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Am den Reichspressechef Agimlivn gegen Zechlin Durch das „Woljfsche Telegraphenbüro" wird folgende amt liche Mitteilung verbreitet: ' „Die „Rheinisch-Westfälische Zeitung" erhebt in ihrer Nummer 239 vom 11. d. M. in verschleierter Form gegen den Pressechef der Reichsregierung. Dr. Zechlin. den Vorwurf der Indiskretion. Diese Vorwürfe entbehren jeder Grundlage. Ts ist bedauerlich, dag zur Erreichung politischer Zwecke Mittel an gewendet werden, die geeignet sind, einem langjährigen und verdienten Beamten in feiner persönlichen Ehre Abbruch zu tun." Die „Rheinisch-Westfälische Zeitung" bringt gegenüber dieser Mitteilung der Reichsregierung zum Ausdruck, sie habe „lediglich von einer Vermutung gesprochen, daß Kreise an den Indiskretionen beteiligt seien, die dem Pressechef der Reichsregierung nicht fernständen. Sie habe also in ihrem Artikel nur Gerüchte wiedergegeben, die in Berlin im Umlauf seien und die sich zum Teil aus dem Umstand erklärten, daß der Reichspressechef der Sozialdemokratie an gehöre, also einer Partei, die in schärfster Opposition zur Reichsregierung steht." Wir sind der Auffassung, daß die hier von der „Rhei nisch-Westfälischen Zeitung" gepflogene Erörterung nicht geeignet ist für die Behandlung einer Frage, die, wenn sie überhaupt erörtert werden soll, nur unter rein sachlichen Gesichtspunkten gesehen werden darf. Wir bedauern des halb die Ausführungen der „Rheinisch-Westfälischen Zei tung", die einem Manne wie Zechlin gegenüber durchaus unberechtigt sind, und wir begrüßen die Erklärung, die von seiten der Reichsregierung abgegeben worden ist. Wir können dieser Debatte keinen Geschmack abgewinnen, und zwar um so weniger, als in ihr der Versuch gemacht wird, mit vergifteten Waffen zu kämpfen. Das bezieht sich auch auf die Angriffe, die in diesem Zusammenhang gegen den Staatssekretär der Reichskanzlei Dr. Pllnder gerichtet werden, der nach der Meinung der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung" entgegen dem klaren Willen aller Mitglieder des Reichskabinetts" handle. Diesen Vorwurf müssen wir ent schieden zurückweise», weil er nicht zutrifft und weil er die Ehre des Staatssekretärs angreift. Es dürfte bekannt sein, daß das Neichskabinett selbst über die Frage des Presse chefs entscheidet. Soweit wir unterrichtet sind, hat sich das Reichskabinett mit dieser Angelegenheit überhaupt noch nicht befaßt. Wer Dr. Zechlin kennt, der schätzt gerade seine Loyalität und seine Zuverlässigkeit. Man mag von grund sätzlichen Erwägungen aus über die Besetzung dieser zweifel los sehr wichtigen Stelle denken wie man will, die Art ->er Behandlung der Frage von seiten der „Rheinisch- Mstfälischen Zeitung" muß abgelehnt werden. Ueberflüssiger Alarm Die „T. U." hat eine ungeheuerliche Entdeckung ge macht. Sie bemüht sich in liebevoller Weise und mit einer geradezu rührenden Sorgfalt, die anscheinend auf ihre enge Freundschaft zu Herrn Hugenberg zurllckgeht, um das Ministerium für die besetzten Gebiete. Denn dort regiert Herr Treviranus, dem man doch aus politischer Neigung zu gern am Zeuge flicken möchte. Jetzt ist die neue Presse referentin in das Licht der Öffentlichkeit gerückt. Seit Tagen wird um diesen Posten debattiert, obwohl die Tat sachen so furchtbar einfach sind. Fräulein Dr. Blesch ist, als Dr. Broerinann in das Reichsministerium des Innern be rufen war, vom Minister Treviranus mit der Wahr nehmung der Presseangelegenheiten im Ministerium für die besetzten Gebiete beauftragt worden. Darüber regt sich außer der „Tel.-Union" niemand aufs denn das erschien allen eine Selbstverständlichkeit, die wußten, daß Fräulein Dr. Blesch schon neben Dr. Broermann die Presse, angelegenheiten mitbehandelte. Aber was tut man nicht alles, um Herrn Hugenberg mißliebige Minister anzu kratzen. Wir müssen unseren Lesern schon die ganze Mel- düng Mitteilen, um ihnen begreiflich zu machen, wie groß die Sorgfalt ist, die man gewissen Stellen angedeihen läßt. Die Meldung lautet: „Wie die „Telearaphen-Union" erfährt, trifft die Meldung, daß Reichsminister Treviranus die Sekretärin Erzbergers und Dr. Wirths, Fräulein Dr. Blesch, zum Pressechef »in Reichs^ Ministerium für die besetzten Gebiete ernannt habe, in diejer Form nicht zu. Vielmehr hat in Abwesenheit von Trevira»»,» der stellvertretende Staatssekretär eine auf Privatve» trag Angestellte des Ministeriums, die der frühere Rhein- minister Dr. Wirth für seinen Verkehr mit der Presse »er- wandte, einstweilen mit der Erledigung einiger Prefseangelegen. heiten beauftragt. Die etatsmäßige Stelle des Pressereferenten bleibt bis zur endgültigen Klärung über das Schicksal des Rheinministeriums vorläufig unbesetzt. Formal steht sie im übrigen immer noch Dr. Steiger zu, der in dem Disziplinär- verfahren gegen ihn Berufung eingelegt hat. Es kann jeden falls mitgeteilt werden, daß sowohl der Minister wie der Staatssekretär von der ihnen durch die Presse bekannt gewor denen „Ernennung" außerordentlich überrascht waren." Sekretärin Erzbergers und Dr. Wirths! Das macht suspekt. Und das hat anscheinend Leute — na sagen wir mal vielleicht im Ministerium selbst — aufgeregt, die erstens ein Interesse daran haben, den Minister anzu- schwärzen und die zweitens meinen, sie könnten damit Ein druck mache». Es will uns scheinen, als ob es nicht die Aus gabe einer Nachrichtenkorrespondenz ist, Meldungen in einer Form zu verbreiten, denen die politische Tendenz so offensichtlich an die Stirn geschrieben steht. Die Krise England und -er Vatikan London, 13. Mai. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telc- grap h" meldet, der britische Gesandte beim Vatikan, Chil is», werde demnächst Rom verlasse», uni seine» »ene» Possen als erster britischer Botschaster in Chile anzutreten. Es sei zweifelhaft, ob vor der Regelung der Schwierigkeiten aus Malta ein »euer britischer Gesandter beim Heiligen Stuhl ernannt werden wird. Vorläufig würden die Eeschäste der Gcsandtschast vom Erste» Sekretär gesiihrt werden. (Von unserem Vertreter.) n. V. Ist Nom, 11. Mai. Sowohl die Sprachenfrage wie die kirchenpolitische Lage in Malta unter dem maltesischen Premierminister Lord Strickland ist in ihrer znnehmenden Verwick lung und ihTer Rückwirkung auf die italienische öffentliche Meinung früher wiederholt an dieser Stelle behandelt wor den. Die neuerliche Zuspitzung der Situation auf dem Eilande südlich Siziliens hat bei Erörterung der Sprachen frage sowie der kirchlichen und politischen Spannung auf der Insel in einem Teile der Weltpresse eine derartige Verwirrung angerichtet, daß es notwendig ist, einige Grundelemente des maltesischen Problems festzulegen, ehe man in die Betrachtung aktueller Einzelheiten eintritt. Die Volkssprache der Malteser, deren Zahl von den einen auf 220 000. von anderen, besonders italienischen Quellen, auf 325 000 angegeben wird, ist eine Mischung püönizisch-arabischer Sprachstämme mit dem Italienischen, derart, daß auch nach englischem sachverständigen Urteil fast alle abstrakten Begriffe dem Italienischen entnommen sind. Guido Puccios in den Heften des faschistischen National- instituts für Kultur 1928 erschienene Abhandlung .„Die italienische Sprachenfrage auf Malta" berechnet unter Bischof Lisiecki ch Katia-N » ,3 Mal.. Gestern um Mitternacht ist der Bischof von K »towitz, Dk. Arkadius Lisiecki i» Tesche», wo er sich zur Firmung aus- hielt, plötzlich einen« Herzschlage erlege». Bischof Dr. Lisiecki, der erst im 59. Lebensjahre stand, hatte« als Nachfolger des jetzigen Kardinalprimas von Polen, Dr, Hlond, die Leitung der Kattowitzer Diözöse, einer der schwte-, rigsten Diözesen Polens, wo ihn überaus schwere politische und nationale Verhältnisse erwarteten, in« Oktober 1926 übernom men. Er hat sich in seiner kurzen Amtszeit besonders »in die Organisation der bekanntlich erst im Jahre 1922 errichteten Diözese Kattowitz und um den Vau neuer Kirchen verdient ge macht. Die Vollendung des von ihn« besonders geförderten Dombaues hat er nicht inehr erlebt. Der plötzliche Tod des. Bischofs wirkt um so tragischer, als er gerade in'der letzten Zeih von den beiden Gegnern iin polnischen Lager, von den Anhkln-t gern Korfantys und dein Wojewoden Eracynsky gegen seine» Willen in den politischen Kampf vor den Wahle« zum schlesischen Sejm Hinei »gezogen wurde. Sein« Stellung war überaus schwierig, da der größte Teil des polare scheu Klerus der Diözese Kattowitz im Lager Korfantys steht, während der Bischof weitgehende Rücksichten gegenüber der Re, gierung nehinen mußte. Seine literarische Tätigkeit zeitigte neben kleineren Sckirif« ten theologischen und sozialen Inhalts vor allem das Weri „Konstantin der Große" und die Leitung und Mitarbeit detz Uebersetzung der Kirchenväter ins Polnische, wo er einig« Bände selbst übersetzt hat. Seine Haltung gegenüber dem oft« oberschlesischen Deutschtum war im Lause seiner AmtstätigkeW manchen Schwankungen unterwarfen.- in Malta 10 000 Worten des ungefähren Sprachschatzes der Maltese)! mehr als 8000 Worte lateinisch-italienischen Ursprungs. Selbst wenn die Verhältniszahl zugunsten des Italienischen bei Puccio verschoben fein sollte, bleibt d«ch das Ueber- wiegen romanischen Sprachgutes in der maltesischen Volks sprache so vorherrschend, daß namentlich Sllditaliener und Sizilianer mühelos das Maltesische wie eine italienisch« Mundart mit einigen fremden Sprachentlehnungen ver stehen können. In der Sprachenmischung spiegelt sich e i « fast lOOOjähriges Schicksal der Insel gruppe, die nach der Vertreibung der Araber 1090 bis 1800, dem Jahre der englischen Besitzergreifung, fast aus schließlich unter romanischen Kultureinflüssen stand. Eine 300jährige Herrschaft der neapolitanischen Könige hat dem Italienischen als Schul- und Gerichtssprache zum Durch bruch verholfen und hat diesen Vorrang des Italienischen auch an die durch Kaiser Karl V. 1530 eingesetzte Herr, schaft des Malteserordens weitergeerkts obwohl die Groß meister des Ritterordens überwiegend Franzosen und Spanier waren. Das Maltesische, dem eine eigentliche Grammatik fehlte, galt als Mundart und wurde daher, «vis aus den Forschungen des Maltesers Dr. Naudi hervorgeht, unter den Großmeistern La Vallette bis Rohan niemals für Gesetze oder Verordnungen gebraucht. Auch unter eng- lischer Herrschaft dominierte das Italienische als offizielle Sprache bis 1838 und wurde sogar in englischen Parla- mentsberichten aus diesem Jahre noch als Schriftsprache der Malteser bezeichnet. Erst von 1838 ab dringt das Eng lische allmählich für einzelne Kurse an der Universität und in der Schule als Pflichtfach vor. Die von Großbri tannien der Insel Malta 1921 gewährte autonome Lerfassung erkennt die drei Sprachen Englisch, Ita lienisch und das Maltesische als Parlamentssprachen an und räumt in den Artikeln 40 und 57 dem Englischen und Ita lienischen im allgemeinen den gleichen Rang ein, läßt aller sings in einem.bedeutsamen Abschnitt dem Englischen Gen Süden nach dem NUland Aegypken Von Eczpriesler P. Scholze. (3. Fortsetzung.) Die Abu-Serge-Kirche ist eine kleine Basilika mit Säulen und in.Halbdunkel gehüllt. Das Innere der Kathedrale ist recht ärm lich. besonders die Altärchen der geräumigen Krypta, «vo die hei ligste Familie während ihres Auienthaltes in Aegypten ihre ürin- i che Wohnstätte gehabt lzaben soll. Ehrfurchtsvoll knieten ivir da nieder, und tief ergriffen betrachten wir da all die Beschwernisse «üio Mühseligkeiten, welche die heiligste Familie mit dem Icsus- iunde auf der Flucht von Bcthleliein ««ach Jerusalem ausgcstan- Sen hat: der beschwerliche Reiscweg erstreckte sich auf etwa 6»0 Kilometer, das unbekannte Land, die Wüste mit ihre» Gefahren von Sonnenglut. Eandstürmen, wilden Tieren und räuberischen Menschen. Tie Legende erzählt, daß der Schächer zur Rechten des Kreuzes, Dismas, der Hauptmannssohn jener Räuberbande ge- i'-'escn ist, der die heiligste Familie in die Hände gefallen, ober auf Veircibei« dieses Sohnes aus Mitgefühl gegen das liebenswürdige zesuskind wieder freigelassen worden war. Auf dein Wege ««ach Fostat, dein ältesten Teile von Kairo, kam die heiligste Familie auf der Flucht zuerst nach Heliopolis and ruhte in dessen Nähe bei dem heutigen Maiarie an« Rande der Wüste unter einer Sykomore: einein wilden Feigenbaum, aus. Dieser wird noch heute gezeigt, hat enen Umsang von 6 Metern «nid eine Höl)e von 8 Metern: er ist gewiß uralt, seit Iahrhunder. len hohl, im Jahre 1056 l>alb zusainmengebrochen und wurde 1869 vom Bizekünig von Aegypten der Kaiserin Eugenie von Frank reich geschenkt. In der Nähe des Koptenviertcls soll Moses in einem Bin- semwrblein in« Nil ausgesetzt und von der gütige» Königstochter vor Pharao gerettet worden sein. In der Krypta von „Abu <-erge" hielt sich das Iefuskindlein, dessen Vorbild vor 1500 Jah ren Ser Mosesknabe gewesen, vor der Grausamkeit de» Herodes / verborgen und wurde gerettet. Mit Ehrfurcht und Wehmut ver ließen «vir diese Kulturstätte der schisinatische«, Kopten. Jetzt ging es nach dein weltberühmten ägyptischen M u - s e u in, früher in Gizeh. seit 1902 in einem würdigen Kunsttem- pel in Kairo selbst. Es steht, was uralte Kunst und Reichhaltigkeit betrifft, auf einer bewundernswerten Höhe und wohl einzig in der Welt da. Der erste Gedanke beim Eintritt in diese Kunststätte ist: „Hier bist du mitten in einer Kulturwelt menschlichen Geistes und Verstandes, menschlichen Könnens und Schaffens, was alles nur die Tatsache erklärlich macht, daß Gott alle Mensche» bereits au der Wiege der Menschheit als Krone der Schöpfung mit Verstand und freiem Willen ausgezeichnet hat." Nur die Erfahrung leistete im Laufe der Jahrhunderte den Menschen außerordentliche Dienste, weswegen mir auf die neuzcftlichen Ersiudungeu und Errungcn- sclzasten nicht allzu stolz sei» sollen, auf unsere Vorfahren nicht verächtlich herabschauen, oder gar Gott Schöpfer als überflüssig erklären dürfen. „Dixit insipicns in corüc suo, non est Dens. — Es spricht der Unverständige — vor Jahrtausende,> wie jetzt — in seinem Herzen, es gibt keinen GotU^lPs. 13.) Sinnend und in tiefernste» Gedanken versunkten stehe ich vor der Mumie eines Ramscs des Zweiten, die uns altägyptische Tech nik Jahrtausende erlzalten, der 66 Jahre regiert und unter Moses gelebt, eines Ramses des Fünften, der an Pocken gestorben, eines Thaja. dessen Nägel an Händen und Füßen, dessen blonde Haare noch erhalten, als würde er erst vor kurzem gestorben sein: die Statue eines Merephta, der den Israeliten bis zum Roten Meere mit seinem ganzen Kriegsvolke nachgejagt und von den empörten Fluten verschlungen worden. Sind das nicht jene fast allmächtigen Plzaraonen, bei deren Anblick die übrigen Sterblichen erbebten! Sind es nicht jene Allgcivaltigen. die d» arisriefen: „Wer ist jener Herrgott, daß ich auf seine Stimme hören soll!" Quot fuerunt et sunt, — wie viele zählten sich zu den Mächtigsten der Erde, und nichts ist von ihnen geblieben, als ein Häuflein verdorrten Stau bes! Memento! Gedenke — nicht bloß am Aschermittwoch, sondern jederzeit — daß du aus Staub bist und wieder zu Staub zurück- kchrest! Das ändert auch nichts an der Tatsache, daß die Mumie eines Tut euch Amons in einem Sarge von reinem Gold, in einem mit zahlreichen Edelsteinen geschmückten Holz- und ver zierten Steinsarge gesunden wurde. Der juivclcngeschmückte Holzsarg Amons, mit der Nummer 222 «mb der 340 Kilo schwere Golösarg mit der Nummer 2l9 schie nen die größte Anziehungskraft im ganzen Museum auszuiiben und waren vor allzu kurzsichtigen, besonderen Interessenten mit einem abwehrenden Gitter geschützt. Tie Mumie des sagenhaften Königs Tut euch Amon aber ruht wieder im Steinsorge in der vereinsamten thebanischen Tatenstadt, «vo sie 33 Jahrhunderte bis jetzt vor den Menschen verborgen blieb. Wer hat das geheimnisvolle Grab dieses nock sttgcudiickc!« Herrschers verraten? Eine künstliche Feisstuse unter den« Grabe Ramses des Sechsten war es, auf die man 1922 ausmerbmm wurde und die einen steil abwärts führenden Gang anzeiote. Durch d.est'N gelangte man in eine mit fabelhafter, ägyotischer Pracht und kost barsten Schätzen geradezu überfüllte Vorkammer, Beim weiteren Vordringen kan« man schließlich in die Sargkammer des Königs Tut euch Amons selbst, und hier wurde das Auae des Beschauers förmlich verwirrt durch all die großen Kostbarkeiten Aus der Vor kammer und der eigenlliclzen Sargkammer bat man Hunderte prächtiger Gegenstände hochentwickelter ägyptischer Kunst und ägyptischen Handmcrks an das Tageslick! der staunenden Weil ge bracht. Die Fundstücke sind teils Kostbarkeiten, wie sie zum nit- ägyptischen Toteukult gehören, teils Sacken a»s dein persöuii.heu Besitz des jungen Königs Amon, der kann« 7 Jahre regiert.'. Von den Grabbeigaben seien nur erwähnt die cinzigscköueu Pnin!«- wagen, Stäbe und Stöcke, Embleme verschiedenster Art. Fächer und Wedel. Prunklampen und Salbgesäße aus reinstem Alabaster, einzigscköue Prunkstücke ägyptischer Kunst. Wir verlassen dos Dunkel des Pl«araoncngrabcs — uns ist, als Hallen wir tausend und eine Nacht erlebt — und wir stehen wieder vor den« Gold sarg im ägyptischen Museum zu Kairo, an Wert und Kunslgegeii- stündci« fast unschätzbar. Diese seinen, akuratc,« Ziselierarbeiten, ivie sie die altägyptischen Künstler ohne unsere hachnuideruen Handwerkszeuge geschasst'», derselbe verständnisvolle Geist au» der gleichen Hand des Schöpfers, nur daß sich dieser selbe Men schengeist in der neue,, und neuesten Zeit durch Erfahrung und Er findungen die Ausführung seiner Werke erleichtert hat. Dieser goltgeschasfene Meuschcngeist spiegelt sich auch in der wunderbare«« Maßtechnik jener Wüstenkososse, wie sie in den Pyramiden unser Auge sesselt. (Fortsetzung folgt.)