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Sächsische Volkszeitung : 06.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193005063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300506
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300506
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-06
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.05.1930
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röhrend der Fntza. ete unter großen > folgende» fahren en Gebiet. Tac> siii r von Möbeln "sw, ren-N, -lrsenol, ein- i der Neicli-'venne- sollen ene Beslänee iesene. Krieceotuichä- ilsahrtseinrichlunqen iondersällen auch en diese ist jedoch das es Notstandes, Ter Betrieb der Dreht ag, den 6. Mai, bis en. Am Sonnabend real alarmiert, eun ise unter Stroni ge- Goleriestraße ivaren craten, evührcuü am et ans der Vekiurea- ). In beiden Fällen vehr schnell beseitigt len Sonnabendabend der Nosenstraße ein r Hilfe gerufen euer, tzgeräten wende der eeng weggespiüt i,le er Nacht zum 2onn. sesfelstraße eine 62 a Bett eingeschiasen erissene Kerze ena» cand geraten. Te, lchevcrcn Braeidneeen. ozcß. Jen Oletobcr l gegen eine Auzahl erg und Umgebnng esitzer Meiller-Linda, ; zu secbs Monaten ngssrist bei Zahlung ung ein Die Dteas- aus Mangel an Be> schuldner Dresden, 5, Ntai, tte kam am Su,n« a l t ei n g sg e r e cht hatte Klage dogcach Obsekte des Luedt. eeknrsverwalte' en!> >ie Tladtverinieie, g unentbehrlich oncr> gsgericht wies di« Konkursverwciiter» in bezug ans Grund- Wertpapiere, Heipo. dt-Giro-Anstccll uee» es evird die Feimc!- !>t aeesrecht erhalern, gilt die Auihebug der Eeieschrünlnneg, r während des Kon- hrenden Haeeplro!,!- dem Ereverbcr. b,w, Ke» zu belassen e'ird, n Gruiidstückse'igcn- arkeit festlegcee Iaht, er Sorge zu iramn Heng der Ueeeeetbchr- men der Stadt >ie für alle soieiiigen leer Natur in vollen! des Kanklirsvcrwal> aus betrisst uns di« eter Grundstüäee und Verfahrens vor Sem eigen, hat die Lrabt- c Konleeersveruueiun gültig durchgesiilstt ersuch, dem Denleual rief alles Material, chuf, gerade weil n ende doch nur keelic'» ; bewegte lebendig« cktur her bestimmtes lescs Werk turmhoch er letzten Jahrzehnte, estikeii berücksichtigen, rei und unbescin.M > Erohplastiken sin-, nungen gewisser L-c« t. So ist auch der Verlierer Siegesabce hriebcnen Linie ab- s nicht zu genieren »derer Moieuineeetal« Noltke für Halle euer roßen im Deutschen thal, den Vater des t von seiner Hand, effcns Peter Breuer» t90ü aus der Intel« >em Grand Pri; auch heute noch zu ldhauerci der Icel»- hwertiges gesämlien ncers Figuren dürft« ' geworden sei», du« idene Medaille eie» e Bildhauerei eine« sich an das Höchst« e seinem Weese» iibri» Reichskagung -er Mieter Rundfunk ergänz! dtn Schulunierrichl Eine Funkrede des sächsisckpen Ministerpräsidenten. Im ersten Schulseenk der Mirceg richtete Soneeabeno mittag der sächsische Ministerpräsident Dr, Bünger eeeee Ansprache a» jeine jugendlichen -Hörer und Freunde, in der er nach e-aeen Hin weis auf den unanshaltsaencn Siegeslauf der Radiotechnik aus den Gegensatz zwischen Kuitur und Technik hinwies. Trotzdem sei der Rundfunk gerade vom kulturpolitischen Standpunkt von unschätz- barcen Wert. Wir Deutsche», so sührte er aus. haben es zu be klagen. dass ein sehr grosser Teil unserer Boiksgenosscn jenseits der Grenzen unter fremder Staatshoheit wohnt. Da ist cs von unendlicher Wichtigkeit, dass der Nundsunk keine staatlichen Gren zen kennt, das; deutscher Rundfunk in Kalmar und Stratzburg geeeauso wie in Freiburg und Kehl, in Reichenberg »nü Karlsbad genau wie in Zittau und Zwickau, in Posen »nü Lodz genauso wie in Königsberg und Breslau gehört werden kann. Ter Rund funk ist so ein sehr bedeutsames Mittel, um die Uber 100 Mil lionen deutsch sprechenden Bewohner Mitteleuropas iinmer mehr z» einer deutschen Kulturnation zusammenschiiehen zu Hel sen, Der Ministerpräsident betonte weiter, dass nach dem Verliest aller äußeren Machtmittel die Kultur fast das einzige sei, was heim Wettbewerb mit den anderen Völkern in die Wagschale ge worfen werden könne. Früh gelte es, solch geistiges Ringen vor- zeebcreeten und für die Ausbildung der Jugend den Rundfunk einzustellen. Der Schulfn n k solle nicht den Unterricht ersetzen oder in ihn eingrcisen, sondern er solle ihn nur nach bestimmten Richtungen ergänzen. Er solle Dinge bieten, wie sie von der Scheele sonst nicht geboten werden könnten und die doch den Unter richt noch bestimmten Seiten vorteilhaft abrunden. I-riprig unr> Umgebung Bauliche Verkehrsfragen und Finanznol Leipzig. 5, Mai. In ihrer Setzung vom 26. Februar hatten die Stadtverordneten beschlossen, den Rat zu ersuchen, die U e'o e r b r ü ck u n g des P I e i ß c n in ü h lg r a b e n s zwischen der Wächter- und der Weststraßc ins Auge zu fassen und hierüber dem Stadtverordneteeikollcginm eine Vorlage zugehen zu lassen, sowie schnellstens daraus hinzuwirke». daß die Fahrgeschevinöig- ieei! der Krastsahrzeuge an der fraglichen Stelle herabgesetzt evird, Dazu erklärt der Rat der Stadt jetzt u a,, daß die Ueberhrücheeng des Pieißenmühlgrabcns zwischen Wächter- und Weslslraße eenen Mpvaiid vvei schätzungsweise 700 000—800 000 Mark verursachen wurde. Wenn man dein ursächlichen Zeisainmceehang der Unfälle meioie eeochgehe, sv handle es sich stets um grabe Pflichtverletzun gen durch die Fahrzceegjührcr, Für diese einzelnen und seltenen Folie vermöge der Rot bei der heutigen Finanznot der Stodt- licmeieiüc nicht zu verantworten, den Stadtverordneten ein solches Bauvorhaben im Hinblick auf die großen Kosten zu unterbreiten, b.wun aus vcrkehrstechnischen Gründen etwas geschehen könnte, io wäre nach Ucberbrückeeng des Pleißenmühlgrabens zwischen g.iri-T«uch»itz-S1raße und Weststraße die verkehrslechnische Um> gestallung dieser Reeiganlagen zu empfehle», miß. Tr. Kaest. ) Großer Waldbrand. In Oberholz, einem allen Leipzigern wohlbekannten Waldgelünde. ist am Soneetagnoch- eiiiltoj, Feuer ausgebrochen. Zwei Schonungen und ein großer Acs/uud schöner, alter Tannen wurden von den Flainneen ergrif fe. Zur Brandbekämpsung wurden neben den Feuerwehren »us der Umgebung auch die Leipziger Landwehr herangezoge». Es wurden etwa zwei Morgen Land vernichtet. Ter Brand ist wahrscheinlich durch Wegeversen brennender Zigarrenreste ent- sionden. Das Kriminalamt führt die Untersuchung gegen ver schiedene Personen, die der fahrlässigen Brandstiftung ver dächtigt sind.. kchöne weihe Zähne. „Auch ich möchte nicht verfehlen, Ihnen ,eieine größte Anerkennung und vollste Zufriedenheit über die „Chlorodoeet-Zahnpaste" zu übermitteln. Ich gebrauche „Lhlorodont" schon ieit Jahren und ich werde ob meiner schönen weiße» Zahne ost beneidet, die ich letzten Endes nur durch den täglichen Gebrauch Ihrer „Chlorodont-Zahiepäste" erreicht habe." C. Neichelt, Schwerz, Amt Niemberg, Saalkreis. — Lhlorodont: Zahnpaste, Zahnbürsten, Mund wasser Einheitspreis 1 Mt. bei höchster Qualität. In alle» LHIorodont- Leikaiissslellcu zu haben. Forderungen und Wünsche Dresden. 5. Mai, Am Tviueabend und Sonntag tagte in Dresden der große Reich-rau-scheiß des Bundes Deutscher Meetervereiuc. Es evnrdon zwei Entschließungen angeiioiiiiueu. deren erste betont, daß die deutsche Mieterschaft der Menestertütigkeet des jetzigen Iustizenüei- sters Tr. Bredt als eenes ausgesprochenen Haeesbesitzcrvertreters mit größter Sorge entgegensetze. Tie Mieterschaft werde darüber wachen, daß nicht Verschlechlcruewen des Mieterschutzes aus dem Verordniiiioswcge deerchgesiihrt würden. Die Entschließung wen det sich gegen weitere Erhöhung der Miete, da die jetzigen 120 Prozent die Kosten der Haei-rbceverlsclraftiing vollkommen deckten. Tee Noubaiimictcn müßten an die alten Mieten angegüchen wer den. da Neubauwohnungen nur deshalb leer stünden, weil die hohe Miete für den größten Teil des Volkes unerschwinglich sc!. Zum Schluß verlangt der Beend Deeeischcr Mieteroercme von der Reichsregiereeng die alsbaldige Vorlegung eines Heimstütten-Gesctz- cntmeerss iBodcnrcsorengesetzcs) und eines Entwurfs für ein künf tiges Wohnivirtschastsgesetz auf sozialer Grundlage. Tee zweite Entschließung fordert die Nutzbarmachung der durch die Abwer tung der Hhpothckcn entstandenen Melleardenentschuldung des Hausbesitzes als St-'uerquelle zur Förderung des sozialen Woh- mingsnetibaeees. Jeder Abbau der Mietzinsstceeer müsse mit ent- ) Eiseubahneviinsche des Bezirks Borua. Der Bezirksaus schuß in Borna beauftragte in seiner letzten Sitzung die Amtsha»ptmannschast, bei der Reichsbahndirektion vorstellig zu werden, die Arbeiten an der Bahnlinie Borna-Groß- bothe» energisch in Angriff zu nehmen, ebenso den zweiglei sigen Ausbau der Strecke Kieritzsch—Geilhain. — Zn der Ein setzung eenes Kreditausscheesses für die sächsischen Gemeinden nimmt der Bezirksausschuß trotz erheblichen Bedenkens zunächst eine abwartende Stellung ein. ) Gattenmord in Iaucha. Aus Leipzig evird gemeldet: Der Bergarbeiter Emil Beier hat in der Nacht ze»n Sonntag in Iaucha bei Hohenmölsen seine Ehesrnu durch drei Stiche i» den Hals ermordet. Ter Täter ist flüchtig. Ein schon länger andauerndes Ehezerwürsnis soll der Anlaß zur Tat ge wesen sein. Oksmnilr, rvicksu, flauen Der ungeschützte Bahnübergana Coidetz, ö. Mai. Am Sonnabend wurde an dem unbe schrankten Uebergang bei Kilometer 52.112 der eengieisegen Nebenbahn G l a » ch a ei — W u r z e n zwischen den Bahnhöse» Eolditz und Groß Sernnith ein mit Steinen beladener Krast- wagcee der Firma Gustav D i e tz s ch in Coidetz von dem Perso- ncnzug 6603 angesohren und zier Seite geschleudert. Der Be sitzer, Spediteur Gustav Dietzsch. wurde mit schweren Kopf verletzungen dem Kreiskranhaees in Leisnig zugesührt, wo er einige Stunden später gestorben ist. während der leichter ver letzte Kraftevagensührcr. sein Sohn Karl Dietzsch. nach der Woh nung gebracht wurde. — Der Zug, der kurz hinter der Uee- gliecksstelle zum Halten gebracht wurde, konnte die Fahrt »ach 25 Minuten sortsetzcn. tz. Vom Flugzeugpropcller getötet. Am Sonnabend kam aus dem Fiugplatz in Chemnitz ein Herr Malier Barthelnecs ums Leben. Er haue als Fluggast an einem Runüflug teeegenommen und war. als das Flugzeug bereits wieder vor dem Fleeghasen- gevünde anhieit. von dem noch in Bewegung befindlichen Pro- pellcr tödlich getroffen worden. Der Unfall dürfte darauf zeerück- zuführen seich daß der Fluggast unvorsichtigcreveisc beim Aus steigen nach vorn abgcsprungcn war. sprechender Herabsetzung der gesetzlichen Miele verbunden sein. Die eengercchlsertiglen Gewinne beim Verkauf von Grundstücken sollen durch eine Reichswertzuwachsstcucr ersaßt werden. Ter Ge» samlsteuerertrag der Meetzensstcuer soll dem Wohnungsneubaee zur Verfügung gestellt werden. Endlich mied Senkung der E uleone. men-, Umsatz-, Gewerbe- und Lohnsteuer verlangt. Gegen das Reichsbaulandgesetz Zeine Entwurf eines Reichsgcsetzcs über die Erschließung und Beschaffung von Baugelände erstatteten die sächsischen Ge- iverbekamencrn durch die G e w e r be h a m in e c Dresden dem Wirischaftsinenisterium ein Gutachten. Sie kamen darin zier Ablehnung des Entwurfs, indem sie aeessührten, daß die Wohnungsnat zurzeit weniger ein Problem der Bodenbcschassung als ein Problem der Bau kosten und Ba » g e l db e s ch a f f u n g sei. Der Ent wurf bringe zahlreiche Eingriffe in das Privateigen- t n m, ohne dabei den Interessen der Privatwirtschaft gerecht zu werden. Außerdem sei die weitgehende Regelung des be. hördlechen Eingrisssrcchts mit der gegenwärtigen Wirischastslage nicht vereinbar. Abgesehen von den der Wirtschaft hierdurch auferleglcn Fesseln, bringe sie anstatt der allgemein erivüeeschtcn Vereinfachung eine U e b s r st e i g e r u n g der Verwal tung s t ä t ig k e i t. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst »eitteilt, hat der L a n d w i r t sch a f ts m i n i st e r am 2. Mai mit dem Vor sitzenden der L a n d w i r t s ch a f t sk a m m c r n das Roggen- problem erörtert. Hierbei ergab jich übereinstimmend, daß zur Ergänzung der handelspolitischen und svnstigen Maßnahmen zur Hebung des Roggenpreises eine Einschränkung des Roggenbaues erforderlich ist, um die Roggciicreiten. soweit möglich, dem Noggcnbcdarf anzeepassen. Es ist notwendig, daß die Roggenanbaieflnche. soweit die enit Roggen bestellten Böden auch für andere Fruchtarten, insbesondere für Weizen oder Futterpflanzen, geeignet send, zugunsten dieser Fruchtarten ein geschränkt wird. Hierbei werden sich westlich der Elbe größer» Ümstellungsmöglichkeiten als im Osten ergeben. Im JntcreF dieser Umstellung soll im Einvernehmen mit dem Reiche ein Reihe von einzelnen Maßnahmen durchgeführt werden, die ei» gehend besprochen worden sind. * Dr. Vroermann, Prcssereferent im M i n i st e r i ee ne f ii r die besetzte» Gebiete, ist in gleicher Eigenjchast in das Reichsieinenministeriiem versetzt worden. Er ist hier Nachfolger Dr. Haubachs, der die Pressestelle beim Berliner Polizei, ernsidnim eingenommen hat. iinsi Z Kunncrsdors a. d. Eigen. Mittwoch, den 7. Mai. abends 3 Uhr. Volksnerein. Ausgabe der Vereinszcitschrift. Vortrag und w'chtiae Besprechungen für Erstkommunionen und zehntes Stiftungsfest nsev. — 21. Mai. 8 Uhr abends. Versammlung de» kalh. Frauen- und Iueegsrauenvererns. 8 Gemeinsame Polksvcrelnstagung in der Südlausitz. Auch in diesem Jahre treuen sich die Mitglieder des Pollesvcr- eins am Feste Christi Himmele'ahrt in Hirschfelde zu einer gemeinsamen Tagung, Es ist diesmal als Redner ge. Wonnen worden der hochw. Herr Pfarrer Bichler aus Mas- fersdocf, der sa den meisten Katholiken der Südlausitz wohl- bekannt ist. Die günstige Bahnverbindung ermöglicht den Be such auch bei schlechtem Wetter. 5ür Einschränkung des Roggendanes Roman aus dem heutigen China von Erich v. Sal.jttlanil Oos'vrkxtk 1926 (Zevk? Alillor Verlux äktieriL0bv1ldcliAlt. I-lünckeo. (0, Fortsetzung,) „Was, in meinem Hause?" Tann fuhr cs ihm blitz schnell durch den Kopf, daß seine Frau seit drei Tagen g»r nicht mehr recht bei Sinnen war. Sollte sie am Endo i» die Geschichte verwickelt sein? „Bringen Sie die Bernehmungsprotokolle." Kurz daraus legte der Chef des geheimen Dienstes das Protokoll auf den Tjich. Ter Kommissar las die einfache Aujeeahme der Tatsachen und wurde stutzig. Da war die Prügelei im Hotel Metropol, die Verhaftung der Betrun- Icuen. Tann kamen die Aussagen über den Seiden st,meeggel, die Drohungen gegen den Kommissar. Ferner ü eud da, daß der Chinese in Verbindung mit dem Schmug- ecl nichts ausgesagt habe. „Wer ist der Chinese?" „Mehr als im Protokoll steht, haben wir nicht her- ausbekommcn." Wieder las der Kommissar: „Tai Fu schen, geboren 1W7 in Tschangscha in der Provinz Hunan als Sohn des Tcegroßhändlers Tai Fu jung. Erzogen in Tschangscha uud Hanlau in Privatschulen, dann auf der englischen Et,-Iohn-Univcrsi1ät in Schanghai. Beteiligung a» revo lutionären Umtrieben, geht nach Peking auf die Reichs- Universität. Wird vom russischen Sonderbotschafter Iaffe' mit anderen Studenten nach Moskau auf die orientalische Akademie geschickt. Geht von dort, laut eigenen Angaben, nach London, um Freunde zu besuchen und weiterzu studieren. Jetzt will er nach Urga und später Tschangscha, »m im Teegeschäft seines Vaters und Onkels tätig zu sein." Mit wachsender Verwunderung las das der Kom missar. „Warum wird mir das nicht gemeldet, das ist ja ci» seltener Vogel, den wir hier gefangen haben. Ist der Mann durchsucht worden? Hat man keine Dokumente ge funden? Hat man sestgestcllt, wo seine Kleider, seine Wäsche gemacht sind? Hat der chinesische Dolmetscher ge prüft, ob er wirklich aus Huiiau stammt? Spricht er den dortigen Dialekt?" „Genosse Kommissar", sagte der Chef des geheimen Dienstes. „Es sind Dokumente gefunden worden." „Wo find sie", schrie Lobanoff erregt. „Warum wird mir das nicht gemeldet?" „Sie werden noch übersetzt, die Briefe sind englisch geschrieben. Wir haben die Lehrerin von der Schule her anziehe» müssen. Es geht nicht so schnell," Es klopfte. Der Schreiber reichte dem Chef des Ge heimen Dienstes eine Aktenmappe. Da war die Uebcr- sctzuilg des Passes und der englisch geschriebenen Briefe. Er gab sie dem Kommissar hin. Der las den Paß durch, warf ihn auf den Tisch und sagte: „Ohne Interesse, normal. Diese Esel, die Mongolen, in Moskau sind natürlich geschmiert uud geben jedem die Erlaubnis zur Einreise. Wir müssen die schärfste Kontrolle üben. Notieren Sie, jeder Patz, der Einreiseerlaubnis nach der Mongolei zeigt, ist mir persönlich vorzulegen." Dann nahm er das nächste Blatt, es war ein Brief An Len englisch vorgedruckten Geschäftsbogcn lvar die Ueber- Ptzuiig angeheftet. Lobanoff las: London, den 2. Februar 102L Tai Fu schon, Lsquire, Hotel Rubens, Buckingham Palace Street. Geehrter Herr, Wir bestätigen hierdurch die Unterhaltung, die wir mit Ihne» am 27. Dezember vorigen Jahres gehabt haben. 'Wir haben mit großem Interesse Ihre An gaben über verschiedene wertvolle Kunstgegeustäude ge hört. die aus kaiserlichen Sammlungen der Verbotenen Stadt Peking stammen sollen. Wir erklären uns bereit, Ihre Dienste zur Erlangung der beiden ele- santeilsüßige» Bronze-Rauchergefäße aus der Zeit der mongolischen Dynastie in Anspruch zu nehmen, nachdem der Vergleich der Photographien, die Sie uns vorgelcgt haben, mit den Originalstücken im South Kcnsington Museum Uebcreinstimmuiig ergeben hat. Sie werden in unserem Interesse nach China reisen, wofür wir Ihnen zweihundert Pfund Sterling aeiweisen werden, wenn sie sich mit dem Vorschlag einverstanden er klären. Wir haben davon Kenntnis genommen, daß die beiden -Räuchergestiße zur Zeit im Besitz eines An gehörigen Ihrer Familie sind. Unsere telegraphische Anfrage in Schanghai hat bestätigt, daß Sie ein Mit glied der Familie Tai sind. Wir möchte» diese Gelegenheit benützen, um Sie auf den sogenannten Nashorubrecher der Pang Kuei fe der berühmten Kaiserin der Tangdynastie, aufmerksam zu mache», der während eines Pnlastbrandes in Peking im vorigen Jahre gestohlen worden ist und dessen Verbleiben unbekannt ist. Wir er klären uns bereit, Ihnen für die Beschaffung dieses Bechers und die Ablieferung bei uns in London dreitausend Pfund Sterlin zu zahlen. Aller dings müßte der Becher von den Dokumenten begleitet sein, die, wie wir durch unsere Anfroge in Peking festgestellt haben, sich gleichfalls in dem Zedcrn- holzkistchen, in dem der Becher verwahrt war, befanden. Diese sollen seine Identität bis zurück in die Sung- dyeiastie beweisen, Reer in Begleitung der drei histo rischen Dokumente hat der Becher für uns Wert. Indem wir Ihnen gute Reise wünschen und Sie bitten, uns von Zeit zu Zeit Nachricht über Ihren Ansnihalt zu geben, verbleiben wir in vorzüglicher Hochaktung Ferry Mac Jones, Direktor von Ehristies, Auktionatoren. „Merkwürdig", sagte der Kommissar, „merkwürdige Geschichte. Aber da ist ja noch eine Nachschrift," Entsprechend dem Originalbries war handbreit unter der Unterschrift ein handschristlicher Satz, augenscheinlich aus derselben Feder, wie die Unterschrift des Geschäfts briefes: ?8. Ich interessiere mich persönlich sehr für die Propa ganda in China. Geben Sie mir doch von Zeit zu Zeit Nachricht, was die roten Teufel mache». Ich wüeüche si« alle in die siebente Hölle in Kabul in Afghanistan, r. Z. „Na, da haben wir ja die Geschichte", sagte der Kom missar, „der Kerl ist ein Spion, nichts weiter, und Ihr seid Esel. Wo ist der Chinese?" „Im Gefängnis, Genosse Kommissar." lFortsetznug folgt,)
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