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Sächsische Volkszeitung : 27.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193004275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300427
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-04
- Tag 1930-04-27
-
Monat
1930-04
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.04.1930
- Autor
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Sächsische Volkszeitung !I> SlSkllSil, isvsr Zlerstudo okrlr.21 'eins Kli-Lierg 6Iss kokte» nur „ »I. U/sIs,s. näitorci 's vorzherusti?z rrllglichen en jeder SNE5 > korvvrrcttzcnüek s u.1'on8ckH„>^^ >»tlx>tv Lr«-ic,> Ii>iig>U>eckinuniiee, rnnotito I' I Usikpisny, S d s !N. ^ipkuss!,' 3i »Ml MW Overttliauc. Sonntag llutzer r'Inrechl »»onkrnnliei' >',h Montag irechtsreihe ^ le Notii-uie «8 hausliieltzali? Sonntag Anher Anreckil iciraxabuiutn- «> Montag ,rechtsreibe K kiiob« C/,8) Gr. 1- 4301—GSit r.»! «01—350 berl-Ttzealer Sonntag lnneton ('/,< spiel der Komödi« Iilvi«I«I>»srx <31 Gr. 1l 1901—2d!«'> 10201—10300 2; 781—810 Montag viuvm I>nol> >' Ar. Ir 3201— ol 7800 u 9701—« v > ie Komödie Sonntag rt «I«» Itrv^'Iuer rvrekvstvrs «-.t» tixe klamme 0 ,»» . Gr.1, 601-IOö Montag Ilxv 1 lamme .9. . Gr. 1: 901—IM . :.2: 631 050 öenz-Theait! !l Guido TM - ' Sonntag 4 und 8 Ubr r rinbrv -latiuk Montag oatrre .Iako>, Gr. 1- L901—417Ü ilrai-Thealcr 1 Johanna Schinn wsänger Willy Tb« elf Sonntag hmittags 4 Mr livttelstuckeut lbends 8 Nhr >n«t cke» Ickiciielii- Gr. 1: 9001—9. X« Montag bends 8 Uhr Gastspiel üngerNichardTu 2n? »it «ie« I.ü'Iulii- ei» klvliles lnleresssnlesle ftoksl von »cksill«n Lriiaut 1S2Z k«mmer 98 M 27. April l»Z0 Katholische Jugenderziehung Tine Rede Bischof vr. Schreibers vor -er In, Rahmen der Generalversammlung der preuszi scheu katholischen Sch ul ver künde ist am Dvimerslagabeuü im grohen Festsaal der Hautnvcrkskaininer Berlin eine eindrucksvolle Kundgebung veranstaltet, bei der auch Bischof Dr. Schreiber das Wort ergrisseu hat. Mit Rück sicht auf die Tatsache, das-, die Lage der katholischen Schule» in der sächsischen Diaspora etwa die gleiche ist wie in der preuszische» Diaspora und im Hinblick auf den in acht Tagen faltigen Schulsonnlag geben wir die Hauptgedanken dieser Rehe hier wieder. Der Bischof gab eine tiefschürfende Auslegung der Euzuklikia Pius XI. über die christliche Erziehung der Jugend: Der Heilige Vater spricht zunüchst von den Erzie hungsberechtigte». Er nennt die Kirche, die Familie uuo den Staat Diese Reihensalge ist bedeutsam. Die K irche ist der erste Erziehungsberechtigte für die katholische Fugend, »na zwar deshalb, weil ihr das Erziehungsrecht van Galt uu- iniilelbar übertragen worden ist. Ehristns hat zu den Aposteln und ihren Nachfolgern gesagt: „Geht hinaus i» die ganze Welt mid lehret alle Völker, und lehret sie alles halten, was ich euch gesagt habe." Die Kirche hat das Erziehungsrecht auch ans dem zweiten Grunde, weil sie die geistige Mutter der katholische» Fugend ist. Der zweite Erzichtmgsbercchtigte ist die Familie. Das sind die Ellern. Sie Huken die .Kinder ins Lehen gesetzt. Huden sie mit Sorgen groszgezogeu und niemandem, anher der Äirclie, gehören sie mehr an als ihnen. Sie haben auch die Verantwortung für die Kinder. Ihnen die Kinder zu ent leihen. sie Zti Erziehungosobjeklen des Staates allein zu ma chen. sie gewissen Experimente» van Lehrern ausznlieser». das lehr die Sache einfach ans den Kopf stellen. Der HI. Baler etont mit grotzem Nachdruck die Erziehungsrechte der Eltern. Gewiss, auch der Staat hat in der Erziehung, wie es immer Lehre der Kirche war. niitznsprechcn! Aber beachten Sie wohl: Aus welchem Grunde! Der Staat ist nicht Vater und Mutter der Kinder, wie die Kirche und die Eltern. Ihm gehören die Kinder nicht so innig an wie die katholischen Kinder der kalho- Pschcii Kirche, wie die Kinder de» leiblichen Ellern. Der Staat hat aber insofern ein Recht aus die Erziehung der Kinder, als dies das Gemeinwohl erfordert. Der Papst kommt dann zu sprechen ans den Erzie- h ungsgege it st a n d. Auch das. was der Heilige Pater hier jagt, ist nichts Neues. Es ist van jeher Lehre der Kirche ge wesen. und auch die katholische Schulanzauisaliou hat cs immer vertreten: aber es ist wichtig, es einmal van so hoher Stelle aus klar und zeitgemüh ansgesprochen zu sehen. Der Er- ziehimgsgegensland ist der Mensch in seinem gesottenen und in seinem erlösten Zustande, der Mensch also mit all seinen Mangel» und Fehlern, die eine Folge der Erbsünde sind und derselbe Mensch, der durch Christus erlöst worden ist und der «i-gegliedert werden soll in das Reich Christi, der hineingestellt werden soll in den Geist Fest, Christi, und geirünkt und betont werden soll von den Gnadenstrünien. die uns vom Kreuz Christi Zttfliehcn. Es ist verkehrt, sagt der Papst, eine Erziehung in der Schule zu betätigen, bei der mir die rein menschliche Seile des Kindes berücksichtigt und die religiöse, sittliche, übernatür liche Seite, die Zugehörigkeit zu Christus, nutzer acht gelassen wud. Wir wissen, datz heule solche Bestrebungen sehr stark aw Werke sind, nur wissen, datz dasiir auch der Barwand herhallen niutz. wir dürsten Honsessionelle Kömpse nicht i» die Schule hin- e uiragen. und deshalb dürse in der Schule nichts von Religion gewest werden, dürsten mir westliche Fächer gelehrt werden, und «uese ahne Rücksicht ans irgendeine Westanschauung. Ich möchte den Lehrer sehen, der westliche Fächer lehren kann, ohne datz er irg»dwie seine Weltanschauung hineinsiietzen lässt. Man will ui!» damit Sand in die Auge» streuen. Die so reden, halten am meiste» daraus, datz sie ihre nngiönbige Weltanschanung i» die Schule hineinbringcn. (Lebhafter Beifall.! «lei», wir lassen iw" nicht täuschen. Wir sind uns ganz klar über das, was MW oer Schule zu leisten ist. Wir könne» das Kind in der Katholischen Schulvrganisalion in Berlin Schule nicht halbieren. Wir müssen das ganze Kind erziehen »ach seinen weltlichen Bedürfnissen, »ach seinen irdische» Fähig- heilen, aber auch nach der i» seiner Seele grnndgelegleii Anlage für die Religion, sür die Sittlichkeit, »ach seiner Pflicht — so fern es getauft ist — ein Gcsticskind zu sei,, und zur katholischen Kirche zu gehören. Der Papst kommt in seinen Ausführungen, in denen er dis katholische Schule als jene Schule hinstellt, die für katholische Kinder gefordert werden mutz, auch zu sprechen ans die anderen Schularten: die weltliche Schule, die Simultauschule und die Einheitsschule. Wtr wissen, daß Im Reich, auch k* Preußen «4 namentlich in Sachse» — in vielen Orten kein« tatho« lisch«» Scholen sind, und die katholischen Kinder i« nichts katholisck»« Schulen gehen und dort katholischen Religions unterricht erhalten. In Sachsen darf in diesen Schulen kein katholischer Religionsunterricht erteilt werden. — Wir wissen, datz wir solche Verhältnisse a u ch i m B i s t u m B e r l i n haben. Das ist ein Rotstaad und ein Hebet, und dieses müssen wir zu beseitigen suchen. Hier mutz die Gesetzgebung einsetzen.' Wir müssen erreichen, datz eine Mindestzahl von Schülern, die nicht zu hoch aiizilsetzen ist, ausreicht, um katholische Schule» zu begründen. Nicht verstehen kann Ich, was hier und da in Sachsen und auch hier in Berlin der Fall ist, dah es Bezirk« gibt. Pfarreien, in denen katholische Volks-Schulen find, und di« Eltern trotzdem ihre Kinder in nichtkatholisch« Schulen schicken. (Hört, hört!) Sie reden sich damit heraus der Pfarrer gebe den Kin dern ja irgendwo Religionsunterricht. Das ist eine vollständige Verkennung des Wesens einer nichtkatholische» Schule! Es kann gar nicht ausblciben. datz der Lehrer in den weltlichen Fächern seine weltanschauliche Auffassung in den Unterricht hineinftietzen laut, datz ein religionsloser Lehrer den Kindern an der Seel» Schaden auch beim Unterricht in weltlichen Fächern zufügt. Dann spricht der Heilige Vater von der Erziehungso Umwelt und nennt da: die Schule, die Familie, die Kirche, den Staat. Eins betont er aber noch besonders, das sind di« guten Lehrer. Hier prägt der Hl. Vater wahrhaft golden« Worte. In der Tat: was nützen uns katholische Schulen, wen» die Lehrer nur dem Name» nach katholisch sind. Dazu sagt der Heilige Vater: „Gute Schulen sind nicht so sehr ds« Frucht guter Schuk» plane, als vielmehr und vor allein guter Lehrer, die in dem Fache, das sie lehren solle», vorzüglich vorbereitet und unter» richtet sowie gut ausgerüstet mit der geistigen und sittlichen,' von ihrem hohen Berus geforderten Eigenschaften von reiner und gottentstammter Liebe zu den ihnen anvertrauten Jugend liche» glühen, eben weil sie Christus und seine Kirche lieben deren Lieblingskinver jene sind, und weil ihnen deshalb aufrichtig das wahre Wohl der Familie und ihres Vater« landes am Herzen liegt." In der Tat: »ur weil wir i» Deutschland gottlob noch eine grotze Schar guter Lehrer haben, deshalb steht die katholische Kirche in Deutschland verhältnismatzig viel besser da als andere Kvnfessionen. Möge uns Gott diese gute» Lehrer erhalten, die gute Lehrer sind nicht l'lotz, weil sic Liebe zu den Kindern haben, sondern weil sie auch gute Katholiken sind, weil sie durch ihr Beispiel das den Kindern Vorleben, was sie ihnen in Worten fügen. (Beifall.) Nebenlx'i will ich bemerken, datz der Heilig« Vater in seiner Enzyklika auch einiges einflietzcn lasst über die sexuelle Auf klärung und die Koednktion. Auch in der Hinsicht har di« Katho lisch« Schulorganisationsich die Grundsätze' der Kirche längst zu eigen gemacht. Die sexuell« Aufklärung soll nicht zu früh einsetzen und dann im geeignete» Moment. Sie ist vor allem von den Eltern zu besorgen und von guten, tüchtigen Lehrern. Was die Koednktion »»geht, die gemeiuschazt« l i ch e E r z i e h u n g b c i de r E e s ch l e ch t e r, sagt der Heilige Baler, datz die Kirche sie ablehnt, und datz sie nur da geduldet werden kann, wo kein anderer Ausweg sich erösfnet, und zwar einmal weil die Kinder in dem Alter von 10—14 Jahren eben doch als mit der Erbsünde behaftete Menschen in mancherlei Versuchungen komme», wenn beide Geschlechter miteinander auf der Schulbank sitzen, und ganz besonders deshalb, weil die Veranlagung der Mädchen eine ganz andere ist als die der Jungen. Sie sind für verschiedene Lel>ensaufgabei, von Gott geschaffen, habe» rvistüiedene Naturaiilaqen, und deshalb gehört Schulsonnlag am 4. Mai Am Sonntag, dem 4. Mai. wird i„ der Diözese Meitze» de« diesjährige Schulsonntag abgehalte». Es ist der Wunsch der kirchlichen Oberhirten, datz a„ diesem Tage sich alle Gläubige,» der grotze,, Bedeutung erinnern, die die katholische Schale sür den Katholizismus i» Deutschland hat, und der Gesahren ge denke». die auch heute „och, wenn auch oft unmerlilich, unser«, echte katholische Schule bedrohe». Die Kollekte an diesen» Schultage ist sür die Zwecke der Katholischen Schulvrganisalion Deutschlands bestimmt, die die 'Ausgabe hat, für die Erhalt»»« und Förderung unserer echt«,, katholischen Schule Sorge zu tragen. Jeder, der dazu in der Lage ist. ,„utz es sür eine Ehren pflicht halten, sür diese grotze gemeinsame 'Ausgabe der deutschen Katholiken ein Opfer zu bringe»! es stch, Datz ste »»'der <schuk?"gelkdnn1'unkerrichler werden.7>a»NH di« Eigenart ihrer Anlagen ausgebildet werden kan». Jedenfalls ist di« Koeduktion in der Schule kein Ideal, und ist möglichsl hintan zu halten. t Zm letzten Punkt seines Rundschreibens kommt der Heilig^ Vater zu svvestM, a>E das Erziehungsideal. Da sindei er wieder herrlich« Worte, wie er sich das Kind in der Schulck vorstellt, wenn es recht erzogen wird. Es soll werden ein wahr« Hafter Christ und ein tüchtiger. leistungssäbi-ec Staatsbürger« Die aus der katholischen Schule hervorgehe'En Menschen soljeie ebenbürtig und leistungsfähig sein nuf allen Ge« bieten des Wissens, der Technik und dergleichen. Wir sehe» dies Ziel nicht blotz als ein« Frag« des Broterwerbs an. sondern d!ck Beteiligung an den Kulturgütern der Welt ist uns soga« Ausübung eines Kottesbefehls. Machet euch die Erd«! untertan, sprach Gott zu den ersten Menschen im Paradies Sie gehört euch, ihr sollt sie ausnützen, ihre Kräfte euch dienst bar machen! Möchten alle diese Gedanken, di« der Heilige Vaier in seines Enzyklika niedergelegt hat, immer mehr zum Gemeingut de« katholischen Volkes werden, möchten sie auch in weitestem A»s- inatze von'der katholischen Lehrerschaft gewürdigt werden. Mag« überall auch hier in unseren Berliner Schulen im Geiste diese» päpstlichen Rundschreibens gearbeitet werden. Sächsische Statistik Zahlen aus Staat und Wirtschaft im März. Die Schulden des sächsischen Staates sind nH März etivas zuriiekgegangen. Sie betrugen Ende März nmj noch 248,71 gegen 200,17 Mist. RM. Ende Februar. Tue Kassen« Kredite haben sich darunter um säst 0 Mist. NM. verringert, mäh« rend die langsristigen Tiigungsauleihen um etwa i Mist. RM, gestiegen sind. Die Schulde» der vier sächsischen Grvtzsläd'.e habet« sich iw Februar von 7,10.8« ans 017.40 Mist. RM. erhöht. Iw 'März betrug der Anteil des sächsischen Staates a 4 Ertrag der N e i ch s st e u e r n genau 7 Mist. RN!, gegen 0.0t Mist. RM. im Vergleichsmonat Dezember 1020. Die eigenes Landesstenern brachten 8.8l gegen 8.73 Mill RN!, im Dezembers Die Gemeinden und Bezirksverbände erkiesten von den .Reichs« steuern 7,87 gegen 7.37 Mist. RN!. — Fm einzelnen brach:, d 4 Lohnsteuer in Sachsen dem Reiche 0.87 Nüst. RN!, im März diese« Fahres gegen 7.10 hzw. 8.08 Mill. RN!, in den beiden Vorjahren, Der Steuerabzug vom Kapitalertrag war ansehnlich hoher ais 7 de» Barjahren. Er betrug 1.10 gegen o.oo bzv. I.ai Nüst. RM.s Die Umsatzsteuer brachte 2.00 gegen 2.07 und 2.8» Nüst. RN!. den Vorfahren. Die Bärsenumsalzsteuer ist nach weiter aeninke^ ans 0.00 gegen 0 07 hzw. 0.11 Nüst. RN!, in den Variablen Fm März wurden in Sachsen nur «1110 Tonnen Roh« stahl gegen 40 371 Tonnen im Februar erzeugt. Ferner 27 Z-1 Tanne» Walzwerkserzengnisse gegen 32 871 Tonnen im Februar^ Die Forderung der Steinkohle» sank ans 322 82«; <321 0021! Tonnen, die der B r a u n k o h l e n aus 84 l R7 <8«i«; l««0) Tonne«! und die der Braunkohlenbrikests aus 203 123 <201013 Tonnen. Koks und Sieinkohlenbrikests zeigten ganz unwesentliche Stei« gerungen. Diese Rückgänge sind um so bemerkenswerler. als der März mehr Arbeitstage auszuwcisen hatte als der Febrrar, Fm vergangenen Fahr wurden in Sachsen 1311 33 Mist. Kilowattstunden Strom erzeugt gegen I>01.28 Mil!. Kiio van- stunden im Borsghr. Ferner wurden 217.02 <2.30.oo« Nüst. Kilo wattstunden Brennstrom bezogen, so datz sich die Gesamtobooo'r an Strom ans lloO.OO (1 R8.18Z Nüst. Kilowattstunden neilie. Rund 00 Prozent der gesamten Bestesernng geschah durch o"'en!» liehe Werke. Fn der Gemmlabga'oe waren I27I.2I >m>2, Mgl. Kilowattstunden de.s Konzerns der Sächsischen Wer::« entsteige -es Fernsehens Nie zuvor ist einer Erfindung mit einem solchen Aufwand enschasllicher Hilssmittel und physikalischer Erkenntnisse zu LM>e gegangen wie in unseren Tagen dem Fernseher. Nie zuvor bot nch eine Ersindung gegen das Ablegen der Kinderschuhe ge- sunibt wie dieses Gerät, dessen allgemeine Einsührung seit F:Inen verheitzen. seit Jahren jedoch immer wieder verschoben lrui e. Der Film hat nach jahrzehntelanger Entwicklung auch b ine noch Mängel, die er nicht ablcgen konnte und niemals U : !nl, oblegen kann: der Fernseher wird nach Jahrzehnten r.R Mängel haben, die er ebenfalls nie völlig abstreifen kann. Tob genau so. wie sich unser Auge an die Mängel des Films, >i i Ohr nn die der „Konserven-Musik" (Grammophon) derart gneohnt hat, datz mir sie im allgemeinen gar nicht mehr als sc ie empfinden, genau so wird sich unser Auge auch an die un- v. eMiaren Unvollkommenheiten des Fernsehers gewöhnen. Fit also an den Fernseher, der uns nach den Prophezeihungen > mnebegabter Romanschriststeller badende Pilger im heiligen 6 zes. Slicrkümpse in Sevilla oder sonstige interessante Welt- e. ehiusie in allen Einzelheiten und natürliche» Farben zeigen h vorläufig noch nicht zu denken, so dürfen wir es immerhin ei eine der hervorragendsten Gratztaten der Wissenschaft be- ?! -». datz mir jetzt endlich jo weil sind, um kleine Bildchen dreinlos aus der Ferne sehen zu können. Datz diese Bildchen «!- nhsr nur die eines vor dem Fernseher abgervttten Films sein we.ecn. dars unsere Freude am endlichen Gelingen dieser un- ?e niit schwierigen Ausgabe nicht beeinträchtigen. Der nächste Ent ist die Ueberlragung der Bewegungen lebender Objekte, u die Krönung des Ganzen das Fernsehen von Massenszenen in natürlichen Farben, also ein tatsächliches In-die-Feriie Sehen über Tausende von Kilometern hinweg. Auf Anraten des Reichspoftzentralamtes haben die drei Finnen, die sich in Deutschland zur Zeit mit der Herstellung von Fernsehgeräte» befasse», von Anfang au bestimmte Teile der Ge räte genormt. Die Zahl der in einer Sekunde abgetastelen Einzelbilder wurde auf 122- Bilder-Sek. sestgelegt. Die Teil bildchen werden bei jedem System in 30 Bildzeilen aufgelöst. Kenormt wurden ferner die Abtastscheiben. deren 30 Löcher auf Halbmessern liegen, die gleiche Winkel einschlietzen. Diese Mass nahme bezweckt eine genau bestimmte Bildzeilenfreguenz. die zur Erhaltung des Gleichlaufes dienen mutz. Nachdem man sich so über den Umsang und die Art der Normung einig geworden war. nahmen die drei deutschen Firmen Telesunken (Karolus). Telehor A.-E. (v. Mihäly-Kramolin) und Deutsche Fernseh gesellschaft (Baird-Loewe-Zeitz-Bosch) jede für sich den Bau von Fernsehgeräten auf. Von diesen Firmen will Telesunken zu nächst grötzere Maschinen bauen, die lediglich für gemeinsames Fernsehen zahlreicher Betrachter in Theatern in Frage kommen. Die beiden anderen Fernsehgesellschaften bezwecken die Herstel lung einfacherer und verhältnismässig billiger Geräte ftir die einzelnen Rundsunkhörer. Leider ist es zur Zeit nicht möglich, Ton und Bild gleich zeitig zit überlrngen. so datz der Nundsunkteilnehmer die gleichen Eindrücke wie beim Tansilin erhalte» würde. Dies setzt nämlich zwei getrennte Sender und natürlich auch zwei getrennte Emp- sänger voraus. Dasiir sind jedoch heute keine 'Wellen mehr srei. Wenn die heute geltenden Nundfttnkvereinbatiingen dem nicht enlgegeiifttinden, so Uetze sich auch die Wellenlängenbegrenznng verbreitern und der gleiche Sender sowohl mit Bildsreyuenz als auch.mit Tonfrequenzen modulieren. Da dies nicht zulässig ist, tonnen einstweilen nur Bilder ohne Tone äderiragen werde». Die entgegenstehenden Vereinbarungen sind auch di« Ursache, weshalb man vorläujig nicht über 12!- Bilder in einer Sekunde hinaus gehen und jedes Bild nur in 720 Bildpunkte zerlege» kann. Vom Kino her wissen wtr, datz das Auge nur bei 16 in riuer Sekunde vorgesührleu Bilder de» Eindruck eines slimmer- freieil Bildes erhält. Die grobe Zerlegung der Bilder in nur 720 Bildpuukte ergibt autzerdem auch keine grotze Bildschärfe. Angesichts dieser hemmenden Bestimmungen kann man ganz ein fach von den Heulsgen Empfangsgeräten noch keine idealen Fern» bilder verlangen. Ie nachdem Lichtbilder und Filme übertragen oder bewegt« Gegenstände unmittelbar sichtbar gemacht werden sollen, weicht die Einrichtung der Sendegeräte von einander ab. Die Emp fangsgeräte sind jedoch für beide Arten der Uebertragung gleich. Die Bilder können im Empsiinger entweder unmittelbar oder mittelbar sichbar gemacht werden. Da? mittelbare Sehen, wobei die Lichtstrahlen genau wie beim Film auf einen weitzen Schirm geworfen und von diesem dem Singe zugeleitet werden, wird in erster Linie für grotze Vorführungsräume, in Frage kommen. D>« Entwicklung wird hier voraussichtlich den Gang nehmen, dag später die Lichtspielhäuser mit grotzen Fernsehempfangsgeräten ausgerüstet werden, und abends antzer einem Film auch noch Teile von Opern und Dramen, von den grössten Bühnen über tragen, als besondere Fernjehdarbictungen bringen. Da die Eniwicklung der Fernsehgeräte noch in dauerndem Flutz ist. möge die nähere Beschreibung der veisckiedenen Snstem« einer spateren Verössentlichnng vorbelmüen bleiben. D.,tz : e Filinen bestrebt sind, die Bedienung der Fern-eb Emp:.:ng.- geräte so einsach wie möglich zu gestalten, bedarf wob! tauin der Erwähnung. Es liegt ja im beiderseitigen F»:eres«e. D e kleineren Geräte sind deslmlb so gebaut, datz sie u»nu.:eioar an Stelle eines Latllft'reck'ers an vorhandene Nadioempstüiaer ni- geschlosien weiden tonnen. 'Mit Hilft eines Ümfthaüeis oll d e rimsehallung von Ton- und Bildempsan., bzw. umgeiehrl deut bar einfach gestalte! werden. z? «moior ..".'LL rcccrimKM-mmsr orerclei, H., ^srLLksII»trske 27
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