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v,M Ui Im griechischen Kimme! Brief von Junkers 0 38 / v 2V0Ü Flughafen Taroi-Athen, Ende Oktober 1930. Auch km heutigen, von Luftverkehrslinien durchzogenen Europa bedeutet eine Flugreise vom Bosporus übers Marmara meer, durch die Dardanellen und quer durch den griechischen Himmel, zweitausend Meter hoch über der Aegäis, nach der ewig schönen Akropolis ein seltenes Lusterlebnis,' ja, die Junkers 6 38 war sogar das erste deutsche Flugzeug, welches diese klassiscl-e Strecke in Fortsetzung ihres giotzen technischen Erprobungssluges durck-eilte: sechshundert Kilometer in drei einhalb Stunden. Aber dürfen überhaupt Erinnerungen des ehrwürdigen Altertums, Statten wie Troja und Thermopylen, verquickt iverden mit technischen Rekordzahlen, mit Leistungs daten modernster Maschinen? Liegt nicht ein bizarrer Ana chronismus darin, wenn die heutigen Blatter Athens auf ihren ersten Seiten Bilder veröffentlichen, welche die Silhouette des deutschen Erohflugzeuges über dem Parthenonfries zeigen? Nur äuszerlich, denn in Wirklichkeit sind wir modernen Lustpilger nicht erfüllt vom Eindruck des Kontrastes der Jahrtausende, sondern vom Gefühl ererbter Kulturverbundenheit. Sa ist also die 0 2000 kein metallenes trojanisches Luftroh, welches in seinen Flügeln nur rauhe Fliegergesellen birgt, sondern trotz ihres technischen Handwerks altphilologischer Tradition sehr zu gängliche Deutsche. Freilich meinte Flugkapitän Zimmermann, als ihn nach der Landung ein Reporter fragte, ob der Flug schwierig gewesen roäre: „Zehnmal leichter als die Konjugation des Zcitivortes Histemi!" Während des Rundsluges des Ministerpräsidenten Venizelos über Athen sprach man in der Kabine auch über die geogra phische Lage von Dessau. „Zwischen Leipzig und Magdeburg!" — „Also", meinte einer der Minister, „aus der Nähe der Heimat des Magdeburger Kanoniers, der das türkische Pulverdcpot auf der Akropolis einst wirksam besä>oh!" — Zimmermann legte alle Ehre darein, schon aus diesem Grunde eine besonders schöne Reverenzschleife um die Ruinen zu fliegen. Deutlich sah inan von oben die vereinbarten Zeichen von Heiner Junkers, welcher es damals übernommen hatte, auf der lieben Erde zu ver bleiben und die Zusammenarbeit mit dem Photographen zu leiten. Bei jeder gröheren Lustreise ist es nicht uninteressant, die Unterschiede festzustellen, welche sich bei der erlebten Siäft von oben zwischen den Phantasieprodukten theoretischer Kcographie- kenutnissc und der Wirklichkeit ergeben. Einige Beispiele mögen angesührt sein: Die Marmnra-Jnsel hat nicht die vegetntorische Schönheit der bekannten Prinzeninseln, sondern ist ein karg und mühsam bebautes Land. Dagegen erschien uns die von der Ilias her vertraute Mirander-Mündung breit und fru^-t- bar, nebenbei bemerkt guter Landungsplatz! Auch die Eallipoli- Hnlbinsel, über deren Weltkriegsgräberu und Heldenfriedhöfen geflogen wurde, besitzt zwischen den Hügeln schöne weite Felder. Von den Inseln in der Aegäis am lieblichsten das griechische Limnos: Gepflegte Dörfchen, schöne Aeckcr, natürlich fast baum los. Soweit man auf sechs Kilometer fcststellen konnte, da gegen Wälder auf Hegiostratos. Mächtig die Gebirge des kleinen Snmothrakes und der zweitausend Meter hohe Athos wie ein Krater über Wolkenstreifen. Zwischen diesen Inseln und Bergen das blaue Meer, über welchem sich unter uns — Flughöhe zweitausend — kleine Federwölkchen wie weihe Kätz- leiu balgten. Je näher wir dem griechischen Festlande kamen, um so dichter die Wolke». — Kurs wurde auf den Delphi-Berg aus Euboa gehalten, dessen felsige Spitze wir drei Stunden nach dem Stane in Stefano in niedriger Höhe überflogen. Umsonst blickte man über den waldigen Abhängen nach mittelalterlichen Burgen aus. nur Kalkis mit seinen Mauern erinnert an die Veraangenbeit. Ein halbes Stündchen iväter war man über NL Z-L- «L dem schönen Univcrsitätsgebdude im klassischen Stil strömen d e Studenten heraus, auf der Akropolis versuckun, d,e vielen^Kodaks der Cook-Reisenden ei» Schncllieuer. und so zieht die ^""kers im griechischen Himmel ihre Kreise, verfolgt von den Blicken vieler Tausender. Im Frühjahr dieses Jahres war es so beim Ueberflug des Zeppelin, nun das grösste Landflugzeug — wirk same Sendboten deutscher Technik! llcber alle Erwartungen weit hinausgehend, die Herzlich keit des Empfanges — von der Negierung selbst, der Minister präsident Venizelos, der Auhenminister, der Verkehrsminister, der Staatssekretär der Luftfahrt an der Spitze; kaum zu über treffen das Interesse der gesamten Presse und der vielen, vielen Besucher des weit entfernten Flughafens. Die gute O. 38 tut sich freilich schwer, alle Besucher nacheinander in ihren Kabinen zur Besichtigung aufzunehmen. Ihre metallene Haut — schon längst ein merkwürdiges Buch ungezählter Namcnsbekritzelungen geworden — erhält einige Hunderte Autogramme mehr in griechischen Lettern, s. . . Leiden und Freuden eines Europa- Raids! . .) Die Lehrer der deutschen Schule zeigen, so wie in Konstantinopel, ihren Buben und Mädels den Vogel aus der Heimat — ein halbfreier Schultag erhöht natürlich die Be geisterung. Die Mitglieder der Gesandtschaft und der um die Forderung der wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Staaten hochverdiente Erosstausmann Zacharion helfen mit ihren Damen ? ^ni '""drang des Interesses zeitweise macht- Eintrittes"^"^°^^"^ der Führung und „Eroberung des „m A'n Mündliche Aufnahme in Griechenland darf wohl als Klcinasiaten i„ das Ctaaisgcbftt da/ Voi-gkKen §iö niokl ^ k-uncis5- uaci Isntzesissn kahlsei, Co ix, 8t.-8snno-ir2!enl,g, Tre« Dsi Dretk tpsnilcks ttskdslls vreLÜsn Lroks Srürksegs«»«, king.Susrgsrrs Oiaüveiser.Busscirank unst in Kars klar» sovria Krügen U/S ik-UNL> rr n 1V, e; n e Olas von 20 plg. an tt/srenut von 25 ?kg. an Xsrrsgona von 25 k>kg. an ttalsga von 30 pkx-. an fester kann nick ein Glas V/ein leisten! kiin Besuch külrrt ru stouernster Kunstscirskt l /// ' 6snse-tts5sn tlüknsr prims Vskslodst viin tsrksrtokksln gut und preiswert Sskndogsn IS vrerrlen, dünner i«r»tr-, gegenüber den VvlkslichOpieie» N»s 14856. Linie 18. 19. 22. 26. 21. Illlllt M-mIllll» Setlkerkorn! „Nur euln« ,u»1t»«i^»« »ortun" Bin Kilo „Hur r»tn» gukiillt« Lortun", graue gesctitisrene .Aic. Z.—. iiaNnvvitto dZK. 4 — ,iveiüe^k.5 , bessere blie b—, blli 7.— staune,nveicbe blü. 8.—. blir. lt>.—, desier 8urle btlr. 12.—. b>!<. 14 —. Versanst po,lo i,ei.ruIItre>z>,';eiib>'selii,M,„ e.b1»sieri,ei Un>- tanicti,,. »ncknatinie ^eslLilel lluneekiUi 8»rkrsl, ktr. V2Z >:e, Pilsen. tjotnnen. r« . ... un-4 - ein« dsronser; tzrün6U6zs IG vorgsnommen. b; isi 'ME wn ^ar»pulL. de', ^nen veirä ; rem. Lrse'^-rn 8ie die k'deii. ^ rum v"er Oeyenrisoss. rum ?uir»r> un6 ^cftrudden. sie s-su^e »u; vr. shomp;on» ^»ssenpusvsr, b^vrs«.e ^vvsn. ^6zv,dnpu1v?.r s;i eutzer- orZvr/s'6> sc>^ seiest ssssn 8cjzmuir. vszne snru^rsäen. V erzucinen ^ ssvim Meliorationen und manches auf kmponderabilen Gebiet sind Tatsachen, welche mit der Friedenspolitik von Venizelos in dieser Periode verknüpfen. Allgemein hört man von griechischer Seite hierbei auch die industrielle Zusammenarbeit mit Deutsch land anerkennend erwähnt. So sind es heute nicht nur Ruinen, nicht nur Traditionen, welche die griechische Nation uns nahe bringen, sondern Werktage moderner Arbeit auf den ver schiedensten Gebieten zwischen Feiertagen klassischer Eriniierun. gen. Geivis, wird dieses Verhältnis sich wertvoll vertiefen, be sonders wenn der Friedenskurs der Regierung, wie er gerade durch den bevorstehenden Staatsbesuch von Venizelos in Angora am sichtbarsten zum Ausdruck gelangt, noch eine lange ungestörte Zeit vor sich hat. kwcker V. stoturrvn. Gröjchel soll nicht enlschädiql werden Wie aus Berlin gemeldet wird, sind im Fall des Meiss ner Photographen Kröschel, der bekanntlich im vergangenen Jahre zu Unrecht in der Tschechoslowakei anläszlich einer Wande rung durch Böhmen gefangengenommen und im Gefängnis län gere Zeit festgehalten wurde, dadurch grossere Einbuszen erlitt und mit Recht Entschädigungsforderungen an den tschechischen Staat stellte, die zuständigen deutschen Stellen auch weiterhin bemüht. Die Tschechoslowakei erklärte sich schlicszlich nach länge rem Drängen bereit, einen in keinem Verhältnis zu dem von Gröschel erlittenen Schaden stehenden Betrag als Entschädigung zu zahlen. Neuerdings stocken aber auch in dieser Hinsicht alle weiteren Bemühungen. Es hat den Anschein, als ob die zustän digen tschechischen Stellen jetzt völlig ungerechtfertigterweise eine andere Angelegenheit mit dem Fall (gröschel in Verbindung bringen wollen, die an sich mit ihm nicht das geringste zu tun hat. Man scheint nämlich in Prag die Absicht zu haben, eine völlig unzulängliche Entschädigungszahlung an (gröschel nur dann zu leisten, wenn sich die deutsche» Stellen bereft finden, einen der M i l i t ä r s p i o n a g e völlig übersührten und auf frischer Tat ertappten tschechischen Spion freizu- lassen. l Todessprung von einer Brücke. Am Donnerstagvor. mittag stürzte sich in Bautzen der 17 Jahre alte, in einer Färberei aiigcstellte Rudolf Lö schau aus Bautzen von der Krcmprinzeubrücke in die Tiefe Der junge Manu fiel zunächst auf die Drähte der elektrischen Leitung und daun auf eine Rasenfläche, wo er mit zerschmetterten (gliedern liegen blieb. Der Ted.trat wenige Augenblicke darauf ein. Der Grund zur Tat dürste in einem Nervenleiden sowie in häuslichen Differen zen zu suchen sein. NalkwMcste Lrircstenmusik Leipzig fPropsteikirche). Sonntag. 9. November, 9 Uhr: Missa in h. s. Luciae für 4stimm, gem. Chor mit Orgel von Franz Witt: Offert.: Loeus iste für aeCbor n capp. von A. Bruckner Die iibrioen Nb'szteile Choral lBaticanal. Bautzen fDomkirchej. Sonntag, 9. November: 9 Uhr vorm. Missa Panis angclieus von Koenen fiir vierstimmige» gemistk ten Cbor mit Orgelbeglcitung. Offertorium Recordare nwi von Johs. Konce fiir rweistimmiaen Frauenchor mit Orgelbeoleitung Alle übrigen Metzteile vat. Choral Dresdner Schlachlviehmarkl Dresden. 6. November. Auftrieb: 1 Ochse. 14 Bullen, 7 Kühe, — Färsen. — Fresser. 5>!>0 Kälber. 105 Schafe. 571 Schweine, zusammen: 1248 Schlachstiere. Preise: Rinder, Schafe belanglos. Kälber: af —, b> 78—84 (131), c) 70—77 (123), d) 69-68 (116), ei Schweine: a, 64 (89). b> 63-64 (81). c, 61-62 ,82). d> 69-61 ,84). e> f> —. g) -. Ueberstand: 6 Rinder, davon 3 Bullen, 3 Kühe, autzerdem 12 Schafe und 56 S ' weine Geschäftsgang: Alles langsam. Vera»iworMch iilr poNNl und geuUlelon: Or. Ä. DeSczyt tür Lokale» u»» Sporn, ec. Iok> >i iür Anzeigen: z.B»ngart>. alle in Dresden, poUerftratze lk Triii* ""d ' -^ 7^ »i.- tiitrrie Irrsken. ctsn kiotlsicisncisnl Ccllggcnc Kleidungsstücke, Schuke. Unlcnvüiche, Beiten. Wolldecken, Bettwäsche usw. S'VMel üringvnc» das Cariias-Selrreiarial Dresöen-N. Albertvini! 2, Eingnng Rnkenkorststr.. Nus 54327 Svreclneii 6—12. Bostickeckkonio Dresden 26 465 Dresdner Theater 9vern?M? Sonnabend iNiiNer Anrecht Tosen i>/,8l BVN , i-801-eon und «576—9N-U Sonntag utzer An, echt abends Nbr »vr lltes-eiule. IkoUHnilvr ßllMjviell'illls Sonnabend Anrechtsreihe ^ ibenbs >- Nh, Tvinpa liker kunstert "om,!cw "»»er "»rech! Nilkeim Teil s8' «r. I 80t—120« Meri-Liiealek Soimabeiid »reelosn (8) o t> B. , !»a I - 400V „Nd 6801 - 65- 0 ^onnlu» Tlnrpuerlt r ti 8> »VB. 6501—680 ^eriöenz'rs-diker ^ominbent »vr 8ol>1»t ster .Nurl« (8, PB o r. > ?0l- 800 "r. 3.,,-82ä Sonntaa 4 »nd 8 Mi ller 8oI«Int ckvr Slarl« Äte ^omö-ie Sonnabend abends ,ihr »N8 Konto X SVB. - , »3-1—8400 Nachts 11 lltzr VnIv»I« i t!-vrt: Tiinro oMiiaa » iiachm-iiaaS 0,4 Nbr Polksvorstellung ..Vnlvr sein Onireven ^>«kr abend iikr »im Konto X BV« «r. i i-4 1-8500 keMstl«?lsealks Gast piel Will» Tbunt» Sonnabend i»enb oh, »vr Airrervltiiek ^^lllllUi: nachmtltaqS 4 Uhr »»s Imnil ,Iv^ I.iiekv n» lUrnd? ' Itu »vr /arvnltücli 6Mt. ölanelarium D>esden»A. Sini>e,-A»ee ve >7' ., Nbr, >1«- »vkl lnini« «le- Krilve»^ Kr<I« Kumi Utgchetnl k NeU' »nd ,1». Dennl tzran-. .«I 8i>au". !v Eiazelnuin t Ha Gei« Iür«, Poliei rio-, 6 S Da Zeulr gern u a. - klar , halb s zu sol eine » am K heben neuer Schlic Engla betci! hat zi viel b un g e des tz wohn! 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