn Gens diesmal «Ine Sprach»« geführt werden müssen, die sonst in der Genfer Atmosphäre nicht üblich Ist: denn das Wort vom „normalen Entnationalisierungsprozeß" könnte sonst in Genf Schule machen. Es könnte sogar do'U mißbraucht werden, einen an sich zweifellos Illegalen Zustand sozusaoen zu legalisieren. Dem gegenüber möchte» mir mit aller Entschiedenheit betonen, daß es Ausgabe unserer Sachwafter im Völkerbundsrat sein wird, die Verletzung der ein gegangenen Verträge fcst-nst-Ilen. Der Völkorkmndsrat hat ja schließlich nicht die politiscl)en Streitfragen, sondern nur darüber zu entsckpriden. ob die bestehende» Verträge das Genfer Abkommen über Ober« schsesien und der allgemeine Min-^-'ch-itenschubvertrag verletzt worden sind oder nicht. Es ist nicht seine Aukoabe, zu unter- sck-eiden zwischen „normalen Eiftnationalisierungsvrozessen" und anderen Methoden. Lebensmittelkrawalle in Rußland Kowno, 30. Dezember In der leisten Zeit hat sich in Sowsetrußland Infolge der weiteren Zerstörung der privaten Banernwirischasten. die in kollektive umgewandelt werden, die Lebensmittclkrise weiter verschärft. Die Zufuhr von Nahrungsmitteln aus die städtischen Freimärkte ist bedeu tend zurückaegongen. Die Bauern verlangen De-ahlung entweder mit Industrleiraren oder mit Gold- und Silbergeld und weigern sich, die entwerteten Tscherwonzen- noten In Zahlung zu nehmen. Aul ein-elnen städti schen Märkten ist cs zu Zusammenstößen Zwischen den Bauern und der städtischen Bevölkerung gekommen. Warum noch MMSr-Abkommen? Kritik Vrndervel-es Paris, 30. Dezember. Der sozialistische „Populoire" ver öffentlicht heute den Schluß des Interviews, dos der belgische Sozialistensührer Vanderveldc einem Berichterstatter des Blat tes gewahrt hat. In feinen I>eutigen Erklärungen befaßt sich Banderfelde mit dem französisch-belgischen Mili tärabkommen van 1919. Er betont, daß sich selbst in den Kreisen der belgischen Sozialisten, die «ine besonders leb hafte Syml'alhie sür Frank reift» empfänden, seit dem letzten Kongreß eine Strömung gegen das belgisch-französische Mili- tärabkoinmen geltend gemacht habe. Der Monn aus dem Volke sei davon über-eugt. daß es außer den veröffentlichten Texten noch geheime Klauseln enthalte. Er, Vandervelde, habe neben drei anderen Sozialisten zu der Regierung gehört, die das Ab kommen im Jahre 1920 abschloß. Er könne beteuern, daß darin keine Verpflichtungen enthalten seien, die die volle Sou- veräniiät Frankreichs oder Belgiens beschränkten. Er, Van- dcrveld«, glaube sagen zu können, daß die belgischen Sozialisten sich Imnrerhin fragten, ob es ,,'chst vom französischen »me vom belgischen Standpunkt aus und vor allem vom Standpunkt des Völkerfrledens gesehen, angebracht wäre, ln freundschaftlicher Uebereinkunft sestzustellen, daß der Locarno-Vertrag das fran zösisch belgisch« Militärabknmmen von 1919" absorbiert" habe, und ob es nicht geraten sei, dem Abkommen jede Snitze gegen irgendein anderes Land dadurch zu nehmen, dah nmu es künf tighin als hinsällig betrachte. » Diese Auffassung Vanderveldes verdient vom deutschen Standpunkt aus Zustimmung Es ist allerdings tatsächlich nicht abrnsehen, gegen wen sich ein Militärbündnis Frankreich- Belgien richten soll, wenn nicht gegen Deutschland ui»d ivclft>es denn der praktische Wert des Locarno Vertrages sein soll, wenn er dieses Militärbündnis an der Westgrenze Deutschlands nicht hinsällig macht Ioffres zähe Natur Paris, 30 Dezember Bis 4 Uhr franz. Zt ist iin Befin den des Marschalls Ioffre keine Veränderung eingetreten. Gestern um 23 30 Uhr stellte man fest, daß der Kranke ent gegen den Erwartungen den eigentlichen Todeskampf zunächst überwunden, einige Worte gesprochen und im vollen Bewußt sein Nahrung zu sich genommen hatte. Der Zustand des Kran ken bleibt jedoch weiterhin ebenso ernst wie bisher. Die Verhandlungen der Zionisten London, den 29. Dezember. Auf der Iahrestagung der «nlischen zionistischen Vereinigung gab Prosessor Brodetzki, der Vizepräsident der Bereinigung, interessante Einzelheiten über die Verhandlungen der Ztonisten mit der englischen Regierung. Diese hätten nach längerem Schriftwechsel auf Einladung MacDonalds an Di. Wetz- mahrn und trotz starken Widerspruchs eines Teiles der Zionisten, jedoch im Einverständnis mit dem Vollzugsausschuß, begonnen. An den Verhandlungen nähmen «nglischerselts vier Kabinettsmitglieder «i>,schließlich des Kolonialministers, und von Seiten der Zionisten Dr. Weizmann mit den Mitgliedern des Vollzugsausschusses der Zionistischen Vereinigung teil. Das englisch« Weißbuch sei von den Zionisten als Grund lage von Verhandlungen abgelehnt worden, wie überhaupt di« Zionistische Vereinigung den Standpunkt ver trete. daß di« Beziehungen zwischen ihr und der Mandatsmacht abgebrochen seien. Ein« Zusammenarbeit könne erst dann wieder ausgenommen werden, wenn die englische Regierung die nach Ansicht der Zionisten mit dem Mandat verbundenen Pflichten des jüdischen Heimes loyal erfülle. - < Major Pabsk abgehalflerk Wien, LS. Dezember. Wie »ine Zeitungskoreespondrn, meldet, schreibt die Presse stelle der Tiroler Heimwehr: Infolge der innenpolitischen Ver hältnisse hat sich Major Pabft gezwungen gesehen, »on einer «eiteren Mitarbeit in der Tiroler Hrimwehr und in der ganze» österreichischen Heimwehrbewegnng Abstand p» nehmen. San» dessiihrer Dr. Steidle hat au» diesem Anlaß an ihn ei» Schrei be» gerichtet, worin er di« Tätigkeit de» Major» Pabst würdigt nutz jagt, sein Entschluß sei an» der Erkenntni» entstanden, daß hi« Zersplittern«, in den Reiben de, Müraertn«, bi« im 2nt«r« esse des gesamten deutschen Volkes von ibm angestrebte Neu« gestaltung des Staates uiiler den gegenwärtigen Verhältnissen aussichtslos erscheinen lasse. Daß der »nächtige Austchwung dieser Volksbewegung nicht in entsprechender Weise im Inter, esse des Staates ausgenützt wurde, sei nicht seine Schuld. ..Home Rule" für vmma? Die Unruhen im Bezirk Tharaweddy. London, 29 Dezember. Einer Meldung aus Rangun zufolge wurden etwa 80 Ein geborene bei einein Zusammenstoß mit einer Abteilung des East Kcnt-Rcgiments und des 15 Pundschab-Regiments getötet, die zur Unterdrückung des „Home Rule"-Aufstandcs tm Thara- waddy-Bezirk von Burma dorthin beordert wuren. Zur Ver- stärkung de' Truppen wurden weitere Miliiärpolizeiabteilungen und das Burma-Schützenregftnent aus Maymyo nach Thara» »vaddy gesandt. Seit langem sind in Burma, das ein Gebiet von ungefähr 150 000 Quadratmeilen und einer Bevölkerung von über 13 Mil lionen Seelen besitzt. Forderungen nach Selbstregierung erhoben worden und „Burma für die Burmesen" ist in immer stärkerem Maße die Losung in dem bisher als indische Provinz verwalte ten Lande geworden. Die Trennung Burmas von Indien wurde von der Simonkommission empfohlen, und dieser Vorschlag wurde auch von der in London tagenden indischen Konferenz am Runden Tisch gebilligt. Lohnsenkungen Stuttgart, 30. Dezember. Die Schlichiungskainmer fällte sür die gesamte württembergische Metallindustrie einen Schiedsspruch, wonach von der ersten Lohnwoche im Ja nuar 1931 ab die Tariflöhne um 5 Prozent und die Akkord- Verdienste um 6 Prozent herabgesetzt werden. Köln, 30. Dezember. Der Bezirksarbeitgeberverband für den Stadtbezirk Köln hat gestern sämtliche Tarifverträge der städtischen Arbeiter und Straßenbahner sowie die übri gen bestehenden Tarifverträge zum Zweck der Herabsetzung der Löhne zuin 31. Januar 1931 gekündigt. * Während des Sturmes in der Nacht zum Sonntag scheint an der norwegischen Küste der Dainpfer „Torefjell" mit 24 Mann Besatzung untergegangen zu sein. Wrackstücke, die zweifellos von dein Dainpfer stammen, sind an Land geschwemmt worden. - Im südafrikanischen Bergwerksbezirk kam es zwi- scheu zwei Neger st ämmen zu schweren Zusammen- stößen, wobei vier Eingeborene getötet wurden. Im An schluß daran kam es mit der Polizei, die die Ruhe wieder herstellen wollte, zu einem Kampf, bei dem die Neger vier Tote und 75 Verwundete hatten. * Karnevalistische veranftaltangen ans den Straßen im Regierungsbezirk Koblenz verboten. Für den Umfang des Re gierungsbezirks Koblenz hat der Regierungspräsident mit Zu stimmung des Bezirksausschusses eine Polizewerordnung erlassen, die ab sofort bl« zum 3l. März 1935 auf öffentlichen Straßen und Plätzen karnevalistische Umzüge und karnevalistische Ver anstaltungen sowie das Tiagen karnevalistischer Gesichtsmasken bei Geldstrafen bis zu 150 Mark verbietet. Das Verbot bezieht sich nicht auf Kinder unter 14 Jahren Die Veranstaltung vm» Maskenbällen für Kinder unter 14 Jahren ist verboten. * Drummond in Buenos Aires. Der Generalsekretär de» Völkerbundes, Sir Eric Drummond, ist, wie aus Buenos Aire» gemeldet wird, dort eingetrofsen. Der argentinische Außen minister Bosch erklärte ihm, die Entscheidung über den Wieder eintritt Argentiniens in den Völkerbund müsse dem neuzu wählenden Kongreß überlassen bleibe». Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterung««»sichten. Zeitweise auffrischende Winde aus Süd bis West. Vorübergehend stärker bewölkt. Temperatur- Verhältnisse wemig geändert. Austreten von leichten Nieder- schlagen.