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N«««er r»G — LS. Ia-rgm», «»Ä »»chM. »*«»ft«.»k»Ni*eir»«r««» Welt' un» der Mndeideil«»» ,ffr»tzmul'. sowie den r»r»b»U,,e>» .«.«enn-vlatt». .Uaterd-Id», «m» Vilsen». .Die WeU »«, Yen»', .»ereNIcher «ni,e»«», .Do« ^«t» Such'. .ssUmrimd» sch««' «onallichm «.«»,«,«„ , z» »>»,«>. «e»ell,el». Dt^elin«««er t« », »mu>abend- u. Soimla-nummer MO ch, ch-n»«»rtft>.ti«. »».«.»«»«»,». ««»»«. SächMe Dteasta-. de« tt Dezember IN» »«»»«»»»et» Lr«<d«» An,e>Me»dre>l«! Die I,el»»ltenr peM,e«e UV » FamMei* an,,,,,» u.Slellen,e,uche «» <. Die petlkeNam-t«»!,.«»mm breii. I z». Kür «n,et«en aus>er--l» de« «erdrettun,»gebiete« chv ». die pelttretl-ime«etl« I NO^I «ri«I»ed.NI»4- Im Fall« HSberer »ewalt eriycht >ed» »erpstichtun, aus vieserun, sowi« »rsüllun, d. «n,eigen > Uusirügen «. vetlkm, v. SchadenersaD» »elchLIUicher Leil: Fra^ v«,««». Lre»d«n. vMssemmy »ei» dl««»»»«, Dr»N «.vertag, »««an,- N^A. ftr Beriag »nd DruSere,. isttial« Dre»den. Dre»t»rn-N-l. Patterstrasi« >7. zecnru-eioir. VolNchecktonio Der«den »7NL »tniitronia v»«»»d«n» Drebde» »Ir. »1719 Für chrislttche Politik und Kultur Redaktlan de, «»MIN««» v»lk»,e>tu«, vrelden-ittUlladi 1. Hoi>eritras,e >1. a,rnr>» ATM und 71012. Zwischen und über den Franken G«, O«>»d»atzliches Schlußwort »um Filmverbot. v«, theol. Walther Kampe» Frankfurt a. M. E» Ifl «ine merkwürdig gemischte Gesellschaft, die hin- 1«, der Filmoberpriifstell« bet ihrem Urteil über den Nemarqueftlm steht. Wir haben in letzter Zeit uns daran gewohnt, uns um Kunstwerke verschiedenster Art derumzvschlagen. Potemkinfilm, Eroßprozeß. alle möglichen Iheaterskandale und schließlich „Im Westen nichts Neues" — da, alles steht in einer konstanten Linie. Ablehnung, Zensur. Verbot oder Bejahung, darum ging der Kampf. Es bildeten sich regelmäßig zwei Fronten, die mit Argumenten aus allen möglichen Sachgebieten bis an die Zähn« bewaffnet sich gegenüberstanden. Wir haben es ferner erlebt, daß man sich aus katholischer Seite nicht ganz einig war, zu welcher Front man sich eigentlich schlagen sollte. Es hat sich dadurch das schiefe Bild ergeben, als ob wir ratlos und gespalten zwischen beiden Fronten ständen. Ist dem so? Wo stehen wir überhaupt in all diesen kulturellen Kämpfen? Zunächst sei klipw und klar gesagt: Mit den Kämpfen am Nollendorfplatz haben wir nicht das geringste zu tun. Wo nehmen sich eigentlich die Herren Nationalsozialisten das Recht her, mit diesen Methoden über die Ehre des deut schen Volkes zu wachen? Ob sie damit die Ehre und das Ansehen Deutschlands in der Welt vermehren, ist doch zum mindesten sehr zweifelhaft! Solche Fragen werden nie mit großem Eeslhrei entschieden, sondern mildem Gewicht der Gründe. Oder ist es doch vielleicht so, daß sie sich be troffen fühlen? Hat doch vielleicht dieser Knegsfilm an einem ihrer Dogmen gerüttelt? Auf der anderen Seite können wir aber auch nicht die Nervosität gewisser Berliner Blätter teilen, die in solchen Fällen immer um die Freiheit der Kunst fürchten und in jedem Verbot den Angriff einer politischen und kul turellen Reaktion sehen. Wir bleiben bei diesen Kämpfen unbedingt kühl und sachlich. Denn wir fühlen uns durchaus nicht im Innersten be droht. Nicht aus einer Interessenlosigkeit allen Fragen der Kunst und des Lebens gegenüber. Nicht als ob wir nicht um unsere Not und innere Zerrissenheit wüßten. Ist es doch auch unsere Not und unser Leid! Geht doch die Schtcksalsgemeinschaft der Zeit über alle Fronten hinweg! Und doch haben wir Distanz von diesen Fragen. Tenn der Christ steht zwar in, aber doch auch über den Kämpfen der Zeit. Er ist zwar in, aber nicht von der Welt, weil er nicht aus der Welt, sondern „aus Gott ge boren ist" und zu Gott strebt. Er weiß um die Kontin genz alles Kreatürlichen, er ist sich bewußt, daß es nur ein existierende» Sein gibt, das den Anspruch des Absoluten erheben kann: Gott! Nur zu Gott kann der Christ ein volles Ja! ohne irgendwelche Einschränkung sagen, denn da» Geschöpfliche ist in seinem ganzen Sein begrenzt. ' Die Scholastik hat das groß« Wort gekannt: „Distin- guo!" Auf die Gabe der Unterscheidung kommt es an. Dieses Wort muß der Christ allem Irdischen gegen über sprechen, darin ist sein« Universalität begründet. Jede Weltanschauung, die in der Welt ihre letzte Begründung hat. die dem Geschöpflichen absoluten Wert beilegt, muß im Irdischen Fronten ziehen. Sie muß zu dem «inen ein absolutes Ja! und zu dem anderen ein unbedingtes Nein! sprechen. Wer den Menschen, das Vaterland, di« Kunst zum Götzen erhebt, muß alles und t«d«s. dasan dem Idol rüttelt, verdammen. Er muß über den Gegner den Bann verhängen, denn er hat es gewagt, sein Dogma anzutasten. In der Distanz aber, di« wir allem Geschöpflichen gegenüber haben, ist »rnser« Stellung zu jedem Buch, zu jedem Bild und auch zu Hedem Film begründet. Ni« werden wir es wagen, uns hier Unfehlbarkeit anzumaßen und ein unbedingte» Ja! »der Nein! zu sprechen. Denn nie gab es eine Häresie, die Vicht auch irgendeine Wahrheit enthielt: nie gab es aber auch ein Werk, da» keine Schwächen, keinen Fehler, keinen Irrtum enthielt, e, sei denn, daß es von Gott selbst inspiriert ist und darum nicht mit geschöpflicher, sondern mit göttlicher Autorität spricht. Wo darum auch nur ein Mensch zu uns spricht, d«r ehrlich um sein Werk gerungen hat. verdient er, daß wir ihn ernst nehmen und zum min desten ein „Distinguo" sprechen. Dabei ist es gleich- aültig, ob er aus nationalistischem oder kommunistischem Lager oder sonst irgendwo herkommt, denn „der Geist weht, rvo er will". i Nie hat di« Kirche unfehlbar ein ganzes Buch vder irgend «in anderes größeres Werk verurteilt, den» dann hätte st« auch die Wahrheit, die darin enthalten s«in -muß, mitverurteilt. Aber sie hat distinguiert, sie hat die Ifalschen Sätze herausgehoben und dies« kraft ihr«r Autori- rat verurteilt. Wer den verurteilten Satz vertrat, gegen H«» Lat k« ihr ,it!" geschleudert, nie bat si« Mahnungen zur Abrüstung Eine Rede Kenderfons London, 22. Dezember. Außenminister Henberson hielt von Brighton aus eine Rundfunkrede an das amerikanische Volk. Henderson erklärte u. a.. dos Jahr Ist:!» habe große Ereignisse gebracht: Konferenzen, Wahlen, Revolutionen. In vielen Fäl len l>obe man die Kontrolle über d-e Ereignisse verloren Die Regierungen der zivilisierten Staaten hätten jetzt zu entscheiden zwischen Krieg oder Frieden, zwischen Weiterentwicklung und Veredelung der Zivilisation oder Rückfall in die Barbarei. Diese Entscheidung, di« die Zukunft der kommenden Genera« rationen bestimme, könne nicht umgangen oder aufgeschoben werden. Es bestehe «ine Spannung, die unmöglich abgeleugnet werden könne, obwohl niemand «inen Krieg wolle. Wenn die Wirtschaftskrise vorüber sei, so hoffe er. zeigen zu können, daß die Regierungen sämtlicher zivilisierten Nationen in der Zwischenzeit alles getan hätten, um Schutz wälle gegen den Krieg aufzuballen. Der A b r ii st ungsent -- wurf, der in Genf zustande gekommen sei, möge vielleicht nicht vollkommen sein, er iverde aber ausrcichcn. eine M'rüstung in dem Umfange herbei,zuführcn, dem die Negierun gen zustlmmen könnien Er Haffe, daß man sich auf einen Aö- rüstungsvertrag einigen werde, der alle Heere, Flotten und Flligzeugstreitkräsie der Welt begrenze und herabsehe. Dennoch ,volle er die Schwierigkeiten, die noch zu überwinden seien, keineswegs überschätzen. Die augenblickliche Krise sei nur ein Teil der furchtbaren Folgen des Weltkrieges. o Frankreich und Italien London, 22. Dezember. Der römische Korrespondent des Daily Telegraph meldet: Trotz der absoluten Gcheimholtung, die in allen Kreisen beolxrchtet wird, bin ich In der Lage, zu berichten, daß man sich gegemvartig erneut darum bemüht, eine französisch-italienische Vereinbarung zustande zu bringen. Der Sachverständige im Londoner Foreign Office für Abrüstungs- fragen Craigi«, der seit Anfang voriger Woche in Rom weilt, hatte dort eine An,zahl Besprechungen mit hohen italienische» Beamte», darunter dem Außenminister Grandi und dem Führer der italienischen Abrllstungsdclegatio» Rosso, mit dem er fCraigie) in Genf zusammengearbcilet hatte. Das Terrain war bis zu einem gewissen Grade gelegentlich der Besuche vorberei tet worden, die der amerikanische Botschafter in Brüssel, G:b- son, in Rom und Paris abgestattet hatte. Mil Rücksicht ans die politische Lage in Frankreich ist Eraigic zuerst nach Rom ge gangen: er hosft aber, noch vor Weihnachten Besprechungen in Paris zu beginnen. Der diplomatische Korrespondent des Daily Telegraph sagt zu dem Bericht des rumänischen Korrespondenten des Biat« tes. die Aussichten auf eine italienisch-französische Vereinbarung seien als gering einzuschötzen. „Gefährlich für den Frieden^ Französische Hetz« gegen deutsch« Minderheitenpoütik. Paris, 22. Dezember. Der Temps wendet sich in einem sekr scharf gehaltenen Artikel gegen den berechtigte» Schuh, den Deutschland der denischen Minderheit in Pole» angedeihen läßt. Das Blait übergeht dabei einfach die unerhörten Zivi, schenfälle, die sich bei den polnischen Wahlen ereignet haben, und will in den deutscl>en Noten an den Völkerbund lediglich ein Mittel sehen. Polen zu zwingen, einer Revision des Frie densvertrages in der Korridor- und der Oberschlesienfrage zu- zustimmcn Die Reichsregierung versuche, die Minderbeiten- srage a»s de,,i Gebiete der internationalen Politik auszuwerten. Indem sie sich als Champion der Minderheilenrechte hinsielle, versuche sie, die Minderheiten gegen den Staat auszuhctzen. von dem sie abiwngig seien. Es liege ihr vor allem daran, den oent. ' sck>en Einfluß in den Gebieten zu erhalten, die von dem Ver sailler Vertrag voin Reiche abgedrängt wurden. Diese Politik sei äußerst gefährlich für den allge meinen Frieden. Sie sei ebenso zu verurteilen, wie die Revi sion«- und Aufrüsinngspolitik. mit der sie parallel laufe. Das Eingreifen der Reichsregierung zugunsten der Minderheiten sei lediolich ein Mittel, die bestehenden Minderheiienverträge zu fälsci-en, um ihnen den Charakter von Garantien ru geben, die gegen die Oberhoheit gewisser Staaten geiroiien worden seien. Sämtliche Parteien Deutschlands, von den Sozialdemokraten bis zu den Nationalsozialisten, hätten diesen Weg eingeschlagen. alwr damit geieugner. daß der Gegner amy andere richtig« Sätze tn seiner Lehre enthalte. Denn der verurteilte Satz ist schon das Ergebnis einer Distinktion: zum Wesen der Distinktion gehört aber, das; man das Falsche vom Zvayren scheidet, zum Wahren „Loncecko!" und zum Falschen „dlego!" sagt. Dieses I^ego! hat die Kirche dann aber auch klar und entschieden gesprochen. Darum wurde sie nicht in schwankender Haltung zwischen den Fronten zerrieben, sondern sie stand über den Fronten. Jede Irr lehre sieht nur die eine Seite der Wahrheit und überspitzt den wahre» Gedanken, die Kirche aber gibt immer die Synthese der Wahrheit. So kann auch jede im Jrdisckxen haftende, das Geschöpf vergötzende Weltanschauung nie das Ganze sehen, sie muß immer in der These oder i» der Anti these stecken bleiben. Nur so kann also unsere Stellung zu jedem geschöpf lichen Werk sein: weder völlig bejahend, noch völlig ver neinend, sondern unterscheidend. Darum können wir auch auf keiner der beiden um den Remarquefilm kämpfenden Fronten stehen, die mit dem letzten Einsatz ihrer Gesinnung um den Film kämpfen, weil es hier in einer konkreten Auswirkung für sie um letzte Fragen geht. Wir können nur über diesen Fronten stehen. Wir werden anerkennen, was der Film an Wahrheit enthält, wir werden uns jedoch wehren, wenn man behauptet, daß hier alles gesagt sei. Eine gewiß wahre Seite des Kriegslebens wird beleuchtet, das erkennen wir dankend an, beim nie kann diese schreckliche Seite des Krieges unserer Generation genug eingehämmert werden, da sie es ungemein eilig hat, 7VV Toke auf Java D«r Ausbruch des Vulkans Mrrapi. Amsterdam, 22. Dezember. Der Ausbruch des Merapi soll nach den letzten Meldungen 700 Todesopfer gefordert haben. Acht Dörfer sind völlig verwüstet. Unter den Tausen den von Flüchtlingen, die nach den Städten in Mitteljava flie hen, befinden sich viele, die infolge des schrecklichen Ereignisses wahnsinnig geworden sind. Der ganze Bezirk Stroenboeng gleicht einem einzigen Flammenmeer. Der Merapi stößt noch immer große Rauchwolken und Flammen aus, das unterirdische Grollen hat aufgehört. Beamte, die das Ungliicksgebiet a»f- suchten, fanden in vielen Häusern Männer und Frauen, die aus Furcht vor der Katastrophe Selbstmord begangen haben. dag alles zu vergessen. Aber es gab im Krieg auch anderes, das ebenso wahr ist. Es fehlt uns bis heute leider der Künstler, der dieses „andere" in adäquater Form dar gestellt hat. Der Fall hat aber noch ein anderes Gesicht das man leider immer wieder versäumt hervorzukehren. Die lliuer- scheidungsgabe ist eine geistige, keine physisch körper liche Fähigkeit. Ich kann den Filmstreifen wohl mit einer Schere in zwei Teile schneiden, dann habe ich aber nicht das Wahre vom Falschen getrennt. Das Kunstwerk ist ein organisches Ganzes, das man nicht zerreißen kann. Höchstens kann ich gewisse übertreibende Stellen Heraus schneiden, aber auch dadurch habe ich nicht die falsche Grund tendenz völlig von der wahren getrennt. Gehl es darum um die F r a g e d e r A n s f ü h r u n g o d e r N i ch t a » s. führung, so gibt es nur ein Entweder — Oder! Hier ist aber nicht die Frage gestellt: „Was ist wahr und falsch?" sondern „Was ist praktisch und unpraklischDie erste Frage muß schon als einigermaßen gelöst vorausgesetzt werden. Hier geht es nicht mehr darum, was das Kunst werk in sich ist, was der Künstler damit beabsichtigt, sondern wie das Werk tatsächlich wirken wird. Es ist keine individuale, sondern eine soziale Fragestellung. Auch die Kirche hat sich in der Jndexkongregation eine Institution geschaffen, die diese Fragen beantwortet. Diese Kongre gation hat nicht die Aufgabe der Distinktion, wie sie das unfehlbare Lehramt hat, sondern sie läßt ein Werk ent weder zu oder verbietet es, ohne ans die einzelnen Irr« tümer einzugehen. Ja, es ist noch nicht einmal unbedingt notwendig, daß ein von ihr indiziertes Werk Irrtümer enthält, sondern es kann genügen, daß es verwirrend und irreführend wirkt. Auch die Kirche hat schon Kunstwerke aus den Index gesetzt, ohne damit endgültig über ihren thematischen und erst recht nicht über den künstlerischen Wert entscheiden zu wollen. Das äußert sich schon darin, daß das Urteil der Jndexkongregation wieder auf gehoben werden kann, wenn die Gefahr d«r verwirrenden Wirkung vorüber ist. Es l-andelt sich also um eine tak tische Frage, nicht um eine prinzipielle. Selbstver ständlich ist bei einer taktischen Entscheidung die prinzi piell« Haltung der entscheidenden Persönlichkeit mitbestim mend. es ist aber nicht so. daß die prinzipielle Haltung die taktisch« Stellung eindeutig determiniert. Es handelt sich hier um eine Tatsache,»frage, bei der die Schätzung der Situation bestimmend mitivirkt. Gewiß ist eine Einheits front des Katholizismus nicht nur im Prinzipiellen, son dern auch oft im Taktischen erwünscht und nützlich, manch mal auch unbedingt notwendig, aber dann ist es doch so, daß. wenn die zuständiae Instanz in ein«r taktisch««