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Sächsische Volkszeitung : 15.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193005156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300515
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-15
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.05.1930
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öelcostiZunA unä Oesuncl^eit Der Oesunde Irilkt meist das kür sein« 8eküstign»g Diclitige. weil der /Xi'petit, sein Kölner, bin» den Weg weist. Om den Kriialtui-gsbedaik zu decken, geiiranekt der Oesunde Xai,ruugsn>iNeI, weloks itim wübrend mülli- ger Xcbeit etwa 35 ins <5 Warmoeinlieiten pro Kilogramm Körpvigewickt durek ikre Verbrennung in» nlsnseklicben Körpei, d. Ir. also durek dis Verdauung, liefern. Würde der Nensek »eins Xabrung in roliem Lustande verzskron, so konnten nur soiel,s Debensmittsi verwendet werclsn, weiciie ent sebmeekvn. im Oegsnsatz z»im 1'isr bat der X!ei,«<d» es aber in der liand, durek vsrsclii, denartigs Lu- Dervitung dein persönlicben Ooscbmaek Deebnung zu tra- g, n. d. Io dis unsei,maekl»akton Debensmittsi mit gs- scitniaekstöikreieben zu vvrmisld,en. Dio Zubereitung der mensrblieben Krnälirimg ist eine Kunst, wsiebs 6er ürzt- Uciie,, lieilkuncie bei Kiäialtung 6er Oesnndbeit und 8s- kümpkung einer Krkrankung wertvolle Ililk« leistet, und welebs deslialk von der lieilkunile beerbtet und gepkisgt wird I-> genügt nielit, nur klen Xübisioifgolialt und den Oebait an Vüi-meeinl,eiten in den einzelnen Lebensmit teln zu wissen, sonderi, es ist von gleicliem Werk clis Oosekzs des Würzen», lies Nisel,ons und Lusarnmenstei- iens der einzelnen Xabrungsu»iDs1 zu Speisen, Oüngsn und Nenüs zu kennen. Diese Kückentecbnik ist ver- sebieden je naek Dasse, Kation, Klima, Kultur, Kamilis und pekuniären Verkältnissen der Konsumenlsn. Der krzt, welebvr Datsekiäge bezüsilcii der Dekö«ti- zung eideilt, mull also, wenn er wünsokt, dall sein Patient itis veror.Insts Kost aueii wirklieb verzebrt. dis taiidss- itldielis Küeksntocknik kennen und beberrseben. ln der Keköstigung spielen 8eiimaekbaktigkoit und /ibwsoks- lungsroiebtum eine grolle Ilolle. Ks ist «ine wiektige .4uk- ?sbe d«r Küebs und des drittes, aus geseinnaekiosen Xak- cungsmittsin durck Itiiseben und Würzen sckmaekkakts Speisen zuzubereiten diese zu Oängeu zusarnmeiiz.ustol- ien und Leit, Doiksnlolge und Nengs des Kissens zu be stimmen. In der Kegel gibt man zwei tlauptmaklzsiten und da- vsben zwei kleinere. Kack den llauptmaklzeitsn soll man »twa 3 bis 4 Stunden, nack den kleineren Nakizeiten etwa l dis 2 Stunden warten bis zur nttebstsn Nabizeit und erst 3 dis 4 Stunden nacb eiuer Ilaui-tmaklzvit seklatsr» geben. Kine Kurse Duke vor Kinnakms" der Nabizeit «etwa sing Viertelstunde) und sine Kurse Duke naek jeder grelleren Nabizeit (etwa eins balbe Stunde) oder amk ganr ieicdts Lewsgung nael» einer Hauptmablssit sind der guten Verdauung sutriiglieb. Vor allen Dingen muü wen sieb aber genügend Leit rum Kauen lassen. Die «lureb den kiund und seine Kauorgans gesebaktens Düres- Inrm der Speisen ist besser ais Küebsnpüreo, falls niebt Kraukbeitsersebeinungen am Kau- oder Sebluekorgauis- inus oder Keirrustitnds in der ^iagensaktabsonderung dis von der Küebs gesebakksne püreetorm bedingen. Von HVieiitigke-r- ist auek der rirktigs Wärmegrad der rudere?- töten Speisen: Wasser soll kübl sein und mull als Darm scbonendes Oetränk adgekoebt und vor dem Lsnuü io einer irdenen Sebüssel mit einer Hoirgabel in Iriscdor kalter Kult eins Viertelstunde goscklagen werden, um »ebmackbait ru sein; leo und Kakkss werden gut warm getrunken, kiilek soll etwa 15 dis 18 Orad Lelsius, Supp« 35 bis 45 Orad, lesters Speisen verbLItnismüllig weniger wsrm sein. Der Lusatr von Koebsalr ru den Kabrungsmittsio wird von den meisten Llonseüsn starlk ddertriedsa, ru, ma! in den Xabrungsmittein selbst käst dureiiweg ge nügend Sa Ire, insbesondere Lblornatri um, also Koebsalr, vorbanden sind. In glsieksr Weise wie dio Salrs regen dis Oewürrs dis /Vbsondsrnng der Vordauungssitkts an und sind dssbalb sin willkommenes Dnterstütrungsmittel der Krnitkrung! sie vermögen einer Kintünigksit der Kost vor/.ubeugs» dedes Iledermaü von Oswürreu ist scbüdi- geed kür die Oesundbeit. denn dis Srbloimkttut« voll Llagen, Darm u>:d Kieren werden auk diese Weis« naeb- tellig kesintlulll llät:kig ist das DedermaÜ an Sair und Oswinen die Krsarlie gesundlteitssebadigendsr Krink- gewobnlieiten. ln der Kranksnsrnitkrung worden Os- würro nur im desebränkten Dinkang« angswsndet, und rvmr besonders dann, wenn es gilt, den Appetit, anru- rsgen. Ist eine gewürrarms Kost angereigt, so sollen als Würzmittel nur Lucker. Litrone, Käse und dgl. Vor- weiidung linden. Dis Kost des Kranken mull vom Verdauungsapparat leiebt ru bewältigen sein; sie wird daber bäulig in drei- artiger oder kiüssiger Keim gereiebt. Das erkrankte Organ mull gsscbont werden: bei leiebler Verdauliclikeit in nxigliebst geringen Volumen soll ein mogliebst Kober K'übrwert erzielt werden. klil>:b spielt als vorwiegende Krankenkost eins Holle bei eilen Lustünden, wo es «leb um Setinnung der Vsrdauungswoi kzeugs und Ksrnbaltung von Heizen auk innere Organs sowie das Xorvensvatom bandelt. 8oi der Kranksnsrnäkrung bat des Wsizsn- brot den Vorzug vor dem Koggonbrot, »eins Vordaulicb- keit wird gesteigert, wenn mau es in dünn« Lebeidsn scknsidet und diese auk beiden Seiten rüstet. Dis vsr- sekiedenen Geklarten sind kür die Kranksnernakrung vom grollen Wert, weil sie verbältnismaüig rsick an lür den Korperkausbait notwendigen Wärmesinksiten sind und auek von Kranken mit gestörtem Stoklweobsol und Kleber vertragen werden, lm allgemeinen ist kür Krank« robes Obst nickt zu smpkeblsn, sondern mskr das gedün stete oder gebraten«, am meisten aber in Korm des Krucktpüross, Krucbtgslees und der Krucbtsäkts. Kisiseb- drüks dient als Oennü- und ktoizmlttsl, wslckes den Appetit anregt, dadurek, dall sie reiebliobvren ^lagsnsakt- klnll veraniaüt und ein« anregende Wirkung ausüdt auk lleiz und Kervensvstem. Wenn keine Dssckränkung der Klüssigksitszukukr, wie sie z. D, bei kkagsnsrscklaklung notwendig ist, angsstrebt zu werden drauebt, so vermögen die sogenannten „Kranksnsuppen", weleksn blübrstotko, namentlieb Vlekls, zugesetzt sind, so dall dis Luppsnklüs- sigkeit kür den vigsntlieksn Käbrstolk sozusagen nur als 1'ransportmittel gilt, guten Kutzsn bei der Kranksn- beköstigung zu leisten. 8o ist es mogllcb, z» Douillon Kigelb zuzuküsen. Kier baden einen köderen Kett- und slwau geringeren K.iwsillgebalt als das Kleiscb und sind rrel von reizenden Kztraktivrtoklsn. Kode und weis» kocbts Kier sind am lelebtesteu verdauiieb. Kine dvkümmlicke und leiebt verdaulieks Lei.sp« g, j»„ aued dis kier de» 8türs ad, der sogenannt« Kaviar, wel> ober kreiliek bei gewissen Krkrankungen, z. U. de, Xi«, I ren, nur im ungesalzenen Lustande genossen werden I Dis ksttarmsn Kisebs, wie z. 8 lleebt, 8cbelikiseb, La>,d«:r,I Karpken, Korells, 8eblei« usw., sind kür dis Kiani ra-t beküstigung gut draueboar Von den K'.eisebso, ti n >>! da» KIsiscii junger 1'ivrs Crauden, lküinier, Käibei! ingi leiebtesion verdaulick. Dokes, geselmbtes Kieiseb v, r<> dient, wenn es kroi von Krankiteitsksimsn ist, den t>,r- zug vor grkoebtsm oder gebratenem; gebratenes > ie,s,ii'I wiederum ist dem gekocbten deslm b überleben, v i! g dom Kockkleiscb durek Auslaugung ein Verlust d r, I sebmeekendsn 8ubstanzen stattkindst. 8ei kisderbaktsn Luständen soll dis 8eknst>gun" a sein, dall 5>tk> Verdauungstmiiiil und llerz mögiiei>Is belastet; sie ist datier klüssig oder klüssig-düiudn> Wübrend dis Klüssigkoiten obne Xäkrstokkgskalt ->!^I durststillendes Nittel in üstraebt kommen, kann 8uj>p>al und Nileli je naek IZedark 8utter, Nebl oder Kigeii- /„r> Krbvlnilig des biäbrwsrtss zugesetzt werdet». Knie v übergslisnds Ontorsrnäkrung ist last stets m>» in de» I Kauk zu nebmen, sie kommt aber wenig in klein,, nt, well der Oewiebtsverlust zur Leit der Oonesung entsprecksnds 8eküstigung leiebt wieder vingnlioit v .ü. WLbrend ln kurzdausrnilen vorübsrgein-nden IO, ,, bsitskällen eins mangslimkts Xaiirungs/.ululir oime den eidragen werden kann, würde bei cbronisebou li<!, kalten Krkrankungsn eins mavgeibakts Xabrung-z den Kürperdestand gekäkrden; kier kann eins i»k> 8eköstigung den sobädigvndsn Kinklull der Krankbeii n, 4 ! dis Krankbeitsursaclisn beseitigen und auk diese ^ e,« 1 wesontlieb zur Oesundung beitragen. ^ med. Orünewald. Dortnun. i. vss L-äckeln 6er 6roÜ8ts6t Lwiseiisn grollen Xenbauten, llüuse'.bioeks, dis ganz« Ztrallenkronten «innebme», sind diese soelis 8ebrsber- gärten zu einer ldvlls geworden. ^Is letztes O'ederdleidsol einer baudeiikolonis kalten sie trotzig stand mit ibren brüebigen Dauben und ibrem niedrigen dörkliebsn Laun. Wenigs labre zurück war bier noeb Keid. krübes spär- liebes Keid im Vorienz, grüiivvogendss, bokes im 8oinnier, erntsgelbvs, wenn der Kerbst begann, und dann die weillen Dszeiuberklaobon. -Vbsr dis 8tadt küklts sied vor, und di« Kslder wandelten sied in Oürten. Dis wilden Kanineben, dis einst über einsame Wege zockelten, vvandertsn aus, denn sie sabsn sieii von veredelten, langlebigen Oa- sckioebtsgenossen verdrängt, dis in sauber gearbeiteten llolzställen woilnen durften, denen man Düben und Kokt mit vollen Künden kinsebüttete, wübrend man kinter ibnon init Kallsn und 8ebiellgewebr der war. Dis bereden kürciileten sielt vor dem Wettkampf mit singenden Orammopbontriebtern und ver.-u-bwanden. Kinzig dis 8pe,Iings blieben nnd die 8<aie treuten siek üiier die Kir.-rken und beeren, diu eigens kur sie gezucbtet wurden, äus dem einsamen Keid ttnrds eine lustige baubenkolonis. Kemdsärmsligs Nenseben vergällen bier die 8tunden ibrer ^ideit, die Labienkolonnsn, das Osrüusck der 8ebrsid- masebinen, das llaitorn der Werkzeuge, llrrs ganze Diebs dingen sie an die paar Nster Dand, dis sie sieb ge- paebtst batten. Kests gab eg mit Kapiergirlanden und Kübneksn, mit Lielibarmonika und Kasssrn 8ier. Der einsame VVandersr, der sonst bier durek das Keid gestreikt war, begann, siek mit der Wandlung auszusöknsn. - Kr liebte nun die Kmsigkoit der grabenden und liurkenden Nonseke», ibrs gute Dauns und dis 8orgsamkeit, die sie kür ibrs Oerüte aulv.endeten. Kr beobacbtets das an den blanken Oiellkannen, an den Kmaiileeimern, und vor allem an den Dauben, die mit Olas und Karbe ausgsstattet wor den, als sollten sie den Kbrgeiz baden, Kleins Dandliüussr zu sein. Ond er krsute sieb an den Koben .Sonnenblumen, an dem Kürbis und den roten Keuerboknen, und er emp fand: die 8elirsbe>gürten sind das Düebein der Orollstedt. 80 ging da» ein paar Krükbngs lang, ein paar Sommer. Dann al»er, als es wieder warm wurde, und uie ersten 8ebmvttsrlji>ge siek kerauswagten, blieben dio kleinen Oürten in der 'Trostlosigkeit dos 8pütksrbste8 liegen. Wokl waren Weiilenkützcben da, und die krüben Diüttebsn der 8taebelbes, en, wobl sprangen 8tare umbor und die 8per- linge, aber die .Vlenseken kamen nickt msbr in diese Oürten. Die Dauben wurden Oorümpoi, die Laune ver fielen. Dann waren d'age, an denen alles zusammengeworken wurde. Nasclnnen kioisebtsn. Ks wuido aiisgeseliaclitet. Ks wird gebaut. Ovber Xaebt last waclisen Häuser empor, sebnolier als 8onnonbiumen und Klisder. Oewai«igo Küsien sind es. Kenster an Ksnster. Die krüber einsamen Weg« worden aiisgsrlektet, müssen .^spk'alt trage» , ä bekomnisn Kamen naek Nenseken, die niemal« ikrei, ! , !> kiorker gesetzt Kaden, denn diese Kkade waren je 8trallen der Unbekannten, dis niclits weiter vom ä, j,e„ Kaden wollten als Dukt und Dickt. Inmitten der Keudauten dekaupton siek nock mti dis letzten seeks Oürten. Ks kümmert siek niemand „a, sie. Kinder spielen darin und sekneldvn slek Weide, rutsn. Dis letzte ^mssl verdliPt siel» in den letzl»,, 8trüuekern. Kinsg 1°agos — viollviekt morgen sekei, - wird man aus diesen Oürten eins stüdtisek« l^iilar ' stelien lassen, mit laokiertsn Dünken und 8pringl»u, ,,, Kinen steinernen oder bronzenen 6ogenspai,nsr wird >„ kinsinsetzen oder eins anders Kigur, voi» der man sag, o> würs ein Kunstwerk. lind dort, wo einst Oräser versrkwonderisek siel, Nenscken sekenkten, werden Holzte kein uns bogre, i>>, maclisn, dall das Dotrsten der Oriniilüeken nickt im le' esse der Oartenkauvsrwaitung liegt. Die grollen 8onnenb!umen aber, dis Kürbisse und Keuerboknen werden weit draullon auk den 8orai, , r warten. 8 o b e r t 8 e i > ?.. Die Lvl»i»I^ekei»srexeIi» äe» Vanlcee Lskn Qsbots kütE sin glückliekes Dsbsn liat sin Des ksssor der angewandten Ks^ckoiogls an der Oniversitüt von 8vraeuss im 8taats Kiew Volk, ttonr/ llopner, aul- gestollt; er will damit allen denen, dis im modernen Da seinskampf Duke des Osmüts und ein« gloiekmüllig» Debsnskorm bswadrsn wollen, einen »lekeren Wegweis ^ dieton, und er Kat damit sin Programm aukgostsllt, das 'a, grollen ganzen dem Ideal des Vankse entsprlckt. Dis l!»< gsln lauten: „8si gut. Der grade und enge Kkad ist de» vikizigs. der zu Oesundkeit und Olüek kllkrt. — Kind? Diet, mit Deinen Keklern ak. Du bist nickt dazu da. um voll kommen zu sein. — Vsrkskrs mit giüeklieken Dcmei,. - Oskörs irgendeinem Klub an. — Habe einen rviigi- » Olaudva. — Dstrackts das I.sden ,ii,«sr dom riebtigen e,-- »lektspunkt. Denke stets daran, dall im grollen sammenkangs dis Dsidsn und Widerwürtigksitvn, die dir zeitweise unertrügllck scksinen, reckt klein und unbe-än- tsnd sind. — Diebs irgend jemanden. — Olaube an di« Nonscbon. Dall Dir nickt durek Knttüusekungsn irg ecl woleker -Vrt den Olaubsn an das Oute in der Xatur zer stören. — Habs sin 8tsckonpksrd und einen k>I,»i „„ Doben. Dsnutzs das eins, um das anders im OK,,!»- gewickt zu kalten. Wenn Du geistiger -Drbeitor ! lst, wükls sin 8teokenpkerd, das körpsrllcks Oskung kord-u, — Wscksls bisweilen Deine Umgebung. Wenn Du k- ia» iNsisen macken kannst, so verändere wenigstens ad und zu die Kinricktung io Deiner Woknuiig." Die ökkenUieke ^leinun^ Die ölseniüebe Nsi,,,i»g ist Iie.ite die wirbligste Ornll- nia'lit, gegen die kein 8l,,at,sm,>im und kein Diktetlir viel ausricbten kann, ln eister Dime durek die Leitungen repräsentiert, aber auek durek andere moderne ^us- d, ueksimtiel immer gesebiossener bervortretsnd, bestimmt sie die Ocseliieke der Weit. Wenn es auek solcb eins ökkentliebe Nvinung imnisr gegeben bat, so ist mmk siek dock ikrer eist vorküiinismüllig spät dewullt geworden, und sie konrde eist ibren Iriumpb/ug u>d,'sto»», als dis Nassen ibren Kinklull immer stärker in der Oesebiebts gel tend inaeiite». ln'de.in grollen 8ammoiwsrk ..Nuseum der ^'eitgsseliiekte", das Krnk. Kaui llerrs bei der ^kademi- seben ^'eidagsanstait ^tl»on„ion ln Wildpark-Potsdam berausgogeben liat, bat es der Wiener Professor Wilkelm Dauer zum erst« Nalo unternommen, „dis oktentliebe ^lei- nung in der Wellgesebiebte" darz.ustelleii. Kr verioigt dis ^e,illerungen eines bostiinmteu Oruppeu» iiien«, dis zu- nacbst mei»r die „Neinung in der Oektentlicbksit' dar- stvllen, von den ältesten ^iikängen der Oesebiekte bis in dis neu» Lei!, in der de, Duebdrnck, das Leitnng--w686N, der 8ieg der stüdtiseben Kultur eins in mer geseklosse- noro Korin dos .Vlassenwiiiens berausarbeiten. Der 8e- grikk „Oekksntliebs Neinung" wird alisr erst entdeckt und dewullt ausgenommen im Leitalter der kranzösiscken De volution. Dis rVIten batten selion eins Ebnung von dem Wirken dieser unsiciitbaron, dis Oemüier und Oeis'sr be- ksrrsebendvn Krakt Daiier komint die ungekoure Wir kung, die sie der „Kama", dem Oerüebt zusclirieben. Das kpricbwort „Volkesstinlms — Ooltosstimnie", das diese Kr- sei,eir,ur,g nmscl»roiiit, sebeint am /Vusgang der röinisclien Oesebiebto geprägt woiden zu sein, wird aber im Nittel- alter obgelelmt. Kino bewullto Voisteilung von den» Wesen dieser K, sekeinung batie man nickt. Krst Naccidnvelli. der erste, der die Kragen des staatiieben Da seins in ibier 'l'ivko ergrün,iete, liescküktigt sicii eingelien- der mit der bedeut,mg, die die allgemeinen ^n.sicbien kür di« Ilegieiung besjiz.ei,. Dezeiclinendei'weise erseiieint der Oku,de, dall die Nviming die Deiu-.rrs,bei in des Krkoiges «ei. ziier.st in I ugiaud wo sieb die freie Neirningsäulle- rung am krüiioste» entfaltete. 8bake.spears spricbt von der „Neinung" mit. Kober v^ebtung: Kürston müsse» siek vor ikr beugen, und dein Keldkerrn ist sie ein wiektiger Dundesgsnosse. Ks war aber eine besondere geseliicbtiieks Dago not wendig, um der Nonge die Nackt zum Dewulltsoin zu bringen, die in ikrer Neinungsarillsrung liegt. Diese Dage entwickelte siek im Krankroiek des 18. Dikrkundeits, als in der rein stüdtiseben, von Paris ausgekenden Kultur siek ein Publikum bildete, das mit seinem Wollen immer stärker an dio Oetkontlicbkeit drängte. Wübrend man in Kngiand dio Wirkungsweise der ökkentiieken Neinung stillsekwvigend anerkannte, mullte sie siek in Krankreiek gewaltsam durcbsotz.on und wurde gerade in diesem Din- gen zu erstenmal begrifklieb erkannt. Der Kinanzministsr Xocksr, der dio 8taatsfinanzen vergebens zu retten sucbts, erbob dieses Wort, zum erstenmal auk den 8ekild. „Der Ooist des geselligen Debons. dis Vorliebe kür vWbtung und Dob", erkiürts er 1785, „baden in Krankreiek einen Os- ricktskok eingesetzt, vor dem alle Nenscksn, dis auk siek die Micke zieken, zu ersckeinen vrpkliektet sind: die ökkentlieke Neinung ist es, die wie von der Höbe eines Vkrones aus die Preise und die Kronen nusteilt, die 8o- rükmtkviten sckakkt und vernicklet." Kr bebt kervor, dall diese Nackt ln Krankreiek am grollten sei und dall siek dis /Vusiünder von ikr nur mit Nüke eins ricktigc Vor stellung maoken konnten: „8is begreifen nickt, wie eins solcks unsiebibars Nackt niögliek ist, die okno Kinanzon, okne Oardo und vllne lleer Ossetze gibt kür die 8tadt, kür den Ilok und bis in der, Palast der Königs sieb erstreckt." Nan sprack damals geradezu von „llerneckers ökkont- lieber Neinung", der auek Nirakeau zioiniick ratlos gegen- überstand. Nan kann sagen, dall diese neue Nackt der eigentli'elie Ileid der kranzüsisel»en Devolution war, der sicii nun plötziick mit k»rektl>ai-er Oowalt vor der ganzen Weit erbok. ln Deulscliiand gab es damals so etwas nook nielit, und deskalb mullie der Degrifk erst allmükliok bei uns eingofükrt werden. Der erste, der naekdrüekliek ank ikn kinwies, war lokann Oeoig Korster, der in Paris von dieser neuen Nackt der Oesckiekte nuts tivksts ergrikken wurde. „Wie es keinen douiseken Oomsingoist gibt", sclirieb er damals, »so gibt es ,,„cb keine dsutscbs ökkent- lieks Neinung. 8elkst dis Wörter sind uns noeb neu kremd, dall jedermann Krlüuterungon und Dekinüioi -„ kordert, indes kein Kngiünder den anderen millver.-i-O' wenn vom public spirit, kein Kiauzoso den andern, wen,, von opinion publigue dis Dede ist." Kr stellte dan» « seinen „parisiscben Omrissen" di, Kniwiekiung dieser !ü> sekeinung dar und sagte: „8io is, das Werkzeug der De volution und zugieiek ibrs 8ee>e." Der kür alles X u« rasck begsisierts Wieland sebwang siek l78V zu eu-c kürmlieken Oniersuedung des Degrikkes auk und sek, I „Ick vecstoks darunter sine Neinung, dis bei einem V„!ä kaupisäekiick unter den Klassen, dis, wenn sie in Ne<-i wirken, das Oedsrgewickt maebeu, naek und naek Wm/. I gskaüt iinvi dergestalt ukerkand genommen Kat, dall e n,» ikr allentkaibon begegnet: eine Neinung, dis siek u> ver merkt der meisten Köpfe bemüebügt und aued in Kall a, wo sie nielit laut zu werden wagt, dovb gleiek ei, em Dienßnstock, der in kurzem sekwarmen wird, siek dmeli sin dumpkes, immer starker werdendes Oemurmel an kündigt; da sie dann nur durek einen kleinen Lulall t.att bekommen dark, um mit Oewalt borvorzudreeben. i>, kurzer Leit dis grüllten Deicbs umzukeiiren und ganze,, Weltteilen eine neue Oestalt zu geben." Damit war auel, bei uns dis „ökkentlieke Neinung" als Nacbtkaktor orkanul. und durek dis Kniwiekiung der poiitiscl,en Preise in, IS. lakekundsrt Kat sie ibren Megsszug dundi dis KuUur- welt vollendet. /vc/i/rsr/s Spsz»»,,- 4b,0r«»dsa - -4.. 8c,,e,kef..,5««c ?, Kutttuck«. p,/z,«,cfn» 5l/ckoco/- ». Dekorakfonsii/cd« 4l//,/»kr»ake/,»fofta. S«/de» »ü, 7ücksr ond Dm
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