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Vvlkrrvltung vss gute kuck 16. k<ov. 1S30 diummsr266 Zeitgeschichte Gerhard Schultze-Pfälzer, Hlndenburg. Drei geilaller deutscher Nation. Grelhlein u. Co, Leipzig-Zürich. (Ganzleinen 8 RM.) — Den kaiserlichen Offizier, Sohn einer ostelbischen Adelsfamilie, den Feldmarschall des grasten Krie ges und zweiten Präsidenten der Republik zu zeichnen nimmt sich Schultze-Pfälzer vor. Er hat mit gutem Material, unter Füh lungnahme mit dem Manne, dessen literarisches Nild er nialen wollte, gearbeitet Ein sehr sauberes Werkstück ist so entstanden. Dem man nur den einen Vorwurf machen kann, dast es zu sehr aus dem Gesichtswinkel der Gegenwart heraus gesehen ist. Das Werk ist ein lebendiger Ausdruck der hohen Verehrung, den heute der hochverdiente greise Führer in fast allen Kreisen unse res Volkes genießt Jean Märtet, Der Tiger. Ernst Rowohlt Verlag, Berlin. sGeh. 3,80 RM) — Clemencegus Eckermann hat nun den dritten Band seines Werkes über seinen vergötterten Mei ster herausgegeben. Die ersten beiden sind unter dein Titel „Clemencequ spricht" ebenfalls bei Rowohlt erschienen. Märtet zeigt hier Clemenceau bei der Arbeit an seinem letzten Werke, dem Buch „Graste und Tragik eines Siegers". Vis zuletzt ist „Der Tiger" der gleiche geblieben: stolz und energisch, ein geist voller Skeptiker, ein glühender Feind Deutschlands und aller französischen Politiker, die mit diesem Lande in Frieden aus- hommen wollen. Für das Verständnis der heutigen politischen Stimmungen in Frankreich gibt das Buch manchen guten Auf- schlust, und gleichzeitig ist es ein menschliches Dokument von großer Eindruckskraft. Der Kampf um die österreichisch« Verfassung, von Bun deskanzler a. D DDr. Issnaz Seipel, Verlag Wilhelm Brau- miiller, Wien 9, 380 Seiten, brasch 10 RM. — Das Buch bringt «ine genaue Darstellung Uber die Verfassung im alten Kaiser- staatc, über die von der Nationalversammlung beschlossene und über die Reform des jetzt geltenden Verfassungswerkes. Das Buch ist ein Meisterwerk der historischen Behandlungsweise schwierigster Verfassungsreformpläne und stellt auch darin dem Altbundeskanzler ein ehrendes Zeugnis gewissenhafter, zielklarer politischer Denkarbeit aus. Von größter Bedeutung ist die per sönliche Stellungnahme des Verfassers, der zu diesem Zwecke Reden, Aufsätze, Anträge usw. einstreut dabei aber auch bedeu tende Männer aus anderen Lagern zn Worte kommen läßt. Ein gehend wird der neue Verfasningsenlwurf untersucht, der ja unter Schober teilweise verabschiedet wurde. Es verlohnt sich, daß reichsdeutsche Politiker sich damit eingehend befassen, um zu lernen, um vor allem das Wesen und die Struktur dieses Staates zu verstehen. Man must dieses Buch, fesselnd und geist voll geschrieben, gewissenhaft studieren, denn es gehört zu den wertvollsten Erscheinungen auf diesem Gebiete, weil es von einem wirklichen Staatsmanne stammt, wie das Buch immer und immer wieder erkennen läßt. Fritz Günther. Unsere Zelt in 77 Frauenbildnissen. <Verlag Niels Kamp- mann, Heidelberg. — Preis 3,20 NM.) — Frauen der Gegen wart, Dichterinnen, Philosophinnen, Politikerinnen, Künstlerin nen, Führerinnen und Käm'pfcru^en auf mannigfachen Gebie ten sind in diesem SammelwerMff das in prachtvoller Repro duktion erscheint, zusammengctragen, um aus ihnen Charakter und Wesensart studieren zu können. Es ist auf diesem engeren Gebiete der „Versuch einer abgekürzten Bildchronik unserer Zeit". Ein solches Material ist in der Zeit der psychischen Forschung nicht ganz ohne Wert Es wird vielen, besonders natürlich schön geistigen Frauen, etwas geben. Zck. Kämvfer sirr den Glauben Die heilige Elisabeth von Thüringen. Von Franz Zo ll a n » e s Weinrich. Verlag von Joses Kösel und Fri-drich Pustet, München. (Leinen 8 50 RM.) — 1031 bringt das 700jäh- ri-e Jubiläum des Todes de" heiligen Elisabeth. Wenn >ck iaht rechtzeitig für dieses denkwürdige Fahr eine Biographie der Heiligen erscheinen, die voll künstlerischer Vollendung und her ber Kraft ist. Er stellt un'- Elisabeth dar vor dem richtig gezeich- v-"en Hintergrund ihrer Zeit, die in schmerzlicher Zerrissenheit, Seeleiwerwirrung und Blüte der Eigensucht nur zu viele Pa rallelen zur Gegenwart bietet. So erscheint nns Eiisabeih als eine im letzten Sinne zeitgemäße Heilige, als Führer!» und Vorbild in unseren bedrängten Tagen. In den Händen der Roten, von Pater Aimo Harm O. P.. 124 Seiten, 8 Bilder, brasch. 1 RM.. Albertus-Magnus-Verlag, Vechta i. O — Das Büchlein erzählt in flüssiger Sprache von dem Nernichtungssturme der chinesischen Bolschewisten auf die Dominikanerniederlassungen in China-Fukien im Jahre 1929. Groß waren die Gefahren, bis zuletzt hielten die Patres in ihren Missionsstationen aus. bis die rote Flut alles hinweg schwemmte, meist wurden die wackeren Dominikaner gefangen und erst durch Hobes Lösegeld freigegeben. Die Stationen wur den immer zerstört, nichts blieb von den wenigen kirchlichen Ge räten übrig. Bolschewistische Kultur, wie sie aus Rußland hin reichend bekannt ist. Mit teilnahmsvollem Herzen liest man in dem Büchlein und läßt sich gern begeistern für die Heiden- mission. F. G. Keimattmnde Der Bauer und seine Scholle. Ein Quellcnlescbuch für Ju gend und Alter des Landes und alle schollengeborenen Städter, von Wilhelm Albert, Verlag Kösel u. Pustet. München, 303 Seilen, Halbleinen Preis 3.50 RM. — Wilhelm Albert hat längst durch seine Bücher sich einen geachteten Namen in' deutschen Landen geschaffen. Das vorliegende Ouellenlescbuch bietet 152 Aussätze. Gedichte, Sprüche, Urkunden über wirkliches und Vsrclexksy 8>s mobl ll«ti Lt.-gsoao-Xg'enäs" ta Ereuoctss- uocl lZekkwo- tsokrsissv rn ooap- lobioo. Eo ist !0o jocioo Xotboiikso sin guten Ersuoä noci 8oraisn. Zt.-Lonno-iisienllei- wesenhaftes deutsches Bauerntum. Der Verfasser ist wohlbewan dert in der Literatur und bringt neben älteren Klassikern mo derne Schriftsteller in ein einheitlich zusammengehaltenes Werk Dorfpläne, Bilder von Schiestl, Dürer, Boehle, Holbein und un bekannter Meister fügen sich glücklich in den Rahmen ein So entstand ein Buch, das sich nicht nur zum Gebrauch in ländlichen Berufsschulen eignet, sondern das jedem Volkssrcunde sehr viel Neues bietet und geeignet ist, die Liebe zur deutschen Scholle zu entfachen und zu erhalten. Erdgeschichtliche Natururkunden aus dem Sachsenlnnde, von Prof Dr. Paul Wagner. Verlag Landesoerein Sächsischer Heimaischutz, Dresden A., ILO Seiten, Ganzleinen Preis 0 RM — Der Dresdner Geologe ist den Freunde i der sächsischen Hei mat längst kein Unbekannter mehr. Aus seinem reichen Wissen hat er all die geologische» Merkwürdiokeiten des Sacks.mlandes gesammelt und bietet sie nun in Buchsonn den Freunden der Heimat dar. Daraus haben a'Ie längst gewartet. Eh, Buch, das geschrieben werden mnst'e. und das so eine längst peinlich ge fühlte Lücke aussüllt. D'-est- >">» aroster Sockkenntnis und viel Liebe Ziisammengetragenen Urkunden beickeinioen nns jeder Seite, dast die Erde ein Kind der Sonne ist, dast ihr heutiges Aussehen durch Kräfte der E'M> gestaltet wurde. 180 hervor ragende. technisch erstklassige Bildtafeln ergänzen das geschrie bene War! und erhärten die niedergelegten Schlüsse 'and Be- I weise. Wer wirklich stichhaltige Aufklärung auf dem Gebiet« der Geologie aus dem Sachsenlande sucht, der kann an diesem Buche nicht vorübergehen. Wir wünschen dieses Buch vor allem auch in jede Schule. Zu loben bleibt noch das Bemühen des Lan- desvcreins. bei solcher Aufmachung einen niedrigen Preis durch zusetzen. Wer nicht gern liest, zu dem sprechen schon die Bil der eindeutig und aufschlußreich Fritz Günther. Aus dem heitzen Süden Der Wüstenhellige, Leben des Marokko-Forschers und Sa hara-Eremiten Karl von Foucauld, von Renö Bazin, deutsche Ucbersetzung von Nt. A Attenberger, Verlag Räber u Co, Lu zern (Schweiz), 352 Seiten, 1 Uebersichtskarte, geheftet 4 RM. — Karl von Foucauld. der Spröstling einer alten französischen Adelsfamilie. Offizier der Fremdenlegion, verkleidet sich als Jude und macht eine aufschlußreiche Forschungsreise durch das abgeschlossene Marokko. Sein Buch macht ihn mit einem Schlag« berühmt. Mit 28 Jahren wurde der bis dahin religiös Neutrale Trappist, empfängt die Priesterweihe, will selbst einen noch strengeren Orden gründen und tritt aus dem Orden der Trap pisten aus, landet aber im Morgenlande, das er schon genau von seinen Reisen und Pilgerfahrten kennt, wandert in die ent legensten Gebiete der Wüste Sahara, wo er sein Leben ganz Gott darbringt. 1910 endet sein Opferleben durch Ermordung von Tuarcgs. Begraben wurde er in El Golea, einer Niederlassung der Weißen Väter. Mit größtem Interesse liest man in diesem Buche, das uns zeigt, wie die Gnade Gottes doch wunderbare Wege geht, um einen Menschen wie alle anderen zu einem Hel den im Glaubensleben herauswachsen zu lassen Eine große Liebe, ein tiefes Glück, starker Glaube umfangen den Leser und nehmen ihn ganz in seinen Bann, so daß man verstehen kann daß dieses Buch in der französischen Ausgabe schon in 100 000 Stück verbreitet ist Fesselnd geschrieben wie ein Roman wird es viel Gutes stiften. Man sollte sehr oft zu diesem Buche grei fen und es verbreiten helfen. Sahara. Durch Wüstensand und Sonnenglut, von Angus Buchanan, aus dem Englischen übertragen von Elisabeth Krickeberg, Verlag Strecker u. Schröder, Stuttgart, mit 21 Bil dern und 1 Uebersichckkarte, 215 Seiten Ganzleinen 8 RM — Der vorliegende Reisebericht bringt außerordentlich viel Neue» und Spannendes über ein Gebiet, über das wir nur einen ge nauen wissenschaftlichen Bericht haben non vor 80 Jahren durch den deutschen Forschungsreisenden Barth Buchanan führt uns m das Niger Territorium, und er weiß dabei so anschaulich zu schildern, daß man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Land. 'Aufbau. Bodengestolt. Klima. Bewohner. Sitten, Gewohnheiten und vor allem die Tierwelt erfahren durch Bucha- uau eine strenge, wahrheitsliebende Darstellung, so dast der Leser mit großem Gewinn darin liest Hervorzuheben bleibt die le-cktsaßliche Schreibweise, die allen 'Anforderungen dabei gerecht wird. Zwanzig Jahre Ansiedler in Deutsck-Ostasrika, von Albert Prüße, Verlag Strecker u. Schröder. Stuttgart. 270 Seiten, Ganzleinen 6 RA! — Ein begeisterter .Kolonialfreund, der lange Jahre in Deutschlands schönster Kolonie lebte und sich eine zweite Heimat schuf, berichtet in diesem Buche von seiner Tätig keit als Kaufmann, als Inhaber bedeutender Glimmerschürf felder und als Farmer Später überrascht ilm der Weltkrieg. Unter Lcttow-Vorbeck dient er als Trägerkolonnensübrer. beim Straßenbau, zuletzt in der Front, bis ihn schwere Krankheit packt und er als Lazarettkranker den Enaländern ausgeliefert werden muß. die ihn nach Aegypten verschleppen, von wo aus er erst Ende 1919 die alte Heimat wieder siebt Brüste kiebt mit klaren 'Augen den Wert unserer verlorenen Kolonien spricht ehrlich und osse» über die Verdienste der deutschen Verwaltung tun die Hebung der Kolonie und sinnt vor allem Gn- Sckutztruime ein wohlverdientes Heldenlied wobei ei auch >es sächsischen Generals Wahle gebührend gedenkt Smni'ath'sch berühr- -ein Lob. d„s er den deutschen katholi'chm MM-onen inen"et Poli tisch freilich er manches harte Urteil, da- a'-er Kr! seu-.en Grund in der ungenügenden Vachrichleuüber'w'tiung au cke Kolonialdeutschen Das Buck erfreut >>n all'em üi.ui durch sein« strenge Sachlichkeit und durch den Bück für rea'e Wirklichkei ten. Es verdient weiteste Verbreitung, nomeittl-ck inner unserer Heranwachsenden Jugend daw>r d>"- K Kon-o' -r'-anke im deut schen 'Volke nickt a»--s>irbt F 01 Frohsinn ''Robert Tangers. Wilhelm Busch. Sein Leben und sein Werk. Mit 53 Bildern. Preis 8,50 NM. sVerlagsanstalt Hermann Klemm, A -G., Berlin Grunewald.) — Die erste um fängliche und wirklich gekonnte Wilhelm-Busch-Viographic! Sie fußt auf den Mitteilungen derer, die dem Meister am nächsten gestanden haben unter den Ueberlebenden, auf den Quellenschrif ten der Brüder Nöldeks, der Neffen Büschs. Tangers hat außer ordentlich gründlich mehrere Jahre lang an diesem Werste ge arbeitet. um seiner Hauptabsicht, einmal deutlich die ganzen Ausmahe der Persönlichkeit und ihres mächtigen künstlerischen Schaffens zu zeigen, folgen zu können. Tatsächlich ist es immer so gewesen, wie Dangers in seinem Vorworte betont, daß die Vertreter der Kunstgeschichte Busch in die Literatur seiner volkstümlich gewordenen Verse wegen und die Vertreter der Literaturgeschichte ihn in die Kunst abschieben wollten, weil er ja von Haus aus Zeichner und Maler sei. Beide Disziplinen sollten ihn aber zu ihren (Frösten zählen, und interessant ist die Mitteilung, dast sich heute noch 1500 Handzeichnungen, 20 Skiz zenbllcher und eswa 600 kleinere Oelbiider Büschs iw Privat besitze befinden. Ebenso deutet Dangers an, dast sich auch zu gunsten des genialen Prosadichtcrs die Werlakzenle in Zukunft verlagern werden. Er unternimmt in spannender Schilderung eine Wanderung durch das Leben des Meisters, um sich nachher mit der Persönlichkeit und dem Werk in etwa 10 Kapiteln ganz ausführlich zu befassen. Welch eine Summe neuer Gesichtspunkte tut sich da aus! Wie ganz anders erscheint hier Wilhelm Busch, der den allermeisten von uns nichts weiter ols ein Spaßmacher — zugegeben ein genialer — bis dato war. Besonders werden in d'esem Zusammenhänge die beiden Kapitel, die sich mit dem Dichter Busch befassen, interessiere». Die buchtechnische Auf machung ist natürlich wiederum ein Meisterstück der Klemm U.-G, die wundervolle Reproduktionen in Menge bringt und d«m Werk ein veritables Sonntagskleid angezogen hat. Es »lrd auf dem Weihnachtstische Freude machen. Zck. Karl Ettlinger, Frech und frecher, lustige Geschichten.- Brosch. 3 RA!., Leinen 4,50 RA! lWilhelm Goldmann Verlag, Leipzig). —'Das Karlchen ist ein Klassiker in seiner Art. Zum zweiten Male gibt es in der.deutschen Literatur keinen Humo risten, der überwältigenden Witz und so absolute Sauberkeit zu verbinden imstande ist, daß. jedes Kind ilpi lesen könnte. Und seine aktuellen Beobachtungen sind wahrlich nicht ohne. Ihre Ucbersetzung in die Karlchensprache aber ist ebenso freudiges Ereignis wie Katastrophe. Diese Mischung scheint mir überhaupt das Geheimnis des Erfolges von Karl Eltlinger auszumachen. Ick wundere mich immer nur, dast ihm der Oueil nie versiegt und daß alles, was er schreibt. Hand und Fuß bekommt. Wie viel hundert Male hat er wähl schon ln der Farm kleiner Er zählungen seine Katastrophen durchgefährt! Ich wüßte aber nicht eine, die schwach oder überspielt wäre. Die Sonntags beilagen der Tagesblätter stürzen sich auf ihn, und die Leser fragen beim Briefkasten an. wenn einmal recht lange nichts van Karlchen dringestanden hat. Das ist Karl Eltlinger, und das ist er auch wieder in dem neuen Goldmonn-Buch. über dessen In halt nichts verraten werden soll. Es ist gleich köstlich wie all die anderen Karlchenbüchcr. Zck. Hans Reimann, Die Goffeeganne. Preis geb. 2.50 RA!. Verlag Paul Steeaemnnn, Berlin. — Wieder ein neuer, der fünfte Band der „Sächsischen Miniaturen". Ncimannsrcunde wird es interessieren, dast nun endlich der Hering Oswin gedruckt da ist, dessen Manuskript Reimann nach der Besprechung der bekannten Gramnwpbanplatte verloren hatte. Aber auch sonst steht manches Drollige drin. So der sächsische Kasseeklalsch. »ach dem der Buchtitel lautet,„Der wirkliche Karl May", eine famose Uebersetznng von ansgewähilen Stücken ins Sächsische und eine Menge Witze, die ouf Beobachlungen beruhen. Dast der „Gecnij" immer noch spukt, ist ein Manko. Lene Voigt, Mir Sachsen! Band 2. Lauter gleenes Zeich zum Vortragen. Preis 2 RM. Verlag A. Bergmann, Leipzig. — Eine besondere Freude ist stets das Erscheinen eines neuen lustigen Buches von Lene Boigt. Ist sie doch eine Meisterin aus ihrem Gebiete, der sächsischen Mundart. Dieser zweite „Mir- Sachsen-Band" enthält wieder eine große Anzahl Köstlichkeiten, aus deren reicher Fülle wir als besonders gelulwen nennen: „Dr Fäng". ..Liedchen vom Gaggau". „Mei ärschter Abbelguchen", „Dr gägge Gäfer", „Dr Abbe! un de Nuß". ...Herrn Griemel- chcns Kindiaussrcde" usw Gerade in diesen Idylls lieat io viel gesunder Humor, feine Beobachtungsgabe und menschückes Ver stehen. daß das Buch immer seinen Wert behalten wird Alfred Polgar, Bei dieser Gelegenheit. Berlin. Ernit Rowohlt Verlag. iGeh. 5 RM) - Es ist der -elntte Band Pol gar, den der Verlag Rowohlt herausbringl. und der Autor kann nicht umhin, „bei dieser Gelegenheit" dem Verleger einen wohl verdienten Lobeshymnus zu singen. Nichl wohlverdient, weil Mut dazu gehörte, Polgar Bücher herausznbringen ldie Auf- lagezisfcrn beweisen das Gegente-! dieser Behauptung, die der Autor mit leichter Koketterie aussprichtt, sondern weil diese Bücher eine wirblicke Freude für den Leser sind Ob Polgar über einen Pendelversuch plaudert oder über eine Ebaplin Kopie, oder „Aufzeichnnngen eines Radiohörers" gibt, oder ..Unterricht in Schadenfreude", immer ist er witzig, liebenswürdig und ans eine eigentümlich höfliche Art fesselnd Und vor allem- Seme Satire w-rd nie boshaft, nie beißend scharf, wahrt immer die Grenzen der Kuilur. so daß die Lektüre seiner Skizzen selbst dort erfreulich bleibt, wo der Leser deren Inhal! nicht zustiiv men kann. Neue Reclam-Bücher. Die interessante Reihe der modernen Autoren wird fortgesetzt Von Ernst Pentz 0 ldI. dessen Buch vo» der „Poweng Bande" die deutsche Onsentlichkeit entzückt hat. wird aus dem Umkreise diese--- Werkes die Novelle „Etienne und Luise" veröffentlicht, eine etwas sentimen tale Geschichte von der Liebe eines törichten deulsclzen Mädchens zu einem französischen Kriegsgefangenen Sehr interessant ist die Selbstbiographie, die der Autor der Powenzbande" diesem Bändchen angefügt hat (Universal Bibliolbek Nr 7010> Von Jack London werden zwei exotische Erzäklungen in dem Bändchen „Die Gold sch lucht" geboten lNr 7070t. von Theodor Däubler die Kriminolnovelle „Der Marmor- bruch" lNr. 7075), der den Autor des „Nordlichts" von einer wenig gekannten Seite zeigt.