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Sächsische Volkszeitung : 03.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193005030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300503
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300503
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-03
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.05.1930
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-lummer lvr Sächsische Volkszeitung Z Mai I9ZV 3500 Akeker. E c): 2 Peritus iE >n. Ferner: Md. Toto: Sieg 55: ß> Distanz 2000 :t>!r!er, Quick tFrvnmia,! Ferner: Velo rouc. Gerber, D)o-' nen » der Nepublilc" hüten runo iiooo npreis, einem Haupt. Zivischenläusen z>»st if gualisizierten Fah-- beste, der die Ti sz, :r Thosz ni't ie eu':r lZireis, eme mg vor Wolter Le,^ Sieger. — Ei» Mi». :-den in 6:05! luietzsch-Leipg- ü-,-«. ublik ein To p»., oon je 50 Klimm»'«, Leipstg, Atolle' am Start K regier lig, Cr wurde in bei, a!e Letzter Der ächz iln Gesamter,?, : ?; ele du Staöt Ser L e, .r, Capitol: Lalla, c? w.zcn im DrcivlniA- io von Jranur" n.it> PicI in: Sein b.mr Mu- Atlantie Scz«, >>!r Uo:,,-n Dresden, po»er>>, 'p, n, >Ie Dresden. ^22- " 1 S3Lil6N jl :slM3LkvoiI k'UNA -ür rici OnuoliLNsi ! tlZs 17 ö»' lünrLZiis ttierslube lokLlr.LI Kein« ki»-Kiers, > OIss Scbtes nnr los H. Wsivrs. Theater Ile Komö-ie Sonnabend olllßtv klumme (>/,R ,-Mr. 1, 8701—8800 Nr. 2r 731—750 Sonntag rmitlagS V-1L »>n st!e Stritt spricht Werk« m F. B. SeimiiK, «lUpr« 1'Ininniv >/,S> 2Gr. 1: 8801 —8000 Lr Li 5,01—b'-'b 'lidenz-Lheoref ,lel Fohauna Schuber! merlönger Willy Ibmii-' Sonnabend abends 8 Uhr Mini «Iv8 käielnli» Zu», 1(0. Ata!e Sonntag mchiniltogs 4 tlbr r Ne11vl«1n(le»t abends 8 Uhr baixl <I«8 lnie»el>i> entral-Tvealer e und folgende Doge abends 8 Uhr «plsl «Ivr Oripiinil lrs(l-.>»el>8o»-<tlrli ck «la» V/o!1«t!»II- rlolv-Lroxrm»,,, -Karten tn den SUichäUSslellen. Ruhiger Verlaus -er Maiseiern In Sachsen Der 1. Mai ist in Dresden in vollkommener Ruhe ver lausen, Die SPD, veranstaltete nachmittags auf dem Theaterplast eine Kundgebung, an der nach polizeilicher Schätzung etwa 9- bis 10000 Personen teilnahmen. An dem Demonstrationszug der Kommunisten nahmen ungefähr 3500 Personen teil. Weder bei den Veranstaltungen selbst noch beim Abmarsch der Teilnehmer lnouchtc die Polizei einzugrciien, — Am Vorabend veranstaltete das Proletarische Fugendkartell auf dem Wilhelmplalz in Dresden- Neustadt eine Iugendkundgcbung, bei der Reichstagsprüsident Lobe eine Ansprache hielt. Die Veranstaltung, an der etwa 1500 Per sonen teilnahmen, verlief in vollkommener Ruhe und Ordnung. » Fnfolge des Demonstrationsverbotes waren skr Leipzig Umzüge nicht gestattet worden. Die SPD, hielt ihr „Maisest der Arbeit" in Gemeinschaft mit den Gewerkschasten am Nachmittag ans dem Sportplatz Vorwärts-Siid ab. während die KPD. zu Abendveranstaltungen in vier verschiedenen Sälen aufgerufe» hatte. Am Mittwoch war ein Flugblatt verteilt worden mit der Parole „Heraus auf die Straszc!" Zu nennenswerten Kundgebun gen ist es jedoch nicht gelvmmcn. Fm Lause des Vormittags ent standen an drei verschiedenen Stellen der Stadt, und zwar am Lindenauer Markt, am Fleischcrplatz und am Roszplaiz Ansamm lungen, die aber beim Eintreffen der Polizei sofort auscinandcr- gingcn. Am Roszplaiz muszte vom Gummiknüppel Gebrauch ge macht werden, Fnsgesamt sind 10 Sistierungen erfolgt, « ! Die Maifeiern sind in Chemnitz in Ruhe und Ordnung verlaufen, die Beteiligung an den Veranstaltungen entsprach aber nicht den von den Parteien gehegten Erwartungen. An der Kund gebung der SPD, nahmen ungefähr 8000 Personen teil, während der kommunistische Dcmonstrationszug etwa 1500 Teilnehmer aus- -uies, In Berlin (Von unserer Be r l t n e r Sch ri f t l e i t u n g,) Berlin» 1. Mai Das Berliner Stadtzenrrum bietet in diesem Jahr ein wesentlich anderes Bild als am 1, Mai des vergangenen Jahres. Es ist ruhiger in den Strogen, obwohl viel mehr Men sche» unterwegs sind. Aber während man im vorigen Jahr schon in den Vormittagsstunden eine gewisse Spannung und Nervosität wahrnahin, zeigt sich heute nur eine größere Leb haftigkeit, Schon früh sieht man in den Straszen, die zu den großen Sammelplätzen der kommunistischen und sozia listischen Demonstrationen führen, zahlreiche Men schen unterwegs. Sie tragen rote Nelke», die traditionellen Ab zeichen der Maifeiernden. Sie tragen auch rote Krawatten und dt« Frauen rote Tücher um die Schultern, Verkäufer dieser Abzeichen stehen an den Bürgersteigen und machen gute Ge schäfte. Es ist ein ganz eigenes Bild. Nicht etwa wie an einem konntag oder an einem sonstigen Feiertag, aber auch anders als i» einem Arbeitstag, An den Straßenkreuzungen stehen ver- »ürkte Schupoposten, Nur der Umstand, das; sie die Sturm- ueme» unters Kinn gezogen haben, deutet auf die besonderen vorkehrungsmaßnahmen der Polizei hin, Straßenbahn, Omnibusse und U-Bahn verkehren wie ge- vohnlich. Sie sind durchweg voll besetzt von Menschen, solchen, Ne zur Arbeit eilen, und solchen, die „feiern" wollen. Den 8Leitern vieler Betriebe ist die Beteiligung am 1. Mai frei- >rsielkl, doch Horen wir, daß dieses Jahr mehr arbeiten 11, im vergangenen Jahr. Die großen Betriebe liegen u,ch nur zum Teil still. In den Werken der AEG. arbeiten nind 11 Prozent (Isolatoren- und Transformatorenwcrke) gegenüber 10 Prozent im Jahre 1929, Bei der NAG, 20 Pro zent und bei den Knorr-Bremse» 05 Prozent. In den sie nienswerken wird in sämtlichen Betrieben gearbeitet. Auch in den übrigen Fabriken ist die Beteiligung an der Maifeier durchweg geringer als im vergange ne» Iah r. Die Berliner Abendblätter erscheinen zum größ ten Teil nicht. Die „Rote Fahne" erschien am Morgen mit grellrotein Titel und roter Hauptüberjchrist. hatte also zur Feier des Tages ein schwarz-weiß-rotes Gewand angelegt. » Pünktlich um t9 Ubr begann der A uf m a r s ch d e r K om ni »nisten. Unter Vorantritt der noch im leisten Augenblick freigegebenen Musik zogen aus allen Teilen der Stadt Züge her an mit Not-Front-Rufen begrüßt. Die Züge führten Trans parente mit Inschriften: „Tod dem Faschismus", „Für den Siebenstundentag bei Lohnausgleich". „Nieder mit dem R-F-V- Verbot". Zum Andenken an die im Vorjahre bei den Mai-Un ruhen gefallenen Kommunisten wurden schwarze Tafeln mit den Namen der Erschossenen mitgesührt, Auch dreizehn zer schossene Fahnen waren auf die Züge, besonders die aus Neukölln und Wedding, verteilt. Die kommunistischen Spori- gruppen erschienen in Sportkleidung, begleitet von Radfahrern in weißen Blusen und roter Schärpe. Von allen Ecken sprechen Abgeordnete der kom munistischen N e i chs t a g s s r a k t i o n, und dauernd schallen die üblichen Hoch- und Niederrufe über den Plast. Ein Wald von rote» Fahnen. Schildern und Karikaturen auf die be stehende Staatsordnung ragen aus der Menge hervor. An vielen Stellen beginnt schon der Abmarsch, um nach Vereinbarung mit der Polizei den Plast für den Aufmarsch der Sozial demokraten zu räumen, Das Samariterkorps der Kom munisten ist sehr beschäftigt, da besonders viele Frauen Ohn- machtsanfülle erlitten. » Aua, die Versammlung der Sozialdemokraten bietet i m wesentlichen das gleiche Bild wie die der Kommu nisten, Vielleicht könnte der aufmerksame Beobachter feslstellen, daß hier die Erregung, angefacht von de» politischen Rednern, weniger groß ist als gegen 11 Uhr bei den Kommunisten. Dadurch, daß sich der Abmarsch der Kommunisten verspätet hatte, konnten die sozialdemokratischen Demon stranten erst gegen 1.Ü0 Uhr — und nicht wie geplant, schon um 1 Uhr — auf dem Lustgarten anmarschieren. Voran schritten Schüler der Wohlfahrtsschule des Hauptausschusses für Ar beiterwohlfahrt, Anschließend folgten dann die Einzelorgani- sativnen mit ihren Fahnen. Ausfallend bei diesem Zug war, daß man trotz eifrigster Suche nicht eine einzige schwarz-rot-goldene Fahne sah. Ein schwarz- rot-goldenes Banner wehte von einsamem hohen Mast herab, Ringsum ein Wald von roten Flaggen. , * Es- war zu erwarten, daß es ganz ohne Zwisclzenfälle doch nicht abgehen würde. Daß sie keine größeren Ausmaße an genommen haben, ist der Umsicht und dem schnellen Handeln der Polizei zu verdanken. Gegen 1-8 Uhr morgens hasten sich z a h l reiche Jungkommunisten vor der Städtischen Be rufsschule in der Wassertorstraße angesammelt, um die Lehrlinge am Besuch der Schule zu hindern. Die von dem Leiter benach richtigte Polizei nahm di« Ha u p t st ö r e n f ri e d e fest. In der Schulstraße wurde ein Trupp Demonstranten von der Polizei angehalten, weil mehrere die Uniform des ver botenen Rot-Front-Kämpferbundes trugen. Sie wurden in das Polizeipräsidium eingeliefert. Vor einem Rndiogeschäst in der Berliner Straße kam cs zu erergten Zwischenfällen, als ein Trupp von etwa 30 Kommunisten, die in dem Geschäft tätigen Arbeiter zum Maifeiern zwingen wollte, Es entstand eine Prügelei, die sich deshalb länger ausdehnen konnte, da die Demonstranten die Telephonleitung durchschnitten hatten. Es war dem Geschäfts inhaber so nicht möglich, die Polizei zu benachrichtigen. Bei Eintreffen der Polizei waren die Unrichentler bereits aefloken Internationale -er Wissenschaft Deutschlands Stellung Die Anknüpfung der internationalen wissenschaftlichen Br üstungen ist bisher organisatorisch immer noch nicht erfolgt: reutschland hat die Einladung der Dachorganisation der Unionen der einzelnen Wissenschaften, des International Re st« rch Council, nicht angenommen. Als im Jahre 1920 ßner internationale Forschungsrat durch die englische Regie rung unserem Auswärtigen Amt die Einladung übermitteln Kai wurde in den deutschen wissenschaftlichen Organisationen ri-'e Einigung über Annahme oder Ablehnung nicht erzielt, da die Gründe dagegen ebenso ins Oiewicht fielen wie diejenigen dunst. Die Beratungen stocken seitdem, ohne einen Abschluß zu fmoen. Nun wird die Frage wieder akut, da der Forschungsrat kinen Ausschuß zur Beratung über eine eventuelle Sastungs- indening cingesestt hat, angesichts des Ende nächsten Jahres nlwmehenden Ablaufs der Vereinbarung über den Rat, Diese Sastung ist es, die aus deutscher Seite die stärkste» k ocnken hat, Pros, Ernst Kohftchütter, Direktor des Preußi- stcn Geodätischen Instituts, hat an einen amerikanischen Fach- icuoüen einen Brief gerichtet, den er in den Mitteilungen dcs Pcrbundes der Deutschen Hochschulen veröffentlicht und in dem :: die Bedenken gegen diese Form internationaler Zusammen- nbeir zusammensasst. Die Form des Zusammenschlusses sollte !'? oon irgendwelcher Bevormundung und Voraussetzung in der rl'.iü erfolgen, die jedem einzelnen Wissensckastszweige gemäß ü: Vor dem Kriege trugen die bestehenden Wissenschaft» Ver öde in ihrer Mannigfaltigkeit diesem Bedürfnisse Rechnung, »es Sen sachlichen Erfordernissen war damit besser gedient als jvn. Die Bemessung des Stimmrechtes im Forschungsrat oder m de» Unionen wird ebensalls als ungerecht empfunden, etwa wenn Brasilien und Indo-China süns Stimmen haben, Länder ieqegen mit so hoher wissensckmstlicher Bedeutung wie Däne mark Norwegen und die Schweiz nur eine Stimme, Außer dem nerstall der Stimmenstnsselung legen die deutschen Gelehrten werr auf volle Gleichberechtigung der deutschen Sprache, nicht «ur auf das Recht zu Vorträgen in Deutsch, auch auf die Ver- »b'eütlichung der Satzungen Tagesordnungen, Bejchliiise »sw, in meier Sprache und das Recht, die Wiedergabe des Inhaltes von estkuisionsrede» j„ Deutsch zu verlanaen. Derjenige Weg, dem die deutschen'Gelchrten in der großen Mehrzahl sofort zustimmcn würden, ist der, daß unter Aus schaltung politischer Gesichtspunkte Vertreter aller Staaten der Erde eingeladen würden, über die Neugründung internationaler naturwissenschaftlicher Vereinigungen zu beraten, die nach Ab laut der Kcltunasdauer der Unionen im nächsten Fabre an ibre Stelle zu treten hätten. Dabei könnte auch die Frage nach der Notwendigkeit oder Zweckmäßigkeit einer Zentralstelle, die diese Vereinigungen zusammenfasst, erörtert werden. Sollte dieser Weg nicht gangbar sein und die vorhandenen Unionen formal bestehen bleiben müssen, so wird — darauf weist Kohlschütters Brief ausdrücklich hin — wohl eine Mehrheit von deutschen Gelehrten wenn auch keine so große, dafür stimmen, daß Deutschland diesen Unionen bestritt, wen» ihre Satzungen um- qeformt werden, daß sie den angegebenen Bedingungen ent sprechen Die wichtigsten davon sind die Gleichberechtigung der deutschen Sprache und die Befreiung der Unionen von der sahungsgemäßen Unterstellung unter den Forschungsrat, Dieser müßte daher entweder ganz verschwinden oder, wenn eine Zu sammenfassung der Unionen aus bestimmten Gründen wün schenswert ist, aus seiner übergeordneten Stelle zu einem neben- eordneten Bindeglied zwischen völlig selbständigen und freien lnionen umgewandelt werden. Es ist fraglich, ob die Staaten, die jetzt dem Forschungsrat angeschlosien sind, damit einverstanden sein werden, daß dieser seinen beherrschenden und übergeordneten Charakter verliert. Sollte es der Fall fei», so wären die Schwierigkeiten im wesent lichen behoben, denn dann käme ja nur der Beitritt Deutsch lands zu den eiinelnen Unionen in Frage, Wie der Forfchungs- rat als Bindeglied zwischen den Unionen ausgestaltet wird, wäre eine Frage von geringerer Bedeutung, obwohl die Unionen völlig selbständig find. In diesem Falle würden die Bedenken qcge» den Beitritt Deutschlands zu den Unionen wohl nicht sehr stark sein Es wird von den, Ergebnis der Ausschußberatungen und von den Beschlüssen des Forschungsrates ahhängen, welchen Weg die internationalen wissenschaftlichen Beziehungen im ganzen nehmen werden. Der Bildhauer Maximilian Habersetzer Für die neue C h r i st u s - K ö n i g - K i r che in Berlin- Adlershof, die von Baurat Kühn im BasiUkenslit sehr zeitgemäß und mit viel optimistische,: Lebendigkeit erbaut ot. hat der Rakelenflugzeug-Ungliirk Der Flieger schwer verletzt. Brcinerhaocu, I, Mai, Aus denn B r e m e r h a v e u e r Flugplai; ging heut« morgen durch die örtlichen Polizeiorgane die Abnahme des schwanzlosen R a k e t e n s l u g z e u g e s des Franlsurtev Fliegers Espenlaub vor sich. Die Abnahme an sich ginch glatt von statten. Bei dem Einfliegen der Maschine jedochi ging diese aus noch unbekannter Ursache in ihrer Kabine z* Bruch. E s p e u l a u b wurde s ch w e r v e r l e iz t. Der Fliege^ wurde in das St, Josefhospital geschasst. Der für den »üchsteG Sonntag geplante Flugtag wird aus diesem Eruude vorläufiß verschoben. Schon am Vorabend des ersten Mai kam es in Klip ei nick zu einem blutige» Anstatt der Maiseier, de« hossentlich der einzige schwere Zwischenfall dieses Tage? bleibe«, wird. Nach Schluß einer nationalsozialistischen VersammiunG Ubersielcn dort Kommunisten die Versammlungsteilnehmer, In der sich entwickelnden Schlägerei sielen auch SchUss«. durch die ein Nationalsozialist aus Köpenick am Kops schwere Verwundungen davontrug. Er muhte ins Krankenhaus ein« geliefert werde». Desgleichen wurde ei» unbeteiligter Pasjnnt von Kommunisten verletzt. Der vermutliche Schüße hat siH heute früh selbst der Polizei gestellt. Slresemann-Denkmal? Die Augsburger Poslzeiiuua schreibt: Zu Ausrufen und Presseiiielcunigen wird sür die Errichtung eines Denkmals für Stresemann Propaganda gemacht, „Helft Siresemaiin ein Denk mal setzen," So werden alle Deutsche ahne Rücksicht aus oie Parteizugehörigkeit aufgesordert. Man mag die Verdienste Sirese» inanns um die Befreiung der Rheinlanöe vollauf anerkennen, ja muß man aber doch sragen, ob die Form der Propaganda für ein Stresemanndenkmal nicht Bedenke» Hervorrufen muß. Ist denn Stresemann wirklich „der Befreier der Rheinlanöe?" Gewiß, er hal die Verslündigungspolilik unter dem Namen der „nationalen Realpolitik" auch in Kreisen populär gemachl, die der Perslän» digungspolitik noch feindlich gegenüberslanüc», als Wirst, und Rathenau deren Leiter waren. Das ..Mainzer Journal" ha, danun recht, wenn es schreibt: „Wenn schon ein Besreiungsüenkmal in Mainz enicknel wer» den soll, wäre es denn nicht richliger. in diesem Denkmal die große Idee der Befreiung, an der auch das gesamte rheinische Volk einen großen Anteil hat, allgemein zum Ausdruck zu bringe». Dabei könnte man auch üer Staatsmänner, «die um die Befreiung sieh Verdienste erwarben haben, auf Ehrentafel» besonders gedenken. Dabei würde Slresemaiin selbstverständlich ein Ehrenplatz ge bühren," Dasselbe Blatt wendet sich unserer Ansicht nach mit Recht auch stegen die Absicht, die Gnmdstemlegmig des Stresemann. denkmals gelegentlich der Tagung des Zentralvorslaiides der Deul- fchen Bolksparlei an, 1, Juli in Mainz erfolgen zu lassen Auch eine große osseutliche deullchvoiksparteiliche Beireiuugsieier >n der Stadthalle wird abgrlehnt. Das Mainzer Journal meint dazu: „Wir hatten es sür keine» glücklichen Gedanken, mit der großen Befreiungsseier, die alle Teuifche», einerlei welcher Part i sie angehöre», erfasse» soil, pnrieipolitifche Kundgebungen zu ver binden, Tie Zenlrumspartel. als die stärkste Partei des Rheinlan» des, die sich große Verdienste um die Freiheit und das Deutschtum der rheinischen Bevölkerung erworben hat, hätte gewiß das Reckt, solche Kundgebungen zu veranstalte». Wir raten aber davon ab, weil wir bei dieser großen erhebenden Feier es für unangebracht Hallen, besondere Partei-Kundgebungen zu veranstalten." Es wäre in der Tat richtiger, mit der Errichtung von Denk mälern etwas zurückhaltender zu sein Erstens brauchen wir unser Geld für andere Tinge sehr viel »olwcndiger, so zur Erstattung des „D ankesdes Baterlandc s" an die Krie g s o p i e r, zur Beschaffung von Wohnungen für kinderreiche Familien, zur Bekämpfung der Arbeitslose»!»'! unv Sodann macht schließlich im Zeitalter der Republik nicht eine einzelne Persönlichkeit Aw ßenpolitik. sondern,die (Oesamtregierung ist dafür verantivorstiel, und diese ist wiederum auf die Zustimmung einer Reichstaes- mehrheit angciviesen! oberbauerische Bildhauer Maximilian Haberfester eine neuempsundene, in der Idee und Ausführung originale A'lar- plastik geschaffen. Die mit braungebrannten Klinkern, dein Material der Kirche, ausgelegte Apsis ist im Geist kultischer Baugesinnuilg zu einem Inbegriff des gesamten Gotteshauses er höht, Haberseuer hat die majestätische Gottesfigur, Ehristus- König, in die Klinker gelegt und, von ihm ausgehend, um ihn schwingend, die zwölf Apostel angegliedert und untergeordnet. Zu je Zweien bilden sie mit de,» himmelsahrenden Christus den lebendigen Rhythmus der Kirche, ihrer Idee, des Sinn bildes. dem'ne geweiht ist. Die vorbildliche Zusammenarbeil des Architekten und des Plasiiters bat in dein neuen Gottes haus in Beriin-Adlersbof eine glückhafte Lösung neuer Altar- gestalt,,»g gefunden. Die passive Haltung des Raumes ist druck! die aktive, gleichsam angreifende innere Wucht und verhalten« Kraft der Figuren aufgehoben, in ihr Gegenteil verkehrt. Der Raum verschluckt nicht den plastischen Schmuck, jvndeni er wird durch ihn erst zu einer Bedeutung gemacht. In Max Habersester, der jetzt in Oberschlesien wirkt und auch dort bereits wertvolle Kirchenplasiiten geschaffen hat, lernt inan einen noch jung an der 'Arbeit flehenden Künstler kennen, der es in jeder Weile verdient zu mancher ansprechenden modernen bildbauerischen Arbe>t herangezogen und auch au der Erneuerung alter sakraler Plastiken beteiligt zu werden, Habersester ist frisch aus dem praktischen Leben erst vor wenigen Jahren, rein als 'Autodidakt, >» die Kunst gesprungen, 'Alle Kunstdinge sonnen sich ihm wie in jedem wirklichen Künstler von ielbsk, 'Als ein beaniagler Denier, der gewohnt ist, die künstlerischen Gewißheiten, ob sie alt oder nen sind, selbst zu prüfen, weiß er, wenn er bei der Arbeit ist, dennoch genau, daß dann nur die künstlerische Idee und mit ihr zusammen die im Material schon liegende formende Kraft sprechen dürfen. I» Habersetzer brennt der Eifer des Schaffens, der Tag kann ihm nicht laug genug sein, die Hände wollen wirken und äusschöpsen, was Herz und Hirn treibt und erfüllt, Der Künstler hat in Kreuzburger Hütte bei Oppeln einen Altar aus Mosaik ge schaffen, der im ganzen oberschienschen Lande Aufsehen macht. Er bat sich ferner an den verschiedensten Entwürfen groß- plastischer Art, vor allem a» Krieger- und Grabdenkmalen, er probt. Mn» darf froh sei», in ihn, einen Plastiker zu sehen und zu haben, der weit ab vom Gelernten und Spekulativen die reine küusiierijche Weise wie eine ursprüngliche Musik walte« laßt. Oi? 5ie«.
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