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Katzgesänge zu Weihnachten Sie können es nicht lassen Alle Jahre wieder gibt das Christfest den Armen im Meiste unter den politischen Radikalen in Deutschland Gelegenheit, sich durch klägliche Versuche der Herabwürdigung der altchristlichen Gebräuche sich ein öffentliches Armutszeugnis auszustellen. Be sonders tun sich in dieser Richtung die Kommunisten hervor. Hohngedichte auf Weihnachten ln der kommunistischen Presse sind nichts Neues mehr. Nun aber hat sich die Dummheit dem technischen Fortschritt angepatzt: Heuer kann man den ausgekoch ten Geifer der haßerfüllten Gottesleugner auch auf Schallplatten serviert bekommen. Der Verlag, der diese Platten herausbringt, heißt Arbeiterkult. Alan höre z. B. da ein „proletarisches Weih- nachtslied", genannt „Der neue Stern": „Der Bürger frißt bei Kerzenlicht Und macht sich's recht bequem. Der Pfarrer in der Kirche spricht Vom Stern zu Bethlehem. Heut kennt der Bürger keinen Groll, Nach allem Christenbrauch, Er ist von Menschenliebe voll Und singt mit vollem Bauch: Stille Nacht, heilige Nacht I Der Bürger sitzt bei Kcrzenschein, Heut ist er so gerührt. Und denkt ans arme Christkindlein, Wie es im Stalle friert. Denn heute schwitzt er Christentum Aus allen Poren aus, Es singt zu Gottes Ehr und Ruhm Das ganze Vorderhaus: Es ist ein Ros' entsprungen." Weiter gibt es da ein Gottlosen-Lled (Musik: „anfeuernd"), dessen erste und fünfte Strophe lauten: „Beten, Singen, Welhrauchdünste, Fauler Zauber, heil'ge Lehren, Alles eitle Priesterkünste. Die Proleten zu betören. Raus Prolet, heraus, Aus dem Gotteshaus, Schmeißt die Opiumsabrikanlen, Schmeißt die Pfaffen raust Wenn es geht zum großen Stürmen, Muß die Priestcrmacht vergehn, Bis von allen Kirchentürmen Unsre roten Fahnen wehn. Fliegt der Pfaffe raus Aus dem Gotteshaus, Dann wird ein Kulturhaus Für das Volk daraus." Sich Uber diesen blödsinnigen Quatsch zu entrüsten, wäre ganz verfehlt. Wenn das „Arbeiterkult" ist, dann ist die neue „proletarische Kultur" auf dem besten Wege, sich wieder der Kulturhöhe der Zulu-Kaffern zu nähern. Was die Kommunisten können, das können die Natio nalsozialisten schon lange. Auch blasphcmischc Weih- nachtsgedlchte fabrizieren! Im „Illustrierten Beobachter", dem einzigen illustrierten Blatt der nationalsozialistischen Partei, wird Weihnachten mit einem Gedicht gefeiert, in dem es u. a heißt: „Doch uns, die wir mitten im Elend gehen Und hinter den Schleier der Dinge sehen, Kann auch das Klingen der Weihnstchtsglocken Nicht kindlich zum Friedensdusel verlocken. Du Christkind lieb, in der ärmlichen Krippe Siehst du den Haß zucken um unsere Lippe? Der, mag es auch Pax in den Lüften läuten. Kann nimmer friedseligen Sinn bedeuten! Wir hassen und hassen fast mit Wonnen.. Wir hassen fort unter den Weihnachts-Kerzen Aus heißer Brust und brennendem Herzen In der Hohen heiligen Weihenacht Alle, die uns ins deutsche Elend gebracht. Wir hassen die roten und schwarzen Halunken, Die als Wilsons blindgläubige Dolchstoßunken Nach Frieden schrien und von Freiheit unkten Und in jede Pakttinte die Feder tunkten." So geht es weiter, bis dann zum Schluß der Haß gepriesen ,.O glühe, heiliger Haß auf Erden, Daß er, soll Deutschland gerettet werden. Sich brausend zum Freiheitskampfe entfacht, O, du trübe, unsel'ge Aoung-Weihenacht." Am Fest der Liebe den Haß preisen — höher geht es nim mer! Kommunisten wie Nationalsozialisten ist das Fest der Liebe gerade gut genug, um bei dieser Gelegenheit gegen die zu Hetzen, die sie für ihre Gegner halten. Die Herren vom „Arbeiterkult" wird: Denkt an öle Notleidenden und unterstützt di« Aktion der Sächsischen Nothllse durch eine Spende. Noch Ist es Zeit mltzuhelsen. auch de„ Aermste,, der Armen ein« Weih. nachtSfreude zu bereite». Der Caritasoerband (Dresden-!». 6. Albertplatz 2, Postscheckkonto Dresden 26 165) nimmt Spenden aller Art entgegen. Auch In der Geschäftsstelle der S. V.. Dresden-A. 1. Polierstraße 17, werden Geldspenden angenommen, die dem Caritas- verband zugesührt werden. Hetzen gegen die ..Opiumfabrikanten", die vom „Illustrierten Beobachter" gegen die „schwarzen Halunken". Wir machen einen Vorschlag: Wollen die beiden Haßfabri- Ken nicht ihre finanzielle (und etwaigen geistigen) Mittel zu- sammenwcrfen. um Haßgesänge mit auswechselbarem Text zu fabrizieren? Es brauchten jedesmal nur wenige Worte geändert werden. Dann könnte vielleicht auch ein neuer „Sängerkrieg" für die Anhänger der beiden Parteien nußiezogen werden, um wenigstens der Form nach bessere Er-eugn-sse zu erzielen als die drei hier zitierten Proben geistiger Impotenz. Jahresschluh im Skadlparlamertt Kommunisten provozieren wüste Tumultszenen Dresden, 23. Dezember. In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten kam es zu Ausführungen und Auftritte», wie sie wohl noch nie dagewesen sttid. Ein Antrag der Deutschen Dolkspartci, der bis weit in die bürgerlichen Kreise hinein von vornherein als sehr unglücklich und ungeeignet angesehen wurde, bezweckte Abschaltung des Berliner Tageblattes bei de» städtischen Amtsstellen. wegen den in dieser Zeitung angeblich enthaltenen Beleidigungen der säch sischen Soldaten. Es mußte von vornherein merkwürdig be rühren, daß die Volkspartsi ausgerechnet nur das Berliner Tageblatt aus den Rathäusern verschwinden lassen will, sich ober nicht gegen die rechts- und linksradikalen Blätter wandte. Schon daraus und aus der Art der Begründung mußte auf Zwischenfälle geschlossen werden. Dazu kam noch, daß vor 14 Tagen erst die Deutsche Bolks- partei im Rathaus gegen die Anträge der Sozialdemokraten, die die Pressefreiheit bciin Dresdner Anzeiger beschneiden wollien, mit Recht Stellung genommen hat. Die Sozialdemokraten hatten «s daher gestern sehr leicht, mit denselben Argumenten, die Pressefreiheit für den Anzeiger gefordert hatten, in gleicher Weise diese auch für das Berliner Tageblatt zu fordern. In längeren Ausführungen legte der sozialdemokratische Redner den Standpunkt der Fraktion dar und bewies, daß die Behaup tung von der „unheroischen Pflichterfüllung der sächsischen Sol daten" aus keinen Fall eine Beleidigung darstellcn könne. Es sei ein Unding von der Deulschen Bolkspartei, zu behaupten, oaß unheroisch gleich feige sei. Man spreche doch auch von einer imheroischen jahrzehntelangen Pslichtersüllung in den Werkstätten, in den Fabriken usw. Der hieran anschließende Kommunist Werner erging sich in solch unsagbaren Beleidigungen und Schmähungen über das deutsche Offizierskorps, wie sic wohl noch nie gehört worden sind. Aus die Venvahrunoen. die von einzelnen bürgerlichen Zwischenrufern erfolgten, antwortete er mit den allcrgcmeinsten Schimpsivorten. Die von ihm gebrauchten Ausdrücke können in der Oesientlichkeit überlraupt nicht miedcrgegcben werden. Im Namen der Gruppe Handwerk. Handel und Gewerbe und der Zentrumsportei wies Stadtv. K u n tz s ch darauf hin. daß Werner die deutschen Soldaten in der niedrigsten Weise beschimpft habe. Man müsse sich schämen, einem solck>cn Kollegium anzugehören. Das Verbot des Remarque-Films sei nach sachlichen Gesichtspunkten und aus dem Bestreben, dem deutschen Ansehen z» dienen erfolgt. Eine richterliche Stelle habe ihr Urteil abgegeben und damit babe man sich ahznfinden Wenn auch der Artikel in dem Ber. liner Tageblatt nicht glücklich gewesen sei. so sei doch noch un. glücklicher der Antrag der Deutschen Volhsr'artei. Die Presse- frciheit müsse unbedingt gewahrt bleiben. Deshalb lehne leine vercininte Gruppe den Antrag ab. weil er dazu führen könne, daß künftig von i'gend einer Seite bei jeder Gelegenheit ein solcher Antrag auf Verbot einer Zeitung kommen könnte. Stadtv. K ü l z von der Staatspariei führte aus, daß der- jcnige. der cs gut mit dem deutschen Volke meint, wünschen inüile. daß die Ansemandersetzungen über den Remargue Film und die heulige Dcba'te erspart geblieben wäre. In der wetteren Debatte kam es zu lebhalleu Anseinauder- selzungcn mit den Kommunisten, wobei diese sich zu unerhörte» Beleidigungen hinreißen ließen. Ter Stadtu. Werner (Kam.) wurde deshalb nach dreimaligen Ordnungsrufen von der Sitzung ausgeschlossen. Ta Werner nicht freiwillig ging erschien ein Wohlfohrtspolizciinspcktor in Zivil mit vier uniformierten Beamten. Sämtliche Kommunisten umringten Werner, um ihn z« schützen. Es entstand ein regelrechtes Handgemenge, wobei die Koniiiilinistc,, versuchten, auf die Beamten einzuschlagen. Der schwerkriegsbeschädlgte Kommunist, Stadtv. Neuhoss, benutzt« dazu seinen Krückstock. Endlich gelang es, Werner gewaltsam aus dein Saale zu bringen. Dem besonnenen Auftrete» einiger Ctadlverordneter der Mitte war es dann zu danken, daß die Erregung allmählich ablttang. Schließlich wurde der Antrag der Deutschen Volks» Partei, wie es nicht anders zu erwarten rvar. mit großer Mekr. heit abgelchnt. Ein wenig politisches Gefühl hätte die An- tragsteller von vornherein davon abhalten müssen, einen solchen Antrag zu stelle». — Ans dein wetteren Verlaus der Sitzung ist noch zu berich. ten. daß die Festsetzung der Pslegkostensätze in den slädtisstpm Heimen des Jugendamtes den Vorschlägen des Rates ent sprechend erfolgt. — Einem Gutachten ^-s Finan'.ausschnlser wurde d m Ratsvorlcklage hinsichtlich der Regelung der Schäden der Sturmkatastrophe von der Vogelw'ei'e beigetrewn Di« Bogenschützenaekellschaft ha: den schwerbeschädigten Schaustel lern bis zu 5g u. H. Erniäbüinng des Vlabael^es b"ivil"-'t und vom städtischen Steu-eram sind rnn-d Mpl RM Vergnügungs steuern erlassen worden. Ein kommunistisches Minderhelts- gnlacltten bierzn wurde abgelebnt. Zur Frage ber allgemeinen Preissenkung lagen Anträge vor. die Tarif« sür Gas-, Waster und EIcktrizi'at in lieber» wett in -er Kerberae kein Platz für sie war- as ist ein Satz in der heiligen Geschichte von der Weihnachtsnacht. der die Seele erschaudern läßt. Ach, wie klingt's so hart und kalt, so herzlos und gefühl los „weil in der Herberge kein Platz für sie war". Weih- nnchten steht vor der Türe. Schon mischt sich in die ernsten ALventsglocken ein neuer Klang, Weihnachtsklang Schon will die alte und doch ewig junge Weihnachissreude wach werden in der Seele. Weihnachten naht. Dem Kinde leuchtet die Freude aus den Augen, wenn es der fröhlichen, seligen, gnaden bringenden Heiligen Nacht gedenkt. Weihnachten naht, und selbst dem Greis will das Herz wieder jung werden in frommem Weihnachtsglück. Und auch die Kirche sagt es uns in der Liturgie: „Der Herr ist nahe." Schon schauen wir im Geiste Maria und Joseph von Nazareth gen Bethlehem wallen, wo sich das heilige Gebeimnis voll ziehen. wo sich der Himmel zur Erde neigen will: schon sehen wir die Engel Gottes sich rüsten, um hiiiabznstcigen aus die sündige Erde und den Menschen die Frohbotschaft zu künden auf den Fluren Bethlehems. Und in all diese sehnsüchtige Freude hinein das harte Wort: „weil in der Herberge kein Platz sür sie war." Nun war der Jahrtausende Sehnsucht erfüllt, endlich, endlich, nach langen, bangen Nächten. Nun war die Zeit erfüllt, nun war er da, um den sie gebetet, gehofft, geschrien! O wie werden die Menschen ihn begrüßen, ihm zujauchzcn! Wie wird die ganze Welt aufjubeln, wie werden die Menschen ihm entgegeneilen in Jubel und Freude in jener frohen und glücklichen Stunde, da er der Welt geboren ward! Es kam so ganz anders. Bon Haus zu Haus wandern Maria und Joseph, keiner nimmt sie auf,- von Tür zu Tür schreiten sie, Einlaß begehrend, keine öfsnet sich ihnen. Es war kein Platz für sie da. Kein Platz sür den Herrn der Welt, für den König der Könige: so empfängt die Well ihren Gott und Erlöser. Bon den Menschen ausgestoßen, wird er seine Wohnung auf Erden nehmen bei den Tieren im Stall, „weil in der Herberge kein Platz für sie war". Und es will auch Heuer wieder Weihnachten werden. Das Christkind geht von Tür zu Tür mit seiner Gnade und Liebe. „Siehe, ich stehe vor der Türe und klopfe an." Wenn Weihnachten kommt, dann pocht die Gnade des Himmels lauter als sonst an die Menschenseelen und harrt ob sie öffnen, damit Friede und Erlösung einkehren können. Wenn die Weihnachtsglocken läuten, wenn Weih nachtslieder erklingen, dann wird's warm auch in den Herzen, die so kalt und hart sind wie Stein gegenüber dem Rufe Gottes. Auch begegnet das Christkind Menschen, die nicht össnen wollen, weil ihre Seele voll ist von irdischer Ge sinnung. von Geldgier und Betrug, von Gewinnsucht und Genuß, da muß die Weihuachlsguade vorübergeheu, „weil in der Herberge kein Play ist". Die Gnade geht vorüber an den Menschen, die ver stockt bleiben wollen in der Sünde, die sich nicht losreißen können von den Dämonen dere Tiefe, die nicht heraus können aus der Finsternis des Lasters. Auch sie haben einst gebetet und gekniet an der Krippe, haben frohe Weihnachtslieder gesungen, aber nun ist es finster in ihrer Seele, sie lassen das Christkind vorübergeheu, „weit in der Herberge kein Platz sür sie war". We ynuchren w.ws u'»rven auch für dich. Gehörst du zu den armseligen Menschen, die das Christkind abweisen wollen in diesen Tagen ? Und wenn du dann am Heiligen Abend mit den Deinen unter dem leuchtenden Ehristbaum stehlt, und wenn dann die froden Weibnachtslieder er schallen: O du fröhliche, o du selige, gnadenbriiigcude Weihnachie-zeit. und die helleuchtenden Augen deiner Kinder zu dir cmporschaucn. lallst du dann der einzige sein, der leine Seele dem Weihnachtsglück verschließt und der nicht mit cinstimmt in die frohen Klänge? O Kalme dir den Weg durch die Sünde, ösfne weit deine Seele, damit es in ihr Weihnachten werde! Durch die sündige Welt gebt das Christkind. Die Welt ist wie damals. Sie Hai leinen Platz für den Herr gott. Wohl prangen die Schaufenster der Großstadt in buntem Flitter, wohl rüstet sich alles zu lauten und doch so inhaltlosen Feiern, aber das Kind von Bethlehem kennt man nicht. Die Seele der Weihnachtsfeier ist im Trubel verloren gegangen. Bunte Lichter erglöincn am Weik- nachtsbaum und die Zeitungen lade» ein zu frei:!..Ken WeihnachtsfeietN. aber der Sinn und Inhalt des Christ festes ist erstickt. Wie kanus auch Wei>mach'..n werden, wenn die Menschen in Sünden und Laster das Fest be gehen: ..weil in der Herberge kein Platz kür ne war." O dag doch wir gläubige Christen den Sinn des Weihuachtsscftcs versieben würden! Daß wir uns roh losmachen wollten von Trubel und Vergnügungen. K e zum Heiligen Abend »ichi passen wollen, daß wir doch das Christkind in unsere Seele aufuehmeu! „Siehe, ich neue oor der Türe und klopfe an." Wir begehe» wie seit Jahren scbon. Wrihuachlen in den Tagen der Not. Not.'! Ja. wer das Leben benr.eiie i wollte nach den Bergnügiiugsanzeigeu und den Mode- narrheiten. wird die Not nicht schauen. Die harte Wirk- lichkeit ist anders. Das ChristUnd poast leibhaftig an den Türen an: die Not und das Leid, das ist das leibbaiuge Christkind: „denn was ihr dem Geringsten meiner B ader getan habt, das habt ihr mir getan." Weihnachten is: das Fest der Liebe: wie Gott uns in der Heiligen Nacht seinen Sokn ickenkte. io sollen wir Güte und Liebe den Menschen