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Sächsische Volkszeitung : 18.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193004182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300418
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-04
- Tag 1930-04-18
-
Monat
1930-04
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.04.1930
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Erlebnis sm?sIm8onnts§ Soniicn'chei», Vogetsang, eine lockende Lymphonic dcs Frühlings. Sie rnsl auck mich. it,r zu lauschen. Es drängt mich heraus aus ae„, enge» Hanse. ins Frei«. die Schönheit dcs er wachenden Dresdner Frühlings zu trunken. Ick wcudc »iciue Schritte dem Großen Hgnien zu! In deu Vorgärten der Bille,, säugt es schon a» zu blühen. Ta und dort lugen Knospen schüch tern hervor und a» ernincn Stellen stehen gar schon Pfirsich- und Mandelliäume i» voller Blüte. Tie Rasenstücken des frosten G-ar- tens prangen iin Irischen Grün, als habe eine verschwenderische Hano grüne Tamtzeppiebc ausgcbreilei. Fm klaren Wasser des Teiches wiege!» sich sie Büuiuc und beivcgen ihre Wipfel im leich ten Frn''lincrs,vinde. Tonne, neues Leben in der Nalnr, das die geöl uel. Ttt-wiertzand in civigcr Batergülc ansstent. Wie nob begrüs.e ick cs. Wie weichen des Tages Torgen, die Milbe,i und Lasten cus täglich.» L.ben-- da einer Hoisnnng aus icböne. heuere Zeile». S:o!z und froh hehl inan saS Haupt uns lässt sich vorn linden Turl de? Frübl-nas >,,»weben. Ostern »zhl. das Fest der Anirrsu.d-no de. Herrn, da soll es auch .gnierneonng alles Großen, Guten nno kosten.,» in ni-ieru! Herum nun,:. oas der Ltzinler sthlumnr.ru iFz. R»r grgsre. gut«, hosseuoe Gedan.e» bei.eleu rrricli. (alaubcrr an den güiigen Barer droocn. Berlraue» aus »rein lraitoolles Wol len im Uck zrr ilrnr. .Hominng an- tteh.ruvindnng aller T.kuvie- r gleiten rur der, ein; ..en r.r» für das ganze de»Ische Bolk. Er-äl: vorr sotchcn Gcsülrleri schreit. ich meinem Heim zu. Sonne irr' .Herzen, dre ich in Herr grauen Atttag irr gen »aurpi des täglich rr L.vsus ruil Inner» net inen ,'ill. hieve h.sectt mied, rrrit- sülilenn Li ve z» jedem eirrzelrren ureirree z'Numrnscl'e», ja zur ganzen, schönen <--olles,nett. Ta las,', ein druck die Lus! zu mir actrageirer Ton mich «i»s- selreri. cirr scirrrller Troruveterrlorr. Was ruag cs sein? Fn's die Fenerivehr, die bedrohles Girl des Nächsten rellcn tvill oder eiric fröhliche Musitbande eines Bereins. den es gleich mir z» Licht und Lonne drärigt oder gar eine Kapelle der Reichswehr, di« ernst« Pflich! durch srohe Töne versüßt? Nicht von alledem! Ein großes, graues Lastauto biegt um die Ecke, von ilun herab driugeu die Töne, die »reinen Frühlingssriedcn störte». Dicht gefüllt ist cs mit Jugend, hloirdgclockten deutsche» Jungen, unseres Volkes Zukunft. Froh will ich sie grüßen. Der Frühling im Herzen und in der Natur soll de,, Frühling de? Landes segnen. Aber di« schon er hobene Hand sinkt herab. Rote Fahnen bausche» sich im Winde, misstönendes Geschrei dringt an? der» Munde jener iungen Bur schen und ei» großes Plalat am Wagen springt mir höhnend in die Rügen: „Karg ist des Fnngprolclen Lohn — Aber znm Neichs- juaendiag sparen wir schon" steht dort in grellen Farben. Kommnnislischc Jugend. Klassentämpser! Echo,, in, Früh ling ihres Lehens zerreiß! inan itznen das Band, das sie mit ihren Voltsgenossen verbindet, Wie sollen denn sür sic icmals Lvmmer als Zeit des Rettens znm Wähle ihres Volkes und Herbst als Zeit sroGr Ernte ihrer Schasscnssrücbtc kommen? Ne!», diese bringen nur lallen, öden Winter. Arme, irregeleitet« Jugend! Wer betrog dich um den Legen deiner Kindheit. wer entriß oir das Himmel reich, daß der gütige Heiland dir versprach? Weh' denen, die euch an lTelle eines ist»derporadiescs die Arena der Politik, eine Hölle für cncl>, schenkten. Weh' denen, die Legen i» Fluch lehrten, Hast in ein armes Volk säte», wo Liebe gedeihe» soll! Wie nenne,, sie euch? Fnngprolclen! Wisst» sie „ich,, daß sie euch damit einen Name» geben, der euch zu Volksgenosse» zwei ter .stlaße mastst, der schon in, allen Rom, wo er entstand, verachtet war. Wollt ihr euch mehl lieber d e n l s eh c Fugend nenne»? lind spare» sollt ihr? Gul nno schön, spart, damit ihr euch das Leben srob machen könnt, damit ihr mit ossenem Herze,, Güte in seiner Schöpfung aus Reise» und Wanderungen sehen ,b,,->t. Aber für den kommunistischen Reichs»,gendtag, sür di« Verl, der VolisgenossPi, nein, dafür spare nicht, deutsche Arbeiters, Mir ist's, als schiene die Sonne nicht metzr so hell, als bube der Frühling nicht mehr, als schwiege» die frohen Länger in de» Zweigen. Eine graue Wolke liegt über der Stadt, über dem ga zen Lande, — Ferner und ferner verklingt der Trompetenlon. Tust Ruhe liegt wieder über der Straße, aber in mir da stürmt und wogt es. Wer kann das deutsche Volk vor einem neuen Irrwege i. . > Fragend strcist mein Blick zum Himmel und hastet am Turm „cr Kirche. Wie eine Antwort ans meine stumme Frage scheint cs ei! von dort zu klingen: Hier ist die Rettung. Wenn ihr eins sc. i,„ Glauben a» den gütigen Vater droben, eins in hilfsbereiter u- sie,stiebe, dann wird sich die rol« Flut aus Osten breche», s.i - : noch, dann werdet ihr di« wiedergcwinnen, die sich heule noch . Proleten nenne». Sie werden dann mit euch bilden die Host ., unsres Volkes, eine gottbegeistcrte, vaterlandsliebende. st. bereite, deutsche Fugend! Dr. sic. Deutsche Literatur im Ausland. — Don H H. Honb.'-r Nordpolbuch „Der Ruf des Nordens" hat der Verlag Vst». Ouerrdo in Amsterdam eine reich illustrierte holländisch e Arbeiterzentrnlverlag in Prag eine tschechische Heberte':-,m, herauog-bracht; eine Aebertragunq ins Pal nt sehe wird >»,- bereitet. Wie der „Lit. Welt" berichtet wird, ist in Paris eck: Strosemannbiographie von Lein deutschen Journalisten Fä:> rich Hirth erschienen: die französische rl-'bertestnng von A Zweigs „Streit um den Sergeanten Grischa" ist von der .st,stst beinnhe enthnsigstisch ausgenommen worden. Dagegen st, st die Absicht, die „Dreysus-Äfsürv" von Herzog und Äehsißli Paris aus die Bühne zu bringen, keinen Veisnll. wenig- nicht bei dem Helden der Geschehnisse, den» Obersten Dre>, .s der gegen die Aufführung die Gerichte nnrafen will. In st -uz. land erregt Friedells Kulturgeschichte Aussehen, das Rathe, : buch des Grasen Harry Keßler ist in seiner englischen Au z .h- von der Busineß Book League zum Buch des Monats gemus!« worden. I7n8icktbar6 Qekskr k^oman xon krundiläe ?Iokmann litt. Forlsehung.) „Tas ivu»der! mick, gnädige Frau, bat Flst Mann Fhncn von dieser Augeleaendei! des Fuivclenranbcs in seiner Bank istenials etwas gesagt? Es stand damals i„ allen Z,ei!nngen." „Tiefe Fnivclen sind nicht geraubt worden, Herr .Inspektor. .Kann man sein Eigentum rauben? II,w müßte nicht mein '.Nanu als der Beraubte zuerst «ste Austhuldiguua erheben, wen» er sich be stohlen glaubie?" ..Herr Mose,- val allerdings seincrzetk eine Anzeige nicht er stattet. Taiiu tonnen vcrscküdene Gründe uuißgebeno g.wei ,, sein, nicht nur der, daß er sich nicht geschädigt fühlte — denn das war er." „Woher wollen Tie das wissen?" Anna beugte sich vor und s.tz dem Beamte» scharf ins Gesickl. „Sie irren sich, mein Mau» in ourebanS de, Ausiannng. daß Fürst Wroistti die in seinen, Besch venndlicben Juwelen z» Rech! an sich genommen hat, de»» sie ge störten ihm." „Tas ist mir neu", bemerkte der K limimstiuspektor skcpiisch. ,.Fcl, sagte die Wahrheit." ,.Auck als T,e mir vorhin versickerten, von den Plänen Fines Bruders nichts gewußt zu haben?" „Sic sind ein deutscher Beamter. Tieie Angelegenheit bat mit Teulsclstanc' niclns zu tun. Weiter kann ich Fönen keine Erklärung geben." „Ter Mann, den Für Bruder getötet hat. war ein Deutscher, und der airoere, den er beraubt bat, auch — aber wir wollen bei ocn Fuwe e„ bleiben Tie hatten mit Ihrem Manne also st.-w 'Aus sprache über dic'c N,m. ege:,heil?" „Fa." „To." Ter Beanne sab die Fra» einen Augenblick sch.veigcnö an, uns sic glaubie seine Gegauken zu crlenueu. „Vielleicht empfiehlt es sieh, gaß Tic meinen Mann in dieser Anszclcgciihcit bcirageu. Er wird Ionen die Wahrheit nwuwr An gabe,, bestätigen." „Ta? wird obuedic? geichebe». Wenn Sic bereit sind, kann ich Sie jeht zu Ihren, Bruder sülneu", erklärte der Beamte und erhob sich. „Ein Wagen siebt draußen." „Erwarten Sie mich da, ich komme miß" Wenige Minuten später saß Aura Meier »>'bcn de,» Kuminal- in'pcltor in dem ocickiosiencn Tienstanio uns snbe oer inneren Stadl z». Sic vermochte kaum zu atmen vor Vclteiumuug. In diesem Augenblick war cs. als würden verschülleic Ab gründe des Grauens in ihrer Seele wieder ausgerisscu, sie fühlte sich zurückvcrscht in die angstvolle Verzweiflung, den hilflose,> Jammer jener furchtbaren, blutrünstigen Petersburger Taue vor ihrer Flucht. Nur einmal waglc sie die zaghaste Frage, „Wird mein 'Brr,oer leben? Ist »och eine Hossuuug?" Ter Beamte störte das Beben in oer scheuen T>i,»»ie und sab zum Fenster hinaus. Begriff denn diese Frau nicht, daß er in jedem Falt« sterbe» mußte? „Hoisnung aus Wciterlcbcu gibt cs,im mer, solange einer noch nickst tot ist", crwiocrte er lurz. TaS mußte, man eiusebc». El war ein Trost, aber ein ver zweifelt schwacher. Kurz daraus hielt der Wagen vor dein Eingang der Ekaritä. Anna Moser wuroe in «in schmales, iveißgelünchtes Zimmer ge führt. Eine Tchivcsier sebleß oie Tür von außen hinter ibr. Sie sah sich um In dein lteiue» Raum beiaud sich nur ein eisernes Bell, ein ebensolcher Tiulst und Tts.b. Es roch nach Karbol. Was Anna tvcocr wußte noch crtcuueu konnte, war die Tatsache daß che- ser scknuale, belle Raum de, setzte Ausculbalt iür Todestauoioateu war und »muilleibar uc.be» der Leichenlaunin r lag. AVer auch ohne dies zu wisst,,, legte sich ein unnennbares Gran.» ans ihr Gemüt. Tort nn er oen weißen Wotloeeten lao ein Mensch. Ter Korst, ,oachsge!b nii! gespannter Haut, ruhte ans de,» weißen Kissen wie gcr eines Toten. Tie ei,,getunten n Augen waren gesckaone,, Er tag rcgnngslo- nno schien auch meist zu atmen. Die rechte Hang, abgezehrt nno blutlos, lag neben gen, unbewegten Körper, «st time wgr verbunden. War dg- Michael? Ans gen Fußstützen »äheue ist sich, beugte sieb übe» das ab- wstende. stcmo- und oost, io v inante iBnetst Fa. . >v,'> Mickael E> lag da. b:s zun. Halst verbunden, nno . !'„cie tu an», nie' -ict'c». lnizc n nno unreaelu'ädigc,, Stöße», .an c,II 'e, Fanrzenge war i,'!i: de, Binnloih einac , ü.ll , o 'iück c st vc', nn werden ...Nc-nlo ^ !" e s oa> UNI ein Hin-H. arw, oer Kraute schlna t . ' blak:. - o.c Hon. u .>-'eue!>! öc» Frau, gas si>t> . ion cs.,, e^. n.cen sie eile",'«,, Anna bezn'ang sich, so gul sie cs bei diese,» Anblick vermochte. Aber gegen ihren Willen füllte» ihre Augen sich mit Tränen, e!» zitterndes Almen gnoll tief ans der Brust, berührte als warmer lebendiger Hauch das Antlitz des Sterbcnscu. Nun schien er sie zu erkennen, versuchte ein Lächeln, das in» Entstehen verblich, doch seine Angen belebten sich. Er machte eine schwache Bewegung mit den Finger» der freien Hand, ohne sie er hebet, zu können. Anna setzte behutsam den Stuhl »eben die Beltkanic, ängstlich sede Erschütterung vernie,oci,g. nng sab voll schweigender, selbstver gessener Innigkeit in das Gesteh! ihres Bruders. Michael war jeder ihrer Bewegungen mit den Blicken gefolgt, otzne auch nur den Kopf zu rühren. Fetzt bewegte er die spröden, verkrusteten Lippen und schien etwas sagen z» wolle». Anna beugt« sich nahe zu seinem Munde, um zu perstehen, wa? er mit vielem Bemühen zu sage» versuchte „Nastassa —" Nur dieses eine kleine Wort, der Kosename ans der Kingerzei!. Anna beugte sich nieder und küßte mii ihren Lippen, die von verhaltene» Tranen zuckten, gen von, Fieber verdorrten 'Mund. Tann saß sic wieder stumm ans dem kalten eisernen Stuhl. In der großen und tiefen Sttlle um sie her sahen sich die Geschwister ein ander in schweigender Zwiesprache au. Der Arzt tani herein, sprach mit Herzlichkeit und erhobener Stimme einige ermntigcndc Worte z» de», Leidenden, benetzte seine Lippen mit Gsthzcri», fragte, ob er einen Wunsch bade, etwas zu trinke» wolle; als Michael mit den Augen verneinte, besah er die Fstcbcrtabelle, fühlte den Puls und ging wieder, nachdem er Anna ansgesordcrl hatte, bei ihrem Weggänge in das Ordinal onszimmcr zu kommen Als er gegangen war. sagte Michael plötzlich mit pernctzmbarcr Stimme: „Es geht zu Ende. Feh werde dich verlasse», RaslaSja. Dick, meine Pläne »nd Hossnnngen." Er atmete mehr,»als kurz und heftig, sein Gesicht verzog steh sür Sekunden. Dann fuhr er flüsternd fort: „Ick verlasst nun, Werk vor der Vollendung. Andere werden cs sorlsctzcn." „Fa, das werten sie. Michael," ncrsicheete Anna tröstend. „Wa? vermöcsttc ick jetzt anck noch — ohne - ohne — 'Aber auch die andern werden tbn nickt haben — den Taener — er ist hin, vernicklet, verloren sür immer —" „Von was sprichst du?" flüsterte 'Anna scheu und glaubte an Fieberphanlasten. Aber Michael lächelte nur. „Tie Juwelen" — s,,l,r er mühsam sort — „alles ist in Ebar- totvs Hunden, wohl schon jenseits — der Grenze. Wende diel, an ihn Fcb will, das; du srei bist —" „Ich danke dir. Michael. Vielleicht srcnt es dich dock, zu hoien. da» mein Mann und ick „ns seit der Pollen Anssprache da mals besser vcrsteocn —" „klm so besser, — aber du sollst nnabtzängig sei» —" „Lieber Mischa —" „Nastasja — wenn g» mich liebst — ick habe noch eine Schul) — eine große — Gloria — Ich Vitt« dich —Anna—" Er sch'osz die Auge». „Sie liebte mich — mehr als sich — und tvirg leben müsse» —" „Ick werde alles tun. Michael — vertraue mir —" Sein kurzer Alcm wurde schwerer, gepreßter, hörbarer. Anna kniete neben dein Bruder; ohne eines Wortes sntiig zu sein, nahm sic seine ruhelos bewegte Hand in die ibre nno bettele sic a» ihre Wange. Brennciioc Tränen rannen darüber bin. Noch einmal ver suchte Fürst Wronski z» sprechen: „Leb wobt. Nastasja — und solltest du es Wiedersehen — so grüße — Rußland —" Ohne den Kops zu heben, sütnle Anna daS Beben des Todes, das durch Michaels Körper ran» „nd erstarb. t st>. K aviIes. „Herr Krals, bat sich ganz außerordentlich schnell erball", sagte Plosessor Roeocr und nickte Fuge bekrüsligeud zu. In seinem weißen Mantel rntzle er wie ein Sebneegebirge in seinen, Sckireib- sesset. ,'pietie ,,-ji gem .Hörrohr, das er zwucbc» seinen von Subli mat a,,sgelang:e,> Fingern drehte, uns ström,e wie im,»er einen dnrckvri'wendcn Fogolormgernck ans. ..Wirttick ein besonderes uttück. gaß itm, nickt mcbr geschehen ist Ilnbcgcnicnder Schädel- hrnck. lcichie Geb inericküllcinng — nach vierzehn Tagen so gut wie Überstande». Sie ,vollen also heute Fbre» Herrn Bcrlobtrn ab holen. wie?" Fuge nickte Tie Btt,Intelle, dst tbr in gic Wangen stieg, fehle sie i,, nnansiprecht'ckc Verlegenheit. Tie brachte kein Wort heraus, aber ihre '.'Ingen leuchteten den „lenschensrenndtichcn Arzt voller Tnmhaitnc an. Professor Boeder ränsperlc sich und stellte das HöeroN -n, jcinen Platz neben de» Angcnspieg«!. „Herr Kraft wird wohl sein. Eine unglaubliche Katastroptze war das damals, klebe et — erstaunliche Angelegenheit, das! Ihren Herrn Vater erwart... Sie heule ebenfalls?" „Mein Vater kommt mit dem Erpreß von Basel heute a hier an, Herr Professor, lind dann — ich wollte Ihnen noch lieh danken sür alle Sorgfalt, die Sie unserem Patienten !-»-'> angedeihcu lassen." „'.'Iber ich bitte Sic" — Plosessor Noeder stund ans und mo,,-! sich an seinem Instrumente,ischrank zu sckassen. „Wir haben o.t Aerzte unsere Pflicht getan — gern getan — nack beste» Krö te, — »nd haben der Natur z» danken, das; keine Zwischensätt: ! Genesung ansbiettcn." Ein Asststeiizarzl erschien in der Tür und meldete, das : Verwandten des Patienten von Nr. 11 den Professor persön i sprechen möchten. „Also dann darf ich mich wohl verabschieden, Fräulein Hai: i. Warten Sic hier nur einen Augenblick." Inge befand sich allein in dem stillen Zimmer, dessen Fenier In den Garten der Klinik hcrunlcrsahcn. Ter Wind bewegte > e Zweige der Akazie, die vor dem Fenster stand und mit ihre,, weh >- den Blättern huschende Schattenspiele aus die Schreibiischpla e zeichnete, von stimmernben Svnncnlicklern mtterhrocken. FngeüoM dachte an die Nacht zurück, in der man Konstantin Krafst ans ihre-, Wunsch hier ci,«geliefert hatte. Mitten in der Nackt chatte das Tc c- Phon in die ruhelose Wachheit ihres Wartens hincingetehrillt: Hanh - man» Keasst sei bei der Verfolgung vcrunglücki. Tann batte sie l-L in diesem Zimmer gesessen, cs war zwei Uhr nachlS, als man dü Krankenwagen cinfabrcn hörte »nd die Bahre tziuausgelragen ww. . Inge hatte das Empsinden. als sei sie cs nickt selbst gcn'F'o. die diese Stunden durchlebt und antowattich Ge notwendigen Zu ordnungen getroffen, die erforderlichen G Bräche gerührt hatte. B't dann mit der ersten bossnungSvollen Nachricht ein Ncruenznü < mcnbrnck über sie selcht gekommen war. Wohl die natürliche > aktiv» ans de,, Zustand der Hochspannung aller Seelcnkräste ' t zum Eintritt der Katastrophe. Ein inniges Glücksgcfühl durchrieselte sie in diesen still.» Minute» der Erwartung, die sie als etwas Heiliges cmpiw' Warm und liebkosend lag das Sonnenlicht aus ihren im Schoß ver schlungenen Hansen, in denen sie den zarten Keim einer Hesel.:. - den Hossnnng zu halten mcmtc. Es näherten sieb Schritte ans den Fliesen de? Ganges, S:> > men tönten herein WaS kann nicht der .Klang einer Tttnime n " »nS vermögen? dachte Inge und Pickelle, ohne cZ zu wissen. S r batte den Kops gehoben und blickte zur Tür. Jemand schritt werte-, einer trat ein. Konstantin Krassi stand in, Zimmer und schloß die Tür tzinßk sicki. Inge sab in sein Gesicht, das noch vom .Krankenlager ge zeichnet war. schmal, sarblos, von Energien durchgeistigt. F: ! Blicke begegneten sich und versankeit ineinander. Langsam vertu - tele sieb ein Leucblen über ihre ernsten Mienen, das von den A„H!i ansging, als einziges Zeugnis der Festlichkeit des Herzen?. Eni letztes kurzes Zögern war überwunden, sie eilten auseinander z, hielten sich nmscklnngen. Dan» schob Inge den Freund auf Armeslänge von sich nur bctrachiete ihn schweigend und genau. Krasst lächelte. „Bist du zufrieden? Ich habe oeinn nws ich konnte, um Gnu fertig zu sei». Es ist uns gelungen, wie di, siegst." „Feh bin znsrieden", nickte sie. und dankbar — Gott weck, wie scbr. Als ick dick zuerst besuchte habe ick das nick! zu hoß.-i gewagt. Konstantin. Willst du dick lieber noch eine» Angenbi 1 sehen, che wir binansgeben?" Er schüttelte den Kops. „Nein — ick balle cs hier nickt mehr a> s. Ick glaube auch der Wagen wartet schon. Feh sehne mich nach sriicher Luft, »ach Freiheit." O ia. T in. ick, auch, lind wenn eS nun so kommen sollte, wie ich cs hosie. melden wir bald Lust und Freibcii zur Genüge haben." „lind ich darf diese Hossnnng teilen. Inka?" Sic sab überrascht zu ihm ans „Inka? Wie kommst d» darauf?" „Vielleicht wallte ich dir nur einen neuen Name» geben, sür mich allein." „Er ist nickt neu. Meine Müller na»»!« m-ch so", jagte ßi leise, während sie den langen, bhgic,lisch kahle» Korridor entlang schrtllcn „Seither nannte mich niemand mehr so. Und cs ist tanz« bcr. ES klingt so heimatlich." Ats sie im ossene» Wagen in den sonnigen Nachmittag hin« einsnbrcn. sagte Krasst: „Ick habe dir viel zu erzählen. Inge. Aber du hast mein« letzte Frage noch nick! beanlwortel." (Forttetzuna lokal) B-rm„wormch >itr Polin, ,md zZeutltelo,,: >»r. G. De»c,l>, w, r-ocalcs nn» Lvorl, vl.IohN' tür r't»ze,ge,i: B„ngartz, alte »r Dresden, punerhragc >1. Dr„6 und «rerla,, «ennmnn Filiale Dresden.
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