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Ihren liebergang zur Sozialdemokratie vollziehen könnten/' — Der Artikelschreiber meint, diese seine Behauptungen würden einen „empörten Aufschrei der Getroffenen" zur Holge habe». ?lnn. vcM den Zentrnmsonhängern in Sachsen wird niemand ansschrcln. und weit über Sachsen hinaus wird der Lobgesang aus Chemnitz kaum bekannt werden. In Sachsen gehören den, Zen trum wirkl'ch nicht die an. die ,.die Konjunktur erfassen", denn hier heiht Zentrumsmann sein: Bekennermut haben, Bekenner in it gcieini ber einer antikn'holischeii Umwelt, Bekenncryiut gegeniiber sozialistisch orientierten Arbeitskollegen, Bekenner in»! gegenüber erbärmliche» Angriffe» gegen Katholizismus und Zentrum in der sächsischen Presse von links wie von rechts. Die Tausschein Katholiken in Sachsen mutz der Herr Artikelschrciber schon wo anders suchen als im Zentrumslager. ^ie Männer aber, die „heule den Kurs des Zentrums be stimmen" fwie man oft scherzhaft gesagt hat: „diktatorisch" be stimmen! kennt ganz Deutschland: Es sind das die Parteivor sitzend, n Prälat Knas, Zoos, Stegerwald, ferner der Reichskanzler Brüning und die Hraktionsoorsitzendcn im Reichstag, Esser und Perlitius. Die Behauptung, auch »nr ein einziger dieser bestimmenden Männer sei als Taufschein katholik anzusehcn, ist so absurd, datz sie sich selbst richtet, Allo diese Männer stehen seit Jahrzehnten in der katholischen Be wegung, leisten seit Jahrzehnten Zentrumsarbeit. Die Taufschein- Katholiken aber mag mag nicht im Zentrum suchen, sondern unter jenen Katholiken, die in akatholischen Blättern unter dem Schutze der Anonwnität boshafte und unehrliche Angriffe gegen Ihre Glaubensgenossen richten. Dienen solche Lügen dein nationalen Interesse? Eine Frage »och an die Redaktion der Allgemeinen Zei tung Ehemiütz: Halten Sie es für vereinbar mit den Regeln des j o u r a l i st i s ch e n Anstandes. einem S ch m u tz finken dieser Art Asyl zu gewähren? T o Katholiken in Sachsen sind eine Minderheit, die Zentrums anhänger in Sachsen sind eine Minderheit, Wie beurteilen Sle die Handiungsiveise jener Zeitungen des Auslandes, die über die deutschen Minderheiien unwahre und ehrabschneidende An- grine verossenllichen, ivei! sie wissen, das-, diese Minderheiten nicht die Möglichkeit haben, vor der gleichen breiten Oesfentlich- keit diele Verleumdungen zu widerlegen? Genügt Ihre Kennt nis der Zentrumspolitik und der Zentrumspolitiker nicht, um auf den ersten Blick die groben Unwahrheiten und groteske» Irrtüiner zu erkennen, die der Artikel Ihres katholischen Ge währsmannes enthält? Jene bürgerlichen Zeitungen Sachsens, die nach Art der Allgemeinen Zeitung Chemnitz herabsetzende Verdächtigungen und Angriffe gegen das Zentrum bringen (wir haben in den letz ten Tagen mehrere Beispiele dieser Art angeführt) sollten be denken: die bürgerliche Mitte, deren Politik doch auch diese Zei tungen vertreten, stützt das Kabinett Brüning. Eine bürgerliche Zeitnng hat Brünings Reformen vor wenigen Tagen ein „Rel- tungswcrk" genannt. Alle, die es mit Deutschland gut meinen, sollte» ein Interesse daran haben, das; dieses Retiungswerk ge lingt, Glaubt man, dieses nationale Interesse zu för dern, wenn man die Partei, die Hauptstütze der Regierung ist, und — wie in dem Artikel der „Allgemeinen Zeitung" — den Kanzler selbst, der den Kurs dieser Partei bestimmt, der Ge sinnungslumperei verdächtigt? Das deutsche Volk ist in dieser Notzeit wahrhaftig verhetzt genug. Die bürgerliche Presse sollte sich hiilen, mit den sozialistischen und nationalsozialistischen Blättern darin zu wetteifern, die Autorität eines Mannes wie Brüning zu untergraben. Solche Wühlereien können den: Zen trum nickt schaden lsie werden den Zenlrumsanhüngern in Sach sen höchstens ein Ansporn sein!!, wohl aber der deutschen Cache 4>>'k. Der neue NaSioZrajlrKk Wie», 11, November, Der ne »gewählte Nationalrat hat eine Reihe sehr wichtiger Geschäfte zu erledigen, vor allem soll der Haushalt bis zum Jahresende fertiggcstell! werden. Gleich zeitig soll auch die verwickelte Neuordnung der Aogabenteilung zwischen Bund und Ländern bis dahin erledigt sein. Auch soziale Natmatznahmen bedürfen bis zum öl. Dezember einer Neuregelung, Die Vorarbeiten solle» daher mit grösster Be schleunigung dnrchgejührt werden. In Regicrungskreisen ist man der Ansicht, datz die bis herige R egic r u n g vor de» neuen Nationalrat treten wird. Die Absicht eines Rücktritts des Eesomtkabinetis besieht jedenfalls zurzeit nicht. In Kreisen des Schoberblocks wird die Anschauung vertreten, datz eine Teilnahme an einer Re gierung Baugcün vdcr vielleicht auch an einer Regierung Seipel rack den Vorkommnissen der letzten Tage nicht in Frage'komme, C: Käme nur eine andere chrislüchsoziale Persönlichkeit als Bundeskanzler in Frage. Eine Aussöhnung würde wesentlich erleichtert werden, wenn die bisherige Negierung vor dem Zu- samentriti des Nationairates zuriicktretcn würde. Die Sozial demokraten erklärten, datz die Regierung Vaugoin zurück- tr.ten müsse Zur Frage der Regierungsbildung enthalten sie fick jeder Aeutzerung. , ^ack der setzt vorliegenden genauen Nebersicht über die bei de - Nauonalrats-vahle» am Sonntag abgegebenen Stim men criueiten von den Parteien ivelcke Mandate errungen hoben - T:e b hr.-Soz. i ckH 121, der Schoberblock 422141. der Heiniatblvch 228 2:29, die Soüaldcmokraten 1 509 755. Die Ge samt-ahl der bürgerlichen Stimmen betrug 2 128 747 der mar- x i st: > ch e n Stimmen 1 529 444 gegen 2 087, 772 bezw. 1 555 754 Im Jahre 1927, Rack Mitteilung der Dcrbandswahlbehörde wird aus den Res!stimmen des Heimalboches im 4, Wahlkreisverband der jetzige Innenminister StaiPeiuberg lObervsterreichs ein Mandat, ein uveiies Iuslizminister Hueber iSal'bnrg! erhalten. Das einzige Grundmandat des Hcimatbiockcs erhielt der Arbeiter der Alpinen Monlangeseüscliait, Lengaucr. in Donawitz. * Dos Lustschiss „Gras Zeppelin" hat heute eine Postfahrt nach Holland unternommen, lieber Venlo sHollond! wurde Post alrgeworsen und eingenommen, 10,40 Uhr überflog das Lustschiss aus der Rücksahrt Kol». * Do X ist Montag 1537 Uhr in Ealshot gelandet. Die Strecke Amsterdam Southampton ist in 3 Stunden 51 Minuten mit einer Dnrchjchnitiegeschwindigkeil von 165 Kilometer zu- rückgeleg! worden. An Bord befanden sich 16 Alan» Besatzung und 21 Passagiere, — 'Am Mittwoch wird der Prinz von Wales das Flugboot besichtigen. Paris zufrieden mit Gens „Die GrohmSchke haben sich durch Deutschland nicht prellen lasse»" 6. ?. Pari», S. November. Die Konvention, die setzt in Genf beraten wird, soll als Nahmen für die Verhandlungen der allgemeinen Abrüstungs konferenz dienen. Wird sie die Tinte wert sein, die man darauf verwendet'? Graf Bernstorff hat dies geleugnet, wenn die ausgebildeten Reserven nicht in die Berechnungen einbezogen werden. „Das deutsche Manöver ist gescheitert" („Journal"), so beurteilt man im allgemeinen in Paris das Ergebnis der Genfer Abstimmung über den entsprechenden deutschen Antrag. Allerdings zeigt die Abstimmung rein zahlenmäßig keine deut sche Niederlage, nachdem sechs Stimmen sich für den deutschen Standpunkt erklärten und nur zwölf Stimmen dagegen, wäh rend vierzehn Enthaltungen festzustellcn sind. Aber die fran zösische Erleichterung darüber, datz die gefährliche Klippe er folgreich überwunden wurde, ist groß. Von Poris aus wurde die französische Delegation mit einer eifrigen propagandistischen Unterstützung begleitet. Den juristischen Standpunkt, den man hier einnimmt, ver trat Pierre Cot in der Wochenzeitschrift „L'europe Nouvelle" am Samstag: „Die Rüstungscinschränkung wird sich einfach nns die Truppenbestände der Friedenszeit beziehen und nicht auf die ausgebildeten Reserven," Diese umstrittene Frage sollte damit als Rechtsauffassung gelten, die bereits im Text der Konvention aus dem Jahre 1927 ihren Ausdruck ge funden habe. Trotzdem waren die Besorgnisse, wie sich die Mei- nungen der in Genf zniammenkommenden Mächte gruppseren würden, nicht gering. Man setzte Hoffnungen auf die Haltung Lord Eecils. Tatsächlich hat sich wieder einmal gezeigt, datz au, die englische Unterstützung der deutschen Austastung über die aus- gebildeten Reserven im entscheidenden Augenblick nicht gerechnet werden kann. Bekanntlich gab es ja auch mährend der Flotten- konfcrenz einige Tage im März, in denen zu mindestens Ge rüchte umgingen, man wolle durch Konzessionen in der Frage der Landabrüstung schlietzlich doch noch Frankreichs Bei- tritt zum Dreimächtepakt ermöglichen. Im Augenblick ist die französiiche Stellung insofern eine starke, als sowohl Amerika wie England in hohem Maste am Zustandekommen einer Einigung in den maritimen Fragen interessiert sind. Nus solchen Gründen, besonders aber wegen des letzten Er gebnisses in Eens, herrscht in Paris Freude und Be friedigung. und heute spiegelt sich der Optimismus in der öffentlichen Beurteilung der Genfer Arbeiten wider. Der „T emp s" feiert in unverhohlenem Triumph den Ausgang der gestrigen Abstimmung. Er ergeht sich dabei in besonders ab fälligen Bemerkungen über Deutschland. Man Habs sich durch das Ickiele Manöver des Reicksnertreters nickt vrellen lassen. Die Deutschen würden nie zufrieden sein, weil sie mit dem ein zigen Ziele handeln, einen Vorwand zu finden — dem übrigens jeder Glaube fehle — um ihre Handlungsfreiheit wieder zu finden, wenn die international« Lage es erlaube. „Die Falle war zu grob, um sich darin fangen zu lassen." Schließlich freut sich der „Temps" über die Bereinsamung Deutschlands im Kreise der europäischen Großmächte. Diese Isolierung ist allerdings sehr lehrreich und beweist, wie wenig man mit ausländischer Unterstützung in einer Frage rechnen kann, in der Deutschland allein benachteiligt ist, während die anderen Mächte die Mehrfreiheit geniesten. Nachdem bis auf weiteres die Frage der ausgebildeten Reserven aus dem Pro gramm der Abrüstung gestrichen ist, kann die französische Propa ganda wieder ihren freien Laus nehmen. Sie stellt der fran zösischen Heimatarmce nach Abzug der in den Kolonien stehenden Truppen die Kopfzahl der Reichswehr, der Polizei und der großen deutschen Frontkämpferorganisationen gegenüber. E» bleibt allerdings noch die Materialfrage »e. erwähnen. Aber die „Times" warnt London, IO. November. In einem „Britisches Reich und Außenpolitik" übelschrie- bene» Leitartikel tritt „Times" dafür ein. daß sich die anläß lich der Neickskonferenz anwesenden Premierminister der Do minien vor ollem mit der Frage befassen, bis zu welchem Maß sich die britische Negierung in europäischen Angelegenheiten ver pflichten soll. Dag Blatt rechnet damit, daß vor der nächsten Zusammenkunft der Staatsmänner des britischen Reiches ein« politische Krise in Europa eintritt. Nachdem es hervorgehoben hat, daß natürlich keine wichtige Entscheidung ohne den Bölker- bundsrot erzielt werden könne, fährt cs fort: Die Probleme, di, nach menschlicher Berechnung sicher innerhalb der nächsten vier Jahre zur Erwägung gelangen werden, sind die mit der Real, kion der Friedensverträge verbundene», die ein Teil der Politik Deutschlands geworden ist. und verwandt mit ihnen ist die Frage der Abrüstung. Für Deutschland und Frank reich bedeutet Revision der Verträge hauptsächlich eine Revision der Abriistililgsbcstimmungen, die die bewaffneten Kräfte Deutschlands auf dem in Versailles auferlegten Tiefstand halten. Es wird allgemein zugegeben, daß dies Mißverhältnis nicht daucrnd aufrechtcrhalte,, werden kann, auf jeden Fall nicht in dem damals bestimmten Maße, und dir Beseitigung dieser Un. gleichheit, die jedes Jahr dringender wird, kann nur erreicht werden durch eine drastische, allgemeine Rüstungsvermindcrung oder durch eine Erhöhung der Streitkräste der wenigen entwass» ncten Staaten. o'nische „Wahlsreiheil" Des Wahlgeheimnis fall durchbrochen werden Terror gegen Deutsche Warschau, 11. November. Der polnische Hnuptwahlkommissar Gizycki hat ein Rundschreiben an die Vorsitzenden der Bezirkswahlkammissio- nen erlassen, worin er behauptet, daß das Wahlgeheimnis nicht vom Wähler, sondern nur von der Wahlkommission verletzt werden könnte. Die Wahlordnung enthalte kein Verbot für den Wähler, seine Absicht für irgend eine Liste zu stimmen, im Wahllokal kundzutun: vom Wähler werde nur gefordert, daß er iin Wahllokal Ruhe bewahre und keine Agitationsrcden halte. Hingegen bedeute es keine Vergewaltigung des Wahl geheimnisses. wenn der Wählende laut erklärt, datz er seine Stimme für diese oder jene Liste abgebe. Der rechtsstehende „Kursor Warszawski" nennt diese An weisung des Genc.alkommissars eine Ueberraschung. Der von der Regierungspartei empfohlene Verzicht aus das Wahlgeheim nis gebe dach die Möglichkeit, einen Druck auf die Wähler aus zuüben, was gerade aus dem Dorfe bei den heutigen Bedingun gen eine ungeheure Rolle spielen müsse. Die Propaganda zur offenen Wohl bezwecke in Wirklichkeit eine Vereitelung der Wahl, Man habe deshalb allgemein geglaubt, daß diese sonder bare Auslegung des verfassungsmäßig gewährleisteten Wahk- gebeimnisses nicht die Zustimmung der amtlichen Stellen finden könne. Hingegen begrüßt der im Regiernngslager stehende „Ex preß Porannn" das Rundschreiben des Hauptmahlkammissars, Die polnische Presse in Oberschlesicn — so schreibt das genannte Blatt — fordere die Wähler auf, den Wahlzelle! vor dem Ein legen in den Umschlag den Anwesenden zu zeigen und gleich zeitig zu sagen: „Ich stimme für den Regierungsblock," Diese Propaganda für eine offene Abgabe der Wahlstimme werde ge führt, um „den korrupten deutschen Machenschaften" vorzu beugen, Kattowttz, io. November. Die bisherigen Terrorakte gegen die Deutschen in Ost-Ober- schlesien waren anscheinend erst vcr Auftakt zu den Dingen, die sich innerhalb der nächsten beiden Wochen abspielen sollen. Der Verband der Ansständischen hat in der Nacht zum Sonntag in sämtlichen Wojewodschaften Plakate onschlagen lassen, in denen eine allgemeine Mobilisierung der Aufständischen zum Kampf gegen das Deutschtum angeordnet wird, Die Mitglieder haben sich in der Zeit vom 9, bis 29. November während der Wahl periode in schärfster Alarmbereitschaft zu halten und in allen Ortsgruppen die Offensive im Kampf gegen das Deutschtum auf- zunehmen. Der Aufruf hat unter der deutschen Bevölkerung die schlimmsten Befürchtungen hervorgerufen. Besonders die Deut schen auf dem Lande flüchten, da der vierte Ausstand gegen die Deutschen öffentlich und ohne Widerspruch der polnischen Behör den propagiert wird, nach den Städten, wo sie einigermaßen Schutz erwarten. Die letzten Vorgänge «n Ost-Oberschlesien werden nun wohl auch jenen Leuten in Deutschland die Augen öfsnen die bisher all, Nachrichten über Gewaltakte gegenüber der deutschen Minderheit als Erfindung phantasiebegabter Journalisten oder staatsfeindlich eingestellter Minder heitenführer abtun zu können glaubten. Der am gestri gen Sonntag in allen Orten Ost-Oberschlefiens angeschla» gene Befehl der Aufständischen ist eine so unverhüllt« Auf. retzung zu neuen Gewalttaten gegen vie deutsche Minder heit. daß es warhaftig nicht zu viel gesagt ist. wenn man feststellt, daß heute kein Deutscher in Ost- Oberschlesien mehr seines Lebens sicher ist. Der angekündigte Feldzug der Aufständischen gegen die deutsche Presse hat praktisch bereits begonnen. In Lipine, in Schlesiengrube und Pschow im Kreise Rybnik wurden am lichten Tage wehrlose Ansträgerinnen des „Oberschlesischen Kuriers" überfallen, verprügelt und ihre, Zeitungspakete beraubt. Co wird es nicht mehr lange dauern, bis die deutsche Minderheit auch ihres letzten Sprachrohrs der deutschen Presse praktisch beraubt sein wird. Es ist nun wohl an der Zeit, allen Ernstes die Frage aufzuwerfcn, was zu geschehen hat, nachdem Polen den Minderheitcnschutzbestimmungen des Genfer Abkommens, das bekanntlich die Vorbedingung für die Teilung Ober schlesiens bildete, konsequent verletzt und der deutschen Minderheit nicht einmal mehr den primitivsten Schutz ge währt. Deutschland hat als Mitimterzeickmer dieses Ab- kommens allen Anlaß, dieses Problem vor dem zuständigen internationalen Forum anzuschneiden. Wenn man nun der deutschen Minderheit nicht einmal mehr erlauben will, sich gebührende Vertretung in den Parlamenten zu sichern, wenn die Wahlen in gröblichster Weise zuungunsten der deutschen Minderheit gefälscht werden, so ist das wohl aus reichendster Grund, um einmal wirksamer als bisher nach dem Rechten zu sehen. Schwerer Betriebsunfall in Freilal Dresden, 11. November. In der Freitaler Glasfabrik vorm Friedrich Siemens hat sich gestern ein schwerer Unfall ereignet Mehrer Arbeiter sollten den Heizkanal eines Glasofens, der wieder in Betrieb gesetzt werden sollte, reinigen. Sie nahmen dabei die Gasmas ken, die ihnen zur Verfügung standen, nicht mit und wurden nach kurzer Zeit betäubt. Bei den Rettungsversuchen wurden verschiedene Kollegen, die ihnen helfen wollten, ebenfalls be täubt. Die beiden Verunglückten, der Maurerpolier Josef Va> lenta, 56 Jahre alt, und der Maurer Lippold, 29 Jahre alt, konnten nur als Leichen geborgen werden. Drei Arbeiler, die helfen wollten, mußten ins Krankenhaus geschafft werden. Mekallarbeiler-Ausfperrung in Bielefeld Bieleseld, 11, November. Der Arbeitgel'erverbanü der Bielefelder Metallindustrie hat am Montag die Aussperrung der in den angeschlossene» Betrieben beschäfiigtcn Metallarbeiter beschlossen. Die Aussperung wird am heutigen Dienstagabend in Kraft treten. Es werden von ihr etirm 8 bis 9000 Arbeiter betroffen. Weklerberlchl der Dresdner Weklerwarle witterungSaussichten. Ansänglich noch unbeständiges, un ruhiges in freien Gebirgslage» zeitiveilig stürmisches Wetter. Im Lauf« de» morgiaeu Tages Beruhigung und Besserung. Wolkig bi» zeitweise heiter. Nachlassen, bezw Aushüren der Niederschlagsschauer. Kühl, Im Vrblig« kalt und rauh. In den nächsten Nächten stellenweise Bode», und Nachtfrost.