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Notizen Ein recht interessanter Prozeß hat sich in Kottowitz abge spielt Anläßlich einer Versammlung der Kattowitzer Konsanty. Partei im April dieses Jahres hatte der frühere Eisenbahn- beamte Fühl erklärt, daß Pilsudski es sich nicht habe träumen lassen, daß Oberschlesien jemals zu Polen kommen würde. Als im Jahre 1919 eine polnisch-oberschlesische Delegation von Pil sudski eine finanzielle Beihilfe sür die Bestrebungen zur Los- lösiing Lberschlesiens erbat, habe Pilsudski erklärt: „Also euch gelüstet es nach Polen? Ader Oberschlesien ist eine uralte preußische Kolonie." Infolge dieser Mitteilung war Fühl wegen Verbreitung falscher Tatsachen In erster Instanz zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. In der Be- rusungsverhandlung gelang es ihm aber, den Wahrheitsbeweis sür seine Behauptung zu erbringen. Der Sejmabgeordnete Eosinski wie auch der polnische Musikdirektor Lewandowski er- klärten unter ihrem Eid, daß Pildsudski tatsächlich diese Aeußerung getan habe. Das Gericht sprach heute nach kurzer Beratung den Angeklagten Fühl frei, da ihm der Wahrheits beweis geglückt sei. Pilsudski hat -also selbst bescheinigt, daß Oberschlesien deutsch ist! Mehr kann man eigentlich nicht verlangen. Aber inzwischen hat er sich auf den berühmten Boden der gegebenen Tatsachen gestellt und läßt das Deutschtum tn Oberschlesien skrupellos unterdrücken. Der preußische Ministerpräsident Braun hat am Mit« woch in einer Rundfunkrede bemerkenswerte Ausführungen über unsere weltpolitische Lage gemacht. Er erklärte: „Die deutsche Not von heute ist nicht nur auf uns be- schränkt und nicht allein mit deutschen Mitteln heilbar. Dir Welt ist krank. Sie leidet an den Folgen eines Krieges, der sie gerade tn ihren höchstkultivierten Teilen bis ins Mark ge troffen hat. Darüber hinaus krankt die Welt an dem zurzeit geltenden Wirtschaftssystem. Man sordert von den Deutschen Verewigung der Tributzahlungen aus dem verlorenen Kriege In einer in der Menschheitsgeschichte noch nie gekannten Form und Härte. Jeder Verständige weih, daß wir diese Milliarden wenn überhaupt, so höchstens nur in Sachlieferungen, in Waren, tn Erzeugnissen deutscher Arbeit leisten könnten. Man nimmt uns ober die Ware nicht ob und erschwert zudem Ihren Absatz auf dem Weltmarkt durch übertriebene Sperr- und Zollmaß. nahmen. Wahnsinnige Folgen des größten Wahnwitzes, den die Weltgeschichte je gekannt hat, des Weltkrieges mit seinen 12)4 Millionen Toten und dem nur mühsam verhüllten wirt schaftlichen Ruin Europas, doppelter und dreifacher Wahnsinn aber, unter derartigen Umständen mit dem Gedanken eines neuen Kriegsabenteuers zu spielen und von einer Vergrößerung der Katastrophe ins Maßlose die Heilung zu erhoffen. Europas Völker und das große Gläubigerland jenseits des Ozeans müssen zu der Einsicht kommen, daß man mit den gegen wärtigen Wirtschafts- und politischen Methoden nicht weiter kommt. sondern den Zustand des Nachkriegschaos nur verewigt. Nur wenn man überall den Mut zur Abrüstung: finde und gleich falls zu der Erkenntnis, daß es eine wirtschaftliche Solidarität der Menschheit gibt, die man praktisch durch «ine falsche und törichte Wirtschaftspolitik nicht dauernd ungestraft verleugnen kann, könne die heute lebende Generation auf ein« Besserung ihrer Lage rechnen. Deutschland will leben und muß leben und di« Welt, will sie nicht selbst politisch, kulturell und wirtschaft lich um große Zeitspannen zurückgeworfen werden, wird ihm seinen Lebensraum und seine Existcnzmöglichkeite» gewähren müssen." Es ist sehr bemerkenswert, daß diese Ausführungen von einem Sozialdemokraten gemacht werden. Sollte sich für «ine solche, wirklich nationale Politik eine ganz breite Front im Reichstag finden lassen? — Ja freilich, wenn es nicht Par teien gebe, denen die Außenpolitik zur innerpolitischcn Agi tation gerade gut genug ist. . . . Wir lesen in den „Dresdner Nachrichten" (Nr. 593): „Eine besondere Rolle, auch nach der politisch» Seite hin. spielen in diesen Derschuldungsziffern die kurzfristigen Anlagen des Auslandes in Deutschland. Sie betragen gegenwärtig 11.9 Milliarden, und selbst wenn man davon die 5.3 Milliarden kurz fristiger deutscher Auslandsguthaben In Abzug bringt, dann bleibt immer noch ein bedenklich hoher Passivsolda von OMib liarden. Das heißt, daß diese Summe in kurzer Frist beschafft werden müßte, iven» es den fremden Gläubigern aus irgend- »velchen Gründen einsiele, dies« Kredite zu kündigen. Di« Un möglichkeit. derartig« Beträge in einer Zeit von drei bis sechs Menaten onf-.i,bringen. liegt klar auf der Hand. Und das Realsteuern un- Wohnungsbau Landlagsfchlutz für 1SZ0 Dresden. 19. Dezember. Der Sächsisch« Landtag hat sich gestern bis zum 1». Januar 1931 vertagt. Die Tagesordnung für diese Sitzung wird das Präsidium festsetzen. In der darauffolgenden Landtagssitzung am 20. Januar soll die En-bloc-Verabschiedung des Etats für das laufende Rechnungsjahr oorgenommen werden, da der Etat für das Jahr 1931 dem Landtag bereits Anfang Februar zugehen soll. Der wirtschaftsparteiliche Antrag auf Abbau der Regiebetriebe, über den wir bereits berichtet haben, ist in der gestrigen Sitzung nach kurzer Aussprache an den Rechts ausschuh verwiesen worden. Abg. Breitenborn (Kam.) begründete den Antrag seiner Partei auf sofortigen Erlaß einer Aenderung der Bestimmungen über Kurzarbeiterunterstützung, aus der klar her vorgeht, daß alle Kurzarbeiter Unterstützung erhalten und ein geldlicher Mehrverdienst über die Hälfte des Wochendurch schnittslohnes nicht in Anrechnung gebracht werden darf. Hierzu lag ein sozialdemokratischer Abänderungsantrag vor, der von der Regierung verlangt, bei den zuständigen Stellen auf Besei tigung der Härten, die sich aus der bestehenden Auslegung des Art. 2 der Verordnung Uber Kurzarbeiterunterstützung für die Akkordarbeit«! ergeben. — Die Abstimmung ergab nach kurzer Aussprache Annahme der sozialdemokratischen Zusatzanträge, womit die kommunistischen Anträge erledigt waren. Es kam dann zur Beratung des sozialdemokratischen An trags, die Regierung zu ersuci-en, bei der Reichsregierung einen entsprechenden Antrag zu stellen, damit die Summe aus der Mietzins st euer für den Wohnungsbau in der bis herigen Höhe zur Verfügung gestellt werden kann. Auch hierzu lag ein Abünderungsantrag der SPD. vor, bei der Reichsregie rung einen Antrag zu stellen, damit die Summe aus der Miet zinssteuer für den Wohnungsbau in der nach 8 6 Abs. 2 der Reichsverordnung vom 1. 12. d. I. möglichen Höhe zur Ver fügung gestellt werden kann. Ein deutschnationaler Abänderungsantrag ging dahin, die Regierung zu ersuchen, den Antrag gem. 8 8 des 4. Teiles, Kap. I, der Verordnung des Reichspräsidenien zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen vom 1. 12. 1930 nicht zu stellen und im übrigen den übersteigenden Dcckungsbetrag gem. 8 11 Abs. 4 zur Förderung der Bautätigkeit auf dem Gebiete des Wohnungs baues zu verwenden. — Ein kommunistischer Antrag endlich ver langte Beauftragung der Regierung, den bereits gefaßten Be schluß des Landtags, die gesamten Mittel aus der Mietzinssteuet für den Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen, sofort durch- zusühren. Finanzminister Dr. Hedrich gab hierzu eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Die Relchsoerordnung stellt den Grundsatz aus. daß vom 1. 4. 1931 ab die Grundsteuer um 10 v. H. und die Gewerbesteuer um 20 v. H. zu senken sind. Der Staat und die Gemeinden werden darauf verwiesen, den Ausfall, den sie hierdurch bei ihrem allgemeinen Finanzbedarf erfahren und der für Sachsen 15 bis 10,5 Millionen NM. ausmachcn würde, aus dem Wohnungsbarianteil der Gcbäudeentschul'rungssleuer zu decken. Von der Nealsteuersenkung sollen ausnahmsweise die Länder absehen dürfen, in denen seit 1920 die Realsteuer belastung nicht wesentlich erhöht worden ist und die außerdem mit schwebenden Schulden in außerordentlichem Umfange be lastet sind. Es ist für den Wohnungsbau gleichgültig, ob di« Realsteuern gesenkt werden, oder ob von der Senkung abge sehen wird, denn in jedem Falle muß der Betrag, der bei einer Realsteuersenkung als Steuerausfall entstehe» würde, au* dem Wohnungsbauanteil der Gebäudeentschuldungssteuer entnommen werden und geht damit dem Wohnungsbau verloren. Tie Alter native heißt: Tilgung schwebender Schulden oder Einlassung der Wirtschaft. Es fragt sich aber doch, ob nicht angesichts der gegen wärtigen Lage die finanzielle Entlastung der Wirtschaft dring licher ist als die Tilgung öffentlicher Schulden. Abg. Hrntschel <Wp) setzte sich sür einen Antrag seiner Partei ein, daß die nach der Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung der Wirtschaft freiwerdenden Mielzinssteuermittel in erster Linie zur Senkung der Realsteuern verwandt werden — Nachdem Finanzminister Dr. Hedrich seine Ausführungen einigen irrtümlichen Auffassungen gegenüber nochmals unter strichen hatte, erklärte Abg. Dieckmann tT Bp). daß die Regie rungserklärung volle Klarh"i! geschaffen hätte. Die freiwerdcn- den Mittel mühten unbedingt zur Senkung der Nealsteuern ver wendet werden. Seine Partei werde sich für den dentschnatio- nalen Abänderungsantrag sowie für den Antrag der W-rtschasts- partei einsehen.— Abg. Tögel sDnat.) erklärte sich mit den Aus führungen des Vorredners einverstanden. Seine Partei ziehe den eigenen Antrag zurück und trete für den gemeinsamen An trag der Rechtsparteien ein. Dieser Antrag der Rechtsparteien, in dem die Negierung ersucht wird: „Um in Sachten die Senkung der Realstevern zu sichern, den Antrag gemäß 8 9 des 4. Teiles Kan 1 der Verord nung des Reichspräsidenten vom 1. Dezember 1930 nicht zu stel len" wird mit den Stimmen der bürgerlichen Parteien und der Nationalsozialisten angenommen. Damit waren die übrigen An träge erledigt. Der Vizepräsident D Hickmann en'ließ die Abgeordneten mit den besten Wünschen für Weihnachten und das neue Jahr in die Ferien. feindlichgesinnte Ausland weiß nur zu gut. daß es mit diesen kurzfristigen Krediten die Hand an der Gurgel der deutschen Wirtschaft hält. Bereits nach den Septcmbcrwahien hat es sich gezeigt, daß es nicht nur aus wirtsciiaftlichen, sondern auch aus politischen Gründen geneigt ist, mit Massenkündigungen Vor beigehen. wenn ihin die innere Entwicklung in Deutschland nicht Das sind beachtliche Feststellungen. Ziehen nun aber die Dresdner Nachrichten daraus die einzig mögliche Folgerung, daß wir mit dieser Drohung der Kündigung der kurzfristigen Kridite realpolitisch rechne» müssen? Kcincsivegs! Sie ver künden nur: „Kampf dem Tributsystem und Revision" — Aber diese kurzfristigen Anleihen sind doch private Schulden, die durch eine Revision des Aoungplans in keiner Weise berührt würden! Der jetzige Reichskanzler Brüning war einer der Abgeord neten. die damals, als die Aufnahme kurzfristiger Gelder aus dem Auslande Brauch wurde. laut vor der Ueberhöhung des Kontingents der kurzfristigen Gelder gewarnt haben. Damals hat man nicht auf ihn gehört, und die Presse, die heule über den Druck der Auslandsverpflichlungen jammert, hat seinerzeit diese verhäi.'nüuwlle Entwicklung mit angesehen. Heute führt Brüning das xmtsche Volk «inen Weg. der unter Opfern zur finanziellen Selbständigkeit zurücksührk. Und nun geht cs auf ein mal nicht schnell genug. . . . A1>er es ist schon allerhand, w'nu ein rechtsgerichtetes Blatt die drohende Gefahr der kurzfristigen Kredite überhaupt ermähnt. Die meisten Rcchteblälter tun ja so, als könnte uns diese Gefahr völlig gleiä-gültig lassen. . . . Das Oi-tsgebührenbereich von Dresden Tie Nachrichtenstelle der Oberpostdirektion teilt mir: In Dresdner Aersenderkreisen bestehen mcisach nock Zweisei darüber, innerhalb welches Bereiches (Ortsgebüyrenbereich- die fiir Briefe und Pos arlen im Orrsverkehr sestgesetzien Gebühren gelten. Diese Zwcisel sollen durch die nachstehenden Angaben txsseiligl werden. Ter O r t sg e b ü h re n b e re : ch von Dresden iimsaßt 1. die Stadr Dres-en mit allen Sradttri'en und ein gemeindeten Vororten, also auch die im Lause des Iahrr-z 1930 eingemeinde len Orte Lockrnitz. Dachwitz und Omsewitz: 2. die nachstehend autgesührten Orr«, die zivar »ichr eingemcindct sind aber zum Orts- oder Landrustellbezirk eines Dresdner Pmtt amts gehören: Börthen (Groß- und Kleinbonhent. Burgitäd:?!, Dölzschen. Gaustritz. Gohlis steiliveiset. Goi,liier Wmdmübl«. Golberode. Goppeln. Kauscha. Merbitz nur Nr. 141. Moblckatz (teilweise. Nunimplsch. Ockerwit-,. Podemus lnur Nr Ich. Röhrsdori. Roßlhal. Lob,>gau. Trieure Wemig be- Dr-'sden suiir lissersdorwr C.raße l. ü. ,!. i'ocm" st--.-- .-wrachmiy (selbständige Geme nte mst den O">:cüeu G«—'-'cknünvctz. Mem'.litz »nd Sporbitzj. Zschwrrn (All- und Nu,-schirren« Zschanermühle. MslLs 2tidnZ: Lstsorcäollt Das Erbe -er Wildnis Noman von Jane Grey Copyright by Th. Knaur Nachf.. Berlin (47 Tortlekung) Und was geschah mit den Menschen, die das Schicksal tn die Wüste verwehte, und die am Leben blieben? Sie mußten notgedrungen den Wind und die Hitze, die Dürre und den Hunger erdulden,' sie mußten hager und hart wer. den scharfäugig und schweigsam. Die Schwachen, die Be. Icheidenen, die Opferreichen mußten sich selbst untreu wer- den. Zeder einzelne dieser Männer nahm in seiner Ent. Wicklung irgendeinen Zua des Wüstencharakters an: Hol- derneß hatte die Helle Klarheit ihrer Fernen in seinem Auge, ihre Falschheit in der Seele: August Naab die Pracht der Wüstenkiefer in seiner riesigen Gestalt, ihre Stärke in seinem Herzen: Snap Naab die Kurve des Habichtsschna bels in seinem Gesicht, seine Grausamkeit in seinem Wesen. Alle aber nahmen in gleichem Maße an dem gemeinsamen Element de» Daseinskampfes teil: Wildheit. August Naab hatte sich den Geboten einer christlichen Forderung unter worfen: aber waren nicht gerade seine Energie, seine wunderbare Zähigkeit, sein Wille zum Erfolg, seine Wider standskraft von dieser Wildheit erfüllt? Ueberdies hatte nach vielen Kämpfen auch ihn der Ruf der Wüste noch Blut überwältigt. Sein Geheimnis war nicht länger ein Ge heimnis. Zn jenen Augenblicken der Offenbarung, dir er verleugnete, hatte er sich stets zuguterletzt der Wüste die Treu« halten sehen. Hare» Schlaf war in dieser Nacht sehr unruhig. Er träumte von einem großen, grauen Pferd, das am Himmel von Wolke zu Wolke springt. Blitz und Donner unter den Hufen. Sturmwind in seiner silbernen Mähne. Er träumte von Maritas dunklen Augen Sie waren dunkle Tore der Wüste, die nur für ihn offenstandc». und er schritt durch sie hindurch, um dir lockende» Sterne tief in die purpurnen Fernen zu verfolgen. Er iräumte von sich selber, wie er in heilerer Zuveclicht auf ein unbekanntes Ereignis »vnrieir . . . Sinn am Morgen erwachte er. und da lag das ganze Haus in tiefer Stille da. Der Tag ging ruhig dahin, durch keinerlei Geräusch gestört, im Einklang mit der Trauer August Naabs. Zur Mittags stunde bewegte sich langsam eine feierliche Prozession zu oen Schatten der Roten Klippe und kehrte ebenso feierlich zurück. Dann unterbrach ein langgezogener, greller, india- nischer Ruf die mittägliche Stille. Er verkündete die An kunft der Navajos. Im Gänsemarsch ritten sie den Weg entlang, und als der falkcnäugige Eschtah vor seinem wei ßen Freunde aus dem Sattel stieg, bog immer noch die Kette seiner Krieger um den Rand der roten Felswand. Hinter dem Häuptling ritt Narbige Brust, der grimmige Kriegsherr der Navajos. Sein Gefolge machte in dem Ge hölz halt. Ihre sehnigen, braunen, fast nackten Körper glitzerten naß vom Wasser des Flusses. Sie waren volle hundert Mann stark, ein« schweigsame, schlankgliedrige Wüstenschar. „Die Feuer des weißen Propheten brannten hell", sagte der Häuptling. „Eschlah ist hier." „Der Navajo ist mein Freund", erwiderte Naab. „Der weiße Mann braucht Rat und Hilfe. Böse Tage sind über ihn gekommen." „Eschtah sieht Krieg in den Augen seines Freundes." „Krieg, Häuptling, Krieg! Mögen der Navajo und seine Krieger ausruhen und essen. Dann werden wir sprechen." Ein kurzer Befehl ans dem Munde des Navajo löste den Zug der Krieger auf. Die Mustangs wurden in die Felder geschickt, die Packen von den Rücken der Burros los- geschnallt, die Decken im Schatten der Pappeln ausgebrei tet. Als der Nachmittag zur Neige ging und die Schatten der westlichen Wand in die Oase hereinkrochen, trat August Naab aus seiner Hütte, in Leder gekleidet, an der linken Hüfte einen großen blauen Colt, mit dem Kolben nach außen. Er befahl seinen Söhnen, das Feuer, das im Kreise errichtet worden war, frisch ausziifüllen, und als die wild blickenden Indianer sich um die Glut versammelt hatten, forderte er die Frauen auf, Speise und Trank zu bringen. Hares unnatürliche Ruhe hatte so lange angrdauert. bis er Raab vor die wartenden Indianer bintreien lab. Dann überiief ihn ein kalter Schauer. Er t-vnte an einem Baumstamm im Schallen, und beodochrcic den gcougesich tigen Niesen, wie er vor seinen indianischen Freunden aist und ab ging. Eine ganze Weile lang schritt er im Licht-' kreis des Feuers hin und her. schließlich aber blieb er vor den müupllingen stehen und unterbrach oie eindrucksvolle Stt-.r mir seiner tieien Stimme. „Eschtah sicht vor sich einen Freund, der bis cns Her- getroffen ist. Menschen seiner eigenen Farve haben iini lange Zeit beleidigt, aber sie sind am Leben geblieben. Der Mormone lieble seinen Miimenschen und verzieh ihnen Fünf «ohne legte er ins Grab, aber sein Herz war nicht verhärtet. Sein Erstgeborener ging den Weg des Feuer wassers und ist ein Ausgestoßcner seines Volkes. Biele Feinde hat er. und einer davon ist ein Häuptling Er hak des weißen Mannes Freunde gerötet, sein Vieh und sein Wasser gestohlen. Heute hat der weiße Mann wieder einen Sohn unter die Erde gebettet. Was meint der Häuptling ' 'Würde ich nicht den Skorpion, der ihn gestochen hat, zer treten?" Der alte Navajo antwortete mit einer Rede, die in der Uebersetzung ebenso würdevoll war wie sie des Mormonen „Eschtah achtet seinen Freund, aber er hat ihn nichl für klug gehalten. Der weiße Prophet sieh! die Ding« kommen, aber sein Blut ist kalt. Er verlangt zuviel von dem Gott des weißen Mannes. Er ist ein Hänvrlina er hat ein Auge wie oer Blitz, einen Arm stark wie die Kie fer, und dennoch schlägt er nicht zu. Eschlah ist traurig Er will nicht zu seiner Lust Blut vergießen. Aber Eschlahs Freund hat zu viele eigcnsüchlige Männer seine Weide be treten und an seinen Quellen trinken lassen. Nur wenige können in der 'Wüste leben. Möge der, der die Quellen und die Psade gefunden hat, sie als sein Eigentum behalten. Möge der, der zu spät kam, anderswo hingeben, um selber zu suchen, um sich als Krieger zu bewähren oder seine Kno- chen im Sande bleichen zu lassen. Der Navajo rät seinem weißen Freund, zu töten." „Der große Eschtah spricht kluge Worte", sagte Raab. „Sie haben den weißen Propheten reicher gemacht. Er wird die Gebete zu seinem unsichlvaren Gott deiseitrirgei» und seinen Feind aussuchen." 'Fw ">.z i-v ' o: >