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Asc/tt'c/r/e e/nes ^/e/zren ^u/iFe/r c^c/^a/r/r, c/e^ 6^?e Deim "lsickwelker in Oberdürtiss Ist dis 8tuds voller Kinder, dall es nur so wurzelt. Wie ciiv Orgelpfeife kann tisr rotgssicktig« drsitsckultrigs l'eickwsiksr eins „Sckütt" autsbeilvn, ss gibt keine Dücks, cisnn vs lsdlt kein lakrgang. Dis Butter ist sins mittsigrolle tiinkkleilligs Krau. die für alle, die sis kennen, imnier gioicb ausgoseben Kat. IVas dis Krau Ivistst, könnte kein Ktsrd, das kann nur sin» Vluttsr, der unser lisrrgott dis Krakt einer liebe gibt, die unter vior- rslin Kindern ina l'eiisn llark immer nur wackssn «nd wackssn kann. Kin Siüek, dall dis grolle Kor- rettankabrik drtiden im Mdtcksn nickt genug b»dsn kann an VIsnscksn, so wackssn dis 1'siek- veiksrklnder duckstüblick in sis kinein, eines nack ^sm andern. 8s ist gar lisin Usderlsgen nötig, «ss sis werden sollen, »ird gar nickt erst lange eslragt, „scknell verdie nen" ksiüt di« Parole, — also — aus der 8ckui« tieraus — in dis Kabrik dinein. Krdmann rutsn sis das elfte Kind der Kamille Deickweiksr. Kin sckma- ler, scklanksr Dud mit brauner Haut, dunklen xianzenden .äugen, dunk len, zu einem eigensinni gen Wirbel siok rusam- mendrekenden llaaren und neckten Küüsn, an denen lis Leben vom vielen iiarfullgsksn weit ausein- smlerstoken. !>er Dorlsckmisd ist Krd- luanns grvüsr Krsund, er kennt den Kuben besser als Vaisr, Butter und 6s- seliwister. Kr wuüts, was sici, in Krdmanns glän zenden äugen spiegelte, war nickt nur das s>k,nivdstsusr. Und im mer wollte er Kelten der Unk, überall packte er g. mit an. Vlit kockgszogs- nen Deinen King »r ott und ott am blankgescksuorlen Knkkorn, das als 6ritt ans Kode der DIasedalgstangs gsslockt war, aber dis Stange bewegte sick nickt, wäkrend sis unterm Druck des Kckmisdss spielend aut und nieder ging. Unkesckreib- lick aber war Krdmann» Kneude, als eines "Kages der Daig zuerst guitsekond Antwort gab und dann langsam knackend und widerwärtig knarrend seine auteinander- liegendsn Lisllliarmonlkatalten kockkod, sick mit Dutt lullend. Der Krdmann straklts den Sckmisd an und der 8ckmied lackte, packte den Krdmann, slemnite ikn zur llecks, trug ikn zur Küre kinaus und setzte ikn draullen sut den Kücken eines der mäcktigsn Oäuls, die auts De^ sck lagen warteten. Da »all der Krdmann, streckte die tür einen solcksn 6aul nock viel zu kurzen keine last wagrsckt in die Dutt und guckte ksrunter aut den Sckmisd und — o Sckreck — aut den Osdkotdausrn, den gestrengen Herrn und ks- sitzsr der Oäul«. Kr war gelallt darauk, sotort von ilim mit einem Wiscker keruntsrgstegt zu werden, aber wer kann ss wissen wsskalb, — er Kob nickt die liände, uin den Zungen ksruntsrzutrsiben, sondern vker sab es aus, als wollte er ikn lisrunterbelöen — zu sicli —7 Dann war's. als liesanne er sick, llell dis ärme sinken und lackte ver leg«»: „Vlöckst wokl msi Knscktla wern — du?" Und wie der Krdmann unerwartet keltig nickt, lackt der Kauer nock mskr und sckrsit: „Was? D>nd die l adrik? Des?" „Soll mick net derwisclmn" sagte der kub scknell und trotzig, und seine äugen tunkvln. „Da guckt ksr," sckrsit der Oedkotbausr und scklägt sick aut den Sckenksl, „du weiüt gar scko, was du wer» willst?" „7a kauert" Krisck und krok bängt das Wort in der Dutt, und der Morgenwind, der keck und jung über den Kot strsickt, nimmt es »uk und trägt ss tort über Wiesen und beider, dis kinüder zum biaugrünen, eben diükendell Tannenwald. „ä Kauer! ä Kauer!" trok trug der Wind da» «rdnad« Wort über die sommerlicbs Kiur. Das verstand nun der Osdbolbauer kreilieb nickt, aber ss rill ikn jäk berum und staunend, zweifelnd ungläubig, tragt er's nockmal „Du willst ricktig a Kauer wern?" D'nd wie der kub von seinem 6au> berunter srnstliakt nickt, kragt der äits: „Wie willst denn das antangvn?" „Ick mack kalt an Kneckt," sagte der 7ung« »cknsli, als I>e,antwortete er eine oftumsirittens Krage. Dangsam — als lauscke er weit zurück, tragt der Kauer: „Du bist vom Keickwsiker einer —?" „Der Dllts — Krdmann ksill ick." „Krdmann der Kitte", sagt der Sckmisd pompös und lackt, und nun lacken sie alle drei, und das war so sckön, dall sie später nock ott daran denken mullten, obwokl sick ein« Stunde später nock etwa» viel Oroüeres ereignete. Wie nämlick der Kauer mit seinen nsubesckla- genen Oäulen aus dem Sckmiedkok und dann aus dem Dort tukr, ging der Krdmann plaudernd neben ikm ker, denn der Kauer fragte und kragte ikn im mer etwas, so dall der kud nickt, wie ss sckick- liek war, Zurückbleiben konnte, und plötzlick legt er dem Krdmann di« Lü get in dis känds und sagt: „Da — zeig, ödst was kannst, ob s stimmt, was du mir da erzaklt." Da glüklsn dis sckwarzen zeugen des Kuben aut in keillsr Kreuds, und er zeigte, dall er es kann wie nockmai einer, okwoki er ss alle Dags nur geseksn und nie getan. — Drsit- belnig ging der Kauer liebender, kein Wort sagte er, aber über sein Isdsrbraunss fälliges 6s- sickt zuckle es wie Wet- tsrlsucktsn, und plötzlick sagte «r: „älis Wetter, du sckeinst ja zu taugen — wollen wir Krnst mackey, wir zwei?" Stumm Kat der kub ge- griiokl-clie, zisüicl,«» nickt und ist gegangen, und am andern Krük, kaum dall s» lax war, stand er mit einem kleinen Kündei im llok, »ab sick rings um und slraklts lackend: „So — da bin ick!" und das klang zuglslck wj« — „und da Kleid ick!" Die Deuts im Dorfs lackten über den neuen Kneckt, und dis Kuben rie ten bald kintsr ikm ker: „Kinsr, der gern möckt, is nock lang kna Kneckt!" Der Krdmann ptltt meist gerade vor sick kin, drum sagte er nickt» darauf, und zu was auck, lagen ja dis Zügel zweier Oäule in seinen Händen, wakrend der Kauer nebenker ging, das war Antwort genug. Was markte ss, dall er vom kauern eine alte .Iopf>e ankatts, der die Bermel abgsscknitlen waren? Sis sckülzts vor Kegen, De/' (9§/e/'§'c)c^e/ Kr trug den stolzen Kamen Kerdinand, und vsrsprack ein nützlickss klitgiied der menseliliclien 6essIIsckatt zu »erden, als keamtsr des mittleren gskodenon Kissndakn- ilienstss. Dieses war nämlick sein Ideal, wie er sagt«, weil diese Keamten damals sins weitkin ieucktends rote IVIützs trugen. Im übrigen stammte er aus der Stadt, und war der ?nim eines wsitsckicktigsn Vetters, der einen bevorzugten m:d angesskensn kausmeistsrposten in einer derükmtsn üiöibrausrei bekleidete. Dieser junge VIensck namens Kerdinand war der erste Äidter, den leb in meinem Dsbvn gsssben Katts. Kr studierte damals an der ksalsckule, und in den Hi'ienzeiten markte er sogenannte Kulltouren in den ^verisckon Wald, wie er sagte, und bei diesen Kelegen- tu-iien kam er immer aucb aut ein paar dag« zu uns aut ür^uck, wie er es nannte, und er betonte dabei ausdrück- >ck. dall er sick seiner rein ländlicken Verwandtscbakt ^meswsgs sckäms. ick war damals nock so dumm, dall ick den Datten nickt durcksckaute, sondern trouts mick vielinekr aut 'cms kssucks und war immer sekr stolz, wenn ick ikn Icn andern Dortkuden zeigen konnte. Da war er immer sekr kvraklasssnd, und zeigte uns, man Ligarstten drskt, worin er eine sekr grolle Kunst- tenigksit an den d'agv legte, wie man den Zwicker auk- wie man dis älansekettsn trügt, und wie man die üüi'nlocks modisck kräuselt. >uck zeigte er uns weillo Lettel, sogenannte Visiten Kurten, wie er es nannte, und aut diesen Zetteln war sein >:,ms iateinisek gedruckt, nämlick Kerdinand Stiegel- Kupfer, slud. real. leb Katts ss nie geglaubt, wenn ick ss nickt mit sieonen /Vugen gegeben kätts, dall so ein jugsndlicker >l"nsck sckon gedruckt ist. k>'enn ein junges Itlädcken in unsere Käiie kam, dann eilte er mit eleganten Sckritten aut sie zu, zog seine bunte >1ütze sekwungkntt kernk, klappte die .Vksätze zu Lammen und sagte seinen Kamen mit den gloicksn Worten, wie er aut den sogenannten Visitenkarten ge druckt war, nämlick Kerdinand Stisgslkupter, stud. real. Die jungen Vlädcksn lackten meistens in ikrsm Dir, verstand, wenn sick der zukünftige Kissnkaknadiunkt mit der roten ttlütze vorstsllts. wie er ss nannte, und lieksn davon wie autgesckeuckts Dükner. Dis einzige, dis nickt lackte, und auck nickt davon- lautsn konnte, war unsere Klagd, dis Dsrtl. Diese sr- sckrak vielmekr immer, wenn sie den jugsndlicdsn ^isn- scksn aut Dssuck kommen sak, obwokl er ikr imnier selm sckön tat und sogar ein Drinkgsld gab bei seiner Ab reise. Kämliek dieser jugsndllcke ^Isnscü Katts eins sekr sonderbare Kigensckatt. die er immer sckon bei seiner /Vn- kuntt an den "Dag legte, indem er zu meiner Itlutter sagte: „Ditt sckon, Krau Dass, könnte ick nickt sin Dad Kaden? Ick bin es so gewoknt von der Stadt kor, wo wir sin eigenes Dad mit KalD und Warmwasssrksizung Kaden, und tuscksn können wir uns auck mit der kalten oder warmen Drauss, je nack Wunscd. Ick mückts aber keine Dmstünds macken, und wenn es nickt gut gebt . . ." „Ks gebt sckon", sagte meine Butter, dis niemand einen Wunsck aksckiagon konnte, und gab den Wunsck des Desuckes an die Derti weiter, als das austükrends Voll zugsorgan. Die Derti aber rannte zornig in das Wasckkaus und stisll dis Luder durckelnandsr, indem sis sprnck: „Ist er sckon wieder da, der Windbeutel, der nicktsnutzigs? 6s- rads nul die Keisriags, wo man so »Ile Hände voll zu tun Kar, reitst ikn der 1'eukei allemal dnksr. Wozu krauckt der Dalli sin Dad? Wir baden uns das ganze ,Iakr nickt und sind auck gesund, vielleicki gesünder so gar wie dieser Dotz.Iötksi, dieser zusammsngsscknisgelts." Damit Katts dis ^lagii zum 1'eil reckt, zum 1'sil auck unrockt, denn wir Duden wenigstens badeten uns in, Sommer alle Dage. aber nickt im Wasekzuker, sondern in> Dökrnsrkack, was immer eins grolle Duslkarkeit war. /Vker das Daden im Luder, wie ss der jugsndllcke Vlensck Kaken wnllis, war imnier mit grollen Dmslnnden verbunden: es mullls der grolle Kessel gefüllt und gesckürt, es mulllen snmtlicke Luder aut ikre Wasserilickligkeit du, ckprokiert werden. lind wenn endlick ein Luder gefunden war. der das Wasser kalten konnte, und zum Daden taugiick war, dann war vielleickt das Dadwasser im grollen Kessel sckon erkaltet, also dall neu gesckürt werden mullle Ick konnte ss der Derti nickt verdenken, wenn, sie keine grolle Vorliebe tür dis Dndeleiclensckatt des jun gen Kerdinand 81 iegvlkuptsr katis, trotz der sckonsll Worts und des guten Trinkgeldes, dis er ikr zu geben pllegts. lck und der I.vbrbud. den wir damals batten, unter kielten uns käutig über diesen Dmsland. weil uns dis Derti sckon erbarmte, und so kamen wir darin überein, dem jugendlicken VIsnscken das Dad einmal gekörig zu versalzen, oder besser gesagt, kür ewige Leiten zu ver leiden, wenigstens bei uns. Wir macklen uns einen sauberen plan zureckt, und verteilten die Dollen, indem wir auck dis Derti sinweikten, die gieick einen Kreudensprnng mackls. K.s war dis reinste Versckworung. aber bei strengster Versckwiegenkoit unter »ns Iteleiiigten. lind so kam jener denkwürdige Karsamstag. und mit ikm der jugendlicke Kerdinand Stiegeikupfer aut Desuck, weil er gerade wieder eins 'lour in den baveriscksn Waid wackle, wie er es nannte. Kr legte auck diesmal seine Kigensckatt sofort wieder an den dag indem er meine Vlulter uni ein Dad ersuckte, wenn ss keine Umstände mackt. Ick und der Dekrkuk und die Derti »eben »ns ver- stokien an, und die Derti sagte, es mackt gar keine Um stände, aber es kann Kackt »erden, bis das Dad fertig ist, weil wegen der langen 'I rockcnkeil. dis sämtlicken Luder rinnen, wie eine kleine Sintflut. „Das mackt mir gar nickks aus', sagte der jugendlicke Vlensck. „und ick warte gerne bis in die Xackl Wenn ick nur mein Dad Kake. Uekerkaupt jetzt auf Ostern. Ick könnte mir das Kest okne Dad gar ruckt verstellen." So badesücktig war dieser jugendiicke Vlensck! .Vker wir batten die Dollen verteilt. Die Dort! besorgte das Wasesr. ick di° rote K.ierkarke, und der Dekrkuk «las peiegramm. Dieser war nämlick kein keuriger Hase mekr, und wullte genau, wie man so etwas deickselt. Ks war fast Vlitternackt. als der jugendiicke Vlensck von scinam Kierlarkcubad aus der finsteren Wasckkücke kam. .Vticli in der Stube war es finster. Wir mackten aksickllick kein l ickt damit die Dnlkaut, unser ii^lgr, gockei, sein ^Vusseken nickt bemerke. Das »elsgramm