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Nummer 1«? — 23. Jahrgang krlLe»» kma! w»ch». »>il illuslr.Giattsbkilnqen .Heimal und „nd der Kinderd-IIage .Frohmut", sowie den rertbetlagen x, xenno-Blatt". .Unierhaltung und Wissen". .Die Well der iierzi sicher Ratgeber". .Da» gute Buch" .Filmrund« !»a»^ Monatlicher BezugSvretS S Mt. «Inschl. Beslellgeld. tiuzklmmimer Iv 4 Sonnabend- u. Somrtagnummer itt» Hauptlchkistielter- L».«. r«»e,«,r. Drebden. ÄülWM Freilag, -en 3. Mai 1833 ÄerlagSor«, Dresden «nzeiaeuprell«, Die igesvalleire Petttzcile »<» Z.FamiUen- an,eigen u.Ltelleuge'uche »«»z. Die Petirrellamezcile. 8»mm breit. I Für Anzeige» außerhalb de- Verbreriuug'geblciel 4<» z dtePetttreNamezeii« Brleigeb.nuz. Im Fall« höherer Gewalt -ritscht sedc Bervsiicktung aus Lieferung >owi, rrfltllung v. Anzeigen.Aultrüge» «. LeiNuna n. Schadenersatz« Geschüstlicher TeU. Franz Bungaru. Dresden. volrsseimns Gefchitst-ftell«, Drnllu.Verla« - Kermmita. A.-G. lürBerlag undDnickeret.FtltaleDreSdeu.Drerden-A. t. Polterslratzel?. FernrufSIlllL Postschelktonto Dresden eroz. Bankronlo «tadtbane Dresden Nr. «>?>,> Für christliche Pvltktk und Kullur Medaktion der Sächsischen 'Volke zeitung Dresden-Wtstadi 1. Polierstratze N. Fernrus IMN und rlülL Deutschland und Südamerika Für Argentinien» Brasilien und Chile wir- Deutschland Botschafter ernennen Berlin, N. Mai. Das Revirement iin deutschen diplomatischen Korps wird sich nicht ans die Neubesetzung der Botschafter-Posten in Lon go» und Nom sowie der Gesandtschast in Oslo beschränken: vielmehr werden noch, wie die Vosfische Zeitung berichtet, drei »e»e Botschafter ernannt werden, und zwar i» de,, südamcrikn- uijche,, sogenannten ABC-Staate,,: Argentinien, Brasilia,, und trlple. Im Etat für 1930 ist die Umwandlung oer gegenwärtige» Gesandtschaften in Buenos Aires. Rio de Janeiro und Santiago in Botschaften wieder beantragt. Im »origen Jahre hat der :!icichstog die Umwandlung mit Rücksicht auf die Mehrkosten akgclchnt. diesmal ist die Bewilligung zu erwarten. Zur Begründung seiner Forderung führt das Aus- wänige Amt u. a. aus: ,.Die Erhebung der deutschen diplomm uschen Vertretungen in Buenos Aires. Rio de Janeiro unb San tiago zu Botsctiaften hat sich politisch als dringend notwendig «miesen. Alle Großmächte sind in Argentinien und Brasilien -bereits durch Botschafter vertreten. Auch in Chile richten Frank reich und England nunmehr Botschaften ein, so das; auch iu ^aniiago alsdann »lle Großmächte durch Botschafter vertreten Die drei in Betracht kommenden Negierungen haben wie derholt den Auteag gestellt, auf der Grundlage der Gegenseitig st ihre Gesandtschaften zu Botschaften zu erheben, so daß die Umwandlung der deutschen Gesandtschaften ohne erheblichen po litischen Schaden nicht länger hinausgeschoben werde» kann. Ab ziehen davon kommt die Umwandlung der drei Gesandlschasten in Botschaften aber auch eine sehr aktuelle Bedeutung zu: r. ltschland stehl mit den genannten Slaalen vor wichtigen Ber- hmdiungen, deren Ausgang maßgeblich beeinfluß! werden i w»1e. wenn unsere Vertreter dos Recht des persönlichen Vor trags beim Präsidenten, der eine Prärogative der Botschafter ist, «Hallen würden." Grundsätzliche Einigung über die Osthilfe Berlin. 8. Mai. Das Ncichskabinett setzte gestern nachmittag unter Sem Vorsitz des Reichskanzlers Dr. Brüning und in Anwesenheit des Rcichsbankpräsiüenten Dr. Luther die Erörterung über das O st h i l se g e s e tz fort. Die Beratungen führten zu einer grunds ä tz lichen Einigung, ans Grund deren die endgültigen Gesetzent würfe von den Ressorts unter Führung des Reich-'-müiistcri- ums des Innern i» de» nächsten Tagen vorgelegt werden sollen. Das Reiche-Kabinett wird alsdann am nächste,, Mitt woch über die endgültige Gestalt»»» des Gesamtprogramms Beschluß fassen. Heule findet beim Reichskanzler eine Besprechung der F ra k t i o u s s ii h r e r über die Behandlung des Haus halts statt. Es besteht die Möglichkeit, daß eine Verbindung des Sosort-Progcamms für die Lsihilsc mit der Beratung des Haushalts vorgcnommen wird. Die Deuischnalionalen in Preutzen Berlin, 8. Mai. Die d c u 1 s eb >1 a t i o n a t e Fraktion im Preußi schen Landtag hat gestern gegen den von der Wirltchaste-- partei gestellten Auslösungsainrag gestimmt. Die Fraktion hat sich dabei, wie halbosfiziell mitgeteilt wird, von der Er wägung leiten lassen, daß ein Wahlkampf im gegenwärtige» Zeitpunkt nicht uni preußische, sondern um Reichsangelegen- heiten geführt werden würde. Das halte die Frakiion „ich: für nngezeigt. Angesichts dieser Stellungnahme verliert die Ankün digung an Bedeutung, daß die Deutschnationaleu heute im Preußischen Landtag einen scharfen Bar stoß gegen die Regierung Braun unternehmen würden. Dieser „Vor stoß" ist wohl als Rückzugsgefecht zu werten und ohne jede prakbifche Bedeutung. Die Bedingungen -er Anleihe Einigung zwischen -er Zahlungsbank un- -er Bankier-Konferenz Paris, 8. Mai. Die in Paris tagenden Vertreter der BIZ. sowie der Schatzämter der Gläubigerstaaten und des deutsche» Finanzmini steriums haben die Beschlüsse der Bankierkonserenz am Mitt woch angenommen. Die ?) o u » g o b l i g a t i o » e „ werde,, demnach z», vom Hundert verzinst und vermutlich zu L u. H. unter Pari, d. h. zu 98 o. H., ausgelegt. Die An- bihefiüeke, denen die Halbsahreszinsscheine angesügt sind, sollen iw Lause von 3 5 Jahren getilgt werden. Tie Verteilung unter den a» der Zeichnung beleiligte» M.ichien wird in oer bereits bekannten Weise ersoigm. Die TIZ soll für ihre bankmäßige Bermitliungslätigkeit, die sie im Äuü.aae der einzelnen Regierungen ansübß eine Vergütung von - nein Zehntel vom Hundert erhalten. Alan nimmt an. daß die VIZ. ihre Tätigkeit bereits am tö. Mai ausnehmen wird. „Petit Parisien" bestätigt, daß die Reparationskommiss«»,, au, 31. Mai I» bezug auf iifte Tätigkeit gegenüber Deutschland ihr trudc erreicht. Die Unlerre-ung Brian-—Ken-erson Paris, 8. Mai. Das „Journal" schreibt zu der Unterredung, die Außen minister Briaud am morgigen Freitag mit dem englische» Staatssekretär iizi Foreign, Office, Heuderson, haben wird: Seien nicht das ernsteste Elemeni der Unsicherheit bei allen Problemen die fortdauernden f ea n z ö s i s ch - i t a l te il i sehen Mißverständnisse? Nirgends habe das neue italienische Flvttenbnuprvgramm sv viel Unbehagen aus- gelöst. wie in französischen Regierunge-Kreise». I» Paris brauchten die Engländer wirklich keine Ratschläge zur Vor sicht zu geben, daraus werde Briaud Heuderson aufmerksam mache». Er müsse das um so mehr tun, als die englischen Zeitungen nur allzu sehr geneigt seien. Frankreich zu tadeln, weil cs die italienische Forderung aus FloUenpariiät zuriiek- wcise. Briand werde aufs neue daraus Hinweisen, daß die erste Bedingung für eine Verständigung darin liege, aus die sem circulus oitiosus herauszukomme». Der neue Kurs in Mexiko Wiesbaden, 8. Mai. Wen» auch der Plan für die endgültige R ä u inungde r dritten Zone — die bekanntlich bis zum 30. Juni beendet sein mutz — zur Stunde noch nicht vorticgt, so werden die An zeichen der bevorstehenden Räumung doch immer deutlicher be merkbar. Zum größten Teil besatzungsfrci sind jetzt die Orte Aad Kreuznach, Kirn, Sobernheiin, Birkenfeld. Oberstein, Iden und Türkismühle. Jedoch sind noch zurückgeblieben in Bad Kreuznach elf Gendarmen, fünf Beamte der Surcb'-, ein Bahn- hasskoinmandant und ein Telegraphist, in Kirn vier Gendarmen, in Sobernheiin ein Telegraphist, in Birkensclü vier Geicharme», m Oberstem vier Gendarmen und ein Telegraphist und in Tiir- iu-miihlc fürs Armeeangehörige, die als Bahnhosswache verwen de: werden. Der sowjctrussische Geschäftsträger Jakob Friedman,, der seit dem Abbruch »er diplomatischen Beziehungen zwischen Mexiko und Sowjetrußland hier amtierte, wurde wegen kom. munistischer Umtriebe festgenommrn. Er wird unveriilali» außer Landes gebracht werden. * Der frühere Botschafter Thur,na» hat den Ehrenvar. sitz der K a r l - Sch u rz - S t i s t u n g übernommen. De», Vorstande der Stiftung gehören eine Reihe Amerikaner oeuischer Abstammung sowie auch der frühere Botschafter Houghton an. Für die Stiftung ist bisher eine halbe Million Dollar aufge bracht morde». * Der Fall des Dampfers „Falke", der aus dem kürzlich beendeten Menschenraub-Prozeß bekannt ist. mied am 20. Juni vor dem Hamburger Seeumt verhandelt werden. Oslniarkenhilfe und Erhöhung der Reichsbahn-Taris«. Hm Folgenden geben wir eine Zuschrift aus ostdeutsche« Wirtschasskreisen wieder, die sich mit der Wirkung de Tariferhöhungspläne der Reichsbahnau die Konkurrenzfähigkeit der ostdeut,ches Wirtschaft befaßt. Obwohl wir der Ansicht sind, dag sich eine Erhöhung der Eisenbahntarife zur Entlastung der Ve^ triebsrechnung der Reichsbahn kaum noch wird »er« meiden lassen, übergeben wir diesen Aufsatz de« Oesfentlichkeit, um die verantwortlichen Stellen zu veran>f lagen, Maßnahmen zu prüfen und vorzunehmen, die di« Benachteiligung des deutschen Ostens durch ein« Tariferhöhung wieder ausgleiche» können. (Die Red.) Die Verluste, die Deutschland infolge des unglüctlichet' Kriegsausganges an Land und Volk erlitten hat, habet weit schwerer als andere Gebietsteile den Oste n betroffen Ganze Provinzen mit hochentwickelter Landwirtschaft unt leistungsfähiger Industrie sind an das Ausland abgetreter worden, Bodenschätze von unermeßlichem Wert »nd de, größte Teil der zn ihrer Gewinnung und Verarbeitung vor deutschem Geist und Kapital aufgebaulen Werke sowie übet 4ßl Millionen Menschen sind dem Reich verlorengegange»» Diese Verluste waren für das wirtschaftliche Leben det deutschen Ostens von einschneidender Veden' t n n g. Infolge hochproteklionistischer Zollpolitik des nacl wirtschaftlicher Autarkie strebenden polnischen Staat« gingen die abgetretenen Gebiete trotz ihrer engen VerH flechtnng mit der deutschen Wirtschaft als Abnehmer vo« Agrar- und Industrieer,Zeugnissen so gut wie ganz o er; lvren, so daß neuer'Absatz ans entfernteren dcutschei« Märkten gesucht werden mußte. Die M a r k t f e r n e, unf ter der 5ic Wirtschaft des Ostens von jeher zu leiden ge habt hat, vergrößerte sich. Wettbewerbs- und Absatzfähi keit ginge» entsprechend zurück. Die über die Wirtscha des zerstückelten Ostens hereingebrochene No> nahm iiiune größere Ausmaße an und drohte die Lebenslähi t e i t d e r O st p r o v i n z e n z u vernichten. c In seinein Brief an den Reichskanzler vom 18. Märi 1M> forderte der Herr Reichspräsident von der Reichs regierung die beschleunigte Aufstellung eines Oitpros gramms, um „die Gesundung der Landwirtschaft nrr die Wicderanfrick »ng des zusammenbrechenden Ostens' herbeizuführen. In dem von der Regierung alsbald auf; gestellten H i l f s p r o g r a m in wurde für die Durch; führung von Kredithilfe. Neusiedlungen, Frachlerstattung Erweiterung des Verkehrsnetzes sowie Maßnahmen soziales gesundheitlicher und kultnreller Art ein Betrag von 330 Millionen Mark für die nächsten 10 Jahre vorgesehen. DaÜ es um nichts weniger als um „die nationale und volk^ politische Rettung des deutschen Ostens" gebt, hat a»H Reichskanzler Dr. Brüning in seiner Regierungs erklärung vom 1. April deutlich zum Ausdruck gebracht. Dis Berkündung der Ostmarkenhilfe hat in den weitesten Krei, scn die Hoffnung geweckt, daß dem Zerfall des Ostens Ein halt geboten und ihm die Lebensfähigkeit zurückgegeben wird. In diese Hoffnung mischte sich alsbald eine schwere Sorge: die Reichsbahn kündigte eine Tarif erhöhung zur Erzielung von rund 200 Millionen Mar- Mehreinnahmen an. Die Durchführung dieser Maßnahme würde die Hilfe durch das Ostprogramm zu einem großey Teil zmiichie machen, denn gerade die von den wichtigsten Bezugs- und Verbranchszeniren weit entfernt gelegene Ostz mark würde durch eine allgemeine Tariferhöhung eine be sonders starke Schädigung ihrer Wirtschaftskraft erfahren. Es haben daher die T a r i s e r h ö h u n g s a l> s i ch - tendcr Reichsbahn im gesamt e n O st e n stärkste Beunruhigung hervorge r n f e ». Wenn das Hiljswerk des Regierungsprogramms die erwarteten Erfolge zeiliqeii soll, so muß jegliche Neubelajlung von der mit Abgaben aller Art überlasteten östlichen Wirtschaft fernaehalten und ein systematischer Abbau der bestehenden La n dnrchge» führt werden. Daß^eine prozentuale Erhöhung der Reichs« b a h n - T a r i s e d e n O ste n weit stärker als anderst deutsche Gebietsteile belasten würde, kan» keinem Zwei fel unterliegen. Ostpreußen ist vom Reich abgeschniirL und befindet sich in der denkbar ungünstigsteil verkehrs- geographischen Lage. Die Entfernung bis zu den Ver» brauchszentren ist durch den Verlust der nahegelegenstz! Absatzgebiete erheblich gestiegen. Ebenso wie beim Versand' sind bei dem Empfang der Güter überwiegend große Ent« fernungen zu überwinden. So werden die' für die ostpre«. ßische Wirtschaft besonders wichtigen Düngemittel zur Hauptsache aus der Provinz Sachse». Thüringen, Hessen- Nassau, Oberschlesien, dem Nubrgebiei. Elsaß-Lothringen und Luxemburg, also durchweg ans weite Entfernungen bezogen. Die weitere Verteuerung dieser Bezüge würde die Landwirlschait in erhöhtem li,»fange z„in Uebergana zur erlensiven Wirtschaft zwingen. Kalk und Kalkstein«