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Sonntag, den 31. Oktober 1926 Unterhaltungsbeilage^ Nr. 248;"Seite 5 Arno Holz. In der Vollsitzung der Preußischen Akademie der Künste wurde am Dienstag die nerlgcgründete Sektion für Dichtkunst eröffnet. Diese Sektion war schon seit Monaten eine schwere Streitfrage, da Verhart Haupt mann die Teilnahme ab- lehnte. Der Präsident der Akademie, Prof Max Liebermann, begrüßte die neuen Mitglieder der Akademie, Thomas Mann, Ludwig Fulda, Arno Holz und Hermann Stehr. Arno Holz erklärte, daß er nicht eher Mitarbeiten könne, bis aus der preußischen eine deutsche Akademie ge worden lei. Als er kein Vehör sand, verließ er demonstrativ den Sitzungssaal. Unser Bild zeigt das Portät Arno Holz'. Moltke Das Erinnerungsz Gene Thomas Mann. Thomas Mann, der bekannte deutsche Dichter, ist auch in die Preußische Dichterakademie berufen worden. Nach seiner Rede, die er Lei der Eröff nung der Sektion für Dichtkunst hielt, stand, wie nebenstehend bemerkt, Arno Holz aus und verlangte die Umwandlung der Akademie tn eine reichsdeut- scl>e. Als Thomas Mann und Ludwig Fulda sich ablehnend verhielten, verließ Arno Holz den Gaal. Unser Bild zeigt das Porträt von Thomas M ann. Aus Anlaß des 12». Geburtstages des GeneralfeldmarschaNs von Moltke hat das Reichsinnenministerium einen Moltke-Ehrensaal errichtet. Das sriihere Arbeitszimmer des Generalfeldmarschalls wurde wieder so hergerichtet, wie in der Zeit, da der große Feld- -Ehrensaal. immer im ehemaligen ralstab. Herr in ihm arbeitete. — Unsere Bilder zeigen: Das rekonstru ierte Arbeitszimmer des Generalfeldmarschalls Moltke, einige Orden und Ehrenzeichen, sowie die Totenmaske Moltkes. Ein Berzweislungsversuch. Die Kunst soll den Franken retten. Die Kiinstler Frankreichs wollen nicht fehlen, auch ihr Teil zur Stützung des Franken beizutragen: so wurde der Salon des Franken eröffnet. Alle be deutenden Maler und Bildhauer Frank reichs veranstalten eine Kunstausstel lung, deren Erlös zum Golüankaus für die Frank-Stiftung vom Staate ver wertet werden soll. — Unser Bild zeigt einen Saal im «Salon des Franken". Haus Doorn in Holland. Der Wohnsitz des deutschen Exkaisers, wo er seit seiner Flucht aus Deutschland im Jahre 1V18 sich aufhält. Das Luftschiff als Mutterschiff. Flugzeug st art vom fliegen, den Luftschiff. Die englische Hceresverivaltung un ternahm dieser Tage sehr interessante Versuche mit dem Start von Flugzeu gen vom Lustschiss aus. Das englische Luftschiff R. 33 erhob sich mit zwei Kampseinsitzern, die zwischen den Motorcngondeln des Luftschiffes hin gen. Nachdem das Luftschiff eine Höhe von mehreren hundert Metern erreicht hatte, ließ man durch eine mechanische Auslösung die beioen Flugzeuge fallen. Der Start gelang fedesmal vorzüglich, so daß die Mög lichkeit des Startes von Fliegern auch vom fliegenden Luftschiff aus durch diese Versuche bewiesen ist. Es wird dadurch möglich, mit Hilfe des Luftschiffes Flugzeuge in gewaltigen Höhen und über große Strecken zu transportieren. Die Flugzeuge könn ten allein dieses Problem wegen des großen Benzinbedarss nicht lösen, während das Luftschiff als Flugzeug- Mutterschiff beliebig viel Benzin mit sich führen kann. — Unser Bild zeigt das englische Lusschiff R. 33 mit üar- anhüngcnden Kampffliegern. Der Stahltrust wachst. Die Vertreter des französischen Han delsministeriums kamen vor kurzem zum Zwecke von Besprechungen mit der deutschen Regierung Uber die Ein beziehung des Saorgebietes in das kürzlich abgeschlossene internationale Stoyläbkommen nach Berlin. Unser Bild zeigt die französische Delegation vor dem sranzöflschen Veneraikonsv- lat in Berlin, und zwar von links nach rechts: Den Leiter der Handels abteilung des Generalkonsulates. Dr. Wilhelm, den Pressechef der französi schen Botschaft in Berlin, Professor Hesnard, der bekanntlich der einzige Zeuge der Unterredung zwischen Briand und Stresemann in Thoiry war, den Direktor im französischen > Außenministerium, Arnal, den Leiter der Delogativn. den Direktor im franz. Handelsministerium, Serruys, und Direktor Lesenoe. Di« Wachrnburg. Die W. C. S.-Wachenburg Lei Weinheim an der idyllisch gelegenen Bergstraße, die Stammburg deutscher Korpsstudenten, und zwar derjenigen der technischen Hochschulen Deutschlands, steht jetzt vor ihrer letzten baulichen Vollendung als eine Haste deutscher Heldenehrung. — Unser Bild zeigt die vollendete Burg nebst dem Totenhatne, wie das Werk nach seiner Vollendung im Jahre 1Ü28 aussehen wird.