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Sächsische Volkszeitung : 17.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193005175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300517
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300517
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-17
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.05.1930
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v^ch weiinhin Irene Bundesgenossen des Hygiene-Museums sein Mach ihm sprachen nach Sanitalsral Dr Findeisen als Ver treter Ser iächmcheu Aerztekammern. Frau Ministerialrat Dr. Gertrud B ä u .11 c i sür den Bund Deuticher Frauenvereine, der Präsident des Reich'-nerbandes Deuticher Laudesversicherungson- statte». Gchcuinai Tr Schröder, der Präsident der Neichs- vcrsichcrungsanila.I !ür ?lugcste!lte. Gehcimral Dr. v. Holz- Hausen. und Richard Nürnberg sür den Hauplverbauü Deutscher Krankc>ikassen Den Gruß des Präsidiums der Fnternationalen Hygienc- Jlusstctl.ing überbrachte Ttadkrat Dr Krüger, der besonders die innige Verbindung zwischen Museum und Ausstellung be tonte. Beide 'eien cntivrosscn aus Karl Lingncrs Geist und arbei teten in seinem Sinne am Gedanken der Volksgesundheit und hugicnilchen Volksbclehrung. Sein Dank galt insbesondere Ober bürgermeister Dr. Bücher und Negicrungsrat a D. Dr. Seiring. — Dem Menschen Karl August Lingncr widmete herzliche Worte der Freundschaft über das Grab hinaus Prof. Julius Ferdinand Walls, der zugleich das Gelöbnis ablegte, dag die Freunde und Nachfolger dic'es großen Volksfreundes nicht Nachlassen würden, sein Werk weiter zu fördern. Fn Erwiderung auf die zahlreichen Ansprachen fahle Ober bürgermeister Dr. Bücher als Vorsitzender des Deutschen Hygienc- Mnscnms noch einmal den Dank an alle Mitarbeiter und Förderer des Deutschen Hygiene-Museums zusammen. Ein besonderes Wort des Dankes fand er für die langjährige Assistentin am Hygiene- Museum. Frl. Schöne, die seit nunmehr 33 Fahren in Dresden im Dienste der Hygiene steht, und von Anfang an an ollen Plänen und Daten tcilgenommen hat. Oberbürgermeister Dr. Vlüher überreichte der verdienten Dcteranin im Dienste der Hygiene einen goldenen Ring. — Nach einer kurzen Tcepause hielt Direktor Dr. Vogel einen Fcslvortrag über das Thema ..Entwickelungslinicn der hy gienischen Volksbelehrung". Er gab einen Ucberblick über die Bemühungen, die in dieser Richtung seit Erfindung der Buch druckerkunst unternommen worden sind. Den Höhepunkt hätten diese Auseinandersetzungen in der frühen Aujklärungszeit, also etwa in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, erreicht Damals sei allerdings die Med'zin sehr stark betont worden, was durch den besonders auf dem Lande herrschenden Aerztemangel bedingt worden sei. — Fn den letzten drei Fahrzehnten des 18. Jahrhun derts, einer kulturell reichen Zeit, habe man sich sehr grundsätz lich mit der Theorie der hygienischen Volksbelehrung Lesclzüftigt. Fohann Peter Frank sei es gewesen, der zum ersten Male eine Synthese der medizinischen Kenntnisse einschließlich der sogenann ten Seite der Hygiene versucht habe, und zwar in seinem Lebens- werk: System einer Art erlebte damals zum Teil Rekordauflagen, bis diese Entwicklung mit dem Zusammenbruch Preußens 1806 »inen Abschluß sand. Erst Ende des 1l>. Fahrhunderts seien die abgerissenen Fäden wieder angeknüpft worden. D>e große Welle der Lebcnsrcform sWandervogcltum m'w.) habe auch die Medizin ergriffen und umgekehrt auch das Volk wieder die Medizin aus genommen. Fn diesem Zusammenhänge würdigte der Redner das Werk des ...Hygiene-Philosophen" Eduard Reich — Ter Vortrag wurde mit großem Beifall ausgenommen. Mit Dankcsworten des Geheimrats Prof. Dr. Sudhoff sand die Festsitzung ihren Abschluß. » Am Abend waren die aus Anlaß der Eröffnung des Hygiene- Museums in Dresden weilenden Männer der Wissenschaft und Wirtschaft Gäste der sächsischen Regierung im Rahmen eines ge selligen Bierabends aus dem Belvedere. Der Wechsel Im Wirtschastsministerium. Am Donnerstag vormittag begrüßte der ncucrnanntc Finanz- und Wirtschafts- Minister, Geheimer Rat Dr. Hcdrich. die Beamten des Wirt- schoftsministeriums. Aus seiner dreißigjährigen Tätigkeit !m Finanzministerium je! ec ihnen kein Fremder mehr. Er hosse, daß s!« ihm das gleiche Vertrauen cntgegenbringen würden, das sie auch dem bisherigen Minister entgegengebracht hätten. Fm Namen der Beamtcnscliaft dankte Ministerialdirektor Ge heimer Rat Tr. Klien und gnb die Versicherung ab, daß jeder Beamte seiner Pillchl rückhaltlos genügen ivcrde. Plärrer «eumennr ««»mittel bevkbr« bei rsblreicksuKrsolebeitva. / 180008 l>»llll»elneib«n. / O»> Pfarrer Hemvorui-llud» (272 8., I50>bb.)erkSltse6«r, 6er «icd auf6ie- «e» Inierat beruft, vüllix- um«>n»tuu6 portofrei 6urcb Du6v1^Heurn»nn L6»., klürnber^ 8 18 ^ Die Pfarrer Ileuruauu-Ileilruittel erbaltvo 8>» in allen Hpottieken Vredens bestimmt kngel-Kpotkeke, knnenslr. 14 Der Kaufmann von Venedig lNeueinstudicrung im Staatlichen Schauspielhaus.) Von den großen Lustspielen Shakespeares wird immer wieder dem Kausmonn von Venedig die größte Teilnahme und das höhere Kunslinlcresse .zufallen. weil er etwas Aehnlichcs darstellt als das, war wir heute mit „Komödie" zu bezeichnen pflegen, Fmmcr noch werden Aussätze uud Bücher über' den Kaufmann geschrieben, die sich zumeist mit der Person des Fudc» Shylock belasten. Shylock will aufgrund eines Schuld- ickcins dem Antonio ein Piuud Fleisch aus dem Leibe schneiden, der Spruch gehl dahin, daß er wohl Anspruch aus das Fleisch, webt aber zugleich ans Blut habe. Tie einen erblicken in dem Juden den Unhold des Stücks, der in Shakespeares Planier gefoppt wird und icine Züchtigung verdient, die anderen sehen in ihm eine erschütternde Gestalt, die Shakespeare gegen den Aittisemilismus seiner Tage gezeichnet habe. Dieser Antise mitismus war allerdings stets Einzeliall. Er trat nur daun zu. tage, wenn ein Fudc irgend eines Verbrechens bezichtigt wurde. Für den einen mußten dann die anderen mitleiden. Der Kauf mann von Venedig ist nun im 'Anschluß au den bcrühntten Pro zeß gegen den Fnden Lassez Marone, den Leibarzt der Königin Elisabeth, entstanden, der sich einer Verschwörung gegen das Leben dieser Herrscherin schuldig gemacht haben sollte und des halb in einem höchst merkwürdigen Gerichtsversahren und wahrscheinlich ungerecht zum Tode verurteilt wurde. Es könnte also immer! in sein, daß eine gewisse Absicht bei Shakespeare vorlag. Andererseits wissen wir aber auch, daß lange vor diesem Prozeß in England ein Stück Morlowcs „Der Fude von Motto" gespielt worden ist. ebenso, daß ein zweites, verloren, gvgnngenes Fudenstiick dem Dichter als Vorbild gedient haben .muß. Uud daun darf nicht übersetze» werden, daß das Motiv des Pfundes Fleisch und des Schuldscheins immerhin eine unter geordnete Rolle spielt. Noch andere Platine, wahrscheinlich aus dem Ranellcnsäiatz des italienischen Ouatracenlo, finden dichte rische Verwertung in denn Stück, so besonders die wundervolle Szene mit den drei Kästchen. Das alles erscheint aber der Betrachtung des Theater besuchers kaum weit zu sein, denn der wirs — mit Recht! — Für eine gesunde Schuljugend Sachsens Schullandheime Sachsen. Deutschlands dichlost bevölkertes Land, in dem auf jede» Quadratkilometer durchschnittlich 330 Einwohner gegenüber ll',3 Einwohnern auf den Quadratkilometer im Reiche kommen, hat mit besonderer Aufmerksamkeit die gesundheitliche Entwick lung seiner Bevölkerung zu überwachen Die Gefahren der Indu strialisierung und der Großstadt drohen die Bevölkerung gesund heitlich zu zerrütten. Mit der körperlichen Gesundheit hängt aber eng das geistige und seelische Wohlbefinden zusammen. Angesichts der Notlage unserer Tage hat die Schule, die bisher ihr Hauptaugenmerk auf die u n te r ri ch I l i che Aus bildung der Fugend legte, ihre Aufgabe erweitert und ist stärker als bisher der Fugend Helferin in gesundheitlicher und erzie herischer Hinsicht geworden. Das Schullandheim führt die Fugend sowohl ln der Schulzeit in geschlossenen Klassen als auch in den Ferien hinaus aus den Großstädten tn die Heime. Tie Eltern und Lehrer habe» in gemeinsamer Arbeit und unter gro ßen Opfer» Mittel aufgebracht, mit denen draußen am Walde oder im Gebirge Anwesen erworben werden konnten, die sich zu einfachen, aber zweckmäßigen Heimen umgestalten ließen. Hier weilen die Kinder mit ihren Lehrern eine oder mehrere Wochen, um sich körperlich zu kräftigen, um aber auch Unterricht zu lzaben und durch gemeinsames Leben sich innerlich näher zu bringen. Ge sund und geist-g aufnahmefähig und innerlich ein Stück gereifter kehre» die Kinder Zur Stadt zurück. Fn Sachsen haben sich in den letzten zehn Fahren 37 solcher Landheime gebildet, die über 1650 Betten verfügen: 27 davon gehören den höhere» Schulen. 10 den Volks- und Berufsschulen. Außerdem benützen ungefähr 30 Schulen aller Art fremde Heime oder Fugendherbergen. Fst dies auch nur ein Anfang, so ist cs sicker ein erfolgversprechender, zumal da im ganzen Reiche die Zahl der Schullandheime auf 250 mit 18 000 Betten gestiegen ist. Der katholischen Fugend steht das Schullandheim in Hellerau zur Verfügung. Es ist zu wünschen, daß Veraniwortlichkeitsgefühl und Opfcrwille sür ein gesundes Volk und besonders für eine ge sunde Fugend sich weiter regen, damit die begonnene Entwicklung zum Nutzen unseres Volkes sich fortsetzt. * Jährlich ertrinken in Deutschland mehrere tausend Menschen, darunter eine große Zahl von Kindern in höherem Alter und Fu gendliche. Sie wollten meist baden, gerieten in tiefe Stellen und ertranken, weil sie nicht schwimmen kannten. Die Volksschule, durch deren Oberklasscn noch immer 9l> Prozent aller Kinder lau sen, sucht mit de» Leibesübungen treibenden Verbänden Abhilfe zu schaffen. Sie hat in ihren Stundenplan Schwimm unter- richt ausgenommen und läßt an vielen Qrten kein Kind aus der Schule, das nicht am Schwimmunterricht teilgenommen hat. Fn Dresden ist seit 1921 der Schwimmunterricht für alle Kinder ver bindlich. Ter Schwimmunterricht hat als Trockenschw ! mmen in den Turnhallen und Schulhösen bereits begonnen. Bald wer- den die Wa s se r s ch w i m m st u nde n ansangen. Aus nahelie genden Gründen müssen dazu die öffentlichen Schwimmbäder und Badezeiten benutzt werden. Nicht immer sind die Badegäste er freut, wenn eine Schwimmklassc im Bade er-schcint. Die Kinder sind beim Schwimmen aufgezogener als in anderen Unterrichtt- stunden Das Wasser reizt zu allerlei Neckereien, und das P nt- schern llbcrtönt leicht die gewöhnliche Stimme. Die Mädchen tra gen dazu Badehaubcn und suchen sich durch lauteres Reden als sie es sonst pflegen, zu verständigen. Der Schwimmlehrer ist aus pädagogischen Gründen bereit, die etwas ungebundenere Ordnung hinzunehmen. Er freut sich, wenn die Kinder auk diese Weise die Wasserangst und Wasserscheu überwinden und sich im Spiel an da, Wasser gewöhnen und mit ihm vertraut werden. Die Nicht- beteiligten sind leicht anderer Meinung und geneigt, sie dem Lehrer und den Kindern gegenüber zum Ausdruck zu bringen. Eie erschweren dadurch das Amt des Schwimmlehrers sehr, der unter den Augen der Oeffentltchkeit und in einer sür Kinder außer gewöhnlichen Umgebung, die zu anderem Verhalte» verleitet, unterrichten muh. Sie vergessen auch, daß sich Erwachsene in Bcreinsverbändcn kaum anders geben. Vielleicht vermögen diel« Zeilen bei der Oeffentlichkeit etwas mehr Verständnis und Anteil nahme für den Schulschwimmunterricht zu erwecken. vd«drn und Umgebung Das neue Gesicht -er Wormser Straße Die städtischen Wohnungsneubauten. Zwischen Alemannen- und Spcnerstraße hat das städtisä)« Hochbauamt eine aus zivei Teilen bestehende Häusergruppe er richtet. Der erste bereits im Fahre 1928 sertiggestcllle östliche Teil an der Alcinannenstraße wurde von den städtischen Wasser werken als Be r e i t s ch a f t sh a u s gebaut, der andere Teil bildet eine in sich geschlossene Wohnhausgruppe. Die Bereit- schastsan läge besteht aus einem an der Wormser Straße gelegenen Dordergcbäude. sowie einem zweigeschossigen Hof- gcbaude. welches die für den Bereitscl^rstsdienst selbst erforder lichen Räume cmhält. Das Wohngebäude enthält 30 Dienst wohnungen. von denen 19 drei Zimmer, Küche und Bad, 11 zwei Zimmer. Küche und Bad haben. Fm Hofgebäude befinden sich außerdem 9 Autogaragen. — Tie anschließende städtische Wohnhausgruppe enthält 08 Wohnungen, und zwar 15 Wohnungen bestehend ans 2 Zimmern. Küct-e und Bad. -15 Wohnungen bestehend aus 3 Zimmern. Küche und Bad und 8 Wohnungen bestehend aus 4 Zimmern, Küche und Bad. Alle Wohnungen haben Balkons, die Wohnflächen bewegen sich zwischen 50 und 89 Quadratmeter je Wohnung. Der Preis für eine 4-Zimmer-Wohnnng hat man auf 900 Mark angesetzt: an gesichts der allgemeinen schlechten Wirtschaftslage ist das nicht gerade ermutigend. Fm 6. und 7. Stockwerk dieses Gebäude teiles liegen Maler-Ateliers, zwei kleine im 6.. ein großes im 7. Slockiverk. Das Atelier im obersten Geschoß ist mit einem Dachgarten verbunden, weicher sür Freilichtmalerei Verwendung sindcii soll. Di« architektonische Gestaltung der äußerlich zu einer Ein heit gefügten Häusergeuppe» erfolgte in den schlichtesten For men. Für die Schauseiten an der Straße wurde ein glatter rot brauner Edelputz verivandt, während die nach dem Hofe ge legenen S6>«ilseiten in einfachem Kalkputz hcrgestcllt sind. Ter (Hesainlclndruck ist e,n guter. Die Planring und Ausführung der Veceitschaftsaiilagen erfolgte durch das Hochbauamt im engsten Einvernehmen mit der Direktion der städtische» Wasser werke, den Direktoren Vollmar und Schemel. Tie Enlwurss- bearbeitung und Bauoberleitung lag in den Hände» von Stadt baurat Tr.-Fng. Wolf. immer wieder an dem prachtvoll gezimmerten Theaterstück und seinen dankbaren Rollen sich erfreuen. Er wird, kaum zum Nachdenken kommen darüber, daß ja eigentlich die Uneinheittich- kcit der Handlung manche künstlerische Forderung nicht er füllen kann, lieber dem Ernst der Shylack-Nebenhandlnng ver gißt man keineswegs die geniale Heiterkeit, die uns aus dem Intrigenspiel Parzias entgegcnstrahlt stveil hier eine günstige Verbindung in der Gerichtsszene geschussen wurde!) noch auch die Possen des jungen Gobbo, die sür alle Zeiten „klassisch" bleiben werden. Und diese Mischungen gelangen Georg Kicsau, dem Spielleiter, ausgezeichnet. Er schien hin und wieder noch clivas mehr zu dämpsen als früher, während er auf der anderen Seite uitter kluger Ausnützung des Tarstellermatcrials der lauten Heiterkeit das Wort ließ. Tie Inszenierung Mahnkes hat wohl einige Auffrischungen erfahre», ist im übrigen aber unverändert geblieben. Daß ter Mangel des in der gleichen Kanalszenerie plötzlich ausgctauschlcn Hauses des Juden nicht behoben wurde, ist sck)ade, den» er stört die Illusion der schönen Bühnenbilder. Antonio ist jetzt Klein oschegg, der der kleinen, vom Dichter allzu blaß gezeichneten Rolle viel Männlichkeit gibt. Steinböcks Bossania ist lebensvoll und Lotte Grüner spielt eine schelmische Nerissa. Glänzend macht Wohlbrück den lustigen Graziano. der es daraus anlegt, der Gerichtsszene einiges von ihrer Tragik zu nehmen. Hellberg gibt den jungen Gobba mit frischem Uebermut. Irmgard Wi Ilers als Jessica gibt zu wenig Beweglichkeit. Alice Verdens Porzia schien diesmal zurückhaltender als früher. In der Gc- richtsszene erschien sie darum sachlicher, ernster. Decarli war der Marokkanische Prinz, wild und ungebärdig. Poul- s e n dagegen macht aus dem Arragon rein gar nichts. Ter Höhepunkt diesv.Ausführung ist Erich Pontos Shylock. Wie er den ungeheuren Haß des Geschmähten schon von Anfang an zu betonen weiß, wie er dann später noch der Spottszene Tuba! gegenüber sogar das Mausclzeln anwcndet und bei Gericht sieb in eine Blnt-Ekstase hineinrcdet, das ist großartig. Dabei folgt er getreu den Weisungen der Regie, die ,a die „Tragödie" nicht zuläßt uud dos mag nur einem Künstler, der dank seiner vielseitigen Bildung sein Temperament zu zügeln iveiß, gelin. gen. Das Publikum — viele Plätze waren leider leer! — spendete besonders ihm lebhaften Beifall. Franz Zickler. : Reunion in der Ausstellung. Am Montag, den 19. Mai, findet erstmalig im Weinkeller des Hauptrestaurants eine Re union statt. Da diese Veraystoltung jeden Montag dort statt, finden soll, ist der Raum besonders künstlerisch hergerickttt worden. Be! der ersten Veranstaltung am Montag, de» 19. Mai, haben Alice Verden und Erich Ponto von den Stanis theotern ihre Mitwirkung fest zugesogt. Beginn der Rennst» 10 Uhr abends. : Der Sommersahrplan der Dresdner Straßenbahn ist seist erschienen. Er enthält Ucbcr'bllcke über die Linienführung, über den Tarif, über Verkaufsstellen für Karten und Hefte der Linien der Dresdner Ueberlandverkehr G. m. b. H.. weiter die Fahr, plän« der Straßenbahnlinien und die Krastomnibuslinicn. Näheres über den Sommerfohrplan haben wir in Nummer ist) veröffentlicht. Der handliche Fahrplan kostet 20 Pfennige. : Baggerarbeiten im Elbbett. Seit einiger Zeit finde» m beiden Seiten der Albertbrücke und in der einen Durchfahrt zur Beseitigung von Ablagerungen und zur Vertiefung der vornehmlich von der Schleppschifsahrt benutzten Fahrrinne Baggerarbeiten statt. Kurze Zeit zuvor war der gleist* Eimerbagger ivciter oberhalb, zwischen den beiden Dampfer, landeplätzen Neustadt und Iohannstadt und unterhalb der Loschwitz-Vlascwitzer Brücke kürzere Zeit tätig. Der Ab transport des beim Baggern gewonnenen Elbkiescs gestaltet sich bei den an der Albertbrücke vorgenommcnen Baggerarbeiten sehr einfach, da diese Sand- und Geröllmossen in den beictt. stehenden Kähnen nur nach den benachbarten Ausschiinmgs. Plätzen gebracht zu werden brauchen, wo sie dann gesiebt und verwertet ivcrden. : Abschaltung von Kabeln. Arbeiten im Kabelnetz crior- dern Sonntag, den 18. Mai, folgende Abschaltungen: non 5 bi» ctiva 12 Uhr Hcrbcrtstraße 7 und 14, Kesselsdorser Str. 2-S, 7, 9, 12, 17 und 28, Wernerstr. 39. Bünanslr. 3. Poststr. 6. 8 md 14, Neisewitzer Dir. 14: Stadtteil Naußlitz: von 5 bis ettoa 11 Uhr 'Tnnilatisstr. 34, Augsburger Str. 1a. Blaseiviycr Slr. 27 und 68, Fürstenstr. 70, Wormser Str. 50. Holbeinstr. 11.',, Haydnstr. 8: von 3.30 bis etwa 7 Uhr Stadtteil Bühlau »ud Gemeinde Weißig. Auskunft: Am See 2, 3., Zimmer 101. Fern, sprechen 25071 Piid 25661. : Sonnabends Börsenaussatt. Wie uns der Deutsche Baus» bcamlcnverein milteilt, hat er sich an die Vorstände der Börsen gewendet mit dem Ersuchen, wie früher, so auch in diesem Iahie die Sonnabend-Börse ousfnllen zu lassen. Auf diese Weis« würde allen am Börsenverkehr Beteiligten der freie Sonnabend- Nachmittag gewährleistet werden. Alberttheater. Die von Bruno Frank übersetzte und von ihm auch für die deutsche Pühne bearbeitete Komödie wird auf dem Ze^pl als „Bolksstück" bezeichnet. Darum wohl auch die Aenderung des sranzösischen Titels des Marcel Pagnol. Er schrieb Marius. Frank nennt sie „Im Hasen von Mar seille". Trotz der reichlichen Sentimentalitäten ist das Stink durchaus kein Bolksstück. Dazu fehlt ihm die cinsaäi« Gestal tung der Volksseele und die echte Empfindung des Bolkseius. Hier beschäftigt sich ein Routinier mit dem an jeder Waterkant bekannte» Gesicht des „Fcrnivehs", d. h. der unüberwindlichen Sehnsucht, zu Schiff zu fahren. Der Franzose braucht denn eine ansehnliche Dosis Erotik, die das Gegengewicht zum Fern weh bilden soll. Und auch einige dreiste Szenen müssen hetten, „Milieu" zu machen. Es ist viel übeesliissig dabei. Aber Typen kann der Autor zeichnen, eine Gabe des Komödiensstpei- bers, die dem Volksstückschreiber zumeist gänzlich abgcht uno den kultivierten Literaten zeigt. Da siird gleich die Helden, eben der vom Fernweh geplagte Marius, der Vater und Heim, Braut «ad Zukunft verläßt, um der See zu Versalien, von der er nichi ein- mal dunkle Vorstellungen hat, was sie ihm bieten kann der im übrigen ailerlzand menschliche Schwächen an sich unter Assistenz seines Vaters großzüchtet und die Braut, ein munteres Ding ven 18 Jahren, das merkwürdigerweise Keßhcit und Anstand zu mischen versteht. Dann der Vater, der ganz unklar eingesühtt wird in diese Handlung und dessen dramatische Ausgabe darin besteht, in den Unaussprechlichen aus der Bühne hrrumzulaufrn. der reiche Panisse, der Fanny, des Marius Braut, liebt und in dem Atter steht, tn dem jeder sür schlecht hält, was doch so echt ist. Und dann ist noch ein Fcrnsüchtiger, der arme Piguoisca», dem !m Gegensätze zu Marius der Play, sich heimlich einzuschil- fcn, mißlingt, Auch Honorine, Fannys Mutter, gehört zu diesen Typen und schließlich auch der vielvorspottete Führenkapiiän. Aus ihnen wird eine Handlung ausgcbaut, die gänzlich unbefriedigt läßt. Hinzukammt, daß die mögliclieriveise dem Franzosen ge- läufigen Gestalten bei uns fremd bleiben. — Gespielt wurde da» Stück unter Dr. MotyIew mit viel Ehrgeiz, und manche Dar steller waren ausgezeichnet. So besonders Iris ArIan in ihrer temperamentvollen Gestaltung der Fanny, die dort Retterin wurde, wo der Partner Studt <Marins) offensichtlich versagte. Willi war der alte Liebhaber. Iähnlg der Vater, Wenck der tragikomische Piguoiscou, Alice Weyinuth die Mutter, Kvm Der Stern ^kennen, daß t brachen weiden, wolkenlos. aber „rr. Die Tempi Dis südwest! gewönne ». ieres Vordr Hast) vereinigel lers zu criva günstige Wirku igraniiohende l bauernden Hoi lich. .inzwischen bncits vorübei bäume überschn bäume sind am »ech SchlüsselbI .Kähc ihrer Bli »allst ommenen Genießen des s bald geht's der Zur And« Der Vertu Res arm de insbesondere or geiordert. Dies sprechenden An abschiedung wi büielt Bünger Slempelsteuergi schuß beraten i »ügung varlieg bandes Sächsise adgcordnele Dr dieser Beratun dar. Er stellte geeignet erschei günstigen Prot l»ic gewisse E Verb Wiederho Verbesserung i die Reichsbahi Fniherlcgnng > »itz—Röderau nun 10 Uhr er Täbcln und 3 wegen der Str steh. Die gewü den, daß die S plane erhalle, bahn zu, diese rerhauden seic Erden n ucn am Doi Dresdner P! neue Leiter, r lariums für < Führer durch Kenntnisse dl Himmelskörp, der Planeten änderung. Z >hm folgten mteressant n Dann folgte die rechtsläus mit der eigen uungen ddr ! lenden Borlr ment vcrftänt beweglicher 3 Fahrbar Kahn. Die P> Es ist noch h> oer Sächsische 5 ende y dei augcnschcinlicl den hierzu n »ßt alsbald Eharaklere. <- »eilig war. l Bis auf Sind ans dieser Rc ng ist, heran emeldet, wer Zetter lseinc eicht gesproä sreunülich au spüren. A Slaalso Teesdner Op hinsichtlich de der Rollen d> geeignete In Oper seil ihr Und bei der Helsen müssci hesetznng nöl besuchen! bei »er Bühne d Partie l>at i Soprans voll Puccinis glci man sie hört Mittel, und Farbigkeit >r als Donna 1 -Inch Elaire bat gesanglie zur Verfügni Anreiz der ll bewährten L legen sehr m
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