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Sächsische Volkszeitung : 15.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193005156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300515
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-15
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.05.1930
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) „Doktor der Wirtsftgftlsivissenschost«»". Wie wir von u»tec- richleler Seile erfuhren, wird Sie Hanoelshochschule Leipzig, ebenso wie oies bereits für die- Handelshochschulen Berlin. Nürn berg und Mannheim geschehen ist, in nächster Zeit das Recht zur Verleihung scr Würbe eines „Doktors oer Wirtschaftswissenschaf ten" (Tr rer, oec.) erhalten. Schlechtes Agikakionsmalerral Die sächsische Linkspresse ha! wenig Glück mu ihren anti kirchlichen Sensationen, Bor wenigen Wochen konnten wir be lichten, ivie kläglich ein Bersuch des „Zwickauer Bolksblattes", Sein katholischen Pfarrer von Werdau unsoziaies Verhalten zu unterstellen, gescheitert ist. Ruch die von der Linkspresse, insbe sondere von koniinunistischen Blättern weidlich ausgcveutete Lohn klage der ehemaligen Carilasschivester Weib gegen den katholi schen Pfarrer von Leipzig-Reudnitz hat jetzt einen sehr nüchternen Abschluß gefunden: Die Klägerin ist vom Landes- arbeitsgerichi Leipzig am 3. April kostenpslichtig abgcwiesen wor den, Damit ist der Borwurs der Verweigerung des gerechten Loh nes, den die Linkspresse gegen Pfarrer Erütel erhoben hatte, als unhaltbar erwiesen. Das Gericht ist aus Grund des sorgfältig ge prüften Tatbestandes zu der Ucberzeugung gekommen, daß ein Arbcitsverhältnis zwischen dem Beklagten und der Klägerin über- lMipl nicht bestanden hat. Die Klägerin war 1927 mit zwei ande ren Schwestern nach Leipzig gekommen und Hai mit ihnen zusam men, ab 1928 allein ein Grundstück bewirtschaftet, das zunächst als Niederlassung für Caritas-Schwestern gedacht war, dann aber vom Ordinariat Bautzen für andere kirchliche Zwecke übernom men werden mußte, iveil die Schwestern sich inzwischen in Bitter st Id niedergelassen hatten. Die Schwester Well, — die übrigens wegen Unwahrhaftigkcit aus dem Carilas-Schwostern-Oröen ausgeschlossen und neuerdings aus der Kirche ausgetreten ist — forderte nun auf Grund der Tat sache, daß der Pfarrer von Reudnitz die Verhandlungen bei Ueber- uahmc des Grundstückes geführt hatte, von diesem nachträglich eine Summe von 543 Mark als Lohn für die Zeit, in der sie das Grundstück allein versorgt harte. Sie behauptete dabei, es sei ihr eine monatliche Lohnsumme von 90 Mark seitens des Beklagten zugesagt worden. Diese Behauptung hat sich im Laufe der Ver handlung als.unhaltbar erwiesen. Die Klägerin konnte schon auf Grund der Ordensstatuten ein Entgelt sür ihre Tätigkeit nicht verlangen. Zudem war diese Tätigkeit sehr geringfügig und es standen ihr für ihren Lebensunterhalt fortlausende Unterstützun gen aus dem Unterstützungsfonds des Pfarramts Reudnitz, ferner die Nutzungen des Obst- und Gemüsegartens sowie der Viehhal tung auf dem fraglichen Grundstück zur Verfügung, Die Klage nmr also als unbegründet abzuwciscn. Also auch diese antikirchlichc Sensation der Linkspresse hat sich als' völlig belanglos erwiesen Die Herren werden sich nach haltbarerem Agitationsmatcrial umschauen müssen. ) E'ne Ilgen-Straße in Wurzen. Im Anschluß an die Weihe des Ehrenmals gab Erster Bürgermeister Boock bekannt, daß der Rat der Stadt beschlossen habe, um dein Dank an Gehcimrat Hermann Ilgen äußerlich Ausdruck zu geben, die Querstraße in Ilgen-Straße umzubcnennen. Die Errichtung des Ehrenmals wurde dadurch ermöglicht, daß Geheimrat Ilgen, ein Sohn und Ehrenbürger der Stadt Wurzen, Mittel aus der Hermann-Ilgen- Stiftung zur Verfügung stellte, Qirmnltr. Lvicksu. ?Isu«n Opfer -es Berufs Lcngeseld (Erzgeb.), 14, Mai, Am Dienstag verunglückte auf dem Chemnitzer Talsperrenbau im Seidenbachtal der Bau arbeiter Käppler tödlich. Von einer hereinstürzenden Lehmwand wurde ihm der Brustkorb eingedrückt. Er war 42 Jahre alt und Vater dreier schulpflichtiger Kinder. Freiberg. 14, Mai. Ein schwerer Unfall mit tödlichem Aus gang ereignete sich am Montagvormittag in einem Untertagcbau des Kalkwerkes Lengefeld i, E, Aus bisher noch nicht geklärter Ursache löste sich von der Decke eine etwa 300 Zentner schwere Wand, die zivei vor Ort beschäftigte Arbeiter aus Lauterbach und Lcngeseld unter sich begrub. Die Verunglückten konnten nur als Leichen geborgen werden. Einer der Verunglückten hinterläßt 5 unversorgte Kinder tz. Zwickau ohne Etat. Am Montag wurde in einer ge meinschaftlichen Sitzung des Rates und der Stadtverordneten das Einigungsoerfahcen nach H 34 der Gemeindeordnung über den nur gegen die Stimmen der Nationalsozialisten abgelehnten Hauöhaltplan durchgeführt. Für den Einigungsvorschlag, der im wesentlichen dem ursprünglich balancierten Haushaltplan entsprach, war nur der Rat mit 9 :4 Stimmen. Die Stadtver ordneten lehnten ihn mit 20 :21 ab. Da somit eine Einigung nicht zu erzielen war, liegt die letzte Entscheidung nunmehr bei der Gemeindekammer. bundenheit. nach welcher sich ein soziales Zeitalter wie das heu tige zutiefst sehnt, ist auch gläubigen Christen gefühlsmäßig heute nicht nahe, das Wort vom Corpus Christi mysticum auch den meisten Frommen eine mit gebührender Ehrfurcht wiederholte Metapher, Die Tatsache sühnenden Mit-Leidens und einer daran erwachenden Hellsichtigkeit für die Not des Nächsten gibt auch die ser urchristlichen Lehre eine dem modernen Individualisten beim ersten Anblick unheimliche, aber dann doch auch für ihn tröstliche Lebendigkeit. Wir sind eben nicht vereinzelt: wir sind metaphy sisch verbunden. Man könnte die Heiligkeit geradezu als jenc'Form der Genialität definieren, in welcher die metaphysische Tatsache mit „übernatürlicher" Gewalt ins Bewußtsein gehoben und da durch zu einer die Alltagswirklichkeit mitgcstaltenden Macht ge worden ist. Eine Sprechskun-e im Dresdner Carttas-Sekrekariak Man sagt mit Recht, daß Zahlen reden. Jedoch nicht immer können statistisch angeführte Zahlen einen wirklichen Ein blick in geleistete Arbeit geben. Dies gitl z, B von der mühevol len Kleinarbeit eines Caritas-Sekretariats. Wie viele verschiedene Maßnahmen sind zumeist mit einem einzigen „Fall" verbunden! Daher ist es vielleicht auch für weitere Kreise nicht uninter essant zu erfahren, was sich ivährend der täglichen Sprechstunden, vormittags 9 bis 12 Uhr, im Caritas-Sekrctariat zu Dresden, Albertplatz 2, abspielt. Vielleicht fühlt mancher Leser sich dadurch auch angeregt zu wirksamer Hilse und Mitarbeit, Momentbilder verschiedenster leiblicher und geistiger Not tauchen vor unseren Blicken aus. Allen, die hier bittend anklopsen, soll nach Möglich keit geholfen werden. Vor Beginn der Sprechstunde liegt bereits eine Anzahl schriftlicher Eingänge zur Erledigung vor: Bittgesuche um Unterstützung. Bekleidung. Erholungsaufenthalt für Kinder oder sonstige Hilfe von bereits bekannten und noch unbekannten Bedürftigen, — Das städtische Fürsorgeamt fragt an ivegen Be willigung eines Beitrages zum Erholungsaufenthalt einer nerven kranken Witwe. Zugleich soll eine katholische Anstalt genannt werden, welche bereit ist, deren Kinder mährend dieser Zeit aufzu- nehmcn. — Die Abteilung Fürsorge-Erziehung des Jugendamts Energie- un- Verkehrs-A.-G. Weflfachsen Zwickau, 14. Mai. Die von der Stadt Zwickau bisher be triebenen Unternehmen, Elektrizitätswerk, Straßenbahn und Gaswerk, sind mit Wirkung vom 1, Januar 1929 aus die Gesell schaft, an der die Stadt Zwickau und die Aktiengesellscl)aft Sächs. Werke zu gleicl-en Teilen beteiligt sind, übergegangen. Die Stadt Zwickau erteilte der Gesellschaft auf die Dauer ihres Bestehens Konzession sür oie Versorgung des Stadtgebietes mit elektrischer Arbeit und mit Gas, sowie sür den Betrieb der Straßenbahn in Zwickau und Umgebung, In dem am 31. Dezember 1929 abge schlossenen Geschäftsjahr stieg die nutzbare Stromabgabe des Elt werkes trotz der schwierigen Gestaltung der wirtschaftlichen Ver hältnisse der heimischen Industrieunternehmungen von 16 089 359 auf 16 460 531 Kiloivaltstunden, also um 2.3 Prozent. Der Strombezug vom Erzgebirgischen Steinkohle »-Aktien verein be trug 18 059 730 Kilowattstunden gegenüber 17 429 779 Kilowatt stunden im Vorjahr. Die Höchstbelastung betrug 5291 KW. Die Leistung des Straßenbahnbetriebcs stieg von 1997 910 auf 2 203 828 Wagenkilometer. Im Berichtsjahre wurden 9138 512 zahlende Personen befördert, gegenüber 8 850 762 im Vorjahre. Im Kraftwagcnbetrieb stieg die Leistung von rd. 75 000 auf 166 >06 Wagenkilometer und die Zahl der beförderten zahlenden Personen von 245 760 auf 653 205. Der Gasüezug nutz die Gas erzeugung erhöhten sich zusammen von 13 523 100 auf 15 237 100 Kubikmeter, also um 12,67 Prozent. Die nutzbare Abgabe erhöhte sich von 12 283 271 auf 13 705 925 Kubikmeter, also um 11.53 Prozent. Die höchste Tagesabgabe betrug 07 400 Kubikmeter, Aus dem im Berichtsjahre erzielten Reingewinn von 640 948,59 Mark wurden 640 000 Mark als 8prozentige Dividende auf das 8 Millionen Mark betragende Aktienkapital verteilt und der Rest auf neue Rechnung vorgetragen. Zuchthausstrafe für die Lohnqeldrüuber Zwickau, 14, Mai. Tic beiden Lohngeldräuber Josef Mirzowski und Wilhelm Schmattloch aus Berlin hatten sich am Dienstag vor dem Schwurgericht ivegen schweren Raubes zu verantworten. Beide hatten in der Nacht zum 6, März d, I. drei Begleiter eines Lohngelötransportes des Zwickau-Ober- hohndorfer Stcinkohlenvereins überfallen und kurz vor der Uebergucrung der Straße 8—10 Schüsse abgegeben. Sie mußten aber auf 'der Flucht vor den Verfolgern die geraubte Kassette im Stich lassen und wurden darauf verhaftet. Wegen schilleren Raubes in Tateinheit mit Mordversuch wurden Mirzowski zu 10 und Schmattloch zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt. tz, Zahlungseinstellung. Die Firma C, F. Förster in Thalheim, eine der bekanntesten Strumpffabriken des Erzgebir ges, Hai ihre Zahlungen eingestellt. Tie Gläubiger sind zu einer in den nächsten Tagen stattfindenden Sitzung eingeladen, in welcher der Status vorgelegt werden soll, tz. Die täglichen Verl,ehrsunsälle. Am Dienstagvormittag stieß in Chemnitz auf der Anuaberger Straße ein Motor radfahrer mit einem Kraftwagen zusammen, Ter Motorrad fahrer siel vom Rade und schlug mit dem Kopfe an einen Stra ßenbaum, Er hatte anscheinend schwere innere Kopfverletzun gen erlitten und wurde in bewußtlosen Zustande ins Kranken haus gebracht. Der Frühcer dos Personenautos blieb unver setzt, — Auf der Staatsstraße O e l s n i tz — Fa l k e n ste i n auf Flur Zaulsdorf ist der 30jührige BraucreiarDeiter Ernst Dorn aus Oelsnitz auf bisher noch unaufgeklärte Weise mit sei nem Motorrad gestürzt. Er trug so schwere Verletzungen davon, daß er dem Krankenhaus Oelsnitz zugeführt werde» mußte, tz. Eine Falschmünzerwerkstatt ausgchoben. Einem Gen darmeriehauptmachtmeister in Sayda i, E. gelang es. in der „Morlelmühle" einen Heidersdorfer Einwohner bei der Aus gabe von Falschgeld zu ertappen. Es handelte sich um falsche Zweimarkstücke, Bei der Durchsuchung der Wohnung des Ver dächtigten entdeckte man eine vollstäudigeFalschmünzerwerkstalt. Ter Falschmünzer wurde dem Saydaer Amlsgeri'chtsgefängnis zugeführt s, Sachsens Ausfuhr nach Nordamerika. Wie wir er fahren. betrug die sächsische Ausfuhr nach Nordamerika im April 1,24 Mill. Dollar. Im ersten Vierteljahr ist sie auf 5.17 Mill, Dollar zurückgegange».gegen 6,62 Mill. Dollar im gleichen Zeitraum 1929. üemelnrle- un«I Verringeren 8 Oelsnitz i. Vogtl. Sonntag, den 11. Mai, hielt der kath, Gemeindcverein seine Monatsversammlung ab. Nach Verlesung und Besprechung der einzelnen Eingänge (darunter wurden auch :k für das 10 Mark für das neue kathol. Jugendheim in Graslitz bewilligt) hielt Erzpriester Scheuring einen Vortrag über den HI. Jo hannes von Nepomuk. Sodann wurde das Volksvereins heft verteilt. Die diesjährige Cäcilien-Vereinstagung findet am Sonntag, dem 31, August, in Oelsnitz i. V. statt. Die ganze Gemeinde freut sich auf diesen Ehrentag und heißt schon jetzt alle lieben Cäcilianer herzlichst willkommen. — 2, Psingsfciertag: Ausflug nach Graslitz: Besichtigung des Jugendheims. Aus der Zentrumsparlet Die Ortsgruppe Zwickau hält am Sonn ag. oem 1Z, Mai, abends 7 Uhr in der Zentralhalle eine Nerzammluug ab, in ger Dr, R, Ka risch sFreiberg), der Vorsitzende der Wiudthoch. Kunde in Sachse», über die politische Lage sprechen wird All« Mitglieder und Freunde Ser Zentrumspartei find zur Teilnahme eingeladen. Kur «irr l.suri1r Die Lage -er Lionsumgenostenfchasten Zittau, 13. Mai. Am Wochenende hielten hier die sächsischen Konsumgenossenschaften eine Tagung ab. Wie aus den, vom Ver. banüsgeschäftsführer Klepzig-Dresden erstatteten Jahresbericht hervorging, gehörten dem Verbände am Schlüsse des Berichtsjah res 100 Genossenschaften mit zusammen 383 048 Mitgliedern an. Der Gesamtumsatz der sächsischen Konsumgenossenschaften sei von 200 080 312 Mark i. I, 1928 auf 215 078 335 Mark i. I, 1929 ge. stiegen. Die Zahl der Verteilungsstellen habe Ende 1929 1 271 gegen 1160 Ende 1928 betragen. Die Grundstückswcrte hätten 40 833888 Mark und die Spareinlagen 60 Millionen Mark be tragen, Der Reinertrag sei von 2 510 026 Mark auf 2 026 413 M, gesunken. — Der stellvertretende Verbandsvorsitzev.de Klotzsche. Pulsnitz sprach über die allgemeine wirtschaftliche uno politische Lage und bezeichnte die Aussichten für 1930 als nicht günstig — Vcrbandsvorsitzendcr Klepzig hielt einen Bortrag über konsum- genossenschaftliche Möglichkeiten, an den sich eine teilweise schr erregte Debatte änschloß. l. Besichtigungen in Bautzen. Au, 15, Mai finden die Besich tigungen der 4, und 5, Batterie des 4, Artillerie-Regiments durch den Äbteilungskommandeur Oberstleutnant Höring statt, und zwar diejenige der 4. Batterie 8,30 Uhr vormitlags aus dem Exer zierplatz Litten und der 5, Batterie 2 Uhr nachmittags in der Gegend von Teichnitz, Kleinseidau und Cölln. Den Besichtigungen werden der Regimentskommandeur Generalmajor v. Cochenhauien und der Artillerieführer Generalleutnant Schubert, Landcskoni- mondant in Sachsen, beiwohnen. l. Der Darlehnskassenverein Crostwitz trat am Sonntag n seiner 73, Generalversammlung zusammen. ^Zunächst wurde dir Entwurf der neuen Satzungen aus Grund des Einheitsstatuls dc? Verbandes der landwirtschaftlichen Genossenscbasten durchberaicii und in vereinfachter Form einstimmig und fast unverändert ange nommen Weiter machte sich die Erhöhung des Geschäftsanteil; (Einlagekapitals) nötig, um größere Betriebsmittel zu erlangen, Deshalb wurde dieser von 20 auf 30 Mark erhöht Die fehlenden 10 Mark sind innerhalb des laufenden Vierteljahrs — also, bi» zum 11. August — an die Kaffe abzufiihren. Der Rechmingsfüh'.er übermittelte den Reoisionsbericht, Hieran schloß sich eine Kur:« Aussprache, s, Iahresfest des Gaues „Andreas Seiler" in Lohsa, Das Darf Lohsa, zugleich eine der größten wend'schen Parochien der preußischen Oberlausitz, stand am Sonntag im Zeichen eines wen« dischen Nationalsestes des Gaues „Andreas Seiler" (wendisch „Handrij Zejler"), benannt nach dem bekanntesten und volkstüm lichsten Dichter der Wenden, der über 37 Jahre (vom 3. Mai 1835 bis 15. Oktober 1872) hier als Pfarrer gewirkt und dessen Dich tungen samt und sonders daselbst entstanden sind. Ihm soll eben« falls wie bereits seinem Kongenius Katzer ein würdiges Deizküta! errichtet werden, und zwar in unmittelbarer Nähe der Pfarrei, In der Kirche hob das Fest an. Zuvor aber ein Akt der Pietät am Grabe des wendischen Dichterfürsten, des unsterblichen Andreas Seiler. Ein Kranz wird niedergelegt vom wcndischen Ortsverein, und der Parochus widmet Worte des Dankes seinem ehemaligen Amtsvorgänger für die vielen geistigen Gaben Nach der Vefperandacht der Festzug. An der Spitze ein Spielinannsznz der deutschen Turner, der vollzählig erschienene Gemeindecat, Durchs ganze Dorf geht es nach dem Festplatz, wo Festansprachen mit gesanglichen Darbietungen wechselten. Im Schlußwort dankte der Vorsitzende der Domowina, des Verbandes der wendifckcm Vereine, Pfarrer Zieschank aus Klix, allen denen, die am Wohlgelingcn des Festes mitgearbeitet haben, Wenden und Dcut. scheu, und wünschte, daß es nicht fruchtlos bliebe für Glaube un- Hcimat. für Volkstum und fromme Sitte. l. Tödlich verunglückt. Am Montagmittag erlitt der Ge- noraldiretkor der Niederlausitzer Kohlenwerke. Dr, ing, h, c, Hugo Gabelmann aus Berlin, bei einer Betriebsbesichtigung der Grube Viktoria I bei Großsärschen einen tödlichen Unfall. Gabelmann wurde, auf der Abraumkippe stehend, von einem Mraumzuge erfaßt und zu Boden geschleudert. Er er. litt schwere innere Verletzungen, denen er bald darauf erlag. ersucht um Uebernahme der Schutzaufsicht über den aus der An stalt entlassenen Fürsorgezögling H. — Die Mutter eines auf Ab wege geratenen und in der Strafanstalt schwer erkrankten Sohnes bittet flehentlich, ihr Nachricht zukommen zu lassen, soivie um Ausfertigung eines Gnadengesuches. — Der Gemcindeivaiscnrat ersucht um Vorschlag je eines Vormundes für mehrere Mündel. — Der katholische Iugendfürsorgeverein in M bittet um ein gehende Prüfung des sittlichen Verhaltens und der Wohnungsvcr- hältnissc der geschiedenen Frau Z. Diese hatte vor nunmehr 12 Jahren ihr uneheliches Kind einer Bekannten in unentgeltliche Pflege gegeben. Nachdem diese das Kind mit großen Opfern auf gezogen, fordert die Mutter es nunmehr zurück Bormundschafts gerichtliche Maßnahmen sind einzuleiten. — Ein anderer auswär tiger Iugcndsürsorgeverein richtet an das Laritas-Sckretariat die Bitte, beim Vormundschaftsgericht Dresden Antrag auf Entziehung des Personen-Sorgerechts zu stellen, weil der in Dresden lebende Vater seine Kinder gefährdet. Umfangreiches Material ist zur Be gründung und Durcharbeitung beigefügt Inzwischen hat die Sprechstunde für Hilfsbedürftige begon nen. Als erster Besucher erscheint ein gebrechlicher alter Mann, der um Hilfe bittet, weil eine auswärtige Berufsgenossensclmft ihm Schwierigkeiten bezüglich Auszahlung seiner Rente macht, — Die Vormünderin einer Geisteskranken beantragt, die Unterbrin gung derselben in einer katholischen Anstalt in die Wege z» leiten, — Witwe R, weiß sich keinen Rat mit Ihrem 16jährigen Sohn, der in keiner Lehrstelle aushält, ihr auch bereits kleine Geldbe träge entwendete. — Die 65jährigen Eheleute K, sind ganz ver zweifelt wegen der ihnen drohenden Ausweisung Es sind Deutsch böhmen, seit über 20 Jahren ln Dresden wo sie eine kleine Gast wirtschaft hatten. Durch Verlust dieser Existenz wurden sie genö tigt, Unterstützung aus öffentlichen Mitteln in Anspruch zu neh men, und nun sollen sic nach der früheren Heimat ausgewtesen werden. Diese vermeintliche Schande erscheint ihnen so schrecklich, daß beide Eheleute mit erschütternder Selbstverständlichkeit er klären: „Ja dann — dann bleibt uns ja nur noch der Strick," In dieser furchtbaren seelischen und materiellen Not soll das Cari- tas-Sekretariat helfend eingreifen, soll diese armen Menschen vor dem Aeußersten bewahren. — Der soeben aus dem Krankenhaus entlassene frühere Kaufmann A,, zur Zeit erwerbslos, bittet flehentlich, ihn durch Zahlung der ersten Wochenmicte für lein Zimmer vor Obdachlosigkeit zu schützen, — Eine uneheliche Mut ter wünscht Unterbringung ihres zweijährigen Kindes in unent geltliche Adoptionspflege, Sie ist Ausländerin, erhält weder Unter stützung noch Alimente und sieht sich daher ans wirtschaftlicher Not gezwungen, ihr Kind „zu verschenken". — Ein abgehärmt ausschendcr junger Mann, -Sohn achtbarer Eltern in Schlesien, spricht hilfesuchend vor. Er hoffte in Dresden Stellung zu finden, wurde jedoch nicht berücksichtigt: die kleine Barschaft ging schnell zu Ende, Kleidung und Wäsche besinüen sich bereits im Lcihamt. An die Eltern zu schreiben getraut er sich nicht — Frau M, bittet um sofortige Unterbringung ihrer drei Kinder Sie müsse ins Krankenhaus, ihr Ehemann sei Trinker, die Kinder müssen vor ihm in Sicherheit gebracht werden. — Zwei snnge Leute, die zu Fuß von Bremerhaven nach Oesterreich wandern, erbitten Unter wäsche, Schuhe, Speisung, Sie liatten ihr Glück in Amerika ver sucht und kehren nun schwer enttäuscht und abgerissen in die Hei mat zurück. Auf die Frage, ob sic denn dort Unterkommen und Arbeit zu finden hassten, antworteten sie zuversichtlich: „Wir haben dort ja noch eine Mutte r," — Inzwischen sprechen noch mehrere andere Durchwandercr vor. Nach entsprechender Bera- tung erhalten sie durchschnittlich nur einen Gutschein für Mittag essen. in besonderen Notfällen wohl auch etivas an Kleidung. Mehr zu gewähren gestatten die beschränkten Mittel leider weht. Für de» ihnen ausgehändigten Lesestoff sind die meisten sehr oank- bar. Die Langeweile plagt diese armen Erwerbslosen oft ganz schrecklich, und so nehmen sie gern auch Lesestoff an. den sie zu anderen Zeiten wahrscheinlich verschmäht Hütten. (Fortsetzung folgt.) Kkn-ermun- „Papa. wie heißt ein Huhnvater?" — „Hahn," — Und ein« Huhnmntter?" — „Henne," — „Uno ein Huhnkinö?" — „Kühen." — „Da gibt es wohl überhaupt kein Huhn, das man Huhn nennt?" Meine Frau bietet mir in meinem Arbeitszimmer verschie dentlich und recht intensiv ein Stück Kuchen an, dos ich zum Schluß mit den Worten absehne: „Quäl mich doch nicht!" Da ruft Dorettchen aus dem Nebenzimmer: „Mutti, quäl mich!" W. 112 - 15 Dann kan Arbeiter ins ( som ZVegs üdi rurückgeblisdk «cköpkt anrücl meftsrvvsrten rerlressenen, sumpten 8ckl lallen unft wi sie Lebritts morgen gacks. Der vokto läge rvis ftic letzter Wckigk üen sebcversn kuropäiscksn über. Lein 4 dem langen 1 xecvorbonen D batten maebs Ken, um clsm sas cvuüts er mit clsn anft, einigen Dagsi barte Arbeit ? sannt ru reift glaubte ickm - menen gsvvorl er als junger bars Lturr I vark. fteftsr bauptsls ja, < um ru pracklc veroeckaklsn. <Ia gab es Kd erst seine liu «cbcvsirer Leb mellen. Ick vvarei ktrecksnardsi lauft auk ickr ben ibrs verb InMnfter ge! vorsicbtig, ur IVelt ancverl armen Oscvor lauten getroft Istaneieros, r lei mebr. piwltt fter ne IfteHbleebftae' Heimat. vr wenn er mit ein darbsiüig taubstummen etubs brist u Der vokt kramte ftis 1 auk ften Dis< rokr. vis Ki üer ärsi KIsi riebt ig ru se> gsrafts mit cl blilbs ru kam Diesmal i <iir nyibl sar Doktor gisrig beruntsrjagts Kunclart, fter „ftaja," nl scbauencl, üs dar ist imnu liockku ,5Is vom sie kreucts e -eine IVsItst Oeulsccklanft iiiiegzseckars unft kräftig r 8orge unc! ! Iliebtsclinur truuk fter V <Ien Ltücltsn ser ^Inns vo> um 1530, LU! voraus am 4 selbst bei clc vebten, trifte eenügts clis ftmueäienst im ftoman , lick fter Hoc -ier Take! p Hügel, ftie 11 balft Alexis i so» ftaü ci ein Lpankerl vis Vau, lieb kürglieb ,5ber cv betörte, so n Viebstanftes, « irften Istx 8em>ben ver lorsn! ZVas bat r i» fter! Vis ölte Lc.ckbts ein liocbsitten ft scr Ilanft gei ticken vertat Scbreidkenn
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