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Sächsische Volkszeitung : 04.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193001049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300104
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-04
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.01.1930
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(krmnitr. rviciesu. ?>3urn Auch Chemnitz will einqemeindcn Chemnitz, 3. Iauuar. Der Rat der Stadt h-it einen Bericht Aber die Vernmllinio der Stadt Chemnitz in der Z,cil voui I April 1922 bis April 1929 licrausgegeben. Der Bericht enthält A»- gaben über das Stadtgebiet. über die Cinverlcibungesragen uiiv. DarouS geht hervor, das; die Stadt Chemnitz beabiiebtigt. noch mit Weiteren Chemnitzer Tlororten Clnoeiiieindiiilgrverlmndlungen ans- -»nehmen. nni großzägige Bebauungs-. StedlimoS- mW Berkckrs- pkkine verwirklichen zu können, Tie Cinwahnerzahl betrug am 1, April 1929 3'>0 320 (gegen 317171 am 1, Januar 1922), Tie Cie- snndhcilövcrliältnisi« der Eitiwohncrichaft haben sich in der Berichls- zeit gcbesicrt. Die am 2, Januar staltgeinndene erste Persannnlung des neuen Stadtverorönctenkollcginniö iväkll« nach einer längeren Ansprache des Oberbnigermeisters das Präsidium, Tic bürgerliche Mehr heit i3> gegen 30 Linksp-rrteiler) liatie eine Arbeitsgemeinschaft ge- schloUcn und somit par!ame»tariicl> das Recht, den Vorsitzenden in bestimnien. tväbrcnd die Sozialdemokraten und lionnnnnisien Ver- hä!tnisn>ab!en »ach der Frattionssiärke sordertc», (5s wurden ge wählt! Tiadlverordnelcr Schuldirektor Schieisano (Dem.) z»„i l, Vorsteher der bisherige Vorsteher Landgras kSoz.) erhielt 21 und Frau Rinimler lKPD,) 9 SUninien). Stadtverordneter Bocher! (Virtschaslspartei) zum 2, Vorsteher und Stadtverordneter Arthur Miiller (Dnat) zum 3, Vorsteher, 1. Schriftführer wurde Kurt Mül ler (T, V) und 2, SchriütüDrer der Nlatioiialsozlalist Ritter, Nach der 22ahl verlagte sich das .Kalleoitnn. Ein Auko in Flammen Pcnig, 3, Januar. Am TienSlagnachmittag ereignete sich ans der Staatsstraße A l t e n b n r g - P e n i g ein schweres Krastwagen- t'nglnck Ter ttanimann Licbmann ans (Chemnitz batte in Rositz einen tlrattwaoen nekauit. den er am Tienstao »ach Chciimitz fahren wollte, Kurz vor Leina kam Liebmann bciin Ausweichen mit einem Motorradfahrer z» weit nach linls und prallte an einem Kirichbam» an, Tnrch den ?lnpra!l erplodierle der Brcnnstossbchälter, Das Feuer ergriff een ganze» LLagen und vernichtete ihn vollkommen, Lieb- nrann erlitt so schwere Brandvcrlcünngen, dast er nach wenigen Minuten verstarb, Tein Mittahrer, ei» Kaufmann Iakubcnvski ans Chemnitz, tvnrde nrit schivcren Brandwunden in das Krankenhaus Alieitt'iirg einoeAeirrt, auch er verstarb bald an den Folg«» der in eilitlcncn schweren Verletzungen, tz. Schiver«' Derliehrsunsälle. In den frühen Morgenstun den des Ncujahrsiages wurde in der Osistraße ein etwa 21 bis 25 Jahre aller Mann von einem Personenkraftwagen cingefah- ren >md zu Boden geschlendert, Ter Berunglcickle blieb bc- wnsttios liegen nnd starb kurz nach seiner Einlieserung ins Stadt!,ranüenhaus, ohne bas Bewußtsein wiedererlangt zu haben, — lLiueni ähnlichen Unfall, der jedoch glimpflicher ver lief, fiel ein läjühriocr Srraßeiibahnschafiner zum Opfer, der in dem Augenblick, als er im Stadtteil Eversdors ans einen in langsamer Fahrt befindlichen Straßenbahnzug zueilte. von einem Liefcrania ersastl lind überfahren wurde. Mit ernsten Kopf verletzungen wurde er ins Kranbenhauz gebracht, Ter Zustand des Verunglückten ist derart, dast er bis zum Abend des Mitt wochs noch nicht vernehmungsfähig war. 6u§ ch«r l.3U5i1r Schadenfeuer in Weicha Am Silvesterabend in der 10, Stunde brach in der grasten Scheune des Vorwerks, bas dem Weicherer Rittergut gehört, ein Brand ans, der mit großer Schnelligkeit um sich griff und bald das gange Gebäude in Flammen hüllte. Wegen des hef tigen Windes waren zeitweise gahlreiche benachbarte Hauser stark gefährdet. Trotzdem seclw Feuerwehren an der Brandstelle erschienen, konnte nicht verhindert werden, dast das gange Ge bäude mit grasten Flitter-. Getreide- und Strohvorrchtcn sowie landwirlschafttichen Maschinen vernichtet wurde, Tie Brand- ursacke ist noch nicht geklärt, doch scheint Brandstiftung vorgnlicgen. Schirgiswolde. Die kiesige S cb ü tz e n ft e s ek l sch a f t hielt am 28, Tczember 1929 in, Crbftericht ihre ordentliche Hauptversammlung ab, die von Herrn Sehmiedemeistcr Le loh old als de», zweiten Vorsikeiwen geleitet wurde, Chreiw gedachte die Versammlung ziveicr treuer Scbützcnbrüdcr. die der Tod im ver flossenen Jahre dalniigeraNl hatte, der Herren Privatus ClenienS T i t t r i cl> und .Klempnermcister Cinil Schmoll, — Ter Kassen- Rakelenbilanz 1929 Nummer 4 So oft ein Jahr beendet ist, zieht der Kaufmann seine Bilanz, die ihm mi'prmt der Vestandsausiiahnie über die Er folge ober Berlnste Klarheit verschafft. Es ist in der Technik oder Wissenschaft leider nicht üblich, über den Rahmen zu- sainmenscissender Berichte hinaus kritisch zu erörtern, was man erreicht haben könnte, und wie weit man sich diesem er strebenswerten Ziele genähert hat, sondern nur das Vollendete, Ganze wird gewertet Allerdings hat dieser Verfahre» seine Nachteile; beispiels weise wird es nicht allen Forschungsarbeiten gerecht — an dererseits ist es nahezu menschenunmöglich, über fließende Ent wicklung und Arbeit ein zusammenfassendes Urteil zu ge winnen. Trotzdem muß man bei anscheinend erfolglosen Ver suchen genau jenes kritische Moment abpassen, das einerseits be reits eine einwandfreie Entscheidung über die Aussichten der Arbeiten zu treffen gestattet, und andererseits noch so wenig spezialisiert ist, daß man die in jedem Falle wertvollen Ergeb nisse zu anderen Zwecken verwende» kann. Für die Raketen eine solche Bilanz aufzustellen, scheint »och sehr gewagt, aber gerade bet den Raketen weiß man in Fachkreisen, wie die „Aktien" stehen! Seien wir ehrlich — wir haben entschieden eine Baisse, und zwar eine sehr eindrucksvolle. Während die Pulverraketen schon lange vor 1909 aus einen Kilo meter und mehr stiegen, fast zehn Kilometer weit flogen, übrigens auch mit Nutzlast, sind wir mit unseren Flnssigkeits- oder Easraketen bisher lange nicht soweit, wie jener süd amerikanische Chemiker — Ingenieur Pedro Paulet in Peru — gekommen, der 1890 schon 100 Minuten Brenndauer erzielte, wobei der Rückstoßer sein ZOfaches Gewicht tragen konnte! Er benutzte als Treibmittel Benzin mit Stickstofstrioxyv, einer sehr giftigen, tiefblauen Flüssigkeit. Dieser Betriebsstoff ist in etwas anderer Form bei Opel von dem Feuerwerker F. W. Sander in den letzten 20 Monaten untersucht; die Arbeiten mit diesem Flüssig-Luft-Sprengstofs führten zu Mißerfolgen. Wie man weiß, ist dieses Gemisch ein Sprengstoff, der es glatt mit Nitroglyzerin und Sprenggelatine aufnimme. Da hier kein ausgesprochener Fachmann mitarbcitete, ist dieser Abschluß der Opclversuche nicht ohne weiteres als eine Schuld der Rückstoßer zu buchen. Anders liegen die Dinge in Wien, Leningrad, Moskau, worüber aber keine offiziellen Angaben vorlicgen. Nur in Australien stieg 1927 ein Stahlflugzcug mit zwei Insassen auf acht Kilometer in wcniacr als einer Viertelstunde. Von Ziölkowsky bei Moskau liegen einige VeröffentUchungen vo^ die aus positive Forschungsarbeit schließen lassen, obwohl diese, Gelehrte schon über 70 Jahre zählt. Ebenso sind die praktischen Bestrebunaen Nrof Rvnins nickt in nntoi-ssdiZt-en wiewohl nmi ihm bisher außer mehreren wissenschaftlichen Büchern nur ein mal eine scheinbar durchgesickerte, technische Nachricht kam, er aber andererseits über 100 Mitarbeiter an seinem Institut in Leningrad bei den Versuchen beschäftigt. Die Anfang de» Jahres vielversprechend begonnenen Experimente mit Rakcten- flugzeugmodelle in Wien haben scheinbar auch keine prak, tischen Fortsetzungen gefunden, ebenso wenig die Versnchsslügg in der Röhn von Stahmer und bei Frankfurt von Opel. Valier und Oberth arbeiteten beitzs in Deutschland. Der erste setzte einige Puloerraketenvcrsuche fort, ohne nennens werte neue Ergebnisse zu finden, was zu erwarten war. Da gegen fand Oberth bei der Ufa in Berlin sehr praktische Hilfe, und leitete anfangs diese Versuche in Neubabelsbcrg, also von Mitte Juli an. Ende August war ein Versuchsstand fertig, Mitte Oktober wußte man ziemlich gut, wie die Vetriebsstosf- zufuhr nicht zu machen sei, und verschob den reichlich laut c»>- gekiindigten Start bis jetzt; er ist wohl nunmehr erst 1930 zu erwarten, wenn diese 1,0 Meter lange Tropsenform-Nakete mit flüssiger Luft und Suinpsgas überhaupt noch zum Start kommt! Seit Oberth ziemlich plötzlich, Mitte November, ab- gereist ist, führt Nebel die Versuche systematischer weiter, unter stützt von einigen Ingenieuren. Die allzu optimistische Auf- fassungches Erfinders wird von seinen Nachfolgern nicht geteilt Seine Entwürfe trugen entschieden nicht ven technischen Er fordernissen hinreichend Rechnung. Wahrend in Deutschland zahlreiche öffentliche Versuche ge macht wurden, fanden in mehreren ausländische» Staaten ins geheim gründliche Experimente statt Abgesehen von Rußland und Rumänien, beschäftigt sich England mit dieser Frage; so schlug Hauptmanii Roberts vo» den königlichen Lilitstreitkrästen ein Großflugzeug mit einem maschinengewebrnrtig arbeiten de» Sprcngstofftriebwerk vor. dessen Fluggeschwindigkeit aus 1200 Kilomcterstunden beziffert wurde. Nähere Angaben sau- den anscheinend nicht den Weg in die Oesseutlichleit. Einige wissenschaftliche Veröffentlichungen lassen aber ans eine Weiter arbeit am Strahlennutrieb schließen Auch Frankreich versuchte eine» Strahlappnrat von Melot mit großem Erfolge; hier wird in die Düse noch seitliche Außeulust augesaiigt, um die Vor triebskraft zu erhöhen. Nach demselben Grundsatz arbeitet ma« in Dessau an einer Start- und Vremsrakcte. bericht zeigte folgende? Bild: Cinnalmie 3912 Mark, Ausgaben 3089 Mark, Kaisenbcstand 233 Mark. Tie Neuwahlen zeitigten fol gendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Herr Schinicdcmcislcr Leidlwld; 2. Vorsitzender Herr Fleischcrincister Külitz Schriftführer Herr Bäckermeister Lobmaiin; .Kassierer Herr Tischlermeister Raselt. Tic von Herrn Näselt gebotene Abschluszübcrsicht über den Bau des neue» SchühenhauseS berechnete die Baukosten mit 31 V(X1 Mark. Tas Wintervcrgnügcn der Gesellschaft findet am 0. Februar als ein Tiroler Schützenfest im Crbgericht stall. l. Leutersdorf. In der letzten C-cmcindcvcrordnetciisitznng tvnrde nütgcteilt, daß die Landlrciskass« 500 Mart für WohlsahrtS- zmeckc überwiesen hat Ter ordentliche Haushallplan für 1928 schließt ab mit einem Wirtschaftssehlbctraft von 31 370 Mark. Ter außerordcniliche Hausballplan zeigt einen Ucbcrschnß von 11074 Mark. Ti« Vermögeusbestäude betrage» 095 005 Mark, denen an Schulde» 110108 Mark gcgennbcrstehcn, so daß das Rcinvermöge» 285 556 M<nk beträgt. Ein Gesuch der „Roten Hilfe" um eine Beihilfe wurde abgclelntt, da alle verfügbaren Mittel in der Ge meinde ausgcbraucht werden sollen. l. Wiederholte Warnung. Seil einigen Monaten verübt wie wir bereits berichteten, ein unbekannter, etwa 30jähr>ger, nii! Fahr rad versehener Alaun niederträchtige Betrügereien. Ter Mann bc- zeichneie sich beispielsweise als Beamter der LaiideLverslchcrungs- anstalt, der Wohlsahrtshilse oder irgendeiner anderen Organisation und sucht vornehmlich alleinstehende Rentenempfänger ans, deren Verhältnisse er zuvor ausgetmidschastet hat und behauptet, es sei viel Falschgeld in Uinlauf, weshalb er kontrollieren müsse. Fast durchweg erklärte er das ihm zur Prüfung dargcrcichte Geld sür nachgcmacht und b e s eh la gnahint cs bis aus kleine Beträge. Aus diele Weise erlangte der falsche Kontrolleur Summen von 150 bis 550 Mark. Ter Manu trat ausüuglich in der Umgebung von Glo- gau und Sorau auf, wechselt« daun nach der Löbaner Ge gend und verübte de» letzten Streich vor reichlich Wochenirist i» Commcrau bei Bautzen. In diesen: Falle gab er sich als Beamter der Bautzeuer Rculeubauk aus. Cs iß .Zu besürcl-zeu. daß de« Be trüger in anderen Gegenden das gleiche Manöver zur Ausführung bringt. Teshalb sei erneut vor Nun gewarnt. Eemeinrie- un<j 8 Katholischer Frauenbund Dresden. Am 7. Januar Gene« ralversuinmlvng nachuiittags 4 Uhr lm „I o h <> » » e s h o i". 8 Dresden-N. Am 7. Januar, abends 7 30 Uhr. Weih, nachlsfeicr der katholischen Militär Gemeinde im ..Soldaten» heim". Theater. Vorträge, Tombola. Tanz bis 1 Uhr. Katho lische Gäste willkommen. F Weilmocktsscicr in Nicker». Am Sonntag, den 5. Imuar 1930,ab nachmittags 1 Uhr. sn-.dct im Gmwm ttnolnoch in Nickern eine Weilmachlsseier der Kallwliken von 'Nickern und Umgegend stall. l>e> ehcnd aus Geiaiigsvorlrägen Tyealer. Kinde,autiulirunge», Beicheruug »nd Verlosung. Cintrilt frei. Freiwillige <Nibe„ zum Besten des Kindcrkcimcs. Zweck: Katboliiche Aktion. Sammeln der Katholiken von Nicker» »nd Umgcgeüx ,'Nlwukende: Marieiwerein Dresden Striesen, Kirchemhor Cäc.lia .'pclmünoio. Kalliolisches Ka sino Pillnitz. Alle süc die Kalholiiele Ailio» beoemeueu Kattwliken sind zur Teilnahme eingcladcn. In der nächsten Zeit sinde» im Ererzitienhaus St. Johann von Nevomult in Bodcnbach folgende Exerzitien slaU: Vom 3 bis 7. Januar sür verheiratete Männer; von: 13. bis 17. Jeu nuar für verheiratete Frauen; vom 20. Ins 21. Januar sür Mäd> chen vom Lande: vom 3. bis 7. Februar für Burschen von Lande; vom 10 bis II. Febrnen für Jungfrauen; vom 17. bit 21. Februar für weibliche Mitglieder des 3. Ordens. — Ti« Kurse beginnen immer um 7 Uhr abends des crstgenannler Tages und enden am lel-,genannten um 7 Uhr früh. Dresdner Lichtspiele „Melodie des Herzens", der neue Ufa Ton- und Sprech- film wird seit Tienstag in den U. - T. L i ch t s p i e l e » , Dres den. gezeigt. Es ist der beste deutsche ToNjilrn. der bisher in Dresden zur Uraufführung gekommen ist. schon aus diesem Grunde verdient er die Aufmerksamkeit jedes Filmfrenndes. Freilich haslen auch ihm noch die Kinderkrankheiten des Ton silms an: Härte des gesprochene» Worts, Unfähigkeit zu Wie dergaben einer BieII>ett von musikalischen Geräuschen, auch zur Wiedergabe von Orchester-Musik. Hier wird man durch weise Beschränkung bei den Ausnahmen ausgleichen müsse», bis die Toniiimtechnik sich genügend entwickelt hat. Tie Ouvertüre des Films, der Versuch, den Orchestervortrag der Ungarischen Rhapsodie von Liszt im Tonsilm iviederzugeben, war eine Bar barei. Gut dagegen kamen die Grsangsterle in dem Film selbst zur Geltung. Willy Fritsch zeigte sich hier als achtbarer Tenor von einer ganz neuen Seite. Tila Parlo ist seine Partnerin, beide machen eine mehr rührende als wahre Ge schichte leiiendig: von dem Irenen Honvedmnskelter. der sich in ein armes Mädchen verliebt, vdivohl er ei» reiches heiraten staun, und non dc m Mädchen, das zur Dirne wird, um dem geliebten Alaun die Erfüllung seines Herzenswunsches, de» Kauf eines Pferdes zum Beginn einer eigenen Wirtschaft, er füllen zu Iiviinen. Prächtig sind die Bilder ans den: ungari schen Volksleben, die der Film in reicher Fülle bietet. Hanns Schwarz hat in sehr geschickter Weise Regie geführt. — Mil dem Film ist eine neue Stufe der deutscken Tonfilm-Produk tion erreich!. Aber es wird noch vieler Sinsen bedürfen, ehe ernslhasl von cimr Ueberlcgenheit des Tonsilmcs über den stummen Film gesprochen werden kan». Nach langer Zeit sieht inan wieder einmal Charlie Chaplin im Film. Tas P r i n z c s; - T e a t h e r zeigt gegen- ivärtig zwei Kleinere seiner Tragikomödien. Sie erreichen, als Ganzes gesehen, zweie nicht die Höhe etwa der Filme „Gold rausch" oder „Zirkus", belustigen aber trotzdem in der bekann ten Wcizc. In der Komödie „Feine Leute" spielt er eine Dop pelrolle, den „seinen Alaun" »nd den Landstreicher, in „T h e Pilgrim" einen aus dem Geic,»g»is ausgebrocheuen Sträf ling, der in den Kleidern eines Sektenprcdigcrs die komischsten und heikelsten SilnaUoncn zu übersiehe» hat, bis er enUarvI wird, von einem gefühlvolle» Menschen aber der Freiheit über lassen wird. Chaplin im eingcbcnUcn steife» Hut, viel zu großen Hosen und Schuhen, mit dem ihm eigenen grotesken Be wegungen ruft wieder große Heiterkeit hervor, wenn er der kleine und mutige Alaun, ans allen drohenden, beschämenden und schwierigen Situationen seines sonderbaren Lebens schließ lich doch als Sieger hervorgeht. Schon der Titel „Die K a v i a r p r i n z e s s i n" verrät, daß cs in dem Film i,n Ufa Pala st keine Probleme zu läsen gibt. Anny Ondra. die temperamentvolle, graziöse und kapriziöse Bvhmin erobert sich auf hockst originelle Weise einen Lebenspartner (natürlich einen Grafen). Wie sic, das kleine Provinzmädcl, kurz entschlossen ihren Koffer packt und in Paris sich keck und fröhlich dnrchkämpft, das macht auch eine sonst ziemlich banale Handlung sehenswert. — Harmloser Hei terkeit ist auch das Beiprogramm gewidmet. Volkvspende zum Eoetkjctag. — Tas soeben erschienene Jahrbuch des Frankfurter Freien Deutschen Hochstists enthält den Aufruf für eine „Deutsche Volksspcnde für Goethes Ee- burtsstatte". deren Ehrenschirmherrschaft der Reichspräsident übernommen hat. Sie soll zum 100. Todestag l-oethes im Jahr 1932 das neue „Frankfurter Koeihemuseum" schassen helfen, in dem die Sammlungen des Eoethehauses, für die bereits 1911 ein Museumsball gesichert schien, endlich in ihrer Gesamtheit in würdigem Nahmen der Oeffentlichkeit dargebotc» werden können. Nach dem jetzt ausgearbeitcten Plan werden statt eines Neubaues zwei an Goethes Geburtshaus angrenzende alte Patrizicrhäuser benutzt, ohne dabei in ihrer äußeren Form angctastct zu werden. Das historische Bild des Hirsckgrabens bleibt erholten. Durch Niederlegung der Hinterhäuser wird Roiim für einen kleinen Nokoko-Garten und sür die Verbindung des Kebiirtshnuses init den neuen Museuinsgebäuden geschaf fen, die im Erdgeschoß die Räume sür die Bibliotheksbenutzer und die Snmntlungcn des Hnndschristenarchivs und der Gra- phiscknm Abteilung, im 2. Geschoß die Berwaltungsränme aus nehmen sollen; das erste Stockwerk wird in elf Schauräumen nacheinander den Frankfurter Goethe, die Zeit in Leipzig, Stroßburg und Wetzlar, die frühe» Weimarer Jahre den itali enische» Goethe, dos Jahrzehnt der Freundschaft init Schiller und schließlich Goethe im Alter zur Darstellung brin ge». Eigeue Räume werden den Zeitgenossen gewidmet sein, in besonderer Oieicklolienheit A?->!m,,e von Willemer. der Familie Brentano und den Ryein-Aiainischen Romantikern. Nachdem die Stavt Frankfurt die beiden Häuser eimtnieilen für 99 Jahre zur Verfügung gestellt und das Preußische Wohl- fahrtsininisterium beschlössen hat. der Volksspende einen Be trag aus der Wohlfnhrtsjotterie zlizuivenden, sind, noch ehe die eigentlich« Werbung begonnen hat, bereits erhebliche Spenden aus dem In- und Ausland eingegangen. Die große Gemäldeausstellung italienischer Meister in London — Die große Gemäldeausstellung italienischer Meister in der Königlichen Galerie in London, die am Mittwoch nächster Woche eröffnet wird, war am Montag für die erste private Be sichtigung srcigegebc». Für die Ausstclluna Und die imm yaftestcn Werke italienischer Meister aus verschiedenen italie nischen Museen und Privntsammliingen »ach Englanv gebracht worden. Daneben haben aber auch zahlreiche andere Staaten, unter ihnen auch Deutschland, bedeutsamen Anteil an der Aus stellung. Der König von England und die Königin von Italien und Schweden haben gleichfalls Gemälde beigcsteucrt. Von rund lOOO Gemälden sind etwa die Hälfte von Italien. 30 v. H. aus englische» Sammlungen und der Rest von den übrigen Landern gesandt worden. Die Ausstellung ist eine der bedeutendsten dieser Art. die je veranstaltet wurden, doch kommen zahlreiche der be rühmtesten Gemälde der Welt in den sehr ungünstigen Licht- verhalinisseii der Königlichen Galerie »m mindestens die Halst« ihrer natürlichen Wirkung. Unternehmungen der dänische» Wissenschaft. — Die Allge mein-wissenschaftliche Abteilung des Kopenhagener Carlsberg fonds hat 810 000 Kronen sür wissenschaftliche Zwecke bewil ligt, von denen 100 000 der Dana-Expedition sür Tiefsee forschung ziifließe». Weitere Betrüge sind für ein Wörterbuch der dänischen Sprache, für einen photographischen Atlas der dänischen Runeninschriften, sür die Herausgabe der gesammel ten Werke Ludwig Holbergs und für die Ätoinforschunge» von Niels Bghr bestimmt. Das Skelett eines 390 NNOjährigen Dlnosauricrs gesunden. — Wie aus Tanger berichtet wird, wurde 12 Kilometer vo» Tetunn entfernt infolge starker Negenfülle eine Grotte frei gelegt, in der das Skelett eines elf Meter langen und z>vet Meter hohen Dinosan-iers gefunden wurde. Das Alter wird auf 300 000 Jäher geichntzt. Ein Ausschuß spanischer Wissen schaftler hat sich an die Fundstelle begeben, um nähere Unter« suchuilgen anzustellen. kriitzrtm Km«: wiichent! veU- und der Kinderbe» ,^i. Venno-Bta»-. .lti» grau* .Aerpttlder Rai schau-. Monatlicher Bl tiuzelnummer I<« H. S HauvOchrtslletlei eSkXtiattsftell«. ^ «Nr Verla« und Dn,e Polikiiiruiiell. k?»t .»aullonto rin- Es soll r Die Rlichsciüßem j.Zli Uhr IM Ho! »ri-jjseule» Dar ,ine» kurzen Bes zeichnet mied. Fei eine kurze Unter hierbei um die >il -Ni'-»«»«» »!l Vetter hat liettwu Peäside: Fcisoni einen Um 3 Uhr Mack::» (Deiille! ue.o ?omi:! statt oe- V wsel, zul iichst - e "chließl den Möchte zu i Klei!:?,, Mächte HM - "Säen. > de- '....„„Nun die i'.m 0 Uhr ho,>e Stunde, mer statt. Ter belgist Zittun,, mit eil G Uetze, die 'tttt. >> nage ^„Alatiu" an H< ,Zn»'m<.! ma>',"ii li^im Sinne des werd i! gewisse entsetze den mü sehen und non inst reu st stgc scheu aus. 2ch> sein, nämlich d möge sich eilim« und Deutschlan sähGung des n de» Anhängern gen kurzerhand lickm Meinung bkp'rländern es jede Sanktions Aus die F> entscheide» wer Versailler Verl stattet, ist dara da« Haager 2 hat. Deinentsp mtteil'reiten — Sttziedsge' chlor die sianzöjischc mel„ bis an d sei und so kön zweiselii, daß d diuslen (?).
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