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Leipziger Sender Freitag, d«„ 9. Mai: 10 00 Uhr: Wiilscki<nts»cichr:chien 11-10 Uhr: Welierdienst und Wasserstangsmclouiigeu 12.00 Uhr: Schgllpwtten 12.07, Uhr: Zeit. Wetter. Presse. Burse 11.00 Uhr: Tos neue Brich. 10.00 Uhr: Dienst der Londsrou. 16 00 Uhr: Huris Präger. Wien: „Meuscheuökotioiuie". 16.00 17 00 Uhr: Bus deutsch» Opern. 18.00 Uhr: Prof. Tr. Zohanues Dietlecle. Leipzig: Esperanto. 18.20 Uhr: Englisch. Lelrtor BUrr-d Edwards, Leipzig. 18.10 Uhr: Wicischoflssragcn der Gegenrvart. 19.00 Uhr: Pros. Tr. Bernhard Fehr, Zürich: „Die englische Gegen vortsliteralur und Sie Kultursragen rrnserer Zeit". 19.00 Uhr: Konzert. 20.00 Uhr: Zu Schillers 120. Todestag. 21.10 Uhr: Aus der Violinliteratur. 22.00 Uhr: Zeit. Wetter. Presse. Sport. Anschließend bis 21.00 Uhr: Konzert. Leipziger Funlwrchester. gegen die Stimme» der Antragsteller und der Nationalsoziali sten ab ge lehnt. Schließlich wurde noch gegen die Stimmen der SPD. und der KPD. ein Antrag der Bürgersralrtion an genommen, der die Mißbilligung der Versammlung über die Stellungnahme des Rats wegen der Entfernring der kommuni stischen Propagandasäule auf dem Lindenauer Markt ausspricht. BerrinZerke Schulspeisung Leipzig, 8. Mai. Bei der Ausstellung des städtischen Haus haltplans hat sich die Notwendigkeit ergehen, die Ausgaben aller Zweige der Verwaltung stark herabzusetzen. Neben an deren werden von diesen Abstrichen die Speis ringen der Schulkinder betroffen. Aus Mangel an Mitteln hat hier das Jugendamt die Schulen veranlassen müssen, die Zahl der Kinder, denen bisher ein Frühstück gewährt werden konnte, auf den 6. Teil in alle» Schulen zurückzuführen. Soweit mög lich, soll versucht werden, daß wcnigstens die Kinder, di« aus gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Gründen besonders bedürf tig sind, in der Schule ein Frühstück und im Schulhort «in Mittagessen erhalten können. ) Die verunglückte Ataikäserjagd. Um Maikäser zu fangen, war ein ILjähriger Schüler aus Leipzig-Schöncfeld an der Thek- laer Straße aus eine Pappel geklettert. Plötzlich brach der Ast, auf dem der Zunge stand, und der Zunge stürzte in die Tiefe. Er zog sich einen komplizierten Schädelbruch zu und mußte ins Krankenhaus gebracht werden 1 Eine weitere Festnahme weg«» der Ostervorgänge. Wegen des dringenden Verdachtes, an den blutigen Osterereignissen auf dem Augustusplatz beteiligt gewesen zu sein, wurde am Dienstag aus Ersuchen der Leipziger Staatsanwaltschaft der Arbeiter Schöne in Magdeburg verhaftet. Schöne war als Truppführer der Magdeburger Zungkommunisten nach Leipzig gekommen. Er wird nach Leipzig übergesührt werden. ) Eine neu« Postkrastlinie. Zu der letzten Sitzung des Be zirksausschusses der Amtshauptmannschaft O schätz wurde mi-t- geteilt, daß die Oberposlöireklion Leipzig beabsichtigt, eine Post kraftlinie Oschatz—Stauchitz—Zahna—Ostrau—Obersteina—Zasch- ivitz einzurichten. Die Kosten der hierfür notwendigen Ausbesse rungen der Wegeverbindung Clanzschwitz—Stauchitz wurden aus nahmsweise auf die Bezirkskasse übernommen. Kur 6er I.su5i1r l. Flugsporttag in Bautzen. Am kommenden Sonntag hält die Sächsische Fliegerschule aus dem Flugplatz bei Stiebitz einen Flugtag ab, an dem Dr. Gullmann. Chefpilot Nothe und Flug lehrer Bader teilnehmen werden. Außerdem werden Ballonwetl- bcwerbe und Fallschirmabsprünge durchgeführt werden. l. Betriebseinschränkungen. Zufolge der ungünstigen Wirt schaftslage sollen am kommenden Sonnabend beim Osramwerk in Weißwasser 200 bis 200 Arbeiter zur Entlassung kom men. Auch in den Vereinigten Lausitzer Glaswerken sind kleinere Einschränkungen erfolgt. l. Verhängnisvoller Blitzschlag. Bei dem Gewitter am Mon- lagnachmittag wurde in Elstra die auf dem Felde beschäftigte Tochter des Landwirts und Stadtverordneten Druschke vom Roman aus dem heutigen China von Erich v. Salzmann IVA) Ooor/r bkiillor Vvrl»x ^tivlikosollseklLkt. ölUuck»«». (12. Fortsetzung.) Als sie aus dem Gefängnistor heraussprnngen, griff ihn einer der Russen am Arm. Der Schmuggler mochte sich wohl in der Dunkelheit geirrt und nach einer der Frauen gesucht haben. Tai hatte kein Wort gesagt und war nur immerzu gelaufen, denn er fürchtete, daß die Posten Alarmschüsse abgeben und die Ver folgung einsetzcn würde. Sie rutschten den Abhang zum Fluß hinunter und landeten in einer Lehmschlucht, in der man im Herbst Reisigbündel zur Verstärkung der Böschung bei Hochwasser aufgestapelt hatte. Dort saßen di« beiden wohl eine halbe Stunde mit schlagenden Pulsen, erschöpft, ängstlich horchend, ob sich irgendwie etwas regen würde. Doch nichts kam, es war wie ein Wunder, sie begriffen nicht, was vorgefallen war. Die Tatsache, daß sie wieder frei waren, überwältigte sie fast. Wo waren die andern. Der Russe merkte, daß er nicht eines der Weiber, sondern den Chinesen gefaßt hatte, und war halb verzweifelt. „Ich muß die andern finden", murmelte er ein über das andere Mal. Tai dachte, es ist viel besser, wir trennen uns, denn allein werde ich sehr viel besser durchkommen. Der Russe krabbelte den Hang wieder hinauf, guckte vorsichtig über den Rand und sah die Silhouette des „Weißen Turm" gegen den nächtlichen Himmel. Alles war dort ruhig, kein Licht, kein Rufen, nur ab und zu hörte man, wie sich die Posten auf den Ecktürmen die Füße in der Kälte ver traten, oder wie der Stahlschutz des Gewehrkolbens auf den gepflasterten Boden stieß. Der Russe verschwand im Dunkel. Tai sah ihn niemals wieder. Wo befand er sich, er wußte es nicht recht. Unweit von ihm waren Blockhäuser. Aus einem der kleinen Fenster schimmerte Licht. Er ging hin, Hunde bellten wütend, nichts regte sich im Haus. Seine Augen hatten sich mittler» Blitz getroffen und schwer verletzt. Eine zweite Tochter würbe betäubt, konnte sich aber schnell wieder erholen. Die Verletzte liegt in öer elterlichen Wohnung besinnungslos darnieder. — Wie gemeldet, wurden in Cölln zw«! wertvolle Kühe des Landwirts Mehnert vom Blitz erschlagen. Die hiesigen Landwirte i>aben nun mehr in einer Versammlung beschlossen, für den betroffenen Landwirt eine Sammlung zu veranstalten, an der sich auch die Nachbargemeinden beteiligen sollen. l. Waldbrand. Zm Grenzgebiete Großschönau entstand im Neuschönauer Busch ein Waldbronü. der durch Unvorsichtig keit von Spaziergängern zum Ausbruch gekommen war. Obwohl die Bevölkerung bald zur Hilfeleistung zur Stelle war. verbräun ten etwa 200 Fichten mittlerer Größe. Oiiemnitr, Lviclrsu, ?Isu«n Schlechte Arbettsmarkklage Das Arbeitsamt Chemnitz teilt mit: Di« zunehmende Arbeitslosigkeit ist nicht dazu angetan, den Glaube» an eine wesenlliche Besserung in nächster Zeit zu stärken. Ende Mürz waren 01700 Arbeitsuchend« gemeldet. Ende April 36 707. Die Außenberufe sind diesmal anscheinend nicht imstande, zu einer merklichen Entlastung des Arbeitsmarktes beizutragen. Zn der Metallindustrie ist die Lage nach wie vor unbefriedigend. Für die beschäftigungslosen Angestellten, deren Zahl im April um nahezu 700 gestiegen ist. sind die Aussichten recht gering. Das Stellenangebot ist schwach und berücksichtigt in der Haupt sache nur Aushilfen oder Provisionsreiseude. » Die Baumwollspinncrei-A.-K. Sachsenburg bei Franken berg hat die Zahlungen eingestellt und die Eröffnung des ge richtlichen Vergleichsverfahrens beantragt. Zum Vertrauens mann ist der Landtagsabgeordnete Dr. Frucht-Chemnitz bestellt worden. Zur Sanierung des Unternehmens wird weiter be absichtigt. das Aktienkapital von 700 000 Mark im Verhältnis von 10:1 zusammenzulegen und es dann wieder auf 000 000 Mark zu erhöhen. — Die Vigognespinnerci Hupfer u. C o. in Bock iv a. die über 100 Arbeiter beschäftigt, hat aus wirtschaft lichen Gründen die Stillegung des Betriebes beantragt. Es haben bereits Verhandlungen mit den zuständigen Behörden staltgcfunden. die zur Genehmigung der Betriebsstillegung führten. Doch sind noch keine Kündigungen erfolgt. Es Han delt sich nur um eine vorübergehende Maßnahme. Eine dau ernde Schließung des Betriebes kommt nicht in Frage. tz. Wasserschierling statt Petersilie. Durch Verwechslung von Petersilie mit dem giftigen Wasserschierling erkrankten in Chemnitz-Hilbersdorf eine dort wohnhafte Frau Bernhardt und ihre beiden Töchter sowie ein Untermieter namens Nagel und dessen zwölfjährige Tochter. Die fünf Per sonen wurden sofort dem Krankenhaus zugeführt. Ihr Zu stand ist zum Teil ernst. Die Angestellten in -en Belriebsratswahlen Erfolge der christlich-nationalen Eewerlschasten. Die diesjährigen Vetricbsratswahlergebnisse lassen allge mein eine gute Wahlbeteiligung erkennen, lieber die einzelnen Ergebnisse der Wahlen, besonders im Hinblick auf die Vertei lung der Arbeitersitze, ist wiederholt in der Oesfcntlichkeit be richtet worden. Nun liegt auch das erste Gesamtergeb nis der Betriebsratswahlen von den Angestellten für die Zeit bis zum 30. April d. I. vor. Der Deutschnatio nale Handln ngsgehilfen-Verband hat auch in diesem Jahre einheitlich und auf Grund genauer Unterlagen eine erste llebersicht zusammengestellt. In 2691 Betrieben wur den insgesamt 10 059 Angestelltcnratsmitglieder gewählt. Da von entfallen auf die christlich-nationalen Angestelltengewerk schaften allein 1089 Augcstellteuräte: von diesen wieder 3692 auf den DHV. Der Gewertschaftsbund der Angestellten (Hirsch- Dunckersche) mit seinen allgeschlossenen Kartellverbänden der Werkmeister und Techniker und andere erhielt dagegen nur 1368 Mitglieder. Auch die freigewerkschastlichen Angestellten gewerkschaften erreichten zusammen mit 2116 bei weitem noch nicht die Zahl, die der DHV. im Nahmen der christlich-natio nalen Angestelltengewerkschaften auf sich allein vereinigen könnt» Briefkasten C. Sch-, Dresden. Einen Auszug aus dem Vorlrag: „Wer den die Tote» iviedcrkammen" können Sie in der Verwaltungs stelle der Zosephiueustiftskirche, Große Plauensche Straße 16. zum Preise von'10 Pfg. erhallen. Zn diesem Auszug sind auch Bücher über dieses Thema angegeben. weile an die Dunkelheit gewöhnt. Er erkannte, daß er vor dem fest zugefrorenen Fluß stand. Da lagen zwei Dampfer. Das mußten die Sommerverkehrsboote nach Troifkosarsk sein. Dorthin mußte er gelangen, um an der Grenze den Anschluß an eine Karawane zu erreichen, oder Platz auf einem Auto zu bekommen. Dazu sei fast täglich Gelegenheit, hatten ihm die Russen in der sibirischen Bahn gesagt. Er ging aufs Eis, ging nach den Schiffen hinüber und guckte durch eines der erleuchteten Fenster oes kleinen Dampfers in einen Raum, in dem mau laut sprach. In der gefrorenen Scheibe war ein kleiner, kreisrunder Fleck, durch den er ganz gut sehe» und erkennen konnte, was drinnen vorging. Da saßen drei Männer und spielten Karten. Tai drückte das Ohr an die Scheibe und hörte ihre harten gutturalen Laute. Fraglos waren das Schantung- Ehiiiesen, die zum Dampfer gehörten, wahrscheinlich Heizer. Tai glitt über den niedrigen Bord aufs Deck, fand die Tür zum Mannschaftsraum und klingte sie auf. Es gab einen harten, quietschenden Ton, er stand in einem dunkeln Borraum. Bon drinnen schrie es auf russisch: „Wer ist da?" „Ein Chinese", gab Tai auf hochchinesisch zurück. „Wer ist da?" tönte es da auf chinesisch. „Eine Chinese, laßt mich herein!" „Bist du es, Wang?" „Rein, aber laßt mich doch herein!" Die Tür wurde entriegelt und öffnete sich. Aus dem niedrigen, im Vorderteil des Schiffes liegenden Raum quoll ihm heiße Luft, wie eine Dampfwolke entgegen. „Schnell, schnell," riefen die Chinesen, „man friert sich ja tot." Da saßen drei in schmutzige Schafspelze gekleidete chinesische Arbeiter um einen Handspann hohen Tisch her um. Sie hatten einen Samowar und tranken Tee auf russische Art. Sie spielten Karten. Alle drei hatten Pelz kappen mit Ohrenklappen und schwere russische Stiefel. Alle drei waren ungewaschen und furchtbar schmutzig, aber Tai erschien noch viel schmutziger. „Habt ihr euren Reis gegessen?" fragte Tai höflich. Der eine der Arbeiter fragte ebenso höflich zurück: „Darf ich um Eure» werten Namen bitten?" I Aus -er Zenlrumsparrei Zentrumsarbelt in Plauen. Der Landcsvorsitzeude der Zcntrumspartei Sachsens, Psuner L. Kirsch, sprach vor zahlreichen Parteifreunden am 1. Mai in Plauen über das Thema „Bon Müller bis Brüning". Er sühn« ungesähr folgendes aus: Der Drehpunkt oer deutsche» Politik jn den letzte» Wochen war der Pouugplan. Angenommen wurde der Plan von oen Parteien der Großen Koalition. Reichsgesetz wurde er durch Uulerschrift des Reichspräsidenten. Zn den letzte» Mo naten 1929 war die Lage der Reichssrnanzen geradezu katastro phal: Ende 1929 betrug das Defizit 1100 Millionen Mark. Wäre der Pouugplan nicht angenommen worden. Hütten wir 1200 Mill. Mark Reparalioneu nachzahlen müssen. Die Zenlrumspartei fasste in den kritischen Tagen den Beschluß: Wir stimmen dem Pouug- plan zu, wenn die anderen Parteien für Heilung des kraulir» Fiuauzkörpers eiutreten. Die Negierung Müller stolperte über 00 Millionen Mark: ein kleiner Betrag bei der großen Summe. Die Deulsche Volkspartei und die Sozialdemokratische Parle! konnten sich nicht einigen. Ta machte Brüning als Fraktionssüh. rer einen Vermiltlungsvorschlag. Dessen Annahme verweigerle die SPD., obwohl der Reichskanzler Müller mit dem Vorschlag einverstanden war: er mußte aus Drängen seiner eigenen Parle! zurücktrelen. Hindenburg rief Brüning zn sich und sagte ihm. er werde den Poungplan nicht unterschreiben, wenn dieser nur eine Mehrheit von geringer Bedeutung erhalte. Der Artikel 18 würde dann zur Anwendung kommen. Die Reichsregiernng trat zurück: das Zentrum holte, wie immer, die Kastanien aus dem Feuer. Als Hauptprogrammpunkte stellte Hindenburg auf: Der iwlüü- denden Landwirtsck;ast und dem deutschen Osten muß gehoben werden. Es gelang, binnen 18 Stunden die neue Negierung a»s die Beine zu stellen. Auf Brüning köimeu wir in jedem Falle große Hofsnungen setzen. Die Ausgaben der Regierung sind mm: Agrarhilfe und Sanierung der Reichsiingnzen. Das erforderl na. türlich neue Steuern. Die Steuergesetze waren übrigens schon von der Regierung Müller beraten worden. Brüning verband die Steuergesetze mit der Landivirtschailshilfe: damit war die Deutsch, nationale Volkspartei vor eine strikte Entscheidung gestellt. Tec Redner sprach über die Folge» der neuen Gesetze, über den Ter. min ihrer Auswirkung und brachte zum Schlüsse den Beweio. daß wir vom Welianschauungs- und Bolhswirtschaslsstandpwcklr aus die Zentrumspartei brauche». Lebhafter Beifall folgte dem interessanten einslündigeu Re> ferate. — Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden Beschlüße zur Fortsetzung der Zeutrumsarbeit in Plaue» gefaßt. Als ersten Vorsitzenden wählte man Oberinacnieur Liell, der mit beweg ten Worten das Amt annahm Dann wurde eine Wahlkaiuuüssim bestimmt, die Vorschläge für die Besetzung der übrigen Vorstand-:- ämter beraten soll. Pfarrer .Kurze dankte Herrn Piarrcr Kirsch für alle Mühen und wünschte der Ortsgruppe Segen zu ihrer Arbeit. Mit einem Schlußwort des Laudeovarsitzeuüeu sand gegen II Uhr die Sitzung ihr Ende. Möge sie van segensvallem Elulloß für die Weiterarbeit der Zcnlrumsgrupve sein! Neues vom Bücherkisch Peter Johann Beck x. S. I., Der Monat Mariä. Neu« bearbeitet von Bernhard van Acken S I. 19. Auslage^ Mit ' vier Tiesdruckbildern. Freiburg im Breisgau 1900, Herder. <Iu Leinwand 2.20 M.) — Kurze, packende Betrachtungen üürr das Lebe» der Gottesmutter. Die Gedanken sind kräftig und anregend, die Aiiwenduugen sind ungesucht und zeitgemäß, sas« alle Gebete sind von der Kirche mit Ablässen versehen. M - spixle aus dein Leben unserer großen Heilige» zur praktischen Nachahmung der Tugenden der hehren Gottesmutter. Da» Buch eignet sich nicht nur für den privaten Gebrauch, sondern paßt auch für die gemeinsame Maiandacht. Der Aoungplan. Inhalt und Wirkung gcnieinveistünoi.ch dargcstellt von Dr. Hans Gestrick). Neclams Universal Üi« bliaihel, Nr. 7061/02. «Geheftet 80 Pf., gebunden Mb. 1 AN - Das wichtigste politische Dokument für Deutschlands Zukunft lieg! hier in seinem wesentlichen Inhalt mit allen grimdlegen- den Einzelheiten vor. Der ursprüngliche Pariser VoungpKm wird ebenso spstcmalisch und erschöpfend behandelt wie d-n Haager Gesetzworlr und die damit verbundenen Abkomme» Alle entscheidenden Stellen sind im Wortlaut wiedergegebe», das minder Wichtige ist übersichtlich zusaminengedrängl. öü>« ausführliche kritische und sachliche Würdigung aus der Jede« Dr. Haus Gestricks, eines der besten Wirtschastskenner, schließt sich au. Durck/die gemeinverständliche Behandlungsweise mi die klare Gliederung wird das kauiplizierte Dokument iür jeden faßlich. „Ich heiße Tai, ich heiße Tai Fu scheu." „Ich heiße Lo", gab der Chinese zurück, „welches ist Ihre Geburtsprovinz?" „Ich bin ein Mann aus Hunan, meine niedrige Hütte stand in Tfchangscha", sagte Tai, die üblichen Höslichkeits- formeln gebrauchend. „Und welches Geschäft haben Sie hier?" fragte Lo. „Kein Geschäft." „Nun, was machen Sie hier so spät in der Nacht?" Tai gab keine Antwort. Schließlich jagte er: „Darf ich mich setzen? Meine Füße tun weh." „Bitte setzen Sie sich, bitte nehmen Sie Tee." Der eine Chinese goß den Tee-E;trakt aus einer klei nen Kanne in ein Glas, steckte einen blechernen Lössel hinein und ließ aus dem Samowar heißes Wasser daz»- laufen. Der Dampf stieg Tai wohlig in die Nase. Man schob ihm einen Teller mit Zuckerstückchen hin. Er nahm auf russische Art eines zwischen die Zähne und schlürfte den heißen Tee. Gespannt und mißtrauisch sahen ihn die drei an. Was wollte der Mann hier, wie kam er hierher. Er war kein Schantungmann, er war nicht aus der Man dschurei, das hörte inan gleich am Dialekt. Fraglos war er ans besserer Familie. Eine Weile herrschte Stillschweigen in dem niedrigen Raum. Tai überlegte, was mache ich nur. die Schantung- leute werden mich sicher weiter ausfragen. Sie gehören doch zum Negierungsdampfer. Dann fragte er: „Was macht ihr hier, seid ihr vom Dampfer?" „In, wir sind die Winterwache, der da ist aus der Maschine und der da ist der Koch. Ich bin Tischler und Wachmann." „Sind keine Russen hier?" „Stein," meinte Lo. „die sind heute im Zentralhoiel, dort wird gesoffen, gefressen und getanzt."— Wo wollen Eie nun hin?" „Ich will nach Urga." „Aber warum kommen Sie in der Nacht a»f de« Dampfer, wo kommen Sie denn her?" „Ich bin mit der Eisenbahn gekommen." „Bon Irkutsk oder von Tschita?" „Ich komme aus Europa." lFortsetznng folgt.)