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Nummer 260 Sächsische Dolkszeikung G November IS2S Lan-kagspanse bis 28. November Die Sozialdemokraten versuchen Präsiden! Meckel zu entlasten Bischof l)r. Schreiber zu den Gemeindewahlen Die folgende» Worte, die Bischof Dr. Schreiber als Miiiiiiistrator der Diözese Berlin an di« Katholiken dieser Diözese in der „Germania" gerichtet hat, verdienen im Hin blick auf die sächsischen Ge in c i nd c wohl e n, die gleichfalls am l7. November stalisindcn, von den Katholiken der Diözese Meißen doppelt beachtet zu werben D. Red. Am 17. November d. I. sinden in Preuße» die Kommunal wahlen statt. An diesem Tage werden siir die politischen Ge meinden die neuen Stadtverordneten und Gemrindevertreter ge wählt. Diese sind die Vertrauensleute der gesamten Bevölke rung. In den Stadt- und Gemeinde-Parlamenten werden neben Finanz- und Mirtschastsfragen auch kulturelle Frage» in weitest gehendem Maße entschieden. Der Kamps geht um christliche oder weltliche Schule. Es geht um die sreie christlich« Wohlfahrts pflege, ui» die Seelsorge in den Krankenanstalten, Waisen, und Siechenhäusern, es handelt sich um die Erziehung unserer Jugend in christlichem Sinne. Es geht um die Frage der materiellen und geistigen Kultur. Sind Sport und Sportplätze das Allheil mittel, oder steht die sittliche Ertüchtigung höher? lieber diese Fragen entscheiden die Wahlen am 17. Novem ber. Es ist Pflicht eines jeden Katholiken, zu diesen nach seiner Gcwissensübcrzeugung Stellung zu nehmen. Die Katho liken können nur einer Partei ihre Stimme geben, die für die Ideale unserer katholischen Weltanschauung bewußt und über zeugt eintritt. Ich fordere darum alle Katholiken auf, sich an der Wahl vollzählig zu beteiligen und ikrc Stimme nur einer Partei zu geben, welche die Gewähr bietet, daß sie im Sinne katholischer Weltanschauung im Stadt- und Ecmeindcparlament arbeite» wird. Der Apostolische Administrator ß Dr. Christian Schreiber, Bischof von Meißen. Aenberung der Geschäftsordnung; Dresden, 8. November. In der gestrigen Sitzung des A e l te st e n r« t e s des Landtages, über die mir bereits berichtet haben, gab Präsident Weckel bekannt, daß er vor den (bemeindeivahlen eine weitere Plenarsitzung nicht anberaumen werde. Nach dieser Eröffnung wurde beschlossen, die nach st e Sitzung am 26. November abzuhalten. Auf der Tagesordnung dieser Sitzung stehen die Borlage über die Beseitigung des November-Feiertags und Erwerbslvsen-Anirögc. Wie bereits berichtet, brachten die Vertreter der Mehr heitsparteien in dieser Sitzung mit aller Sclpjrfe ihr Miß trauen gegen den Landtagspräsidenten, der mehrfach Beratungen des Landtags vereitelt und vor einem skaudauereiideu Kommunisten davougelaufen ist, zum Ausdruck. Weckels Parteifreunde suchten ihn zu decken, konnten «stxr die schweren Vorwürfe, die gegen ihn wegen seiner mangelnden' Eignung erhoben wurden, meist entkräften. Weckel selbst gab eine ausweichende Antwort: er versteckte sich hinter seiner Frak tion, indem er erklärte, er sei ordnungsgemäß gewählt, habe richtig gehandelt und könne daher erst »ach Rücksprache mit seiner Fraktion zu der Forderung der Landtagsmehrheit Stel lung nehmen. — Es ist natürlich nicht schwer voransznsagen, daß die sozialdemokratische Fraktion Weckel verbieten wird, sein Amt niederznlege», nachdem sich gezeigt hat, daß man mit Hilf« des Präsidcntenpastens die gegnerische Mehrheit völlig lahmlegen kann. Die Geschäftsordnung sieht eine Entfernung des Präsidenten gegen seinen Willen nicht vor. Es bleibt nun abzmvarlcn, ob die Landtagsmehrhcit eine entsprechende Aende- rnng der Geschäftsordnung Leanlragen wird. Selbst wenn dies ans gewissen Erwägunge» heraus nicht geschehen sollte, kann es als vollständig sicher gelten, daß Präsident Weckel im nächsten Jahr nicht wieder gewählt werden wird. Inzwischen soll, wie wir erfahren, weiteren Eigenmächtig keiten des Präsidenten durch eine Aenderung der Ge schäft s o r d n u n g ein Riegel vorgeschoben werden. Bisher konnte bekanntlich der sächsische Landtagsprüsiücnl die Feil und die Tagesordnung einer Londlagssitzung allein vcstnii» men. Die Mißslünde, die sich in den letzten Wochen infolge de» Verhaltens des Präsidenten Weckel aus dieser Bestimmung er gebe» haben, werden demnächst zu einem Antrag führen, wo nach die Gescksäflsordnung dahin abgcändert nierden soll, daß nicht mehr der Präsident allein, sondern der ganze Landtags vorstand in dieser Frage zu entschekdcn hat. Damit ist die (Ge währ gegeben, daß keine derartigen Quertreibereien mehr vor- kommen können, wie man sie jetzt erlebt hat. » Recht ergötzlkch sind die Versuche, die die sozialdemokra tische Press« macht, um den Präsidenten Weckel reinzuwasci>en- Die Dresdner Volkszeitung bringt es fertig zu sagen, es hält« den Sci)arfmachsrn ans der rechten Seite gewiß gefallen, wen« Weckel Polizeigeivalt zur Anwendung gebracht und vielleicht dadurch sogar bei der vorhandenen Erregung ein Blutbast angerichtet hätte. — Da soll man nicht lochen! Natürlich Izälle es kein Blutbad gegeben, denn man braucht sich nur z* erinnern, daß auch in früheren Jahren kommunistische Abgeord nete von der Polizei hinansgesetzt wurden, ohne daß ein Bluts tropfen geslossen wäre. Herr Opitz halt« sich schon vorher bet einem Landtagsdiencr erkundigt, ob er von den Landtagsdienera oder von der Polizei hinansgebracht werden würde. Ans di« für einen Kommunisten aus wahlagitasorischen Gründen erfrer»- siche Antwort, daß stets die Polizei zu solchen unangenehme» Aufgaben geholt morden sei, entschloß sich Opitz zu bleiben. Er Hütte sich natürlich schwer gehütet, sich noch des Widerstande« gegen die Polizeigewalt schuldig zu machen, denn das hätte ih» nicht nur einige Wochen Landtagsdiäten, sondern einige Monat» oder Jahre seiner Freiheit kosten können. Uebcrhaupt kam es ja den Kommunisten nur darauf a>^ de» malten Wahlkampf ein wenig zu beleben, und das ist ihn«» mit Hilfe des Herrn Weckel auch vortrefflich gelungen. — Recht hübsch ist übrigens, daß die kommunistische Presse den Präsiden ten Weckel. der doch alles getan hat, um der KPD. gefällig M sein, einen „gewissenhaften Büttel der Konterrevolution" nennt. Herr Weckel hat also mit seinem Versuch, diesen für ihn bereis» gestellten Ehrentitel zu vermeiden, kein Glück gehabt. Der Schritt des Zentrums im Rechksausschutz Gegen eine tendenziöse Beurteilung. Wie zu erwarten war, hat daS> Vorgehen der ZcntrumSvertre- Icr im RcchtsanSschnß des Reichstages in den anderen parteipoli tischen Lagern eine sachlich ,Z>var verschiedene, formell aber immer lende»,hiöse Beurteilung erfahren. Während inan ans der Rechten in >>r entschiedene» Demonstration des Zentrum? gegen «ine weitere Erleichterung der Ehescheidung mir einen neuen Beweis für die innere Disharmonie der gegenwärtige,, Regier,,ngSkoalitla,, sieht und deren lmloigcn Zerstill in mehr oder minder sicher« Aussicht heilt, versucht man ans der Linken das Ereigms gewissermaßen zu h,!,'ttestisierc» Der Vorwärts beiwie.swenc bellagt sich zunächst iEe, das schwere Geschütz der Zemr„»,s>„ntt'i. Er meint, unter Vor- ech.'n ,'ci nickt zu rcchlicrligen. die Zemrnmspartei dürfte, wen» sie sich „ich, de,» Vorwmsc bewußter Kvaliliviisschädigmig anssctzen w'ste. eine,, derartige,, ..Tbeaterconp" nicht inszenieren. Do»,, aber gib! 0er Vorwärts de», Schritte des Zentrums eine Deutung, zu der etwas ge'gol ivcrocn muß. Dis Blal, schreibt: ..Indessen drängt sich uns der Emornck ans, als ob dos ZeMrn», oiescn Weg cinge- ßhiagc,, Hobe, m» seine bekannte Forderung nach einer llmgruv- istrung innerbstb -es Kabinetts ostentativ z>, unterstreichen. Es Nmwcht das Wirtschastsminisieriinn gegen das Instizministerin», ciiizulanschen. teils mit Rücksicht ans die Ebcscheidmigsreiorm, ,„it der es sich. bzw. Herrn v. Gueravd nicht belasten möchte, teils weil cs das WirtschaslSniinisterinm sich wichtiger hält" Dann wird im Aiuckstns; daran noch sestgestellt, oie übrige.,, Koalitionsparteien wür de,, sich ..durch die von, Zentrum beliebte Methode" nicht besonders mwoiiierc» lassen, die Besetzung des in etwa sreiwcrdendcn Wirt- sc ostsininisterinins mit einem Volksvarlerler wäre eigentlich recht „a .liegend, und in, übrigen seien Wünsche des Zentrums nicht nächtig genug. >,,» die Notwendigkeit einer Kabinellsmiigriippie- rnng z» begründe». Wie man sieht, können die Herren von der Sozialdeniokraiie, wenn die Dinge anders lausen als sie wünschen, sehr „»liebenswürdig sein. In diese», Augenblick mit dem Vorwärts über das mögliche Aussehen der miiznbancnde,, ReicliSregiernirg zu diskutieren, halte» wir für zwecklos. Wir beschäftige» uns hier mit der kulturpoliti schen Frage cher Eberesorin und daniii auch mit der Tatsache, daß das sozialdemokratische Hanplorgan de», Auszüge der ZeMnnnS- vcrlrelcr ans oem RechlsgnSschnsse diese egoistischen und rci» p.irtei- taktischcn Motive unterschiebt. Wir fragen: Ist es für den Vorwärts völlig „»denkbar, daß man eine Sache nur um ihrer selbst willen tun kann: daß der treffliche Grundsatz „do nt des" nicht in allen Lebenslagen und auch nicht bei allen Menschenkindern ausschließliche Geltung hat. Der Vorwärts ist doch auch kein heuriger Hase mehr, er soll!« a»S kincr langen Erfahrung eigentlich wissen, daß sich die Zentrnmsparlei den Attacken der kulturpolitischen Einheilssront des Liberalismus und Sozialismus immer eiitgegengesteimnt bat. daß die weltanschauliche Einstellung unserer Partei eine andere Haltung gar nicht znläßl und daß es auch künftig vollkommen ausgeschlossen ist, daß das Zentrum an? irgendwelchen taktische» Erwägungen heraus von einer grundsätzlichen Stellung zu den Familie und Ehe be treffenden Fragen auch nur ein Tüpfelchen preisgibt. Es ist als; völlig verieblt, wenn man. so wie es der Vorwärts gelan bat. den Scbritt der Zentrmnsvertreler in, RechtSausschnß. der die'neue Be kräftigung einer allen lleberzengung war. zu eine,,, takliicben Mittel degradiert, wenn inan vcickcnnen will, was ein einzelnes liberales Blatt, die Deutsche Allgemeine Zeitung, immerhin eingesebe» haß „das; cS den, Zentrum hier tatsächlich »m Grundfragen seiner gan zen Politik geht". Wen» »nsecc Vertreter in, Rechtsansschuß in diesem Augen blick den, allen Zentruinsstandpnnkt i» der Frage der E!>eiche,d„»gs- resorn, erneut Ausdruck gaben, so hübe» sie »nt ihrem prinzipiellen 'Bekenntnis auch sagen wollen, das; die ausgeregte und chaotische UeberggngSzeit, in der wir jetzt leben, besonders schleck,! Z„ derartig Zu Schillers 17V. Geburkskage Von Studiendirektor Job. Held rieh, Bautzen. Am 10, November vollenden sich 170 Jahre, daß einer »merer hetti Teste» Dichter. Friedrich von Dckiller, zu Marbach i» Wiirt- tcmoe:.; Xis Lickst der Well erb ickie. Darum dürfen wir wolst einen A'.xittstick stille halte». des großen Tote» zu gedenke». Es ist ein gutes Zeichen. Xis; ,veile Kreise unseres Volkes — „'me: ne literarisch interessiert sind — ihren Schiller nickst ent- b ircn wallen. Diese erfreu lieb« Tatsache bleibt bestehen, selbst wenn war :w„ Uebcrlreibmigen abiiekt. die hier und da uns entgegen-, l I n >e.' Dcksttters Wort: .Wer den Beste,, seiner Zeit genug getan, de, >:t gelebt für alle Zeilen", gilt von in», selbst. Wollen wir aber dcc Dichters innc „'erden, wollen wir wirklich „seines Geistes Hauch vecMiicn". ggnn dürfen wir nickst an dem Z „fällig- A eußer - l > cd c „ . g» dem Zeitlich- B e d lugten in Schillers gewaltiger Estchemmig hafte» bleiben. Nein! Liebend, ankckiauenv, rückhaltlos müsst,, nur uns >» sein Lebenswerk versenken — in,wer und st,:»,er von neue», — dann werden wir bewundernd süblcn, welch starke, belebende Kraft noch heute von ihn, anSströint. Dann weiden wir erkenne», daß auch das kindliche Gemüt sich in Schillers Dich tungen nnedersinde» kann, mährend gleicherweise der anspruchsvolle Geist — sosen, er gesund ist — in des Dichters Werken immer wie der neue W crtc >, nd Offenbar » „ g e n findet. Unsere,,, Schüler, der an, 9. Mal IMö das Zeitliche gesegnet Spor,/-/»§.- voosc/en - ScAo/ko/sleoLe ?/ ü/Z/aec/ vo/io Zst/rrvo/r« St/oLoro,- Z-oLorattonLeuckro tttt/ito Vuo/io k. /ttisrc/ooLoo Selben »ür Züo/ior v/ict ttm/iönFe bat. war bekanntlich nur etwas mehr als die Hälfte von Goeihcs Lebensdauer besckstedcn. Die grössten Pläne lagen noch vor lbm. Es ist daher nickst abznsehen, wie und wohin sich sei» geivaltiger Geist gewandt hätte, wäre ihn, gleich Goethe die Ruhe und abge klärte Beschaulichkeit des Alters beschert worbe». Aber das dürfen nur wolst mit Sicherheit sage», daß seine Weltanschauung in,wer positiver, reicher und war,»er. sein Idealismus immer konkreter und objektiver geworden wäre. 'Aber auch so sind wir seiner hoben Sinnesart Liebe nno Dank schuldig. Vergesst» wir dies selbst da nicht, wo wir Einspruch erhebe» müssen gegen Worte und Anselm,,„„gen in seinen Dichtungen mi-d historische» Schriften, die das katholische Ostefühl und di« Wahrheit kränken. Tenn mag man im einzelne» gegen Schiller so manche Einwendun gen im Herzen tragen, der Dickster in seiner ganze» Persönlichkeit — so wie er sich in seinen besten Schöpfungen und erhabensten sstedanke» darstellt — kann mir Anerkennung und Wertschätzung erwecken. Obwohl kein Bekenner einer ausgesprochen religiöse», geschweige einer positiv christlichen Weltanschauung, ist Schiller doch durch die innere Lai,leistest seines Wesens, die wahre Freiheit seines Denkens und den sittlichen Heroismus seiner LebenSsührung wie wenige geeignet, bei allen vorurteilslosen Lesern de» Boden zu be reiten für die Aussaat echten vraktisck> cn Ct, ristent „ in s. Ja. in bezug auf Schillers Ideen kan,, man mit Heltingcr sagen, „daß sie ihren, wesentlichen Inhalte »ach christliche waren, wenn auch der Umfang der Wahrheiten des Eliristentnrns größer ist als der Umfang der Ideen Schillers, und wenn auch >» seinen Vorstellungen vie'es sich geändert Imben würde, hätte er die g a n z c ck> r i st l i ch e W a b r heil erkannt". Wer möchte dar,,,,, Friedrich Schiller, de» gottbegnadeten Sän ger, nässen in, deutschen Geistesiebci,. wcr nickst empfinden, das; wir unsäglich ärmcr wären, hätten nur il», nickst gehabt? Nickt mir in, Leben des einzelne», auch im Lebe» der Naiicme» kommen „eral- lierle Stimmungen des Gemütes" vor. wo nur ein Dickster wie Dcknller genügen kann, wo er tröstet und stärkt zugleich, wo er die Kräfte sittlichen Handelns verteilst und den Mm. anszubalien auch in Scknierz n»o Not. Und so ist denn Friedrick, Schiller in der Tat dex Dichter aller Slrc b ende». R i „ gc » de » , S n chend e ». und er wird cs bleibe,,, solange die denisck'« Sprache besteht. Darum: „So feiert ihn! Dem, was dem Man,, das Leben Nur halb erteilt, soll ga „z die Na,ßN.lt geben." ,Goethe.) grundlegende,, und tiefgreifende» Reformen geeignet ist, daß es besser sei. aste Anseinandcr'etzmigen über die Ehescheidung zu Verlagen, bis ruhigere Zeiten unsere» Gegner,, eine ruhigere Üeberlegnng ge statten »nd bis das Verständnis iür die miabänderttme Haltung de« ZciNriimsixrrtci ancl, in den anderen Lager,, große,- geworden ist. Der dcutichcn Familie „nd damit den, deutschen Volks,,,,» überhaupt) würde das nur förderlich sein. vfesrirn unck Umgebung Nachprüfung der Forftverwaltungsrefvrm Tagung sächsisck-er Slaatoforstbcainteii. Dresden, 8. November. Am Domier-stagvorinistag bielt Xp Verein der mittleren Staaissorstbeainten Sachsens in Tres-de,, sein« diesjährige Hauptversammlung ab. Der Vorsitzende des Vereins Revierimzier R enger, erstattete, nachdem er die erschienenen Beo» treier der Regierung „nd besrciindeter Verbände begrüßt hatte, ön» Jahresbericht. Die Förster könnten der Tenksckstitt der Regien,,s>z über die Reform der Fvrstvern'attnng nicht in allen Teilen zuslnii» me», da diele Reform bis jetzt nichts weiter bedeute als Förster» ab bau. Der Redner trat in, übrige» für die Aushebung de« HeercSfachschulen für Förster ein. Nack, einen, Vortrag von Revier» sölchcr Max Be per ül>er die Regier»,igsdenkscbrist und über di« Vorschläge der mittleren Staalssorstbeantten 'Sachsens zur Verwal» imigsre'orm. und nach eine», weitere» Referat von Diplom-Bücher revisor Walter Rcngcr-Leipzig über das Problem der iors,licken Vilanziermig wurde ein« Entschließung gefasst, i„ welcher der Land tag ersucht wird, eine ernstliche Nachprüfung der gesam ten F v r st v c r w a l l „ n g s r e s o r in vorzunclmien. In der Entschließung wird ferner Protest erhoben gegen die i» der Rette» riingsdcnk'icbrift an den Landtag über die FprsrvcrwaliiinMefori» enthaltenen?hngabe„. Unser Tag des Buches Zum Bvrromäustag sttl. November >929l. „llnser Tag deS Buckies" ist ein« Formulierung, die befremdlich' klingt, die sogar anmaßend erscheinen könnte. Dem, wie sollte sich unser Tag des Buckes von den, allgemeinen Tage dlettr Tendenz mttersck'eideii? Welche Gründe ,'oltten wir stattwliken hoben, „ns abzilsvndern „nd außer den, Todestage Goelbes »och einen eigenen Tag des Buches zu feiern? lind dock, sind solche Gründe vorhanden. Wir nehmen ia in folge unserer Weilanickiannng einen ganz besondere» S,a»dv»,'!i de« Literatur gegenüber ein. Zwar nickst etwa eine,, engen und ilein« lickxnn wie man „ns io gern nachsagen möchte. 'Aber wir leben doch in eine», großen Teile besonders der Gegenwansttteratm Genstnen für die Atlgcmeinlieit und sind deSlnstb mir an der Förderung wirk lich guter Bücher interessiett. Nun wird sich allerdings ie-de. Tag des Buck-es für das gute Buch einsetze». Aber die Frage ist eben die, unter »„stehen Vomussetzunge,, ein 'Buck, als gut Gzeicknel „'er den kann. Und da geben die 'Ansichten sehr weil auseui.mder. Es fehlen ehe» einheitlich« Gesicklsvnnkle: ez selst^ vor alle», der ein- heittiche Untergrund einer WAlainckan-ting von dem ans alle diese Frggen entschieden werden Do kommt denn die Literal,»strilik der verschiedenen Richtungen oil zu direkt gegensätzlichen Urieilen über dasselbe 'Buck,, und der Leier, der sick orientiere,, mockm'. findet statt der erbosiien Klarheit mir Verwirrung. Ist ein gebildeter, „rteils. fähiger Memel,, so wird es fick, selbsiättdig seine Meinung bilden können. Hgndelt es sich aber „m einfache Menschen, die sick auf anderer Urteil verlasst',, müssen ,,„d in allen, Estdrnckien etwas kaum Anseelstbarcs sehen, so kam, ein schlechtes Buck, dock Schaden anricG ten. Und damit ko»,men wir zu einer weiteren Tatsache: daß nä„> lick nickst jedes Buch für jeden Menschen geeignet ist, weil das ein« Reife, das andere Wissen „nd Urteilsfähig-kest voraussetzt. Es ist somit ein wenig anssickstsrei,. es Unternehmen, wenn auf der unsicheren 'Basis, die nur „ns „achzuweise,, bemühten, ein ..Tag des Buckes" begangen wird. Denn erst müßle darüber >ttar. beit geschaffen iverde», ob zuin Beispiel die Romane der Berliner Illustrierten Zeitung, di« in einer notariell beglaubigten Au'iaa« von 1 8>st !00 «rickeinen. zu den g,steil Bnck„'r„ geboren., „nd ob etwa auch das kürzlich in einer Erstanslag« von 130 «XV erschienen« Werk eines französischen Versagers dazu gerechnet »„erden muß. d.-n