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Sächsische Volkszeitung : 05.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193012054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19301205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19301205
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-05
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.12.1930
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U Der mefeorokoaische Winter Mit Beginn des Monats Dezember sind wir in den meteoro logischen Winter eingelreten, denn der Weihnachtsmonat gili als 1. Wintcrmonat, In ihm kann man schon mit durchschnitt lich 17 Frostlagen reckinen, von denen sieben etioa Höchsttempera turen unter dem Gefrierpunkte aujzuweisen haben. Ein völlig srostsreier Dezeml-er ist bei uns eine unbekannte Erschei- n u n g. andererseits ist auch wirklich milde Witterung im Dezember eine säst niemals fehlende Tatsache, Besonders typisch hierfür ist der sich mit Vorliebe gegen Mitte De zember einstellende letzte W ü r m e r ü ck sa l l der zweiten Jahreshälfte, der unter Umständen noch Temperaturen von 15 Grad Celsius bringen kann, Cr gilt als winterliches Gegen stück zu dein bekannten sommerlichen Kälterücksall um Mitte Juni, Erst in der zweiten Dezemberhälfte. namentlich im letzten M o na l sdr i t t« !. tritt dann der eigentliche Winter in seine Rechte, Besonders charakteristisch hierbei ist, dost die Dczeinbersrostperiode meist bei bedecktem Himmel ver läuft, Ueberhaupt Hai der Weihnachtsmonat unter allen Mona ten des Jahres durchschnittlich die größte Bewölkungsziffer und daniit die geringste Sonnenscheindauer auszuweiscn, Tempera turen unter —10 und selbst —15 Grad Celsius kommen in kalten Jahren im Dezember nicht selten vor, hingegen ist eine sehr strenge Kälte von —20 Grad Celsius und mehr in Mittel, deutschland vor Neujahr «ine höchst seltene Erscheinung, Dieser Fall ist beispielsweise in Dresden zum letzten Male im Jahre 1879 dagewesen. Die tiefste Dezembertemperatur, die bisher in Dresden einwandfrei gemessen wurde, betrug —20,0 Grad Celsius und wurde am 14. Dezember 1812 notiert. Die absolut höchste war die vom 11, Dezember 1915 mit 18,6 Grad Celsius, so dass sich eine Temveraturspannung van nicht weniger als 48 6 Grad ergibt. Es sei noch bemerkt, dass sehr starke Schnceiälle vor Weihnachten im Flachlande sehr selten sind. vrrrrlen unri Umgebung Oie Geschäftslage im Bezirke Dresden Dresden. 4, Dezember. Aus der Zusammenstellung über die Geschäftslage einiger wichtiger Industriezweige des Industrie- und Handelskammer bezirkes Dresden im November ist folgendes hervorgchoben: Die Geschäftslage in der Maschinen- und Metallindustrie war unverändert schlecht: die Zahl der Erwerbslosen ist wieder gestiegen. Die Beschäftigung der Sägewerksindustrie war weiter rückläufig: rund die Hälfte der Normalbelegschast ist aickeitslos. In der Stuhlindustrie ist die sonst im November übliche leichte GesckzäsiLbelebung ausgebliobe»: die Lage hat sich im Gegenteil iveiter verschärft, so daß zahlreiche Stillegungs- antrüge gestellt wurden. In der Industrie der künstlichen Blu men wurde das Geschäft dadurch beeinträchtigt, das; die Ver anstaltung zahlreicher Festlichkeiten, Bälle usw, eingeschränkt wird: Kranzblumcn konnten bis zum Totenfest flott verkauft werden In dir Damenhulindustrie hat die Beschäftigung sehr nachgelassen: im Braugewerbe wurden wegen des verminderten BsLrousstosies weitere Kündigungen ausgesprochen. In der Ziqarettenindustrie setzte nach anfangs nachlassender Beschäfti gung in der zweiten Novemberhälfte ein überaus lebhafter Geschäftsgang ein, der darin begründet ist, datz sich die Ab nehmer wegen der in Aussicht stehenden neuen Steuererhöhun gen auf Tabakwaren im gewissen Umsang vorversorgen wollen, Zahlreiche Fabriken sind zur Zeit mit Aufträgen überhäust: teil weise mußten Toppclschichten eingerichtet werden. — In der Süßwarenindustrie geht das Weihnachtsgeschäft seinem Ende zu: die eingestellten Arbeitskräfte sind zum Teil schon wieder ent lassen worden. Nur einzelne Abteilungen, wie die Herstellung von Marzilmn sind noch leidlich gut beschäftigt. Beschlüsse des Dresdner Äesamtrates Der Rat beschloß in seiner letzten Gesanitsihung, dem von Ober8sir->pr>neister Dr Binder eingcreichten Gesuche u m Versetzung in den Ruhestand für den 31, März unter Gewährung der gesetzlichen Pension zu entsprechen und die ^ adtverordneten zu ersuchen, zur Astederbesetzung der Stelle des Oberbürgermeisters Las Erforderliche in die Wege zu leiten, — Des weiteren wurde eine weitere Zusammen legung von Standesämtern beschlossen und die in Aus sicht genommene Ausgestaltung des Neustädter Brückenkopfes der Augustusbrücke mit Rücksicht auf die derzeitige Finan-lage bis auf weiteres zurückzustellen. ReichspMttk und Kommunalpolitik Informationsabend der Dresdner Zentrumspartet i Todesfall. Am Mittwoch starb in Dresden der Mitinhaber der Hof- und Hafenmühle T, Bienert, Erwin Biene rt, der Bruder des Geh, Kommerzienrates Theodor Dienert, im Alter von 71 Jahren. Der Verstorbene war Ehrenmitglied des Ver- Die Ortsgruppe Dresden der Zentrumspar» tei hat am Mitlwoch im Kolpinghaus eine gutbcsuchte Sitzung ihrer Vertrauensmänner abgehalten, die von dem Vorsitzenden Apotheker Trän kn er geleitet wurde, Zweck der Sitzung war Information und Ausfvrache über politische Tagcssragen sowie Vorbereitung des Arbeitepevgramms für die nächsten Monate. Tr, Desczyk gab einen lleberblick über di« Angriffe, die in den letzten Wochen in Presse und Versammlungen auf sächsischem Boden gegen Katholizismus und Zen- truinspart ei gerichtet worden sind. Zur Linken benutzen die Freidenker die unpovuläre Politik des Kabinetts Brüning zur Agitation für den Kirchenaustritt, auf der Rechten eifert der Evangel'sche Bund gegen den Einfluß der „überstaatlichen Macht", Daß die Kommunisten den Katholizismus wie die Zentrumspartei scharf negieren, ist selbstverständlich, Sozialisten und Nationalsozialisten zeigen in diesen Fragen bemerkcnswerter- weise die gleickre Einstellung: Sie proklamieren religiöse Neu tralität, nehmen aber Angriffe gegen den Katholizismus unbe denklich in die Spalten ihrer Blätter auf. Auch die bürgerliche Presse, die sich sonst von liirchenfeindlicken Tendenzen freihält, trägt keine Bedenken, antikatholische A'-stkel zu bringen. Die sem Unverständnis und dieser Feindseligkeit der Umwelt gegen, über müssen die sächsischen Katholiken eine geschlossene Abwehr- front bilden. Den Höhepunkt des Abends bildete der Bericht des Stadt verordneten R, Müller über das erste Jahr seiner kommunal- politischen Tätigkeit. Er gab zunächst einen Ueberblick über die aktuellen Fragen der Dresdner Kommunalpolitik und legte die Stellung des Zentrums zu den viel umstrittenen Gemeinde steuern dar, (Wir haben diese Fragen bereits verschiedentlich an dieser Stelle behandelt.) Stadtv. Müller betonte die Not wendigkeit einer pfleglichen Finanzpolitik der Stadt, die auf die Erhaltung der Steuerkraft ihrer Bürger den allergrößten Wert legen müsse. Von dieser Steuerkraft sei die Kreditfähig keit der Stadt in erster Linie abhängig. Das Zentrum werde seine Politik im Stadtparlament stets nach den Forderungen des Gemeinwohls richten. Es bedeute eine große Verantwor tung für das Zentrum, daß in vielen Fragen die Stimme seine» Vertreters im Stadlparlamcnt bei den jetzigen Kräfteverhält nissen ausschlaggebend sei. Von größter Wichtigkeit seien die kulturellen Fragen, die im Rahmen der Kommunalpolitik zu erledigen seien. Als wichtigster Erfolg auf diesem Gebiete dürfe gebucht werden, daß heute der Zcntrumsstadtverordnete und daneben ein Vertreter der katholischen Eltern dem Schulaus- schuß angehörten. Beide Referate wurden mit Beifall ausgenommen. In der Aussprack>e betonte Herr Somieskidie Wichtigkeit der Schul fragen, Herr Jen sch dankte Herrn Müller im Namen der christlichen Arbeiterschaft und der Jugend für seine rührig« Tätigkeit, Schulleiter Scheder schloß sich diesem Dank für die kaiholische Lehrerschaft an. Von allen Seiten wurde die Not wendigkeit betont, durch Förderung der „Sächsischen Volkszei tung" den Fortschritt unserer politischen Bestrebungen zu sichern. Im Hinblick auf die Reichstagseröffnung und die Angriffe, die gerade in Sachsen während der letzten Monate gegen Brü- ning gerichtet worden sind, faßte die Versammlung folgende Entschließung: „Die Ortsgruppe Dresden der Zentrumspartel dankt der Reichsparteileitung für die Zielklarheit und Zähigkeit, mit der sie unter Führung Dr. Brünings das große Werk der Finanzsanierunq aufgerichtet hat. Die Verteidigung dieser Im Staatsinteresse notwendigen, aber unpopulären Arbeit Ist eine wichtige Aufgabe für jeden einzelnen Zentrums anhänger. Die Ortsgruppe bittet die Parteileitung, mit allen Mitteln dahin zuwirken, daß die Preissenkung, ohne, deren Durchführung Gehaltskürzung und Lohnabbau ihr« mora lische Berechtigung verlieren würden, weitergesührt wird. -- Mit Entrüstung weist die Ortsgruppe die Verdächtigungen zu rück, die im Laufe der letzten Monate und Wochen gegen den Zentrumskanzler und ander« Zentrumsführer erhoben worden lind. Die Rettungsarbeit des Kanzlers Brüning ist ein neuer Beweis, daß die deutschen Katholiken an Staatstreu« und Lieb« zu Volk und Vaterland sich von niemandem übertrefsen lassen." bandes Deutscher Müller, bekleidete außerdem das Amt eines Handelsrichters und gehörte dem Vorstände der Dresdner Pro- duktenbörse an. Mit seinem Bruder zusammen hat er sich für sein Fach besondere Verdienste durch Arbeiten zur Erforschung der chemischen Eigenschaften der Brotgetreidesorten und deren Einfluß auf die Backfähigkeit des Mehles erworben, i Vorübergehende Abänderung des Schulortsgesetzes. Die Sladtvervrdneten haben mit Zustimmung des Rates beschlossen, das Schulortsgcsetz über die II n t e r r i ch t s g ä n g e und Schulwanderungen der städtischen Volks- und Hilfs schulen zu Dresden vom 15, August 1929 vorübergehend wie folgt abzuänderni Die nach K 6 des Schulortsgesetzes festgesetzte Entschädigung an führende Lehrkräfte und weibliche Begleite rinnen bei Schulwanderungen d r Volks- und Hilfsschulen wird vorübergehend vom 1, April 1930 ab im Höchstfälle nur für zwei Ueberstunden sausschließlich der tatsächlich aufgewendeten Fahrt kosten) gewährt, — Das Schulamt wird ermächtigt, bei Besse rung der Finanzlage der Stadt mit Zustimmung des Finanz amtes die bei Wanderungen von mehr als 10 Stunden Dauer ortsgesetzlich festgesetzte Vergütung für 3 Ueberstunden — ge gebenenfalls auf Zeit — wieder zu gewähren, : Protest der Dresdner Bankbeamten. Der Deutsche Bankbeamtenverein veranstaltete gestern abend im Vereins hause eine stark besuchte Protestkundgebung gegen die Ver schlechterung des Tarifvertrages und die Forderungen der Bank leitungen, Nach dem Hauptrcferat des Vorsitzenden Perret- Derlin sprach in der Diskussion auch der Landtngsabgeordnete Voigt für die sächsischen Bankbeamten, Es wurden zwei Entschließungen angenommen, in denen die unveränderte Ver längerung des jetzigen Reichstarifvertrages, Einstellung des Personalabbaus, Preissenkung sowie endlich die Beseitigung der den Ausgangspunkt aller Volksnot bildenden Tributlasten ge fordert werden. : Umwandlung einer Postagentur in ein Postamt. Di« Postagentur Trcsdcn-A. 40 wird am 1, Januar 1931 in ein Postamt umgcwandelt: die Dicnsträume werden nach Karls ruher Straße 30, verlegt, — Beim Postamt 6, Dresden-Neustadt sind neuzeitliche Schalteranlagen in Betrieb genommen worden. Es war bei den dort herrschenden Raumschwierigkeiten nicht leicht, etwas Einheitliches, den modernen Verkehrsvsrhältnissen Angepaßtes zu schaffen. Durch anderweite Anordnung der Ausgabeschalter und Verlegung des Schließfachschrankes ist eine glückliche Lösung gefunden worden. Durch Einbau einer Drehtür sind die bisherigen Zugluftunannehmlichkeiten beseitigt, insbesondere sind die Lichtverhältnisse durch Neugestaltung der Schalterplützc wesentlich verbessert worden. : Ein Postwagen entgleist. Am Mittwochmittag entgleiste an der Ausfahrt aus der Halle des Dresdner Hauptbahnhofes ein vollbeladener Postwagen. Personen kamen nicht zu Scha den, auch ist der entstandene Sachschaden unerheblich. Drei Gleise mußten für die Dauer der Eingleisungsarbciten mehrere Stunden gesperrt werden, : Unsallchronik. Am Mittwoch gegen 15 Uhr ereignete sich auf der Kreuzung Dohnaer Straße und Alllockwitz ein Zusam menstoß zwischen einem von Heidenau kommenden Tankwagen und einem in Richtung Niedersedlitz—Lockwitz fahrenden Per sonenkraftwagen. Auf der Kreuzung fuhr der Personenkraft wagen gegen den Hinteren Kotflügel des Tankwagens und wurde schwer beschädigt. Während der Führer des Personen kraftwagens mit starken Schnittwunden an den Länden davon kam. wurde seine Ehefrau und die neben ihm sitzende Tochter durch Glassplitler schwer verletzt, sie wurden mit dem Unfälle wagen nach dem Iohannstädter Krankenhaus gebracht. Der Personenkraftwagen mußte abgeschleppt werden. — Gegen 20 Uhr mußte der arbeitslose Arbeiter Max Friedrich von der Stephensonstraße mit dem Unfallwagen nach dem Krankenhaus Friedrichstaüt gebracht werden, Friedrich war im Verlaufe der Ansammlungen in der Nähe der Antonsmarkthalle zu Schadest gekommen. — Gegen 19 Uhr versuchte kurz hinter der Halte« stelle Nankestraße der 60 Jahre alte Julius Pfennig von einech im Anfahren begriffenen Straßenbahnzug der Linie 15 abzuj springen. Im selben Augenblick kam ein großer Autobus, er. griff Pfennig und schleuderte ihn zur Seite. Mit erhebliche» Verletzungen mußte der Verunglückte nach dem Friedrichstädter Krankenhaus gebracht werden, s, Diphterie unter Schulkindern. Auf Anordnung des Be zirksarztes ist die Volksschule von Dorshain bei Tharandt wegen schwerer Diphterieerkrankungen der Schulkinder, von denen drei bereits gestorben sind, auf 14 Tage geschlossen worden. zpotTellaN, Kml-ill kclcs Sir NllliaU ^Llkorisntt' Theater und Musik TeNaufsührungen im Staatlichen Schauspielhaus. Die Lei tung des Schauspielhauses muß in diesem Jahre die üblichen Tellaufführungen für die Bolksschüler mit ganz besonderer Liebe vorbereitet haben. Die Vorstellungen gehörten jedenfalls zu den glänzendsten, die man jemals in diesem Hause von dem' Stück gesehen hat. Es soll hier nicht auf Einzelheiten eingegan- gcn werden. Die Rollenbesetzung war eine vorzügliche. Man sah unsere ersten Schauspieler mit Begeisterung und Hingabe am Werk, um Schillers unsterbliches Schauspiel den Kindern nahe zu bringen, Daß ihnen das in beglückender Weise gelungen ist, bewies immer ivieder der jubelnde Beifall, mit dem die Hunderte von jugendlichen Zuschauern den Helden des Stückes zuletzt überschütteten. Welchem von den großen Dichtern ist übrigens die gleiche Ehre zuteil geworden, Jahr für Jahr in dieser Weise an die Herzen der aufblühenden Generation rühren zu können wie Schiller? Diese Tellaufführungen vor der Jugend sind die schönsten Schillerfeicrn, die es geben kann, — An vier Sonn tagnachmittagen fanden die Vorstellungen statt. Sie wurden von 3632 Kindern aus 91 Dresdner Schulen und von 2124 Kindern aus 30 Landschulen der Dresdner Umgebung besucht. Die Schü ler wurden von ihren Lehrern begleitet, die sie im Deutsch unterricht aus das Schauspiel vorbereitet hatten. Auch in diesem Jahre hatte die Stadt für die Dresdner Kinder einen Betrag von 900 RM, zur Verfügung gestellt, 2. Kammermusikabend des Bärtich-Quartetts. Fstr ihren zweiten Kammcrmusikabend hatten die Herren BärIich. Wunderlich, R o k o h l, Schilling eine hohen musika. lischen Genuß vermittelnde Vortragsfolge zusastimcngcstellt. Sie führte in wirkungsvoller Steigerung von dem Klavierguin- tctt, op. 10, von Richard Trunk über Kurt Beythicns Streich- quarlcit E-Moll zu dem Klavicrauintett G Moll von S, I, Tanejew Rickzard Trunk zeigt sich auch in seinem Klavierguin. tett als hervorragender Lyriker, Ein in Wohllaut getauchtes breiles Kcsangsthema beherrscht das ganze Werk, durchbrochen von einem prickelnden Sckierzo und einem durchsichtigen, fei» gearbeiteten Fugensatz, alles in gesunde, klangschöne Harmonik gehüllt Beythicns mehr dramatisches Streichguartett bildete den geeigneten Ucbergang zur Krönung des Abends: z» Tane- jews gewaltigem Klavierguintett mit seinem düster majestä tischen' Allegro, sprühenden Scherzo, faszinierend eigenartigen Largo und schwungvollen Finale. Ti« Werke gaben den Spie lern und dem sie unterstützenden Pianisten Theodor Bl li nier ausgiebige Gelegenheit, die Vorzüge ihres meisterhafte» Einzel- uiid Znsammenspiels in hellstem Lichte erstrahlen zu lassen. Mit vollem Recht wurde die hochgeschätzte Kiinstler- gemeinschaft hcrzlichst gefeiert, —n, Mary Wigman wurde für eine längere Gastspielreise in die Vereinigten Staaten von Nordamerika verpflick'et. Sie fährt am 16, Dezember mit der „Bremen" nach Neuyork, Der erste Tanzabend dort findet am 28, Dezember statt. Am 26, De zember veranstaltet die größte amerikanische Tänzervereinigung, The concert dancers league, einen großen offiziellen Empfang zu Ehren Mary Wigmans als der bedeutendsten deutschen Tän zerin, Mary Wigman tanzt in Dresden als letztes Auftreten vor der Amerika Reise am 6, Dezember das gleiche Programm wie bei der Eröffnungsveranstaltung in Neuyork, Karten bei F, Nies, Scestraße 21, Die Großstadt Dresden als kleiner Taschenkalender. Zum dritten Male bringt das Statistische Amt der Stadt Dresden seinen Kalender für 1931 als kleines statistisches Taschenbuch im Westentaschenformat heraus. Das in vornehmer Aufmachung gebundene Büchlein weist wiederum, wie seine beiden Vorgän ger, eine Fülle von wissenswertem Stoff auf und gibt in fast allen gemeindlichen und wirtschaftlichen Fragen, die sich durch statistische Zahlen beantworten lassen, kurz und doch erschöpfend Auskunft, Darüber hinaus bringt es interessante Angaben über die deutschen Großstädte, über Sachsen und ganz Deutschland. Das reichhaltige Material ist in einfacher Weise sehr übersichtlich znsammcngestellt. Sicherlich wird das Büchlein allen, die es be nutzen, ein beguemes Hilfsmittel für den täglichen Gebrauch sein. Der Kalender wird für 1 RM, in den beiden Geschäfts stellen des Verkehrsvereins sHauptbahnhof und Alt markt) abgegeben, Weihnachtsmesse aus der Galerie der Neustädter Markt- haste. Auch in diesem Jahre finde! auf der Galerie der Ncu- slädtcr Markthalle während des Christmarktes, daz ist in der Zeit vom 17, bis 23. Dezember, «ine Weihnachtsmesse statt. Ter verfügbare, ctiva 500 Quadratmeter große Standraum ist bereits vergeben. Die zum Verkaufe gestellten Waren sind im großen und ganzen Christmorktartikel, ' Das Grüne Gewölbe ist wegen Hauptreinigung in der Zeit vom 8. bis 23. Dezember für die Besichtigung geschlossen. Sächsischer Altertumsverein. Der Sächsische Altcrtums- verein wählte In seiner Dezember-Sitzung den bisherigen Vor stand mit Geheimrat Dr, Lippert an der Spitze einstimmig wieder. Die finanziellen Verhältnisse sind nicht sehr erfreulich, da sich im abgelaufencn Jahr ein Fehlbetrag von 446 RM. er geben hat, der gerade noch aus dem Ueberschuß des vorigen Jahres gedeckt werden kann. Die Aussichten fürs nächste Jahr sind in finanzieller Beziehung nicht sehr erfreulich, da eine ganze Anzahl Mitglieder ausgetreten ist, obwohl der ganze Jahres beitrag nur 6 RM, beträgt. Mit Recht kritisierte der Vor sitzende, daß selbst hohe und höchste Beamte mit ansehnlichen Gehältern plötzlich nicht mehr 6 RM. aufbringen zu können be haupten, So viel — oder vielmehr so wenig — müsse man für seine Heimat übrig haben. Dann sprach der Direktor des Haupt staatsarchivs Dr, Beschorner über den historischen Atlas von Sachsen, Umfangreiche Vorarbeiten sind schon gemacht worden, aber andere Länder und Provinzen sind Sachsen vielfach vor aus, Hoffentlich werde der Atlas in absehbarer Zeit zustande kommen. Humor Der schlaue Fritz. Der Vater erklärt den physikalischen Grundsatz, daß Wärme ausdehnt und Kälte zusammenzieht, — „Aha", sagt Fritz, „nun weiß ich auch, ivorum in de» kalten Winterwonotcn die Tage so kurz sind," Neugierde! „Mama, fressen die Walfische Fische?" — „Ja, die fressen auch Fische." — „Fressen sie auch Sardinen?" — „Natürlich auch Sardinen," — „Ja, wie bekommen sie denn-die Büchsen auf?" Der kleine Eugen darf schon „allein" Radio abhörcn, „Na, ivas hast du denn gestern gehört?" frag« ich. — „Ein ganzes Konzert, Onkelchen," sagt der Bub, „Am großartigsten war die Makulatur-Sängerin,"
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