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Frag« eine positiv« «ntfchetdunq gefSsit hat. dann zwar dieses Urteil maßgebend ist (damit ist nicht gesagt, daß es immer das beste zu lein braucht), aber das, die gefällte Entscheidung doch nicht die allein mögliche war In takti schen Angelegenheiten gibt es zwar keine ..Möglichkeit der Eleich'eitigkeit". aber doch vie'e ..gleichzeitigen Möglich keiten". d. h. es gibt zwar viele Entscheidunosmöglickkeiren. aber nach der Entscheidung ist nur eine Taktik möglich, nicht mehrere gleichzeitig. Tie Weite des Katholizismus im Gegensatz zur geisti gen Enge des übertriebenen Nationalismus und Pazifis mus duldet keinen Methodenabsolutismus. Deshalb sind auch im Falle Remarque von unserm prinzi piellen Standpunkt aus mehrcr taktische Möglichkeiten da und tatsächlich find auch verschiedene Stellungen eingenom men worden. Das Filmobervrüfungsgericht hat nun ent schieden. Es nimmt sicher nicht mehr Autorität für sich in Anspruch, als die Indexkongregation für ihre Entscheidun gen tut Diesenigen aber, die sich für diese taktische Frage der Zensur mit einer Wucht einsetzen, die einer besseren Cache würdig wäre, zeigen damit, dah sie an diesen Fra gen nur das Aeuherllche sehen. Sie sind einem ganz groben Dogmatismus verfallen. Es zeigt sich wieder, das, gerade die Kreise, di« der Kirche „dogmatische Erstarrung" vorwerfen, in methodischen Fragen eine Unfehlbarkeit für sich in Anspruch nehmen. die die ^ ! rck <> no 1 b - <>— Standpunkt ans nse gedacht hat. Für uns kommt es nur darauf an, die kulturellen Götzen unsrer Zeit zu entlarven. Sei es auch, daß wir taktisch auf irgendeiner der beiden Fronten stehen, so tun wir es doch aus einer ganz anderen Grundhaltung heraus. Man hat schon oft versucht, das Christentum für alle mögliäzen Ideologien einzuspannen, bis schließlich vom Christlichen nur der Name übrig blieb. Das Christentum muh aus innerer Lebendigkeit alle diese Fesseln immer wieder sprengen. Alle die Ideologien, die auf irgend einer Ver absolutierung des Geschöpflichen, des Kulturellen be ruhen, tragen nicht, sie stürzen zusammen, wie wir es heute in einem ungeheuren Anschauungsunterricht ge zeigt bekommen. In solchen Zeiten tut Besinnung auf das a I l ein tragendeFunda m e ntdes Evangeliums not. Wir müssen zu allem geistigen, kulturellen Zeitgeschehen eine Stellung einnehmen, die fest im Nel giösen, im Glauben an das Absolute, an Gott wurzelt und das geschöpsliche Sein infolgedessen in sei ner ganzen Relativität sehen. Allein aus dieser über den Fronten stehenden Haltung heraus, können wir über allen Protest hinaus zu einer positiv fruchtbaren An erkennung der Zeit und zu einem schöpferischen Mit arbeiten an ihrem Wirken kommen. So gehl es nicht: Eine mißverständliche Entschließung zum Thema: Öffentliche Hand und Preisabbau Die zur Arbeitsgemeinschaft der Spitzen verbände der sächsischen Wirtschaft zusammen geschlossenen Sp tzenorganisationen des sächsischen Handels, Handwerks, der Landwirtschaft und Industrie hielten am 18.12. eine Sitzung ab, in der nach einer Aussprache über die Fragen der Preissenkung die nachstehende Entschließung einstimmig gefaßt wurde: „Die Reichsregierung und andere öffentlichen Stellen be mühen sich seit Wochen, eine Senkung des deutschen Preis niveaus im Interesse einer Stärkung der Kaufkraft zu errei chen. Die Privatwirtschaft hat bereits vor der amtlichen Preisabbauparole wiederholt und eindringlich daraus hingewie sen, daß die Senkung der Preise das wichtigste Mittel zur Be hebung unserer wirtschaftlichen Notlage ist. Sie hat auch feit längerer Zeit Preissenkungen in zum Teil erheblichem Umfange vorgenommen mit dem Ergebnis, daß beispielsweise in Sachsen der Ernährungsindex von 1581 Anfang November 1828 auf 188,7 Anfang November 1930, und der Bekleidungs index von 165,8 auf 117.1 gesunken ist. Mit öffentlichen Zwangsmitteln wird eine dauernde und die allgemeine Wirt schaft belebende Senkung der Preise nicht möglich sein. Die ö f f e n t I i ch c H a n d ist aber sehr wohl in der Lage, auf andere Weise den Preisabbau zu fördern. Sowohl durch eine nachhaltige Senkung der öffentlichen, insbe sondere der sozialen Lasten s?) wie einen Abbau der Tarife öffentlicher Untern eh mungen können über die Verbilligung der Selbstkosten der Privatwirtschaft nützliche Preissenkungen erzielt werden Wie aus der Tatsache, daß die hauptsächlich auf öffentlichen Tarifen be ruhenden Indices für Heizung und Beleuchtung sowie den Verkehr nicht nennenswert gesunken sind, zum Teil sogar eine Sieigerung ausweiscn, hervorgeht, hat die öffentliche Hand auf diesen Gebieten der Preisabbau parole leider selbst noch nicht Folge geleistet. Wenn eine öffentliche Einflußnahme auf die Preisentwicklung überhaupt Sinn haben soll, ist es aber ein unbedingtes Erfordernis, daß sie unverzüglich den wesentlichen Varlei st ungen der Privatwirtschaft auf dem Gebiete der Preissenkung entsprechende Ermäßigungen der öffentlichen La sten und Tarife der öffentlichen Erwerb». Unternehmungen folgen läßt." Wir haben an dieser Stelle wiederholt betont, daß der bis her von Reichsbahn und Reichspost vorgenommene Preisabbau ungenügend ist, und daß die kommunalen Betriebe <Gas, Was ser. Elektrizität) sich nicht weiser der Notwendigkeit des Preis abbaus verschließen können. Das Zentrum hat auch z B im Dresdner Stadtparlament einen Antrag aus Ermäßigung der Gas- und Strompreise für gewerbliche Zwecke unterstützt. So- weit die vorstehende Entschließung sich daher gegen das Nach hinken der öffentlichen Betriebe bei der Preisabbau Aktion wendet, verdient sie volle Unterstützung. Sehr zu bedauern aber Ist der überhebliche Ton, in dem die Entschließung von der Preisabbau Aktion der Regierung spricht. Es ist leider nicht so. daß die Wirtsckaft von sich aus den schö nen Entschluß zum Preisabbau gefaßt hätte, sondern es hat eines recht erhebliclzen Druckes seitens des Staates bedurft, um auch nur die bisherigen Fortschritte im Preisabbau zu erzielen. Gemessen an dem Rückgang, die in der gleichen Zeit die Preise auf dem Weltmarkt erfahren haben, sind die in der Entschlie ßung angeführten Preisrückgänge herzlich gering. Den Abbau der öffentlichen Lasten bat die Regierung Brü ning tatkräftig in Angriff genommen Eine Anerkennung die ser sehr fühlbaren Erle hterung für die Wirtschaft findet sich in der Entschließung nicht, wohl aber die Forderung auf weite ren Abbau. Mt dieser Forderung allein ist es nicht getan es muß auch gesagt werden, wo abgebaut werden soll Die Ent schließung nennt die sozialen Lasten. Die verehrten „Spitzen", die diese Entschließung gefaßt haben, sind also so klug ivie ein Maschinist, der das Notventil des Dampfkessels schließ», nur da mit die Maschine schneller läuft — selbst auf die Gefahr hin. daß der Kessel platzt! Wir machen den .Spitzen" einen anderen Vorschlag: Nach dem Vorbild der Reicksregierung 20 Prozent aller Spitzengehälter, vor allem die Bezüge der Direktoren, leitenden Angestellten und Aufsichtsratsmitglicder zu kürzen. Die Ersparnisse, die man da machen könnte, wären vielleicht so groß, daß dann auf den Gedanken vcmich'et werden kannte, durch Zerstörung des sozialen Hilfsw-cks die notleidenden Volksgenossen zur Verzweiflung zu treiben. Gull) weggekommen! Jahresversammlung sächsischer Bezirksschulräte Am 20 Dezember 1330 sand unter dem Vorsitz des Minister präsidenten Schieck die Jahreshauptversammlung der Bezirksschulräte Sachsens statt. Außer den Be zirksschulräten und den zuständigen Referenten des Ministe riums für Volksbildung nahmen an ihr Schulleiter. Mitglieder der Bezirkslehrerräte und Fünserausschüsse verschiedene: Auf- sichtsbezirke und Vertreter und Vertreterinnen der Organisa tionen der Volks-, Hilfs- und Berufsschullehrersäiast teih Nack einer kurzen Begrüßung gab der Ministerpräsident — wie üblich — unter Zugcnndeleyung der von den Bezirks schulräte» über das Schuljahr 182!t'80 eingercichten Jahres berichte einen ausführlichen lieberblick über die Entwicklung des Volks-, Hilf»- und Berufsschulwesens im Berichtsjahre. Er zollte schließlich der amtlichen Arbeit der Bezirksschulräte, die sie im Auitrage und im Sinne des Ministeriums für Volks bildung geleistet haben, seine Anerkennung und gab der Erwar tung Ausdruck, daß sie künftig in gleicher Richtung ihre Kräfte zum Besten der Schule und der Jugend und damit der Volks- gemeinsäiast «Insetzen. Sodann berichteten Ministerialrat Belchorner und Oberrcgierungsrat Endler über Maßnahmen, die der Schü lerrückgang der Berufsschule im Schuljahre 1881/82 gebieten wird. Die Ausführungen wurden vom Standpunkte des Stnn- denbedarss und der Stundend.'ckung ausgemacht. Sie zielten daraus ab. Einrichtungen und Lehrkörper der Berufsschule so über das Schulcrlief in den Schuljahren 1881M bis 1gZ3'31 hinmeg'usühren. daß die Berufsschule die zu erwartenden hohe,, Schüierbcstände in den Schuljahren 1981/35 bis 1936/37 ungeschmälert betreuen kann. Hierauf wurden die Entwürfe der Dienstanweisungen für Leiter von Volks- und Hilfsschulen und für Bezirksschulräte behandelt. Die Ergebnisse der regen Aussprach« über oll« Ver- handiungsgegenstünd« und noch zu erwartende schriftliche Aus lassungen dazu iverüen vom Ministerium für Volksbildung bei feinen endgültigen Entschließungen mit erwogen werden Ulrich Rauschers Beisetzung St. «lasten. 2V. Dezember. ' Auf dem alten Friedhof von St. Blasien fand am Sonn- abendnachmittag die Beisetzung de, verstorbenen deutschen Se- fandtcn in Polen, Ulrich Rauscher, statt In dem großen Iraucrgefolge sah man Milglieder der Reichsregierung und de» Auswärtigen Amtes, Vertreter der polnischen Gesandt schaft in Berlin und der deutschen Gesandtschaft in Warschau, Mitglieder der badi'chen Regierung und Vertreter des deutschen Instituts für Auslandsdeutlche in Stuttgart. Di« Gattin des «erstorbenen war von einigen näheren Angehörigen begleitet. Am Trabe sprach u. a. Staatssekretär o Bülow. der im Aufträge der Neichsregiernng und im besonderen des Reichsaußcnministers einen Kranz niedcrlegte. Er hob die Ver dienste hervor, die sich Ulrich Rauscher als erster Ncichspresscchrf und Gründer des Relchspresseamtes nach dem Kriege- erworben Hab«. Mit unerschöpflichem Lebensmut und Tatkraft habe er die deutfckpm Interessen auch im Auslände stets wahrgenommen. Re ich »Pressechef Zechlin gedachte bei der Kranznieder legung in warmen Worten des Freundes und Begründers des Rcichspresscamtes Legationssrkretär du Moulin von der deutschen Gesandtschaft in Sbarschau ehrte den Verstorbe nen als einen Chef von vorbildlichem Charakter. Neue Tovesurteile ge^eu Vliekker in Rußland Kowno, 20 Dezember Das Oberst« Gericht der Republik Sowjet-Usbekistan in Taschkent hat gegen drei Priester verhandelt, die der Spekula tion. des Silbergeldhainsterns und der verbrecherischen Tätig keit gegen das Eowjetregim« angeklagt waren. Alle drei wur den zum Tod« durch Erschießen und zur Einziehung ihres ge samten Eigentum» verurteilt. 300 Mark Geldstrafe für den falschen Lohse . Es ist In der Kriminalgeschichte ein wohl einzig dastehender Fall, daß «in Minister einen Verhaf teten herauszupaulen versuchte." (Oberstaatsanwalt Köhler). Schössengcricht Mitte unter Vorsitz des Landgerlchts- dircktoe Arndt, verurteil»« den Msührine» Landwirt P «l Kuth aus Sankt Annen-Ostcrscld wegen Führung eines falschen Na mens und Vorzeigung einer falschen Legitimation zu 2 mal 15» M. Geldstrafe ev. 2 mal IN Tage Hast. Oberstaats anwalt Köhler, der die Anklage auf Landfriedensbruch hatte fallen lasten, hatte wegen Vannkreisverlctzung und Aus laufs zwei Monate Gefängnis und wegen der beiden Uebertre- tungen vier Wochen Hast beantragt. Gegen den Freispruch von der Auslaussantlage. der damit begründet wurde, daß der Auf lauf zwar nachgcwicscn wäre, aber nicht nachgewiesen, daß der Angeklagte Guth die Warnungen der Beamten sub'ekttv gehSrr hätte, wird die Anklagebehörde sicherlich Berufung ein. legen. Als der 26jähriae Hofbesttzerssohn Paul Guth auf der Polizeiwache merkte, daß er in der Pritsche faß. und daß er ein« große Dummheit gemacht hatte, als er statt auf die Aufforde rung des Polizeircamtcn Wistuwiak friedlich weiterzugehen, ohne jeden Anlaß den Abgeordnetcnausweis seines Par- teisreundes Lohse zückte, da entsann er sich, daß im Bayernhos M. d. R. Dr. Franzen. Amtsgcrichtsrat a. D und Polizei- minister des Freistaates Braunschweig saß Mußte seine Inter vention ihm nicht die Freiheit verschaffen, statt des peinlichen Transports zum Präsidium und des noch peinlicheren Verhörs durch die Kriminalpolizei? Und war nicht der neugebackene Minister und Reichstagsbote persönlich ihm verpflichtet, auf besten väterlichen Hof Sankt Annen-Osterseld er währen- des Wahlkampfes Gastireundschast genossen hatte? Euths Sache stand schlecht. Wie der Polizeiwachtmeister Wissuwiak vor Gericht aussagt«, hatte Guth — der eigent lich nur fcstqenommen wurde, weil er sich durch den Bedenken erregenden Ausweis verdächtig gemacht hatte — sich immer mehr in Lügen verstrickt. Der Beamte batte eindringlich ge» fragt: „Das Bild stimmt doch nicht." Guths Antwort: „Sehen Sie sich da, nächste an!" (Anm. Das war Guths eigenes aus feinem Führerschein berausgetrenntes Bild, das los« m Lohses Ausweis lag) Aus dem einen bin ich 28, auf dem andern 30 Jahre alt. Ich war krank. Daher leh« ,ch auf dem späteren Bild« schmaler au». Aber di« Cache kam dem Beamten und auch dem Wachhabenden der Potsdamrr-Platz-Wach«, Gehr mann, „immer komischer" vor, weil am Landtagsausweis das Bild an vier Ecken überstempelt war. das lose Bild da gegen nur die Spuren zweier Stempel aufwies. Lag es nicht nahe, daß der Ausweis oes Abgeordneten Lohse von dem Fest, genommenen gesunden oder gestohlen war? Trotzdem ruft man vr. Franzen im „Bauernhof" an. Der Braunschweigische Polizeiminister will zunächst di« Ange legenheit telephonisch erledigen. Aber der Wachhabende meint trotz seines Respektes vor Ministern, und besonders vor M. d. R.'s: „So bummelig geht das nicht!" vr. Franzen muß also persönlich sich zur Wach« bemühen. Es entspinnt sich nach Gehr- manns beeideter Zeugenaussage folgender Dialog: Frage: Kenne» Sie den Herren? Antwort: Ja! Frage: Ist das der Abgeordnete Lohse? Antwort: Ja! Das ist der Ab geordnete Lohse. vr. Franzen fragt zurück: Weshalb ist der Herr festgenommcn? Antwort: Weil er verdächtigt ist der falschen Namenssühruna. vr. Franzen. als den Fesigenommenen auszuweisen bereit, muß seine Ausweise als Amtsgerichtsrat. M. d. R. usw. notieren lasten. Die Polizeibcamten sind wieder nahe daran, den von einem Minister und M. d R legitimierten Festgenommenen kreizulassen. als der Polizei major H. erscheint und be fiehlt: „Das geht nicht." vr. Franzen erklärt nach der Zeugen bekundung: „Sie haben kein Recht, den Abgeordneten Lohst fest'unebmrn Nur bei einem Verbrechen." Als es aber bei dem Befehl des Majors bleibt, den Fesigenommenen zum Polizei präsidium Abteilung l» transportieren z» lasten, da tritt vr. Franzen nach Gebrmanns Auskaa« an ibn. d«« Macht- vavenoen yeran. Fasst lyn am Arm. informiert tk>n van er tvm noch etwas zu sagen hätte. Jetzt wallte er « gen um wem es sich bei dem Festgenommenen handele Der Feslgenummene wäre nicht Lohse, der Abgeordnete, sondern Guth, der Land wirt. Gemessen am Fall Minister vr. Franzen. dem Hinter grund des Prozesses Guth sder nach des Oberstaatsanwalts Wort einen Schlussteil der Sühne für die beschämenden Nadau- Szencn am Tage der Reichstagseröfsnung bedeutet) wiegt der eigentliche Fall des Dithmarsthen Hofbesitzer-Sohnes und des durch den Wahleriolg übermütig gewordenen nationalsoziali stischen Parteigängers Guth eigentlich leicht. Scheint es zunächst wenigstens. Bis man daran denkt, daß der Mißbrauch gerade von Abgeordneren-Answeisen nicht nur ein Mißbrauch, nicht nur »ine Entwürdigung, sondern geradezu gemeingefährlich ist Urteil gegen Kränzen Braunschweig. 20 Dezember. Der Senat des Oberlandesgerichts verlündct« heule da» Urteil in der Einspruchssach« des „B o l k s f r e u n d" gegen di« einstweilig« Verfügung dgs Ministers Dr. Franzen vom 23 Ok tober und das Urteil des Landgerichts vom l7. November Di« einstweilig« Verfügung wird ausgehoben, soweit dem Ver fügungskläger untersagt war, zu behaupten, Dr. Franzen Hab« den wegen Verletzung der Bannmeile verhafteten und sich mit Hilfe eines falsäzen Eisenbahnausweises legitimierenden Land wirt Gluth vor der Berliner Polizei ebenfalls als Lohse re klamiert. um besten Freilassung zu erwirken, und es unterlassen, di« Polizei auszuklären. Auch insoweit, als dem Dersügungs« berechtigten die Publikation des Urteils des Landgerichts zu- gesprochen war, wird das Urtel aufgehoben. Man darf also nun auch in Braunschweig öffentlich saa«n und schreiben, daß der braunschweigische Minister D r. Franzen einen nationalsozialistijchen Parteifreund durch falsche Angaben über dessen Person in strafbarer Weise aus der Hand der Polizei zu befreien suchte. Da« höchste braunschweigische Gericht sieht diese Tatsache als er wiesen an. Man sollte meinen, daß Minister Franzen selbst aus diesem Urteil di« notwendigen politischen Konsequen zen ziehen würde. Erzlager in Thüringen entdeckt Saatfeld, L2. Dezember. Univeit der Maximilianshiitt«^ die wegen der unergiebigen Erzlager am Orle selbst auf Erz« aus anderen Slellen angewiesen ist. wurden in der Näh« von Saalfeld große Eisenerzlager entdeckt. Die Bohrungen wurde» auf Grund geologischer Versuche unternommen. Es wurde ei» Erz erster Qualität gefunden. Die Ergiebigkeit der Lager wird auf annähernd zehn Millionen Tonnen geschätzt. Wie es heißt, soll damit der Hüttenbedarf des Werkes auf lange Jahre ge deckt sein Gegen Mehrarbeit im Braunkohlenrevier Halle. 22. Dezember. (Cig. Meldung.) Eine von etwa 500 Funktionären aus dem mitteldeutschen Braunkohlenberg bau besuchte Konferenz nahm am Sonntag in Halle Stellung gegen den kürzlich gefüllten Schiedsspruch, nach dem die z Zt. gültige 81LstUndige Arbeitszeit bis zum Herbst 1981 beibehalteq werden soll Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Wittrrungsau»sichten. Unregelmäßige, auffrischende Wind«. Nur zeitweise aufklaren rvturzunohme. Kein« erheblichen Niederschläge. zeitweilig etwa» » Etwas Tempi»