Volltext Seite (XML)
«»mmer L?4 Sächsische Volkszeikung 27. November >9Zd Wirlschaslssraoen im Landtag «Sächsischer Wirtschaftsstock — Verkaufszeit vor Weihnachten — Sächsische Werke und Gemeinden Dazwischen: Liirmszenen Dresden, 26. November. In der gestrigen Sitzung des Landtages begründet« Ainanzminister Hedrich. wie berichlet, die Vorlage üdcr Bildung eines sächsischen Wlrtschastsstockes. Die schwere Notlage des sächsischen Arbeilsmarktcs, die sich immer mehr- häufenden Zusammenbruche und Abwanderungen industrieller Betriebe machten besondere Mahnahmen zu ihrer Bekämpfung nötig. Der Gesetzentwurf beabsichtige, die Rück flüsse aus der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge in der Weise der Wirtschaft dienstbar zu machen, daß aus ihnen Unternehmun gen der sächsischen Wirtschaft in solchen Fällen gefördert werden, in denen diese Förderung nach strengen kaufmännischen Grund sätzen wirtschaftlich richtig ist. um das Unternehmen lebensfähig zu erhalten oder lebenskähig zu machen. Die Aufgabe des Stockes sei zeitlich begrenzt auf die Dauer krisenhafter Wirtschaftsver- hältnisse. Zur Gründung des Stocks hätten einige wenige Einzel fälle Anlaß gegeben, bei denen die Existenz spezifisch sächsischer Unternehmungen in Frage stand. Nur solche ganz besonders ge lagerte Ausnahmefälle sollen bei Ausleihungen aus dem Stock berücksichtigt werden. Es könne keine Rede davon sein, dah etwa die Mittel des Stockes dazu dienen solle», technisch und kaufmännisch unzureichende Betriebe zum Schaden der Wirt schaft künstlich am Leben zu erhalten. Die Förderung eines Unternehmens aus Mitteln des Stockes solle regelmähig voraus sehen, dah die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens von dritter Seite, insbesondere von seiten der beteiligten Banken, garantiert werde. In der Aussprache traten die Redner der Deutschen Volkspartci, der Wirtschaftspartci und Demokraten für die Vorlage ein. Sozialdemokraten und Kommunisten lehnten sie ab. Die Vorlage wurde dann dem Rcchtsausschuh überwiesen. Abg. Geiser sSoz.) begründete den Antrag seiner Partei, nur einen Sonntag vor Weihnachten zum Verkauf freizugeben vnd die Verkaufszeit vor Weihnachten an den Wochentagen keinesfalls über 7 Uhr abends auszudehnen. Hierzu lag ein kommunistischer Abänderungsantrag vor, vor Weihnachten keinen Sonntag zum Verkauf frcizugeben, in den Wochen vor Weihnachten eine Verlängerung der Verkaufszeit nicht mehr zu genehmigen, den Fünf-Uhr-Ladenschluh einzufüh ren und diese Ladenschlußzeit auf die Vorabende der übrigen Feiertage auszudehnen. Der Abänderungsantrag wurde durch den Abg. Mehner lKom.) begründet. Finanzministcr Dr. Hedrich erklärte, dah hinsichtlich der Arbeitszeiten vor Weihnachten usw. reichsgesetzliche Bestimmun gen vorlägen, die man in Sachsen nicht umgehen könne. Abg. Tr. Kästner (Staatsp.) hob hervor, dah Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein Interesse daran haben mühten, dah der ohnehin schon zurückgegangcne Weihnachtsumsatz sich nicht noch weiter vermindere. Abg. Schreiber (Natsoz.) erklärte, seine Partei werde dem Antrag der Sozialdemokraten nur insoweit zustimmen, als die Verkaufszeit im Interesse der Angestellten vor Weihnachten nicht über 7 Uhr abends ausgedehnt werden soll Die übrigen Forderungen der SPD. sowie den kommunistischen Zusatzantrag lehne seine Partei ab. Während des Schluhwortes des Abg. Geiser <Soz.) versam melten sich die Nationalsozialisten sowie zahlreiche andere Ab geordnete um die Rednertribüne. Abg. Geiser griff die National sozialisten scharf an. worauf es zu einem grohen Lärm im ganzen Hause kam, so dah sich der Redner nicht mehr ver ständlich machen konnte. 'Bei der Abstimmung wurde zunächst der kommunistische Abänderungsantrag abgelchnt. Ebenso verfiel der erste Teil des sozialdemokratischen Antrags, nur einen Sonntag vor Weihnach ten zum Verkauf freizuaebcn, der Ablehnung. Dagegen wurde der sozialdemokratische Antrag insoweit angenommen, als er for dert, dah die Verkaufszeit nicht über 7 Uhr abends ausgedehnt wird. — Es folgte die erste Beratung der Vorlage wegen Ucbernahme von Aktien der A.-G. Sächsische Werke durch Gemeinden und Gemeindeverbände. — Finanzminister Tr. Hedrich begründete die Vorlage, die bereits dem vorigen Land tag Vorgelegen hat. Die Bestrebungen, die Elektrizitätswerke auch der Gemeinden und damit deren Versorgungsgebiete in der A.-G. Sächsische Werke aufzunehmen oder mit ihr in engere ge schäftliche Zusammenarbeit zu bringen, bestünden schon seit lan ger Zeit und lägen im Sinne der aus eine einheitliche Versorgung des ganzen Landes mit elektrischer Energie gerichteten Politik^ Die Vorlage wurde nach kurzer Aussprache dem Haushalt ausschuß B überwiesen. In der Beratung verbunden wurden die sozialdemokrati schen, kominunistischen und nationalsozialistischen Anträge auf Aushebung der Verbote von Versammlungen und Umzügen auf den Strahen und Plätzen in Leipzig und Zwickau. Nach Auffassung der Antragsteller bedeuten diese Ver bote eine starke Beeinträchtigung des im Art. 123 der Reichs- versassung gewährleisteten Rechts aller Deutschen, sich ohne An- In der Sächsischen Dolkszeitung vom l. Januar und 12. Juni 1!>30 <Nr. 1 und Nr. 131) mar von mehreren Aussätzen der Leipziger A'oendpost berichte! worden, in denen die Leere in den prolestantisclzen Gottesdiensten sowie der katastrophale Pfarrermanoel sestgcstellt und Mittel zur Abhilfe besprochen wurde»! es handelte sich um Aufsätze in den Nummern 243, 234. 239. 276 vom Jahre 1929. sowie Nr. 131 vom 7. Juni 1630 sNr. 62 brachte in diesem Zusammenhang eine Aeuherung über katholische Auffassung von Gotteshaus und Eucharistie). Diese Aufsätze verdienen insofern besondere Beachtung, als die Leip ziger Abendpost am meisten positiv — oder besser gesagt: am wenigsten negativ innerhalb der Leipziger Tagespreise gerichtet ist Inzwischen sind einige weitere Erörterungen zur Ange legenheit der leere» Kirche in der Leipziger Abendpost erschie nen: in Nr. 190 spricht „— er", der mit seinem ersten Aufsatz die ganze Frage hier in Fluh gebracht hatte, über „Kirchenvolk und Volkskirche". Er sagt u. a.: „Das Entscheidende im Leben, auch im kirchlichen Leben, ist nicht die mehr oder weniger käusige festliche Höhe, sondern der Alltag und wie man zu ihm steht und was man aus ihm macht. Ta muh man wohl sagen, der durchschnittliche Kirchenbcsuch i st recht s eh w ach und die A b e n d m a h l s z i f f e r s i n k t b e st ä n d i g. Wer an den einfachen Sonntagen durch die Kirchen geht, sieht kaum etivas von einem Kirchenvolk. Zumal die Männer feh - len in anfallender Welse, und die besonderen kirch liehen Männerverbände. die man georöndet hat. führen ein recht bescheidenes Dasein es fehlt eben doch an jenen grohen Scharen verantworiuugsfreudiger Menschen, die man als wirkliches Kirchenvolk bezeichnen könnte. Und wenn auch gerade nach protestantischer Anschauung die sogenannten Laien recht wesentlich mit zum kirchlichen Führerdienst gehören, so bat doch heute wieder mehr denn se der Volkskirchenvsarrer seine Bedeutung und seine hohe praktische Auigobe. Und um so ernster muh der fast katastrophale Mangel an geistlichen Kräften genommen werden, wie es z. B. auch lür Sachsen in foloenickwere Erschein-'»«, tritt. Ist doch auf der letzten sächsischen Landessnnode festgestellt worden, dah in der sächsischen Landeskirche gegenwärtig weit über hundert Plärrst eilen unbesetzt sind, weil sich eben kein Bewerber findet . . . . lZu Beginn des WeUkriegesl waren die Kirchen gefüllt, — b'- dann gar bald diese Bewegung abilaute und die Gleich gültigkeit gegenüber allem Kirchlichen von neuem einsehte, und bis dann die vielen Kirchenaus- meldung oder besondere Erlaubnis friedlich und unbewaffnet zu versammeln — Abg. Liebmann lSoz.) machte in erregten Aus- führungen die Rechtsparteien für die Unruhen verantwortlich, die zu den Verboten geführt Hütten. Es entstand ein ungeheurer Lärm. Präsident Weckel sah sich gezwungen, zahlreiche Ord nungsrufe zu erteilen. — Abg. Sindermann sKoni.) wandte sich in den bekannten Gedankengängen seiner Partei gegen die be stehende Staatsform. — Abg. Dr. Vennecke sNalsoz.) bezeichnet« die Gründe der Regierung zu den Verboten als haltlos. In Leipzig sei lediglich das Bestreben mahgebend gewesen, den Polizeipräsidenten zu Hallen. Innenminister Richter erklärte, durch die Verbale werde das Recht auf Versammlungsfreiheit nicht verletzt, da sie sich nur gegen die Abhaltung von Versammlungen auf einigen Strahen und Plätzen gerichtet hätten. Für den Erlah der Verbale hätten die bekannten Leipziger Ostervorgänge mit den Anlah gegeben. Sie seien nicht erlassen worden, uni den Polizeipräsidenten Fleihner zu halten. Als der Abg. Meyer (Nalsoz.f seine Rede begann, kam von sozialdemokratischer Seite der Zuruf: Was ist das für eine Nasse? Darauf riefen die Nationalsozialisten, auf den Abg. Ferkel sSoz.) gemünzt: Ferkelrasse! — Daraufhin drohte es zu Zusammenstohen zwischen den beiden Fraktionen zu kommen. Die Rede Meyers blieb in dein Lärm unverständlich. Auf Antrag der Regierung wurden die Anträge dem Rechts ausschuh überwiesen. Damit war die Tagesordnung erledigt. Nächste Sitzung Donnerstag, den 27. November, nachmittags 1 Uhr. tritt« kamen, in Leipzig eine Zeitig ng in jedem Monat durchschnittlich tausend", sSperrungen von uns.) Der Aufsatz von iSuperintendent) Dr. A. Schröder: „Ja, was man so erkennen heihi! . . . . " sin Nr. 227) gehört mittel bar auch in diesen Zusammenhang: er sei hier wenigstens ver zeichnet. Anders steht es mit dem Ausruf: „Evangelische Kirche, an die Front!" sNr. 251): Verfasser ist Prot. Dr. jur. Warner, der noch vor kurzem eine leitende Stelle bei den sächsischen Deutschnationalen einnahm. Alan ist versucht. Stellung zu neh men zu dein, was Wörner „die geniale Politik Tr. Hilgenbergs" und „ihre zweite grohe Ernte", nämlich bei der Reichstagswahl am 11. September, »ennl: denn das ist von Warner im Ernst gemeint: geniale Politik Hugenbergs und ihre grobe Ernte!! Wörner wendet sich gegen das Zentrum und sagt: „Es wird Zeit, scharf zu reden: der Hah der das Zentrum i», stillen leitenden Kreise gegen das evangelische deutsche Kaisertum, da.? seit Luthers Zeiten unverändert gebliebene Strebe» dieser Kreise, den evangelischen Ketzer auszurotten, hat zu der ungeheuerlichen Verichwisterung der Zentrumspar:ei mit dem .... marxistischen Bonzentum geführt". Er spricht von dem „fnror evangelicus" und sagt vorher: „Das evangelische Deutschland braucht keine Parteien, um am Freiheitskampf teil'unchmen. Seine niedcrzwingende Macht liegt in seiner Ge- sinnuiigsoeineinschast. in seinem starken Willen, sich die evan gelische Glaubensfreiheit nie nehmen zu lassen, die Glaubens- unü Gcsinnungsfreiheit die heule vom Zcntrums-Marrismus bedroht ist". Also: Hah gegen das evangelische Kaisertum. Ketzerausrottung, Bedrohung der evangelischen Glaubensfrei heit. da? alles muhte doch „die niederzwingende Macht des evangelische» Deutschlands" auf de» Plan rufen, wenn — ja wenn sie vorhanden wären! Wo ist .Hah und Bedrohung, wo ist d'e niederzwingendc Macht? Die leere Kirche, der katastro phale Pfarrermangel. die Gleichgültigkeit weitester protestan tischer Kreise, besonders der Männerwelt und dann „nieder zwingende Macht"' Die Kirche soll helfen iin politischen Kampf des deutschen Volkes. Dabei nennt Wörner Kulturkampf «in ..albernes Sch lag wort": dagegen ruft er den f»or evanaelicus herbei. „Wir brauchen auch in den evangelischen Kirchen heute Front- und Kampsnaturen an der Svitze. welch« die unoeheuren Kräfte, die in der evangelischen Bevölkerung verboraen liegen, im Dienst des deutschen Freiheitskampfes auf- zrnvühlcn verstehen , . . . Evangelische Kirche, dort liea: dein« Aufgabe . . . Werde Kampskirche, wie dein groher Gründer es uns voraelebt hat. Was heute im deutschen Freiheitskampf für evangelische Belange kämpft, ist anherkirchlich. . Wir „Die leere Kirche" Weitere protestantische Erörterungen Arbeit im Kafenbezirl» Don Peter Bauer. Man sieht in den Userpappeln jede Krähe sitzen, so kahl ist ihr steiles Geäst. Einzelne Möwen fliegen Berg und Tal über dem breiten Fluh, auf dem di« Nooembersonne spielt. Vorüber gehend wird die schimmernde Strömung von zwei schnxren Rauchfahnen überschattet, die an den Schloten eines Schleppers weben. Er zieht mit mächtig rauschendem Rädcrgeschaufel sechs Lastschiffe zu Tal. Sie gehen alle tief im Master, mit Kohlcn- masten befrachtet, die viele Gllterzüge füllten. Am Ufer liegt mit breit und hoch aus dem Master ragenden Leib cm leerer Lastkahn. Ein Teil seiner säuberlichen Planken ist abgcdeckt. was einen Blick ermöglicht in die geräumige kln- tiese seiner Vanchkammern. Ein Schisser steigt auf einer Leiter hinab und prüft die Dichte des Bodens. Dann bedeckt er ihn vorsorglich mit einer Strohlage. Es soll Gerste geladen werden. Ein provisorischer Brettersteg, ülier Holzböcke gebaut, führt vom Fruchtlager bis zur Mitte der etwa ein Bieter tieieren Uferstraße. Ans ihm werden die Zwcizentnersäcke mit Gerste hcrbeigerollt und einem Träger, der mit starken Muskeln zu- vackt gegen die Schulter gekippt. Er schleppt die Last auf einer durch Steinunterlage leicht federnden Diele weiter über die Straße ans User. Hier stürzt er den Sack vornüber in einen viereckigen großen Kästen, der sich nach unten trichterförmig ver engt. Aus ihm saust die Körncrslut rauschend und rieselnd in «in am Auslauf beseitigtes schräges Rohr, das bis in den Schiffsraum hinabrcicht. Der Mäun schüttelt den Sack bedächtig über dein Kasten aus, faltet ihn gescbickl und legt ihn beiseite. Dann befördert er auf die gleiche Meis« eine neue Last. Es geschieht mit der Gelassenheit und Ruhe der Krass, die sich nicht zu überstürzen braucht. Trotzdem läuft der Körnerstrom un unterbrochen. Ein Schisser mit Uebcrschuhen und Lcdergama- schen steht in der anwachienden Flut und schippt die rasch sich emporhügelnden Haufen auseinander. Etwas weiter stromab ist das Riesengcschlecht der Krane h«i der Arbeit. Einer dieser gigantische» Einarmer heb! an Ketten und Haken Zentnerlasten von Fellen aus einem Fracht- KLM i» »tue« Eilenbabnwaaen. Andere, aut der Mole des yasens ausgestellte Krane entleeren mit ihren mächtigen Grei fern einen Güterzug voll Zuckerrüben. Ihre Anfuhr aus den Ortschaften der weiten Umgebung erfolgte in so ungeheuren Mengen, daß die Läger der Fabriken die Vorräte nicht mehr fasten konnten. Sie mästen für kurze Zeit anderweitig gelagert werden. Am schrägen U,er der Mole ist in geringer Höbe über oem Wasserspiegel eine breite Plattso.m hcrausgebaut, die die Läng« des Hascndamms hat. und gewaltige Vorräte zu fassen vermag. Auf ihr werden seit Tagen die Rüben aufgeschichtet, und noch immer schütten die Krane ihre Greiser über sie aus. Der gelb« Hügclzug der Rüben ragt seltsam fremd aus der schwarzen Umgebung der Kohlenlager. Ein Kran leert auch die Kieskähne, die von kleinen Schlep pern bis an die Mündung des südlickcn Hafcnbczirks gezogen werden, und dann, abaehängt, ihre Bewegung langsam aus» lausen ans gewünschte Ziel. Der ausgeschopfte nasse Flußkies wird an den Lägern reingeglüht von dem ihm anhaftenden Sand und dann über Siebe äesckippt. wodurch man klein- und grobsteinigen Kies i» vielen Sorten erhält An der Hasenspitze, oitmols auch in ufernah verankerten Nachen stehen'Angler mit weitragenden Gerten und warten ge duldig. bis es nnbcißt. Es sind meist Arbeitslose, die sich dieser ceduldheilchenden Beschäftigung mit Eiier hingebcn. Dabei schmälen sie mit bedächtigen Zügen ihr Pfeifchen. Andere, die im Hintergrund sitzen, rauchen ohne zu anacln. Sic untcrholten sich äedämnft und bewundern heimlich die Aus dauer der reglosen Schweiger. Tagung der Kleilt Gesellschaft. — Die Kleist-Gesellschaft hielt am Todestag von Heinrich von Kleist ihre Iahresver- somiiilung in Frankfurt a. O. ab. 'An? allen Teilen Dentsch- lands wären Gelehrte. Kleist-Forscher und Kleist-Verehrer er schienen. Am Nachmittag fand zunächst eine Voritandssttznng statt, der sich die Mitgliederversammlung anichloß. Ober bürgermeister Dr. Kinne begrüßte als Vorsitzender die Teil nehmer auch im Namen der Stadt. Unter den neu eiilgeiretencn Mitgliedern besoldet sich die Stadt Hannvocr. die die lebens längliche Mitgliedschaft erworben hat. Büchereidirektor Plage- Franksurt n O. gab einen Bericht über die Kleist-Bücherei »nd das Kleist-Museum. Der Geschäftsbericht wurde einstimmig anaenommen und der Hnushaltsvlair kür 1931 ans 1?0M1 Mark festgesetzt. Bei der Wahl des Vorlandes teilte Oberbürger meister Dr. Kinne mit. daß er sein Amt als Vorsitzender nieocr- lege. Ferner wurde mitgeteilt, daß Professor Dr. Minde-Pouet aus dem Vorstand ausgcschicden sei. An seine Stelle wurde Geheimrat Professor Dr. Oskar Walrel von der Universität Bonn in de» Vorstand und anschließend auch zuin Vorsitzenden gewählt. Der Kinne bleibt weiterhin im Vorstand. Am Abend fand eine Festvsrsammlung statt. Proiestor Dr. Watzel ent wickelte dann in einer Ansprache die künirigen Arbeitsziele der Gesellschaft. Den Festvortrag über Kleists politüä>e Anschau ung hielt der Kleist-Biograph Prosestor Dr. Meyer-Bensey aus Hamburg. Eine Gesellschaft zur Erforschung der Musik des Orient- Hat sich in Berlin gebildet. Die Ziele sind Unterstützung und Ausrüstung von Forschungsreisen, Erfassung der Praxis de« Orients und anderer außereuropäischen Gebiete mit den exaktesten Methoden sphonographiiche Registrierung u. a.) und missenschciftliche Auswertung i» Verösfcnrlichungen und Bor- trägen. Den Vorstand bilden Univ.-Prof. Dr. Johannes Wolf. Direktor der Musikabtcilung der Preußischen Sroatsbibliotbek. ols erster Vorsitzender; Ministerialrat Leo Kestenberg im Preußischen Kultusministerium als zwciier VorüNender: Univ -Prof. Dr. Georg Schöne mann, stell». Dircklor der Atademisthcn Hochschule für Munk in Berlin-Eharlortenburg, als 1. Schriftführer. Der erste internationale ecligionspinchologilch« Kongretz wird vom 27». bis 30. Mai 1931 in der Wiener Un'.vennär vo» der Internationalen Religionspstzchologi'chcn GeüBckaii v«r- anstaltet werden. Fün'undcwanng kervorragendc Geiebrt, de. In- »nd Auslandes haben bcrciis ikrc Boriräge stir d-.elen da, weiteste Intereste in Anspruch nehmenden Kongreß angemeldel. besten Gcneralthema die Plvcdologi« de» Un glaubens betitelt ist. Dies Thema ioll ntit» nur vom spe-iiiich religiost-n, sondern auch vom oädagogilchen. neuro logischen, psychiatrischen, kriminalistuchen ulw Gesichtspunkt, aus behandelt werden. Außerdem werden eine Neide and,rer aktueller Fragen der religiösen Psychologie in Vcrivipen wr» in freier Werbselrede zur Sprache kommen. Auskünfte Pro spekte und Gutscheine sind vom Sekretariat de« Kongress«, r H. Pro-estor I). Dr. Betb. Wien V'kl, Zittcrhofcrgast« 8 zu erholt»».