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Sächsische Volkszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193005163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300516
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300516
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-16
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung
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Heilanstalten. >et. Besonder» der land- incr Ncrsuchs. ). die sich ir.il lerdiene» wei- öaycrns liale mit elmr gcineinsa 11-; n vermieden nzung zu dcr ic- Wasscrve:. ngswesen. Le> sw. behände,;. idmet ist eM dheü". de enslcn Zeleii iser Abtellttw liklaruna. mn Weg sre! w cher der A.ns- ilesallee o:°. i" verwandelt auf der Kur» entzückte. Hot von der Am, lsserbeckc» bi en. Eine si,m> lumwände der m Mit dieier Sommer eins wird zwcistl- D-Zug der tze der Nalie- lihause vmbcl mi ehemaligen selbst ist nickst »de zahlreick.e >g Gelegenlicit st die Aurslc'. sie ihren Zic- md dcr Unk:» ebenso gerecht c vergangcm i in der Aer, Sprechsl»ill>e» -nfreund. Tr. . Zeihe. Mit. I, Dr. Llntzr. c. Borncmann, : Tr. Moie^ jon eine Reih« daß der Per» und Anliegen Es sind Ham» verschiedenci mit privnk-l träge mio ui Rcgiittm n gänzl >m mm. begreifliche:, de abzuhoilei, abgesehen. in ö g l! ch st egt gerade die üttr Steile e r -stchristen nmb: i werden, nah it — Erwere.- aber mach Nor nis wirksame: ürjtigen selbst. !r nicht immer innen Imnie:- azu anbahne > as-Sehrelaiei ndcn Frei- penden an igenü von. Dittarbeit aber t insbesondere as-Teliretarmt, l Ersahrnng-n. anerlich. ivemi edenen Slellen titig nicht m:< wkundlgle. e lr r e t a r i a i die Käthe- i n>it inüiie". »der, Vormiin- «rwilllge Mein. len. Nur wenn Sroßes erreicht e drängen! Falsche Melho-en Schwere politische Schlägerei , Heidenau, 15 Mai. Anläßlich einer nationalsozialistischen Versammlung in Hel- öenau kam es am Mittwnchobeno gegen ft Uhr in der Nähe des Aersommiunaslokals zu einer schweren Schlägerei zwischen einer n.iilonalsozialistischen Schutzstassel. die auf Lastkraftwagen nach Heidenau transportiert morden war. und einer Menschenmenge von etwa 15» Personen, die anscheinend zum größten Teil aus Kommunisten bestand. In Anbetracht j>es Umsangs der Schlägerei mur^c eine Bereitschaft aus Dresden angefordert. die auch sofort m Marsch gesetzt wurde Bei ihrem Eintressen war die Schlägerei seo.xh bereits beendet. Ins Krankenhaus wurden insgesamt 18 Personen eingc- Iletert. von denen 5 als schwerverletzt dort verbleiben mußten. Ewige Leichtverletzte sind an Ort und Stelle gleich verbunden worden Ihre Zahl steht noch nicht fest. Die Hauptzahl der Ber- lel'.len entsällr aus die Nationalsozialisten, die unbewaffnet waren, wahrend die Kommunisten bei dcr Schlägerei Zaunlatten. Tot schläger. Fahrradpumpcn Steine und Stichwaffen angewandt buben. So har einer der verletzten Nationalsozialisten einen schwe ren Lungenstich erhalten. Prozeß gegenMilglie-er der»,RolenLoue" Dresden, 15. Mai. Im großen Schwurgerichtssaale des Lanogerichtsgcbäudes e. n Münchner Platz in Dresden begann am Dienstag unter- starken polizeilichen Sicherheitsmaßnahmen vor dem (gemeinsamen Lchössengcricht Dresden ein Prozeß unter der Akteichezeichnung Ionny und 23 Genossen. Der zrir Anklage führende Vorgang war Mgender: Am Mittwoch, den 12. März, zur späten Abendstunde, wurde in einer auf der Theaterstrahe gelegenen Gastwirtschaft von der politischen Abteilung des Dresdner Polizeipräsidiums eine kommunistische Versammlung ausgehoben und 33 Personen fest- gcnommen und der Staatsamvaltschaft Dresden zugeführt. Es soll sich hierbei um eine geheime Verbindung, eine sogenannte ..Note Loge" handeln, die während der kommunistischen Niärz- unruhen in Dresden in Tätigkeit treten sollte. Das Ab,Zeichen der Mitglieder dieser geheimen Bereinigung war «ine rote Arm binde. aus die mit gelber Farbe ein gebrochener Blitz ausgcinalt ist. Ein Teil dieser Armbinden mar mit einem Anilin- slempelansdruck „Antifaschistische Schutzbünde Bezirks-Kartell Dresden" abgestempelt. — In der Verhandlung am Mittwoch wurde nach Abschluß dcr Beweisaufnahme nach längerer An klagerede vom Staatsanwalt Bestrafung auf Grund des 8 129 beantragt, und zwar gegen Ianny sechs Monate und gegen Bari sch, Otto, Ufer, Weimann und Neincke je vier Monate Gc- lüngnls. Für die übrigen Angeklagten stellte er das Strasmaß ln bas Ermessen des Gerichts, wobei er weiter anheimstellte, die vier Jugendlichen etwa nur mit Geldstrafen zu belegen. Das Gericht rerueinte die Schuldfragc und sprach alle Angeklagten frei. Beschlüsse -es Rales Dresden, 15. Mai. In der letzten Sitzung des Gcsamtrates wurde u. a. beschlossen, der Regelung der P f l e g k o st e» sähe tzir die städtischen Krankenanstalten, wie von den Stadtverord- i'.kku beschlossen, beizutreten und die Klage gegen die Stadtver» v.ducten wegen der Zuständigkeit zur Festsetzung der Kostensätze puickzuztchcn. Für die T e i l b e s ch l e u s ung der Stcrnslraße werden rund 10 250 M. bewilligt, ebenso rund 7000 M. Beschlcu- Migskostcnbeiträge für die Straßen 2128 im Stadtteile Lcubnitz- Neuoslra. — Auf Wunsch der Stadtverordneten erstattet das Ticf- bauamt eine Vorlage, aus dcr ersichtlich ist. vor welchen - chulen bereits ge r ä u s ch d tt in p s e n d e s PfIaster chrgcstellt ist, und wo solche Arbeiten noch erledigt werden müssen. Daraus ergibt sich, daß vor 90 Volks- und höheren Schulen be reits eine gcränschdämpfende Fahrbahn vorlMden und zunächst re! fünf weiteren Volksschulen die Ausführung vorgesehen ist. Letztere beschließt der Rat erst vorzunehmen, sobald Mittel zur Verfügung stellen. : Esperanto-Versammlung. In dcr Monatsversennmlnng des Iweigvcreins Dresden des Deutschen Esperanto-Bundes e. B. am Ircitag, den 10. Mai. 20 llhr im Kasiyo Gcbr. Arnhold, Viktoria- iiraßc 10, wird Frl. Eharlotlc Barth über „Oxsord. die Stadt b-s diesjährigen internationalen Eftieronto-Kongresses" sprechen und Herr Dr. phil. Rockel unter Vorführung von Schallplatte» über ,,Esperanto-Unterricht durch Lingiiaphonc-Platten" berichten. Im geschäftlichen Teile werden letzte Nachrichten über den 10. Deutschen Esperanto-Kongreß gegeben werden, d.LL zu Pfingsten I. in Dresden statlsindet und sür de» bereits gegen 100 An meldungen vorliegen, ebenso über de» Schnellkurs des Pfarrers Ische, der vom 31. Mai bis 15. Juni im großen Hörsaale der k.mstgewerbc-Akadcmie abgchaücn werden wird. Bekämpfung des Mädchenhandels? Durch die deutsche Presse ging vor einiger Zeit die Nachricht, daß eine gewisse Frau Schmeling fünfzehn Ber liner junge Mädchen nach Südamerika hinübersühren wolle, wo sie als Tänzerinnen Anstellung finden sollten. Der allgemeine Pressesturm veranlagte die Einwanderungs behörden in Montevideo, sich die Frau Schmeling und ihre Schutzbefohlenen genauer anzusehen und sie verhafteten die Leiterin der „Tanztruppe" unter dem Verdacht des Mädchenhandels, während sie sür die Unterbringung der Mädchen bei einem Revuetl-eater der besseren Kategorie sorgten. So wenigstens berichtet eines der jungen Mädchen in einem Brief an ihre Eltern, der heute in einem Berliner Morgenblatt zum Abdruck gekommen ist. Es wird darin gleichzeitig mitgeteilt, dasi die Mädchen als Tänzerinnen in Montevideo eine Wocheneinnahme von 180 Mark erzielt hätten, dasi ihre Bilder in allen Zeitungen prangten, und daß ihrer !n Buenos Aires noch bessere Chancen warteten. 70 Mark lagen dem Brief an die wahrscheinlich in beschei denen Verhältnissen lebenden Eltern bei und von Erfolgen und von Blumenregen ivar in enthusiastischen Tönen die Rede. Wir fürchten, dasi mit solchen Publikationen das Gegenteil dessen erreicht wird, was die deutsche Presse mit ihrer nahezu einstimmigen Verurteilung dcr Mädchenver- t.«iprig unck Umgebung Tumull im Sladlparlanienr Leipzig, 15. Mai. Im Sladlzxirlamcnt kam cs gestern zu heftigen Szenen, als der Stadlv. Mclzcr (Naisoz.) heftig gegen den „ParlciibuclMrchitekten" Eladiv. Beyer <Soz.) polemisierte. Melzer bcl>a»ptete, der Rat habe Beyer bei der Erieitung von Auf trägen bevorzugt. — Das Vorgehen Melzers ries bei den Sozial demokraten starke Erregung hervor. Stadtv. Dr. Melzer wurde von den Mitgliedern der sozialdemokratischen Fraktion, die seine Entfernung aus dem Saale vor der Wcilerverhandlung verlang ten, umringt und bedroht. In der Pause, die sich auf zwei Stun den ausdehnte, beriet der Aeltestenrat über die Vorfälle. Nach Wiedereröffnung der Sitzung verküirdeie Vorsteher Enke folgen den Beschluß: „Vorstand und Fraktionsführer bedauern und miß billigen das Eingehen auf die persönlichen Tterhältnisse politischer Gegner, wie es heute in besonders verletzender Form von Herrn Slädtv. Dr. Melzer geübt worden ist." Er fügte hinzu, daß der Aeltestenrat sich nach eingehender Prüfung an Hand des Steno gramms weitere Schritte Vorbehalte. — Rach einer längeren sehr lebhaften Geschästsordnungsaussprachc wurde die Sitzung nach Mitternacht geschlossen, nachdem kaum die Hülste der Tagesord nung erledigt war. Vom Ausbau -er IPA Leipzig, 15. R!ai. Dcr Ausbau der IPA mußte besonders sorgfältig vor bereitet werden, da die ftins großen Hallen während der Früh jahrsmesse belegt waren und ihre Räumung beträchtliche Zeit erfordert«, so daß sür die eigentlichen'Ausbauarbeiten nur sechs bis acht Wochen zur Verfügung standen. In engster Zusammen arbeit zwischen Messe und Bauleitung der IPA war nach knapp dreieinl)a!b Wochen die riesige Arbeit dcr Räumung dcr Hallen beendet, so daß diese für den Einbau bereitst«,ide». Als am 20. März die Anweisung erging, mit den Einbautcn zu beginnen, rollten die Lastzüge ununterbrochen, teilweise auch des nachls, mit den fertigen Konstruktionen heran. Mit Hilfe von riesigen fahrbaren Montagetürmcn ging dcr Einbau reibungslos voran, obwohl die Eisenbaukonstrukiione». Einbaulen. Fundamcittc. Rohrleitungen usw. manche Schwierigkeiten boten. In der Staatenhalle mußten über 150 Säulen von teilweise 12 bis 11 Meier Höhe und unzählige Binder mit einer Länge von über 21 Nieter montiert werden. Kaum war das erste Vlnderseld von den Zimmeclcute» ausgestellt, so rollten auf leichten fahr baren Gerüsttürmen die Tapezierer Hera», um die Decken mit Nessel, die Säulen und Wände mit Rupscn zu beftxinnen. lieber 100 000 Nieter Rupsen und Nessel waren hierzu erfor derlich! dazu Hamen viele lausende Nieter Fußbodenbelag. Tag schtckung nach Südamerika beabsichtigt hatte. Der ein malige. vielleicht auch nur vorübergehend«, Elückssall, de» den Mädchen der „Tanztruppe" Schmeling dank der öffent lichen Presseaktion in den Schosi gefallen ist, darf in keiner Weise als Norm betrachtet werden. Jeder, der die Ver hältnisse in den Republiken Südamerikas kennt, dcr weih, dasi daselbst die Grenzen zwischen dem anständigen und dem zweifelhaften Beruf junger Mädchen in den Vergnügung«;, etablissements fließend sind, und er weisi auch, dasi keine noch so strengen Aus- oder Einwanderungsbestiminungen eine Wiederholung des Falles Schmeling verhindern kön nen. Fast auf jedem Schiff nach Südamerika, vor allem aus französischen Dampfern, fahren junge Mädchen als „Ehefrauen", Bräute. Angestellte, Hausangestellte, Haus- lehrerinnen, Vergnügungsreisende hinunter, um mit einer gewissen Negelmäsiigkeit zu einem erheblichen Prozentsatz in zweifelhaften Häusern zu landen, weil die beruflichen Möglichkeiten für alleinstehende junge Mädchen in Latein- amerika verschwindend gering sind. Solche Schilderungen, wie sie in dem oben zitierten Briefe wiedergegeben werden dienen nur dazu, dem MädchenhandM hüben und drüben Vorspanndienste zu leisten und mit der trügerischen Maske eines vereinzelten Sensationserfolges ein späteres bitteres Schicksal zu verdecken. Unser Genfer Mitarbeiter hat noch kürzlich in diesen Selten die erschütternden Ergebnisse der Bölkerbundsuntersiichnngen ausführlich dargelegt, so dosi wir »ns jedes weitere Wor! über den Umfang und die Arbeitsmethoden des internationalen Mädchenhandels er sparen tonnen. für Tag veränderten die Hallen ihr Bild, bis enolich auch aas letzte Sliick verkleidet und vollständig andere Räume geschussen waren. Früher als vorgesehen, ivar die große Einbnuarbeit erledigt. Bereits am 25. April komtten die Iagdhnlleu zum Einrüumen dcr Ausstellungsgegenstände übergeben werden, und ani 2. Mai ivar die Slaatenhalle als fertig anzuschen. In der Halle der „Technik und Wissensckiast" und in der „Deutschland» Halle" begannen zu den gleichen Terminen die kleineren Ein bautcn der Fachgruppen. So werden zurzeit die Maschine» de» großen Zurichterei- und Färberei-Betriebes, die Dioramen, Vitrinen, Pavillons, die Straße des „Alten Brühl", der Meister« saal und viele Dinge eingebaut, d!« zur Vervollständigung des großen Bildes dcr IPA dienen. Tausend fleißige Hände sind heute noch am Werk, um die Ausstellung ferttgzustellen. und am 81. Mai wird die IPA ihre Besucher in die fertigen Hallen sühren können, in denen vor wenig Wochen noch die Maschinen der Messe standen. Mit Recht kann schon heule gesagt werden, daß aus diese technisch« Leistung des Ausbaus Leipzigs Hand, werker stolz sein dürfen. ) Kamps der Bisamratte. In einer Bekanntmachung der Poüzeiverwallung Eilenburg wird darauf hingewiesen, daß in Anbetracht des wiederholten Auftretens der Bisamratte der Dekämpsung dieses außerordentlich schädlichen Tieres die größt« Beachtung geschenkt werden müsse. Alle Bevölkerungskreise wer den angehalten, in jedem Falle ihres Auftretens die Bisamratte zu löten und der Polizei davon Mitteilung zu machen. ) Iiiikerlagung In Delitzsch. In Delitzsch fand eine zahlreich besuchte Imkcrtagung, einberuscn vom Bienenzüchterverein De litzsch uno Umgebung, statt. Durch Besichtigung mehrerer Bienen« stände wurde den Teilnehmern die bicnen.virtschastliche Praxis vor Augen geführt. Im Aufträge des Hauptvereins referierte Hauptlehrer Schmidt über „Der Bien als Organismus nach dem Stande der neuesten Forschungen und dle Lehren daraus". Eine lebhafte Aussprache schloß sich an das äußerst interessante Refe rat an. ) Eine Frau als Lebensretter!». In Eythra bei Leipzig fiel am Montag dcr dreijährige Sohn des Arbeiters Heinold in den G e m e i n d e t e i ch. Die Arbeiiersehesrau Olga SydIik sah beim Lorbeigehen eine.Handausdem Wo sj erregen und wieder verschwinden, sprang beherzt in den an dieser Stell« Gelbe Raucherzähne. „Nach langem Suchen endlich da« Richtig, für meine Zähne. Nach dreimaligem Gebrauch blendend weiße Zähne, trotzdem dieselben durch vieles Rauche» braun und unschön wirkten Ich werde nichts anderes mehr gebrauchen, als Lhlorodont." B., Horst Berg. — Ehlorodont: Zahnpaste, Zahnbürsten, Ntundwasser Einheitspreis 1 Ml. bei höchster Qualität. In allen Lhlorodont- Vcrlaussslöllen zu haben. Gen Silben nach dem NiUand Aegypten Bon Erzpricstcr P. Scholzc. (4. Fortsetzung.) Entzückt und hochbeglückt von diesem Museumsreichtum , lägyplischcr Kunst setzen wir unsere Sladlbesichttgung fort bis .. r A I a b a st e r m o s ch e e und derZitaocllc von Kairo. Ge rannte Moschee, nach ihrem Erbauer auch Mehcmed-AU-Moschee ,:»a»nt, wurde 1850 vollendet. Auf der Hohe dcr Zitadelle ge legen, beherrscht sie mit ihren beiden schlanken, zarten Minaretten . e Mürchenstadt Kairo und blickt, vom wohltuenden Himmelblau . .lerwölbt, weit in dle unendliche sie umgebende Sandwüste hin- ! n. Das Innere zeig! einen milchweißen weichen Glanz, weil <- e Wanüflächen und Säulen mit durchscheinenden Alabasterplat- iüi verkleidet sind. Die Alabaslerrinnen an den 'Säulen erschienen „ie weißglänzcnücs Milchglas, als unser Dragoman ein brennen- tcs Streichholz dahinter hielt. Kostbare bunte Teppiche dämpften »oen Schrill. Bcsvnoers ivcnn am Abend die vielen tausend Lämp chen «»sleuchten, erscheint das Innere der Alabastermoschce ge radezu seenhast. Sie gilt vielfach als das größte moderne Werk les Islam. Dle Zinnen der Zitadelle gewährten bei der klaren Lust eine überraschend schöne Rundsicht um Kairo; aic Tolcnstodt der Ma meluken und besonders die imposanten KaHscngrober sür die T'chcrkcssensultane, die in den Jahren 1382 dis 1517 ailhicr herrschten; das Mokaltamgebirgc mit kostbarem Marmorgestcin; die arabische und libysche Wüste, deren unendliche Sandmcngcn Aegyptens größten Wohltäter, den wasserschlammspeiiöenden Ri! nicht z» ersticken vermögen, wiewohl sich dcr goldgelbe Streusand drohend an den Mauern Kairos aushauft. Besonders fesseln uns o e uralten Wahrzeichen der ägyptischen Wüste, die etwa 5000jäh- -ugcn Pyramiden von Gizch; sic solle» ja das Ziel unseres Rach- »littagsausjluges, -ie Erfüllung langjähriger Sehnsucht und histo- , cher Erivarttingcn sein. Noch schwelgte ich in all dieser Augen- n»id«. als mir ein Bote der Freude >n den Weg lies uno Ruten- rkilichen aus seinen, trockenen 41almblältern anbot. Gesehen und gekauft, denn geraoe das schlie nur als eine uublulige und zugleich wirksame Masse gegen die dreisten Glanzjungen von Kairo und beim nachmittägigen Kainclwüstenritt zu den Pyramide» gegen die Flicgenplagc uno die Aufdringlichkeit der Kameltreiber. Beim Mittagsmahle bedienten uns kastanienbraune Suda nesen mit einer Gewandtheit und Eleganz, daß sie unseren vir tuosen Obern in beste» Holels Kanin nachslehcn würden. Mil ihren ernsten, mageren Gesichtern in der weißglänzenden Klei dung, nahmen sie sich aus wie lebende Mumien, nur um vieles jünger als diese. Das Mittagsmahl ivar gut. reichlich und be kömmlich durch Gemüse uno erfrischende Früchte. Wir stärkten uns also zum nachmittägigen Ausflug in die uralte Geschichte des ägyptische» Altertums an dem Nil, zu den Pyramiden. Um 15 Uhr entrückten uns schnellbewegliche Autos dem Trubel dcr Großstadt. Bald standen wir auf der Rilbrücke, wo wir auf den Nil- und Steuerinesser Aegyptens hingewiescn wur den. An diese Pcgelzahle» des Nüs wendet sich dcr fragende Blick eines ganzen Volkes, ob er in seiner bcrnhntten Zahl 10 ein Jahr des Hungers oder Ueberslusses. des Jubels oder des Jammers, dcr Steuerhohe oder Steuersenkung kündet. Steigt der Nil bis zur Zahl 10. dann kündet der Nilrufcr jubelnd in den Straßen des anshorchenden Kairo die „Erfüllung des Nils" aus, und die „Macht des Tropfens" am 17. Juni wird dann unter größten Festlich keiten gefeiert, da ein Tropfen vom Himmel gefallen und die Wasser des Nils geschwellt hat. Dcr Nil steigt dann und be hält seine Höhe bis Ende September, wo er wieder abnuninl; ver läßt allmählich Feld und Fluren, nachdem er sie mit seinem Schlamm gedüngt und mit unerschöpflicher Fruchtbarkeit geseg net. Zwischen Himmel und Rilwassern schivebend. sichren wir in gemäßigtem, geradezu ehrfurchtsvollem Tempo aus ocr Brücke über den allehrmürdigen, bereits uns in der Kindheit aus der biblischen Geschichte bekannten Rli. Tauscudfackc Erinnerungen an diesen Scgensstrom Aegyptens durchwirbellcn »nscrn Kops: oer Moscsknobe im rellenoen Körbchen am Nllnscr: das Blul- wasscr des Nils bei den zehn ägyptischen Plagen; die sieben selten und die sieben mageren Traumkühe am Niluser. Ein älteres Semester ln unserem Professoren- nno Nkndc- miker-Auto stimmte jetzt oas brkonnlc Dattclsaftlied ...Im schnxir zen Walfisch zu Ajkalon" an. und wie aus Kommando begleilelen wir ihn bei unserer Nilüberbrückung bis zum Schlüsse der aller letzten Slrophe. lind die alle Lurschcnherrlichkelt und beivährlk Unitastreue crivachte spontan im klassischen Lande der Keil- schriften. an den Palmenufern des Nils. Ein gewiegter Latinist suchte am N i I den Beweis zu liefern, daß hier das lateinische Sprichwort „Nil adnnrari" doch nur übersetzt werden könne: „Den Nil anstauncn" und bewundern als den längsten Strom der Well, der eine Weglängc von 0000 Kilometer zurücklcgt. Ein anderer staunte, daß die Wasser des Nils nicht bmttsarblg erscheinen wie ein Regenbogen, da sic als Nachbarn des Rote» Meeres vom wei, ßen und blauen Nil gespeist werden. Ein in der Physik bewan derter Nachbor klärte wissenschaftlich auf. der Nil ist eben hier gelblich-grau, da im Grau alle Farben eitthallen sind. Es geht doch nichts über die graue Theorie! Nacktem wir den Nil. der hier in Kairo eine Breite von 2200 Nietern und eine Tiefe bis 12 Nieter erreicht unler frohem Sludenten-Singsang überbrückt, gelangen wir in die schnurgerade P y ra m i d c n st r a ß e direkt nach Gizeh zu d-n Pnromiden. Tie 12 Kilometer lange Straße ist von Lebbach Akazicnbüumcn beschattet, die in azurblauen Blü ten prangten und sührt bis zum hochmodernen Menahouse Hotel, der Endstation vor den Pyramiden. Ans dieser bftilcnreichen Straße sindct man aus mannigfache Weise sein Fm «kommen: zu nächst auf Schusters Rappen, dann aus dem Rucke» eines Esels oder gar eines Kamels, des berühmten Wüstenschiffes; ferner mit der elektrischen Pyramidcnllnic Nr. 11 oder dem Luftschiff und schließlich mit dem Auto. Wir benutzten aus der Pyramidcnstraße das Auto und Z» den Pyrainiocn selbst durch die sandwüste das Wüsteuschiss und kamen glücklich zum Ziele. Zwisckx'ii armseligen Fellack)eiihütten und Getreidefeldern nähern wir uns eilends der Wüste Ans dcr rechlen Seile, gar nicht weit von den Nilusern stand ein reife» Weizenfeld lichterloh in Flnininen. aber man ließ cs ruhig ge schehen: entweder wollten sich die einen ihre Finger nicht ver brennen, und die anderen beim Löschen nicht naß machen, oder der mohninmedanische Besitzer mochte denken. Allah will es so, war um sich allo erst amlrengeu. Wir stehen nach einer Wegstrecke von 12 Kilometern am Rande der Wüste, vor dem Wüslenhotel ersten Ranges „Nlena Hause". (Foriiktzuna so'-ft )
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